Scharfe Kritik an exzessiver Anwendung von Gewalt
Es lohnt sich ja nichtmal dir zu antworten. Nachher heulst du noch deine Eule voll und die verlässt dich entnervt. Das kann ich nicht verantworten:-(
ich schreib jetzt bei DIR "dir" immer klein...
schon gemerkt ?
MfG
kiiwii
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Beirut (dpa) - Der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora hat die Einberufung einer dringlichen Sitzung des UN-Sicherheitsrates verlangt. Nach der Tötung von 51 Zivilisten bei einem israelischen Luftangriff auf das südlibanesische Dorf Kana müsse die Weltorganisation »der Gewalt im Libanon ein Ende setzen«. Das sagte Siniora in Beirut. Der französische Präsident Jacques Chirac verurteilte den Angriff als »unentschuldbar«. Auch die britische Außenministerin Margaret Beckett zeigte sich entsetzt. 30.07.2006 dpa |
http://www.nrz.de/nrz/...hter%2F%23spotnews&other=&dbserver=1
Scheiß Krieg. Immer noch nicht sauber der Südlibanon. :-(
Hisbollah kann den Krieg gegen Israel nicht gewinnen, aber ausharren. Und Israel kann den Krieg so nicht gewinnen. Sie haben in der Besatzungszeit ja erst die Gründung der Hisbollah hinnehmen müssen und sie dann nie mehr in den Griff gekriegt.
Ich sehe den langfristigen Sicherheitsgewinn für Israel nicht. Ich sehe nur unendlich viel Leid und Zerstörung und eine Vielzahl neuer potentieller Kämpfer gegen Israel. Ich denke aber das ist nicht nur von der Hisbollah so gewollt, sondern auch von den Militärkreisen In Israel. Das sichert Mittel, Ausrüstung und vor allem Bedeutung auf Jahre.
30. Juli 2006 | |
NAHOST
Trotz Kana - Israel will weiterbomben
Der israelische Luftangriff auf ein Wohnhaus in Kana bei dem über 50 Menschen starben, sorgt weltweit für Trauer und Empörung. Doch Israel denkt nicht an eine Feuerpause. Mindestens zehn Tage soll die Offensive gegen die Hisbollah noch andauern, erklärte Ministerpräsident Olmert.
Jerusalem - Israel will seine Militär-Offensive gegen die libanesische Hisbollah noch zehn bis 14 Tage lang fortsetzen. Ein entsprechender Bericht der Internetseite YNnet sei zutreffend, sagte David Baker vom Büro des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert am Sonntag. Olmert habe die Zeitspanne zuvor in einem Gespräch mit US-Außenministerin Condoleezza Rice genannt. Nur wenige Minuten zuvor hatte Baker noch auf Anfrage dementiert, dass Olmert Rice diese Zeitspanne genannt habe.
Am Abend flogen israelische Kampfjets Luftangriffe auf den Nordosten Libanons. Nach Augenzeugenberichten feuerte die Armee mindestens zwei Raketen auf Ziele in der Nähe der Ortschaft Jamuni, die als Hochburg der Hisbollah-Miliz gilt und während der Offensive bereits mehrfach getroffen wurde. Außerdem hätten Soldaten aus Hubschraubern heraus mit Maschinengewehren geschossen, hieß es weiter.
KANA: TRAGÖDIE UM HALB ZWEI IN DER NACHT Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (8 Bilder). |
Uno-Generalsekretär Kofi Annan berief nach dem Bombardement den Weltsicherheitsrat zu einer Dringlichkeitssitzung ein. Annan forderte die Mitglieder dazu auf, die israelische Attacke auf Kana zu verurteilen und ein sofortiges Ende aller Feindseligkeiten zu fordern.
Annan lud für Montag zu Gesprächen über eine internationale Friedenstruppe ein, dabei handelt es sich um informelle Gespräche mit möglichen Truppenstellern. Mehrere Länder haben bereits ihre Bereitschaft signalisiert, sich an einer Friedenstruppe zu beteiligen. Annan selbst hatte eine Stabilisierungstruppe im Südlibanon an der Grenze zu Israel vorgeschlagen. Sie solle deutlich größer sein als die UN-Beobachtermission UNIFIL, die derzeit mit etwa 2000 Soldaten vor Ort ist.
In einer Erklärung der Uno hieß es, Annan sei "zutiefst schockiert" über den israelischen Luftangriff. Die EU-Ratspräsidentschaft erklärte, es gebe "keine Rechtfertigung für Angriffe, bei denen unschuldige Zivilisten getötet oder verletzt werden". Die Europäische Union zeigte sich "schockiert und entsetzt" über den Angriff und erklärte, dieser sei durch nichts zu rechtfertigen.
NAHOST: GRAUEN AUF BEIDEN SEITEN DER GRENZE Klicken Sie auf ein Bild, um die Fotostrecke zu starten (10 Bilder). |
Westliche Regierungschefs verurteilen Angriff
US-Präsident George W. Bush sprach sich in einer Reaktion auf den Angriff für einen "dauerhaften Frieden" im Nahen Osten "im Interesse der Kinder" aus. Daran müssten die USA, "ihre Freunde und Verbündeten arbeiten, besonders im Interesse der Kinder", sagte Bush am Sonntag vor Beginn eines Kinder-Baseballspiels im Weißen Haus.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der britische Premierminister Tony Blair kritisierten bei einem Telefongespräch am Abend den israelischen Luftangriff auf Kana und forderten einen Waffenstillstand. Sie drückten ihr großes Bedauern und ihre tiefe Trauer über die Folgen des Angriffs aus, "bei dem viele unschuldige Menschen, darunter auch viele Frauen und Kinder, ihr Leben verloren" hätten, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Ulrich Wilhelm, danach in Berlin mit.
Beide Regierungschefs hätten deutlich gemacht, dass die Anwendung militärischer Mittel verhältnismäßig sein müsse und dass Opfer unter der Zivilbevölkerung vermieden werden müssten.
Rice hofft auf Waffenruhe
Bundesaußenminister Steinmeier erklärte in Berlin, er habe Israel "wiederholt darauf hingewiesen, dass auch im Rahmen des Rechts auf Selbstverteidigung jede Anwendung militärischer Gewalt verhältnismäßig sein muss". Seine britische Kollegin Margaret Beckett nannte den Luftangriff "ganz entsetzlich". Israel machte die Hisbollah verantwortlich.
Rice' geplanter Besuch im Libanon wurde abgesagt. "Sie wird nicht in Beirut erwartet", sagte ein libanesischer Regierungsbeamter. Der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora hatte zuvor mitgeteilt, es werde keine Verhandlungen mehr geben, solange Israel nicht zu einer "sofortigen und bedingungslosen Waffenruhe" bereit sei.
Rice will am Montag nach Washington zurückkehren, um dort diplomatische Bemühungen zu unterstützen und auf eine Entschließung im UN-Sicherheitsrat hinzuarbeiten, sagte ein amerikanischer Regierungsbeamter in Jerusalem. Rice hatte sich zuvor "tief betrübt" geäußert über den Verlust unschuldigen Lebens. Rice forderte von Israel mehr Umsicht zur Vermeidung ziviler Opfer. Sie werde ihre Vermittlung für eine tragfähige Waffenruhe fortsetzen, sagte sie in Jerusalem. "Wir wollen eine Waffenruhe so schnell wie möglich." Israel will einer Waffenruhe aber erst zustimmen, wenn die Hisbollah-Miliz Bedingungen dafür erfüllt hat.
Währenddessen war der libanesische Regierungschef Fuad Siniora hat Israel nach dem verheerenden Bombenangriff in dem südlibanesischen Dorf Kana "Staatsterrorismus" vorgeworfen. In einem Gespräch mit dem US-Fernsehsender CBS verlangte er am Sonntag erneut eine sofortige und bedingungslose Waffenruhe. Verhandlungen seien bis dahin nutzlos. "Wir können nicht mit dem blutigen Schwert an unserem Hals diskutieren", sagte Siniora.
cpa/dpa/Reuters
Ersteinmal verschafen "sie" sich eine Pufferzone von 100 KM hinein in den Libanon und erst dann lassen sie die Blauhelme rein. Wird nicht lustig werden.
Bis "sie" jedoch die 100km haben, werden noch tausende unschuldige aus dem Weg geräumt..."die" lassen aber vorher die Schmierzetteln mit Warnung aus dem Himmel regnen.
Sprytny ten Zyd...
Gruss
db
Es gibt einfach Leute, die wundern sich, wie oft angemeldete Flüchtlingstransporte, UNO-Beobachtungsposten mit Telefonkontakt, Abulanzfahrzeuge und ähnliches aus versehen getroffen werden.
Etwas seltsam mutet es mir an, die militärisch hoffnungslos unterlegene Hisbollah als Feiglinge zu bezeichnen, aber Israel stellt sich aus der Distanz auf und ballert mit Raketen, Artillerie und Luftwaffe rein, die sie täglich per Eillieferung aus USA bekommen. ISt ja auch nicht so besonders mutig.....
Ich sagte es schon am ersten Tag: Frieden wird so keiner gemacht, nur Nachwuchs für die Hisbollah und jetzt sage ich auch noch für andere israelfeindliche Extremistenorganisationen in anderen Ländern rekrutiert.
Rrau Rice nennt mittlerweile Israel und Hisbollah in einem Atemzug, was hier im Board vor einer Woche noch übelste Beschimpfungen eingebracht hätte. Israel und Hisbollah sollen einen Waffenstillstand aushandeln.
Wobei ich mich dann Frage: Was hat der ganze Scheiß gebracht? All die Toten, Verletzten und die vielen Flüchtlinge, Libanon kaputt, Israelische Städte und Siedlungen beschädigt, Hisbollah intakt. Das wäre ja allseits der totale Murks.
was hier passiert bzw. passieren wird. Ein Flächenbrand wird sie nie erreichen - sie denken weit im Vorauß, bestialisch wirtschaftlich - wenn du verstehst was ich damit meine.
grus
db
Die hoffen alle, dass Israel vorher die Schmutzarbeit erledigt hat. Israel wird ihnen wahrscheinlich diese Freude nicht bereiten. Aber Deutschland und Großbritannien wird dann den Israelis zeigen wie man mit "verhältnismäßigen" Mitteln die Milizen auflöst. Die werden sich nicht freiwillig aufgeben.
Ich weiß zwar nicht wievielgenau, BarCOde hatte da glaubt durchschnittszahlen über viele Jahre angeschleift, aber es geht da um mehrere Milliarden jährlich, seit vielen Jahren, die da reingebuttert werden.
Und nebenbei werden die USA dann auch noch zum Prügelknaben in vielen Ländern, was ja auch nicht erade billig ist.
Also aus wirtschaftlichen Gründen müssten die Israel sofort fallen lassen, tun sie aber nicht. Sind halt freundschaftlich verbunden, und Lobby gibts auch.
Selber die ganze Zeit zündeln, und andere sollen den Dreck auslöffeln. WO denkst du hin?
die truppen werden dort hingeschickt, um BEIDE seiten zu befrieden. möchte mal erleben, was passiert, wenn deutsche soldaten israelis abschiessen würden/müssten.
diese truppe ist ohnehin eine totgeburt, die wieder nur auf dem mist von nem sack reis und ihrer unzurechnungsfähigen freunde basieren.
kein islamischer staat wird dort truppen stationieren, die gegen die hisbollah antreten werden. ansonsten sind die regierungen dieser staaten schneller verschwunden als malko bis 100 zählen kann.
amerikaner gehen auch nicht. ein irak wird denen reichen... und briten haben schon mal versagt.
"... vergiß es. Deutsche Truppen werden das nicht machen. Das gibt das Grundgesetz nicht her."
Ich erinnere an den Angriffskrieg gegen Serbien mit deutscher Beteiligung.
Zeitpunkt: 31.07.06 21:28
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Kommentar: Regelverstoß - Das mit den "ethnischen Säuberungen" solltest du noch mal überdenken, reicht ein Tag?
Glaub mir, es wird keine UNO-Resolution geben, ohne den Auftrag die Milizen aufzulösen und die Milizen werden das nicht wollen. Also lässt man die Israelis so lange Bombardieren bis die Milizen keinen Mucks mehr tun oder die Friedenstruppe wird es selbst tun müssen.
Welcher der beiden Wege beschritten wird, werden wir spätestens Ende der Woche erahnen können. Wenn es diese Woche nicht zu der entsprechenden Resolution kommen wird, will man den Israelis offensichtlich mehr Zeit geben, die Schmutzarbeit selbst zu erledigen.
(31.07.2006)
MEIN Blick
Doping für die Radikalen - Mit Härte erreicht Israel gar nichts
Von Alexander Gauland
Lassen wir einmal für einen Moment die moralische Frage, wer begonnen hat beiseite, und betrachten nur die Ergebnisse. Eine islamische Terrororganisation hat zwei israelische Soldaten entführt. Inzwischen sind 600000 Libanesen auf der Flucht, Hunderte umgekommen und die Infrastruktur im Süden des Landes ist zerstört. Was nach dem libanesischen Bürgerkrieg in Beirut neu aufgebaut wurde, liegt wieder in Trümmern und dem labilen Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Religionsgruppen und Ethnien, also dem Zusammenhalt des Landes, droht das endgültige Aus.
Die Freunde Israels argumentieren, das sei zwar bedauerlich, aber nur wenn die Hisbollah zerschlagen sei, habe der Libanon eine Überlebenschance als selbständiger Staat. Diese kompromisslose Haltung vertreten Amerika und Israel seit Jahren mit dem Ergebnis, dass die radikal-islamische Hamas heute die kompromissbereitere Fatah mittels demokratischer Wahlen verdrängt hat und sich die libanesischen Schiiten – etwa 40 Prozent der Gesamtbevölkerung – fester denn je um die Hisbollah scharen, ganz ähnlich wie einst die durch den Bombenkrieg nur umso unauflöslicher an das Nazi-Regime geketteten Deutschen. Wer nicht hören will muss fühlen, ist darauf Israels immer gleiche ausweglose Antwort.
An dieser Stelle der Debatte fragen seine Freunde die Kritiker gern nach Alternativen, die natürlich niemand parat hat, außer der Gegenfrage, ob es sinnvoll und richtig sei, eine Politik, die nichts bewirkt außer neuem Hass und zusätzlichen Feinden bei den arabischen Nachbarn nur mangels einer überzeugenden Alternative fortzusetzen.
Am 28. Juni 1914 wurde das österreichische Thronfolgerpaar von einer terroristischen Organisation in Sarajewo ermordet und Deutschland wie Österreich-Ungarn waren fest entschlossen, diesem Terror ein für allemal den Garaus zu machen. Am Ende standen zehn Millionen Tote und der Terror, nationalistischer wie kommunistischer, hatte eine neue Qualität erreicht.
Es ist den Verlierern des Großen Krieges nichts so übel genommen worden, wie die Unverhältnismäßigkeit der Mittel, mit der sie ein schweres Unrecht sühnen wollten. Zahl und Umfang der Gegenschläge, also das, was man gemeinhin die Verhältnismäßigkeit der Mittel nennt, können eben auch unabhängig davon, wer den ersten Stein geworfen hat, eine moralische Qualität gewinnen. Dass Frau Wieczorek-Zeul das ausgesprochen hat, verdient eher Respekt als Tadel.
http://www.tagesspiegel.de/meinung/archiv/31.07.2006/2687327.asp
Ich hoffe nicht das irgenjemand auf die Idee kommt Gauland für links zu halten. Stramm CDU, für diejenigen die ihn nicht kennen. Er "diente" unter anderem Wallmann und Kohl in verschiedenen Ämtern.
Der entwickelt sich ja so langsam zum richtigen Rauhbein, dauert bestimmt nicht mehr lange dann hat er mich an Sperrungen eingeholt.
Mein lieber Ecki, höre auf an meinen Thron zu kratzen sonst gibt das fürchterliche Mecker.
Gruss
Zombi
"...also das, was man gemeinhin die Verhältnismäßigkeit der Mittel nennt, können eben auch unabhängig davon, wer den ersten Stein geworfen hat, eine moralische Qualität gewinnen. ..."
Was ist verhältnismäßig? Immer nur zu behaupten, "das nicht", ist etwas einfach. Zu verlangen, Zivilisten dürfen nicht betroffen sein, verlangt sich nicht verteidigen zu dürfen.
"Die Freunde Israels argumentieren, das sei zwar bedauerlich, aber nur wenn die Hisbollah zerschlagen sei, habe der Libanon eine Überlebenschance als selbständiger Staat. Diese kompromisslose Haltung vertreten Amerika und Israel seit Jahren mit dem Ergebnis, dass die radikal-islamische Hamas heute die kompromissbereitere Fatah mittels demokratischer Wahlen verdrängt hat und sich die libanesischen Schiiten – etwa 40 Prozent der Gesamtbevölkerung – fester denn je um die Hisbollah scharen, ganz ähnlich wie einst die durch den Bombenkrieg nur umso unauflöslicher an das Nazi-Regime geketteten Deutschen."
Die Fatah hatte ein Grad an Korruption erreicht, der sogar für diese Region fast einmalig war. Die Hamas führte eine Doppelstrategie. Neben dem Terror betrieb und betreibt sie umfangreiche Sozialprojekte: U. A. Kranken-, Altenversorgungversorgung und Schulbildung. Die Hizbullah verhält sich ähnlich. Die Schlussfolgerungen, die oben getroffen werden, sind etwas zu einfach. Israel ist auch nicht am aktuellen Wetterumbruch bei uns schuldig.
Wie schrieb die Zeit 2002 zu Gauland (http://www.zeit.de/2002/47/P-Gauland):
"Angesichts solcher haarsträubend unsinniger Behauptungen – Gauland bezieht seine Feststellung ausgerechnet auf den von der Nato mühsam befriedeten Balkan – fällt es schwer, den über weite Strecken historisch kenntnisreich argumentierenden Autor als Gegenwartsdiagnostiker ernst zu nehmen. Es zeigt sich bald, dass seine Analyse auf einem höchst simplen Welterklärungsschema beruht: An allen denkbaren Übeln ist die entfesselte Moderne mit ihrem rücksichtslosen Fortschrittsfuror schuld. Nazis, Kommunisten oder „die Amerikaner“ treten dabei, je nach Bedarf, als Agenten ein und derselben unheilvollen Kraft auf."
Er passt, wie die Faust aufs Auge, zu den Menschen, die der Theorie vom "Großen" und "Kleinem Satan" nachhängen.
Die Macht der Bilder
"Hisbollywood": Blogger verdächtigen die Hisbollah, in Kana tote Kinder instrumentalisiert zu haben. Auch die Leichen von bereits Tage zuvor Verstorbenen sollen in die Stadt gebracht worden sein, um die Zahl der angeblich Getöteten zu erhöhen.
Von Michael Tibudd
Das ist der Mann, den die Blogger für einen Hisbollah-Agenten halten.
Foto: dpa
Es geht in Richtung Verschwörungstheorie, was in den Internetblogs diskutiert wird: Was geschah wirklich im libanesischen Dorf Kana, nachdem dort ein Haus zerstört wurde und mehr als 50 Menschen starben?
Starben wirklich alle von ihnen dort? Oder hat die Hisbollah den israelischen Angriff instrumentalisiert, um die weltweite Aufregung gegenüber Israel zu steigern?
Die israelische Tageszeitung Jediot Achronot fasste am Dienstag in ihrer Internetausgabe die Beobachtungen von Privat-Berichterstattern im Internet zusammen, die allesamt auf einen Vorwurf hinauslaufen:
Die Hisbollah hat am Sonntag bewusst auf die Macht der Bilder gesetzt.
Zum einen soll sie nach dem Angriff die Leichen von bereits Tage zuvor Verstorbenen nach Kana gebracht haben, um die Zahl der angeblich Getöteten zu erhöhen. Dazu passt, dass das libanesische Rote Kreuz am Dienstag erstmals von 28 Toten sprach statt der bisher vermuteten mehr als 50.
Die Blogger schreiben aber auch von unmittelbarer Inszenierung für die Kameras. Sie machen das fest am anscheinend unermüdlichen Einsatz eines Libanesen, der auf vielen Fotos der internationalen Nachrichtenagenturen auftaucht. Der Vorwurf: Dieser Mann sei ein Agent der Hisbollah, nur dazu da, den Fotografen tote Kinder zu präsentieren, den ganzen Tag. „Hisbollywood“ ist der Ausdruck, den die Blogger dafür verwenden.
Eine entscheidende Rolle für die Theorie spielt dabei die Uhrzeit: Den Beobachtungen der Blogger zufolge sind die Fotos zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten entstanden – der vermeintliche Helfer halte aber immer wieder das selbe Kind anklagend in die Kamera. Besonders am Internet-Pranger steht die Nachrichtenagentur AP. Sie habe die meisten dieser aus Sicht der Blogger gestellten Bilder um die Welt geschickt.
AP wehrt sich gegen den Vorwurf, Teil einer Hisbollah-Inszenierung zu sein. Aufgrund von „Kommunikationsproblemen“ seien mehrere AP-Fotografen in Kana gewesen, ohne voneinander zu wissen. Dass dabei mehrmals die Bergung des selben Kindes fotografiert werde, „liegt in der Natur der Sache“, sagt Barbara Bylek von AP Deutschland. Die Bilder seien zu unterschiedlichen Zeiten nach Beirut und London geschickt worden. Aus diesen Zeiten die Theorie einer Inszenierung zu konstruieren, sei „nicht möglich“. Die Agentur Reuters verweist darauf, dass auf seinen Bildern „ganz unterschiedliche Kinder“ zu sehen seien.
(SZ vom 02.08.2006)
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/ausland/artikel/864/81783/
Heute auf N-TV: Das Haus in kana explodierte erst 7 Stunden nachdem es angegriffen wurde.