Berentzen - mehr als nur ein Schnaps?
... der Berentzen-Gruppe? (darf gerne kommentiert werden):
• Zuckergehalt der Mio Mio - Produkte wegen aufkeimender Zuckerdiskussion (noch) zu hoch (>5 bis >10%)
• Undurchsichtige Zusammensetzung des Aufsichtsrates/Rolle einzelner Aufsichtsratsmitglieder nebulös
• Verdeckte Verschuldung in der Bilanz sowie durch Stichtagseffekte (Factoring, Operate Leasing, Branntweinsteuerzahlung unmittelbar nach Bilanzstichtag)
• Organisationsstruktur weiterhin ausbaufähig: Beschaffung (Orangen), Produktion (Abfülltechnik), Vertrieb (Mio Mio)
• Fehlende Transparenz durch Listing im geregelten Markt
• Hohe Wettbewerbsintensität im Alkoholmarkt und bei den Brunnenbetrieben
• Fehlende Wachstumsphantasie insb. Im Spirituosenmarkt
• Unstetige Geschäftsentwicklung in den vergangenen Jahren
• Undurchsichtige Wachstumsstrategie (z.B. Zielmärke einzelner Segmente)
• Abhängigkeit von Großkunden (3 Kunden > 40%)
• Neue Geschäftsführung: bislang gute Ansätze und Absichten, (noch) keine realisierten Geschäftserfolge
• Saisonale Effekte (Wetterabhängigkeit/Rohstoffpreisabhängigkeit)
• Auslandsaktivitäten risikobehaftet (Vertrieb Türkei/Beschaffung China ...)
• Bisheriges Vermarktungskonzept (Social Media) wird eingestellt, hohe Anlaufkosten für neues Konzept ...
• Pensionsrückstellung: keine Neuzusagen seit Jahren, Diskontierung okay
• Citrocasa: vielversprechendes neues Geschäftsfeld dank weniger Wettbewerber, Geschäftsmodell nicht leicht kopierbar
• Mio Mio Mate: verheißungsvoller Start, aber erste Sättigungstendenzen (Geschäftsmodell leicht kopierbar), Phantasie durch Ausweitung der Vermarktungsregionen
• Sinalco: Ingangsetzungsphase abgeschlossen (aber aktuell Probleme, siehe Coca-Cola)
• Korn2Korn margen- und imageträchtiges Neugeschäft (Premium-Marke)
• Korn Herkunftsregion A+D geschützt
• Factoring: ideal (genialer Branntweinsteuereffekt)
• Refinanzierung Anleihe: im Dez. 2015 abgeschlossen (Einsparung von > 2 Mio. € p.a. ab Mitte Okt. 2017)
• Überschaubare immaterielle Vermögenswerte (Impairmenttest)
• Bekanntheitsgrad in der Branche gut (weniger gut die Margen)
• Übernahmephantasie dank neuer Aktionärsstruktur
• Geschäftsmodell schwer kopierbar 3-Säulen-Modell
• Eigene Anteile (aktuell noch geringfügige stille Reserven)
• Anleihe refinanziert, deutliche Kostenentlastung dauerhaft gesichert
• Steuerquote (positive Auswirkungen ab Geschäftsjähr 2018 absehbar)
P.S: Morgen (voraussichtlich schon frühmorgens) kommen die Zahlen Q1 zur Ertrags- und Finanzlage sowie der übliche Ausblick...
Dein letzter Beitrag ist aber mal ein richtiges Brett, daher möchte ich nur einige Punkte kurz kommentieren..
Der Zuckergehalt der Mio Mio Familie ist nach meiner Meinung normal und mit Mio Mio Cola Zero hat man eine Sorte mit unter 0,1 Gramm Zucker je 100 ml..
Ja, die Zusammensetzung des aktuellen Aufsichtsrates ist schon teilweise schwierig. Gott sei Dank geht Purkert zeitnah und auch Schuebel und Prof. Klose haben in diesem Organ auch nichts zu suchen. Die drei Arbeitnehmervertreter sind o.K.
Ich werde den Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung nicht entlasten und den vorgeschlagenen neuen Vorsitzenden Aufsichtsratsvorsitzenden nicht wählen!
Listing im geregelten Markt ist natürlich nicht perfekt, aber eine Listung z.B. im SDAX ist unter den aktuellen Rahmenbedingungen leider nicht möglich.
Die Brunnenbetriebe und der Spirituosenbereich sind keine Wachstumstreiber, aber sehr konstant und solide Umsatzbringer.
Citrocasa ist mit Sicherheit eine zielführende Ergänzung für Berentzen, aber das Geschäftsmodell hat eben extreme Chancen und Risiken. Der Kauf aus Österreich war kein Schnäppchen!!
Ich bin von Mio Mio weiter begeistert, das Produkt ist insbesondere zu den „Vergleichsprodukten“ am Markt vom Preis-/Leistungsverhältnis absolut super. Wenn es gelingt die Marke bundesweit angemessen in die Regale zu bringen sind 50 Millionen verkaufte Flaschen und mehr pro Jahr absolut möglich.
Korn2Korn ist gut und imageträchtig, bringt aber in Summe extrem wenig Umsatz.
Im Summe hat Berentzen viel Sonne, aber auch etwas Schatten der Vergangenheit!
Nach meiner Überzeugung ist diese Firma gesund und mittel- und langfristig eine solide Anlage.
Korn2Korn finde ich aus zwei Gründen interessant. Einerseits könnte die Premiummarke (kürzlich Testsieger bei einer Blindverkostung) auf das gesamte Unternehmen resp.die gesamte Spirituosensparte abfärben, andererseits ist das Bioprodukt extrem margenträchtig, und zwar insbesondere dann, wenn es (ohne Discounterrabatt) über den eigenen Hofladen abgesetzt wird. Überschlägig dürfte der Deckungsbeitrag einer Flasche K2K dem von rund 50-100 konv. Flaschen Doppelkorn entsprechen.
Offensichtlich hat Schuebel im letzten Jahr den Umsatz mit margenschwachen Produkten gepusht. Schwegmann geht da einen anderen Weg und ein Ebit von über 1,7 Mio € in Q1 2018 ist sehr ordentlich.
Mein erstes Fazit: Ganz offensichtlich wurde in der Vergangenheit getrickst und jetzt wird solide gearbeitet. Ein guter und zukunftsorientierter Weg.
bedeutet also, wenn wieder der Umsatz den Erwartungen entspricht, deutlich höhere Erlöse.
Da ist mir die momentane Lage doch deutlich lieber als ein unnormal hoher Absatz aber nix bleibt übrig...
Umsätzverlust macht mir nicht so viele Sorgen. Mitverantwortlich dafür sind Produkte, welche nicht rentabel genug waren und aus dem Sortiment gestrichen wurden. Dafür bringt dies die Marge voran. Zudem war das Wetter auch in Q1 im ganzen Land zu kalt. Bin mir sicher, dass die Umsätze mit besserem Wetter ab Q2 und wie von der Gruppe selber angekündigt ab Mitte Jahr noch deutlich anziehen werden. Hier ist das Management auf gutem Weg.
Einzig das Fruchtsaftsegment scheint noch nicht planmässig zu laufen. Bin aber optimistisch, dass das Management auch dies im Verlaufe des Jahre hinbekommt.
37 % Wachstum in Q1 2018 gegenüber dem Vorjahr sind total super.
Natürlich lag die Steigerungsrate im 2017 gegenüber 2016 noch bei über 50 % aber das Niveau steigt ja auch permanent.
Im Jahr 2016 wurden insg. gut 12 Millionen Flaschen Mio Mio verkauft und 2017 waren es schon rund 20 Millionen Flaschen.
Wenn es gelingen sollte das Wachstum von 37 % aus Q1 2018 über das Jahr 2018 zu halten reden wir 2019 über 27,4 Millionen verkaufte Flaschen Mio Mio aus 2018.
Ich denke die Flasche Mio Mio kann aktuell für mindestens 0,15 € in der Großhandel gebracht werden und die Gewinnmarge sollte bei mind. 25 % liegen.
Bei einem Umsatz von 4,1 Millionen € reden wir dann über 1 Million € Gewinn für 2018 über Mio Mio.
Bei einem aktuellen Kurswert von knapp 8,-€ ist die Dividendenrendite von fast 3 % schon sehr ordentlich.
Und der Hammer im letzten Jahr erfolgte die Auszahlung ohne Steuerabzug aufs Depotkonto.
bleibt weiterhin im Depot, aber beim naechsten Hype wird sie verkauft.
8 Euro, glaube, dass Berentzen da noch etwas Potentiol nach oben hat, aber die letzten Gewinnwarnungen waren halt da.
Kommst Du nächste Woche wieder zur Hauptversammlung von Berentzen?
Würde mich freuen!
Ja, ich kann Deinen "Frust" verstehen!
Der Berenzten Kurs-Hype im letzten Jahr bis auf knapp 13 € war schon besonders und man hätte viel Geld verdienen können.
Ich habe wie Du auch nicht verkauft und bin aktuell ca. 5 Prozent im Minus.
Natürlich hätte ich 2017 auch gerne einen schönen Gewinn mitgenommen, aber ich hatte halt nicht die Informationen wie Frank Schuebel.
In meiner Wahrnehmung hat man uns ab 2016 über gezielte PR-Kampagnen über das Unternehmen manipuliert. Der Kurs ist über einige Monate regelrecht explodiert ohne fundierte Fakten im Unternehmen. Man hat einen wahnsinnigen Trubel um Citrocasa gemacht, die Entwicklung bis heute ist in diesem Bereich enttäuschend.
Man hat uns gezielt getäuscht und einige wenige Leute haben abkassiert.
Ich bin und bleibe trotzdem bei Berentzen, weil ich nicht mit Verlust verkaufen werde.
Schwegmann hat in meiner Wahrnehmung in den letzten Monaten einen guten Job gemacht.
Die Firma steht heute wesentlich besser am Markt, als jemals in den Vorjahren unter Schuebel!
Offensichtlich hat Schwegmann durch gezielte Maßnahmen auf Kurs gebracht und die ersten Erfolge kann man schon in Q1 2018 deutlich erkennen.
Ich fahre natürlich zur Hauptversammlung nach Hannover.
Bin Mal gespannt, ob man was von Schuebel hört.
Ich werde den Vorstand und Aufsichtsrat nicht entlasten, Schuebel und Purkert gehören abgestraft.
Sehe es wie wünsch übermäßiger Hype vom Fruchtsaftsystem und dafür viel zu hohe Kosten, wie die Anleihe... Denke aber eben jetzt geht es nach und nach nach vorne :).
Die Location ist schön und das Catering nicht übel.
Bei der letzten HV waren leider nur rund 35 % der Stimmrechte anwesend.
ich hatte überlegt vorbeizuschauen, werde es aber aufgrund der verkürzten Woche nicht schaffen.
Würde mich über einen kurzen HV Bericht sehr freuen.
Ca. 150 meist ältere Kleinaktionäre in einem halbvollem Saal. Das Catering war unterdurchschnittlich, Brötchrn, Würstchen mit Kartoffelsalat und reichlich zu trinken. Ich hätte gern mal den guten Premiumkorn Korn2Korn probiert, aber den Leckerbissen hat man leider offensichtlich in Haselünne gelassen.
Der Gott sei Dank scheidende Aufsichtsratsvorsitzende G. Purkert hat die Veranstaltung wie gewohnt professionell, aber auch arrogant und provokant lustlos geleitet. Glasklar sind für den Aurelius Mann diese folgenden ca. 4 Stunden mit den Anteilseignern eine traurige Pflichtübung, für mich eine absolute 4-
Dann übernimmt O. Schwegmann wie üblich sehr nervös, aber auch menschlich das Mikrofon. Im Rückblick auf 2017 kommen zwischen den Zeilen, sehr kritische Bemerkungen über den ehemaligen CEO.
Schwegmann erläutert ausführlich und seriös das Geschäftsjahr 2017 und den Ausblick für 2018/19.
Im Bereich der Spirituosen sieht man weiter fallende Volumen. Der Weg soll hin zu margenstarken Qualitätsprodukten führen, u.a. bringt man jetzt auch einen Whiskey.
Der alkoholfreie Bereich soll in 2018 und den kommenden Jahren weiter stark wachsen. Auch hier trennt man sich von umsatz- und margenschwachen Produkten und will die Mineralwasser weiter aufwerten. Schwegmann zeigt sich begeistert über die Entwicklung von Mio Mio und betont die Wachstumspotentiale und die Margenstärke der Produkte für Vivaris.
Im Bereich Citrocasa meint man auf einem guten Weg zu sein. Kritisch betont Schwegmann die Chancen, aber auch die Risiken in diesem Segment. Man will mit der Marke jetzt auch nach Argentinien, Mexiko, Indien und Russland expandieren.
Grundtenor von Schwegmann für mich, das Schlimmste ist vorbei und wir haben sehr gute Voraussetzungen für eine gute Zukunft.
Schwegmann wirkt auf mich durchaus positiv und kompetent, aber auch er bringt keinerlei Stimmung in den Saal, daher eine klare 2-
Dann kommt der Co. Vorstand R. Brühöfner und erläutert korrekt aber auch ziemlich farblos die finanzielle Situation der Berentzen AG.
Die Firma ist profitabel, die Schulden und Zinsaufwendungen sinken und die Eigenkapitalquote liegt über 30%.
Ab dem laufenden Geschäftsjahr sinken die Zinsaufwendungen um ca. 2 Mio € pro Jahr und man erwartet ein EBIT um 10 Mio € für 2018.
Grundtenor für mich eine solide Firma, die ihre Aktionäre über die Dividende zu über 80% am Gewinn beteiligt. Brühöfner für mit eine knappe 3+
Dann stellt sich noch der kommenden Aufsichtsvorsitzende Uwe ergheim vor. Ein Mann knapp über sechzig der schon bei vielen Firmen der verschiedensten Branchen tätig war. Offensichtlich hat er aktuell keinen Hauptjob. Er macht keinen ganz schlechten Eindruck und wird schließlich mit über 99 % in den Aufsichtsrat gewählt.
Leider gab es diesmal bei nur drei, keine wirklich begeisternden Wortmeldungen aus der Runde der Aktionäre.
Leider waren die Stimmrechte auch bei dieser Hauptversammlung wieder nur zu 35,5 % vertreten.
Die Dividendenausschüttung von 0,22 € je Aktie wurde mit 99,59 % beschlossen.
Der zukünftige Aufsichtsrat wird aufgrund Beschluss mit über 99 % nur noch sechs Mitglieder haben.
Aber dann gab es noch zwei wirklich vielsagende Abstimmungsergebnisse. Der Vorstand wurde nur mit 90,7 % und der Aufsichtsrat nur mit 83,09 % entlastet.
Apropos entlastet, der ehem. CEO blieb wort- und fast regungslos auf der Tribüne.
Mein abschließendes Fazit, diese Veranstaltung war nicht vergnügungssteuerpflichtig, denn die beiden Herren des Vorstandes und die eine Dame und die Herren des Aufsichtsrates haben in meiner Wahrnehmung alle wenig Lust und Freude an ihren Anteilseignern.
Diese Firma ist grundsolide und wirft gute Renditen, wobei die besseren Jahre hoffentlich noch kommen.