TeamViewer AG - Hype oder echte Kursrakete?
NEW YORK (dpa-AFX Analyser) - Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Teamviewer mit einem Kursziel von 17 Euro auf "Buy" belassen. Analyst Mohammed Moawalla wies am Dienstag anlässlich der Übernahme von 1E darauf hin, dass der Spezialist für die automatische Erkennung und Behebung von IT-Problemen der Anwender zuletzt zweistellig gewachsen sei. Der Transaktionsmultiplikator liege mit 9,4 etwa in der Mitte des historischen Schnitts der Softwarebranche von 5 bis 15.
Ich sehe die Übernahme absolut positiv. Hätte man nicht investiert, wären in den nächten Quartalen die Rufe nach einer "Wachstumsstrategie" sehr lauf geworden. Nun dürfe man das Wachstum wieder beschleunigen. Ich habe auf jeden Fall nochmal aufgefrischt, auch wenn es noch tiefer gehen sollte. Biel Erfolg allen.
Und die Differenz, die du zusätzlich beschreibst, ist ja nicht verbrannt. Das kann man ja zum jetzigen zeitpunkt noch nicht saegn, es sei denn du gehst davon aus, dass der Kurs bei 11 € verbleibt.
Ich würde mich mal soweit nach vorne wagen zu behaupten, man wird die positiven Dinge an der Übernahme nicht mittelfristig einfach ausblenden und TMV mit EV/Ebitda unter 6 bewerten. Wie gesagt, sogar ohne Synergien oder Margenverbesserungen vorauszusetzen, komme ich auf 400 Mio Ebitda bei 500-600 Mio Netdebt im Jahr 2027. Und der Vorstand hat ja heute Synergien erwähnt, die man auf 25 Mio in drei Jahren beziffert. Ergibt sich bei 1E noch ne kleine generelle Margenverbesserung durch das organische Wachstum, könnten wir auch 420-440 Mio Ebitda in 2027 sehen.
Ich würde doch sehr bezweifeln, dass der Kurs dann in 2-3 Jahren noch unter 15 € steht. Wie 1E und andere Übernahmen und Bewertungen ja in letzter Zeit zeigen, werden solche Unternehmen eher mal zu KUV von 5-6 gehandelt als den aktuellen 2,2 bei TMW auf die 2025er Umsätze.
1E hingegen wächst ja aktuell 25% und hat ne Ebitda-Marge von 26%. Selbst wenn ich jetzt die nächsten 4-5 Jahre nur mit 20% Wachstum bei 27-28% Marge rechne, und dazu Synergien von 25 Mio einrechne, kann man sich ja ausrechnen, wie sich der Ertrag nach oben hebelt, also nicht bei 1E allein, aber insgesamt für TMV, zumal sich sukzessive auch die Kapitalkosten mit sinkender Verschuldung auch wieder verringern.
TMV dürfte ja 2028 schon nicht mal mehr zum einfachen Ebitda verschuldet sein. Wenn also 1E in 3-4 Jahren 150 Mio Umsatz bei 45 Mio Ebitda und 35 Mio Ebit bringt, dann hat TMV in relativ kurzer Zeit damit 50-60 Mio mehr Vorsteuergewinn erzielt, der sich mit den Jahren danach weiter nach oben hebelt. Das rechnet sich also über die Jahre auch mit den 720 Mio Kaufpreis, zumindest wenn man voraussetzt, dass 1E die nächsten 5 Jahre im Schnitt 20% und die nächsten 10 Jahre im Schnitt 13-15% wächst. Der Rest hebelt sich durch operative Marge und weniger Zinsaufwendungen.
Aber ja, wenn man nur die aktuelle Bewertung in 24/25 sieht, wäre ein ARP nach wie vor günstiger. Liegt aber einfach daran, dass TMV so völlig lächerlich niedrig bewertet wird.
https://www.finanznachrichten.de/...r-aktie-12-was-ist-da-los-486.htm
Ich gehe auch nicht davon aus, dass man in 2-3 Jahren noch hier steht. Entweder wir bekommen innerhalb dieses Zeitraums eine dicke Rezession und stehen niedriger oder aber der Zukauf schlägt sich positiv nieder und wir stehen höher. Leider weiß das keiner.
Ich hätte auch vor 2-3 Jahren nicht gedacht, dass wir heute hier stehen. Denn es gab einige positive Vorzeichen, die hier immer wieder kommuniziert wurden und klar signalisiert haben, dass man unterbewertet ist. Trotz dieser positiven Zeichen stehen wir, wo wir stehen. Irgendwann ist dann auch mal genügend verbilligt worden. Irgendwann hat man einfach keine Lust mehr dem schlecht investierten Geld, neues Geld nachzuwerfen.
Jetzt kann man sagen, dass der Markt manchmal länger unlogisch sein kann, als man selbst entsprechende Ausdauer hat. Ich sehe TMV seit Jahren positiv. Der Markt jedoch nicht. Warum, weiß keiner so genau. An solchen Tagen hier kann man das das Verhalten des Managements einfach nur hinterfragen. Genauso wie das Verhalten des Marktes.
Danke für Deine immer guten Beiträge! :)
wieso soll ein Unternehmen warten, wenn es zum einen Geld hat und zum Anderen Geld bekommt um zu investieren. Hier ist die Übernahme nicht nur bezüglich des Inhalts zu sehen, sondern wo die Kunden von E1 sitzen, die für zweistelliges Wachstum sorgen.
M.E. alles richtig gemacht.
In gewisser Weise verstehe ich aber den Kursverlust gut. Lange zeit hatte man die MaNu-Kosten. Nun übergangsweise die teure Übernahme, die durch die Kapitalkosten die GIV übergangsweise belasten. Da hat manch Anleger jetzt schlicht die Schnauze voll.
Ich würde aber den Kursverlust der letzten Jahre nicht mit der aktuelen Situation gleichsetzen. Man war ja vor drei Jahren auch nicht so günstig bewertet. Höhere Aktienanzahl, höhere Kosten, vor allem durch MaNu, die übrigens 2025 erst vollständig wegfallen. Die ganzen Diskussionen um Permira noch dazu.
Jetzt geringerer Kurs, geringere Aktienanzahl, keine MaNu-Kosten mehr, dafür höherer Zinsaufwand, der aber relativ zügig wieder sinken wird. Es läuft wohl drauf hinaus, dass man Geduld mitbringen muss, aber die könnte auch stattlich belohnt werden.
Keiner von euch, die etwas Ahnung von Aktien haben, hätten 1E zu diesen Konditionen als Stand-Alone Investment erworben. Große Synergien wird Teamviewer mit dieser Zwergenbuden auch nicht haben. Das Cross-Selling warten wir mal ab, ob es sich materialisiert ...
Dazu kommt noch, dass man einen sehr stolzen Preis bezahlt in meinen Augen. Kommt nie gut an, wenn man selbst mit dem 3 fachen Umsatz bewertet wird und dann doch ne grössere (für TMV-Verhältnisse) Übernahme stemmt zum 8 fachen Umsatzmultiple. Diese 700 Mio wird der Markt dann auf das Bewertungsniveau von TMV runterprügeln quasi und im Handstreich sind damit fast 2/3 vernichtet oder über 400 Mio... "teure" Übernahmen sind erstmal doof.
Wenn sich die Wachstumsraten und Gewinne wirklich adäquat verbessern, dann gehts iwann nächstes Jahr auch wieder nachhaltig nach oben, allerdings wird man da wohl erst Zahlen sehn wollen und das wird wohl dauern... I.d.R. kommen ja die Kosten (der Übernahme) sofort und die Synergien später..
Solang rücken jetzt erstmal die hohen Schulden in den Fokus leider.
WTF?
Ich hab von 20% Wachstum in den nächsten 4-5 Jahren gesprochen bzw. 13% in den nächsten 10 Jahren. Das wäre in 10 Jahren ein Anstieg um 250% auf 260 Mio €. Ist doch kein sonderlich optimistisches Szenario. Die Wachstumsraten neben dabei natürlich stetig ab.
Und mitentscheidend für TMV ist ja nicht, ob 1E allein diese Steigerungen hinlegt, sondern ob die angestrebten Synergien zustande kommen. Ich hab ja bislang nur minimale Margensteigerungen berechnet. Da liegt ja der eigentliche Hebel.
Letztlich wollte ich ja auch nur damit sagen, dass man nicht das aktuelle Jahr verwenden und linear aufs KGV oder EV/Ebit hochrechnen sollte. Wachstum, Marge und sinkende Verschuldung hebeln das ja jedes jahr zum besseren. Kurzfristig aber aufgrund der hohen Zinsaufwendungen erstmal zum schlechteren. Sprich, nächstes Jahr dürfte der Gewinn durch den 1E Effekt erstmal fallen, wobei organisches Wachstum und der MaNu-Effekt das abfedern/ausgleichen. Die Jahre darauf wird es sukzessive aber teils sogar lagarithmisch besser.
Wieso sollte der Markt 1E auf die TMV Multiplen runterprügeln?
Mal davon abgesehen dass 1E nicht an der Börse ist, sondern TMV, rechnet sich der Vorstand und auch der Markt ja dabei was aus.
Da wird nicht über Nacht 400 Mio vernichtet. Jedes Unternehmen wird nicht anhand eines Jahres bewertet, auch wenn es viele Forenuser gerne tun, die ja auch die Berechnung des KGV immer so verstehen. Es geht aber letztlich immer um die Abdiskontierung zukünftiger Gewinne und vor allem Cashflows. Das die nicht in Stein gemeißelt sind und daher unterschiedlich prognostiziert werden, liegt auf der Hand. Dadurch können schon mal extrem unterschiedliche Bewertungen zustandekommen, und in zeiten wie aktuell meist sehr niedrige. Aber genau das bietet ja auch Chancen, weil sich später dann mit Entschuldung bei höherem Ertrag plus möglicherweise bessere Finanzmarktstimmung für Nebenwerte die Aktie in 3-4facher Hinsicht hebeln kann. Aber wie gesagt, ich versteh, dass dem Markt das aktuell erstmal egal ist, da 2025 erstmal deutlich belastet wird, und kaum jemand heutzutage noch länger als ein jahr vorausblickt. Wenn der Finanzmarkt also keinen Vorausblick beweist, könnte die Aktie weitere 12 Monate Totes Kapital sein. Oder eben auch nicht, wenn jetzt erstnal Aktien eingezogen werden, der Vorstand die Übernahme noch besser erklärt und die Stimmung allgemein besser wird. Mit Blick auf 2027/28 erscheint die Aktie jedenfalls sehr günstig, wenn 1E bis dahin 20% und TMV insgesamt 11-12% p.a. wächst. Das ist natürlich die Voraussetzung.
Am 10. Dezember 2024 um 15:14 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX Analyser) - Die DZ Bank hat die Einstufung für Teamviewer angesichts der Übernahme des Softwareunternehmens 1E auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 20 Euro belassen. Es handele sich um einen überraschend großen Zukauf, schrieb Analyst Armin Kremser in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Der Anbieter von Fernwartungslösungen stärke seine Nordamerika-Präsenz und vergrößere seinen adressierbaren Markt. Er schätzt, dass der Markt die negative Erstreaktion recht schnell verdauen wird. Ein weiterer Aktienru?ckkauf du?rfte so schnell nicht auf der Agenda stehen, glaubt Kremser.
Nen höheren Risikoabschlag sollte man ausserdem einkalkulieren, denn solche Prognosen über Wachstumsraten von zig Jahren sind mit Vorsicht zu geniessen und da hängt viel von ab, ob man dem Management vertraut bei den Prognosen . Ein Problem in meinen Augen, glaub da hat sich der Vorstand in den Coronazeiten und danach nicht mit Ruhm bekleckert, ist aber Ansischtssache.
2 Gedanken noch:
Ersterer :da war glaub noch nen GAP offen unter 10, wenn nicht in den ganzen Unruhen jetzt und demnächst, wann dann?
Zweiter: Zitat vom CEO: Steil will mit 1E das eigene Angebot rund um Fernwartung und vernetzte Geräte abrunden: 1E bietet Software zur automatischen Erkennung und Behebung von IT-Problemen der Anwender an. Das passe gut zum eigenen Angebot und habe Teamviewer bisher gefehlt, sagte er in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. - Hört sich nach einem Zukauf mit Sinn an der eventuell sogar langfristig notwendig war um das Angebot zu komplettieren. Da musst Du halt dann durch, auch wenn der Preis natürlich erstmal aufstosst. Kommt wirklich aufs komplette Produkt an, ob man damit dann in Zukunft besser aufgestellt ist in meinen Augen. Wird sich auch erst über Zeit zeigen...leider
Bin wieder weg hier, hab die Aktie auf die Watchlist gepackt, eventuell tun sich da Chancen auf bei zukünftigen Zahlen, denn die Kosten kommen ja meist zuerst rein wie gesagt.
Wie gesagt, es sind knapp 250% höherer Umsatz in 10 Jahren bei gleichmäßiger Entwicklung und weniger bei abnehmender Wachstumsrate.
Entscheidender sind Marge, Verschuldung/Zins, Synergien und zugestandene Multiplen, je nach Marktstimmung und Wahrnehmung des Unternehmens in der Branche mit Markstellung etc..
Aber ich vermute mal, allzu lange könnte es TMV an der Börse oder generell auch nicht mehr geben, jedenfalls nicht, wenn der Kurs so tief bleibt.
Ohne jetzt den Call gehört zu haben oder investiert zu sein, glaube ich dass absolut niemand sich jetzt denkt angesichts der 686 mio zusätzlichen Schulden (bei 4% Zinslast knapp 30 mio weniger EBT) hier einsteigen zu müssen.
und das macht es ja gerade interessant.
Auch ich möchte meine "two cents" zu dem Fall gerne mitteilen. Ich bin mal davon ausgegangen das der Umsatz von 1E die nächsten fünf Jahre für 25% wächst.
Das ist vielleicht sportlich, aber dafür lasse ich mal die ganzen Synergieeffekte raus (z.B. die zusätzlichen 25 Millionen in drei Jahren, Cross Selling Potential etc.).
Bei der EBITDA-Rate habe ich eine Annahme von 25% vom Umsatz getätigt. Falls das der Wirklichkeit einigermaßen nahe kommt,
hätte (TMV mit) 1E bis 2029 knapp 200 Mio USD EBITDA erwirtschaftet.
Zudem ist TMV ja eine regelrechte "Cashflow -Maschin" mit ca. 250 Mio free Cash flow in 2025 (Quelle Marketscreener).
Unter der Annahme dass das Management keine "Lustkäufe" tätigt und strategisch agiert, scheint es für mich eher positiv als negativ zu sein.
Vielleicht erinnerst du dich, dass ich angesichts der schwachen Wachstumsraten vor wenigen Wochen exakt das heute eingetretene Szenario, nämlich anorganisches Wachstum durch mutmaßlich sehr teure Übernahmen prophezeit habe, womit deine ARP und Entschuldungsphantasien für die nächsten drei Jahre komplett geschreddert wurden...
Bevor man hier schon wieder Erwartungen für 2028 kommuniziert, sollte man vielleicht mal innehalten und feststellen, dass die eigene Prognosefähigkeit nur so gut sein kann, wie die Transparenz der Unternehmenskommunikation es zulässt. Und TV hat spätestens heute einmal mehr den Status als Black Box bewiesen. Zudem hat man den investierten Anlegern erneut den Stinkefinger gezeigt. Null Information im Vorfeld der Investitionsentscheidung. Alles wartet in der Woche des Ablaufs des alten ARP auf die Verkündung eines neuen ARP und dann platzt die Bombe... genau so zerstört man Anlegervertrauen... so ist ein Anleger eben gerade nicht in der Lage, valide FCF Prognosen zu erstellen... niemand kennt das dem Übernahmepreis zugrunde liegende Bewertungskalkül... niemand weiß, inwieweit Wachstumserwartungen für das Übernahmeobjekt mit entsprechenden Capex unterlegt wurden... oder ob sich hier letztlich eine Kopie der im Nachhinein als grottenfalsch erwiesenen Prognosen für TV im IPO Pospekt sept 2019 wiederholt...
Wenn man mit dem Geld der Aktionäre Unternehmen kauft ist die Phantasie der erfolgsabhängig bezahlen Manager häufig riesengross, die Realität hinterher vergleichsweise trist und grau... weil Planumsätze und -gewinne am Ende eben hart erarbeitet werden müssen... auf dem Papier erscheint alles logisch und einfach... und dann kommen Trump, Corona, Ukraine Krieg, Umweltkatastrophen, Klimawandel... die Welt ist voller schwarzer Schwäne und es erscheint angebracht, diese harte Realität in der Phantasiewelt endlich durch massive Risikoabschläge (risk premium) zu berücksichtigen!