Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.407
Neuester Beitrag:03.02.25 16:52von: KatzenpiratLeser gesamt:24.220.921
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23475 Postings, 6785 Tage Malko07 wawidu, die Rettung der SIV's in die

 
  
    #11926
14
14.12.07 15:04
eigenen Bücher verhindert den Zwangsverkauf von Teilen der SIV's. Diese hätten dann Marktpreise bekommen und das gilt es, koste es was es wolle, zu verhindern. In den momentan unliquiden Märkten würden Marktpreise bilanztechnisch das "Aus" bedeuten.  

9108 Postings, 6551 Tage metropolisZinssenkung ade? 4,2 % Inflation in 2007!

 
  
    #11927
2
14.12.07 15:11
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 8988914        

AP
Gas Prices Spur Consumer Inflation
Friday December 14, 8:59 am ET
By Martin Crutsinger, AP Economics Writer  Surge in Gasoline Prices Pushes Consumer Inflation Up by Largest Amount in More Than 2 Years

 

WASHINGTON (AP) -- Consumer inflation surged by the largest amount in more than two years in November, led by gasoline prices. The cost of clothing, airline tickets and prescription drugs also jumped.

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 The Labor Department said its closely watched Consumer Price Index rose 0.8 percent last month, the biggest one-month increase since a 1.2 percent surge in September 2005, when the country was hit by rising energy costs in the wake of Hurricane Katrina.

Core inflation, which excludes volatile energy and food prices, also accelerated in November, rising by 0.3 percent, the biggest increase in 10 months.

The 0.8 percent rise in consumer prices was worse than the 0.6 percent advance that economists had expected. With one month to go, inflation in 2007 is rising at an annual rate of 4.2 percent, far above the 2.5 percent increase in 2006.

 

23475 Postings, 6785 Tage Malko07Momentan sinken

 
  
    #11928
11
14.12.07 15:14

die Kurse am Renten- und auch am Aktienmarkt. Da dieses Geld sicherlich nich in Tagesgeld geht, wird es wohl die Eurozone verlassen. Deshalb knickt der Euro ein:

      
      
      
      
WertAktuellAbs.%DatumUhrzeit
 Bund Future112,97 -0,20 -0,18% 14.12. 14:51:29 
 Bobl Future107,92 -0,17 -0,15% 14.12. 14:51:16 
 Schatz Future103,33 -0,07 -0,07% 14.12. 14:51:14 
Währungakt. KursDatumZeitAbs.in %
Realtime EUR/USD1,4498 14.12. 15:11:05 -0,0126 -0,86% 
Realtime EUR/GBP0,7148 14.12. 15:11:00 -0,0013 -0,17% 
Realtime EUR/CHF1,6651 14.12. 15:10:31 -0,0048 -0,29% 
Realtime EUR/JPY163,5000 14.12. 15:11:07 -0,7600 -0,46% 
Realtime EUR/HKD11,3025 14.12. 14:49:18 -0,1053 -0,92% 
Realtime USD/JPY112,7600 14.12. 15:11:08 +0,4500 +0,40% 

 Wenn Geld repatriiert wird ist das ein schlechtes Omen. Man erwartet böse Zeiten.

 

23475 Postings, 6785 Tage Malko07metro, man ist gezwungen aus anderen Gründen

 
  
    #11929
10
14.12.07 15:18
weiter zu senken. Natürlich wird die Inflation weiter wachsen und die Zinsen weiter sinken. Irgendeiner muss die Rechnungen ja begleichen: "There is no free lunch"    

9108 Postings, 6551 Tage metropolisStrategie-Update

 
  
    #11930
8
14.12.07 15:20
Meine Short-Strategie (Dax short seit 8050) geht voll auf, ich werde daher in Kürze eine Aufstockung meiner Posi mit Nachziehen des Stoppkurses vornehmen. Weiteres später.

Charttechnisch trübt sich die Lage mit dem Bruch der 7900 immer weiter ein (bearishes Reentry in das Dreieck). Das Ziel im Dax sind zunächst 7600, der unteren Dreiecksbegrenzung.

Fundamental kommt es nun langsam knüppeldicke: Wie erwartet steigt die Inflation auf Werte, die es der FED unmöglich machen ohne Harakiri die Zinsen weiter zu senken. (wobei sie es aber vermutlich doch machen werden und kurzfristig eine extreme Inflation in Kauf nehmen - die Jacke ist einem manchmal näher als die Hose)

Psychologisch ist für die Bullen der "worst case" eingetreten: In Vorfreude auf die Bescherung (W'Rally) ist man voll eingestiegen um nun wider Erwarten mit ansehen zu müssen, wie die Kurse täglich fallen. Wäre ich Fondsmanager würde nun die Notbremse ziehen, um meine Schäfchen noch vor Ultimo ins Trockene zu bringen. Mit einer konzertierten Aktion (Künstliches Hochziehen der Kurse) ist angesichtes der fundamentalen Lage mE nicht zu rechnen.  

25951 Postings, 8630 Tage Pichelabwarten, Vorverfallswoche meistens falsche

 
  
    #11931
5
14.12.07 15:33
Richtung

Optionen

30 Postings, 6325 Tage MarioMDmetropolis

 
  
    #11932
4
14.12.07 15:40
ich würde jertzt ganz vorsichtig sein und die stopps eng setzen.  ich hatte das glück bei 8100 auf short gegangen zu sein, bin aber bereits bei 7950 raus gegangen. auch wenn einige technische indikatoren in den letzten beiden tagen schwächeln, sollte man auf der hut sein....  insbesondere, sollte man das noch positive momentum nicht unterschätzen (zeigt kaum schwäche..)....  

9108 Postings, 6551 Tage metropolisPichel/Mario

 
  
    #11933
4
14.12.07 15:47
@Pichel:

Der große Verfallstag wird allgemein überbewertet. Bsp. Sep 2007. Die Vowoche gab EXAKT die richtige Richtung vor, in der Woche selbst war die Vola dann nur noch gering. Ich habe in letzter Zeit sehr auf Verfallstage geachtet, weil hier auf ARIVA immer wieder die Mär verbreitet wird, dass die Emmis im Vorfeld die Kurse manipulieren. Mir ist nie was diesbezügliches aufgefallen. Im Gegenteil, selbst am Tag selbst war meist alles sehr ruhig; kein Kampf etc.

@Mario:

Meine Strategie ist eine andere, nämlich mittelfristig bearish. Ich gedenke daher die Shorts zu behalten, außer bei einem Notverkauf. Peanuts interessieren mich nicht. ME sehen wir in diesen Tagen die letzte große Short-Gelegenheit vor der großen Baisse Anfang 2008. Das positive Momentum ist daher positiv für die Bären und trügerisch für die Bullen. Aber jeder wie er's mag, ist keine Kritik an deiner Strategie ;-)  

59008 Postings, 7791 Tage nightflyDAX dreht ins plus

 
  
    #11934
1
14.12.07 16:22
die gleiche verquere Reaktion wie schon am Mittwoch.
Buy on bad news??
Eine willkommene Chance, shorts nochmal nachzukaufen.
mfg nf

9108 Postings, 6551 Tage metropolisShortposi im Dax erhöht

 
  
    #11935
2
14.12.07 16:40
bei Dax 7920, und zwar erst- und letztmalig.

DurchschnittsKK ist 8000. Der Stoppkurs wird auf 8060 nachgezogen.  

7360 Postings, 6455 Tage relaxedEuro ist heute sehr schwach gegenüber US$.

 
  
    #11936
5
14.12.07 18:23
Wird da schon "eingepreist", dass bei dieser Inflation keine weiteren Zinssenkungen erfolgen werden ? ;-)  

80400 Postings, 7588 Tage Anti LemmingStimmt, relaxed

 
  
    #11937
5
14.12.07 19:28
hab zum Kurs von 1,4445 einen Teil meiner Dollars mit Gewinn verkauft (mittlerer EK: 1,4480). Werde bei einem Rücksetzer in Richtung 1,50 wieder aufstocken.  

23475 Postings, 6785 Tage Malko07Es sieht eher danach aus, als ob

 
  
    #11938
4
14.12.07 19:29
ganz Japan sich in den USA treffen würde.

;o)  

79561 Postings, 9240 Tage KickyStadt Hagen will Deutsche Bank verklagen

 
  
    #11939
5
14.12.07 19:39
14. Dezember 2007 Die Stadt Hagen will wegen eines befürchteten 50-Millionen-Euro-Verlustes aus riskanten Spekulationsgeschäften die Deutsche Bank verklagen. Dies habe der Stadtrat entschieden, berichtete Sprecher Thomas Bleicher am Freitag im westfälischen Hagen. Verhandlungen mit der Bank hätten zuvor zu keinem Erfolg geführt.

Die Stadt wirft dem Geldinstitut vor, sie nicht ausreichend über die Risiken des Geschäfts beraten zu haben. Mit der Klage solle nun der mögliche Schaden von rund 50 Millionen Euro deutlich minimiert werden. Hagen drückt derzeit eine Schuldenlast von rund 850 Millionen Euro.“Wir haben umfangreich beraten und ausführlich auf alle Chancen und Risiken der Geschäfte hingewiesen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Weitere Angaben machte er nicht.

Riskante Wettgeschäfte

Die Stadt vereinbarte mit der Deutschen Bank zur Verringerung von Zinszahlungen für langfristige Kredite sogenannte Swap-Geschäfte. Dabei werden feste Zinssätze für Kredite gegen variable getauscht oder langfristige gegen kurzfristige. So können Investoren Geld gewinnen oder verlieren, je nachdem wie sich das Verhältnis der Zinshöhe bei kurzfristigen und langfristigen Anleihen entwickelt.Beim Vertragsabschluss im Frühjahr 2005 hatte Hagen darauf gesetzt, durch die mit Wetten vergleichbaren Geschäfte die Zinszahlungen für Kredite mit einem Volumen von insgesamt 170 Millionen Euro deutlich verringern zu können. Die Zinsentwicklung lief jedoch anders als erhofft. Im Juni vereinbarte die Stadt mit der Bank nachträglich eine Verlustobergrenze. Demnach kann der Gesamtverlust aus den bis 2010 laufenden Geschäften nun rund 50 Millionen Euro nicht mehr überschreiten.

Gegen die Deutsche Bank sind wegen ähnlicher Geschäfte bereits mehrere Klagen von Kommunen und Unternehmen anhängig. So fordert etwa in Würzburg die kommunale Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) nach Millionenverlusten 2,6 Millionen Euro Schadensersatz.www.faz.net  heute  

Optionen

23475 Postings, 6785 Tage Malko07Im Interview: Gary Shilling

 
  
    #11940
14
14.12.07 19:52
„Ich kaufe lang laufende Treasuries“
14. Dezember 2007 Abgesehen von kurzfristigen Rückschlägen entwickeln sich die internationalen Börsen seit Tagen vergleichsweise robust. Die Kursgewinne mögen verursacht werden durch das so genannte „Window Dressing“, in dessen Rahmen die großen Fonds durch gezielte Käufe zum Jahresende hin ihre Performance gut aussehen lassen wollen.

Optimistische Anleger tendieren jedoch grundsätzlich auch dazu, an hereinkommenden Unternehmens- und Konjunkturdaten das Positive zu sehen. Ist das nicht möglich, so bauen sie gerne auf die Hilfe der Notenbanken, die die Zinsen im Falle eines Falles so tief schrauben würden, dass die Konjunktur schon wieder anspringen werde.

Genau davon geht auch Gary Shilling aus. Der bekannte amerikanische Anlage- und Wirtschaftsberater (siehe auch: A. Gary Shilling & Co. ) rechnet jedoch zunächst mit einer Rezession in den Vereinigten Staaten mit leicht deflationären Folgen. Aus diesem Grund würde er auflaufende Kursgewinne an den Börsen eher zu Verkäufen als zu Käufen nutzen. Das gilt vor allem für jene Bereiche, die mit dem amerikanischen Hausbau- und Finanzbereich zu tun haben. Dagegen setzt er voll auf Kursgewinne und fallende Renditen bei länger laufenden Staatsanleihen.

Das Interview.  

79561 Postings, 9240 Tage KickyMoney-Market Rates Fail to Respond toBank Measures

 
  
    #11941
4
14.12.07 20:01
Dec. 14 (Bloomberg) -- The biggest concerted effort by central banks in six years to restore confidence in global money markets is showing little sign of success.

The rates banks charge each other for three-month loans held at seven-year highs for a second day after policy makers in the U.S., U.K., Canada, Switzerland and the euro region agreed to ease the logjam in short-term credit markets. The cost of borrowing in euros stayed at 4.95 percent, the British Bankers' Association said today, up from last month's low of 4.57 percent and 3.68 percent a year ago.

``The market clearly doesn't believe central banks can do anything about this crisis,'' said Nathalie Fillet, senior interest-rate strategist at BNP Paribas SA in London. ``This is not going to be a magical solution to the problem.''  The surge in money-market rates since August is fueling concern that the slump in bank lending will exacerbate a slowdown in global economic growth. Goldman Sachs Group Inc. in a report last month estimated losses related to record home foreclosures may be as high as $400 billion for financial companies. If accurate, banks, brokerages and hedge funds would need to cut lending by $2 trillion, triggering a ``substantial recession,'' the firm said.

In a sign of banks' increased perception that loans are becoming riskier, they are demanding 95 basis points more than the European Central Bank's key interest rate to lend three- month cash in euros, up from an average of 25 basis points in the first half of the year.

``The stresses and strains on the interbank and by extension the financial markets are liable to remain with us well into the first quarter of 2008,'' said Padhraic Garvey, ING Bank NV's head of investment-grade debt strategy in Amsterdam. ``Elevated fixings will remain an issue for the coming weeks and months beyond year-end.''

The three-month euro rate has risen from 3.73 percent on Jan. 2, when the ECB's main refinancing rate was 3.5 percent, and from 4.18 percent on July 2. .....
``It may be some time before the banks work through their capital constraints and get back to lending and risk-seeking again.'' William O'Donnell, head of U.S. government-bond strategy in Connecticut at UBS Securities LLC, wrote in a note to clients today. ``The recession risk grows daily.''....
http://www.bloomberg.com/apps/...20601087&sid=a2z.0MniHXHI&refer=home  

Optionen

9108 Postings, 6551 Tage metropoliskickys Posting #11940 in ganz (lohnt sich)

 
  
    #11942
6
14.12.07 20:08

Im Interview: Gary Shilling

„Ich kaufe lang laufende Treasuries“

 DruckenVersendenVorherige Seite yiggdeliciouslinkwebnewsdiggwong

14. Dezember 2007 Abgesehen von kurzfristigen Rückschlägen entwickeln sich die internationalen Börsen seit Tagen vergleichsweise robust. Die Kursgewinne mögen verursacht werden durch das so genannte „Window Dressing“, in dessen Rahmen die großen Fonds durch gezielte Käufe zum Jahresende hin ihre Performance gut aussehen lassen wollen.

Optimistische Anleger tendieren jedoch grundsätzlich auch dazu, an hereinkommenden Unternehmens- und Konjunkturdaten das Positive zu sehen. Ist das nicht möglich, so bauen sie gerne auf die Hilfe der Notenbanken, die die Zinsen im Falle eines Falles so tief schrauben würden, dass die Konjunktur schon wieder anspringen werde.

Genau davon geht auch Gary Shilling aus. Der bekannte amerikanische Anlage- und Wirtschaftsberater (siehe auch: A. Gary Shilling & Co. ) rechnet jedoch zunächst mit einer Rezession in den Vereinigten Staaten mit leicht deflationären Folgen. Aus diesem Grund würde er auflaufende Kursgewinne an den Börsen eher zu Verkäufen als zu Käufen nutzen. Das gilt vor allem für jene Bereiche, die mit dem amerikanischen Hausbau- und Finanzbereich zu tun haben. Dagegen setzt er voll auf Kursgewinne und fallende Renditen bei länger laufenden Staatsanleihen.

   

Die Börsianer geben sich gegenwärtig optimistisch. Würden auch Sie im gegenwärtigen Umfeld Aktien kaufen?

Nein, auf keinen Fall. Im Gegenteil, ich halte mögliche Kursgewinne für gute Gelegenheiten um zu verkaufen.

Wirklich? Aus welchen Gründen?

Zunächst befindet sich die amerikanische Wirtschaft nach meiner Einschätzung in oder nahe an einer Rezession, die in erster Linie auf den „Subprime-Mist“, also auf das Desaster mit Hypotheken minderer Qualität, zurückzuführen ist. Dieses Marktsegment mag zwar klein sein, aber es ist so volatil, dass es die Wirtschaft alleine schon Wachstumspfad ab und eine Rezession hineinbringen kann. Dazu kommt jedoch die Tatsache, dass die Konsumenten in den vergangenen Jahren auf steigende Hauspreise angewiesen waren, um ihr Ausgabeniveau halten zu können. Mit fallenden Preisen - und sie fallen tatsächlich - müssen sie sich einschränken.

In einer Rezession gehen die Gewinne der Unternehmen zurück. Aus diesem Grund werden die Aktienkurse anfällig für Rückschläge. Bei den amerikanischen Firmen kann man den Gewinnrückgang zumindest im Binnenmarkt schon sehen. Lediglich bei den international tätigen Unternehmen nehmen sie aufgrund der Aktivitäten im Ausland und aufgrund der Währungsgewinne noch zu. Ich denke, auch das wird sich künftig noch ändern.

Viele argumentieren dagegen, das Subprime-Segment des amerikanischen Immobilienmarktes sei nur klein und sei aus diesem Grund nicht wichtig!

Ich denke, das ist einer der im Moment am weitesten verbreiteten Irrtümer, die momentan verbreitet werden. Man muss Folgendes sehen: Rezessionen sind vielfach keine großartigen wirtschaftlichen Einbrüche, sondern sie zeigen sich eher in Form von Wachstumspausen. Ein reales Minus von drei Prozent beim volkswirtschaftlichen Wachstum mag zwar nicht sonderlich dramatisch klingen. Wir hatten nach dem zweiten Weltkrieg tatsächlich erst zwei solche Ereignisse, in den Jahren 1957/1958 und in den Jahren 1973 bis 1975.

Grundsätzlich ist die Wirtschaft jedoch auf ein gewisses Wachstum ausgerichtet. Bleibt das aus, wird es problematisch. Das trifft auch auf den Häusermarkt zu. Er ist insgesamt zwar nur ein relativ kleiner Bestandteil der Gesamtwirtschaft. Der Anteil lag zu Spitzenzeiten im Frühjahr 2006 bei etwas 6,8 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Allerdings halbiert sich dieser Anteil üblicherweise während einer Rezession. Die Anzahl der Baubeginne geht in üblichen Zyklen zurück von etwas mehr als zwei Millionen pro Jahr auf etwa eine Million pro Jahr. Diesmal befanden wir uns jedoch in einem so genannten Superzyklus.

Was heißt das konkret?

Wenn sich der Anteil des Häusermarktes am Sozialprodukt halbiert, geraten wir üblicherweise in eine Rezession. Der Markt an sich ist relativ klein, aber volatil.

… und der Subprime-Anteil ist noch viel kleiner!

Ja, vielfach wird argumentiert, die Subprime-Hypotheken seien machten nur 13 Prozent des gesamten Hypothekarmarktes aus. Das mag lange Zeit richtig gewesen sein. In den vergangenen Jahren hatte der Anteil jedoch deutlich zugenommen. Und faktisch wird dieser Bereich gegenwärtig geradezu eliminiert. Das ist jedoch nicht alles. Denn diese Tatsache hat deutliche Auswirkungen auf den so genannten „move-up-market“.

In welcher Form?

Es kommt zu folgender Kettenreaktion: Da der Subprime-Sektor praktisch zusammengebrochen ist, können die Besitzer kleiner und günstiger Häuser ihre Immobilien nicht mehr oder nicht mehr zum „richtigen“ Preis verkaufen, sofern sie eine teurere Immobilie erwerben wollten. Dem Besitzer des teureren Hauses geht es ebenso. Auf diese Weise zieht sich das Problem praktisch durch den gesamten Markt für Wohnimmobilien von vergleichsweise billigen bis hin zu den Luxushäusern.

Ich habe das schon früh erkannt und schon im Jahr 2004 in meinem Newsletter geschrieben: Subprime-Kredite werden das größte finanzielle Problem werden, mit denen die Vereinigten Staaten in den kommenden Jahren konfrontiert werden werden. Viele dagegen haben selbst vor einem Jahr noch nicht richtig gewusst, was und wie problematisch das ist. Das Problem wird zwar auch heute noch gerne klein geredet. Aber spätestens nach den Verlusten bei Bear Stearns dürfte sich die Wahrnehmung geändert haben. Immerhin sind die Aktivitäten in den Kreditmärkten zwischenzeitlich aufgrund der Bewertungsprobleme wiederholt beinahe zum Erliegen gekommen.

Das heißt, von Begrenzung auf ein kleines Segment kann keine Rede sein?

Nein, denn es betrifft letztlich den gesamten Häusermarkt. Zudem kommt es zu fallenden Häuserpreisen. Auch hier haben wir uns schon früh positioniert mit unserer Prognose, dass die Hauspreise im Durchschnitt um mindestens 25 Prozent fallen werden.

Was bedeutet das?

Wenn man alle Hypothekenschuldner betrachtet, so liegt ihre durchschnittliche Eigenkapitalquote bei etwa 28 Prozent. Gehen also die Hauspreise um 25 Prozent zurück, so verlieren zumindest im Durchschnitt alle ihr investiertes Eigenkapital. Alle, die darauf ihr Ausgabenwachstum basiert haben, befinden sich dann in großen Schwierigkeiten.

Wo befinden wir uns jetzt gerade in diesem Zyklus? Stehen wir am Anfang, sind wir in der Mitte … ?

Betrachten wir die Hausbaubeginne, so kommen wir von 2,3 Millionen auf Jahresbasis im Januar 2005 auf zuletzt 1,3 Millionen im Oktober des laufenden Jahres und werden wahrscheinlich auf 800.000 Stück auf Monatsbasis zurückfallen. So hätten wir etwa zwei Drittel der Bewegung hinter uns. Was die Realisierung und Bewältigung der damit verbundenen Schwierigkeiten anbelangt, dürften wir erst etwa zu 20 Prozent durchgedrungen sein. Denn die Probleme mit Subprimes wurden bisher nicht primär nicht durch die anstehenden Anpassungen der Zinsen verursacht, sondern genau diese stehen in größerem Ausmaß noch an.

Was bedeutet der so genannte „freeze plan“ in diesem Zusammenhang, mit dem die Regierung in Not geratenen Schuldnern helfen will?

Davon dürfte nur ein kleiner Teil der Betroffenen profitieren können. Ich habe den Eindruck, durch diese Initiative sollen vor allem die Kreditgeber dazu gebracht werden, die Konditionen bei jenen nach zu verhandeln, die noch zahlen können. Gleichzeitig dürfte es die Bereitschaft potentieller Anleger mindern, Hypotheken direkt oder auch nur indirekt zu erwerben. Denn erstens werden die Produkte weniger attraktiv und zweitens wird durch solche Eingriffe die Planbarkeit gemindert.

Was bedeutet das für die Banken? Werden wir noch ähnliche schlechte Nachrichten sehen, wie sie die UBS zu Beginn der Woche mit den riesigen Abschreibungen auf den Markt brachte?

Oh ja, viele Argumentieren, die Banken hätten bei ihren Abschreibungen inzwischen alles an schlechten Nachrichten hineingepackt, was sie sich auch nur hätten vorstellen können. Ich dagegen glaube an die „Küchenschabentheorie“: Wo eine ist, da gibt es noch viele andere. Anders formuliert: Die erste Abschreibung wird nie die letzte gewesen sein. In mehreren Statements war explizit zu lesen, dass die Banken selbst nicht wissen, wie sie ihre Papiere bewerten sollen. Denn wo kein Markt ist, da gibt es keinen Marktwert. Zweitens gehen die Werte mit fallenden Hauspreisen stetig weiter zurück und die Leute werden immer besorgter. Es würde mich nicht überraschen, wenn bald eine der größeren Banken zum Verkauf stünde. Man braucht ja gegenwärtig nur auf die Staatsbanken in Deutschland zu blicken, um zu sehen, was passieren kann.

Ich denke, die größten Risiken liegen noch in den Vereinigten Staaten. Halten Sie es für möglich, dass eines der Unternehmen wie etwa die Citigroup in größere Schwierigkeiten kommen könnte?

Es ist nicht klar, wo die Risiken liegen. Vor einem Jahr versuchten wir herauszufinden, wohin denn der gesamte „verbriefte Müll“ ging. Tatsache ist: Als erstes bestiegen die amerikanischen Hypothekenbanker Flugzeuge nach London und Tokyo, um ihre Produkte los zu werden. Selbst die deutschen Banken griffen zu, wie wir gesehen haben. Viele Anleger sahen doch nur die versprochene Rendite und das „AAA“ - höchste Qualität schien es, und schon griffen sie zu. Dabei hatten viele von den Produkten keine Ahnung. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um die größte Fehlbeurteilung von Wertpapieren, wahrscheinlich sogar noch deutlicher als bei Enron. Die Ratingagenturen -von Moody's, über S&P bis hin zu Fitch - werden ihre Glaubwürdigkeit komplett verlieren.

Der fahrlässige Umgang mit Bewertungsmodellen ist doch unglaublich!

Ja, viele Anleger haben die Papiere aufgrund der Ratings gekauft. Der auf den lange Zeit akzeptierten Modellen basierende Verbriefungsprozess transformierte zumindest optisch Blei zu Gold.

So würden sie sich gegenwärtig sicherlich keine Finanzwerte ins Depot legen?

Nein, wir haben sie leer verkauft und sind immer noch short. Die amerikanische Zentralbank mag zwar die Zinsen senken. Diese Art von Problemen jedoch kann sie damit nicht lösen.

Sie rechnen mit einer Rezession in Amerika und begründen das unter anderem damit, dass der amerikanische Konsum zurückgehen werde. Allerdings wird am amerikanischen Konsumenten schon lange gezweifelt - immer wieder bewies er das Gegenteil. Wieso sollte er ausgerechnet jetzt schwächeln?

Ja, vollkommen richtig. Es hat sich lange Jahre nicht ausgezahlt, gegen den amerikanischen Konsumenten zu wetten. Nun könnte sich das aber ändern. Wir haben uns das lange angesehen. Die Sparquote in den Vereinigten Staaten ging in den vergangenen Jahren stetig zurück. Sie lag Anfang der achtziger Jahre bei etwa zwölf Prozent und ist jetzt etwa Null. Die Entwicklung lässt sich begründen. Denn die Konsumenten hatten Alternativen zum Sparen. Erst war es der Bullenmarkt an der Börse und als die Aktien einbrachen ging der Prozess beinahe direkt über auf den Häusermarkt. Sollte nun die Börse nicht wieder zu einem neuen Höhenflug ansetzen, dann müsste der amerikanische Konsument den Gürtel enger schnallen.

Können Zinssenkungen nun nicht zu einer neuen Rally an der Wall Street führen?

Anfänglich vielleicht schon. Aber die Erfahrung zeigt, dass wir uns jedes Mal in oder nahe an einer Rezession befinden, sobald die amerikanische Zentralbank mit einem Zinssenkungszyklus beginnt. Ich denke, dass es auch diesmal nicht bei einzelnen Zinssenkungen bleiben wird. Interessanterweise fallen die Aktienmärkte üblicherweise in der ersten Hälfte einer rezessiven Entwicklung, obwohl die Zentralbank die Leitzinsen senkt. Das kommt daher, weil die negativen Effekte von stagnierenden Unternehmensgewinnen die Effekte der Zinssenkungen überkompensieren. Erst in der zweiten Hälfte einer Rezession laufen die Börsen in Vorwegnahme der sich wieder verbessernden Lage nach oben.

Wie würden Sie sich als Anleger positionieren?

Wir haben für unsere Portfolios den gesamten Häusermarktkomplex und die Aktien vieler Finanzunternehmen leer verkauft und rechnen auch weiterhin mit einer schwachen Kursentwicklung. Grundsätzlich mögen wir dagegen amerikanische Energiewerte, da das Land entschlossen ist, in der Energieversorgung unabhängiger als bisher zu werden. Allerdings sind wir gegenwärtig etwas zurückhaltend, da auch diese Werte von einem Bärenmarkt, der aufgrund der globalen Abschwächung des Wachstums auch den Rohstoffbereich mitziehen kann, in der Kursentwicklung beeinträchtigt werden kann.

Was ich dagegen kaufen würde, das sind lang laufende amerikanische Treasuries. Und zwar nicht aus „Sicherheitsgründen“ oder ähnlichen Argumenten, sondern weil ich mit Kursgewinnen und mit fallenden Renditen rechne.

Ich denke, die anstehende Rezession wird zu einer milden Deflation führen, die die Rendite von Papieren mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren von gegenwärtig 4,6 auf drei Prozent bringen wird. Zusammen mit den Kupons kann man auf diese Weise in zwei Jahren 50 Prozent verdienen.

Ist diese Strategie auch für internationale Anleger interessant?

Ja, ich denke schon. Ich glaube nicht an Abkoppelungstheorien. Ich war gerade in China und denke, die mittlere Klasse des Landes ist nicht groß genug, um eigenständiges Wachstum gewährleisten zu können, sobald die Importnachfrage der Amerikaner nachlässt.

Wie steht es mit dem Dollar?

Zunächst wir der Dollar schwach bleiben, da die amerikanische Wirtschaft die erste sein wird, die in die Rezession geraten wird und da die amerikanische Zentralbank die Zinsen deutlich senken wird. Im Laufe der Zeit wird der Dollar jedoch eine Rally erleben, da die Anleger ihre Wertpapierbestände in den Schwellenländern reduzieren und repatriieren werden. Spätestens wenn brasilianische Models und amerikanische Rapper sich in Euro bezahlen lassen wollen, sind zu viele auf der falschen Seite des Marktes.

Das Gespräch führte Christof Leisinger.

 

9108 Postings, 6551 Tage metropolisBerichtigung: Malkos Posting

 
  
    #11943
2
14.12.07 20:14
Trotzdem ein sehr sehr gutes Interview. Sorry, Malko ;-)  

1133 Postings, 7177 Tage nordex@Anti L.

 
  
    #11944
14.12.07 20:38
Greifst du gerne ins fallende Messer?  

80400 Postings, 7588 Tage Anti LemmingNordex - das fallende Euro-Messer

 
  
    #11945
8
14.12.07 21:57
Nein, aber ich glaube auch nicht an Spontanheilungen innerhalb von 12 Stunden.

Wie ich schon öfters geschrieben habe, trade ich EUR/USD um eine Core-Position herum, die ich bei Euro-Stärke aufstocke ("Dollars nachkaufen") und bei relativer Euro-Schwäche ausdünne (Dollar-Position verkleinern, um bei weiteren EUR/USD-Anstiegen wieder nachkaufen zu können). Dies versetzt mich in die Lage, mit der Core-Position long Dollar zu bleiben und trotzdem auf Intraday-Schwankungen, die ja von gestern auf heute z. B. über 200 BIPs betrugen, zu reagieren.

Die heutige Dollarstärke geht vor allem auf gestiegene Inflationserwartungen in USA zurück (Core-Inflation bei 0,3 %). Gleichzeitig aber erlebt die US-Finanzwirtschaft eine der größten Krisen seit der Großen Depression. Beides zusammen addiert sich zu der von mir auch im Eingangsposting befürchteten und inzwischen (nahezu) eingetretenen Stagflation.

Der Dollar stieg heute, weil Trader befürchten, mit den erwarteten Fed-Zinssenkungen auf 3 % bis nächsten Sommer könnte es nun vielleicht nichts mehr werden. Sie wurden dabei schlicht mit Euro-Long-Positionen auf dem falschen Fuß erwischt, und es gab mMn eine Short-cover-Rallye.

Wie wir jedoch in früheren Postings hier im Thread geschrieben haben, wird die Fed im Zweifelsfall den Wachstumssorgen größeres Gewicht geben als zu hoher Inflation - um es vornehm auszudrücken. Krasser formuliert: Wenn der Fed die US-Banken um die Ohren fliegen, dann gibt sie einen Dreck auf zu hohe Inflation.

Der jetzige Rückgang bei EUR/USD scheint mir vor allem eine charttechnische Korrektur zu sein. Wie weit die geht, weiß freilich niemand. Ist bei 1,44 Schluss, bei 1,42 oder erst bei 1,37 oder gar darunter? Da ich kein Hellseher bin, halte ich für alle Fälle meine "Core-Position".

Hope that helps...  

7360 Postings, 6455 Tage relaxed#11945 Mit Sicherheit Short-cover,

 
  
    #11946
1
14.12.07 22:30
bei fallenden Aktienmärkten kann daraus mehr werden, aber da sind wir noch nicht. ;-)  

7974 Postings, 6938 Tage louisanerwow, antilemming...

 
  
    #11947
1
14.12.07 22:37
da hast du in deinem ariva depot ja heute richtig abgesahnt.
herzlichen glückwunsch.
ich hoffe das du in real auch so gut dabei bist.

8485 Postings, 6691 Tage StöffenDas Hütchenspiel der Banken

 
  
    #11948
6
15.12.07 08:46
Das Hütchenspiel der Banken

Die Milliardenabschreibungen von UBS und Citigroup haben neue Maßstäbe in der Bankenkrise gesetzt. Erst nach und nach kommt das Ausmaß der faulen Kredite zum Vorschein. Deutsche Geldhäuser haben bisher verdächtig wenig preisgegeben. Was kommt da noch?

Schwindelfrei sollte sein, wer sich mit den Bilanzen internationaler Großbanken befasst. Das gilt sowieso immer, in der aktuellen Kreditkrise aber besonders. Die Meldung aus Zürich von dieser Woche lässt die öffentliche Aufregung um den deutschen Lotto-Jackpot wie ein Kinderspiel erscheinen: Die UBS  schreibt in diesem Quartal mal eben zehn Milliarden Dollar an Kreditforderungen ab. Der erste Jahresverlust in der Geschichte des Instituts steht bevor.

Die Börse hat die Zahl mit zehn Nullen einigermaßen gefasst zur Kenntnis genommen und den Blick nach vorn, auf den Einstieg eines Staatsfonds aus Singapur gerichtet - wohl auch, weil sie sich allmählich an Schreckensmeldungen von den Banken gewöhnt hat.

Fast alle Wall-Street-Banken haben nach und nach Milliardenforderungen aus ihren Büchern gestrichen, obwohl es zwischendurch immer wieder hieß, jetzt lägen die Karten aber endgültig auf dem Tisch. In der kommenden Woche stehen rechtzeitig zu Weihnachten wieder einige Quartalsergebnisse zur Veröffentlichung an. Da wäre es eine Überraschung, wenn es keine Überraschung gäbe.

Bankaktien werden an der Börse seit dem Sommer mit einem Risikoabschlag bestraft. Die Erholung, die Dax  und Co. inzwischen hinter sich haben, ging an den Finanztiteln vorbei. Wenn die Kreditinstitute weiter gut verdienen, ist jetzt eine günstige Gelegenheit zum Aktienkauf. Falls sich die Krise aber fortsetzt und die ganze Branche den Weg der UBS geht, bekommen die vorsichtigen Anleger Recht. Vielleicht sind die Kurse dann sogar noch zu hoch.

Niemand weiß, wie viel die Banken noch abschreiben müssen - nicht einmal die Banken selbst. Denn die Kreditkrise hat, ausgehend von den Problemen auf dem US-Häusermarkt, eine Eigendynamik bekommen. Eigentlich wertvolle Forderungen, von den Banken in Paketen wie ABS (Asset-backed Securities) oder CDO (Collateralized Debt Obligations) gebündelt, werden plötzlich wertlos.

Transparenz oder Prinzip Hoffnung?

"Das Problem der ABS- und CDO-Krise liegt darin, dass alles mit allem zusammenhängt", sagt Alexander Pockrandt, Vorstand der Frankfurter Firma Valueprice, die solche illiquiden strukturierten Kreditprodukte bewertet. "Wenn jemand in den USA seine Hypothek nicht mehr bezahlen kann, stellt sich automatisch die Frage, wie lange er noch seinen Konsumentenkredit, seine Auto- oder Kreditkartenschulden bedient." Noch sind diese Dominosteine nicht gefallen, doch der Markt für die verbrieften Forderungen ist längst nahezu zusammengebrochen. Je länger die Krise dauert, desto mehr müssen die Banken abschreiben.

"Ob beziehungsweise wann eine Liquidität auf Vorkrisenniveau wieder erreicht wird, kann derzeit noch nicht abgesehen werden", befindet das Institut der Wirtschaftsprüfer, das jetzt ein Positionspapier zur Bewertung der Kreditpakete herausgegeben hat. In den Bilanzen sollen "auch psychologische Überzeichnungen im Markt oder eine relative Illiquidität wertmindernd" eingerechnet werden, heißt die klare Ansage.

Es muss also ein Marktwert gefunden werden, auch wenn es kaum einen Markt gibt. Das ist die schwierige Aufgabe, der sich Pockrandt und Kollegen verschrieben haben. Vorgeschrieben ist die Bewertung nach dem "Fair Value" allerdings nur in den internationalen Bilanzregeln IFRS. Das deutsche Handelsgesetzbuch, nach dem noch die Mehrzahl der (nicht börsennotierten) deutschen Banken bilanziert, lässt mehr Spielraum.

Pflicht oder nicht, eine "Entwicklung in Richtung Transparenz" hat Pockrandt im Valueprice-Kundenkreis beobachtet. Allerdings gibt es auch bei den Banken, die nach IFRS bilanzieren, keine Garantie, dass alles offengelegt wird. Schließlich ist ein Großteil der Kreditpakete in speziellen Zweckgesellschaften (Conduits) untergebracht. Solange die nicht in Geldnot geraten und von der Mutterbank unterstützt werden müssen, hat das keine Folgen für die Bilanz.

Letztlich ist es eine Frage der Strategie: Manche Banken mögen sich entschließen, radikal möglicherweise faule Kredite aus den Büchern zu nehmen. Sie hoffen, für die Ehrlichkeit vom Markt belohnt zu werden und später vielleicht noch stille Reserven heben zu können, wenn der Kreditmarkt wieder in Schwung kommt und die schon abgeschriebenen Produkte doch wieder einen Wert haben. Die größte US-Bank Citigroup  hat bisher nicht nur mit 13 Milliarden Dollar die größten Abschreibungen hingenommen, sondern sich auch entschlossen, sieben Conduits mit einem Volumen von 49 Milliarden Dollar in die eigenen Bücher zu nehmen.

Andere setzen auf das Prinzip Hoffnung, dass sie keine Abschreibungen riskieren müssen, weil sich der Markt schnell erholt. Je weniger schlechte Nachrichten es gibt, desto größer die Chancen, dass die Banken untereinander wieder Vertrauen fassen - so das Kalkül. Welche Bank welche Strategie verfolgt, ist von außen nicht zu beurteilen. Es gibt nur Indizien.

"Was ist eigentlich in Deutschland los?"

"Die Schweizer und Angelsachsen haben vorgemacht, in welchem Maße Abschreibungsbedarf herrscht", sagt Alexander Pockrandt. "Die Frage ist schon erlaubt: Was ist eigentlich in Deutschland los? Privatbanken, Sparkassen und Volksbanken sind sehr zurückhaltend mit Informationen." Nach jetzigem Stand wären IKB und SachsenLB, zwei Banken aus der dritten Reihe, die einzigen Dummen. Entweder haben die anderen Institute kaum in riskante ABS und CDO investiert, oder sie warten die Jahresabschlüsse ab.

Die Deutsche Bank  hat, neben Goldman Sachs  , eine Sonderrolle: Diese Banken waren anscheinend schlauer als andere. Besonders Goldman hat früh die Gefahr im US-Immobilienmarkt wahrgenommen und auf den Ausfall von Subprime-Hypotheken gewettet. Beide Banken konnten vor einem Untersuchungsausschuss des britischen Parlaments fröhlich verkünden, für sie seien die Subprime-Investments der vergangenen Jahre unterm Strich ein Gewinn.

Dafür müssen diese Erfolgreichen sich Vorwürfe, auch von amerikanischen Staatsanwälten, anhören: Während sie selbst das Risiko erkannten und scheuten, hätten sie schlechter Informierten fröhlich weiter neue Kreditpakete mit hohem Ausfallrisiko angedreht. Von den 28,6 Milliarden Dollar an Subprime-Kreditpaketen, die 2006 von der Deutschen Bank emittiert wurden, sind nach Angaben des Finanzdienstleisters Bloomberg fast ein Viertel Not leidend - mehr als bei jeder anderen Großbank. Den Schaden tragen die Investoren.

Zum Beispiel die IKB  . In deren Fall umwehte die Deutsche Bank ein besonders herber Geruch: Sie hatte der Mittelstandsbank selbst Kreditpakete vermittelt, dann als erste vor dem Risiko gewarnt, den Düsseldorfern weitere Kredite verwehrt und so den Beinahe-Kollaps ausgelöst. Doch Bankchef Josef Ackermann ist über jeden Zweifel erhaben. Eine "massive Erschütterung" habe man dem deutschen Bankensystem erspart. Was wäre passiert, wenn die Deutsche Bank länger stillgehalten hätte? Nicht auszudenken!

So cool kann sich aus der Affäre ziehen, wer den Erfolg auf seiner Seite hat. Ackermann teilte im September sogar zur großen Kollegenschelte aus. In manchen Banken stehe das Risiko in keinem Verhältnis zum Eigenkapital, ein "Versäumnis des Managements dieser Häuser" sei das. Die Analysten fanden einhellig, wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, könne selbst nichts zu verbergen haben.

Keine Klarheit im Jahresabschluss

Doch völlig frei von Ausfallrisiken ist auch die Deutsche Bank nicht. Ackermann musste wenig später für das dritte Quartal Abschreibungen von 2,2 Milliarden Euro verkünden (schwarze Zahlen gab es trotzdem). Weitere Ausfälle seien aber nicht zu befürchten, jetzt habe die Bank alle Risiken offengelegt. Doch ist damit das letzte Wort gesprochen?

Inzwischen hat Ackermann das Volumen der Zweckgesellschaften, die außerhalb der Bankbilanz möglicherweise faule Kreditforderungen parken, auf 32 Milliarden Euro veranschlagt. Selbst auf den deutschen Branchenprimus und geschickten Subprime-Jongleur könnte also noch etwas zukommen. Im November beklagte er den "Investorenstreik" - und freute sich wiederum, dass es die Konkurrenz härter trifft.

Doch alle Zeichen sprechen gegen die Banken. Die Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's haben angekündigt, die Schuldverschreibungen der Conduits abzustufen - da hilft auch kein Superconduit mehr, wohl auch ein Grund für die plötzliche Bilanzehrlichkeit der Citi.

Ein Gerichtsurteil aus dem US-Staat Ohio setzt ein dickes Fragezeichen über den Wert aller verpackten Hypothekenkredite. Der Richter verbot der Deutsche-Bank-Tochter National Trust, die Häuser säumiger Schuldner zu beschlagnahmen. National Trust könne das Eigentum an den Forderungen nicht belegen. Ob sich diese Rechtsprechung durchsetzt, ist fraglich. Doch allein die Möglichkeit gefährdet den Wert aller ABS.

Alexander Pockrandt ist überzeugt, dass noch massive Abschreibungen kommen werden. Weder die Quartalsbilanzen in den USA noch die Jahresabschlüsse im Frühjahr brächten endgültige Klarheit. Seine Warnung: "Selbst was mit Bilanzkosmetik retuschiert werden sollte, taucht irgendwann wieder auf."

http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,523088,00.html  

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    #11949
3
15.12.07 09:09

...doch der Dax hält sich - noch - gut.

 

14. Dezember 2007 16:15

Angst vor Inflation
Wall Street schwächer


Tanja Ohlson, New York

Die US-Börsen schlossen am Freitag mit einem deutlichen Minus, da die Angst vor höherer Inflation den Handel beherrschte. Der überraschend hohe Anstieg der Verbraucherpreise am Freitag und der Erzeugerpreise am Donnerstag lassen eine weitere Zinssenkung unwahrscheinlich werden.
 
Der Dow-Jones-Index schloss 178 Zähler oder 0,3 Prozent schwächer bei 13.340 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 20 Zähler oder 1,4 Prozent nach und schloss mit 1.467 Punkten. Die Hightech-orientierte Nasdaq verlor 32 Zähler oder 0,3 Prozent auf 2636 Punkte. Auf Wochensicht haben alle großen Indizes um rund 2,5 Prozent nachgegeben.
 
Die Angst vor einer Rezession drückte schwer auf die Märkte. Ein unerwartet hoher Anstieg der Verbraucherpreise von 0,8 Prozent zeigt, dass die Inflationsgefahr wächst. An dem Preisanstieg sind zwar besonders die Energiepreise schuld, aber auch Medikamente, Kleidung und Flugtickets wurden deutlich teurer. So ist auch die Kernrate um 0,3 Prozent gestiegen. Der hohe Inflationsdruck könnte Grund für die Fed sein, bei der nächsten Sitzung die Zinsen unverändert zu lassen, was die Wirtschaft schwächen und in eine Rezession stürzen könnte.
 
Auch die Zahlen zur Industrieproduktion boten kaum Trost. Zwar stieg die Produktionsrate um 0,3 Prozent und damit stärker als erwartet. Dies folgt aber auf einen Monat mit stark rückläufiger Produktion. Auf Quartalssicht ist der Ausstoß der Fabriken insgesamt gesunken.
 
Die internationale Energiebehörde erwartet, dass die Öl-Nachfrage im kommenden Jahr um 115.000 Fass pro Tag steigt. Der Ölpreis gab dennoch knapp ein Dollar nach, da die OPEC aufgrund der schwächelnden Konjunktur in den USA nur von einer geringen Steigerung oder sogar einem Rückgang der Nachfrage ausgeht.

 

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15.12.07 09:23
DAX
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14. Dez 2007: Bullen - wird es noch?


 



Nach dem keineswegs überraschenden Ergebnis des FOMC-Meetings am Dienstag, konnten die Bullen die viel zu steilen Trend der vergangenen Tag nicht länger durchhalten. Die Aktienmärkte korrigierten genau bis auf das am Freitag vergangener Woche an dieser Stelle in Aussicht gestellte Niveau.

Am Tag danach überraschten die EZB, Fed, BoE, BoC und die SNB mit der Ankündigung, sie wollen künftig eng zusammenarbeiten, um notleidende Finanzinstitute herauszuhauen. Sie scheinen nun die Rolle der Not-Market-Maker zu übernehmen. Die Regeln, welche Sicherheiten die Zentralbanken im Zuge von Refinanzierungen akzeptieren, werden heruntergeschraubt, die Fed will sogar einige Morgage-backed Securities akzeptieren.

Kommentatoren sprechen davon, dass das ein Beleg für die Schwere der Krise ist. Positiv wird vermeldet, dass überhaupt etwas getan wird. Einige sprechen bereits vom berühmten Helikopter-Abwurf von Dollars (Ausspruch von M. Friedman). Willem Buiter hält das dagegen: Das sei alles nur ein Marketing Gag. N. Roubini glaubt nicht, dass die konzertierte Aktion große Wirkung zeigen wird. Es werde Jahre brauchen und zahlreiche strukturelle Reformen benötigen, um das Desaster zu bereinigen. Er kritisiert insbesondere die EZB, die die Zinsen nicht gesenkt habe, und sogar eher nach oben tendiert. In einer solchen Situation müsse mehr Entschlossenheit gezeigt werden.

Die konzertierte Aktion ist auch zu sehen in Zusammenhang mit dem Jahresende. Zahlreiche Banken haben ihre Lasten bisher nicht ausreichend in ihren Bilanzen stehen und so kann der Liquiditätsbedarf kurzfristig enorm ansteigen, sobald sie diese zum Quartalsende, bzw. zur Jahresbilanzerstellung in die Bücher nehmen. Die EZB hat ausgerechnet, dass alle in den 21 größten Zentralbanken der Euro-Zone außerhalb der Bank-Bilanzen stehenden Ausleihungen, bzw. Garantien (für "Conduits") zusammengenommen die Summe von 244 Mrd. Euro ergeben. Da dies lediglich 5,2 Prozent aller ausstehenden Kredite ausmacht, glaubt die EZB, dass die Banken in Summe selbst für das Szenario eines Totalausfalls ausreichend kapitalisiert sind.

Das alles hinderte die Aktienmärkte nicht daran, am Mittwoch Mittag ein wahres Kursfeuerwerk zu veranstalten. Es entpuppte sich als Strohfeuer, die Anschlusskäufe bleiben aus.

Gestern schockierten Nachrichten von der Inflationsfront . Der Preisindex der Hersteller hat in den USA viel stärker zugelegt als erwartet. TBonds crashten, Aktien wurden stark verkauft, der Dollar baute gegen den Euro weitere seitliche Stärke auf. Der deutlich stärker als erwartet gestiegene Umsatz im amerikanischen Einzelhandel besänftigte die Gemüter später wieder und so schafften es die großen US-Indices am Ende wieder bis zur Nulllinie.

Das gestrige bullische Reversal hatte ein paar Schönheitsfehler . Der mit dem Rücksetzer am Dienstag gebildete steile Aufwärtskanal im SPX bleibt per EoD zwar intakt, auch die EMA50 konnte zum Schluss verteidigt werden. Beide waren aber im Tagesverlauf deutlich unterboten worden. Da dies den zweiten Tag in Folge geschah, ist das eher ein Zeichen von Schwäche. Das Volumen war gestern deutlich rückläufig. Und auch der die Marktbreite messende TRIN brachte am Ende nicht mehr als ein "neutral" zustande. Hier liegt das eigentliche Problem. Die im Artikel vor einer Woche angesprochene Analogie zu Anfang September besteht fort, die Marktbreite ist sehr labil. Offenbar setzten die großen Akteure mit bisheriger Akkumulationstätigkeit darauf, dass die Seitenlinie aufspringt und sich so eine Jahresend-Blowoff inszenieren lässt. Bisher aber treten nicht genügend neue Käufer auf.

Andererseits sprechen Intermarket-Aspekte wie die beständig steigenden Carry-Trade-Indikatoren Dollar/Yen und Euro/Yen für Liquiditätsbeschaffung und steigende Risikobereitschaft . Auch das beim massiven TBond-Verkauf der vergangenen Tage frei werdende Kapital sucht neue Anlage. Aber angekommen ist da noch nicht viel in den Aktienmärkten. Im Zuge des stärkeren Dollar müssen auch Edelmetalle Luft ablassen. Die niedrige und sinkende T-Bill-Rendite zeugt davon, dass gegenwärtig Cash-nahe Anlage bevorzugt wird.

Eine konzertierte Bullen-Aktion ist dringend erforderlich, sonst dürften immer mehr "Akkumulateure" kalte Füße bekommen. Und dann ist das Gedränge am Ausgang schnell groß...

Die TimePatternAnalysis spiegelt die kritische Situation bei Aktien wider. Bullische und bärische Kursmuster halten sich ziemlich genau die Waage . In einer solchen Situation kommt es häufig zu erratischen Bewegungen und kleineren Korrekturen, bevor die eine oder andere Seite Fahrt aufnimmt. Die Wahrscheinlichkeit, dass hierbei am Ende die Bullen siegen, ist deutlich größer. Die Tageseinschätzung von Dow & Co ist bullisch, allerdings sind die bullischen, zyklischen Prognosen großteils nicht bestätigt, was mit der angesprochenen Patt-Situation zusammenhängt.

Störfeuer kommt aktuell vom Währungspaar Euro/Dollar (ECW-Prognose siehe Prognose-Chart des Tages). Der Dollar baut gegen Euro Stärke auf. Das ist wohl in Zusammenhang mit den heute zur Veröffentlichung anstehenden Inflationsdaten der Verbraucherseite zu sehen. Möglich, dass sich die Akteure in diesem Zuge davon "überzeugen", dass die Inflationsaussichten jetzt erst einmal eingepreist sind. Das müsste eine scharfe Gegenbewegung bei Euro/Dollar auslösen. Und dann ein weiterer Versuch startet, die großen Aktien-Indices von der EMA50 wegzuziehen.

Ein stärkerer ECW geht übergeordnet (Korrelation über ein Jahr) mit steigenden Aktien einher, zuletzt jedoch hatte sich das Verhältnis aus Angst vor einem Dollar-Kollaps ins Gegenteil verkehrt. Nun dürfte ECW aber wieder zu seiner traditionellen Rolle als Inflationsindikator für Assets zurückfinden. Dass der Dollar aktuell Stärke zeigt, ist da eher kontraproduktiv.

Hinter diesem Zusammenhang stecken auch fundamentale Faktoren: Ein schwächerer Dollar stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von US-Produkten auf dem Weltmarkt, gleichzeitig sorgen die im Ausland erzielten Gewinne über den Währungseffekt für zusätzliche Gewinnphantasie bei den US-Unternehmen. Umgekehrt indiziert ein schwächerer ECW, dass Akteure nun auf eher steigende Leitzinsen in den USA wetten, was beim aktuellen Stand im Konjunkturzyklus in der Auswirkung auf die Aktienkurse sehr negativ zu werten wäre.

Zusammengefasst: Die Aktienmärkte stehen kurz davor, die Chance auf eine Jahresend-Rallye zu verspielen. Noch sprechen die Wahrscheinlichkeiten für ein solches Szenario, untermalt auch durch die insgesamt bullische Indikatorauswertung (Web-Seite der TimePattern unter "Markt"). Aber viel Zeit bleibt den Bullen nicht mehr, wieder Tritt zu fassen.


www.timepatternanalysis.de

 

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