Lebenstraum Weltumradlung
Gestern Abend hatte ich noch ein kurzes Gespräch mit einem lichtensteiner Pärchen, welche seit zwei Monaten mit einem 4 wheel drive in Bortswana, Namibia und nun in RSA unterwegs sind. Von ihm erhielt ich einige gute Informationen zu meinen zukünftigen Reisepläne. Die vielleicht wichtigste für mich war die Auskunft, dass alle Straßen mit dem Rad zu bewältigen wäre. Auch bekam ich einige Info`s über sehenswerte Nationalparks bzw. Strecken welche sich nicht lohnen würden.
Geschwärmt haben beide vom Cape of Hope sodass ich diesen Punkt nun mit Sicherheit ansteuern werde. Der West Coast NP sowie der Fish River Canyon in Namibia sollen ebenfalls sehenswert sein. Auch interessant soll die Namib Wüste mit ihren Dünen sowie der Etosha NP sein. Letztgenanntes wird für mich wohl nicht in Frage aufgrund des hohen Aufkommens von Wildtieren. Von dort aus gäbe es dann die Möglichkeit über den Caprivi Game Park direkt nach Zambia zu radeln oder eben über Botswana. Hier soll das Okavango Delta sowie der Chobe NP sehenswert sein.
Eines ist sicher, wenn ich die NP`s besuchen möchte werde ich diese zuvor gezielt aussuchen da sie doch recht teuer sind. Auf alle Fälle muss ich sparsamer werden denn 150 Euro für die letzten 10 Tagen war doch eindeutig zu viel.
Heute Morgen hatte es übrigens für kurze Zeit geregnet, auch gab es einen starken Westwind sodass ein Radeln nicht einfach gewesen wäre. So gesehen ist mein heutiger Ruhetag eine gut Wahl. Vermutlich werde ich keinen weiteren in der Mossels Bay einlegen, da ich mehr Zeit für die Reservate bzw. Natur haben möchte.
Heute Nachmittag habe ich dann doch noch meinen Hinterradmantel gewechselt und bin somit mit dem alten immerhin 3.726km gefahren und zwar seit Boa Vista. Den Vorderen fahre ich seit Huyancao (gute 5.000 km) aufgezogen und er müsste für RSA vielleicht auch Botswana halten.
Thomas hat mir eine E-Mail geschrieben und anscheinend geht es den Kapplern gut. Sichtlich schade findet er, dass sich die Eltern wenig um die Enkel kümmern. Er meinte nur, dass die Schwiegereltern aus Karlsruhe die Enkel mehr sehen würden. Das Geschäft läuft trotz der Konjunkturkriese gut, sein Geschäftspartner Uli hat die 2. Chemo gut überstanden.
Gruß Welti
Los ging es um 6.30 und nach 25km machte ich in Sedgefield meine Frühstückspause. Erstmals hier in RSA gab es Käse mit Brot und einen kräftigen Schluck aus der Waterbottle. Es war noch mächtig kühl und ließ mich von den Sonnenstrahlen aufwärmen.
Den ganzen Tag über "verfolgten" mich die Quiteniqua Berge die mich stark an ein Mittelgebirge erinnerten. Sie ragen so ca. 1.500m in die Höhe und bilden einen schönen Kontrast zum schäumenden Indischen Ozean. Oftmals sah ich schöne Seenlandschaften zwischen der N2 sowie dem Gebirge.
Ein wirklich schöner Ort war Wilderness und gönnte mir dort eine Coke sowie zwei Mars. Kurz danach befand ich mich beim Abzweig nach George und fuhr abermals "Autobahn". Mit dem Wissen dass dies ja verboten ist fühlte ich mich nicht sonderlich wohl. Auch heute hätte ich "Autobahnradeln" verhindern können doch ist dies anhand meines Kartenmaterials nicht ersichtlich. Die parallel verlaufende R102 ist auf dieser überhaupt nicht eingetragen.
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Auf den letzten 30km konnte ich bereits Mossel Bay sehen und mal näherte ich mich auf dem Highway, mal auf der R102 dem Ort. Dieser gefällt mir außerordentlich gut und ist vielleicht der touristisch schönste entlang der Garden Route.
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Mein Zelt habe ich hier auf dem Grundstück eines Backpackers aufgeschlagen, der Platz hatte mir besser gefallen als der offizielle Campingplatz mit Beachblick. Die äußerst nette BWL Studentin gab mir noch 10 Rand Discount und so buchte ich. Morgen möchte ich nun bis ins ca. 90km entfernte Riversdale radeln.
Gruß Welti
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Gestern Abend unterhielt ich mich noch ein wenig mit den Youngster im Backpacker und von einer Mitarbeiterin erfuhr ich ein wenig über die derzeitige Situation in Zimbabwe. Sie selbst stammte aus dem Land und lebt seit 2 Jahren in RSA. Der dortige Präsident (Diktator) Mugabe hat gemeint, dass sich die 12 Millionen Schwarzen den Weißen bemächtigen sollen. Die Grundstücke der Weißen wurden oftmals enteignet, den Schwarzen übergeben doch fehlte denen das Geld bzw. Know How um diese wirtschaftlich zu nutzen. Dies wiederum hat zur Folge, dass das Land mehr denn je hungert. Ihre Eltern sind im Land geblieben.... Die Unruhen in Zimbabwe sind auch ein Grund dafür weshalb die Touristenpreise in Namibia sowie Botswana zuletzt so gestiegen sind.
Heute Morgen gönnte ich mir zwei selbst aufgebrühte Kaffees im Backpacker, dies war auch der Grund dafür weshalb ich erst gegen 6.20 losgefahren bin. Danach fuhr ich ausschließlich auf der N2 die jetzt wieder kein Freeway mehr war, von der alten R102 sah ich gelegentlich noch "Überreste"....
Nach einigen Kilometer überholte mich ein sportlich fahrender Biker und für kurze Zeit hatte ich einen Gesprächspartner. Er meinte nur, dass ich recht flott unterwegs wäre doch unterstütze mich heute hierbei auch ein kräftiger Rückenwind.
Vielleicht?, nein wahrscheinlich beflügelte mich das Wetter sowie die abermals tolle Landschaft. Fast jeder Quadratmeter wird für die Landwirtschaft genutzt und viele der Felder erleuchten in einem gelbgoldenen Kontrast das das Korn kurz vor der Ernte steht. Das einzige Vieh das ich heute gesehen habe waren Schafe sowie einige gezüchtete Straßenherden. Manche dieser Herden weideten auf abgemähten Feldern wie Kühe auf der Alm. Die Outenieberge (Range) ging fast nahtlos in die Langebergrange über. Nach der Mossel Bay hatte ich mich nun für kurze Zeit von dem Indischen Ozean getrennt doch das Landesinnere gefiel mir mindestens genauso wie der Küstenabschnitt.
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Meine einzige Pause am heutigen Tag machte ich nach 52km in Albertina. Auf den letzten 10km wurde es dann recht hügelig und so soll es auch morgen bleiben, Ziel wird dann das ca. 80km entfernte Swellendam sein.
Gruß Welti
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Danach sah es heute Morgen nicht aus denn es war nebelig trüb. Von den Bergen war nichts zu sehen und die Felder wirkten recht gespenstisch. Das Teilstück nach Heidelberg!!!, für die 32 km benötigte ich 2h, war wohl der hügeligste Abschnitt des heutigen Tages doch hatte ich es mir anstrengender vorgestellt. Ich gönnte mir dort meine einzige Pause und fuhr danach durch.
Inzwischen hatten sich die Nebelfelder aufgelöst und die Getreidefelder leuchteten im Antlitz der Sonne. Auf den teilweise abgeernteten Feldern waren herrliche Muster in den Feldern zu sehen, die die Mähdrescher hinterlassen hatten. Zu sehen gab es auch zahlreiche Schaf- bzw. Straußenherden, vereinzelt auch Kühe. Wie herrlich muss diese Landschaft erst aussehen wenn alles grünt? Von Joburg bis hierher habe ich fast ausschließlich landwirtschaftlich genutztes Land gesehen - so hatte ich mir Afrika nicht wirklich vorgestellt.
Morgen möchte ich nun den Abstecher zum Cape Agulhas starten, dem südlichsten Punkt (Süd)Afrikas. Danach geht`s entlang der Küste nach Cape Town bzw. Cape of Good Hope.
Gruß Welti
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(wo ich mich derzeit 2002! befinde)
Das einzig interessante was ich dann in Erfahrung bringen konnte war der 4:3 Sieg des EHC gegen Duisburg.
Morgen hoffe ich nun zum Cape Agulhas radeln zu können um eventuell noch am gleichen Tag den südlichsten Punkt Afrikas sehen zu können. Das Cape selbst soll nicht so interessant sein, die Küstenstraße hingegen schon. Hätte ich nicht noch die Möglichkeit auf wale watching, einige der Giganten der Meere sollen sich noch im Küstenbereich tummeln, wäre ich wohl direkt nach Somerset West gefahren.
Das war es auch schon von einem äußerst unspektakulären Tag.
Gruß Welti
Heute morgen war ich dann um 6.00 startklar obwohl ich am Abend zuvor bei Sabine und ihrer Familie war. Sabine hat in ihrer Erziehung vielleicht Fehler gemacht denn erst seit 7 Wochen wohnen sie in Swellendam. Ihr Sohn war drogenabhängig und hatte bereits drei Therapien hinter sich. Dies war der Grund weshalb die Familie nach Swellendam gezogen ist. Ihre 22 jährige Tochter hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und lebt mit den beiden Kids bei den Eltern. Sie selbst sah in mir wohl ein Ideal der seine Lebensträume nicht nur träumt sondern auch lebt. Beim Abschied gegen 21.00 "drückten" wir uns herzlich und ich fühlte, dass sie große Sympathie für mich und meiner Traumverwirklichung hatte. Noch lange musste ich über das erlebte nachdenken.
Heute morgen war dann natürlich noch keiner von den Backpackern wach und so konnte ich mich ungesehen davonschleichen. Nach ca. 20km erreichte ich den Abzweig zur R319 und verließ somit den Highway N2. Es folgte eine recht hügelige Fahrt durch eine ausschließlich für die Agrarwirtschaft genutztes Gebiet. Soweit das Auge reichte sah man Kornfelder welche größtenteils bereits geerntet waren. Zahlreiche Strohballen sowie der blaue Himmel sorgten für einen herrlichen Farbkontrast. Das Radeln in dieser fast autofreien Gegend machte mal wieder richtig spaß.
Nach 72km machte ich meine einzige Pause in Bredasdorp und gönnte mir Chips sowie einen Hamburger, die Coke durfte hierbei natürlich nicht fehlen. Beim Verzehr der Mahlzeit wurde ich so "erbarmungslos" von einem Schwarzen beobachtet dass ich ihm die weniger gut schmeckenden Pommes gab. Diese wurden dann brüderlich mit seinem Kumpel geteilt.
Das Landschaftsbild änderte sich nun und es dominierte niederwüchsige Buschlandschaft. Ich sah eine Springbockherde sowie zwei recht große Affen welche die Straße querten.
Um 13.30 war es dann soweit und nach 112 geradelten km erreichte ich mit dem Cape Agulhas den südlichsten Punkt Afrikas und hatte somit wieder mal einen geographisch markanten Punkt erreicht.
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An diesem Punkt treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander und das Wasser hatte eine herrlich türkisblaue Farbe. Nachdem ich das übliche Touristenfoto geschossen hatte wollte ich mein Zelt auf dem Caravanpark aufschlagen war dann jedoch nicht bereit 65 Rand zu bezahlen. So fuhr ich wieder zurück zur Stuvis Bay und beim Erkundigen nach einem günstigen Schlafplatz in der Kneipe bot mir dann erst ein Gast, später noch der Wirt ein Bett an. dieses Angebot habe ich dann gerne angenommen.
Gruß Welti
Gestern Abend war ich ja noch mit Thommy bei seinen Eltern und erfuhr erst dort, dass er seinen Job nach 16,5 Jahren hat aufgeben müssen. Ihm wurde gekündigt da seine Firma "Quotenschwarze" hat einstellen müssen. Ein seit 2 Jahren gültiges Gesetz sieht vor, dass bei gleicher Qualifikation mindestens 50% der Angestellten Schwarze sein müssen. Vom Prinzip her ist dies sicherlich ein vernünftiges Gesetz doch führt es mit Sicherheit nicht zur "Verbrüderlichung" der beiden Hautfarben....
Es gab ein herrliches Menue mit Fleisch, Bohnen, Reis, Salat und süßen Kartoffeln. Geschlafen habe ich allerdings nicht so gut, hierzu war wohl das Bett zu weich auch störten mich die Regentropfen sowie der Sturm der draußen wütete.
Heute Morgen habe ich dann das Haus gegen 7.00 verlassen und bereits am Ortsausgang musste ich aufgrund vom regen in einem Takeaway Unterschlupf suchen. Ich stärkte mich mit 2 Kaffees um eine Stunde später dann endlich losfahren zu können.
Auf den nächsten 50km hatte ich beste Naturstraße und ein seiten- bzw. Rückenwind unterstützte mich in meinem Tatendrang. Landschaftlich dominierte nach wie vor kniehohes Buschgewächs und ich denke dass Teile das Gebietes während der Regenzeit unter Wasser stehen. Nach einem Richtungswechsel um 90 Grad ging es nicht nur bergauf sondern ich hatte auch starken Gegenwind. Ich war wirklich froh als ich nahe dem Quoin Point wieder Asphalt unter den Pneus verspürte und abermals einen Richtungswechsel hatte. Von nun an war es fast eben und ich konnte es gut laufen lassen.
Nach knapp 90km erreichte ich die Gans Bay und wollte dort eigentlich übernachten. Im Ort gefiel es mir nicht sonderlich gut und beide Campingplätze verlangten 80 Rand. So entschloss ich mich die wirklich schöne Walker Bay doch noch zu umfahren und erreichte Hermanus recht platt gegen 18.00.
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Völlig überrascht war ich dann, dass der Backpacker für das Zelten im Garden lediglich 30 Rand pro Nacht wollte. Gefreut hat mich die Tatsache, dass die Wale auch noch da sein sollten und so buchte ich für 3 Nächte.
Gruß Welti
Nach herrlich schlafreicher Nacht bin ich heute morgen "pünktlich" um 6.00 aufgestanden. Ich hatte somit lediglich 7h schlaf denn gestern bin ich erst gegen 23.00 in mein Zelt gekrochen. Ich hatte eine recht angenehme Unterhaltung mit einer Schweizer Ärztin welche 1 Jahr lang in der Nähe des Krüger NP gearbeitet hatte.
In der Küche ließ es bei insgesamt 3 Kaffees recht gemütlich angehen, wusch danach meine Radlerklamotten um später ein Internetcafe aufzusuchen. Dort konnte ich mit Freude feststellen, dass der EHC nach einem 7:0 in Weißwasser mittlerweile schon 2. ist, vielleicht kann die Mannschaft ja tatsächlich mit den Favoriten Bietigheim, Heilbronn und Nauheim mithalten. Bei den Bayer rumort es mal wieder nachdem sie in der Champions Leage Gruppenletzer geworden sind und sich somit nicht einmal für den UEFA Cup haben qualifizieren können. Es regnet mal wieder und somit tat der 1 stündige Aufenthalt im Internetcafe gut.
Das Wetter wurde besser und wieder einmal widmete ich mich Black Beauty und wechselte die Kette. Das letzte mal hatte ich dies in Durban getan und bin somit 1.859km gefahren. Die Kette scheint nun wirklich hinüber zu sein, doch möchte ich mit dem vorhandenen Ritzel so lange wie möglich unterwegs sein. Knappe 19.000km habe ich nun mit dem vorhandenen Ritzel zurückgelegt und ich bin wirklich gespannt wie lange ich dieses noch treten kann.
Danach habe ich mal wieder bei den Eltern angerufen und alles scheint seinen normalen Gang zu gehen. Mutti meinte nur, dass Papa zu oft im Pop Cafe wäre, gestern verließ er das Lokal gegen 3.00....
Danach habe ich mich dem Meer bzw. den Walen gewidmet und siehe da, es waren tatsächlich welche zu sehen.... - und wie. Das erste Duo war wohl auch das Spektakulärste denn in Steinwurfentfernung schwamm ein ca. 15m langes Weibchen mit seinem Säugling vorbei, es war ein phantastischer Anblick. Allein bei diesem Pärchen verschoss ich 10 Dias. Das beeindruckendste war jedoch als das Muttertier abtauchte und nur noch die Schwanzflosse zu sehen war. Später sah ich noch einige andere Tiere jedoch in weiterer Entfernung. Den morgigen Tag werde ich wohl mit wale watching verbringen.
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Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%BCdkaper
(dank wikepedia weiß ich seit einer Minute, dass man diese Wale auch Südkaber nennt)
Bei wolkenlosem Himmel und nahezu Windstille herrscht eigentlich ideales wale watching Wetter. So habe ich eine gute Sicht auf die relativ glatte Bucht und kann derzeit lediglich ein Mutter/Kind Pärchen ausmachen. Da war gestern Nachmittag kurz vor Sonnenuntergang doch wesentlich mehr los. So schlug in weiter Entfernung eines der Tiere fast eine Stunde lang mit seinem Schanz auf das Wasser, später sprang eines sogar komplett aus dem Wasser.
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Nachdem ich nun heute vergeblich versucht habe Bella am Telefon zu erreichen habe ich mich entschlossen morgen nicht bei ihr vorbeizuschauen. Irgendwie hatte ich ja auch ein blödes Gefühl dabei da es so ausschaute wie wenn ich mich einladen würde. Gestern Abend hatte ich es ebenfalls versucht und ihre Tochter meinte, dass es spät werden würde und ich es morgen so gegen 8.00-10.00 nochmals versuchen sollte. Dies tat ich dann auch doch leider vergeblich.
Heute habe ich dann nochmals 2.000 Rand abgehoben und den Eltern eine Karte von den "springenden" Walen geschrieben. Beim Check der E-Mails hatte ich eines von Tini und sie teilte mir mit, dass ich nun eine neue EC Karte habe welche ab 01. Januar ihre Gültigkeit hat. Ich werde Tini wohl den Vorschlag machen dass sie ab Januar einen Test machen soll um mir dann die Karte nach Nairobi zu schicken. Den Code soll sie mir dann per E-Mail mitteilen. Das gleiche Prozedere müsste dann ja auch mit der Master- bzw. Visa Card erfolgen doch vielleicht warte ich auch, bis alle drei zusammen sind.
Gestern Abend unterhielt ich mich dann noch mit einem Deutschen Radler, der seit 4 Monaten in Malawi, Zambia, Mamibia und RSA unterwegs war. Von ihm bekam ich gute Tipps sowie ein Desinfektionsmittel für ca. 500l Wasser. Botswana soll außerordentlich teuer sein, vor allem die Nationalparks. So soll ein Tag im Okavango Delta z.B. 40 US$ kosten.... Sollte dies tatsächlich stimmen werde ich den Park wohl meiden bzw. das ganze Land. Auch riet er mir, dass ich mich hier in RSA mit Mänteln eindecken sollte. Wir unterhielten uns u.a. über Malaria, Regenzeit u.v.m.. Der Gute entdecke das Tauchen und nahm deshalb öfters den Bus. Auf mich wirkte er jedoch sehr belehrend obwohl ich bezüglich des Weltenbummeln wohl mehr Erfahrung haben müsste.
Zudem ist dann noch ein Bayer im Backpacker der seit Januar zu Fuß in Afrika, Mozambique und RSA, unterwegs ist. 3 Deutsche, 3 Individualisten... - mehr fällt mir hierzu nicht ein.
Ich selbst möchte morgen nun zur Gardons Bay evtl. auch nach Stand fahren um mich am folgenden Tag dem Cape of Hope zu nähern.
Gruß Welti
http://www.weltrekordreise.ch/bilder%20za/095-DSCN4870.jpg (Blick Rtg. Cape of Hope)
http://images.fotocommunity.de/bilder/...6-49f1-927c-4f0cd665b437.jpg
Heute war ein herrlicher Fahrtag mit dem vielleicht schönsten Teilstück hier in RSA. Ich habe es äußerst locker angehen lassen und bin nach zwei Kaffees und einem kurzen Gespräch mit dem dt. Biker (Mr. D`base...) erst kurz nach 7.00 losgefahren. In den letzten drei Monaten hat er gute 4.000 km zurückgelegt und wird morgen vermutlich mit dem Bus nach Knysa fahren, um mehr Zeit für sein neues Hobby dem Tauchen zu haben. Er teilte mir mit, dass wenn ich es möchte bis Tanzania ausschließlich Asphalt fahren könne, eine äußerst gute Info wie ich meine.
http://06.live-radsport.ch/..._506_wo_Radsporttraeume_wahr_werden.jpg (die sind schneller unterwegs...)
Als erstes steuerte ich die Shell Station an um mit idealen Luftdruck in den Pneus unterwegs zu sein. Es herrschte praktisch Windstille und so konnte ich es gut laufen lassen. Von Farmland war nichts mehr zu sehen und die Landschaft wirkte recht karg, zumindest Richtung Berge. Neben dem ständigen Blick auf die ruhende See, den vielen Sandstrände beflügelte mich vor allem die Fynbos. Fynbos sind Büsche mit äußerst unterschiedlichen Blüten. Die Blütezeit ist zwar schon vorüber (springtime) dennoch standen 2 Buscharten noch voll im Saft.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fynbos (danke Wikipedia)
Das einzig negative am heutigen Tag war dann die Tatsache, dass ich mein Zoom nicht mehr verwenden kann. Irgend etwas muss sich gelöst haben denn eine der Linsen ist nun lose im Objektiv. Ich hoffe, dass ich dies in Cape Town reparieren lassen kann. Wie sehr mir der heutige Tag gefallen hat oder ich mich während meiner Tour verändert habe kann man unter anderem daran feststellen, dass ich mich über diesen Schaden gar nicht mehr aufrege..... Aufgrund der zu erwartenden Tierwelt hier in Afrika wäre es mehr als schade, wenn das Objektiv nicht repariert werden könnte, daran glaube ich jedoch nicht.
In Kleinmond, welcher bis zum 20. Jahrhundert ein Ort der Gesetzlosen war, machte ich meine Frühstückspause. Es gab ein halbes Toastbrot mit frz. Lyoner... Kurze Zeit später passierte ich Betty`s Bay und danach verließ ich für einige Km die Küste.
Es folgte nun die False Bay, ein wirklich herrlicher Küstenstreifen mit wenig Ansiedlungen und ständigem Blick auf die Tafelberge sowie Cape of Good Hope.
http://www.ingrids-welt.de/reise/sa/bilder/falsepano1.jpg
Bei einer Fotografierpause lernte ich hier den mehrfachen deutschen Meister im Hochseefischen kennen. Ich habe leider nicht nach seinem Namen gefragt schenkte mir jedoch u.a. eine Trillerpfeife zum Schutze vor den wilden Tiere, 5 Euro, überhaupt die ersten welche ich in den Händen trug, Kaugummis sowie Streichhölzer. Hier in RSA finden nun die dt. bzw. die Europameisterschaften statt und dies wird wohl auch der Grund sein weshalb er hier ist. Leider unterhielten wir uns viel zu kurz und natürlich war fast ausschließlich ich am erzählen...., er war sichtlich von meiner Tour begeistert.
Gruß Welti
So nass wie heute Morgen war mein Zelt wohl noch nie. Bereits gegen 23.00 fing es von der Decke an zu tröpfeln und der Grund hierfür liegt wohl an der hohen Luftfeuchtigkeit sowie den großen Temperaturunterschiede zwischen Innenzelt und Außentemperaturen.
Da ich heute früh gegen 6.00 starten wollte packte ich es somit nass zusammen. Nach 8km erreichte ich in Strand eine Tankstelle und stärkte mich dort erstmal mit einer Coke und ließ mich von der Sonne verwöhnen. Danach folgte ein fast menschenleerer Küstenabschnitt nach Muizenberg. Entlang der Straße befanden sich keine Siedlungen doch hinter den Sanddünen lagen einige Townships der Schwarzen. Vereinzelt sah man einige Leute entlang der Straße und es war leicht ersichtlich, dass diese nicht der Mittelschicht angehörten.
Nachdem sich der anfängliche Morgennebel verzogen hatte war es nun richtig klar und ich hatte einen herrlichen Blick auf die tags zuvor zurückgelegten Teilabschnitt. Die Tafelberge sowie das Kap der guten Hoffnung war ebenfalls gut sichtbar.
Kurz vor Muizenberg stoppte ich für gut eine Stunde und beobachtete ca. 20 Fischer wie sie ein ca. 200m langes Netz an Land zogen. Je mehr sich das Netz dem Land näherte desto mehr Schaulustige wurden es. Die Zahl der Möwen wurde auch immer mehr und schnappten sich den ein oder anderen Fisch. Drei Seehunde waren auch mit von der Partie und hatten leichte Beute. Ein sichtlich gut trainierter Hund verscheuchte die Möwen und schien mit den Robben zu spielen. Für mich war dies ein äußerst interessantes Schauspiel während es für die Fischer eine recht harte Arbeit war. Enttäuscht war ich dann ein wenig über die Ausbeute der Fische, welche sich im Netz befand. Si ein 3-4 Pfünderle, einige Pfünderle und viele Kleinfische hatten sich im Netz verlassen.
Über Fish Hoek fuhr ich nach Simonstown und war angenehm überrascht, dass ich hier für 35 Rand mein Zelt auf einem Campingplatz habe aufbauen können. Ob dies der normale Tarif ist weiß ich nicht, ein Chalet gibt für 300 und mehr.... Natürlich war auch der Besitzer von meiner Tour begeistert und lud mich auf einen Drink am Abend ein.
Hauptattraktion des Ortes ist der Boulders Coastel Park der eine stattliche Anzahl von Jackass Pinguinen beherbergt. Pinguine in Afrika?!.., das hätte ich nun auch nicht unbedingt erwartet. Von den ca. 1,5 Mio. Afrika Pinguine aus dem Jahre 1910 sollen etwa nur noch 10% der Population leben.
http://www.geo.de/reisen/community/bild/regular/...ika-Simonstown.jpg
Gruß Welti
http://www.migrosmagazin.ch/_storage/asset/...e/18713110/08899628.jpg ("Traumstraße" zum Cape)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/...ood_Hope_2013.jpg
http://www.kapstadt-unterkuenfte.de/resources/...r-guten-hoffnung.jpg
Wie viele Tragödien sich hier am Kap der guten Hoffnung abgespielt haben weiß ich nicht. Für viele Radler die aus Europa gestartet sind ist hier Endstation, für mich beginnt mit dem heutigen Tag praktisch die Heimreise. Dieses Kap ist für mich nicht unbedingt spektakulär, die Flugformationen der Wasservögel, sind es Kormorane?, beeindrucken mich hingegen schon. Die einzelnen "Gruppen" bestehen aus 2-30 Tieren und starten von einem Felsen aus, der in der Brandung steht.
Etwas irritiert war ich vorhin als ein Reiher an mir vorbeiflog. Die zwei Barboons, eine Art Pavianart, die ich zuvor entlang der Straße habe laufen sehen beängstigten mich mit ihren dolchartigen Zähne hingegen schon ein wenig. Sollten es die Tiere auf mich abgesehen habe hätte ich wohl keine Chance... Da die Tiere keine scheu mehr vor den Menschen haben können sie schon gefährlich werden. Für ein schönes, möglichst nahes Touristenfoto werden die Tiere gerne vom Auto aus gefüttert.....
Gestern Abend wurde ich übrigens noch vom Campingplatzbesitzer zu Essen eingeladen. Es gab Steaks, eine herrliche Pilzsoße, reis, Potatoes sowie einen Salat.
Soeben ist mal wieder ein typischer VW Touristenbus mit 4 Passagieren angekommen. Die Leute stiegen aus, schossen das obligatorische Touristenfoto um nach max. 2 Minuten wieder weiterzufahren. Jaaa, auch sie haben das Kap der guten Hoffnung gesehen und können es dann den zu Hause gebliebenen zeigen wie toll es doch war...... Ob es in ihren Hirnen gespeichert bleibt mag ich mal bezweifeln.
Ich jedenfalls mache mich jetzt auf den Weg zum wesentlich dramatischer ausschauenden Cape Point.
Dieses Cape sah nicht nur dramatischer aus, nein es war es auch. So ca. 250m über dem Meeresspiegel hatte ich einen herrlichen Ausblick auf die senkrechten Felswände, in denen etliche Vögel ihr zu Hause hatten. Dort oben war es auch merklich stürmischer doch für Kapverhältnisse wohl immer noch ruhig.
Vom Cape Point aus konnte man auch gut erkennen, weshalb hier so viele Schiffe auf Riffe aufliefen. Diese lagen knapp unterhalb der Wasseroberfläche, anhand der weißen Gischt konnte man sie von oben aus erkennen. Nach gut einer Stunde verließ ich den Platz und drehte auf dem Heimweg noch eine Zusatzrunde im NP. Neben einer Barboonherde sah ich noch drei Wale an der Küste.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/...e_Point_large.jpg
Morgen werde ich nun nach Cape Town fahren um mich wohl in der Nähe der Waterfront einzunisten. So langsam aber sicher neigt sich mein RSA Aufenthalt dem Ende entgegen.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Kap_der_Guten_Hoffnung
mit der schönen Aussichtsplattform Cape Point.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cape_Point
Gruß Welti
Es war ein herrlicher Fahrtag und etliche Radler waren zu sehen. Losgefahren bin ich kurz nach 6.00 und kurz vor Fish Hoek folgte ich der M6 Richtung Hout Bay. Dieser Anstieg dauerte max. 3km und der Wind schob mächtig. Das 2. Bergaufradeln mit einer Länge von ca. 6km hatte es ganz schön in sich und ich kam mächtig ins Schwitzen. Bei diesem Anstieg folgte ich dem Kaapse Weg da die M6 entlang der Atlantik Seite aufgrund von Steinschlaggefahr gesperrt ist. trotz meiner Fitness überholten mich etliche Biker, ich bin halt nach wie vor zu schwer unterwegs.
Die Hout Bay ließ ich nun "links" liegen und es folgte ein herrliches Teilstück entlang des Atlantik. Manchmal hatte ich Gegenwind und kam nur noch mühsam voran.
Je mehr ich mich Cape Town näherte desto nobler wurden die Wohnanlagen und ein "dickes" deutsche Auto, vor allem BMW und Mercedes, folgte dem anderen, die Jugend begnügte sich mit dem Smart. Bei so viel Moneten durfte ein dunkelblauer Ferrari natürlich nicht fehlen.
Während die Weißen den herrlichen Tag zu einem Spaziergang nutzten ruhten sich etliche Schwarze im Schatten der Bäume aus...., sie mussten sich wohl vom nächtlichen Überlebenskampf erholen. Schnell wurde mir klar, dass ich hier wohl wieder mehr aufpassen muss.
Eine positive Überraschung war dann die, dass das Dorm im Zebra Crossing lediglich 50 Rand kostete, nur wenige Meter weiter hätte ich 80 bezahlen müssen. Ich habe vorerst für drei Nächte gebucht und werde den morgigen Tag für Erledigungen (bike und Foto) nutzen.
Gruß Welti
http://inzumi.com/images/destinations/...ia___Alfred_Waterfront_3.jpg
Beim Zoom hatte ich dann doch ein wenig bedenken, dass es repariert werden kann. Vermutlich hat sich ja nur ein "Schräubchen" gelöst doch als ich mir das Objektiv besser gesagt die Linse genauer anschaute konnte ich Schlagstellen feststellen, zumindest sah dies so für mich aus. Vielleicht war es ja auch nur der Abrieb oder ähnlich, Fakt ist dass mich der Spaß 495 Rand kostete.
Wesentlich teurer wird hingegen die Ersatzteilbeschaffung für Black Beauty. Der hintere Kranz war nur in der XT Variante vorrätig und anstatt der kalkulierten 400 kostet dieser nun 700 Rand. Der Mann meinte nur, dass diese Variante wesentlich besser wäre als die der LX und ich mehr Kilometer fahren könnte. Von Cape Town aus werde ich nun mit insgesamt drei Ketten losfahren um sie ständig auszutauschen.
Danach schrieb ich mal wieder ein ausführliche E-Mail an die Eltern und begab mich im Anschluss daran auf den Weg zur Waterfront. Aufgrund der vielen Schiffe im Hafen verliert man ein wenig die Übersicht bzw. den Überblick. Im Ganzen hatte ich mir den Rummel hier größer vorgestellt.
http://www.kapstadt.de/images/stories/kapstadt-de/...apstadt-1000.jpg
http://img.welt.de/img/reise/crop101898023/...t-DW-Reise-Kapstadt.jpg
Gestern Abend bin ich dann wieder einmal in einer Kneipe versumpft und genoss die gemischte Atmosphäre. Sicherlich waren auch einige Prostituierte unter den Gästen welche sichtlich auf Männerfang aus waren. Ich unterhielt mich eine Zeitlang mit Tanja, welche in diesem Gewerbe vielleicht aktiv war. Wir unterhielten uns ein wenig über das Leben in Afrika, sie bettelte um keinen Drink und so spendierte ich ihr einen. Später warnte mich dann ein Ire mit dem bereits bekannten Spruch don`t fuck a black and you will die...... vor diesem "Monster".
Im fast vollen 8er Dorm habe ich dann recht gut geschlafen und bin heute Morgen gegen 7.00 aufgestanden. Ein J`oburger hatte mir dann das Rad- bzw. Fotogeschäft gezeigt.
Gruß Welti
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapstadt
Gruß Welti
Heute Morgen habe ich dann als erstes das Päckchen an Tini aufgegeben und der 1,3 schwere Inhalt kostete mich stolze 230 Rand incl. Verpackung. Versendet habe ich die Yoga CD aus Südamerika, 9 Dia sowie den Lonely Planet aus Südamerika. Mein nächstes werde ich wohl erst wieder in Nairobi aufgeben.
Obwohl ich hier wirklich viel Geld ausgebe werde ich wohl eine weitere Nacht in Cape Town verbringen. Die Stadt gefällt mir sichtlich gut, auch bin ich mental noch nicht soweit die "Heimreise" anzutreten. Allein das Wissen, dass es mit jedem Radeltag so ca. 0,5 Grad wärmer werden wird macht mir doch ein wenig zu schaffen. Der "easy ride" wird nun bald vorbei sein und dann beginnt das Abenteuer der Afrikadurchquerung.
Noch fällt es mir schwer sich vorzustellen, dass ich bald wieder Wüstenabschnitte beradeln werde. Auf die feuerrote Namibwüste freue ich mich auf alle Fälle. So, jetzt werde ich erst einmal die Karte für die Currans zu Ende schreiben um danach mein Zoom bzw. Black Beauty abzuholen.
Gruß Welti
Dabei steht uns (theoretisch) die ganze Welt offen, aber wir geiseln uns (mehr oder weniger) freiwillig um ein Stückchen vom Geldkuchen ab zu bekommen....
Ich habe jetzt einfach mal eine ganz banale Frage an Dich, die Du bestimmt schon 1 Million mal beantworten musstest:
Wie machst Du das mit dem Geld?
Arbeitest Du immer wieder zwischen/während Deiner Trips um sie zu finanzieren?
Bist Du komplett aus unserem System ausgestiegen und unabhängig?
Danke schonmal
P.S. Tut mir leid mit Sunedison, aber vlt. wirds ja doch noch.
Deine Beiträge würden mir fehlen.
Gruß
Oli, der Träumende
Nachdem ich kurz nach 6.00 aufgestanden bin habe ich mich nach einem Kaffee nochmals für zwei Stunden auf`s Ohr gelegt, das hat mir sichtlich gut getan. Grund hierfür war die Tatsache, dass es gestern mit 24.00 doch recht spät wurde, z.Zt. genieße ich sichtlich auch die Gespräche mit anderen Touris. Gestern war das erste eines mit einem Engländer, später kam noch ein Schweizer (Basel) sowie ein Kölner hinzu. Wir unterhielten uns u.a. auch über Fußball und hier natürlich über das entscheidende Spiel zwischen Basel : Liverpool in der Champions League. Nach einer 3:0 Führung zur Halbzeit endete das Spiel 3:3 und dieses Ergebnis reichte den Baslern zum Weiterkommen. Leider haben wir das Spiel nicht live im Fernsehen verfolgen können.
Heute morgen dann ein schönes Gespräch mit einer netten äußerst hübschen und sportlichen Belgierin aus Lüttich. Sie träumte von der großen weiten Welt und war sichtlich von meiner Reise beeindruckt. Für mich war es einfach mal wieder ein schönes Gefühl zu flirten und gerne hätte ich eine Reispartnerin wie sie an meiner Seite für die Afrikadurchquerung. Schade finde ich, dass ich die interessantesten Frauen immer erst am Ende eines längeren Aufenthaltes kennenlerne - vielleicht ist es ja auch gut so.....
Danach machte ich mich auf den Weg um eine wenig Reiseliteratur aufzuspüren und siehe da, für 20 Rand fand ich eine relativ gute Dumont Ausgabe über Kenia und Tansania aus dem Jahre 97. Das Buch kostete damals das Zehnfache. Über Malawi bzw. Zambia habe ich nicht geeignetes gefunden, vielleicht bin ich hierfür ja in Windhuk erfolgreicher. Gemäß der Wettervorhersage müsste es morgen recht gut werden und so freue ich mich auf den Weg Richtung Namibia.
Gestern habe ich mir dann doch noch eine Radlerhose sowie Handschuhe gekauft. Die Handschuhe deshalb, weil ich mir in letzter Zeit doch recht häufig den Handrücken verbrannt hatte.
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(Bo-Kaap, der muslimisch geprägte Teil Cape Towns wo es sich schön schlendern läßt)
Gruß Welti
Der Park selbst hat eine Fläche von 30.000 ha. und umschließt eine Lagune von ca. 5.600 ha. Das Wasser schimmert türkisblau und ist wohl ein Paradies für die Wasservögel. Schade nur, dass die wild flower season bereits vorüber ist denn die 500 Blumenarten hätten bestimmt für bunte Farbtupfer in der Landschaft gesorgt. Diese ist leicht hügelig und besteht aus zahlreichen Buscharten. Kurz vor betreten des NP sah ich einige riesigen Antilopen, eine von den kleineren Arten sowie eine schwarze Schlange, welche sich bei meinem Anblick jedoch schnell in eine Höhle verkroch.
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Am heutigen Tag war/bin ich äußerst motiviert und habe es dank eines starken Rückenwindes mit 22 km/h ganz schön krachen lassen. Kurz nach 7.00 ging es los und ich hatte kleinere Probleme die R27 zu finden. Mit dem neuen Ritzelsatz sowie der neuen Kette läuft Black Beauty wohl besser als zuvor. Allerdings scheint die Übersetzung anders gewählt zu sein als zuletzt, sodass ich in Zukunft wohl öfters den kleineren Gang benutzen muss. Vermutlich wird das Streckenprofil jedoch nicht so schweißtreibend sein wie zuletzt in Südamerika.
Ortschaften habe ich heute eigentlich keine passiert, auch gab es keine Farmen mehr zu sehen. Zu Beginn des Tages hatte ich noch recht häufig Blickkontakt zum Meer, später wurde dieser durch Dünen verhindert. Die Tafelberge hingegen konnte ich fast den Ganzen Tag sehen.
Bis nach Langebaan dürften es noch ca. 15km sein, vielleicht fahre ich ja auch noch bis Vredenburg oder gar Velddrif. Wo ich nächtigen werde wird wohl von den Kosten abhängen. Morgen möchte ich bis zur Lamberts Bay radeln und da auf diesem Teilstück größtenteils Schotter angesagt ist sollten es heute schon noch einige Kilometer mehr werden.
So, jetzt werde ich mich aber auf den Weg nach Langebaan aufbrechen.
Nachdem ich nun kurz vor 17.00 in Langebaan in einer Kneipe Platz genommen habe muss ich abermals über die Gastfreundschaft der Südafrikaner nachdenken. Dieses mal war es ein Mitarbeiter des Caravanpark hier in Langebaan, der mich für 20 Rand in einem haus/Chalet schlafen lässt. Normalerweise hätte er 54 Rand für einen Zeltplatz verlangen können doch er meinte, dass der ca. 4km entfernte sicherer wäre. Wir unterhielten uns kurz über meine Tour und mein Vorhaben in Afrika und sichtlich war auch er beeindruckt, ja er schien richtig begeistert zu sein. Er meinte, dass man solche Leute normal nur im Fernsehen sieht worauf ich mich natürlich geehrte fühlte. Für mich persönlich ist meine Tour mittlerweile zur schönsten Nebensache der Welt geworden und erst durch die fast täglichen Reaktionen zivilisierter Leute wird mir klar, welche "Leistungen" ich hierbei verbringe. Es sind diese zufälligen Begegnungen, welche wie Doping auf mich wirken.
Der Mann im Caravan Park z.B. bot mir nach unserem Gespräch einen Platz in einem 6 Bett Chalet zum Nulltarif an. Da ich ja nicht auf jeden "Groschen" achten muss wollte ich ihm dann zumindest 30 Rand geben worauf er letztendlich 20 als Taschengeld annahm.
Gruß Welti
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(über Vredenburg, Vanrhynsdorp, Springbok ging es zum Orange River wo ich die Grenze zu Namibia passierte, dies als Info für den restlichen Abschnitt in Südafrika)
Nach 42km erreichte ich Velddrif und stärkte mich dort in einem Takeaway. Es war ein easy ride bis dorthin und am Ortseingang konnte ich ein Salzgewinnungsanlage sehen. In einer kleinen Lagune tummelten sich einige schneeweiße Flamingos, kurz vor der Lamberts Bay waren sie noch rosarot.
Bis zu dem Ort Dwanskersbos, welchen ich nach 52km erreichte, fuhr ich auf geteerter Straße, danach hatte mich der Schotter wieder. Zu Beginn war die Naturstraße recht sandig, dennoch kam ich noch einigermaßen flott voran. Ich folgte nun etliche Km dem Atlantik, es war ein äußerst schöner Teilabschnitt. Nur noch vereinzelt sah ich Land-/Viehwirtschaft, ansonsten dominierte niederwüchsiger Busch.
Immer wieder fuhr ich an kleinen, versiedeten Lagunen vorbei uns sah dort jede Menge von Flechten und Moosen in unterschiedlichen Farbtönen. Das schönste waren jedoch "schneeweiße" Dünen die mich stark an meine geliebten Berge erinnerten. Dies war vor allem vor erreichen der Elands Bay, nach 101km, der Fall. In dem Ort selbst hatte ich meinen ersten Platten, einen recht kuriosen.... Ich fand zwar einen abgebrochenen Holzdorn im Mantel doch befand sich das Loch an einer anderen Stelle.
Um die Lamberts Bay heute doch noch erreichen zu können benutzte ich eine Privatstraße, für deren Nutzung man eigentlich 15 Rand hätte zahlen müssen. Für einen weitgeradelten Radnomaden wie mich verlangte man selbstverständlich nichts. meinen 2. Platten hatte ich dann im Ort, wieder einmal stecke eine solche Dreiecksdorne im Mantel. Nachdem mir der Caravanpark mit 57 Rand zu teuer war bot mir einer der Locals an mein Zelt auf seinem Grundstück aufzuschlagen.
Ein weiterer Weltenbummler scheint derzeit unterwegs zu sein denn immer wieder wurde ich gefragt ob ich ihm begegnet wäre oder es sei. Er vermarktet wohl seine Tour und steht somit des Öfteren in der lokalen Presse.
Morgen möchte ich nun bis nach Vanrhynsdorp radeln.
Gruß Welti
Heute Morgen war ich dann doch ein wenig darüber überrascht, dass die eine Hälte des zeeltes mit Morgentau benetzt während die andere Hälfte trocken war. Der trockene Part stand unter einem Baum und dass sich dies so schützend auswirken würde hätte ich auch nicht gedacht. Ich lerne halt doch fast täglich noch neues hinzu.
Nachdem ich seit einigen Tagen mal wieder Magenprobleme habe pfiff es heute morgen recht dünn. Gerne wüsste ich ob es sich bei den Ausbrüchen um jeweils neue Krankheitserreger handelt, hier in RSA ist es ja das erste mal, oder ob ein eventuell vorhandener Virus in gewissen abständen immer mal wieder ausbricht.
Kurz nach 6.00 ging es los und nach 6km Asphalt hatte mich der Gravel wieder. Der Belag war jedoch besser als gestern zu radeln, auch wenn er mir manchmal zu hart erschien und ich mir ein wenig Sand zwischen den Steinen wünschte.
Je mehr ich Richtung Norden bzw. Landesinnere fuhr desto trockener wurde es, die Büsche waren max. noch kniehoch. Ab und zu fuhr ich noch an landwirtschaftlich genutzte Gebiete vorbei, einige Schafherden konnte ich so ausmachen. Bei diesen "Felder" konnte ich so alle 30-40m einen ca. 10m breiten, aus allerlei verschiedenen Buschsorten bestehenden Windschutz ausmachen, es sah außerordentlich schön aus.
Nach ca. 55km hatte ich dann wieder Asphalt unter den Pneus und äußerst überrascht war ich, als ich in Vredendal zahlreichen Reben sehen konnte. Obwohl ich ja nicht lange in der "Dürre" unterwegs war fand ich die kleine Oase wunderbar. Das zarte Grün der Reben, der graue Busch, der blaue Himmel sowie ein Tafelberg wie aus dem Bilderbuch sorgten für ein phantastisches Panorama. Die Erde scheint nun auch roter zu werden, ein Vorgeschmack auf die Dünen von Namibia?
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Die letzten 24km hierher nach Vanrhynsdorp waren dann vom Allerfeinsten, schuld daran war der Asphalt sowie der starke Rückenwind.
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Nach dem Bad auf dem Campingplatz, 30 Rand, staunte ich dann nicht schlecht als ein Japaner sein Zelt neben meines aufgebaut hatte. Er war im Januar von Kairo aus gestartet und ist in etwa die Route gefahren welche ich noch vor mir habe. Den Fish River Canyon sowie die Sossusvlei hat er jedoch nicht besucht. Bei der Fahrt durch Bostwana sah er etliche wilde Tiere wie Elefanten, Büffel und Löwen sodass ich dieses Land wohl befahren muss, vielleicht lass ich hierfür ja sogar den Etosha NP sausen....
Gruß Welti
Heut bin ich gerade einmal an drei Orten vorbeigekommen und zwar nach ca. 70km an Nuwerus, nach weiteren 16km an Bitterfontein und zuletzt hier in Garies. Obwohl ich heute bereits meinen 4. Fahrtag am Stück habe war ich vollends motiviert. Dies lag vielleicht am gestrigen Gespräch mit dem Japaner, das mich richtig heiß auf Afrika gemacht hat. Von den wilden Tieren soll es in Botswana reichlich zu sehen geben, so werde ich dieses Land nun wohl doch bereisen. In Äthopien sollen die Leute besonders nett sein, die Wanzen in den Betten eher nicht. Der Norden Kenias soll besonders gefährlich sein, auf anraten einheimischer hat er dort für 500 km einen Bus genommen. Das Radeln im Sudan verlief ohne Probleme während es im Süden Ägyptens aus Sicherheitsgründen verboten sein soll. Ob Lybien bereist werden kann konnte er mir nicht sagen.
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Gegen 6.00 fuhr ich dann wieder los, er startete 1 1/2h später und möchte von Cape Town aus nach Ushuaia fliegen um von dort aus nach Alaska zu radeln.... Ich werde auch zukünftig meine frühen Starttermine beibehalten denn bis 10.00 sind die Temperaturen eigentlich erträglich. Obwohl das Gelände heute recht hügelig war kam ich gut voran. Ich denke, dass es sich mit dem neuen Ritzel besser treten lässt.
Nachdem ich den Swartdoring River gequert hatte, dies geschah so nach 110 km, verließ ich das Estern und betrat das Northern Cape. Eine Art Provinz dieses Gebietes ist das sogenannte Namaqualand und für zwei Monate im Jahr, dem August und September blühen die Wild Flowers.
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http://thenigo.com/photos/prev/namaqualand1.jpg (Namaqualand wie ich es leider nicht sehen konnte)
Während dieser Zeit wimmelt es in Garies nur so von Pflanzenliebhabern, für den Rest des Jahres verfällt der Ort in eine Art Dornröschenschlaf. Jetzt mitte November kann man sich die Blumenpracht gar nicht vorstellen, zu sehen in dieser Halbwüste sind einzelne Buscharten. Dennoch ist das ganze Land eingezäunt, vereinzelt konnte ich kleinere Schafherden sehen. Normalerweise rechnet man in Hektar pro Anzahl der Tiere, hier scheint es umgekehrt zu sein.
Auf dem offenen Muncipal Campingplatz bin ich der einzige Gast. Beim Anruf beim Verwalter der Anlage teilte man mir mit, dass ich mein Zelt kostenlos aufstellen könne.
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Morgen möchte ich nun das gut 110km entfernte Springbok erreichen um insgesamt drei Nächte zu bleiben/relaxen.
Gruß Welti