Centrosolar Group AG WKN: 514850
Nochmal: Es gab in Deutschland in Q1 einen riesen Nachfrageboom mit einem Zubau von 1,9 GW und daran konnte Centrosolar so gut wie nicht antizipieren. Das ist mal Fakt und welche Zahlen Solarworld hingelegt hat, ist dabei uninteressant wie ein Kropf. Interessant ist nur der Absatz um dir zu zeigen, dass es den von mir erwähnten Boom gab. Nicht mehr und nicht weniger.
Jetzt geht es aber endlich zum Rasen mähen.
An der IR-Arbeit kann es aber nicht liegen. Wenn ich mir da die wirklich sehr minimalistische IR-Arbeit bei der Solar-Fabrik anschaue ist es fast unglaublich, das SFX so stabil um die 28 Mio. bewertet wird und Centro jetzt wieder froh sein muß nicht unter 15 Mio. zu fallen.
Freitag, 11. Mai 2012
Der vorläufige Stopp für die massive Kürzung der Solarförderung bietet nach Angaben von Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) die Chance für eine Neuregelung noch vor der Sommerpause. Dabei könne man dann auch Forderungen aus der Industrie berücksichtigen, etwa bei den Förderklassen, sagte er am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. Den Firmen könne damit Planungssicherheit für die kommenden Jahre gegeben werden. "Wir brauchen dieses Gesetz. Wir brauchen Klarheit", sagte Haseloff.
Aus der Industrie wurde sogar eine Verstaatlichung der Branche in die Debatte geworfen. Aus eigener Kraft könne sich die Solarindustrie kaum sanieren, sagte der Produktionsvorstand des Ex-Weltmarktführers Q-Cells , Andreas von Zitzewitz, nach Angaben des Onlineportals wiwo.de der "Wirtschaftswoche". Q-Cells wird derzeit von einem Insolvenzverwalter geführt. Verstaatlichungen gelten als letzter Rettungsanker: So hatte der Bund auf dem Höhepunkt der Finanzkrise die schwer angeschlagene Commerzbank 2009 teilverstaatlicht und mit einer milliardenschweren Kapitalspritze versorgt.
Im Bundesrat hätten mehr als zwei Drittel der Stimmen für die Anrufung des Vermittlungsausschusses plädiert und damit das Vorhaben des Bundes abgelehnt, sagte Haseloff. Er hatte sich massiv für die Ablehnung der geplanten Regelung eingesetzt. Das Thema eigne sich "nicht für politische Spielchen", sagte Haseloff. Die vor allem in Ostdeutschland stark vertretene Solarindustrie steckt derzeit unter anderem wegen der Konkurrenz aus Asien in einer tiefen Krise./rgo/DP/wiz
Solarworld hat in der Tat seinen Absatz im Q1 deutlich gesteigert - aber um welchen Preis?
Wäre Dir bei Centrosolar ein Umsatz von 70 Mio. Euro mit einem Verlust von 20 Mio. Euro - offenbar ungefähr die Relation zu Solarworld, wenn man die a.o. Zahlungen dort herausrechnet - lieber gewesen? - Mir definitiv nicht!
Bei Deinen Auslastungszahlen muss Du berücksichtigen, das es den Vertrag mit TSMC gibt, der lt. Angaben in dem Wertpapierprospekt zur Anleihe frühestens nach 2 Jahren (Juli 2013) gekündigt werden kann. Wenn man unterhalb des angestrebten Produktionsvolumens von 100 MW bleibt, ist der Auftraggeber zum Ersatz der unvermeidbaren Kosten verpflichtet. Mir ist nicht bekannt, das sich daran etwas verändert hat. Man wird dazu keine Deaillinfos bekommen, da weitere Auftragproduktionen mit Blick auf die EU-Wertschöpfungsregeln möglich sind.
Somit hat man m.E. bis 2013 "nur" 250 MWp "an der Backe". Was natürlich auch immer noch beträchtlich ist, aber ungefähr dem Auslastungsgrad der gesamten Branche entspricht, wenn man die 50 % aufgebauten und nicht genutzten Kapazitäten von Solarbuzz etc. mal als glaubhaft nimmt. Andererseits ist 2012 das erste volle Jahr, in dem es keine Produktionsbeschränkungen bezogen auf die Maschineneebene gibt. Der Vertrieb kann voll durchstarten.
Und mit Blick auf das Q2 und den offenbaren Stillstand in Deutschland muss dann doch gerade der hohe Auslandsanteil Hoffnung geben und der hohe Deutschlandanteil bei Solarworld beunruhigen.
Wobei ich hier nichts in den Himmel lobe - wie bei der treffsicheren Prognose des Q1-Umsatzes mit unter 60 Mio. Nicht schön ist die anhaltende Margenschwäche bei SKC, da man dies nicht mit fallenden Modulpreisen begründen kann. Bleibt der Absatz im Bereich SIS auch in den Folgequartalen 2012 auf dem Niveau des Q1, kommt man an einer Umkrempelung des Vertriebs und Konzentration auf weniger Länder wohl nicht vorbei.
schon, warum ich einen riesen-bogen um jegliche solar-klitschen mache...hab mir seinerzeit vor 2 jahren schon bei con die finger verbrannt...nie wieder...
der zock is vorbei...die karavane zieht weiter...
Tatsache ist, Centrosolar konnte mit dem Vorzieheffekt wegen der ab 1. April geltenden Einspeisekürzungen nicht profitieren und hat ungefähr nur das Vorjahresvolumen erreicht.
Immerhin hat ja das Management offenbar verstanden, dass hier Potenzial liegen gelassen wurde und hat mit der Übernahme der insolventen Gecko für schmales Geld sich Vertriebler ins Haus geholt, die mit der regionalen Wirtschaft in Südwest- & Mitteldeutschland hoffentlich gut vernetzt sind.
@Ulm: Zum US-Geschäft steht doch, dass sich der Umsatz mit nun 12% dort verdoppelt hat. Also ca. 6 Millionen Umsatz im Quartal dürften das sein.
Und wegen der geringen Produktionskapazität: Da kann ich das Management auch verstehen, warum weiter Margen drücken, um dann die produzierten Mengen am Markt unterzubringen oder die Vorräte weiter aufzubauen (was zum Glück kaum geschehen ist), alles keine sinnvollen Maßnahmen.
Lieber wie geschehen, leider, die Belegschaft mit ca. 100 Leuten um knapp 10% zu kappen und die Anlagen auf halber Kraft fahren lassen und darauf hoffen, dass nach den Pleiten die Überproduktionen in der PV-Branche ein Ende finden, als "auf Halde" produzieren.
Wie das verkehrt ist, da brauchst du nur mal von Mainz nach Frankfurt mit der Bahn fahren, da siehst du zig fertige Opel auf den Werksparkplätzen, die keiner braucht und die wahrscheinlich in einem Jahr alle für Dumping nach China oder Russland exportiert werden...
Heute schreibt Centrosolar folgendes: "dass sich der Jahresumsatz eher am unteren Rand des bislang genannten Prognoserahmens von 250 bis 300 Mio. EUR bewegen wird". Dies Prognose mit der Spanne von 250 bis 300 Mio. € ist gerade mal sechs Wochen alt und schon wird sie im Prinzip deutlich nach unten gesetzt. Zumal die Begründung dafür hanebüchend ist mit "da sich die Preise auch im ersten Quartal noch einmal deutlich reduziert haben und sich die Förderbedingungen in Deutschland und Italien weiter zu verschlechtern scheinen". Dass in Deutschland wie auch in Italien große Änderungen anstehen war schon Ende März bekannt !! Dass die Modulpreise in 2012 nachgeben werden war eigentlich jedem klar, der sich in der Branche auskennt. Übrigens sind die Modulpreise für deutsche Module von Ende 2011 bis Ende März nur um 8% gefallen !!! und der Preisverfall wird ganz sicher weiter gehen um weitere 15 bis 25%, auch das dürfte so gut wie jedem klar sein der sich in der Branche etwas auskennt. Centrosolar hofft offenbar auf gleichbleibende Modulpreise. Schon sehr merkwürdig. Dann haben sie in Q2 schon wieder ein Ausrede parat warum das Gewinnergebnis und der Absatz so schwach waren.
Was mich aber dabei noch wundert, Centrosolar kann doch locker billige Zellen in China bei JA Solar, Hareon Holar oder einem anderen großen und qualitativ guten chinesischen Zellbauer einkaufen und von den fallenden Zellpreise profitieren. Dazu hat man noch nagelneue, topmoderne Modulfertigungslinien mit einer Fertigungskapazität von 150 MW. Von den Vorteilen, die Centrosolar eigentlich hat, war in Q1 weit und breit nichts zu erkennen. Centrosolar hat weder von den neuen Fertigungslinien profitiert noch von den fallenden bzw. tiefen Zellpreisen (mittlerweile unter 0,45 $/W) und das obwohl Centrosolar über keine langfristigen Zellverträge verfügt.
Mittlerweile spricht Centrosolar auch nicht mehr von einem positiven operativen Ergebnis, sondern nur noch "Bezüglich des operativen Ergebnisses geht CENTROSOLAR weiterhin von einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aus".
So schnell hat sich die Umsatz- und Gewinnerwartung innerhalb secxhs Wochen verändert und das obwohl eigentlich in diesen sechs Wochen nichts unerwartetes passiert ist. Schon ein wenig seltsam. Zumindest für mich.
Ich verstehe das alles nicht so ganz und es passen auch einige Fakten zum Gesagten von Centrosolar gar nicht so richtig zusammen. Die ganzen Begründungen von Centrosolar sind für mich von vorne bis hinten so gut wie nicht nachvollziehbar. Das ist für mich das Hauptproblem. Vor allem, dass Centrosolar vom deutschen Nachfrageboom in Q1 eigentlich gar nicht profitieren konnte ist die größte Enttäuschung überhaupt.
Mit hoffen kommt man in der PV-Branche nicht weit butzerle, denn die riesigen Überkapazitäten lösen sich nicht in Luft auf und bis PV eine Nachfrage von 45 bis 50 GW haben wird (2011: 27 GW) um die weltweiten Fertigungskapazitäten (über 60 GW) einigermaßen auszulasten, da wird es gut und gerne noch 3, 4 Jahre oder sogar noch länger dauern und bis dahin braucht man dann neues Produktionsequipment um bei den Prozesskosten mithalten zu können. Dazu braucht man dann aber Geld und Centrosolar hat mittlerweile eine Nettoverschuldung von 80 Mio. €. Seit Ende 2010 hat die sich jetzt verdoppelt. Denen geht so langsam aber sicher der finanzielle Spielraum aus. Die Overheadkosten (Personal und betriebliche Aufwendungen) sind in etwa gleich wie im Vorjahr und das bei deutlich rückläufigen Umsätzen und sinkenden Gewinnmargen. Kine gute Kombination. Dann müssen auch noch deutlich höhere Zinszahlungen geleistet werden mit jährlich 7,5 Mio. €.
Ebenso bin ich seiner Meinung was die EBIT-Prognose betrifft. Sogar in der Investoren-Präsentation für Mai 2012 ist noch ein EBIT größer 0 angeführt. Das müßte dann wohl auch 11 Tage später Gültigkeit haben.
Andererseits bin ich schon der Meinung das Centro die Kosten im Griff hat und derzeit in der Lage ist, soferne keine Sondereffekte eintreten, das Geschäft zumindest kostenneutral abzuwickeln. Davon scheinen derzeit viele Modulproduzenten meilenweit entfernt zu sein. U.a. auch Solarworld, denn wenn dies mit den 50 bis 60 Mio. an positiven Sondereffekten stimmt, verkauft SW, so wie vermutlich alle Chinesen, kein Modul auch nur annähernd kostendeckend.
Centro beteuert immer wieder, dass derzeit Liquidität und Kostendeckung das Hauptziel ist und Wachstum keine Rolle spielt. Diese Strategie ist derzeit die einzig Richtige. Von daher bin ich mehr denn je überzeugt, dass, wenn es in 3 Jahren noch deutsche Modulproduzenten gibt, Centrosolar einen von denen sein wird.
Seite 6 mit 35 % Deutschlandanteil sind die Zahlen für beide Geschäftsbereiche.
Seite 8 mit 40 % Deutschlandanteil die Zahl für das Segment SIS.
Seite 10 mit 24 % Deutschlandanteil die Zahl für das Segment SKC.
Im Geschäftsbericht 2011 heisst es im Prognoseteil als Ausblick auf 2012 auf Seite 59: Umsatzerwartung zwischen 250 und 300 Mio. Euro. Unter der Annahme einer stabilisierten Entwicklung der Verkaufspreise für Module und Systeme kann ein positives operatives Ergebnis erwirtschaftet werden.
Trotzdem das offenbar weltweit alle CSi-Modulhersteller operativ Verluste machen und die Modulpreise eigentlich nicht weiter fallen müssen um lukrative Angebote im Kleinsegment machen zu können, sind die Modulpreise trotzdem weiter gefallen. Aussagen zu Glas und Befestigungssystemen schwieriger. Und da eine Firma wie Wacker Chemie in ihrer Polysiliziumsparte offenbar immer noch nicht im Verlustbereich angekommen ist, muss man damit rechnen, das die Modulpreise weiter fallen. Damit ist eine wesentliche Grundlage für Gewinne in der Branche nicht gegeben.
In der Investoren-Präsentation auf Seite 31 ist beim Jahr 2012e ein EBIT >0 angegeben.
Wohlgemerkt Präsentation Mai 2012!!!!
Und zur Prognose im GB wäre nur anzumerken, dass, wenn die Modulpreise im 1. Quartal weitere 17% nachgaben kann man eine stabilisierte Entwicklung am 28. März wohl nicht mehr annehmen. Oder bist du der Meinung, dass die Preise erst in den letzten drei Märztagen um 17% einbrachen??
http://www.brn-ag.de/beitrag.php?bid=22045
Der Kurs ist ein Schnäppchen - bleibt nur die Frage ob er weiterhin ein Schnäppchen bleibt.
Ganz klar wird der Kurs hier manipuliert. Über 400.000 Aktien wurden am Freitag verkauft, die meisten gingen zwischen 0,85 und 0,90 über den Tisch. Die letzten Monate hätte ein solch massiver Verkauf die Aktie unter 0,50 gedrückt.
Bleibt die Frage wer nützte die Panik zum Kaufen. Waren es Shortis die sich wieder eindeckten oder doch ein bis zwei größere Investoren - eventuell die Käufer des DWS-Paketes. Man wird es sehen - hoffe doch langsam auf höhere Kurse - so zwischen 1,20 und 1,50.
Habe einen Teil am Donnerstag verkauft - werde aber unter 0,80 immer wieder günstige Chancen nützen - sollte es keine Chancen mehr geben bin ich aber auch nicht beleidigt.
So ist es charly. Wie die gesamt Solarbranche, so ist Centrosolar eigentlich nicht einzuschätzen. Nach dem schwachen Q1-Ergebnis hat sich das noch weiter zum Negativen verändert.
Ich sehe bei dem Kurs überhaupt keine Manipulation charly. Der Kurs hat sich nach dem Absturz am Freitag eigentlich immer so bei der 38-Tageslinie herum bewegt und dort kam auch das größte Handelsvolumina zusammen. Der Kurs bewegt sich ohnehin schon seit Ende März entlang an der fallende 38-Tageslinie. Von irgendwelcher Manipulation ist da weit und breit nichts zu erkennen.
Ich habe meine Centrosolaraktien bei 4 Trades (8.000 Stück) zwischen 0,86 und 0,87 € problemlos am Freitag an den Mann gebracht. Jetzt halte ich noch 8.000 Stück und mit meinem kleinen Gewinn aus den Freitagsverkäufen bin ich jetzt bei einem Durchschnittseinkaufspreis von knapp unter 0,82 €. Mal sehen wie ich weiter hier agieren werde. Wird auch abhängig vom Gesamtmarkt sein. Die Gefahr, dass wir beim DAX die 6.000 antesten ist im Sommer gar nicht so unrealistisch und dann wird das der Centrosolaraktie sicher nicht gut tun.
Wie es hier weiter kurstechnsich weiter kann eigentlich niemand prognostizieren, denn vom Management gab es ja auch so gut wie keine nachvollziehbaren und verwertbare Aussagen. Jedoch glaube ich nicht mehr an Kursen oberhalb 1 € in den nächsten Monaten. Zumal ja die 100-Tageslinie auch bald bei der 1 €-Marke ankommen wird. Liegt derzeit bei 1,07 €.
also: zur Seite legen und abwarten, es sollten bessere Zeiten kommen
13:40 12.05.12
Im Streit zwischen Bund und Ländern über die Kürzung der Solarförderung hat das Bundesumweltministerium einen Kompromiss angeboten. Mit zusätzlichen Millionen soll die Technik weiter gefördert werden.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Katherina Reiche stellt laut der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung 30 Millionen Euro zusätzliche Bundesmittel für Forschung und Entwicklung von Solartechnik in Aussicht. Damit versucht die CDU-Politikerin im Vermittlungsausschuss zu einer Lösung zu kommen.
Der Bundesrat hatte die Pläne der Regierung zur Kürzung der Förderung am Freitag vorerst gestoppt und eine gründliche Überarbeitung gefordert. Die Länderkammer stimmte mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für die Anrufung des Vermittlungsausschusses.
Staatssekretärin Reiche sagte der Zeitung, die wirtschaftliche Situation der Solarunternehmen sei nicht gut. Erfolgreich seien die Firmen, die exportierten und innovativ seien. Die Förderung der Solarenergie - Anlagenbesitzer bekommen einen garantierten Preis für die Einspeisung ins Stromnetz - habe damit aber "gar nichts" zu tun.
Laut Bericht der Zeitung ist nach Solon, Q-Cells und First Solar auch der Solarmodul-Hersteller Sovello aus Bitterfeld-Wolfen in Schwierigkeiten. Das Unternehmen mit 1200 Beschäftigten erwäge wegen stockender Verkäufe und eines massiven Preisverfalls eine Insolvenz in Eigenverantwortung. Ein Unternehmenssprecher bestätigte dies nicht, sagte aber, Sovello habe die Produktion auf ein Drittel seiner Kapazität gedrosselt und prüfe die Einführung von Kurzarbeit.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.
Quelle: Handelsblatt
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Ein EBIT-Verlust im Jahr 2012 unterhalb von 13,2 Mio. Euro ist aus heutiger Sicht eine Einhaltung der Prognose. Da liegt Q1 schlechter - aber es war wie geschrieben auch ein Winterquartal mit ordentlich Schneefall.
Wir können in den nächsten Monaten sogar Kurse von 2 oder 3 Euro sehen. Bei entsprechender Nachrichtenlage zur Branche. Es ist ja enorm viel in Bewegung.
o EEG-Entscheidung Deutschland. Wenn die Politiker von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt wirklich etwas für ihre Betriebe tun wollen, dann sind 30 Mio. Forschungssubventionen wirklich "Banane" und lassen vermissen, um was es geht. Dann muss die EU-Wertschöpfungsvorschrift von 60 % - wie in Frankreich ggf. hart geplant - in das EEG aufgenommen werden. Und zwar so schnell wie möglich ohne lange Fristen. Ein entsprechender Vorschlag aus Thüringen ist im Bundesrat via Umweltministerkonferenz beschlossen worden.
o EU Wachstumsimpulse
o Parlamentswahl in Frankreich
o Regelungsentscheidungen in Spanien und Italien
o Branchenkonsolidierung heisst auch Übernahmen und nicht nur Pleiten
o Börsengang Solar-City
...
Positiv ist, dass Centrosolar ihre Rohertragsmarge in etwa gleich halten konnte zu Q1 2011 und das zeigt, dass Centrosolar ihre Kostenstruktur durchaus noch im Griff hat, aber bei einem Jahresumsatzniveau von um die 250 Mio. € im Jahr ist die Kostenstruktur einfach zu teuer.
Auch zeigt die stabile Rohertragsmarge, dass Centrosolar eigentlich keine größeren Probleme mit dem Modulpreisrückgang hatte. Einzig und allein die Umsatzgenerierung ist meiner Einschätzung nach das Problem gewesen in Q1 und auch im letzten Jahr.
Die Rohertragsmarge liegt bei 31,8% (Q1 2011:33,1%). Hat also nur leicht nachgegeben was darauf zurückzuführen ist, dass Centrosolar "nur" ein reinrassiger Modulbauer und damit im Gegensatz zu den vertikal integrierten PV-Unternehmen bei den Kosten wesentlich flexibler ist, da man ja günstige Zellen in China oder Taiwan kaufen kann und sich nicht mit irgendwelchen teuren, langfristigen Lieferverträgen rumschlagen muss wie z.B. Solarworld mit ihren teuren Polysiliziumverträgen mit Wacker und OCI.
Durch den Umsatzrückgang von 14,5 Mio. € hat Centrosolar beim Rohertrag 4,6 Mio. € weniger eingenommen wie in Q1 2011 und das entspricht auch fast genau dem ausgewiesenen Nettoverlust von 5,3 Mio. €. Damit ist auch zahlenmäßig belegt, dass das Kernproblem von Centrosolar das Generieren von Umsatz ist und sonst gar nichts.
Jetzt aber mal kurz zu einer kleiner Break Even-Rechnung für Q2 um mal sehen zu können wie es ganz objektiv bei Centrosolar zahlentechnisch aussieht.
Die Personalkosten betrugen in Q1 11 Mio. € und die betriebliche Aufwendungen 9,5 Mio. €. Somit müsste Centrosolar einen Rohertrag von 20,5 Mio. € erreichen um zumindest beim EBITA auf Break Even zu kommen. In Q1 lag der Rohertrag bei 18 Mio. €. Zieht man jetzt mal so 1 Mio. € ab, die in etwa an Sondereffekte in Q1 an Kosten angefallen sind und noch rd. 0,5 Mio., die in Q2 weniger an Personalkosten anfallen sollten, dann würde ich auf operative Kosten in Q2 von 19 Mio. € kommen. Damit müsste Centrosolar auf einen Q2-Umsatz von 60 Mio. € kommen um zumindest beim EBITA auf Break Even zu kommen. Beim EBIT wären es dann schon 64 Mio. € (Abschreibungen von 2,2 Mio. € in Q1) und um beim Vorsteuerergebnis den Break Even zu erreichen müsste man schon einen Umsatz von knapp 70 Mio. € schaffen (negatives Finanzergebnis von 1,9 Mio. € in Q1).
Diese kleine Daumrechnung zeigt, dass Centrosolar schon mehr als zwei Schippen zulegen muss um zumindest cashseitig Break Even erreichen zu können, der dann bei um die 68 Mio. € liegen müsste. Also einen um 20% höheren Umsatz wie in Q1.
Man kann jetzt für Centrosolar nur hoffen, dass man in Q2 wenigstens von Nachfrageboom in Q2 in Italien profitieren kann, denn da gibt es nach meinen Informationen vor den Subventionskürzungen und großen bürokratischen Hindernissen zu Anfang Juli gerade einen ähnlichen Nachfrageboom wie in Deutschland im März. Jedoch wird die Nachfrage in Q2 in Deutschland deutlich niedriger liegen wie in Q1. Gilt für Kleinanlagen. Bei den Freiflächenanlagen sieht es da schon wesentlich besser aus, aber da ist ja Centrosolar nicht unterwegs.
Kommt Centrosolar in Q2 nicht auf Break Even beim operativen Gewinn, also muss ein Umsatz von rd. 64 Mio. € erzielt werden, dann kann es ganz schnell sehr problematisch werden für Centrosolar, denn die kurzfristigen Finanzschulden sind in Q1 wegen des sehr schwachen Ergebnisses, der zu einem deutlich negativen Cash Flow führte, um satte 11 Mio. € auf 22 Mio. € angestiegen. Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung sind in Q1 mit knapp 9 Mio. € auf 19,5 Mio. € nach oben geschossen. Allzu großen finanziellen Spielraum hat Centrosolar keinen um noch mal so ein schwaches Q2-Ergebnis hinzulegen.
Bei den ganzen Zahlenspielereien geht aber nur um Break Even bei einer Rohertragsmarge von 32% und da hätte Centrosolar noch keinen einzigen Cent verdient !!
Ich habe im Prinzip drei Probleme mit dem Q1-Ergebnis:
1. Centrosolar konnte von dem Nachfrageboom in Deutschland wie man am bescheidenen Absatzwachstum von 6% bzw. 1,5 MW sehr gut sehen kann, eigentlich gar nicht profitieren.
2. Ich bezweifle mal ganz stark, dass die ausgegebene Strategie mit der Sicherung der Liquidität aufgehen kann, denn das Q1-Ergebnis zeigt, dass für eine solche Strategie die Kostenstruktur von Centrosolar zu hoch ist. Zumal es doch so aussieht, dass der Vertrieb von Centrosolar nicht gerade sehr stark bzw. allzu gut aufgestellt ist. Das haben die Q1-Zahlen beim Modulabsatz gezeigt und die 2011er Zahlen auch schon, als es zu gar keinem Absatzwachstum kam.
3. Die Aussagen des Management (Modulpreisverfall, Änderung der Förderungen in Deutschland und Italien) als Begründung für die quasi Prognosesenkung sind für mich absolut nicht nachvollziehbar.
Jedoch muss muss aber schon aufpassen um das Q1-Ergebnis nicht zu sehr überzubewerten druch die schwachen Zahlen. In den anderen zwei Hauptmärkten von Centrosolar Italien und Frankreich ist in Q1 nicht allzu viel gelaufen (in Italien gab es in Q1 gerade mal ein Zubau von 180 MW) und in Q1 gab es aus dem Projektgeschäft keinen Umsatz. Das könnte dann einen schon etwas optimistisch stimmen.
Ich glaube, dass Centrosolar ganz alleine, also ohne einen finanzkräftigen Partner an seiner Seite, als kleines Unternehmen es extrem schwierig haben wird die nächsten 2 Jahre unbeschadet überstehen zu können gegen eine übermächtige Konkurrenz. Zumal die riesigen Überkapazitäten sich nicht in Luft auflösen werden, der Preisdruck sicher weiter gehen wird und muss aufgrund der Subventionskürzungen und den vorhandenen Überkapazitäten und weil die chinesische Konkurrenz Module über ihre weltweit sehr guten Vertriebskanäle (z.B. Wirsol mit Suntech/Yingli oder EON mit Trina Solar) in den Markt drücken. Dazu kommt noch, dass der finanzielle Spielraum von Centrosolar mit eine Nettoverschukldung von 80 Mio. € mittlerweile schon sehr eingeengt ist. Gerade bei der Verschuldung, die sich ja seit Ende 2010 verdoppelt hat, merkt man wie schweirg die letzten 15 Monate für Centrosolar waren.
Wer an stabile Modulpreise in den nächsten zwei Jahre glaubt, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Der nächste Schub wird durch die Volumeneinführung von Module mit der Quasi-Mono Material kommen. Wird so Mitte des Jahres wohl so weit sein. Damit werden alleine schon etwa 0,05 bis 0,07 $/W an Produktionskosten gespart.
Wir werden meiner Schätzung nach Ende des Jahres bei durchschnittlichen Modulpreisen von locker unter 0,70 $/W liegen. Aktuell sind es um die 0,80 $/W. So 15 bis 20% wird es schon noch runter gehen bis Ende des Jahres. Vor einem Jahr lagen die durchschnittlichen Modulverkaufspreise noch bei über 1,50 $/W. Wobei aber die Waferpreise (von 0,68 auf 0,33 $/W z.B. bei Renesola) wie auch die Zellpreise (0,88 auf 0,48 $/W z.B. bei JA Solar) natürlich auch stark rückläufig waren. Letztendlich ist es aber für Centrososlar nur wichtig, dass man billige Zellen einkauft und man bei den Modulprozesskosten mithalten kann.
Wer sich mal über Produktions- und Polysiliziumkosten der großen China-Solaris schnell und einigermaßen detailliert informieren möchte, hier ein guter aktueller Artikel darüber von Digitimes inkl. Grafiken:
http://www.digitimes.com/Reports/...12/04/09&pages=VL&seq=208
("China solar module makers see major reshuffle in 4Q11 rankings")
Meiner Meinung nach muß man in erster Linie an der Kosten-Schraube weiter drehen. Im 1. Quartal wurden schon einmal ca. 100 Mitarbeiter abgebaut. Um eine weitere Personal-Reduzierung bis das Schlimmste überstanden ist, wird man nicht herumkommen.
Zweitens ist es wichtig vom Gedanken - einzig Umsatzwachstum zählt - loszukommen und sich nur auf Geschäfte zu konzentrieren, die auch kostendeckend abgewickelt werden können. Also höchste Qualität anbieten und zusätzlich versuchen mit Kombi-Angeboten wie dem Eigenverbrauch durch Wärmekopplung und hoffentlich auch bald ersten Speichermöglichkeiten die Wertschöpfung in diese Richtung weiter auszubauen.
Das hat Zukunft, das muß die Stärke von C30 werden und damit haben sie eine reelle Chance weiterhin eine wichtige Rolle im PV-Markt zu spielen.
Er geht ja auch von der derzeitigne Rohertragsmarge aus. Also, Umsatz bei vergleichbaren Produktionskosten ohne Preissenkungen im Verkauf (bzw. lediglich Weitergabe der eigenen Einsparungen an den Kunden).
Der eher schwache Umsatz in Deutschland in Q1 zeigt ja lediglich, dass Centrosolar Marktanteile verloren hat, was Kirsch auch auf Dumpingpreise der Konkurrenz zurückführt. Allerdings hat das Management offenbar auch Defizite im Marketing erkannt und daher die Gecko-Gruppe übernommen, die ja schwerpunktmäßig direkt kleinere Solateure beliefert und unterstützt.
Aufgrund der nicht genutzten Kreditrichtlinien sehe ich war nicht wie Ulm schon nach einem weiteren schwachen Quartal die Geier langsam aufziehen, da hat CS noch etwas mehr Zeit, allerdings bin ich auch schon skeptischer geworden. Ich halte ja "nur" die Bonds und bin daher noch etwas duldsamer, aber gebe zu, da jetzt etwas nervöser zu sein als noch vor dem Q1 Bericht.
laut dieser Umfrage:
http://www.ee-news.ch/de/solar/article/24385/...nkende-pv-modulpreise
wird seitens von Großhändlern für 2012 ein weiterer Verfall der Modulpreise von 12% erwartet. Der Artikel ist ja recht aktuell und der Preisverfall sollte zu diesem Zeitpunkt bereits 12% in 2012 erreicht, oder überschritten haben.
Gibt es zuverlässige Quellen, welche Spotmarktpreise für Module zeitnah abbilden?
butzerle ich sehe noch nicht die Geier bei Centrosolar herumschwirren, da hast du mich etwas falsch verstanden. Aber wenn hier immer mal wieder von 35 Mio. € verfügbarem Cash geschrieben wird, dann muss auch berücksichtigt werden, dass die kurzfristigen Finanzschulden sich mittlerweile bei 22 Mio. € bewegen, wenn Centrosolar kein Cash verdient, dann müssen die refinanziert werden und die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung liegen mittlerweile bei 19,5 Mio. € und sind damit um knapp 9 Mio. € höher wie zu Anfang des Jahres. Der finanzielle Spielraum von Centrosolar ist dann schon eingeengt.
Charly deine Einschätzung mit "wenn man die Ergebnisse der Konkurrenz so ansieht kommt man zum Schluß, je höher der Umsatz derzeit ist desto höher fallen die Verluste der Unternehmen aus" ist so nicht richtig. Das war im 2.Halbjahr des letzten Jahres noch so. Solarworld hat nach Abzug der Sondereffekte (Abschlagszahlungen für Waferlieferungen/ca. 45 Mio. € in Q1) ein positives EBITA von rd. 8 Mio. € in Q1 erzielt. Sunpower hat in Q1 auf Non Gaap-Basis, also ohne die negativen Sondereffekten durch eine Werksschließung auf den Philippinen, ein positives EBITA von 23 Mio. € eingefahren. Beide hatten ein Modulabsatzplus in Q1 gegenüber Q1 2011 von um die 50% !! Canadian Solar hatte in Q1 nur ein leicht negatives EBITA von 7,5 Mio. € bei einem Modulabsatzplus von 99 MW auf 343 MW bzw. 40%.
Diese ersten Q1-Ergebnisse der vertikal integrierten PV-Unternehmen zeigen, dass die so langsam ihre Produktions- und Rohstoffkosten wieder in den Griff bekommen. So ab Q3, spätestens ab Q4 werden die vertikal integrierten PV-Unternehmen auch auf Nettobasis wohl wieder leicht ins Plus kommen. Das ist für die Kleinen nicht gerade positiv und das wird auch zwangsläufig zu einem weiteren Kostendruck führen. Zumal in den nächsten Monaten Multis mit Quasimomomaterial stark auf den Markt drängen werden.
Diese Q1-Ergebnisse von Canadian Solar, Solarworld oder Sunpower zeigen aber auch, dass die Großen der Branche immer größer und größer werden und sehr flexibel im Vertrieb sind wie das Absatzwachstum super gut belegt. Die Fertigungsgrößen mit all den positiven Skaleneffekten und die Vertriebskraft ist eine große Gefahr für die Kleinen wie Centrosolar. Solarworld hat in Q1 48 MW mehr an Module verkauft, Sunpower 113 MW und Canadian Solar 99 MW gegenüber Q1 2011 und Centrosolar konnte ihren Absatz gerade mal um 1,5 MW steigern.
Etwas Trost bringt aber das heutige Q1-Ergebnis von Aleo Solar. Aleo hatte in Q1 sogar einen Absatzrückgang von 2,6 MW auf 51,5 MW. Zwar hat Aleo vom Nachfrageboom in Q1 in Deutschland schön profitiert mit einem Umsatzplus von 1,3 Mio. € auf 31,9 Mio. €, was in etwa einem Absatzwachstum von gut 30% entspricht, aber dafür hatte Aleo in Italien einen Umsatzrückgang von 27,4 Mio. € (nur noch 6,8 Mio. € in Q1) und in Frankreich um 6,6 Mio. € (3 Mio. €). Damit verzeichnete Aleo in den sehr wichtigen Kernmärkten von Centrosolar einen Umsatzrückgang von 80% bzw. 69%. Damit relativiert sich etwas das sehr schwache Q1-Ergebnis beim Umsatz von Centrosolar. Wobei aber auffällt, dass Aleo trotz leichten Absatzrückgang nur ein Umsatzminus von 15% hatte und Centrosolar von 20%. Schon ein wenig merkwürdig und das könnte heißen, dass Centrosolar Probleme hat ihre Module zu vernüftigen Preisen am Markt unterzubringen. Beim Verkaufspreis zählt der Markennamen halt auch.