Der Antizykliker-Thread
Was man überhaupt nicht mehr hört oder liest von ernsthaften Analysten, ist die Möglichkeit einer Korrektur der Aufwärtsbewegung seit März 09. Das Timing würde stimmen. Korrektur im Sinne von 61er RT oder so etwas in der Richtung meine ich, nicht Weltuntergang, sondern CT.
Dax hat gerade das 61er RT der gesamtten Abwärtsbew. 08/09 bei 6380 erreicht und somit das Sollziel erfüllt.
Es gibt viele Parallelen zu 2007 - rein CT, nix fundamentales, das interessiert mich nicht:
- Outperformance Dax gegü Wallstreet, d.h. USA schwächelt als erstes; auch jetzt schon wieder genügend Stimmen zu hören, die D im Wolkenkuckucksheim wähnen (abkoppeln...)
- Beginnenden Underperformance der Nebenwerte, zB NDX-Dow, oder im Bild Tecdax/Mdax - Dax
- Beginnende Outperformance Rohstoffe (hier aber möglicherweise in einem bereits deutlich korrektiven Pattern, siehe zB Kupfer oder Brent)
- Die letzten Underdogs werden auch noch schnell in die Blasenbildung befördert zB Agrarrohstoffe - WEIZEN
- Währungen an Wendepunkten: Was jetzt noch verwirrend aussieht, könnte in 2-3 Wochen ganz eindeutige Muster ergeben; beispielhaft sei nur generell auf USD verwiesen: Wird er einfach weiterfallen? Was denkt ihr?
In wenigen Wochen werden wir schlauer sein. Aus meiner Sicht ist der aktuelle Boom von Finanzprodukten, Börsengängen und KEs, Privatanlegern und Pushern mit größter Vorsicht zu geniessen.
Was gewisse Analysten aus -131 Tausend Stellen bei 130 Millionen Gesamtstellen in USA rauslesen wollen ist mir total schleierhaft. Bedeutungsvoll ist diese Zahl lediglich psychologisch, ein Rauschen im Blätterwald.
Wer sich die Zahlen mal im Kontext genauer ansehen will:
http://stats.bls.gov/news.release/empsit.t17.htm
Man sieht wie die Zahl der Stellen seit July 2009 (vorher reicht die Tabelle nicht) fast konstant bei 130,x Mio liegt.
Inwieweit weist die "beginnende Underperformance der Nebenwerte" dem Dow den Weg?
Erstens ist die kaum erkennbar und wohl eher zufällig und zweitens würde das bedeuten, dass die Trader von Nebenwerten mehr wissen als die Trader von Hauptwerten. Das ist vollkommen abstrus.
Wenn es intressiert!
Sorry wenn ich gestört habe!
Otte bringt es recht unaufgeregt auf den Punkt und wenn er was nicht weiß, dann sagt er es auch - so was machen die richtigen Gurus praktisch nie, die wissen immer genau, wo es lang geht...
In der Tat kursierte diese Theorie Ende 2007. Damals habe ich ihr vehement widersprochen und die Kervil-Affäre gab mir recht: Der Dax stellte sich als ferngesteuert heraus!
Doch was steckt hinter der derzeitigen Outperformance des Dax? Schauen wir uns den Chart an: Der Dax übertrifft dem Dow stets am Ende einer Hausse (schwarze Kästchen), dann ist diese Outperformance nicht gerechtfertigt und wird anschließend herbe bestraft. Doch sie trat auch 2004 auf ohne dass es damals einer Decoupling-Theorie bedarf. Die Konjunktur lief in der Exportnation (Frühzykliker!) Deutschland einfach besser, das war der Grund.
Damit ist gezeigt, dass eine Outperformance nicht ungesund sein muss, sondern im Gegenteil ein Hinweis auf eine gesunde Hausse ist. Unterstützt wird dieser Eindruck dadurch, dass 2004 der Dollar stieg als der Dax Gas gab, genau wie 2010. Das ist logisch, weil ein starker Dollar gut für deutsche Exporte ist. (Achtung, Dollar fällt wieder, was die Outperformance beenden könnte)
Fazit: Es bringt wenig, den Marktteilnehmern unlogische Motive für ihre Handlungen zu unterstellen. Im nachhinein erweist sich vieles als logisch. Steckt man also in der Situation drin sollte man die Dinge nehmen wie sie sind und nicht automatisch von der Unlogik einer Bewegung ausgehen.
Die Outperformance des DAX ist recht einfach über die Zeitverschiebung erklärbar:
Der Dax startet warum auch immer positiv, sagen wir plus 1 Prozent und stagniert dann auf diesem Niveau. Dann macht am Nachmittag die Wallstreet auf und die Amis gehen wie bestellt auch 1 Prozent hoch - der DAX geht diese Steigerung auch mit.
Und schwupps steht es: 2 : 1 für den DAX
So einfach ist Halma.
Und wenn es runter geht, läuft es genau anderst herum.
Als Hausaufgabe darf das jeder mal durchdenken.
Mein Eindruck ist, dass die Dec-Theorie hauptsächlich von Bären ins Spiel gebracht wird, um den aus ihrer Sicht unlogischen Kursverlauf zu erklären. Nach dem Motto: "Schaut her, die Leute kaufen sicher nur deutsche Aktien weil sie diesen Stuß glauben." In Wirklichkeit macht das aber keiner, es handelt sich also um eine falsche Unterstellung.
Warum ich das glaube? Weil ich bislang in keinem bullischen (!) Kommentar von der Dec-Theorie gelesen habe.
Ob das gut geht? Mit Sicherheit, denn die AM-Zahlen sind nachlaufende Indikatoren.
Bsp. Dubai Anfang Dezember, Griechenland Anfang des Jahres und ab Mai dann die allgemeine Unsicherheit im Euro ausgelöst durch die Staatsverschludung der PIGS.
Die Kursreaktion war jedesmal ein Verlust von ca. 15%- 20% in den Indizes. Und selbst hier war der Kursrückgang eng begrenzt und schnell wieder aufgeholt.
Da jedesmal das Problem "gelöst" wurde, stumpft der Markt bei auftretenden Problemen allmählich immer mehr ab. Es wäre ein Fehler zu glauben daß schlechte Arbeitsmarktzahlen, die bei weitem nicht das Krisenpotential wie eine Staatspleite haben, die Indizes dauerhaft stärker nach unten bringen würden.
Zwar sind im Hintergrund nach wie vor die Probleme nicht gelöst (faule Kredite, staatlicher genehmigter Bilanzbetrug bei den Banken durch Phantasieaccounting, Überschuldung der Staaten), aber das alles birgt kein Überraschungspotential im Sinne von unerkannten unabwägbaren Risiken mehr. Die Marktteilnehmer haben sich einfach damit arrangiert.
Ein starkes Abtauchen (double dip) setzt ein Ereignis voraus, wie Bear Stearns Anfang 2008, oder wie Lehman oder wie eine unerwartete Staatspleite o.ä. Ein solches Ereignis würde ein großes Maß an Unsicherheit auslösen und damit den einen oder anderen Marktteilnehmer in Schieflage bringen und zu Notverkäufen oder zu Gewinnmitnahmen veranlassen und damit einen größeren Kursrutsch auslösen der dann selbstverstärkend werden könnte und alte Ängste wieder aufleben lassen würde.
Aber wie wahrscheinlich ist das in einem Umfeld in dem die Regierungen und Zentralbanken "gelernt" haben damit zu dealen und in dem man bisher immer beliebig viel Geld zur Rettung zur Verfügung gestellt hat und sicher auch in Zukunft stellen wird?
Obwohl ich Antilemmings fundamentale Informationen schätze, liegt er mit seiner Einschätzung der Börsenreaktion hier leider total daneben und wird auch, ohne Eintritt dieses unabwägbaren impact, weiterhin daneben liegen, unabhängig von der Richtigkeit seiner Informationen.
Kann es einfach weiter hoch gehen?
Wohin sind die (verlorenen) Lehman-Milliarden verschwunden?
Wohin verschwindet überhaupt das ganze Geld von Anlageformen, die nicht mehr funktionieren, zB Schiffsbeteiligungen oder insolventen Immobilienfonds?
(es ist leider nicht immer so, dass das Geld nur einfach ein anderer hat, wenn zB ein Schiff finanziert wurde)
Haben wir wirklich Inflation?
Gibt es noch nachhaltiges Wirtschaftswachstum im Westen - auch wenn die Bevölkerung schrumpft?
Wer hat die ganzen Aktien seit der Lehman-Pleite gekauft? die Banken?
Mit welchem Geld, wenn sie ebenfalls fast pleite waren?
Also von den Notenbanken geliehenem Geld; das sie fast nicht verzinsen müssen. Aha.
Was passiert, wenn das unvorhergesehene Ereignis eintritt und die Kurse tatsächlich fallen/einbrechen (könnte ja sein, siehe Kurssturz Anfang Mai) ?!? ach so, das darf nicht passieren.
Es wird immer wieder von bärischem Umfeld gesprochen, aber ich kann keines erkennen. Auf den Internetseiten stehen die Einpeitscher reihenweise - einer neben dem anderen. Wie ich weiter oben erwähnte, warteten die Bären monatelang auf die Korrektur der Korrektur, erst an der GD200, dann
Es macht daher keinen Sinn, wie seit Wochen im BT, die Existenz von
- Marktmanipulationen seitens GS & Co.
- vor Euphorie trunkenen Bullen und Trendfolgern
- den Glauben der Käufer an abstruse Theorien
zu unterstellen.
Sinnvoller ist es, die anderen Marktteilnehmern nicht per se Dummheit anzudichten. Die wissen nämlich exakt genauso viel über die Zukunft wie man selbst, also nichts. Es gilt somit die alte Pokerregel: "Wenn du nicht weißt wer der Dumme am Tisch ist, dann bist du es wohl selbst."
Zudem sehe ich keine Euphorie am Markt, sondern vorsichtigen Optimismus. Die Kursentwicklung gerade in USA zeigt eine EINJÄHRIGE Seitwärtsbewegung. Hier von trunkener Euphorie zu sprechen ist total fehl am Platz. Nach meiner Einschätzung überwiegen die skeptischen Kommentare noch deutlich.
Worauf ist also die Kursbewegung gerade bei schlechten Zahlen wie gestern zurückzuführen? Hier ein paar Ideen meinerseits:
- Vorsichtiger Konjunkturoptimismus trifft auf unterinvestierte Depots
- sehr niedrige KGVs, gemessen am Zyklus, dh Aktien sind noch billig
- sehr niedrige Zinsen, die Spekulation auf Pump begünstigen
- Alternativen fehlen: Rohstoffe sind bereits teuer, Staatsanleihen in der Fahnenstange und damit hochriskant
Und so geht der Markt den Weg des geringsten Widerstandes: Nach oben.
-
Januar 2010: Konsensschätzung etwa 6500
Juli 2010: Konsensschätzung etwa 6500
Wo ist da Euphorie??? Ich seh keine!
Ich persönlich geh übrigens davon aus, dass die Schätzungen wie 2009 deutlich verfehlt werden, und zwar wie damals nach OBEN.
Quellen:
http://www.boerse-online.de/maerkte/chartanalyse/...n-Mut/515449.html
http://www.boerse-online.de/maerkte/nachrichten/meldungen/613479.html?
Analysten trauen Dax bis Jahresende wenig zu
In dieser Woche ist der Dax auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren gestiegen. Der Konjunkturoptimismus aber könnte den Zenit erreicht haben. Zudem lassen die für Aktien oft schlechten Herbst-Monate Analysten vorsichtiger werden.
06. August 2010 Kaum ein Aktienanalyst traut dem Dax für dieses Jahr noch Aufstiegspotential zu. Im Gegenteil: Christian Stocker von Unicredit in München nennt als Ziel für das Jahresende 6000 Dax-Punkte, und Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sieht den Dax sogar von heute gut 6200 Punkten auf 5700 bis Jahresende und auf 5400 Punkte bis zum Ende des ersten Quartals 2011 fallen.
Weiter:
http://www.faz.net/s/...30ACDFD8D47468A6AC~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Oder sind Grüner und Metro etwa dieselbe Person?
;-)
Die Herde fährt voll auf Anleihen ab, egal wie hoch der Kurs und wie mickrig verzinst.
Diese Quatsch zeigt mal wieder, wohin eine Riesenwelle Kurse treiben kann.
Gleichzeitig erholt sich die Wirtschaft- für Aktionäre ist das die Beste aller Welten. Emotionen drehen- irgendwann wollen diese Mickerzinsen wieder mal mehr Rendite erleben-wetten.
Wenn der Future dann mal wieder auf 110 gekippt ist, sollte man sich Gedanken über einen Ausstieg am Aktienmarkt machen- solange dabeibleiben- Däumchen drehen-abwarten...
Ähm- dies iss nur die Meinung eines Amateurs...
Der Aufschwung erreicht die Kommunen
Bei den Kommunen kommt der wirtschaftliche Aufschwung an: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer stiegen im zweiten Quartal 2010 um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an, wie die "Wirtschaftswoche" berichtet. Sie beruft sich auf eine Umfrage des Deutschen Städtetages unter rund 100 größeren Städten.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gewerbesteuer112.html