Die Zuckerhausse kommt
deshalb sollte man sich immer gut absichern und auf der hut sein !!
Large U.S. food companies said the country could "virtually run out of sugar" unless the Obama administration eased import curbs, the Wall Street Journal said.
In a letter to Agriculture Secretary Thomas Vilsack, the companies — including Kraft Foods, General Mills , Hershey and Mars said there could be a severe shortage of sugar used in chocolate bars, breakfast cereal, cookies, chewing gum and thousands of other products, the paper said.
The companies warned they would hike consumer prices and lay off workers if the agriculture department did not allow them to import more tariff-free sugar, the paper said.
Current import quotas limit the amount of tariff-free sugar the food companies can import in a given year, except from Mexico, suppressing supplies from major producers such as Brazil, the paper said.
Sugar prices are poised to hit 30-year highs on a perfect storm of huge Indian imports and tight supplies.
The U.S. Department of Agriculture, Kraft, General Mills, Hershey and Mars did not immediately return calls seeking comment that were made outside regular U.S. business hours."
http://www.cnbc.com/id/32399062
von Christine Mai (Frankfurt)
Die Preise für den süßen Rohstoff steigen und steigen - nun wittert die Lobby der US-Lebensmittelhersteller ihre Chance: Sie warnt vor Knappheit und Preiserhöhungen, wenn Washington Importe nicht erleichtert. Der Zuckerpreis erreicht derweil ein neues Rekordhoch
Große amerikanische Lebensmittelhersteller nutzen die Zuckerrally, um die US-Regierung zu einer Lockerung von Imortbeschränkungen zu drängen. Das "Wall Street Journal" berichtete am Donnerstag, Unternehmen wie Hershey, Kraft Foods und Mars hätten Washington gewarnt, ihnen könne der Zucker für Schokoriegel, Frühstücks-Cerealien, Kekse und viele andere Produkte ausgehen. In einem Brief an Landwirtschaftsminister Thomas Vilsack drohen sie mit Preiserhöhungen und Entlassungen, sollte die Regierung ihnen nicht erlauben, mehr Zucker zollfrei zu importieren.
Ökonomen halten die Vorstellung von einer Zuckerknappheit in den USA zwar für absurd. Amerikanische Unternehmen werden vom steil ansteigenden Zuckerpreis aber besonders hart getroffen, weil US-Gesetze die Preise für in den Vereinigten Staaten hergestellten Zucker künstlich hoch halten, um die Einkommen von Bauern hochzuhalten. Meist muss für amerikanischen Zucker das Doppelte des Weltmarktpreises gezahlt werden. Zucker macht laut dem Bericht bis zu acht Prozent der Kosten der großen Lebensmittelhersteller aus, der Anteil variiere allerdings stark.
Der Zuckerpreis stieg am Donnerstag weiter: An der Terminbörse Liffe erreichte weißer Zucker am Donnerstagvormittag zeitweise mit 589,90 $ ein neues Rekordhoch. Am späten Vormittag lag der Preis bei 587,90 $ pro Tonne. Kontrakte auf Rohzucker waren vor wenigen Tagen auf ein 28-Jahres-Hoch geklettert.
Schlechtes Wetter bedroht die Zuckerernte in Indien
Schlechtes Wetter bedroht die Zuckerernte in Indien
Hintergrund sind ungünstige Wetterbedingungen in den beiden für die Zuckerproduktion wichtigsten Ländern: Brasilien, der größte Hersteller, kämpft mit starken Regenfällen, Indien hingegen mit einem schwachen Monsun. Das bedroht die Ernte. Indische Regierungsbeamte sagten am Donnerstag, die Regenfälle hätten zwischen dem 1. Juni und dem 11. August 29 Prozent unter dem Durchschnitt gelegen, die Preise für Nahrungsmittel seien um zehn Prozent gestiegen. Eine Besserung ist nicht in Sicht: Das indische Wetteramt senkte am Montag bereits zum zweiten Mal seine Regenprognosen.
Der Monsun fällt zwischen Juni und September. Indien ist nicht nur der zweitgrößte Produzent, sondern auch der größte Konsument von Zucker. Wie die Ernte ausfällt und ob das Land den Rohstoff einführen muss - was in der kommenden Saison wahrscheinlich ist - hat großen Einfluss auf die Weltmarktpreise. Auch in der laufenden Saison ist Indien Importeur: Das Land hat zuletzt 150.000 Tonnen Rohzucker aus Südafrika gekauft - trotz der hohen Preise.
Nutznießer der Preisexplosion
Die Lebensmittelindustrie ist nicht die erste, die versucht, aus der Rally Kapital zu schlagen: Spekulanten wie Hedge-Fonds drängen seit Monaten in den Markt. Daten der US-Terminbörsenaufsicht CFTC zufolge haben große Investoren ihre Nettokaufpositionen bei Rohzucker-Futures in diesem Jahr mehr als verdoppelt, was zeigt, dass sie auf steigende Preise setzen.
http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...n-Zuckerrally/553072.html
ich versuche mal bei zucker am ball zu bleiben und meine charttechnische einschätzung zwischendurch zu posten.
zucker zu traden ist sicherlich nicht gerade einfach in der aktuellen phase.
heute kann zucker nicht über das gestrige hoch hinauslaufen und ein mögliches "kurzfristiges" doppeltop könnte
jetzt zu einem pullback zurück an die ausbruchslinie bei 20,74 cents führen.
auf der oberseite lässt sich vorerst nur bei 24,11 cents ein widerstand ausmachen.
ich habe meinen longtrade heute erstmal glatt gestellt und versuche einen neueinstieg bei 20,74 cents.
ob das klappt ist fraglich...
mein ziel von 30 cents will ich nach wie vor abgreifen, in eine scharfe korrektur reinzukommen - das möchte ich allerdings vermeiden.
Innerhalb der vergangenen Woche sei der Zuckerpreis um mehr als 20% gestiegen, sodass Gewinnmitnahmen normal seien. Einen deutlichen Preisrückgang dürfte es allerdings nicht geben. Denn die Fundamentaldaten würden das hohe Preisniveau unterstützen. Die Schlüsselrolle komme dabei Indien zu. Indien konsumiere schätzungsweise 24 Mio. Tonnen Zucker pro Jahr und sei damit der größte Zuckerverbraucher weltweit.
Aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen könne das Land den Bedarf seit diesem Jahr nicht mehr aus eigener Produktion decken. Besserung sei nicht in Sicht. Die Monsunregenfälle würden seit Anfang Juni um 29% unter dem Durchschnittswert und in der vergangenen Woche sogar 56% niedriger als normal liegen. Davon betroffen sei insbesondere die für den Zuckerrohranbau wichtige Provinz Uttar Pradesh. Die indische Zuckerproduktion dürfte daher auch im Oktober beginnenden neuen Erntejahr enttäuschen und der Importbedarf hoch bleiben. Dies gelte auch vor dem Hintergrund der deutlich geschrumpften Lagerbestände, welche Ende Juli auf 6 Mio. Tonnen gefallen seien und um 60% niedriger liegen würden als vor einem Jahr. Der kurzfristige Aufwärtstrend bei Zucker bleibe daher vorerst gut fundamental untermauert. (14.08.2009/ac/a/m)"
http://rohstoffe.onvista.de/news/sonstige.html?ID_NEWS=115472574
DZ6PF8
kk 5,62
stopp 5,00
17.08.2009
Die Hausse am Zucker-Weltmarkt wird nach Ansicht von Experten neue Höhen erklimmen. Da die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigen wird, sieht Hedgefondsmanager Michael Coleman den Zuckerpreis um weitere 80 Prozent zulegen. Seit Jahresbeginn hat sich Zucker bereits um 88 Prozent verteuert. Der Preis erreichte gerade den höchsten Stand seit 28 Jahren.
Das Szenario für Preisanstiege bei Zucker sei perfekt, sagte Coleman, Managing Director bei Aisling Analytics, im Gespräch mit Bloomberg News in Singapur. Ein Hedgefonds von Aisling hat 1,4 Mrd. Dollar in Rohstoffe investiert, unter anderem auch im Agrarsektor. Beim Angebot am Zuckermarkt klaffe ein “großes Loch”, für das es in den nächsten sechs bis neun Monaten keine Abhilfe gebe, so der Experte.
Die Internationale Zuckerorganisation prognostiziert für das Wirtschaftsjahr bis September 2010 ein Angebotsdefizit von bis zu 5 Mill. Tonnen Zucker. Das Erzeugerland Indien, das zudem der weltgrößte Zuckerkonsument ist, durchlebt eine Dürre. Der Juni war so trocken wie seit 83 Jahren nicht mehr. Dem weltgrößten Zuckerproduzenten, Brasilien, macht derweil übermäßiger Regen zu schaffen. Das Volumen der Niederschläge ist viermal so stark wie normalerweise. Dies behindert die Zuckerrohrernte massiv.
Das Pound Zucker (454 Gramm) kostete am New Yorker Warenterminmarkt am Freitag 22,03 US-Cent, nach einem Hoch von 23,33 Cent am Mittwoch. “Gibt es eine Chance, dass der Preis auf 40 US-Cent je Pound anzieht? Mit Sicherheit”, sagt Coleman, dessen Hedgefonds im vergangenen Jahr einen Ertrag von 24 Prozent erbracht hat. “Es kommt jetzt darauf an, wie der Preisanstieg sich auf die Nachfrage auswirkt.”
( Bloomberg )
ein break des bisherigen verlaufhochs bei 23,30 wäre ein starkes signal.
unter 21,40 sollte der preis nicht fallen, da die korrektur sonst weiter gehen wird.
es wird wieder zunehmend spannend...
Die Verwerfungen des Jahres 2008 auf dem gesamten Rohstoffmarkt sorgen immer noch für Konsequenzen, wenn klimatische Sonderbedingungen als Multiplikatoren hinzu kommen. Indien kämpft im laufenden Erntejahr mit akutem Wassermangel, da der Monsun per Mitte August 56% weniger Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt lieferte. Da die indische Regierung im vergangenen Jahr die Mindestankaufpreise für kritische Grundnahrungsmittel wie Reis oder Weizen jedoch weiter angehoben hat, kommen sinkende Anbauflächen für Zuckerrohr hinzu, da die Farmer häufig gewechselt haben.
Indien als zweitgrößter Produzent und größter Konsument von Zucker hat im laufenden Erntejahr nach offiziellen Angaben bereits knapp 3 Mio. Tonnen (Roh-) Zucker importiert. Wichtige Marktadressen sowie die Internationale Zuckerorganisation "ISO" gehen davon aus, dass die indischen Importe im kommenden Erntejahr (ab Oktober) auf Werte zwischen 4,5 Mio. Tonnen und 5 Mio. Tonnen steigen könnten. Üblicherweise füllt Brasilien entstehende Lücken im Mix aus Zucker- und Ethanolproduktion, aber aktuell geht man davon aus, dass die Zuckerrohrmühlen aufgrund enger Kreditlinien zur Umstellung der Produktion von Ethanol auf Zucker kaum über eine Quote von 43% der aktuellen Zuckerrohrernte hinaus kommen werden.
Der Zucker Future an der ICE stieg mit Top Kursen jenseits der 23 USc/lb auf das höchste Niveau seit 1981, wobei - typisch für einen Squeeze - die Terminkurve länger laufender Futures in die Backwardation kippt. Der Future mit Verfall im zweiten Halbjahr 2012 notiert unter 15 USc."
http://www.rohstoff-welt.de/news/...dien-treibt-Zucker-in-den-Squeeze
sobald zucker über sein verlaufhoch bei 23,30 us-cents ansteigt dürfte richtig power reinkommen.
aber vorsicht, engagements sollten sehr eng abgesichert werden.
der markt ist und bleibt hochspekulativ !!!
Natürlich setzen Angebot und Nachfrage die Preise, aber ich glaube, dass der Zuckerpreis seit einigen Monaten - spätestens seitdem der Preis die 18/19 ct überschritten hat - durch die Spekulation (wie 2008 das Rohöl) extrem getrieben wurde. Hier kann man auch den RSI ablesen:
http://www.godmode-trader.de/de/boerse-nachricht/...1859073,c563.html
Er lag seit einigen Tagen über 70 Punkten. Das ist ein überkauftes Signal! Bevor er nicht auf 40-50 Punkte abgesackt ist, werde ich meine Finger von Zucker lassen.
Nichts desto trotz kann ich mir diese Kursexplosion auch nicht wirklich erklären. Der größte Zuckerhersteller Brasilien hat 2 Alternativen zur Zuckerrohrverwertung
1. Zuckerherstellung
2. Treibstoff- (Alkohol-) Herstellung
Ich behaupte jetzt mal provokant, dass Brasilien 50% des Rohrzuckers für Autospritherstellung verwändet, weil es die letzten Jahre die bessere Verwertungsalternative (preislich gesehen) war. Aber seitdem sich der Rohölpreis seit 2008 zu heute auf ca. 30-50% verbilligt hat (von 150$ auf momentan 65$) und der Zuckerpreis sich um 100% verteuert hat (von 11$ ct auf 23 ct), kann ich mir keinen Grund vorstellen, warum nicht das "Treibstoffzuckerrohr" nun zur Zuckerproduktion genommen werden sollte!!
In Deutland ist das ähnlich: Wenn Getreide teuer ist, dann wird daraus nur Brot gebacken, wenn es billig ist wird daraub Ethanol (auch Treibstoff) gewonnen.
Also ich bin bei dieser Hausse sehr vorsichtig. Sollten die Preise weiter Richtung 30ct marschieren werde ich mich wohl Short positionieren!
Dafür spricht auch, dass man Zucker in Brasilien nun sehr günstig kaufen kann, da sich der Brasilianische Real seit Januar um 25% verbilligt hat!
Was meint ihr dazu?? Habe ich vielleicht was wichtiges übersehen, oder klingt das logisch?
"Dafür spricht auch, dass man Zucker in Brasilien nun sehr günstig kaufen kann, da sich der Brasilianische Real seit Januar um 25% verbilligt hat!", ist FALSCH!
Der Real hat sich nicht verbillligt, sondern um 25% verteuert. Hab den Chart verkehrt gelesen. Das erklärt natürlich einen kleinen Teil der Zuckerhausse!
http://www.ariva.de/quote/profile.m?secu=124163
http://www.liffe-commodities.com/
hoffentlich stimmt das jetzt auch, dass er auf 30 d.h umgerechnet so auf ca 680 läuft
es ist an der zeit für einen positiven impuls, der break des verlaufhochs bei 23,33 us-cents würde zucker ein paar etagen höher hieven.
http://www.godmode-trader.de/de/boerse-analyse/...hr,a1872317,c7.html
trotz positiver ausgangslage dafür sollte man sich weiterhin gut absichern.
Von Esmé E. Deprez
25. August 2009 Lufkin - im amerikanischen Bundesstaat Texas - ist eine Kleinstadt nördlich von Houston und seit 1932 Sitz des Familienunternehmens Atkinson Candy. Das wird nicht mehr lange so sein, denn die Zuckerpreise erreichen Höhen, die man seit fast 30 Jahren nicht erlebt hat.
Zucker mache etwa 60 Prozent der Zutaten aus, die zur Herstellung von Atkinsons Süßwaren verwendet werden, wie zum Beispiel die Hausprodukte Chick-O-Sticks und Long Boys, erklärt Eric Atkinson, Chef des Unternehmens und Enkel des Firmengründers. Weil das amerikanische Landwirtschaftsministerium Kontingente auf die zulässigen Zuckerimporte erlassen hat, war das Unternehmen in der Vergangenheit gezwungen, mitunter das Doppelte dessen zu bezahlen, was seine internationalen Wettbewerber zahlen müssen.
Der Preis treibt die Unternehmen aus dem Land
Die Zuckerpreise in den Vereinigten Staaten haben sich im laufenden Jahr fast verdoppelt, so dass Atkinson entschieden hat, wohl oder übel in Guatemala eine Neugründung vorzunehmen, wo er von den niedrigeren Zuckerpreisen eines freien Marktes profitieren kann.
„Made in America ist nach wie vor etwas wert, aber die Kosten sind rasant gestiegen, und die Verbraucher ziehen konsequent die Sparbremse. Preissteigerungen akzeptieren sie nicht“, sagt Atkinson. „Wenn es nur um die Löhne ginge, könnte ich hier bleiben. Es ist der Zuckerpreis, der uns aus dem Land treibt.“ Atkinson argumentiert, dass „protektionistische“ Maßnahmen, die den amerikanischen Zuckerbauern und -produzenten helfen sollen, am Ende den einheimischen Lebensmittel- und Süßwarenherstellern das Wasser abgraben.
Ölspekulationen trieben Preis
Der Kurs des aktivsten Zucker-Terminkontrakts stieg von 11,70 Dollar am 24. Oktober 2008 auf 22,97 Dollar am 12. August 2009. Dieser Anstieg um 96 Prozent vollzog sich in einer deutlich kürzeren Zeitspanne als die Verdoppelung des Benzinpreises in den Vereinigten Staaten auf über 4 Dollar für die Gallone (3,8 Liter) im letzten Sommer.
Das gab den amerikanischen Lebensmittelunternehmen - die meisten von ihnen viel größer als Atkinson Candy - neue Munition. Seit Jahrzehnten laufen sie gegen die Quotenpolitik des Landwirtschaftsministeriums Sturm. In Reaktion auf die jüngsten Preisspitzen hat eine Gruppe großer amerikanischer Lebensmittelfirmen am 5. August einen Brief geschrieben, in dem sie Landwirtschaftsminister Thomas J. Vilsack dringend ersuchen, die Zuckerkontingente zu erhöhen. Die Firmen, unter ihnen Conagra Foods, General Mills, Hershey und Kraft Foods, warnten, dass die Untätigkeit der Regierung zu höheren Verbraucherpreisen, Stellenabbau und „Marktverzerrungen“ führen könnten.
„Wir beobachten die Entwicklungen der Märkte nach wie vor genau“, sagte der Sprecher des Landwirtschaftsministeriums, Justin DeJong, gegenüber BusinessWeek als Antwort auf das Schreiben. Nicholas Fereday, ranghoher Ökonom bei LMC International, einem im Landwirtschaftssektor tätigen unabhängigen Beratungs- und Rechercheunternehmen, sagt, dieser Brief sei „nichts Neues - wieder einmal ein Anlauf, eine Politik zu durchbrechen, mit der [diese Lebensmittelfirmen] extrem unzufrieden sind“. Und: „Sie könnten einfach den derzeitigen Markttrend nutzen, um ihre Position zu stärken.“
Regierungen bremsen den Handel
Verzerrungen des internationalen Zuckermarktes sind ebenfalls nichts Neues. Auch wenn Zucker nicht die Schlagzeilen erfährt wie Öl und Gold, kann er doch viel volatiler sein. „Zucker ist der Rohstoff, der durch die Regierungen am meisten geschützt wird, in den sie sich am häufigsten einmischen“, berichtet Mike McDougal, Senior Vice-President für den Geschäftsbereich Brasilien bei Newedge, einer globalen Brokerage-Firma.
Laut Schätzung des Landwirtschaftsministeriums wird der Weltmarkt von 2009 bis 2010 etwa 160 Millionen Tonnen Zucker produzieren. Aber viele der produktionsstärksten Länder erlassen Handelsbarrieren und Kontingente, die Preis, Angebot und Nachfrage auf dem Binnen- wie auf dem Weltmarkt gleichermaßen verzerren. Die Vereinigten Staaten schränken die Zuckerimporte ein, um die Binnenmarktpreise hoch zu halten, begrenzen die einheimische Produktion und etablieren durch ein Kreditprogramm für amerikanische Produzenten praktisch einen Mindestpreis. Die indische Regierung schreibt vor, wie viel des Rohstoffs die Zuckerhändler wie lange in Besitz haben dürfen, um das Horten von Vorräten zu verhindern. Auch sie etabliert eine Preisuntergrenze und verlangt von den Zuckerfabriken, dass sie 10 Prozent ihres Produkts an den Staat verkaufen, damit es verbilligt an die Armen verkauft werden kann. In Thailand kontrolliert die Regierung die Inlandspreise und erhebt hohe Zölle auf Zuckereinfuhren. Die chinesischen Provinzverwaltungen legen ebenfalls Mindestpreise fest, und die chinesische Nationale Kommission für Entwicklung und Reformen hat in Abstimmung mit der chinesischen Volksbank Gewerbekredite vergeben und zusammen mit dem Finanz- und dem Handelsministerium Tausende Tonnen Zucker aufgekauft.
„Die Quotenregelungen sind unsinnig, weil die Gründe für ihre Existenz durch interessierte Parteien völlig [zunichte] gemacht wurden“, sagt Philip Corzine, ein Landwirtschaftsberater. „Die meisten Leute wissen gar nicht, dass Zucker reguliert wird.“ Zu diesen interessierten Parteien gehören ländliche Farmer, Hersteller von alternativen Süßstoffen (wie zum Beispiel fruktosereicher Maissirup, dessen Preis sich oft im Verbund mit dem Zuckerpreis bewegt), Zuckerverarbeiter, die Lebensmittelfirmen und natürlich Politiker, die auf der Jagd nach Wahlkampfspenden sind.
Der Einfluss des Wetters
Wie bei vielen landwirtschaftlichen Produkten hängt auch die weltweite Zuckerversorgung stark vom Wetter ab. Das, was man gemeinhin unter Tafelzucker versteht, wird größtenteils aus Rohr- und Rübenzucker gewonnen, während fruktosereicher Maissirup, ein anderer Süßstoff in flüssiger Form, aus Mais gewonnen wird. Schwere Regenfälle in Brasilien, dem weltgrößten Produzenten und Exporteur, haben in diesem Jahr die Ernteerträge schrumpfen lassen (zu viel Wasser im Rohr führt dazu, dass es an Gewicht zunimmt und wächst, wodurch der Succhrosegehalt abnimmt). In Indien hat man mit dem entgegengesetzten Problem zu kämpfen: Dort ist nicht genügend Regen gefallen, um den Anbau während des in diesem Jahr unerwartet trockenen Monsuns ausreichend zu kultivieren. Dürre in Mexiko hat ebenfalls zu unerwarteten Ernteausfällen geführt.
Darüber hinaus ist die dem Zuckerrohranbau gewidmete Fläche in den vergangenen Jahren sowohl in Brasilien als auch in Indien kleiner geworden, nachdem niedrigere Preise indische Bauern zwangen, in andere, profitablere Kulturen zu diversifizieren, und die brasilianische Regierung angeordnet hat, dass ein Großteil seines Zuckerrohrs für die Produktion von Ethanol, einem Benzinersatz, verwendet wird, das zunehmend rentabler wurde, als der Trend hin zu alternativen Kraftstoffen an Fahrt gewann.
Die Zuckernachfrage hat in den vergangenen Jahren zugenommen, was zum Teil auf gestiegene Einkommen in den Entwicklungsländern zurückzuführen ist. Laut Prognosen des Landwirtschaftsministeriums wird der weltweite Verbrauch in den Jahren 2009-2010 im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Millionen Tonnen wachsen.
Die Bauern reagieren darauf, indem sie von einigen alternativen Anbauprodukten und Verwendungszwecken zum Zucker zurückkehren. Etwa 42 Prozent des brasilianischen Zuckerrohrs sind in diesem Jahr für die Zuckerproduktion vorgesehen - das sind 2 Prozent mehr als im Jahr davor. Aber im Gegensatz zum Mais braucht Zuckerrohr Jahre, bis es geerntet werden kann, weshalb das Umschwenken auf dieses Produkt Zeit und Geld kostet. Die globale Wirtschaftskrise macht diesen Übergang noch schwieriger. Brasilien versucht derzeit, seine Fabriken zu modernisieren und neue zu bauen. „Deshalb braucht die Produktion länger, bis sie reagieren kann, besonders wegen der Kreditkrise“, erklärt McDougal. „Brasilien hatte alle Kräfte auf die Steigerung der Produktion konzentriert, aber jetzt ist das Programm zum Stillstand gekommen.“ Laut Aussage des Landwirtschaftsministeriums sind 40 Prozent der brasilianischen Fabriken, die 2009 die Produktion aufnehmen sollten, bis 2010 aufgeschoben worden. Indien dagegen, das zuvor 5,8 Millionen Tonnen exportiert hatte (Nr. 2 in der Welt), entwickelte sich innerhalb eines Jahres zum Importeur von 1,8 Millionen Tonnen (Nr. 2 in der Welt).
Produzenten sind die Nutznießer
Die Zuckerproduzenten sind die Nutznießer der hohen Preise. Cosan, mit 21 Zucker- und Ethanolfabriken Brasiliens größter Zuckerproduzent, musste in dem zum Januar endenden Quartal noch einen Nettoverlust von 64,6 Millionen Dollar hinnehmen; im Frühjahrsquartal, als die Zuckerpreise um etwa 33 Prozent anzogen, generierte das Unternehmen statt dessen einen Nettogewinn von 184 Millionen Dollar. Cosans Finanzdirektor, Marcelo Martins, sagte, dass er für mindestens eine weitere Anbausaison von stabilen Preisen ausgehe.
Zu weiteren Unternehmen, die von der Preisspitze profitieren, gehören laut Einschätzung von Gary Drimmer, Chef der Landwirtschafts-Beratungsgesellschaft Drimmer & Associates International, Produzenten und Händler wie Tate & Lyle und ED&F Man, die Hersteller von fruktosereichem Maissirup Archer Daniels Midland, Cargill Foods und Corn Products International, und die Düngemittelhersteller Agrium, Terra Industries und CF Industries Holdings.
„Solange man genügend Altbestände halten kann, funktioniert der Markt für einen Rohstoff in der Regel gut“, sagt Berater Corzine. Die Lieferrückgänge in Brasilien und Indien „haben schließlich zu einem Abbau der Bestände geführt. In dem Maße, wie der Zuckerpreis steigt, werden sich die Leute nach alternativen Süßstoffen umsehen müssen“. Am Ende komme der Markt dann wieder ins Gleichgewicht.
„Wenn die indische Ernte gut wird, dürften sich die Preise abschwächen. Wenn aber“, warnt McDougal, „der Monsun sporadisch bleibt, oder wenn El Niño in Asien neue Schwierigkeiten verursacht, oder wenn in Brasilien weitere Probleme hinzukommen, so könnten die Preise anziehen. Die Märkte reagieren derzeit sehr sensibel.“
http://www.faz.net/s/...BF9C2578070D71EEC4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Vielleicht sind ein paar Regentropfen in Indien runtergekommen oder in Brasilien hat ein Zuckerrohrplantagenbesitzer gehüstelt. Der Zuckermarkt ist auf dem jetzigen hohen Preisniveau sehr nervös, da können die kleinsten Zuckungen schon fatale Folgen haben. Für short ist es aber definitiv noch zu früh, da sollte man erst die ausgeprägte Topbildung abwarten. Eine solche Topbildung mit nachfolgendem Preisverfall geht immer einher mit verbesserten Ernteaussichten (siehe Weizen, Mais etc.).
Noch sollte man die Minus 6% als Korrektur im Aufwärtstrend ansehen, ein Preisziel von 25-30 Cents bleibt realistisch. Longs sollten aber mit SL abgesichert werden, denn Korrekturen am Rohstoffmarkt fallen meist heftiger aus als am Aktienmarkt: Man stelle sich nur mal vor, der Dax würde innerhalb weniger Minuten so wie Zucker 6% verlieren, uiuiui.
"Einer der wichtigsten Agrar-Rohstoffe könnte bald vom Markt verschwinden - Zucker. Dies liegt nicht daran, dass niemand mehr seinen Kaffee süß haben will oder alle auf Süßstoff umsteigen werden, sondern an Stevia.
Was bitte ist Stevia? - werden Sie nun sicherlich wissen wollen. Bei Stevia handelt es sich um einen natürlichen Süßstoff, der bis zu 300 mal süßer ist als Zucker, der aber gleichzeitig für Diabetiker unbedenklich ist. Durch seine unheimliche Süßewirkung reichen schon wenige Gramm der pulverisierten Blätter der Stevia-Pflanze, um etwa eine Kanne Kaffee zu süßen. Nachdem die USA und Europa den Trend wieder einmal verschlafen haben, nahm sich vor etwa 10 Jahren China dem Wundermittel an und produziert aktuell 85% des weltweiten Angebots.
Die EU hat Stevia bis heute nicht als Lebensmittel zugelassen, im Handel findet man Stevia lediglich bei den Badezusätzen. Der Wissenschaftliche Lebensmittelausschuss der EU-Kommission, der über die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Stevia befinden sollte, kam erst kürzlich zu der Schlussfolgerung, dass "die Pflanze, wie auch Auszüge daraus, auf Grundlage der wenigen augenblicklich verfügbaren Daten" als Lebensmittel nicht zulassungsfähig sei und daher nicht als Lebensmittel in Verkehr gebracht werden dürfe. Der EU-Amtsschimmel lässt grüßen. Jedenfalls gilt Stevia in der EU aktuell als so genanntes Novel-Food, also als ein Lebensmittel, das vor dem Inkrafttreten der Novel-Food-Verordnung innerhalb der EU nicht in nennenswertem Umfang zum Verzehr in den Handel gebracht wurde. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Lebensmittel aus anderen Kulturkreisen, die vor ihrer Zulassung zunächst einige Jahre Erforschung über sich ergehen lassen müssen.
Wie immer bestimmen auch bei Stevia Ausnahmen die Regel. So erließen bereits einige EU-Staaten Verordnungen für die Verwendung von Stevia als Lebensmittel in Einzelfällen. In den USA ist Stevia mittlerweile als Lebensmittel zugelassen und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Getränkehersteller Coca-Cola und Pepsi sowie Nestle haben bereits große Teile ihrer Produktion von Zucker auf Stevia umgestellt. Coca-Cola besitzt gar 25 eigene Patente auf die Verwendung des Süßungsstoffs in ihren Produkten. Der Siegeszug des so genannten Honigkrauts scheint also unaufhaltsam - die Ablösung von Zucker als wichtigster Süßungsstoff wohl nur eine Frage der Zeit.
Auch wenn die Wirkung von Stevia noch nicht bis ins letzte Detail erfolgt ist und Stevia in einigen wenigen Bereichen (noch) nicht vollständig ersetzen kann. Es könnte also sein, dass neben Zucker in Zukunft auch Stevia an internationalen Börsen gehandelt werden wird................"
http://www.rohstoff-welt.de/news/...laufmodell-Gold-der-kommende-Star
http://de.wikipedia.org/wiki/Stevia_rebaudiana