Lebenstraum Weltumradlung
So früh wie heute saß ich schon lange nicht mehr im Sattel, gestartet wurde um 6.25. All zu weit bin ich jedoch nicht gekommen denn bereits nach 1km gönnte ich mir zwei Kaffees an einer Tankstelle. Mit diesem Doping sowie starkem Rückenwind kam ich auf dem Freeway No. 3 gut voran.
Nach gut 30km erreichte ich den 1.690m hohen Van Reesen Pass wobei die einzelnen Anstiege jeweils mit dem mittleren Ritzel getreten werden konnten. Es war ein herrlicher Abschnitt mit majestätisch ausschauenden Tafelbergen. Die Windanfällige Seite fällt oftmals mehrere hundert Meter senkrecht hinab, entgegengesetzt steigt ein sanfter Hügel zum Gipfel empor.
Es folgte eine 15km lange Abfahrt und danach würde es zunehmend grüner. Gut zu erkennen war das junge, frische Grün auf zuvor abgebrannter Erde während das "alte Gras" doch recht dürr aussah. Mit dem Flachland wurde es auch zunehmend wärmer ohne dass es heiß wurde. Ich folgte weiter dem Highway ohne dass mich das Verkehrsaufkommen störte. Der Standstreifen war immerhin 2m breit sodass ich mich auch recht sicher fühlte.
"Unten" in wärmeren Gefilden änderte sich auch die Vegetation. Immer häufiger sah ich eine Zypressenart und irgendwie fehlten eigentlich nur noch die "wilden" Tiere. Das interessanteste was ich heute sah war ein 1,20 - 1,30m hohe Vogel, ein Storch? oder ein Reiher.
Hier in Escourt bin ich dann abseits des Highways auf einem Campingplatz untergekommen. Zuerst wollte man stolze 40 Rand von mir und ich fing an über diesen Preis zu jammern um dann als tagesgast lediglich 10 bezahlen zu müssen.... Der Platz liegt an einem kleinen Bachlauf und in den Wipfeln der Bäume haben Weberknechte ich Nester gebaut.
Gruß Welti
Gegen 22.00 hat es heute Nacht angefangen zu regnen und bevor die ersten Tropfen fielen konnte noch schnell das Außenzelt überworfen werden. "Gewarnt" wurde ich durch das Grollen des Donners bzw. leuchten heller Blitze. Es wurde auch windiger doch leider blieb es nicht nur bei einem Gewitter. Die ganze Nacht hindurch fing es immer mal wieder an zu regnen, oftmals nur für eine kurze Zeit, und heute morgen überlegte ich mir ernsthaft eine weitere Nacht hier in Escourt zu verbringen.
Trotz der unruhigen Nacht fühlte ich mich am Morgen fit und ausgeschlafen und fuhr gegen 7.00 los. Mein Weg führte wieder zurück zum Highway und bevor es losging stärkte ich mich noch mit einem Kaffee sowie einem Hamburger an einer Castel Tankstelle.
Diese Stärkung war auch gut denn danach folgte ein ordentlicher Anstieg. Irgendwann fuhr ich dann in eine Nebelzone hinein, es nieselte leicht und ich begann meinen Atem zu sehen. Von der Landschaft war nicht viel zu sehen und so war ich abermals froh einen recht breiten Standstreifen für mich zu haben. Auf den engen Nebenstraßen wäre ein Radeln mit Sicherheit wesentlich gefährlicher gewesen.
Die erste Fahrstunde radelte ich gerade einmal mit einem Schnitt von 11,33 km/h und nach exakt 20km war ich auf dem höchsten Punkt des heutigen Tages angelangt. Es folgte eine längere Abfahrt und für kurze Zeit fühlte ich mich im heimischen Schwarzwald. Es war ein forstwirtschaftlich genutztes Gebiet indem hauptsächlich Tannen angepflanzt wurden, diese passten überhaupt nicht in mein afrikanisches Landschaftsbild.
Richtig froh war ich dann, als ich nach einigen weiteren ups and downs Howak erreichte. Ich war mächtig durchgefroren und freute mich auf die heiße Dusche. "Eitel wie ich war/bin" war ich dann doch ein wenig erschrocken über meine blauen Lippen welche im Spiegel gut zu erkennen waren.
Der Ort selbst ist wohl hauptsächlich aufgrund des naheliegenden Wasserfalls bekannt, der wirklich sehenswert ist.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/53/Howick_falls1.jpg
Morgen und übermorgen soll das Wetter auch nicht besser werden und hoffe dennoch Durban morgen erreichen zu können.
Gruß Welti
http://static.panoramio.com/photos/original/10546711.jpg
http://www.bobboozer.com/FlatWorld/images/...an%27s_indian_market.jpg
Für 45 Rand bin ich hier in einem 4 Bett Dorm untergekommen doch vielleicht ist dieser Preis auch ein versehen.... Zuerst sollte ich 180 Rand für drei Nächte bezahlen doch wäre ich für diesen Preis wohl weiter auf Suche gegangen. Bei meiner Ankunft teilte man mir dann 45 Rand mit, vielleicht auch für eine Nacht?!, und ich buchte für derer drei. Ehrlich gesagt gefällt es mir hier recht gut, auch wenn ich nachts nicht in die Stadt gehen sollte, an der Beach hingegen soll es sicher sein.
Nach abermals schlafreicher Nacht bin ich heute kurz vor 7.00 losgefahren. Die "Berge" waren heute morgen zwar immer noch leicht nebelverhangen doch war ich zuversichtlich, dass das Wetter heute besser werden würde als gestern.
Der heutige Radlertag stand ganz im Sinne vom Erreichen Durbans. Abermals fuhr ich auf dem autobahnähnlichem Freeway und der Verkehr war ähnlich stark wie in Europa. Was soll`s dachte ich mir, es werden auch wieder ruhigere, staubigere Zeiten kommen......
Meine einzige Rast am heutigen Tag machte ich nach 30km und stärkte mich jeweils mit einem Cheesburger, einer Coke sowie einem Kaffee. Danach ließ ich es laufen und hatte nur den Blick für Durban, und erreichte die Stadt gegen 14.00.
Gruß Welti
Nach schlafreicher Nacht bin ich kurz nach 8.00 losgezogen und habe bereits nach wenigen Metern mein Frühstück in einem takeaway zu mir genommen. Nach dem üblichen Kaffee stärkte ich mich hauptsächlich mit einer aus Hühnchen gefüllten Maultasche, als Durstlöscher musste eine Coke herhalten.
Die City wird hauptsächlich von den zahlreichen Wolkenkratzern geprägt. Sie stehen oftmals direkt nebeneinander und die "Durchgangsstraßen" zu den Fahrstraßen sind Einkaufsgassen. Am besten hat mir der islamisch, arabisch geprägter Teil gefallen, in dem auch viele Inder zu sehen waren. Zuvor passierte ich ein äußerst prunkvolles Gebäude, das ein wenig an den Petersdom erinnerte.
http://www.kzn.co.za/users/admin/fact_files/durban/images/Image21.jpg
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/...rban_TownHall.jpg
http://vacationxtravel.com/wp-content/uploads/...-Beautiful-Place.jpg
Von der Gefährlichkeit, die innerhalb der Stadt existieren soll habe ich überhaupt nichts mitbekommen. Ich konnte keine "dunkle Gestalten" ausmachen, kein Vergleich zu Caracas und einigen anderen Städten in Venezuela.
Nach meinem Bummel habe ich dann den Eltern ein ausführliches E-Mail geschrieben sowie die BZ (Sportteil) gelesen. Für 2 Stunden im Internetshop habe ich stolze 36 Rand bezahlt.
Zurück ging es entlang dem Hafengelände, dem größten Südafrikas. Es herrschte gerade Ebbe und irgendwie wirkten die Frachter noch größer als sonst. Morgen möchte ich mich dann ein wenig der Beach widmen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/Durban_harbor.jpg
Gruß Welti
Nachdem das Wetter heute seit langer Zeit mal wieder vom Allerfeinsten war habe ich den Tag an der Uferpromenade verbracht. Trotz der vielen Hochhäuser wirkt sie recht angenehm auf mich und die vielen Planschbecken sind ein Genuss für die Kinder. An den großen Sandstränden war nicht viel los, dies wird sich jedoch in einem Monat wohl ändern. Die weiße Gischt der Wellen, der braunfarbene Strand sowie der blaue Himmel sorgten wieder einmal für schöne Farbkontraste.
http://3.bp.blogspot.com/--QBadxqhsPc/Tj67Pa35d8I/...ch_hapy_tour.jpg (öffentliche, für jedermann nutzbare Anlagen)
http://famouswonders.com/wp-content/uploads/2010/...an_beachfront.jpg
http://garyschei.tripod.com/sitebuildercontent/...ctures/durban01.jpg
(alles in weißer Hand, sag mir wo die Schwarzen sind....)
http://scrapetv.com/News/News%20Pages/...es-8/durban-south-africa.jpg
Höhepunkt war dann jedoch sichtlich der Besuch der Angler auf einem langen, hölzernen Laufsteg. 2 große Fische konnten sie bereits auf die Schuppen legen, der größte dürfte so zwischen 5-6 kg gewogen haben. Ich unterhielt mich eine Zeit lang mit einem Saddam Hussein Fan ohne jedoch genauer auf diesen kriminellen einzugehen. Mein Gesprächspartner war sichtlich kein Heiliger, die Gesichtszüge verrieten ein vermutlich entbehrungsreiches Leben und dennoch war es ein angenehmer, äußerst sympathischer Gesprächspartner. Und was weiß ich über Saddam?, musste ich mich fragen und gestand mir ein eigentlich nur das, was der Presse zu entnehmen ist...
Gestern Abend habe ich dann noch bei den Eltern angerufen und sie haben sich über dieses Telefonat sichtlich gefreut. Mutti hat heute wieder ihre 1/2 jährliche Untersuchungen und ich hoffe dass der Krebs nun endgültig besiegt ist. Was für eine seelische Belastung eine solche Untersuchung darstellt kann man sich nur schwer vorstellen. Ihre Südafrikapläne sind hingegen gestorben. Papa meinte nur, dass der ständige Quartierwechsel wohl nichts für Mutti wäre. Wirklich gefreut hat mich die Aussage, dass sie bei meiner Ankunft in Deutschland auf alle Fälle zu Hause sein möchten. Ab Januar müsste meine Ankunft in Freiburg ja absehbar sein, dies meinte jedenfalls Papa. Ich verneinte dies und meinte, dass der August als Ankunftsmonat doch sehr eng bemessen wäre. Beim nächsten Telefonat werde ich ihnen wohl empfehlen die letzte Juli bzw. erste Augustwoche zu buchen. Ich vermute fast, dass sie mit Tanja und Thomas in Urlaub fahren werden. So oder so bin ich stolz solche Eltern zu haben, DANKE lieber Gott.
Gruß Welti
Den ruhigen Backpacker habe ich bereits gegen 6.30 verlassen um kurz darauf in einem Takeaway einen Kaffee sowie eine Coke zu "frühstücken". Leider gab es zu dieser Zeit noch keine gefüllten Taschen und so stärkte ich mich mit zwei Schokoriegeln.
Wie bereits vermutet ging es auf den Straßen Durbans hoch her und so wählte ich die Autobahn als vermutlich sicherste Variante. So ca. 30km folgte ich der N2/M30? und als ich sie mal kurzfristig verlassen hatte "handelte" ich mir gleich den ersten Platten des heutigen Tages ein. Ich fand kein Fremdkörper im Mantel und vermutlich war es eines der vielen kleinen Eisen-/Drahtstücke welche auf der Straße liegen. Einige Stunden später hatte ich meinen 2 Platten, dieses mal war es ein natürlicher. Der Dorn steckte noch im Mantel und somit war die "Lochsuche" einfach. Verlassen hatte ich die Autobahn bei Kingsburgh und das Radeln auf der R102 machte richtig spaß, von Stunde zu Stunde wurde der Verkehr geringer.
Meine einzige Rast am heutigen Tag machte ich nach 51km bei Unkomaas und kurz zuvor meisterte ich meinen 55.000 ten km. wieder einmal war es ein schönes Gefühl einen 5.000er voll gemacht zu haben. Für die letzten 5.000 km habe ich sage und schreibe 110 Tage benötigt!!!! Dies zeigt deutlich, dass es zuletzt nicht immer einfach war und ich zudem auch nicht täglich gefahren bin.
In Pennington wollte ich dann bereits übernachten doch der mit Stacheldraht eingezäunte Campground wirkte nicht sonderlich sympathisch auf mich. Auch die Tatsache, dass ich mich dort per Sprechfunkanlage hätte anmelden müssen war nicht gerade einladend. Die Gebühr von 40 Rand war mir ebenfalls zu teuer. Da es mit 12.00 noch recht früh am Tage war bin ich auch nur halbherzig auf Suche gegangen.
Die R102 verlief nun mehr ins Landesinnere und so entschloss ich mich abermals dem Highway zu folgen. Auf diesem war es dank des Rückenwindes ein easy ride und kurz vor Hibberdene wechselte ich abermals die Fahrbahn. Ich wollte immer jene befahren, welche am nächsten zur Küste lag um so die Schönheiten der Wild Coast zu sehen.
Hier im Ort nächtige ich für 25 Rand auf einem schön angelegten Campingplatz und möchte morgen das ca. 70km entfernte Port Edward erreichen. Danach geht es ins Landesinnere und soll für die nächsten 200km äußerst hügelig sein. In Port St. Johns werde ich dann wohl meinen nächsten Ruhetag haben.
http://temba.co.za/image/images_wildcoast/wild_coast1.gif
Gruß Welti
http://www.southafrica-travel.net/natgifs/pedwardair.jpg
http://images.inmagine.com/img/aspireimages/dvs120/pdre036710.jpg
http://static.panoramio.com/photos/large/841806.jpg
Eigentlich wollte ich ja im Ort übernachten doch die "lächerlichen" 80 Rand im Holiday Resort waren mir dann doch entschieden zu viel. Schade war es dennoch denn die See war äußerst stürmisch und erzeugte eine tolle Gischt. Vielleicht hätte ich ja doch "einfach" wild campen sollen doch zog ich es vor hierher zum Canpground zu fahren, 7km abseits von der Hauptstraße.
Die heutige Nacht war dann nicht mehr ganz so schlafreich wie die letzten. So gegen 22.00 machte ein Wächter seinen Rundgang und neben den lauten einer "Quietscheente" waren noch andere zu hören, die äußerst gleichmäßig und künstlich wirkten. Allerdings hatte ich dann doch das Gefühl, dass diese komischen Laute zuletzt "wegflogen".... und weiß wirklich nicht was es war. Mit dem Wissen, dass ich heute einen einfachen Tag hätte störte mich dies doch kaum.
Heute morgen war es dann bereits mächtig windig und ließ mich gut vorankommen. Dass ich es dennoch nur auf einen Schnitt unter 17 km/h brachte zeigt doch deutlich wie anspruchsvoll das heutige Streckenprofil war.
In Port Shepstone machte ich dann meine Frühstückspause und regte mich das erste mal auf da es mir innerhalb von 15 Minuten nicht gelang die BZ zu öffnen. Die Leute im Internetcafe meinten nur, dass es heute am Samstag immer langsam wäre..... danach fuhr ich an zahlreichen, hermetisch abgesperrten Villen vorbei und sah nicht mehr viel vom Indischen Ozean.
Der gestrige Fahrtag hat mir doch wesentlich besser gefallen als der heutige. Morgen verlasse ich nun den Küstenbereich und werde versuchen das 125km entfernte Flagstaff zu erreichen.
Gruß Welti
Gestern Abend hatte ich dann noch zwei Erlebnisse welche mir wohl in Erinnerung bleiben werden, ein schönes und ein weniger schönes. Das schöne war das High Speed fahren mit einem Schnellboot auf dem Fluss. Ich saß am Ufer, trank ein Bier als ein Mann mich fragte ob ich denn nicht Lust hätte eine Runde mit zu fahren. Ich sagte zu und mit ca. 80km/h donnerten wir fussauf- bzw. flussabwärts. Danach wurde ich noch zum Grillen eingeladen doch seine abfälligen Bemerkungen gegenüber den Schwarzen ließ mich schnell wieder gehen. Sprüche wie "never fuck a black woman and you will die..." werde ich mein Leben lang wohl nicht vergessen.
Heute morgen bin ich dann bereits kurz nach 6.00 gestartet um mich an der Tankstelle bei Port Edward zu stärken. Die 2 Kaffees hatte ich als Stimulator bitter nötig denn der heutige Tag hatte es doch ganz schön in sich. Es war ein ständiges bergauf, bergab und wo ich mich jetzt befinde weiß ich nicht.
Hier in "Magusheim?" findet derzeit ein Billiardturnier statt und aus Sicherheitsgründen lasse ich mich für die kommende Nacht wohl einsperren. Für 20 rand werde ich heute Nacht in dem Haus schlafen wo derzeit das Turnier stattfindet.
Der heutige Tag war mit den zahlreichen ups and downs mit Sicherheit der anspruchsvollste hier in Südafrika. Es war ein Radeln in einer anderen Welt, so wie ich es bisher noch nicht gesehen hatte.
Vorbei war es mit den Villen der Weißen an der Küste, das "wahre" Leben spielte sich wieder entlang der Straße ab. Ich wurde ständig begrüßt und je nach Steigung viel mir das Lächeln schwer oder leicht. Die Kids grüßten bereits von weitem und die Erwachsenen hatten auch immer ein Lächeln auf ihren Lippen.
Das hügelige Land sah äußerst fruchtbar und grün aus und wird hauptsächlich für die Viehzucht bzw. Ackerbau genutzt. Richtige Armut konnte ich für meine Verhältnisse nicht ausmachen, den Leuten scheint es besser zu gehen wie in vielen anderen Gegenden wo ich unterwegs war. Die Häuser werden eigentlich alle aus Backsteinen gebaut und haben Blechdächer. Auf vielen Grundstücken steht eine Rundhütte, Gemeinschaftshaus?, die mit Stroh bedeckt ist.
Die Gegend scheint gut entwickelt zu sein, allerdings fehlt der Strom.
Gruß Welti
Übernachtet habe ich übrigens in einem Kindergarten..., man meinte, dass es dort ruhiger wäre. Ein Mann der mir gegenüber wohl gesonnen war meinte nur, dass ich mich einschließen solle, wenn möglich nicht schlafen und wenn doch jemand während der Nacht käme, ich mich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln wehren sollte. ich fand in der Ecke einen Besen... - das war es dann aber auch schon. Die Nacht selbst war äußerst ruhig, doch konnte ich aufgrund der Warnungen nicht einschlafen und döste ab 2.00....
Die ersten 30km nach Flagstaff waren recht einfach, der Rückenwind war abermals mein Begleiter doch sollte sich dies später ändern.
Die Landschaft glich eigentlich der des Vortages, sie wär äußerst hügelig und viele kleinere Orte schmückten deren "Gipfel". Die Straße verlief zumeist auf der Höhe doch ging es sichtlich mehr bergab als bergauf. Schön mit anzusehen waren die kleinen Felder, die vor den Häusern angelegt waren. Leider wurden diese gerade erst jetzt bestellt, sodass alles noch recht karg aussah. In zwei Monaten wird dieser Landstrich vermutlich noch interessanter, grüner aussehen.
http://www.bing.com/images/...25a01a6f64eda749c756d9o0&ajaxhist=0
https://cookingintongues.files.wordpress.com/2012/...457_edited-1.jpg
Über Flagstaff ging es nach Lusisiki und von dort aus nach Port St. Johns. Die letzten 20 km waren gravel road und von äußerster Steilheit. Zweimal musste ich Black Beauty schieben und war wirklich froh nicht anderweitig unterwegs zu sein. Zuletzt kam ich dann in das Einzugsgebiet vom Mzimvubu River und fuhr entlang eines tropenwaldähnlichem Gebiet
https://sncdn.com/db/id/817634/402991a.jpg
http://static.panoramio.com/photos/large/27114558.jpg (Campingplatz ca. 2-3km vor der Mündung...)
Übernachten tue ich ca. 4km außerhalb der Stadt auf einem ruhigen, äußerst schön angelegten Campingplatz am Fluss.
http://lighttackle.co.za/wp-content/uploads/2013/08/230908133208.jpg
Gruß Welti
Heute Morgen bin ich dann wie gewohnt kurz nach 5.00 aufgewacht und ca. 1 Stunde später aufgestanden. Als erstes habe ich dann meine Radlerklamotten gewaschen um danach die Kette zu reinigen. Die letzten 20km Staubpiste hatten sie doch recht alt aussehen lassen.
Zwischen diesen beiden Tätigkeiten hatte ich ein ausführliches Gespräch mit dem Campingbesitzer. Ich denke, dass wir so ziemlich die gleiche Lebenseinstellung haben und zwar so ganz nach dem Motto: we should live our dreams and not life for working.....
Danach bin ich nach Port St. John geradelt um mir den Ort ein wenig anzusehen. Leider ist es auch heute recht diesig, sodass ich die wahre Schönheiten der Landschaft nur schemenhaft wahrnehmen kann. Dies ist jedoch nicht so schlimm, denn Natur habe bzw. werde ich ja noch genügend sehen können. Vielmehr interessierte mich der Alltag der Einheimischen und sah einfach nur zu, was sich so auf den Straßen abspielte. viele der Leute fuhren von der näheren? Umgebung nach Port St. Johns um sich mit Lebensmitteln einzudecken. Das ganze Geschehen auf dem Marktplatz war ruhiger Natur, es scheint keine Marktschreier zu geben.
Im Ort selbst habe ich ein Internetshop aufgesucht, wollte das Internet benutzen doch kam keine Verbindung zustande. So gesehen werde ich es vielleicht noch einmal später versuchen.
Die beiden "Hauptattraktionen" von Port St. Johns sind wohl die beiden Sandstrände, die 4 km auseinander liegen. Aufgrund des trüben Wetters habe ich jedoch auf einen Besuch verzichtet.
http://i.telegraph.co.uk/multimedia/archive/01804/...hns_1804560c.jpg
Der Ort Berg selbst ist von Bergen umgeben und auf einem davon soll man einen herrlichen Rundblick haben, auch soll es dort sogar eine Landebahn geben. Wie sooft in den letzten Jahren möchte ich an meinen Ruhetage einfach nur relaxen und habe von einer Besichtigung abgesehen.
Die Strecke von Port Edwards nach Port St. Johns soll übrigens die "afrikanischsten" in ganz Südafrika sein, auch die morgige Fahrt nach Umtata soll dazu gehören. Sobald ich die Hauptstraße verlassen würde, würde ich weniger entwickelte Regionen auffinden. Mit Sicherheit werde ich morgen jedoch den Weg des geringsten Widerstandes wählen sprich ich werde wohl der Hauptstraße folgen. Ich denke, dass ich auf meinem "Heimweg" nach Deutschland noch genügend Staub schlucken werde....
Gruß Welti
http://www.natgeocreative.com/comp/02/043/249172.jpg (typische Landschaft in der sog. Transkei)
http://i1.trekearth.com/photos/115762/p1010042c_umtata_aug03.jpg
Nachdem ich Umtata um 15.00 erreicht hatte begab ich mich auf die Suche nach einem Campingplatz. Außer teuren Hotels gab es für mich jedoch keine geeignete Übernachtungsmöglichkeit und auf dem mir genannten Campingplatz wohnten Einheimische. dort traf ich dann Rudolf Kretschmann und er meinte zu mir, dass der sicherste Platz in der Stadt oben auf dem Berg wäre.....
Er fuhr mich dorthin und auf dem großen Gelände ist ein Weißen- und Behindertenheim untergebracht. Bei meiner jetzigen Reise habe ich ja schon viel Elend gesehen, doch was ich hier sah übertraf alles. der Ort scheint das Elend der Kinder auffangen zu wollen, zumindest zu lindern.
http://www.cyc-net.org/cyc-online/images/0908-lf-pic1.jpg
http://www.soschildrensvillages.org.uk/images/...s/South_Africa_1.jpg
Trotz ihrer schweren Behinderungen scheinen die Kinder glücklich zu sein. viele bewegen sich auf Krücken, einige deren Beine fehlen kamen auf riesigen Skateboards "daher gefahren". Einem Junge war dessen gesicht so entstellt, dass ich Mühe hatte ihn anzusehen. Eine Art Geschwulst hing an seinem Kopf herunter und überdeckte die Hälfte des Gesichts. Eine weiße Nonne, welche ich 7 Tage in der Woche arbeitete war für mich die neue Mutter Theresia. Es ist ein ort an den man sich erst gewöhnen muss, ein Ort an dem ich eigentlich hätte bleiben müssen um mich ein wenig nützlich zu machen.
Nicht weit von Umtata ist übrigens der Geburtsort von Nelson Mandela.
Das Gebiet um die Wild Coast wird auch Transkei genannt und zählt zu den ärmsten Gebieten Südafrikas. Es war früher ein unabhängiges Gebiet und hat sich während der Zeit von Nelson Mandela wieder an Südafrika angeschlossen. Heute habe ich übrigens die ersten Weißen getroffen...., die in diesem Gebiet leben.
Geradelt bin ich natürlich auch noch und es war abermals eine äußerst hügelige Angelegenheit. Die ersten km waren noch eben und ich folgte dem Mzimrubo River. Entlang ging es einem tropischen Wald und ich hörte etliche Tierlaute. Recht schnell verließ ich wieder den grünen Gürtel und die Landschaft ähnelte dem der Vortage.
http://www.southafrica-travel.net/natgifs/G2Trans1.jpg
Das Wetter war mal wieder vom Feinsten und der Schweiß floss in Strömen. Ich bin echt gespannt ob es morgen auf der N2 einfacher wird.
Gruß Welti
Anbei eine bericht von einem Reiseführer sowie den üblichen Wikipedia Bericht für ein bisschen Bildung.
http://www.suedafrika.net/reisefuehrer/...-eastern-cape/transkei.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Transkei
Gruß Welti
http://www.picturescolourlibrary.co.uk/loreswithlogo/2147725.jpg (typische Landschaftsform Transkei)
Gestern Abend sind wir noch bis 22.00 bei Frank gesessen, der mit seiner Freundin hier ein soziales Jahr verbringt, und aufgrund dessen war die Nacht entsprechend kurz.
Schwester Jean Paul, wohl eine 2. Mutter Theresia, war bereits seit 5.00 unterwegs und so entschloss ich mich ebenfalls zum Aufbruch. Ich spendete 20 Rand und befriedigte somit wohl ein wenig mein Gewissen..... Ich glaube, dass mir die Arbeit mit diesen Waisenkinder spaß gemacht hätte und hätte vielleicht einige Tage hier bleiben sollen. Bei meinem gestrigen Schnelldurchgang blödelte ich ein wenig mit den Waisen und hatte schnell "Freunde" gewonnen. Es war eindeutig zu erkennen, dass sie schweres hinter sich hatten und ihnen die Nähe zu Eltern fehlte.
Die ersten 2-3 Stunden des heutigen Tages war ich dann gedanklich bei ihnen und konzentrierte mich kaum auf den Istzustand der Straße bzw. Natur, zu aufgewühlt waren meine Erlebnisse. ich träumte von einem Familienleben mit einer großen Kinderschar, von den 2 oder 3 adoptiert werden würden. vielleicht erfüllt sich ja auch dieser (Lebens-)traum.
Mit der Zeit wurde es nun zunehmend wärmer und mit steigender Müdigkeit hatte ich auch wieder mehr Blick für die Natur. Die Landschaft scheint nun trockener zu werden und das Gras sprießt nicht mehr ganz so üppig wie die Tage zuvor. Zuletzt sah ich dann auch einige "Yuka Palmen?", auch einige alte, leicht verrotteten Viehzäune.
http://www.linuxola.org/09.06_mlondi/images/DSCN0694.jpg
Hier in Idutywa war ich dann wirklich froh, dass das Hotel "nur" 50 Rand kostete und so buchte ich wohlwissend, dass es morgen nun recht happig werden würde. Die Gegend hier scheint doch eine unsichere zu sein, denn selbst die Schwarzen warnten mich zur Vorsicht und ich sollte auf keinen Fall wild campen. Sollte es mir morgen tatsächlich gelingen East London zu erreichen so werde ich wohl zwei Ruhetage einlegen.
Gruß Welti
Um 5.20 wollte ich eigentlich losfahren, doch als ich das Rad aus dem Zimmer schieben wollte stellte ich einen Platten am Vorderrad fest. Das relativ große Loch lag nahe des Ventils, sodass ich mich entschloss einen anderen Schlauch zu benutzen. Ich denke, dass das Loch an einer solch blöden Stelle liegt, dass es nicht mehr dicht geflickt werden kann.
Kurz vor 6.00 war ich dann endlich startklar und nach gut 30km erreichte ich Butterworth. Bereits heute morgen war es klar sodass ich recht schnell ins Schwitzen kam. Klar, dass ich mich im Ort erst einmal stärken musste und neben 1l Coke gab es Wurst sowie ein belegtes Brötchen. Das war alles, was ich
bisher heute an kulinarischem zu mir genommen habe. Mit über 18km/h lag ich bis dahin gut im Rennen und dachte schon East London heute erreichen zu können.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1e/Butterworth.JPG
Mit der Zeit sah ich wieder mehr Zäune, auch schien die Landschaft insgesamt grüner zu sein als gestern. Nach einer ca. 10km langen Abfahrt erreicht ich nach 70km die Kai River Brücke. Dort pumpte ich meinen Reifen an einer Tankstelle auf, das hätte ich lieber sein lassen sollen. Beim anschließenden Anstieg hörte ich nach ca. 3km ein lautes Zischen aus meinem Vorderreifen. Nein, der Reifen war nicht geplatzt sondern nur mein neuer Schlauch. Ein ca. 5-7mm langer Schlitz war zu sehen und der Versuch diesen zu flicken misslang. Ich hatte Black Beauty gerade wieder beladen als es abermals zischte..... Als ich meinen 2. Ersatzschlauch entfaltete sah ich bereits ein Loch, später ein weiteres. Der Grund für meine defekten Ersatzschläuche ist einfach zu erklären, ich hatte sie ungeschützt in meiner "Ersatzteilkiste" quer durch Südamerika transportiert. Die vielen tausend Kilometer Offroad gingen wohl nicht spurlos an ihnen vorüber. Durch das ständige Gerüttel haben Werkzeuge bzw. Schalt-/Bremszüge die Schläuche wohl beschädigt. Ich werde mit 2 neue kaufen und diese dann wohl verpackt lassen, manchmal spart man halt doch an der falschen Stelle am Gewicht.
Nach dem ca. 1h ungewollten Stopp hatte der Wind gedreht, zuvor hatte ich einen guten Schiebewind, jetzt größtenteils Gegenwind. Ich war wirklich froh, dass East London am Meer liegt denn in umgekehrter Richtung wäre der heutige Abschnitt wohl nicht zu meistern gewesen.
Je mehr ich mich der Stadt näherte desto mehr wurde der britische Einfluss spürbar. Ich sah wieder mehr "richtige" Farmen, auch war alles eingezäunt. Die Häuser der Schwarzen behielten zwar ihre runde Form, das Rohmaterial für die Mauer bestand zumindest teilweise aus Backsteinen. Die Stroh. wurden durch Blechdächer ersetzt, das Wasser in riesigen Regentonnen gesammelt.
Hier in East London habe ich dank meines Rough Guides einen günstigen Backpacker gefunden und nächtige für 30 Rand in meinem Zelt, das Bett im Dorm hätte mich 50 gekostet. Der günstige Preis ist nicht einmal das beste, es ist die herrliche Lage. Vom Zelt aus sehe ich riesige, teilweise begrünte Sanddünen und höre das Rauschen des Meeres. Die Wellen sind gute 2-3m hoch und einige Surfer, Wellenreiter befinden sich hier im Backpacker. Ich denke, dass ich hier eine gute Zeit verbringen werde.
http://expatdirectory.telegraph.co.uk/images/...044/East-London-3.JPG
http://www.wannasurf.com/spot/Africa/South_Africa/...-Picture_139.jpg
Das einzige das mich derzeit stört ist die Tatsache, dass ich mich ausschließlich unter "Bleichgesichtern" befinde......
Gruß Welti
Heute Morgen kroch ich gegen 6.00 aus meinem Zelt und siehe da, die ersten waren schon wieder beim Bier trinken.... So habe ich mir das Backpackerleben am Strand auch vorgestellt - saufen , saufen und nochmals saufen. Die Leute wollen sich heute das Cricket Spiel Südafrika gegen Bangladesch ansehen wobei das Spiel nicht so interessant ist, es wird gesoffen......
Mit East London scheine ich abermals in einer anderen Welt eingetaucht zu sein, einer von Weißen regierten. In der Disco selbst war kein Farbiger zu sehen, ich selbst empfinde dies sehr schade.
Heute Vormittag habe ich dann mal wieder Geld abgehoben, 3.000 Rand. Rechnet man die Kosten für das Rad sowie die Leseunterlagen nicht, so habe ich in den ersten 23 Afrikatagen 3.000 Rand ausgegeben. Das entspricht derzeit einem Schnitt von 120 Rand pro Tag, also ca. 12 US$. Mit diesen Lebensunterhaltkosten scheine ich hier doch günstiger zu reisen als in Südamerika.
Kurz nach 13.00 habe ich meine Sachen für heute erledigt, und somit ist ab jetzt Siesta angesagt. Ehrlich gesagt habe ich nicht viel gemacht, lediglich eine Kettenspray sowie 2 Schläuche gekauft. Den Eltern wollte ich ein E-Mail schreiben doch waren mir die 50 Rand pro Stunde eindeutig zu teuer. So ca. 1 1/2h war ich hierfür in der City unterwegs jedoch ohne Erfolg, vielleicht habe ich in Port Elizabeth ja mehr Glück. Wenn ich hier in East London bereits Schwierigkeiten habe ein Internet Cafe zu finden, wie sieht es dann erst in den anderen Ländern Afrikas aus? Vermutlich werde ich auf meinem letzten Abschnitt nicht mehr so viel schreiben können wie die Jahre zuvor.
Die Stadt selbst hat mir nicht sonderlich gut gefallen und somit werde ich mich morgen wohl in den Dünen aufhalten.
https://jksuedafrika.files.wordpress.com/2012/09/img_0653.jpg
Das interessanteste und gleichzeitig auch auffallendste waren die vielen kleinen Kirchen in den unterschiedlichen Farben.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/...don_Town_Hall.JPG
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/...London_Mosque.jpg
Gruß Welti
Aus heutiger Sicht kann ich mir durchaus vorstellen noch einmal auf Tour zu gehen, entweder mit einem Motorrad oder Auto. Von einem Ritt wie die Gauchos in Südamerika bin ich auch nicht abgeneigt, ebenso einer Kajaktour auf einen der großen Flüsse. Vielleicht wird ein 2 Wochen Kanutrip auf der Donau ja mein erster Urlaub werden, wenn ich wieder zu Hause bin. Auch kann ich mir derzeit vorstellen in den nächsten 20 Jahren sparsam zu leben, um dem Berufsleben dann adieu zu sagen um nochmals loszuziehen..., so viel zu meinen Zukunftszielen.
Gerade habe ich noch bei den Eltern angerufen und beiden scheint es prächtig zu gehen. Papa war wie immer von meiner Route begeistert während Mutti an mein Wohlempfinden interessiert war. Für mich ist es jedenfalls immer ein schönes Gefühl ihre Stimmen zu hören.
Gruß Welti
http://www.suedafrika-reise.net/eastcape/images/...regionalkaarte.gif
(von Port St. Johns ging es über Umtata nach East London um danach weiter nach Port Elisabeth entlang des Indischen Ozeans zu radeln)
http://static.panoramio.com/photos/large/48904177.jpg
Ich dachte erst, dass dies ein "lustiger" Scherz von Bert wäre, einem Holländer der seit 1956 hier in RSA lebt. Seit 1982 ist er mit einer Schwarzen verheiratet und somit das erste Couple welches ich getroffen habe. Nach Aussage seiner Frau Guilette? war es das erste schwarz/weiße Paar hier am East cape. Sie klärte mich auch dahingehend auf, dass mit der Reeperbahn die Hauptstraße gemeint war. beide sind mir mehr wie sympathisch und somit werde ich heute Abend bei ihnen essen.
Hamburg selbst liegt ca. 14km abseits der Küstenstraße R72 sodass ich morgen diesen Weg erneut befahren muss. Der Ort selbst liegt am Kaiskamma River und ist derzeit dank "Vollmond" kristallblau. Das Wasser kommt aus dem Meer denn normal ist die Farbe des Wassers braun. In langgezogenen Kurven mündet der Fluss in den Indischen Ozean und zwischen diesen liegen saftig grüne Wiesen die für die Rinderzucht genutzt werden.
Der Ort selbst scheint in eine Art Dämmerschlaf verfallen zu sein und nur während der Weihnachtszeit soll er aus allen Nähten platzen. mir selbst gefällt es hier recht gut.
Kurz nach 6.00 ging es heute morgen los und schnell hatte ich East London verlassen. Vorbei ging es am Flughafen und nach gut 30km erreichte ich den Abzweig zur Kidds Beach. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen (Viehzucht) wirkten doch sehr britisch, welch Unterschied zu denen in der Transkei.
Ich hielt an einem sogenannten Farnstall und kaufte mit selbstgemachte Kekse. Ein Farnstall ist ein kleiner laden in dem die Farmer ihre eigenen Produkte verkaufen. Die freundliche Besitzerin zeigt mir ihre Küche wo gerade ihre Nichte Marmelade kochte.
Nach ca. 30 Minuten fuhr ich weiter und kurz darauf begann eine ca. 20km lange Baustelle. Ich selbst hatte jedoch keine Probleme die einzelnen Straßenabsperrungen mit Black Beauty zu umgehen. Auch die Hügel bereiteten mir keine doch der Gegenwind ließ kein rasches Vorankommen zu. Im Landesinneren fuhr ich dann ab und zu in geschützteren Gefilden und konnte mich so ein wenig erholen. Vermutlich wird mir diese Windrichtung bis Kapstadt treu bleiben. Gestern war es ja äußerst stürmisch, ich hätte "Rückensturm" gehabt und wäre wohl nach Port Alfred geflogen. Die Winde sollen hier in Südafrika ähnlich wie im Süden Südamerikas während der Sommermonate (Nov.-Dez.) am stärksten sein.
Bis Port Alfred sind es jetzt noch ca. 100km und wenn möglich versuche ich den Ort morgen zu erreichen.
Gruß Welti
Heute Morgen habe ich dann zwei Tassen Kaffee zusammen mit Bert getrunken, bin danach gegen 6.00 losgefahren und war äußerst erfreut über den starken Rückenwind. Mit einer solchen Unterstützung fuhr ich die 13,5km hinauf zur Hauptstraße in einer knappen Stunde, danach lief es fast von alleine.
Unter diesen Umständen war es ein äußerst schönes Radeln entlang einer sehenswerten Küstenlandschaft. Zahlreiche Flüsse mussten gequert werden und auf den jeweiligen Brücken hatte ich die beste Sicht auf die Traumstrände des Indischen Ozeans. Absoluter optischer Höhepunkt waren jedoch einige Sanddünen, welche über die dichte Vegetation herausragten. Irgendwie musste ich bei diesen Anblicken an schneebedeckte Berge denken, warum auch immer. Ein weiterer wahrer Augenschmaus sind die immer häufiger auftretenden wild flowers. Ich denke, dass ich hierbei noch viel schönes sehen werde. Auf dem Weg vom Cape Town nach Namibia sollen richtige Blumenmeere zu sehen sein, allerdings werde ich hierzu wohl zu spät dran sein denn die Hauptblütezeit ist jetzt.
Bereits nach knappen 80km erreichte ich Port Alfred und hier hat sicherlich die "Creme de la Creme" ihre Häuschen. Ein solch schmuckes, pompöses Hafengelände habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Bei so viel Wohlstand fühlte ich mich sichtlich nicht wohl, auch war ich nicht bereits 45 Rand für den Campingplatz zu bezahlen. Die idealen Radelbedingungen, morgen soll ich übrigens starken Gegenwind haben, wollte ich zudem noch ausnützen und fuhr weiter bis nach Kenton-on-sea.
Gegensätze SÜDafrikas
https://www.afrikaplus.nl/cache/image/...Port%20Alfred_1437459269.jpg
http://media.reismee.nl/6780/fotos/56582/56582_1280908047_500.jpg
http://www.villademer.co.za/villa_de_mer_042.jpg
Bis Port Elisabeth sind es jetzt noch 125km und sollte die Wettervorhersage für morgen eintreffen wird ein Erreichen der Stadt wohl nicht möglich sein. radeln werde ich auf alle Fälle, mal sehen wie weit.
http://kentonproperty.webs.com/kenton_aerial_04.jpg
Gruß Welti
Weshalb ich überhaupt so lange im Sattel gesessen bin, immerhin waren es heute 8h26`reine Fahrzeit, hat einen einzigen Grund, ich war halt mal wieder zu ehrgeizig..... Nach ca. 88km erreichte ich den Ort Colchester und auf dem privaten Campingplatz inmitten einem Reservat wollte man lächerliche 85 Rand von mir. Erst glaubte ich mich verhört zu haben doch dann wurde mir der Preis abermals bestätigt. Mit etwas Wut im Bauch fuhr ich weiter und natürlich wieder gegen den Wind. Auch wenn dieser nicht ganz so stark war wie befürchtet erreichte ich die Tankstelle ziemlich entkräftet gegen 16.30.
http://ast-reisen.de/images/suedafrika/greater-addo-parkbereiche.gif
Nach super schlafreicher Nacht ging es heute morgen wieder einmal gegen 6.00 los und meine erste Anlaufstation war das 25km entfernte Alexandria. Für die leicht ansteigende Strecke benötigte ich fast 2 Stunden und hatte Mühe einen Jogger zu überholen. Von den Beinen her fühlte ich mich nicht sonderlich fit, vielleicht ernähre ich mich in letzter Zeit auch falsch - zu viele Burger, zu viele Pommes und natürlich zu viel Bier......, es wäre wohl nicht schlecht mal wieder selbst zu kochen.
Alexandria war eigentlich der einzig nennenswerte Ort den ich heute passierte, ansonsten säumten einzelne Farmen den Wegesrand. Hatte ich in den Vortagen hauptsächlich Bullen gesehen so dominierten heute die "heimischen" schwarz/weißen Milchkühe. Die Wiesen wirkten saftiger und die Anzahl der Blumen steigt.
So, jetzt werde ich mich erst einmal am Takeaway Stand stärken um mir dann später im Fahrerlager ein Bier zu gönnen.
Gruß Welti
In Port Elisabeth selbst entschied ich mich dann für den Aufenthalt in der Stadt, da ich entlang der Garden Route mit Sicherheit von viel Beach Atmosphäre schnuppern werde, auch will ich hier mal wieder einige E-Mails schreiben.
Ein Internetcafe habe ich bereits ausfindig machen können und erst einmal die Sportsnews gelesen. nachher werde ich den Eltern wohl noch ein ausführliches Mail schreiben.
für 45 Rand nächtige ich in einem Backpacker und bin bisher wohl der einzige Gast.
Gruß Welti
https://media.holidaycheck.com/data/urlaubsbilder/...8/1156389268.jpg
http://www.jally.de/pages/fotos/fotogalerie/...-port-elisabeth-02.jpg
Am heutigen Vormittag habe ich mich mal wieder um Black Beauty gekümmert. Als erstes reinigte ich mal wieder die Kette und dies gestaltete sich mich Parafin schwieriger als zuletzt mit Normalbenzin. Letztgenanntes ist wesentlich dünnflüssiger und wohl auch ein wenig aggressiver. Danach machte ich mich auf die Suche nach einem Radgeschäft und siehe da, etwas außerhalb des Zentrums wurde ich auch fündig. Dieses mal kaufte ich mir einen Slique Reifen, auch dieser hatte den "Rubber Vermerk" und mit dem letzten kam ich ja gerade einmal 1.000km weit.... Den jetzigen habe ich ja seit Boa Vista drauf, also ca. 3.500km, und möchte ihn komplett runterfahren. So 500km hoffe ich schon noch mit ihm fahren zu können. Die Suche nach dem Radgeschäft war gar nicht so einfach. Bereits gestern hatte ich mich vergeblich auf die Suche gemacht, heute nahm ich Black Beauty mit und war somit flexibler und konnte mir einen größeren Radius ansehen.
Nachher werde ich wohl noch einmal ins Internet cafe gehen und heute Abend wohl bei den Eltern anrufen.
Port Elizabeth selbst finde ich nicht sehr interessant und so freue ich mich schon auf das morgige Weiterradeln, heute hätte ich wohl wieder Rückenwind gehabt.
Ich hoffe nur, dass sich mein Furunkel am Hintern bessert. In den letzten beiden Fahrtagen hatte ich doch erhebliche Sitzprobleme und sollte sich dies nicht bessern hätte ich wohl ein richtige Problem. Entweder liegt es an meinem eventuell zu weichen Sattel oder an der neuen Radlerhose. Erstmals seit Tourbeginn habe ich doch richtige Sitzprobleme....
Gruß Welti
Anbei mal eine Karte mit der groben Wegbeschreibung für die nächsten 2.000 km.
http://africa-adventure.org/1_englis/southafr/info/WcapeL.gif
Von Port Elizabeth ging es über Plettenberg-/Mossel Bay ins "Landesinnere" nach Swellendam. Von dort aus ging es dann zum südlichsten Punkt Afrikas, NEIN dies ist nicht Kap Horn sondern Cape Agulhas um einige Tage später Cape of good hope zu erreichen.
Hier mal ein paar Bildchen was einem auf diesem Teilstück so erwartet.
http://www.garden-route.org/bilder/...alerie/gardenroute-fotos-3g.jpg
http://www.kapstadt.org/wp-content/gallery/...garden-route-touren.jpg
http://www.garden-route.org/bilder/oudtshoorn/...kleine-karoo-11g.jpg
http://www.garden-route.org/bilder/gardenroute/...garden-route-4g.jpg
http://www.rainbowgardenvillage.com/wp-content/...n-Route-Tour-52.jpg
http://www.garden-route.org/bilder/gardenroute/...stadt-touren-4g.jpg
Gruß Welti
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/02/...dsc-0153-jpg.jpg
http://static.panoramio.com/photos/large/58245157.jpg
Kurz vor 13.00 sitze ich in einem Restaurant an der Jeffreys Bay und genieße den Blick auf das Meer, die Musik von Rod Stewart und später wohl noch mein Bier. Der fast wolkenlose Himmel und eine herrliche Dünenlandschaft runden das Bild noch ab. Und dann durfte ich noch auf dem Campingplatz wo das Zelten normalerweise 65 Rand gekostet hätte, 50 für den Platz + 155 pro Person, zum Nulltarif mein Domizil aufstellen. Man fragte mich nach meiner Nationalität und danach begann ich von meiner Tour zu berichten. Die Frau war von meinen Erzählungen sichtlich angetan und meinte nur, dass ich den Aufenthalt genießen solle. Die 30 Rand die ich der Frau geben wollte wurde kategorisch abgelehnt, wieder einmal hat mich die Gastfreundschaft der Leute beeindruckt.
Geradelt bin ich natürlich auch noch und mit das Erfreulichste war die Tatsache, dass mein Hintern kaum noch schmerzte. PE habe ich gegen 6.00 verlassen um kurz nach dem Ortsausgang wieder den Freeway aufzusuchen. Es war jedoch ein blödes Gefühl denn jetzt wusste ich ja, dass es eigentlich verboten ist. Was soll`s dachte ich mir und trat kräftig in die Pedale und hoffte nur, dass mich nicht die gleichen Streifen anhalten würden. Es herrschte fast windstille und hatte somit ideale Radlerbedingungen, auch war der Verkehr nicht mehr ganz so stark wie in den Vortagen.
Bis auf zwei Trinkpausen bin ich heute eigentlich durchgefahren und habe somit die Jeffreys Bay recht früh erreicht. Die Bucht gilt als eine der top three in der Surferzene konnte bisher jedoch noch keinen sichten. Die Wellen sind heute aufgrund der windstille allerdings auch nicht besonders hoch.
http://www.kapstadt.org/wp-content/gallery/...hrer/jeffreys-bay-2.jpg (perfekte Welle)
http://sandkasteel.co.za/wp-content/uploads/2013/12/jbay1.jpg
https://beachmusicjbay.files.wordpress.com/2013/...frica-dolphins.jpg (auch Delfinen scheint`s zu gefallen)
Morgen möchte ich nun entweder bis zum Storm River oder gar Plettenberg radeln. Mit der Garden Route steht nun unmittelbar ein landschaftliches Highlight Südafrikas bevor, ich freue mich darauf.
Gruß Welti
Nachdem ich gestern das Zelt gegen 20.00 betreten habe war es aufgrund der Temperaturunterschiede bereits feucht. So schlief ich heute mit geöffneter Eingangstür und siehe da, heute morgen war es trocken.
Kurz nach 6.00 ging es heute morgen wieder los und mäßiger Gegenwind hinderte mich ein wenig in meinem Tatendrang. Nach 3h Fahrzeit brachte ich es gerade einmal auf einen Schnitt von 14 km/h. mein erstes Ziel und somit auch erster Stopp war Humansdrop welches ich nach 1 Stunde Fahrzeit erreichte. Danach folgte der hügligste Teil des heutigen Tages ohne dass es wirklich steile Anstiege zu meistern gab. Gemäß meiner Karte hätte ich eigentlich recht schnell auf der N2 gelangen müssen, dies dauerte jedoch 15km.
Die parallel zur Hauptstraße verlaufende R102 war leider nicht eingezeichnet, ein radeln dort wäre wohl schöner gewesen. Das schönste am heutigen Fahrtag waren die blühenden Büsche am Wegesrand. Es scheint fast so, dass es von Tag zu Tag grüner wird. Der Grund hierzu liegt vielleicht in der Tsifsikamma Range, die heute den ganzen Tag über wolkenverhangen während es zu Küste hin wolkenlos war. Ich vermute fast, dass es hier wesentlich niederschlagsreicher ist als in den größten Teilen RSA.
Morgen möchte ich nun das ca. 70km entfernte Plettenberg ansteuern.
Gruß Welti
Heute nun habe ich also die ersten offiziellen Kilometer auf der Garden Route bewältigt und ehrlich gesagt habe ich mir alles doch ein wenig spektakulärer vorgestellt. Zumindest von der Straße aus war es zwar eine schöne Teilstrecke, "vom Hocker" gehauen hat sie mich jedoch nicht. Vielleicht liegt mein Empfinden ja einfach nur für meine Vorliebe zu den Bergen oder ich habe in den letzten Jahren einfach zu viel Schönes gesehen, vielleicht ja auch am diesig trüben Wetter des Morgen. Eventuell liegt es auch an der Tatsache, dass ich mal wieder viel zu schnell unterwegs bin und ich die wahren Schönheiten überhaupt nicht mitbekomme. Vermutlich befinden sich diese hauptsächlich im Küstenbereich und sind von der Straße aus gar nicht zu sehen.
So passierte ich heute Morgen, Start war um 5.50!!!, bereits nach wenigen Km den Abzweig zum Storm River Mouth. Eine riesige Hängebrücke soll von dort aus zu einem schönen Aussichtspunkt führen.
http://www.dijembebackpackers.com/Storms_river_mouth.jpg (nicht gesehen, daher entgangen)
http://www.capetownskies.com/kevin/storms_river_mouthd.jpg
http://www.letonline.de/Afrika/Suedafrika/Fotos/...09.10.12.37.44.jpg
Mich interessierte dieser Anblick jedoch weniger und so radelte ich weiter. Kurze Zeit später passierte ich eine Brücke, von der aus für läppische 500 Rand der höchste Bungy Jump der Welt durchgeführt werden kann. Noch war nichts los als ich die Brücke passierte doch allein der Anblick in die Tiefe ließ mein Knie schwächeln. Bisher bildete ich mir ja immer ein schwindelfrei zu sein, doch mein Verhalten durch den Anblick verriet mir etwas anderes.
http://media-cdn.tripadvisor.com/media/photo-s/02/...ghest-bungee.jpg
https://www.adventurebookings.co.za/wp-content/.../06/bungeejump4.jpg (für kein Geld der Welt....)
Todesmutige stürzen sich hier in die Tiefe, nichts für mich dachte ich nur.
Überhaupt muss ich sagen bzw. schreiben, dass das Radeln auf einigen wirklich hohen Brücken das vielleicht interessanteste des heutigen Tages war. Obwohl die Streckenführung dank der Brücken nicht sonderlich hügelig war passierte ich einige Flussläufe.
Das Radeln entlang des ursprünglichen Waldes war zwar schön, wirkte jedoch ein wenig höhnisch auf mich. Für wenige Km fühlte ich mich richtig im Dschungel - viel haben hier die Holländer nicht übrig gelassen. Ansonsten werden große Teile für die Forstwirtschaft genutzt. Wie an vielen Plätzen der Welt wird der Wald komplett abgeholzt um ihn dann wieder aufzuforsten.
Auch hier entlang der Garden Route ist nicht alles Gold was glänzt..... So habe ich nach ca. 60km kurz vor Plettenberg sowie vor Knysna Slums gesehen, die selbstverständlich nur von Schwarzen bewohnt waren. diese "billigen" Wohngegenden haben natürlich keinen Blick auf das Meer....
hier in Knysna habe ich gleich auf dem ersten Campingplatz für zwei Nächte gebucht.
http://www.kapstadt.de/images/stories/kapstadt-de/...nysna/knysna.jpg
http://www.kapstadt.de/images/stories/kapstadt-de/...heads-lagune.jpg
Gruß Welti