Der USA Bären-Thread
Seite 477 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.407 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.220.662 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 4.645 | |
Bewertet mit: | ||||
Seite: < 1 | ... | 475 | 476 | | 478 | 479 | ... 6257 > |
Nun wird alles klarer...
So langsam wird es klarer: Die Fed konnte offensichtlich die Zinsen am Dienstag nicht weiter senken, weil die Inflationsgefahren zu groß sind. Heute wurden nämlich die Erzeugerpreise veröffentlicht und diese zeichnen ein erschreckendes Bild.
So sind die Erzeugerpreise im November um 3,2 % (!) gestiegen. Analysten hatten hingegen nur mit einem Anstieg im Bereich zwischen 1,5 bis 2,0 % gerechnet. Zum Vergleich: Im Oktober waren die Preise um 0,2 % gestiegen.
Wie wir wissen, achtet die Fed auf die Kernraten, ohne die volatilen Faktoren Lebensmittel und Energie. Aber auch die Kernrate der Erzeugerpreise ist mit einem Anstieg von 0,4 % deutlicher als erwartet angestiegen. Die Erwartungen lagen um 0,2 %. Im Oktober stagnierten die Preise noch (0,0 %).
Steigenden Rohstoffpreise und der schwache Dollar wirken sich aus
Sie sehen, jetzt geschieht das, was ich die ganze Zeit prophezeit hatte: Während der Ölpreis schon wieder leicht sinkt oder stagniert, während der Dollar aktuell nicht weiter fällt, fangen die Inflationsindikatoren an, deutlich auszuschlagen. Sie reagieren, wie erwartet, zeitversetzt.
Jetzt wird es für die Fed eng. Weitere Zinssenkungen sind bei einer derart starken Inflation kaum praktikabel. Die Fed wird gezwungen sein, darauf zu achten, dass die Inflation nicht allzu sehr ausufert, zu schnell kann eine Inflationsspirale entstehen.
In diesem Kontext wird verständlich, warum es am Dienstag keinen großen Zinsschritt gegeben hat, sondern stattdessen die westlichen Notenbanken in einer konzertierten Aktion dem Markt mehr Liquidität zur Verfügung stellen „mussten“.
Wahrscheinlich wird die Fed abwarten müssen, bis sich die Inflationsdaten wieder beruhigen. Die Chance, dass sie genau das tun ist groß, da die Rohstoffpreise aktuell fallen/stagnieren und der Dollar nicht weiter abwertet. Doch auch dieser Effekt wird sich ebenfalls erst zeitversetzt auswirken. In der Zwischenzeit, wenn auch die weiteren Inflationsdaten derart deutlich anziehen, werden der Fed die Hände gebunden sein.
Das Schlimmste, das nun passieren kann
Wenn nämlich der Ölpreis doch noch weiter steigt, oder/und der Dollar weiter fällt, wird die Inflation in den USA immer deutlicher sichtbar und für die Verbraucher spürbar werden. Wie ich hier schon mehrfach dargelegt hatte, gibt es bei der Inflation immer auch ein psychologisches Moment: Wenn Inflation zu offensichtlich wird, verstärkt allein das schon die Inflationsspirale.
Hintergrund: Wenn Preise schnell steigen, werden immer mehr Verbraucher, aber auch Unternehmen versuchen, möglichst schnell vor der nächsten Preissteigerung (mittel bis langfristige) Waren, Rohstoffe etc. einzukaufen. Das kann die Geldumlaufgeschwindigkeit dramatisch erhöhen, weil dann irgendwann jeder bereit ist, alles zu jedem aktuellen Preis zu kaufen (überspitzt ausgedrückt) – niemand will "Geld" mehr zu lange in der Hand halten, da er dann dabei zusehen kann, wie die Kaufkraft kontinuierlich sinkt. Durch diese wachsende, dringliche Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot steigen natürlich die Preise – was die Inflationsspirale verschärft.
Also nicht die Geldmenge selbst, wie viele fälschlicherweise denken, sondern die Geldumlaufgeschwindigkeit ist einer der wesentlich treibenden Faktoren der Inflation und diese ist unter anderem davon abhängig, wie groß die Angst vor Inflation ist. (Wenn eine stark erhöhte Geldmenge einfach auf den Konten der Verbraucher, Banken, Unternehmen landen würde und niemand diese nutzt, um Waren zu erwerben, hätte sie keinen inflationstreibenden Effekt (siehe Japan). Das ist ein sehr wichtiger und oft unterschätzter Faktor!)
Einzelhandelsumsätze retten zunächst die Märkte
Interessant ist, dass die Umsätze im US-Einzelhandel im November um 1,2 % gestiegen sind. Experten hatten lediglich mit einem Anstieg im Bereich 0,6 bis 0,8 % gerechnet, nach einem Anstieg von 0,2 % im Vormonat.
Ohne PKW ist der Einzelhandelsumsatz in den USA sogar um 1,8 % geklettert. Auch hier war nur mit einem Plus von 0,7 % gerechnet worden, nach 0,2 % zuvor.
Diese sehr positiven Zahlen zum Weihnachtsgeschäft retteten zunächst den Markt. Allerdings geht es hier natürlich um den „Umsatz“. Das bedeutet, wenn tatsächlich nicht mehr Waren gekauft werden, sondern nur die Preise steigen, steigt auch der Umsatz. Diesen Effekt muss man bei einer Inflation immer berücksichtigen. Ob oder wie stark also der Einzelhandelsumsatz „inflationsbereinigt“ angestiegen ist, können wir nicht sagen.
Eine Sorge weniger
Trotzdem wertete der Markt diese Nachricht zunächst positiv, in der Hoffnung auf ein gutes viertes Quartal. Nach den schlechten Daten zum Verbrauchervertrauen war die Sorge groß, dass der US-Verbraucher nicht mehr ausreichend konsumieren würde. Hinzu gesellten sich Befürchtungen, dass durch die steigenden Benzin- und Energiekosten, wie auch die Krise am US-Immobilienmarkt der Konsum zusätzlich belastet wird.
Die neuesten Daten zum Einzelhandel lassen diese Sorgen zunächst in den Hintergrund treten. Der Inflationseffekt wurde dabei ignoriert. Dem Markt ist wahrscheinlich kurzfristig wichtiger, dass es ein gutes Weihnachtsgeschäft gibt.
Langfristige Gefahren
Langfristig ist diese Einstellung gefährlich. Denn wenn sich die Inflationsdaten nicht beruhigen, müssen irgendwann, Rezessionsgefahren hin oder her, die Zinsen in den USA ansteigen. In diesem Fall wird die US-Wirtschaft direkt von mehreren Seiten in die Zange genommen: Hohe Rohstoffpreise, sinkende Konsumkraft der Verbraucher und eine niedrigere Investitionsbereitschaft der Unternehmen.
Die Börse wird das einpreisen, aber selbst auch noch ein paar Probleme kriegen: Die höheren Zinsen werden Anleger dazu bringen, ein Teil ihres Geldes fest verzinslich anzulegen (Risikoaversion). Das wird besonders dann der Fall sein, wenn der Aktienmarkt keine Performance mehr erzielt (Seitwärtsbewegung / Einbruch). Bei höheren Zinsen wird es weniger Übernahmen und Aktienrückkäufe geben. Diesen Effekt erkennt man jetzt schon: Aufgrund der Kreditmarktkrisen werden zunehmend größere Übernahmen zurückgestellt.
Übernahmen und Aktienrückkäufe führen zu einer Verknappung der handelbaren Aktienmenge. Das war bisher ein Bullenargument: Geringeres Angebot bei gleichbleibender Nachfrage führt zu steigenden Aktienkursen. Dieser positive Effekt würde dann wegfallen.
Alles eine Frage der Zeit
Sollte sich die Inflation also ausweiten, wird es langfristig eng für die Märkte. Nur sollten Sie noch nicht unbedingt sofort mit diesem Ereignis rechnen. Es geht bei diesen Betrachtungen um längere Zeiträume von mehreren Jahren. Wann und ob die Börse beginnt, diese zurzeit noch theoretische Zukunft zu spielen, können wir nicht absehen.
Im Moment kämpfen die Bullen über das Hauptargument „steigende Liquidität“ gegen die Bären, die mit „Rezessionsängsten und Inflationssorgen“ argumentieren.
Wenn hingegen der Ölpreis nicht weiter steigt und der Dollar nicht weiter fällt, werden sich die offensichtlichen Inflationskomponenten erst einmal wieder schnell beruhigen. In diesem Fall hätte die Fed wieder Spielraum die Zinsen weiter senken, um eine Rezession zu bekämpfen. Da jedoch sinkende Öl- und Rohstoffpreise direkt auch einen stimulierenden Effekt auf die Wirtschaft haben werden (siehe drittes US-Quartal), ist nicht einmal sicher, dass sie das muss. Das wäre das bullishe Szenario.
Viele Grüße
Jochen Steffens
Das Inflationsgeschehen ist der Fed schon länger bekannt. Wäre ihr das wirklich wichtig, hätte sie die Zinsen erhöhen müssen. Sie will jedoch die Zinssenkungsphase strecken und hofft damit dem Markt öfters zur Seite stehen zu können.
"Wenn nämlich der Ölpreis doch noch weiter steigt, oder/und der Dollar weiter fällt, wird die Inflation in den USA immer deutlicher sichtbar und für die Verbraucher spürbar werden."
Glaubt der Steffens, die US-Verbraucher kaufen nach der ominösen Kerninflationsrate ein. Hat offensichtlich keine Ahnung von den USA und hat auch keine Kontakte dorthin.
"Wenn hingegen der Ölpreis nicht weiter steigt und der Dollar nicht weiter fällt, werden sich die offensichtlichen Inflationskomponenten erst einmal wieder schnell beruhigen."
Was vorher nur langsam und zeitversetzt passierte, läuft plötzlich schnell.
Für mich steht fest, dass die westlichen Nationen, besonders die USA daran interessiert sein müssen, dass Euro und Öl fallen, um mitelfristig wieder die Märkte mit der Zinspolitik stimulieren bzw. steuern zu können.
Derzeit haben wir noch nen harten Winter in den USA (Eissturm in den letzten Tagen) und genügend Spekulanten in den Rohstoffen, die zum Jahresende stützen. Ich gehe aber stark von einem fallenden Ölpreis im 1.Halbjahr 2008 aus. Beim Euro ist es etwas komplizierter, aber einen leichten Fall auf 1,43 und eine folgende Stabilisierung des Dollars halte ich für wahrscheinlich. Niemandem ist daran gelegen, den Dollar abstürzen zu lassen, auch wenn auch das Handelsbilanzdefizit wieder zugelegt hat. Deswegn ist es diesbezüglich auch schwierig einschätzba, wo die Währung hingeht. Die meisten Leute spekulieren zumindest langfristig sicherlich auf einen weiter fallenden Dollar.
Ich hatte das neulich schonmal gepostet, aber es haben wohl einige vergessen: Es gibt KEINEN Zusammenhang zwischen Ölpreis und Aktienkursen. D.h. sollte Öl im Januar fallen, hat das mittelfristig keine positiven Auswirkungen auf den Aktienmarkt.
Quelle: tickersense.com
--------------------------------
S&P 500 Correlation to Oil Prices
It is a long standing belief that when oil prices are up the market is down, and vise versa. Below we highlight the correlation of changes in the S&P 500 to changes in the price of oil, with oil prices plotted as well. Over the long term, since 1988, the correlation coefficient was positive 44% of the time, negative 56%, and averaged -0.05.
Strategie
Kommt es zu einem Bärenmarkt im kommenden Jahr?
13. Dezember 2007 Börsianer tendieren grundsätzlich zu einem gewissen Optimismus. Aus diesem Grund wird es kaum verwundern, wenn sie hereinkommende Konjunktur- und Unternehmensdaten vorzugsweise „kurspositiv´“ auslegen. Das gilt natürlich vor allem für die „Verkäuferseite“ der Finanzunternehmen, die den Kunden ihre Produkte schmackhaft machen sollen. Denn für viele von ihnen zählt primär der erzielte Umsatz und nicht die Güte ihrer Empfehlungen.
So kann es zu seltsamen Situationen kommen. Berichtet beispielsweise wieder einmal eine Bank über riesige Abschreibungen und unerwartete Verluste, so heißt es nicht selten: „Macht nichts, das hat der Markt längst mit Kursverlusten vorweggenommen. Es kann nur noch besser werden.“ Konsequenz: Der Kurs der entsprechenden Aktie geht nach schlechten Nachrichten zumindest kurzfristig nach oben, statt zu fallen.
Vorsicht vor argumentativen Sprechblasen
Ähnliches gilt für Konjunkturdaten. Fallen sie optisch gut aus im Sinne von „besser als vom Markt erwartet“, so „ist das positiv, weil die Konjunktur läuft.“ Dabei spielt kurzfristig die Tatsache keine Rolle, dass sich die entsprechende Kennzahl auf einem tiefen Niveau befinden und in mittelfristiger Betrachtung auf dem Weg nach unten sein mag. Fällt die Zahl dagegen enttäuschend oder gar ausgesprochen schlecht aus, so ist auch das „kurspositiv“. Denn dann „senkt die Zentralbank die Zinsen“ und „sinkende Zinsen sind immer positiv für die Börse,“ heißt es dann.
Mittel- und langfristig orientierte Anleger sollten sich von solchen Sprechblasen und Schlagzeilen nicht blenden lassen. Alleine schon deswegen nicht, weil der Zusammenhang zwischen Leitzins und Aktienmarktentwicklung in den vergangenen Jahren eher invers gewesen zu sein scheint: Der Leitzins wurde gesenkt, wenn der S&P 500 fiel und umgekehrt (siehe Charts). Denn entscheidend sind für sie nicht die kurzfristigen Kurssprünge, sondern die absoluten Bewertungsniveaus und die mittel- und langfristigen Trends. Beide hängen zusammen. So nützt es wenig, wenn Aktien optisch aufgrund statischer Gewinnschätzungen und tiefer Zinsen sehr günstig aussehen mögen, wenn man aufgrund historisch hoher Gewinnmargen, sowie zunehmendem Wettbewerb, steigenden Kosten und abnehmender konjunktureller Dynamik mit einer Verschlechterung rechnen muss.
Aufgrund der meisten Bewertungskennzahlen sind die Aktienmärkte gegenwärtig in historischer Betracht optisch ausgesprochen günstig. Allerdings gibt es inzwischen immer mehr Hinweise darauf, dass die Weltkonjunktur unter dem Einfluss der amerikanischen Immobilien- und Kreditkrise an Dynamik verlieren wird. In diesem Rahmen kommen zunehmend Zweifel an der Qualität der Gewinnschätzungen auf.
„In den vergangenen Jahren stiegen die Margen des amerikanischen Unternehmenssektors auf ein Rekordniveau. In Phasen einer wirtschaftlichen Abschwächung bilden sie sich jedoch meist zurück, da die Umsätze schneller fallen als die Kosten. Die Veränderung der Margen führt dazu, dass die Gewinne viel stärker schwanken als das Wirtschaftswachstum,“ heißt es beispielsweise in einer Studie der Bank Sarasin. Sie verweist dabei auf eine Grafik, die die Gewinnentwicklung der Unternehmen im S&P 500 Index bei verschiedenen Wachstumspfaden darstellt.
Unternehmesgewinne sind hoch und können eigentlich nur zurückgehen
„Im Durchschnitt sind die Gewinne in den vergangenen 40 Jahren um durchschnittlich 6,2 Prozent pro Jahr gewachsen. In einer Rezession korrigieren die jedoch Gewinne meist bis auf den unteren Wachstumspfad. Dies würde vom heutigen Niveau ein Rückgang von über 40 Prozent bedeuten. In diesem Fall wäre ein Bärenmarkt mit einer signifikanten Korrektur in ähnlichem Umfang zu erwarten,“ heißt es weiter. Allerdings zählen auch hier die Verfasser der Studie zu den Optimisten.
Immerhin gehen auch sie davon aus, dass die Zentralbanken die Zinszügel bei abnehmender wirtschaftlicher Dynamik deutlich lockern werden, um eine längere Phase mit negativem Gewinnwachstum zu vermeiden. Tatsächlich waren in der Vergangenheit solche Strategien erfolgreich. Allerdings nicht immer. Japan ist das klassische Gegenbeispiel. Denn selbst nach mehr als einer Dekade sind die Folgen einer zu expansiven Geld- und Kreditpolitik, die zunächst zu inflationären Vermögenspreisblasen in mehreren Sektoren der Binnenwirtschaft geführt hat, mit deflationären Folgen noch nicht ausgestanden. Selbst eine extrem lockere Geldpolitik mit extrem tiefen Zinsen hat nicht geholfen.
In diesem Sinne dürften man solche Argumente als Anleger mit der notwendigen Skepsis betrachten müssen. Fakt ist, dass die Konsequenzen der Kreditkrise noch nicht absehbar ist. Fakt ist ebenfalls, dass die Gewinnmargen vieler Unternehmen - abgesehen von depressiven Verhältnissen im Finanz- und Immobilienbereich - noch auf historisch hohen Niveaus sind und praktisch nur noch fallen können. Zudem sprechen die Trends bei den Gewinnrevisionen und volkswirtschaftlichen Frühindikatoren für sich und gegen zu optimistische Prognosen.
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @cri
Bildmaterial: FAZ.NET, Sarasin Quelle: www.faz.net
Im positiven Fall hast du aber die Zeit/Vola-EmmiTaxe gegen dich und die Währung sowieso den aktuell brauchst du selbst bei einem KO ca.3Punkte im Index damit sich der KO 2Punkte bewegt(bei 1,50€/$ Kurs). So und nun überleg mal was da bei einem Put an Gewinnen hängen bleibt selbst wenn du einen 10% Kursrutsch/150Punkte im SP am Stück erwischst was bei so einem trägen Index eher unwahrscheinlich ist wo doch mittlerweile viele von einem schwachen ersten Halbjahr ausgehen(siehe Vola).
Ums mal an mir festzumachen im Jan/Feb hab ich im SP Puts ca.1-2% im Geld und einer LZ von 9-12 Monaten gehandelt da die sich ähnlich wie KOs bewegten aber aktuell fährt man im SP mit KOs besser bei der Vola und um ein gutes "Einstiegstiming" kommst du eh nicht drumm herum.
Im übrigen denke ich du bekommst zum gr. Verfall nächste Woche/Jahreswechsel nochmal bessere Kurse oder denkt jemand der S&P wird auf dem aktuellen Niveau oder darunter abgerechnet wo die Jahresperformence im Moment eh nur bei + 3-4 Prozent liegt.
PS:Wenn ich Fondmanager wäre dann sollten es schon 5% sein mit Blick auf die Jahreshochs und das was mich nächstes Jahr erwartet. Denn bin ich für das Wahljahr bullisch muß ich unbedingt einsteigen und bin ich eher pessimistisch muß ich auch einsteigen um mir wenigstens dieses Jahr noch meine Erfolgsprämie zu sichern(ist ja nicht mein Geld was ich da in den Markt werfe).
Close 2006 ca. 1420
Ich denk jedenfalls schon, dass sich das Öl auf die Inflation und die Verbraucher auswirken wird, auch wenns sicherlich nicht das entscheidende Kriterium ist. Aber man siehts doch trotz starkem Euro sogar in Deutschland, wie die Leute über die Benzinpreise meckern. Ich bin am Wochenende Kurierfahrer. Den Margendruck verspürt man auch hier schon ziemlich stark. Wie soll das erst in den USA aussehen? Und bei denen kommen andere Probleme eben noch hinzu derzeit.
Und in dieser Situation muss die FED eine vernünftige Zinspolitik finden. Keine einfache Aufgabe. Deshalb bin ich der Meinung, dass Öl und Euro nicht weiter steigen dürfen, selbst wenns nur ein Teil des Problems ist.
Na schaun wa mal. Wenn ich mir vom Timing her sehr sicher bin, geh ich auch in ein KO-Zerti. Ist halt zum Jahreswechsel immer so ne Sache, da zum Jahresende oft noch die Kurse hochgezogen werden, und zum Jahresananfang oft Investitionsdruck besteht. Deshalb war ich ja in den letzten Wochen hier im Thread immer der Meinung, man sollte noch bis Januar mit Shorts warten. Nur habe ich nach den letzten 3 Tagen immer stärker das Gefühl, dass so langsam der breite Markt auch die Gefahren der aktuellen Situation der US-Wrtschaft erkennt, und das die FED schwer drauf reagieren kann. Deshalb glaub ich nicht mehr an neue ATHs bei den Indizies.
Ich bin da eindeutig der Meinung von Katjuscha (ja der ölpreis hat AKTUELL) einen einedeutigen Einfluss euf die Aktienmärkte - und zwar schon alleine deshalb, weil ein erheblicher Teil der Marktteilnehmer aktuell auf den Ölpreis sieht. Metro mach eine Umfrage, ob die Arivaner aktuell an einen Einfluss von Öl auf die Märkte glauben oder nicht. Alleine wenn schon 10 % der Marktteilnehmer der Meinung, dass der Ölpreis einen EInfluss hat - dann HAT ER BEREITS EINEN (schon mal alleine weil sich diese 10 % ihre ENtscheidungen vom Ölpreis abhängig machen; also schon alleine aus "psychologischen Gründen).
Nun aber zu den fundamentalen Gründen, warum der Ölpreis einen Einfluss hat. Sorry, Metro, den chart, den Du hier rein gestellt hast, kannst Du gleich einmal vergessen. Der Ölpreis ist REAL (und längste Zeit sogar auch NOMINAL) seit 1980 bis 2001 durchwegs gefallen (wärend die Wirtschaft fast durchwegs zT sehr deutlich gewachsen ist) - ich sehe schon alleine daran einen Zusammenhang. Was ich aber sagen will - der Ölpreis (ÖP) würde durch seinen REAL starken Fall über 20 Jahre - tatsächlich nur noch ein relativer unwichtiger Kostenfaktor. Wenn ein unwichtiger Kostenfaktor auch mal um 50 % steigt - wird das nicht weh tun (ähnlich als Uran von 10 auf 20 USD pro Pfund gestiegen ist - war das sch...egal - weil die Kosten für ein Atomkraft ganz woanders liegen).
ALSO: solange ein Kostenfaktor an der Gesamtleistung unbedeutend ist, ist auch eine Steigerung von 20, 40 oder gar 100% unedeutend. Daraus zu schließen, dass dieser Kostenfaktor GENERELL undeutend ist - egal wie stark er steigen mag - ist natürlich falsch (sorry - so sehe ich Dein Posting Metro).
IRGENDWANN (ab einem gewissen preis) jedoch bekommt jeder Kostenfaktor eine Bedeutung. Ich bin der Meinung dieser Punkt wurde bereits erreicht - siehe Inflation.
Unbestritten ist auch, dass wärend der Ölkrisen der Ölpreis einen einfluss auf die Aktienmärkte hatte (sei es fundamental UND psychologisch).
Es gibt natürlich keinen Schwellenwert, AB WANN der Ölpreis sich auf die Aktienkurse auswirkt - hier eine grobe Annäherung
Nach allem, was ich bisher zu diesem Thema gelesen habe - hat sich die Energieeffizient der Gesamtwirtschaft (westliche Wirtschaft) bzgl. Erdöl seit 1980 etwa verdoppelt.
INFLATIONSBEREINIGT hat der aktuelle Ölpreis fast schon das Niveau vom 2.Ölschock 1980 erreicht - sprich 100-115 USD pro Barrel. NICHT jedoch, wenn man die seit damals gestiegene Energieeffizient mit einrechnet.
Das heisst - um einen ähnlichen Schock wie 1980 mit schwerer Rezession im Anschluss zu erleben musste (gleiches Umfeld vorrausgesetzt - was nicht passt, aktuell "US krise") der Ölpreis in kurzer Zeit auf 200 USD oder darüber gehen - dann hätte der Ölpreis einen ähnlich zerstörersichen Impact wie 1980. Das ganze sind Zahlenspiele - erklärt aber, warum wir trotz des bereits erreichten inflationbereinigten Ölpreises von 1980 trotzdem keinen "akuten Ölschock erleben". EINE FALSCHE SCHLUSSFOLGERUNG (einiger) daraus ist aber zu sagen, dass uns hohe Ölpreise nicht mehr so schaden können wie 1980 (unserer Transportsystem, PKW, LWK, Schiffe, Flieger ist noch im selben Masse abhängig vom Öl wie 1980) - ABER weil die Energieeffizient sich rund verdoppelt hat sein 1980 - würde die Wirtschaft erst eben auf einem deutlich höheren (etwa doppelten) inflationsbereinigten Ölpreis ähnlich in die Knie gehen wie 1980.
Da wir aktuell aber ohnehin ein sehr unstabiles Umfeld haben (und auch nicht halbwegs gesunde staatliche Haushalte, die Zinserhöhungen bis 14 % in 1980 überleben würden) hätten wir sicher schon vor 200 USD eine ölpreisinduzierte Rezession.
@ METRO - wollen wir wetten, dass ein Ölpreis von 200 USD einen ähnlichen Schock & Rezesion auslösen würde wie 1980 (?) Ich meine schon ab 100 USD käme schon eine starke psychologische Komponente.
@ Katjuscha: auch ich halte (wie fast jedes Jahr; saisonal bedingtes Überangebot) nachlassende Ölpreis im Q1/2009 für leicht möglich (aber nicht unbedingt garantiert - es scheint als wollte die OPEC heuer dieses saisonal bedingte Überangebot für Q1/2009 eher "begrenzt halten". Ich würde mir aber nicht zuviel erwarten (ja - bis 75 oder vielleicht sogar etwas unter der 200 Tagesline). Auf weniger würde ich nicht wetten.
Ebenso falls die US (dann Welt) konjunktur deutlich nachlassen sollte - auch dann wird es klarerweise eine schächere Nachfrage geben (der die OPEC rasch mit einem schwächern Angebot begegnen wird).
Wir werfen die Geldwertstabilität zugunsten der Wall-Street-Boyz über Bord. Man, das ist sowas von krank und daran wird’s auch letztendlich gebrechen.
NEW YORK (MarketWatch) -- U.S. stock futures on Thursday retained the bulk of sharp losses as mixed economic data, including wholesale inflation hitting a 34-year high, failed to quell worries about whether recent central bank action would stem the global credit crunch.
http://www.marketwatch.com/News/Story/Story.aspx?column=Indications
Fears that banks could be forced to take these assets on to their books have fuelled the liquidity squeeze. Liquidity in the inter-bank money markets has dried up as banks have shored up funds as a precaution to taking these assets on their books, the ECB said in its biannual report on financial stability in the eurozone.
The ECB said the top 21 banking groups in the eurozone faced additional funding requirements of €244bn if they had to take their total exposure to asset-backed commercial paper and leverage loans – asset classes that have been the hardest hit by the credit crunch – back on their books.
With an average exposure of €11.1bn or 6 per cent of loans, the ECB said all banks would remain adequately solvent even if all assets were downgraded from their current mostly high ratings of AAA and AA to below investment grade and transferred to balance sheets. But it warned that could raise the banks’ own funding costs, forcing them to cut payouts to shareholders and seek new capital. It could also erode banks’ ability to lend, which could foster “a credit crunch in the wider economy”.
Lucas Papademos, vice-president of the ECB, said on Wednesday the added liquidity provisions were needed in order to “mitigate the spill-over effect from the money markets into other markets, particularly the credit market”. Problems stemming from the US subprime mortgage market rippling into the global credit markets have left the eurozone more exposed to shocks in its own private and commercial loan markets, the ECB warned. It said banks and investors could face a “challenging” adjustment process that could leave the system “more vulnerable than before to the crystallisation of other risks”.
It said risks to financial stability had “materially increased” since its previous assessment mid-year, which was all the more startling given that the report was concluded at the start of November, when market distortions appeared to be easing.....
http://www.ft.com/cms/s/0/...dc-ad9e-0000779fd2ac.html?nclick_check=1
$OEXA200R: 55 %
$OEXA150R: 52 %
$OEXA50R : 50 %
$NYA200R: 39 %
$NYA150R: 38 %
$NYA50R : 37 %
Der S&P 100 Auswahlindex steht deutlich besser da als der Composite Index, doch in allen Fällen haben wir es seit Oktober mit fallenden Spitzen zu tun, d.h. die Markttechnik verschlechtert sich zusehend.
Aktionäre verklagen UBS Anteilseigner haben die Schweizer Großbank UBS vor einem New Yorker Gericht verklagt. Hintergrund ist die Immobilienkrise in den USA. Die Aktienbesitzer werfen dem Geldinstitut Irreführung im Zusammenhang mit Milliarden-Abschreibungen vor.
Die Anleger halten dem Institut vor, sie falsch über die Abschreibungen im Zuge der Hypothekenkrise informiert zu haben, teilte die Anwaltskanzlei Coughlin Stoia Geller Rudham & Robbins LLP am Donnerstag mit. Kläger sind demnach Aktionäre, die ihre Beteiligungen an UBS zwischen dem 13. März und dem 11. Dezember 2007 erworben haben.
Die größte Bank der Schweiz hatte wegen der Kreditkrise weitere Abschreibungen von 10 Mrd. $ gemeldet und für 2007 einen Verlust angekündigt. Damit ist sie das bislang größte Opfer der Hypothekenkrise in der europäischen Bankenlandschaft. Laut der Anwaltskanzlei lag der Wert der UBS-Aktien nach der jüngsten Bekanntgabe gut ein Viertel unter dem seit März erreichten Höchststand.
Quelle: www.ftd.de
Wer will zukünftig bei einer derartigen Bank sein Vermögen verwalten lassen? Die Leidensgeschichte beginnt erst!
Citigroup macht reinen Tisch |
Die Citigroup will im Zuge der Subprime-Krise 49 Mrd. Dollar schwere außerbilanzielle Gesellschaften (SIVs) in die eigenen Bücher nehmen. Sie will damit verhindern, dass die SIVs herabgestuft werden. Die häufig von Banken verwalteten Zeckgesellschaften sind doppelt von den Problemen an den Kreditmärkten betroffen. |
HB NEW YORK. Die größte US-Bank kündigte entsprechende Pläne am Donnerstag an. Die Citigroup folgt der größten europäischen Bank HSBC und der niederländischen Rabobank, die jüngst ebenfalls Zweckgesellschaften in die eigenen Bücher nahmen. Die häufig von Banken verwalteten Zweckgesellschaften sind doppelt von der aktuellen Krise an den Kreditmärkten betroffen. Sie investieren in langfristige Anleihen, die oftmals mit Hypothekenkrediten oder anderen Vermögenswerten besichert sind. Diese Papiere haben seit Ausbruch der Krise dramatisch an Wert verloren. Im Gegenzug refinanzieren sich die Gesellschaften mit der Ausgabe kurzfristiger Anleihen, für die sich derzeit ebenfalls kaum Käufer finden. Quelle: www.handelsblatt.com
Citigroup Rescues SIVs With $58 Billion Debt; Ratings Get Cut
By Shannon D. Harrington and Elizabeth Hester
Dec. 14 (Bloomberg) -- Citigroup Inc. will take over seven troubled investment funds and assume $58 billion of debt to avoid forced asset sales that would further erode confidence in capital markets. Moody's Investors Service lowered the bank's credit ratings.
The biggest U.S. bank by assets will rescue the so-called structured investment vehicles, or SIVs, taking responsibility for their $49 billion of assets, the New York-based company said in a statement late yesterday.
Citigroup follows HSBC Holdings Plc, Societe Generale SA and WestLB AG in bailing out SIVs to avert fire sales of assets. The funds, which sell short-term debt and invest the proceeds in higher-yielding securities, cut their holdings by more than 25 percent since August to $298 billion, according to Moody's. The decline may reduce the urgency for a bailout sponsored by the U.S. Treasury, Citigroup, Bank of America Corp. and JPMorgan Chase & Co.
``That was really the last major outstanding piece of the SIV problem,'' said Peter Crane, founder of Crane Data LLC, the Westborough, Massachusetts-based publisher of Money Fund Intelligence. ``The SIV problem is very close to resolution.''
Standard & Poor's 500 Index futures rose 4.5 to 1503 after Citigroup's announcement.
Moody's lowered Citigroup's credit rating to Aa3, the fourth-highest level, from Aa2 late yesterday. The bank will probably ``take sizable writedowns'' for securities backed by home mortgages and collateralized debt obligations, Moody's Senior Vice President Sean Jones said in a statement.
``Citigroup's weak earnings should prohibit the bank from rapidly restoring weak capital ratios,'' which may lead to further downgrades, Jones said.
Biggest Threats
SIVs emerged in August as one of the biggest threats to capital markets that were rocked by record high defaults on subprime mortgages. Financial institutions have since reported more than $70 billion of losses and writedowns. Citigroup invented SIVs in 1998 and was the biggest manager of the funds.
The average net asset values of SIVs tumbled to 55 percent from 71 percent a month ago and 102 percent in June, according to Moody's. The net asset value is the amount that would be left for investors if a fund had to sell holdings and repay debt. Moody's said Nov. 30 that it may cut the credit ratings on $105 billion of SIV debt.
Concerns about asset values contributed to the sudden increase in corporate borrowing costs by driving investors away from all but the safest government bonds. The amount of U.S. asset-backed commercial paper that SIVs rely on to finance investments fell about 34 percent since August, to $791 billion this week, the lowest since October 2005, the Federal Reserve in Washington said yesterday.
`Best Outcome'
Florida schools and towns pulled almost half their money last month from a $27 billion state-run fund used to pay teachers and other day-to-day expenses after discovering it invested in defaulted and downgraded SIVs. Charlotte, North Carolina-based Bank of America, the second-largest U.S. bank, said last week that it will liquidate a $12 billion enhanced cash fund after losses on holdings that included debt sold by SIVs.
Central banks in the U.S., U.K., Canada, Switzerland and the euro region agreed Dec. 12 to coordinate efforts to restore confidence in the financial system, promote lending between banks and help keep the economy out of recession.
The decision to bring the SIVs onto the balance sheet marks a turnaround for Citigroup. In a Nov. 5 regulatory filing, the company said it ``will not take actions that will require the company to consolidate the SIVs.''
Wiping Away Sins
``After considering a full range of funding options, this commitment is the best outcome for Citi and the SIVs,'' Vikram Pandit, who was named chief executive officer on Dec. 11, said in the statement.
Citigroup has reduced the assets of the SIVs from $87 billion in August. Last month, the company provided $7.6 billion of financing after the SIVs were unable to repay maturing debt. The disclosure in a filing with the U.S. Securities and Exchange Commission came a day after the company announced as much as $11 billion of writedowns on debt linked to subprime mortgages and the resignation of Chief Executive Officer Charles O. ``Chuck'' Prince III.
``It speaks to a change in leadership,'' Joshua Rosner, managing director at Graham Fisher & Co., whose New York-based firm analyzes structured finance and real estate investments. ``It speaks to a new management who can wipe away the sins, call them someone else's and start to heal.''
Citigroup said the decision was independent of the Treasury plan to create the $80 billion so-called SuperSIV that would buy assets from other funds that couldn't finance their investments.
No Need
``The need now has completely gone away,'' said Joseph Mason, associate professor of business at Drexel University in Philadelphia and a former financial economist at the Office of the Comptroller of the Currency. ``They were the only ones keeping it alive.''
Treasury spokeswoman Brookly McLaughlin declined to comment other than to point to Citigroup's statement on the SuperSIV. The company said it ``continues to support'' forming the fund.
Sixty percent of the assets in Citigroup's SIVs are debt owed by financial institutions. Another 13 percent is in mortgage-backed bonds and collateralized debt obligations, which are securities created by packaging bonds and loans. The company said 54 percent have Aaa ratings by Moody's and 43 percent are ranked Aa. The rest is rated A.
The debt Citigroup is assuming consists of $10 billion in commercial paper that matures in an average of 2.4 months. The other $48 billion is in medium-term notes that come due in 10.1 months on average.
Tier 1 Capital
Citigroup didn't give details of how it will finance the assets other than to say it will provide a ``support facility'' that will be in place early next year.
Taking on the SIV assets will reduce the capital ratio that regulators monitor to gauge the bank's ability to withstand losses on bad loans. The so-called Tier 1 ratio will drop by 0.16 percentage point from 7.32 percent as of Sept. 30, according to the company's statement. Citigroup expects the ratio to return to its target level of 7.5 percent by the end of the second quarter of 2008.
Citigroup got a $7.5 billion cash infusion last month by selling a 4.9 percent stake to the ruling family of Abu Dhabi after the bank's capital ratio fell below the company's target.
CIBC World Markets analyst Meredith Whitney says the bank still needs to raise $30 billion more, and may have to cut its dividend.
To contact the reporters for this story: Shannon D. Harrington in New York at sharrington6@bloomberg.net ; Elizabeth Hester in New York at ehester@bloomberg.net
Last Updated: December 14, 2007 00:08 EST www.bloomberg.com
Verhaltene Reaktion auf konzertierte Notenbankaktion
Von Bettina Schulz, London
13. Dezember 2007 Die konzertierte Aktion der führenden Zentralbanken der Welt, dem Interbanken-Geldhandel mit gezielten Maßnahmen unter die Arme zu greifen, ist von den Märkten mit Zurückhaltung aufgenommen worden. Allerdings wurde am Donnerstag deutlich, dass die Märkte zunächst Schwierigkeiten hatten, die mittelfristigen Auswirkungen einer der wichtigsten Zentralbankeingriffe seit dem „Plaza-Abkommen“ im Jahr 1985 einzuordnen. Daher war es nicht überraschend, dass die Geldmarktsätze an den führenden Finanzplätzen der Welt zunächst auf dem höchsten Stand seit sieben Jahren verharrten. Der Euribor-Dreimonatszins kletterte sogar auf das zyklische Hoch von 4,95 Prozent, während der Dreimonats-Dollar-Libor-Zins nachgab. Die Aktienmärkte reagierten zunächst unsicher, gaben dann aber nach.
![<img <img](http://www.faz.net/m/%7BED252FE0-79FC-4372-8DBF-FBE680AB603A%7DPicture.jpg)
Die Reaktion der Banken auf die über das Jahresende vorgesehene Liquiditätszufuhr durch die Notenbanken von insgesamt 64 Milliarden Dollar, ferner die neue „Term Auction Facility“ der amerikanischen Notenbank und deren Bereitschaft, bei Pensionsgeschäften viel mehr Wertpapiere als bisher als Sicherheit zu akzeptieren, war gespalten: „Dass die Notenbanken in konzertierter Aktion gehandelt haben, ist sehr positiv und sollte die Risikoprämie am Markt senken“, hieß es bei Credit Suisse. Es sei aber so, dass die Federal Reserve immer noch nicht bereit sei, auch weniger bonitätseinwandfreie Papiere als Sicherheit zu akzeptieren.
Zinsen in den Vereinigten Staaten würden weiter sinken
Die Experten von Credit Suisse bemängeln, dass die Federal Reserve die Krise an den Märkten offenbar als rein technische Angelegenheit ansehe und nicht als ein größeres, fundamentales Problem mit negativen Auswirkungen auf das amerikanische Wachstum. „Letztlich werden die Märkte von Wachstumserwartungen getrieben, und deshalb wären wir jetzt nicht zu optimistisch mit Blick auf die weitere Entwicklung“, warnt James Sweeney, globaler Anlagestratege bei Credit Suisse. Selbst wenn die jetzigen Maßnahmen den Druck auf die Banken erleichterten, würden die ökonomischen Aussichten die Federal Reserve in den kommenden Monaten dennoch zwingen, die Zinsen weiter zu senken.
Von anderen Banken wurde die konzertierte Aktion als „extrem positiv“ und „klug“ bezeichnet. Die Commerzbank betonte, dass die Federal Reserve bewusst einen Strich unter die Ära von Alan Greenspan gezogen habe. „Die Tage, in denen den Märkten einfach nur durch Zinssenkungen aus der Patsche geholfen wurde, sind endgültig vorbei.“ Sicherlich würden die Zinsen in den Vereinigten Staaten wegen der Konjunkturschwäche noch sinken.
Aber den Märkten werde jetzt - in der Zeit der Not - eindeutig mit technischen Maßnahmen am Geldmarkt geholfen, und das sei der einzig richtige Weg. Es werde noch Monate dauern, bis sich der Markt wieder beruhigt habe. Das werde erst geschehen, wenn die Banken sich gegenseitig wieder über den Weg trauten. Und dies werde erst geschehen, wenn über die Abschreibungen Klarheit geschaffen worden sei. „Sollten wir jetzt aber ohne eine größere Liquiditätskrise über den Dezember kommen, dann könne die Welt Anfang Januar wieder besser aussehen“, sagt Peter Dixon, Chefvolkswirt der Commerzbank in London.
Nicht alle urteilten positiv
„Die Notenbanken und Aufsichtsbehörden werden jetzt mit den Banken zusammenarbeiten, damit ein klares Bild der Bewertungen und Abschreibungen am Markt entsteht und das Vertrauen und die Liquidität an den Markt zurückkehren. Zum Ende des ersten Quartals im nächsten Jahre sollten wir dann die Wende zum Besseren erleben“, hofft Marco Annunziata, Chefvolkswirt bei Unicredit.
Nicht alle urteilen so positiv. BNP Paribas warnt, dass die Risiken im kommenden Jahr nicht einfach so verschwänden. Die Banken hätten nach wie vor ungeklärte Risikopositionen auf den Bilanzen, müssten sich Liquidität und letztlich auch Kapital beschaffen, und dies würde die Bereitwilligkeit, Kredite zu vergeben, reduzieren. Das werde unweigerlich ungünstige Folgen für die Wirtschaft haben.
Text: F.A.Z.
Bildmaterial: F.A.Z.
www.faz.net
auf den Punkt gebracht, immer wieder lesenswert:
FTD: Die Illusion von der Inflation
Was die Fed nur immer wegen der Inflation rumzickt. Weitere Themen in diesem Kapital: [Kali und Salz] und Britische Hauspreise.
Laut BIP-Bericht haben die US-Verbraucher im dritten Quartal für Gebrauchsgüter gerade mal 2,5 Prozent mehr Dollar als im Vorjahr auf den Tisch legen müssen, um real 4,6 Prozent mehr Waren einzukaufen. Die Preise sind also um rund zwei Prozent zum Vorjahr gefallen. Wären diese dummen Nahrungsmittelpreise nicht dazwischengekommen, die um vier Prozent gestiegen sind, hätten auch die Preise von Verbrauchsgütern mehr oder weniger stagniert. Damit wäre der Preisanstieg der Verbraucherdienstleistungen von drei Prozent, der übrigens ebenfalls durch die hohen Energiekosten verzerrt ist, locker wettgemacht worden.
Unglaublich, dass die Konsumenten das einfach nicht wahrhaben wollen. Im Trend steigen ihre Inflationserwartungen stattdessen seit zehn Jahren und beliefen sich laut Conference Board im November auf 5,7 Prozent. Doch wo sollte die Inflation überhaupt herkommen? Die Geldmenge MZM ist seit Mitte der 90er doch um kaum mehr als 80 Prozentpunkte schneller gestiegen als das nominale BIP! Der handelsgewichtete Dollar hat seit Anfang 2002 gerade mal ein Viertel verloren! Und bei einer Arbeitslosenquote von 4,7 Prozent müssen die Kapazitätsreserven auf der Angebotsseite sicher noch enorm sein!
Nein, die Fed sollte sich keineswegs davon aus der Ruhe bringen lassen, dass die Erzeugerpreise für Fertiggüter mittlerweile um 7,2 Prozent über dem Vorjahr liegen und die für Konsumgüter gar um 9,1 Prozent. Denn auf den Vor- und Zwischenstufen der Produktion steigen die Preise ja nur um 22,4 respektive 8,1 Prozent, womit eine baldige Entspannung als ausgemacht gelten kann.
Dass ein Produzentenpreiszuwachs von 7,2 Prozent seit den frühen 80ern nicht mehr gesehen ward, als die Fed mit zweistelligen Leitzinsen konterte, ist ebenfalls kein Vergleich. Schließlich sorgen in der inzwischen globalisierten Welt schon die Ausländer für deflationären Druck, wie der Importpreisanstieg von 11,4 Prozent zeigt. Die anstehenden Verbraucherpreisdaten können daher sagen, was sie wollen: Dem von der Fed bevorzugten Inflationsmaß, dem Konsumdeflator ohne Nahrungsmittel und Energie, werden sie nichts anhaben können. Die Anleger dürfen also aufatmen. Denn da die Fertigungspreise partout nicht an die Verbraucher weitergegeben werden können, ergibt der für 2008 geschätzte US-Gewinnzuwachs von 15 Prozent ja geradezu unfassbar viel Sinn. (...)
Britische Hauspreise
Der britische Immobilienmarkt rauscht in den Keller. Seit Monaten zeigen alle Statistiken zu Hauspreisen fallende Werte. Auch vorwärts gerichtete Umfragen wie die jüngste der Royal Institution of Chartered Surveyors malen ein trübes Bild. Es gibt weniger Anfragen von Neukäufern, die Zahl der nicht verkauften Immobilien wächst im zweistelligen Prozentbereich, und selbst die optimistischsten Schätzungen für 2008 gehen nur von einer Stagnation aus. Übersehen wird dabei allerdings die Geschichte der Immobilienblasen: Preise stagnieren anschließend nicht, sie fallen.
(c) FTD (ftd.de) // von finanztreff.de 13.12.07
Hängt damit zusammen, dass in der Ansicht zumindest einige Marktteilnehmer davon ausgehen, dass durch solche Inflationszahlen das weitere Zinssenkungspotential seitens der FED eingeschränkt wird (und eigentlich eher Zinserhöhungen angebrachter wären).
Ein anderer Aspekt, den ich aus meinen Beobachtungen aber ableite ist, dass in einem solchen Umfeld (in den man das Zinssenkungspotential für "beschränkt" hält) - SCHLECHTE Wirtschaftsnachrichten zur Konjunktur/Arbeitsmarkt - sich doppelt hart auf den Aktienmarkt niederschlagen (eben weil Marktteilnehmer keine grossen Zinsssenkungshoffnungen mehr entgegen halten können)..... wir werden sehen.
(Es ist anzumerken),
- dass gemäß der Chicagoer ShopperTrak RCT Corp. die Einzelhandelsumsätze die zweite Woche in Folge während der Weihnachtssaison sanken. In der letzten Berichtswoche ergab sich ein Rückgang um 2,7% nach einem Minus von 4,4% in der Vorwoche im Jahresvergleich. Derzeit zeichnet sich die schwächste Weihnachtssaison seit fünf Jahren ab. (Quelle Bloomberg)
- dass die Zahlenreihe der Einzelhandelsumsätze nicht inflationsbereinigt ist und damit vermutlich in dem Anstieg ein solider Teil heißer Luft mit Inflationsaromen inkludiert ist.