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Seite 47 von 60 Neuester Beitrag: 24.03.24 22:41 | ||||
Eröffnet am: | 10.08.20 19:13 | von: Fritz Pomme. | Anzahl Beiträge: | 2.493 |
Neuester Beitrag: | 24.03.24 22:41 | von: Philipp Robe. | Leser gesamt: | 340.137 |
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Psycho bleibt psycho :-))
Sie hat auf eigenen Wunsch das Gymnasium besucht, ein Germanistikstudium absolviert
und hat erst spät hochdeutsch zu sprechen erlernt.
Und sie hat zeitgenössische Bücher geschrieben.
Um wen geht es ??
Noch bin ich (relativ) am Anfang - aber es scheint mir doch sehr informativ und gut recherchiert zu sein.
Danke für den Tipp, auch wenn es ne Weile gedauert hat, bis ich an das Hörbuch drankam.
F.P.
Der Weg vom Appeasement zum Zweiten Weltkrieg
bei Rowohlt
btw:
Gute Besprechung hier:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/...reden-17314309.html
die Verlinkung zum Artikel der FAZ ist ein bißchen arg knapp geraten, und mein Taschengeldkonto wg Ostern auch schon knapp ....
Mal schaun, ob ich Deinen Tipp über die öffentliche Bücherei bekomme....
Auf jeden Fall: Danke !
F.P.
Schade, wenn der Link nicht richtig funktioniert hat; deshalb hier nochmals die vollständige Besprechung aus der FAZ (obiger Link):
Kennen Sie Anthony Edens Schneider?
VON ANDREAS FAHRMEIR-AKTUALISIERT AM 22.05.2021-23:02
Die Bedeutung der Tischsitten sollte man nicht unterschätzen: Tim Bouverie erzählt Englands Weg in den Zweiten Weltkrieg als detailreiche Geschichte der britischen Diplomatie.
Es gibt Geschichten, die dauerhaft aktuell sind. Die kanonische Erzählung vom britischen Weg in den Zweiten Weltkrieg ist eine davon. Sie kennt Helden und Schurken, und sie hat eine klare Moral: Wer mit aggressiven Diktatoren Kompromisse eingeht, wird sich trotzdem früher oder später unterwerfen oder kämpfen müssen; er hat also nichts gewonnen, aber viel moralischen Kredit verspielt. Diese Kritik am Irrweg der „Beschwichtigung“ Hitlers durch Neville Chamberlain wurde bereits im Juli 1940, kurz nach der Evakuierung von Dünkirchen, in dem Bestseller „Guilty Men“ formuliert. Dabei ging es, wie bereits in der britischen Diskussion über den Ersten Weltkrieg, auch um die Verantwortung der für nur begrenzt kompetent gehaltenen Eliten für eine Misere, die die gesamte Bevölkerung ausbaden musste.
Mit wachsendem Abstand zum Krieg und zunehmender Forschung wurde das Bild freilich komplizierter, die Geschichte weniger eindeutig. War es wirklich so einfach, Politiker, die sich primär dem Ziel der Friedenssicherung verschrieben hatten, zu verdammen? Waren es nicht gerade die Jahre der Beschwichtigung und die zahlreichen Vertragsbrüche Hitlers, die es erlaubten, hinreichend aufgerüstet und mit der Unterstützung des ganzen Empire (außer Irlands) den Krieg fortzusetzen, als Großbritannien 1940 ohne weitere Verbündete dastand? War es bereits in den 1930er Jahren so einfach, sich zwischen Mussolini, Stalin und Hitler als möglichem Bündnispartner für einen Krieg in Europa zu entscheiden – wo selbst Churchill in dieser Frage lange keine klare Position einnahm? Wusste man immer schon, ob man zur See, in der Luft oder zu Lande aufrüsten sollte, ob der Hauptgegner also Deutschland, Japan, Italien oder doch die Sowjetunion sein würde?
Mit Geschenken überschüttet
Vor rund zwanzig Jahren hat John Lukacs in „Fünf Tage in London“ die Entscheidung zwischen Kompromiss und Konfrontation auf den 24. bis 28. Mai 1940 zugespitzt, als in London ein letztes Verhandlungsangebot erwogen und mit dem Wechsel von Chamberlain zu Churchill verworfen wurde. Tim Bouveries Buch nimmt wieder den Zeitraum ab 1933 in den Blick. Dabei stehen weniger neue Entdeckungen im Mittelpunkt, denn die zahlreichen Archivfunde beinhalten vor allem sprechende Details, als die Kunst der Erzählung. Sie konzentriert sich auf Wendepunkte, an denen eine Intervention denkbar und vielleicht aussichtsreich gewesen wäre. Diese liegen anfangs, als das Buch auch die Wahrnehmung des „Dritten Reichs“ vor allem in konservativen britischen Kreisen diskutiert, weiter auseinander, verdichten sich aber nach der Rheinlandbesetzung und dem „Anschluss“ Österreichs zusehends; das Buch endet mit der Ernennung Winston Churchills zum Premierminister. Bouverie erzählt eine Geschichte der britischen hohen Diplomatie; andere Akteure betreten die Bühne nur als Verhandlungspartner, Objekt der Beobachtung oder Beurteilung.
Der Text ist dicht recherchiert, anschaulich und quellennah. So erfährt man, mit welchen Anreizen man glaubte, die andere Seite milde stimmen zu können: Ländliche Jagdpartien schienen für Göring geeignet, Hitler erhoffte sich von einer Rheinschifffahrt mit Chamberlain einen Durchbruch (beides fand nicht statt). Tischsitten spielen eine wichtige Rolle (etwa Görings Vorliebe für besonders blutiges Rindfleisch), ebenso Kleidung und Aussehen – der Schneider Anthony Edens ist einer der geheimen Protagonisten des Buches. Man erfährt von der großen Resonanz des Münchener Abkommens, nach dem Chamberlain mit Geschenken überschüttet wurde, die von Angelruten und Ködern bis zu einem Haus an einem Forellenbach in Frankreich reichten, für das immerhin eine halbe Million Francs gesammelt wurde (dieses Geschenk wurde aber abgelehnt).
Aus der Zeit gefallen
Das hat das Potential zu einer Alltags- oder Kulturgeschichte der Diplomatie, die aber nicht systematisch entfaltet wird; sehr deutlich werden dagegen die engen Beziehungen zwischen dem kleinen Kreis englischer Politiker, die sich oftmals seit der Schulzeit kannten, schätzten oder verachteten, die sich in ihren schlossähnlichen „Landhäusern“ trafen und für die die Grenzen zwischen offizieller Diplomatie und privaten Initiativen oft fließend waren. Zumindest in Bouveries Wahrnehmung waren ihnen das Fischen, Jagen und Feiern allzu oft wichtiger als die Auseinandersetzung mit dem Gegner, und sei es auch nur durch Lektüre von „Mein Kampf“. Entsprechend kennt auch diese Geschichte Weitsichtige (vor allem Churchill) und Fehlgeleitete, und sie endet ganz klassisch: mit dem Kapitel „Schuldige Männer“.
Die Anti-Appeasement-Erzählung wird in diesem Buch hervorragend aktualisiert; trotzdem oder vielleicht gerade deswegen wirkt es etwas aus der Zeit gefallen. Das liegt zum einen daran, dass die Perspektive eine im Wesentlichen eurozentrische bleibt. Zwar werden die Vorgänge in der Mandschurei oder in Äthiopien erwähnt, auch die Rolle der Vereinigten Staaten für die Formulierung britischer Positionen gegenüber dem NS-Regime gerät gelegentlich in den Blick.
Aber was die Existenz des Empire und dessen Probleme etwa in Indien für Handlungsoptionen (und die Bewertung der Protagonisten des Buches, man denke etwa an die aktuell heftigen Debatten über Winston Churchill als „Imperialist“) bedeutet haben könnte, bleibt offen. Zum anderen transportiert die Übersetzung, die insgesamt sehr gut gelungen ist, auch wenn sie im Nachwort aus der beeindruckenden London Library eine (beliebige) Londoner Bibliothek macht, das Werk in einen anderen Debattenkontext, in dem der ausschließliche Fokus auf die britische politische Elite weniger unmittelbar einleuchtet – zumal man die reiche deutschsprachige Forschung zum Thema in der Bibliographie der Übersetzung auch stärker vermissen dürfte als im Original.
Tim Bouverie: „Mit Hitler reden“. Der Weg vom Appeasement zum Zweiten Weltkrieg. Aus dem Englischen von Karin Hielscher. Rowohlt Verlag, Hamburg 2021. 704 S., geb., 28,– €.
https://www.watson.ch/wirtschaft/usa/...erden-im-niedergang-boesartig
Natascha Wodin ist in Fürth geboren, als Kind verschleppter sowjetischer Zwangsarbeiter.
Sie wuchs in Lagern für "displaced persons" auf, und in einem katholischen Mädchenheim. Später übersetzte sie aus dem Russischen lebte zeitweise in Moskau.
ISBN-978-3-498-07389-3, 3. Auflage im März 2017
Noch habe ich das Buch nicht gelesen - aber das kommt schon noch.
F.P.
Vitalij Sjomin: Zum Unterschied ein Zeichen
(ist allerdings nur noch antiquarisch zu bekommen, z.B. bei booklooker oder vergleichbaren Händlern)
Vitalij Sjomin war Sohn eines deutschen Diplomaten und einer russischen Mutter und Wegbereiter vieler russischer Literaten, deren Werke er übersetzte. Bei wiki gibts sogar einen Artikel.....
F.P.
Die Autorin geht auf Spurensuche ihrer Familie in Russland - was sich einigermassen schwierig gestaltet; bis sie im russischen Internet auf einen Kontakt zu einem "Konstantin" stösst, der sich die Mühe macht, ihre Suche zu komplettieren und ihr wertvolle Tipps gibt.
So kann sie beispielsweise Spuren verfolgen, die bis nach Sibirien reichen - ihre Familiengeschichte wird ihr im Nachhinein verständlicher und begreifbarer.
F.P.
Schon alleine der Begriff "displaced person(s)" für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten verbietet sich im Grunde genommen. Denn diese Personen sind aus Angst um Ihr Leben geflohen;
Wer sich nicht scheut, dieses Buch zur Hand zu nehmen - wird Verständnis für Flüchtlinge bekommen - egal, woher sie kommen.
F.P.
und ein Audiobuch, eingelesen von Robert Stadlober
CDauer der ungekürzten Lesung: 610 Minuten
Inhaltsangabe: Der Stotterer hat früh gelernt, das Sprechen zu vermeiden und sich lieber schriftlich auszudrücken.
Und er hat gelernt, dass die Menschen sich leicht manipulieren und ausbeuten lassen. Nicht nur mit dem "geschriebenen Wort".
Wegen Betrugs im Gefängnis "gelandet", manipuliert er weiter und versucht, den Gefängnispfarrer zu überzeugen, dass nicht er für den Betrug ins Gefängnis gehöre, sondern eigentlich seine Eltern und "die Umstände". Und natürlich darf auch der "Sektenguru" nicht fehlen.
ISBN des Hörbuchs: 978-3-257-80406-5
F.P.
Als Lucia BERLIN veröffentlichte sie verschiedene kurze Erzählungen, die durch ihre Skoliose-Erkrankung, ihre verschiedenen Stellungen als Putzfrau und ihre Alkoholabhängigkeiten geprägt waren.
Titel des Sammel-Erzähl-Bandes: " Was ich sonst noch verpasst habe".
Gibt es allerdings auch als Hörbuch, eingelesen von Anna Thalbach
unter der ISBN 978-3-86952-312-5
F.P.
Der "Held" wird zu einem längeren Aufenthalt in einer Haftanstalt vergittert und vergattert. Dort freundet er sich, nach verschiedenen Rückblicken in seine Kindheit und Jugenderinnerungen - mit dem Gefängnispfarrer an. Oder tut so, als ob.....
Die Inhaltsangabe erspare ich mir und eventuell interessierten Lesern, denn nichts ist langweiliger als den Ausgang schon zu kennen.
Spannend und psychologisch ist die Lektüre auf jeden Fall - auch als Hörbuch zu haben. Allerdings dauert das Hörerlebnis 610 Minuten
Das Buch ist bei Diogenes erschienen.
F.P.
Dass die Geschichte gut ausgegangen ist, beziffern nicht zuletzt die Verkaufszahlen des Buches.
Macht aber nichts.
Auch wenn es vom Unrecht handelt, das einst einer First Lady angetan wurde, tut das einer spannenden Lektüre keinen Abbruch. Es ist ja kein Krimi.
lässt mich doch stutzig werden....
War Monica Lewinsky nicht PR - Fachfrau ??
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt !
F.P.
Vor Beginn der Lektüre war auch ich stutzig geworden, insbesondere als ich erfuhr, dass der Autor "als königlicher Hofberichterstatter für die britische Boulevardpresse"(1) seine Karriere in Schwung gebracht hatte. Dass jener schelmische Gedanke berechtigt war, das hat sich mir inzwischen bestätigt.
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(1) Quelle: Wikipedia
Weiter hab ich dazu nichts zu sagen... äh schreiben
Einen guten und erfolgreichen Tag
wünscht F.P.
Ulla Hahn:
Irrtum
Und mit der Liebe sprach er ists
wie mit dem Schnee: fällt weich
mitunter und auf alle
aber bleibt nicht liegen.
Und sie darauf die Liebe ist
ein Feuer das wärmt im Herd
verzehrt wenns dich ergreift
muß ausgetreten werden.
So sprachen sie und so griff
er nach ihr sie schlugs nicht aus
und blieb auch bei ihm liegen.
Er schmolz sie ward verzehrt
sie glaubten bis zuletzt an keine Liebe
die bis zum Tode währt.
(1988)
aus: Ulla Hahn: Süßapfel rot. Gedichte, Stuttgart 2003, S. 20
norberto42.wordpress.com/2016/01/11/ulla-hahn-irrtum-analyse/
Nicht zu velwechsern mit dem Poem "Lichtung" von Jandl:
lichtung
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum
(Ernst Jandl)
www.staff.uni-mainz.de/pommeren/Buchstabendreher/lechts.html