Conergy vs. Solar Millenium: Solar im Umbruch
Damit ist klar, dass es bei F&E von CSP vornehmlich um eine Preisreduzierung für das Solarfeld gehen wird um die Amortitationszeit verringern zu können. Das geht über billigerer Komponenten (vor allem bei den Parabolspiegeln) oder über einen besseren Wirkungsgrad (z.B. neues Trägermaterial als Wärmeübertragung umso höhere Temperaturen im Wärmetauscher zu erreichen). Genau bei diesen zwei Punkten setzt Solar Millennium an. So werden derzeit neue Kollektoren in Kalifornien getestet (HelioTrough-Kollektoren). Mit diesen HelioTrough-Kollektoren könnte Solar Millennium die Kosten für die Spiegel drücken und den Wirkungsgrad erhöhen. Außerdem entwickelt Solar Millennium eine neue Wärmeübertragungsflüssigkeit mit geschmolzenen Salz um das derzeit benutzte synthetischen Öl ersetzen z können, um so die Wärmeübertragung an den Wärmetauscher erhöhen zu können. Heute kann man etwa 400 Grad erreichen und Solar Millennium möchte mit dem geschmolzenen Salz bis zu 500 Grad erreichen. Damit erhöht sich zwangsläufig der Wirkungsgrad, da man höhere Temperaturen erzielen kann.
Wichtig bei den gesamten Neuentwicklungen ist aber auch, dass sie bankfähig sind. Denn keine Bank wird sehr viel Geld für ein neues Projekt mit nicht ausprobierten Entwicklungen stecken. Learning by doing wird es bei solch hohen Investitionssummen nicht geben. Banken werden nur für ausgereifte Techniken ihr Geld verleihen.
Sehr wichtig für CSP wird auch sein, dass man von der Wasserkühlung auf die Trockenkühlung sinnvolle und kostengünstige Techniken findet. Ist gerade für große Solarthermiekraftwerke sehr wichtig, da die ja meist in Wüstengegenden gebaut werden. Solar Millennium wird das geplante Kraftwerk in Nevada mit Trockenkühlung bauen (insofern sie eine Genehmigung erhalten). Technisch ist das kein großes Problem, aber die Investitionskosten erhöhen sich dadurch um 2 bis 3% (bei einer Investition von 1 Mrd. € sind das immerhin bis zu 30 Mio. €) und der Wirkungsgrad verringert sich bei Spitzenlast zur Mittagszeit um bis zu 5%.
Übrigens first mover gibt es schon Solarthemieanlagen für Meerwassentsalzungsanlagen. Die wurden von der spanischen Abengoa in Nordafrika gebaut. Aber ganz sicher ist, dass solarthermische Kraftwerke nahezu ideal sind um die energiefressente Meerwassentsalzungsanlagen (Osmose kostet eine Menge an Energie) mit Energie speisen zu können. Das wird für die Solarthermie noch ein ganz wichtiges Betätigungsfeld werden. Da bin ich mir ganz sicher.
Doch muss man auch ganz klar sehen, dass sich CSP immer stärker differenziert. Bestes Beispiel dafür ist eSolar, das sogenannte Solartürme baut. eSolar möchte sich offensichtlich auf kleine CSP-Kraftwerke mit ihren Solartürme konzentrieren, denn aufgrund der sehr geringen Redundanz (wenn der Turm ausfällt gibt es auch keinen Strom mehr) und der für große Solarthermiekraftwerke bei weitem nicht ausgereiften Technik, bleibt eSolar nichts anderes übrig. eSolar dürfte mit ihrer Solarturmtechnik eher den PV-Solarparks mit einer Kapazität ab 5MW Konkurrenz machen. Das hat der Aufsichtsratsvorsitzende von eSolar in einem Interview gesagt. Interessant wird das jedenfalls werden, denn mit diesem Schritt von eSolar tritt die Solarthermie in direkte Konkurrenz zu PV. Gerade vor dem Hintergrund, dass der französiche Stromkonzern Areva eSolar vor ein paar Wochen gekauft hat.
Hier der Link zum Interview mit dem Aufsichtsratvorsitzender von eSolar Bill Gross:
http://www.heise.de/tr/artikel/...n-mit-Software-schlagen-944556.html
Ich gebe dir first mover nicht ganz Recht in Piunkto der Fresnelspiegeltechnolgie. Zweifelsohne ist sie flächeneffizienter und kostengünstiger, aber der Wirkungsgrad ist niedriger, denn bei der Fresneltechnolgie können derzeit nur Temperaturen von 270 Grad erreicht werden, während bei der der Fresnelspiegeltechnolgie aktuell mit dem synthetischen Öl etwas über 400 Grad erreicht werden können. Schon alleine wegen der flachen Spiegelkonstruktion wird die Fresneltechnolgie nie an die Wirkungsgrade an die Parabolrinnentechnolgieran kommen. Ist rein physikalisch gar nicht möglich. Aufgrund der wesentlichen geringeren Temperaturen die bei der Fresnelspiegeltechnolgie erzielt werden, ist es nur logisch, dass bei Wasserkühlung wesentlich weniger Wasser verbraucht wird als bei der Parabolrinnentechnolgie. Wenn man den Wirkungsgrad auf die Flächennutzung ausrechnet, könntest du first mover aber recht haben. Das ist aber in Wüstengegenden (da werden wohl der Großteil der Solarthermiekraftwerke gebaut werden) nicht allzu wichtig, denn in der Wüste gibt es unnützes Land zuhauf.
Vielen Dank Ulm für Dein posting - eine sehr präzise Analyse. In Sachen Wirkungsgrad muss ich bei den Fresnel - Kollektoren wohl einen Rückzieher machen. Die erzeugten Temperaturen sind natürlich niedriger, wobei ich mir allerdings nicht sicher bin, ob Thermoöl sich mit den Fresnel- Kollektoren nicht auf die gleichen Temperaturen erhitzen ließe. Wie auch immer, der Wettlauf um eine Kostendegression bei der Erstellung von CSP-Anlagen ist voll entbrannt und da ist es auch für den Laien einsichtig, dass die flachen Fresnelspiegel leichter industriell zu fertigen sind als Parabolrinnenkollektoren und auch an der Trockenkühlung wird wohl kein Weg vorbeiführen.
Ein großer Nachteil bei Novatec Biosol, das möchte ich noch nachtragen, ist, dass sie die thermische Energie nicht wie bei SM praktiziert über ein Salzmedium speichern. Damit ist die mit dieser Anlage erbrachte Systemleistung eindeutig nicht grundlastfähig - ein erheblicher Wettbewerbsnachteil,
Wie auch immer der Wettbewerb um die beste Systemleistung ausgehen wird, es bleibt zu hoffen, dass deutsche Firmen wie SM oder Novatec BioSol in den USA nicht aus protektionistischen Gründen benachteiligt werden.
Allen Solarthermie- Fans ein entspanntes Wochenende
first mover
luft drinn, beim weg nach unten. die modernen produktionsanlagen erhoehen die stueckzahlen und zwingen die hersteller auf grund der lagerkosten den preis zu senken....damit ist ja auch eine auslastung des betriebes verbunden. wenn dann noch die nachfrage so hoch ist, wie zur zeit, ist dies die beste moeglichkeit, sich zu profilieren.
ulm, du bist in bezug auf cgy aber auch schon ruhiger geworden....und deine perle braucht auch mehr zeit als du angenommen hast!
In der Hoffnung das wir es lesen und sofort schmeißen die Cony? :-)))))))))))))))))))
Manche sind wirklich nicht zu ändern!!
dann pdf-Datei auf der rechten Seite anklcken
Mfg
Kalle
Ich will gar nicht gänzlich auf den Artikel eingehen, sondern nur zu den "Projektierern" was sagen. Denn so wie ich das sehe, sind die Unternehmen in dem Artikelabschnitt schön bunt zusammengewürfelt worden, was dem Artikel etwas an Verständlichkeit kosten könnte:
- Centrosolar ist nach eigenen Angaben kein Projektierer in diesem Sinne, als dieser Projekte als Dienstleistung anbieten würde, sondern stellt überwiegend PV-Komplettsysteme her.
http://www.centrosolar.com/index.php?id=172
- Colexon Energy ist ein Projektierer. Allerdings nur für PV-Anlagen
http://www.colexon.de/content/de/030_leistungen/010_leistungen.php
- Payom Solar plant Projekte nur im Zusammenhang mit dem Verkauf eigener PV-Dachanlagen. Also auch kein Projektierer und wenn, dann nur für PV-Anlagen.
http://www.payom-solar.de/
- Ralos New Energies: Das Unternehmen entwickelt, plant, baut und betreibt innovative Photovoltaikanlagen.
http://bgi.ralos.de/de/investor-relations/kurzportrait/
- Solar Millennium: ein ST-Projektierer
Summa summarum also 1 PV-Projektierer, 1 ST-Projektierer, 3 PV-Anlaganhersteller. Wie soll man die bitte vergleichen?
Ich glaube es ist wesentlich die Unternehmensmodelle zu differenzieren, auch wenn sie gemeinhin oftmals unter die Branche "Solar" subsumiert werden. Denn sie vefolgen ja unterschiedliche Ziele, habe unterschiedliche Technologien/Leistungen im Portfolio und haben recht unterschiedliche Chancen.
So stimme ich z.B. zu, dass zumindest Solar Millennium eine herausragende Zukunft hat, als der Erfolg des Desertec-Projekts in Berlin parteiübergreifend unterstützt wird und das Desertec-Konsortium wirtschaftlich schlagkräftig genug ist, um so ein Projekt anzupacken. Zudem hat SM im letzten GJ überzeugt und eine beabsichtigte Gewinnsteigerung von 50 % für 2010 ist in den für die Solarbranche bevorstehenden Zeiten mehr als respektabel.
Bei den anderen genannten Unternehmen bin ich mir nicht so ganz sicher.
So sehe ich das.
Schönen Montag!
California STEG project clears initial permitting hurdle (12 Mar 2010)
The staff of the California Energy Commission has given a preliminary green light to Solar Millennium and Chevron Energy’s plans to develop a 1GW parabolic trough solar thermal electrical generation project.
The staff of the CEC, in conjunction with the US Bureau of Land Management, said that the planned Blythe project, to be located on BLM lands in Riverside County, California, would comply with all necessary laws, so long as it the developers took certain steps to mitigate environmental impact. The project will consist of four units, each with a capacity of 250MW and generating 2,100GWh of annual electricity at a roughly 24% average capacity factor. The CEC and BLM issued their findings via a staff assessment (SA) and draft environmental impact statement (EIS).
The staff said that only visual resources would be significantly impacted by the project and would be unmitigable. If fully approved, project construction would begin in Q4 2010, with commercial operations commencing Q2 2013.
Solar Millenium submitted its application for certification for the project in August 2009 and aims to begin construction by December 2010 to be eligible for US Treasury grants programme. Established under the American Recovery and Reinvestment Act in February 2009, the programme allows renewable energy project developers to receive cash grants worth 30% of their total project costs in lieu of tax credits.
The move by the CEC staff hardly represents the end of the permitting process for the Blythe project. Staff will conduct a public workshop in April 2010 on the SA/EIS and anticipates publication of the supplemental SA and final EIS in July 2010.
California-based Solar Millennium LLC is owned by Ohio-based Solar Trust of America which is backed by German firms Man Ferrostaal and Solar Millennium AG.
"
Der Link dazu:
http://209.85.135.132/...1&hl=en&ct=clnk&client=firefox-a
Ja Ulm, wie immer bestens informiert. Nicht einmal SM selbst hat diese Nachricht bisher ins Netz gestellt.
Das ganze wird allerdings nur dann ein Volltreffer, wenn auch das public hearing reibungslos verläuft, so dass SM noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen kann. Nur dann gibt es die fetten Investitionszuschüsse.
Mit der Voreinschätzung von Fachleuten, die keine gravierenden Umweltbeeinträchtigungen sehen, ist eine weitere wichtige Hürde genommen.
Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis auch Ridgecrest und Palen den selben Status erhalten.
first mover
www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/...i-solar-millennium-zurueck-424979/
Utz Claasen hat sein Amt als Chef von Solar-Millenium niedergelegt. Den Job hatte er erst kürzlich übernommen. Das Unternehmen war zuletzt wegen angeblichen Bilanztricks in die Schlagzeilen geraten.
HB ERLANGEN. Überraschung beim zuletzt wegen vermeintlicher Bilanztricks in den Schlagzeilen stehenden Unternehmens Solar Millennium: Der erst seit Jahresbeginn amtierende Chef Utz Claasen hat sein Amt als Vorstandsvorsitzender niedergelegt. "Er beruft sich auf ein ihm eingeräumtes Recht, innerhalb einer definierten Überlegungsfrist sein Amt niederzulegen. Weitere Gründe hat er dem Unternehmen nicht mitgeteilt", teilte die Firma am späten Montagabend in Erlangen mit.
Der Solar-Millennium-Aufsichtsratsvorsitzende Helmut Pflaumer sagte: "Der Weggang kam für den Aufsichtsrat unerwartet. Wir respektieren die Entscheidung und begrüßen, dass er dem Unternehmen weiterhin freundschaftlich verbunden bleiben möchte. Der Aufsichtsrat wird die Geschäftsverteilung im Vorstand zeitnah neu ordnen, um so den nachhaltigen Wachstumskurs der Solar Millennium AG weiter sicherzustellen."
In den vergangenen Monaten hatte die "Wirtschaftswoche" wiederholt über mögliche Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung berichtet. Das Unternehmen wies immer alle Vorwürfe zurück. Der Aktienkurs fiel seit dem Anfang 2010 erreichten Mehrjahreshoch von rund 44 Euro deutlich. Zuletzt kostete das Papier noch knapp 29 Euro. Das Unternehmen kommt damit auf einen Börsenwert von rund 360 Millionen Euro.
Solar Millennium deckt von der Projektentwicklung und - finanzierung, über den Kraftwerksbau bis hin zum Besitz und Betrieb solarthermischer Kraftwerke die gesamte Wertschöpfungskette ab. Diese Kraftwerke konzentrieren mit riesigen Spiegeln das Sonnenlicht, die dabei entstehende Hitze treibt Turbinen über Wasserdampf an. So entsteht der Strom.
Utz Claasen war bis 2007 Vorstandsvorsitzender des drittgrößten deutschen Stromversorgers ENBW. Viele waren gespannt, wo Claassen wieder auftauchen würde. Bei manch großem Konzern war er im Gespräch, doch nie wurde etwas daraus. Claassen vertrieb sich die Zeit im Vorruhestand unter anderem mit Lehrtätigkeiten, als Berater beim Finanzinvestor Cerberus und Vorsitzender einer BDI-Initiative. Anfang des Jahres hatte er dann den Job bei Solar Millennium übernommen.
Mal sehen wie tief es mit dem Kurs heute runter gehen wrd.
Zeitpunkt: 16.03.10 13:01
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Kommentar: Unterstellung
Zeitpunkt: 16.03.10 12:59
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Kommentar: Namensverunglimpfung - Eindeutig zu hohe Moderationsquote, die Sperren werden jetzt suksessiv steigen!