Der Antizykliker-Thread
Von meiner Seite ist damit die Sache durch. Und: Es wird mich nicht daran hindern, hier im Thread auch in Zukunft ab und zu gewisse "Nonsens-Highlights" des BT ins rechte Licht zu rücken. Schließlich lautet der Name dieses Threads "ANTIzyklik". Und was ist mehr Anti als Anti-Anti-Lemming?
Warum? Weil es Spaß macht, sein eigenes Gehirn einzuschalten anstatt nur unkritisch zu konsumieren. Und weil es verdammt einfach ist, diesen Nonsens zu widerlegen ;-)
Ich weiß zwar nicht, warum AL euch gesperrt hat, doch findest du nicht, dass das gegenseitige Ärgern argumentativ auf Kindergarten-Niveau abgesunken ist?
Nein, du mußt nur aufpassen, dass du malko und AL die RICHTIGEN Sterne gibst. In absoluter Konformität mit der "Hidden Agenda" und dem Humor des Ministers. Ansonsten: Liebesentzug.
Aber du hast recht, langsam sollte es gut sein mit dieser Affäre, sie wird grotesk.
Noch kann von einem Durchbruch keine Rede sein und nach +2% heute kommt der wohl heute nicht mehr. Trotzdem wird es spannend diese Tage.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,709640,00.html
der gemeine Chinese darf maximal 2 Wohnungen erwerben und diese nehmen gemeinhin auch keine monströsen Schulden auf (so wie die Amis). Für den ersten Immobilienkauf sind mind. 30% Eigenkapital Pflicht, für den zweiten Kauf 40% EK. (steht in der neuesten WiWo).
Wie es allerdings bei den Gewerbeimmobilien aussieht, weiß ich nicht.
Beste Grüße
Ava
Es wird eine neue Sau benötigt, die man durchs Dorf treiben kann und die Chinesenimmoblase hört sich dafür ganz gut an:
- China als Wachstumsmotor kollabiert...
- Weit weg, kann man kaum überprüfen...
- Hübsch exotisch...
Andererseits zu nahe liegend.
Vielleicht was ganz neues? Mal wieder was aus der Umwelt?
Ich will mich mal mit einer Prognose outen:
Die Waldbrände um Moskau lassen die Meeresspiegel stark ansteigen und gleichzeitig die Wale ausstereben...Ja, das wird passieren... Bin mir ganz sicher.
(Das hat übrigens für Metro den Vorteil, dass es auch bei Flut keine Gefahr durch Wale gibt, die sein Haus rammen...)
Egal, was es wird, spielt ohnehin kaum eine Rolle.
Blöd nur, wenn sich Prognose und Wahrheit sich mal zufällig überschneiden - das passiert aber extrem selten.
Nee, China klingt besser. Hübsch weit weg und dazu noch plausibel. Irgendwie.
Der Gewinner ist derjenige, der eine Korrektur und die "Begründung" dieser durch die Presse richtig einordnen kann.
Das Blöse ist nur: Manchmal, ist die Sau, die grad durchs Dorf läuft nämlich ein heranwachsender Bär, das hat 2008 gezeigt.
Da war der aufgekaufte Immoschrott eigentlich auch weit weg überm Teich, die Verwicklung der Landesbanken aber hat es gleich vor die Haustür geholt. Ich will damit nicht sagen, dass die mögliche Immo-Blase, die dort entsteht ein Bär werden könnte, aber wir wissen nicht wie die Verwicklung unserer Banken ist.
Wir wissen so wenig...! Weisste doch! ;-))
Es ist halt immer so: Die Kurse machen die Nachrichten, nicht umgekehrt. Denn zur Zeit gilt: Was kratzt es uns, wenn Das Chinawachstum nur noch 10% statt 12% p.a. beträgt? Das sind immernoch Traumzahlen. Und Indien steht auch schon in den Startlöchern. Ohne Immoblase.
Derweil werden die meisten Anleihen von der japanischen Bevölkerung gehalten. Dieser Anteil muss jedoch aufgrund zunehmender Vergreisung zunehmend für Lebenshaltungskosten / Pflegekosten reduziert werden. Über all dem schwebt der exorbitante Schuldenstand der Nippons (>200%). Wer kauft denn dann die Anleihen, um Japan am Leben zu erhalten???
Mal sehen: Staatsanleihen sind wie Bargeld, sogar noch besser in der Deflation. Rentner A verkauft also eine Anleihe, um Pfleger B zu bezahlen. Pfleger B kauft von dem Geld eine Staatsanleihe, um für das Alter zu sparen. Ist wie die Reise nach Jerusalem. Wo ist das Problem? Im Gegenteil, durch den Umlauf wird Inflation erzeugt und die kann Nippon nur nützen.
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daiphong: die Sommerrallye ist vorbei
29.07.10 20:16 #66728 Bisherige Bewertungen:
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In der Kinderzeit hat man gerufen "Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?"
(Und damit ist kein Austauschstudent aus Kenia gemeint.)
Um i.d.R. Angst vor etwas zu haben muss man es (etwas) kennen, trotzdem muss es gefährlich sein.
Da kam der schwarze Mann gerade recht - ein Mann, der im Wald haust, der wohl schlecht rasiert ist, den man sich sehr gut (mit einem Schauer) vorstellen kann.
Und genau sowas ist die chinesische Immobilienblase:
Hinreichend bekannt, die Gefährlichkeit ist historisch belegt und dann noch ein Schuß "Unbekanntheit" und ein Schuß "Sojasoße".
Und wenn eine Krise so klar benannt wird, dass ein von Wirtschaft nicht viel verstehender Spiegel-Redakteur einen Artikel daraus schnitzen kann, hat sie jeder auf dem Radar, also ist es keine Krise. Man muss sich zudem klar machen, dass China keine Demokratie ist, d.h. wenn da etwas anfängt zu kriseln, wird da welch ein Gremium auch immer anfangen massiv gegenzusteuern...
Die volkswirtschaftlich Halbgebildeten werden jetzt sagen, dass die Chinesen von Wirtschaft ja nix verstehen und daraus würde nur eine volkommen verquere Faktorallokation resultieren.
Die westliche Volkswirtschaftslehre hat sich in den letzten Jahren jedoch einen Blöße nach der anderen gegeben, so dass ich von einem westlichen Vorsprung nicht mehr ausgehen würde. Man muss sich nur diese Zwerge anschauen, die in der Abenddämmerung lange Schatten werfen - Michael Hüther ist eine Ausnahme, aber der zählt nicht, weil er ein Volkswirt im Dienste der BWL ist.
Achtung:
Ich spreche von der Volkswirtschaft, nicht der Betriebswirtschaft, denn ich bin immer noch Marktwirtschaftler. Und die Betriebswirtschaft der aktuellen Prägung hat sich in den letzten Jahren sehr gut bewährt.
Zudem kann man getrost auf die chinesische Regierung vertrauen, dass sie gegensteuern wird. Mit westlichen Rezepten kommen wir deshalb nicht weit, China "tickt anders". Beispielsweise bestimmt in China der Staat den Aufenthaltsort jedes Bürgers und kann so quasi per Federstrich ganz Städte umsiedeln. Oder EK-Quoten willkührlich festlegen. Oder Steuern schnell mal exorbitant erhöhen. Im Westen alles undenkbar.
Die Immoblase wird daher vermutlich ganz anders platzen als in den USA, zumal nix verbrieft ist. Vermutlich wird es eher ein laues Lüftchen, schon angesichts der riesigen Bevölkerung und der im Verhältnis dazu wohl noch recht wenigen Immobilien.
In dem Beitrag geht es darum wie die Arbeiter vernetzt sind und mindestens 30% mehr Lohn an Forderungen durchsetzten. Die Regierung lässt die Polizei nicht einschreiten.
Mehr Lohn führt zu mehr Kaufkraft und dies führt zu einem anderen Preisverhältnis.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/...er-sollen-zahlen-article1188181.html
Mein Kommentar als bekennender Abwracker und damit Krisengewinnler: Geschenkt ist Geschenkt und Wiederholen ist Gestohlen!
;-)
Insgesamt ist der Aufwärtstrend in 2010 klar zu sehen. Der Mdax ist halt der ehrlichste Index ;-)
Eine Chance wäre hier Immigration. Japan steht jedoch kulturell überhaupt nicht für Offenheit, die schwierige Sprache und die extrem hierarchische Gesellschaftsstruktur möchte ich hier hervorheben. Einen massiven Zuzug von qualifizierten Arbeitskräfte sehe ich daher nicht.
Durch die Vergreisung nimmt auch die Innovationskraft ab, die Marlboromann erwähnt. Und das muss ja zwangsläufig passieren. Die Folge wäre ein schwächerer Export, der in der Folge zum Import von Inflation führt, und zwar im großen Maße. Die "wenigen" Arbeitskräfte bekommen ein Füllhorn voller Yen, aber die Alten "verarmen" noch schneller. Ein Kilo Grünkohl mit Pinkel kostet dann umgerechnet 100 Euro und kann sich keiner mehr leisten. Kann ein Staat daran Interesse haben? Von den 200% Schulden kommen die dadurch auch nicht so ohne weiteres runter... Und welche ausländischen Institutionen würden dann einem solchen Land die Bonds abnehmen? China freut sich bestimmt über ein schwaches Japan.
Ich bin mir bewusst, dass ich das Scenario überspitze. Aber Japan ist nun einmal das am höchsten verschuldete Industrieland der Erde und das wird seine Konsequenzen haben.