Der Antizykliker-Thread
Hey Leute,
mal so als Denkanstoss "Megatrends". Heute in der "Zeit" gelesen, dass den oberen 30% in Deutschland ca. 90% des Vermögens gehören.
Ich hab das mal für euch illustriert:
X X X : € € € € € € € € €
X X X X X X X : € € €
Da frage ich mich, als kleiner Naivling, wer denn jetzt und in naher Zukunft all die schönen, teuren Neuwagen, Häuser & Ledercouches kaufen soll? Mir kommt es so vor, als springt hier der Staat mit seiner Schuldenmacherei ein, um die Nachfragelücke der "unteren" 70% auszugleichen.
In USA sieht es ja ähnlich aus. Dort sind aber 70% des BIP Konsum. In den USA wohnen 270 Millionen Leute (so in etwa). D.h. der US-Konsum macht 15% des Welt-BIP aus. Wenn der Durchschnittsamerikaner, die Simpsons und Flenders, aber nicht mehr konsumieren können, wie soll die Weltwirtschaft auf Dauer wachsen?
Mir fehlen hier also die logischen Zusammenhänge, auf Dauer long zu gehen..
Woher willst du das wissen? Siehe unten
Zudem haben die meisten Leute wie jeden von uns Schotter bei der Bank gebunkert. Erfahrungsgemäß erwacht nach ca. 2 Jahren Zurückhaltung wieder der Konsumhunger, musst nur meine Frau fragen. Das geht March Simpson sicher genauso.
Nicht wollen ist also nicht unbedingt "nicht können".
X X X : € € € € € € € € €
30 % Manschgerl mit 90 % Pulver zum Prassen ...
X X X X X X X : €
... übrige 70 % Bevölkerung mit 10 % Euronen zum Dahinsiechen ;-))
Nothing for unwell, my gentle correction. [says Karl Valentin or Deputee Filser ;-)]
You don t know who is swimming naked until the tide goes out.
[Nachtschwimmer sind sozusagen Nichtkonsumenten ;-)]
- ansonsten schließ ich mich natürlich den Ausführungen #408 von Maestro Metropolitain an.
... so jetzt langt's aber, sonst wird aus AZ noch ein Linguistiker-Thread.
Entscheidend für den börsentechnisch wichtigen Konsum ist die Mittelschicht. Und die ist nicht pleite, sondern hält das Geld nur aus Angst vor der Pleite zusammen. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass dieser Zustand nicht ewig anhält. Irgendwann liegt einem dann die Frau in den Ohren: Neuer Kühlschrank, neue Klamotten, letztes Jahr neues Auto, ach und mein Pc wird auch immer lahmer. Wie siehts mit Notebook aus? Und bald ist Weihnachten, was mich an meinen Sohn erinnert. usw usw.
"Nacktschwimmer sind sozusagen Nichtkonsumenten" ;-)
... bestimmt hat Warren aber mit den "Nackerten" eher die Unvermögenden gemeint; sei's wie's wolle: die oberen 10.000 konsumieren nicht nur Luxusgüter.
[Metro, verzeih bitte diesen meinen ausschweifenden Exkurs ... iatz is's oba a guad.]
Die mit einer gesunden "Kapitaldecke", mit genügend EK-Anteil, überleben die "Ebbe" auf jeden Fall eher. Wenn das "Geschäft" natürlich auch nicht dazu passt, wird das Vermögen natürlich aufgezehrt, aus Sicht derer, die es mühsam aufgebaut haben: verprasst.
Warum das so ist sollte klar sein denn deine Logik baut auf Mainstreaminfos auf.
Der letzte große Mainstreamklassiker war Peaköl mit dem die Masse Geld verdienen wollte
und wie sowas ausgehen kann sieht man ja.
PS: Du solltest aufhören die Zeit zu lesen.
ah,
wie unangenehm - wollte meine kleine illustration nochmal begutachten, habs aus zeitmangel sein lassen :-)
naja, jedenfalls, der gedanke bleibt bestehen..
Long lohnt sich vom CRV her also nicht mehr, allerdings kann man über einen Einstieg nach dem Rücksetzer nachdenken. Schließlich hat das Sentiment strategisch noch einige Luft nach oben und auch die Industriemetalle deuten auf Nachholbedarf beim SPX hin. Doch der Herbst ist eben noch lang und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
Solange der Up-Trend bei den Metallen anhält ist jedoch von dieser Seite nicht mehr als eine Atempause in einer übergeordneten Rally beim Dow zu erwarten. Das Sentiment hat noch viel Luft nach oben und der Seitwärtsmarkt beim Dow ist weiter intakt. Der Newsflow ist moderat positiv und nicht euphorisch, die Wirtschaftsdaten hellen sich wieder auf.
Also ist insgesamt weit und breit keine Überhitzung zu erkennen.
Oder wurde nur Kapital von den Aktien zu den Rohstoffen verschoben, weil man Inflation erwartet? Das sollte man mal den Bondanlegern flüstern...
Tatsache ist: Die Assetklassen spielen durch die Bank weg zur Zeit keine Sympho- sondern eine Kakophonie. Es ist damit für jeden Börsenfuzzi was zum Glauben dabei.
Ich habe da mal ein Chartbild von einem Profi vom S&P500.
Ich glaube die inverse SKS wird abgewürgt werden.
Der Kapitaleinsatz für's Zocken auf Gold wird damit ge-10-telt. Meine Schlussfolgerung ist eine andere als die des Schreiberlings: Nun beginnt die Endbeschleunigungsphase, weil die Milchmädchen mitzocken dürfen.
Das dürfte Gold zunächst in ungeahnte Höhen treiben. Ist das letzte Milchmädchen drin und Gold endlich komplett Future-ferngesteuert, dann wird die Fahnenstange brechen. Dies wiederum dürfte dem Goldhype auch physisch das Genick brechen. Physisches Gold wird also mitnichten wertvoller, sondern wertloser. Denn für's Zocken auf Gold ist es schlicht nur noch unnützer Ballast.
Und fällt der Chart erstmal, dann macht der physische Kauf auch keinen Spaß mehr, schließlich dürfte nach dem Medien-Dauerbeschuss mittlerweile auch die letzte Oma, die die Wirtschaft am Abgrund seht, in Gold halbwegs voll investiert sein. Der Chart steigt ME zur Zeit nur aufgrund eines Verkäuferstreiks und der beruht eben auf einem steigenden Preis. Doch je höher der Preis, desto mehr Leute sitzen auf Buchgewinnen. Fällt der Chart ist der Crash damit nicht weit.
Schaut euch den "Peak-Oil"- Chart an, der noch gebrochen als Mahnmal in der Wüste steht.