Der USA Bären-Thread


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Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52
Eröffnet am:20.02.07 18:46von: Anti Lemmin.Anzahl Beiträge:157.407
Neuester Beitrag:03.02.25 16:52von: KatzenpiratLeser gesamt:24.191.837
Forum:Börse Leser heute:305
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80400 Postings, 7584 Tage Anti LemmingHier noch mal das heutige Spiegel-Titelbild

 
  
    #10776
1
26.11.07 00:07
zum Vergleich  
Angehängte Grafik:
dollarsturzflug.jpg
dollarsturzflug.jpg

80400 Postings, 7584 Tage Anti LemmingIst nicht leicht zu finden

 
  
    #10777
1
26.11.07 00:21
in dem länglichen Thread zum Link in # 10775. Daher hier noch mal der relevante Ausschnitt:

(Das ist vergleichbar dem Moment, als Rockefeller 1929 seine Aktien verkaufte, WEIL eine Schuhputzer IHM Aktien-Tipps gegeben hatte...)  
Angehängte Grafik:
screen_00286.jpg
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79 Postings, 6555 Tage oasis3Indikatoren für Aktien und Währungen

 
  
    #10778
1
26.11.07 00:24
Finde ich sehr überzeugend dargelegt von Dir, A.L. mit dem MSFT- Beispiel; nur repräsentiert eine Währung ja die Gesamtheit der darin erzielten (oder eben nicht erzielten) Wertschöpfung... Und da der USD täglich 3 Mrd Fremdkapital anziehen muß, weil IT und Pharma zwar wichtig, aber eben nicht alles sind, wäre es zumindest für die USA ungünstig, wenn der Dollar wieder nennenswert aufwertet.

Die KKP ist doch nicht eine Sache von Wechselkursen! Sonst wäre ja der Benzinpreis, wohl wichtiger als der Cheeseburger-Index(obwohl es ja Amis geben soll, die sich ausschließlich davon ernähren)als Index-geber ein Paradiesanzeiger für USA und hier bald so teuer wie Wasser in der Wüste...
Dafür ist der BMW in USA noch mehr Statussymbol als hierzulande, auch weil er teurer ist... Die KKP an Hamburgern oder einem PC-Modell zu messen ist m.E. schlicht idiotisch! Und das als Maßstab für Währungsentwicklung zu nehmen nicht viel besser...

Vamos a ver, wer richtig liegt, sagen wir in 6 Monaten; also bitte nicht bei einem technischen Rücksetzer um 2 Cent posten, oasis hat keine Ahnung, weil mein Dollar-Trade schon 20% weniger weit im Minus ist ;-)      

Optionen

80400 Postings, 7584 Tage Anti LemmingDollar-Chart zu den Titelbildern

 
  
    #10779
9
26.11.07 00:43
Oasis

1. Die USA müssen schon seit langem täglich soviel Fremdkapital anziehen, das ist nichts neues.

2. Wenn der Dollar NICHT aufwertet, sondern weiter fällt, bricht das Vertrauen weg, dann fliehen die Ausländer eher aus dem Dollar, als dass neues Fremdkapital ins Land strömt.

Ein Beispiel dafür sind die Petrodollar-Staaten. Die Idee der Abkopplung hängt auch mit dem Kursverfall des Dollars zusammen (Hauptgrund sind die unterschiedlichen Inflations-Raten). Wäre der Dollar nicht gefallen, wären die Scheichs jetzt wohl nicht auf Idee der Abkopplung gekommen, mit der deutlich weniger Petro-Dollars in die USA flössen. Dieses Geld fließt vor allem in US-Staatsanleihen. Zuflüsse von Ausländern, die bei Dollar-Tiefstkursen Schnäppchenkäufe in US-Aktien machen, sind vom Volumen her wesentlich kleiner. (Der Bondmarkt ist 5 bis 6 mal größer als der Aktienmarkt.)

Die Anbindung an einen Währungskorb ist aber noch keine beschlossene Sache. Es steht alternativ eine einmalige 20 bis 30-prozentige Aufwertung zum Dollar zur Diskussion, die die Dollarbindung per se nicht aufheben würde.
 
Angehängte Grafik:
screen_00287.jpg (verkleinert auf 65%) vergrößern
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80400 Postings, 7584 Tage Anti LemmingHypo-Crash II: Verlieren 10.000-de in GB ihr Haus?

 
  
    #10780
5
26.11.07 07:06
Damit schwappt die Hypo-Krise endgültig über den großen Teich. Wann wird es in Spanien brisant?



SPIEGE
GLOBALE KREDITKLEMME
Hunderttausenden Familien droht Zwangsversteigerung


Hausbesitzer in Sorge, Börsen in Aufruhr: Die Krise an den Finanzmärkten geht in die zweite Runde - und die könnte schlimmer werden als die erste. In Großbritannien fürchten Zehntausende, in den USA Hunderttausende Familien die Zwangsversteigerung. Auch Aktionären blühen schwierige Wochen.


Hamburg - Arme Briten: In der Kredit- und Immobilienkrise steht Zehntausenden Hauseigentümern das Schlimmste noch bevor. Auf dem Markt für Hypothekenkredite ticke "eine Zeitbombe", diagnostizierte die Londoner "Times" am Wochenende. Der Grund: Viele Hausbesitzer mit mittlerer und schwacher Bonität müssten sich auf drastisch steigende Zinsraten einstellen.

Noch 2005 köderten die Immobilienbanken auch relativ finanzschwache Kunden mit Zinsraten, die für zwei Jahre auf 6,6 Prozent fixiert waren. Diese Niedrigzinsphase ist nun vorüber: In den nächsten Monaten werden Hunderttausende Briten auf Hypothekenzinsen von gut zehn Prozent heraufgestuft werden. Bei einer 150.000-Pfund-Hypothek vermehrt sich die monatliche Zinslast damit um beinahe 300 Pfund. Vielen Familien dürfte das zum finanziellen Verhängnis werden. Letzter Ausweg: Zwangsversteigerung.

Schon jetzt sind Krisensymptome auf dem britischen Immobilienmarkt leicht zu entdecken: Die Zahl der neuen Hypotheken, die im Oktober bewilligt wurde, ist laut Daten des Bankenverbandes BBA auf 44.105 gefallen - das niedrigste Niveau seit 1997 und 37 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Eiszeit im Immobiliensektor dürfte auch auf den privaten Konsum durchschlagen. Immer weniger Briten nehmen Hypotheken auf, um größere Anschaffungen zu finanzieren. Viele Analysten glauben, dass die Bank of England im Dezember die Zinsen senken sollte, um die Lage zu verbessern.

US-Häuser: 2008 fast 1,5 Millionen Vollstreckungen erwartet

Auf dem amerikanischen Häusermarkt ist die Lage ähnlich: Die Fälle von Zwangsvollstreckungen und Zahlungsausfällen dürften nochmals deutlich zunehmen, da bei vielen Hypothekenkrediten schon bald automatische Zinserhöhungen anstehen. Allein im nächsten Jahr betreffe dies niedrig besicherte Kredite im Wert von rund 362 Milliarden Dollar, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Daten der Bank of America. Damit wäre für den gesamten Immobilien- und Kreditmarkt eine weitere Runde in der Spirale nach unten eingeläutet. Schätzungen zufolge würden allein in diesem Jahr in den USA 1,35 Millionen Häuser zwangsvollstreckt, weitere 1,44 Millionen 2008 - rund die Hälfte mehr als in den Vorjahren.

Der amerikanische Ökonom Michael Burda warnt denn auch vor einer schweren Wirtschaftskrise in den USA. "Das Land steckt in einem schweren Dilemma. Ich erwarte eine tiefgreifende Rezession", sagt der Professor der Berliner Humboldt-Universität dem SPIEGEL. "Wenn die Krise noch bis weit ins kommende Jahr hineinreicht, kann sie Ausmaße annehmen wie bei der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren."

Die Folgen der Kredit-Malaise werden auch in Mitteleuropa zu spüren sein. Auch die Schweizer Notenbank betont, die Lage an Finanzmärkten habe sich seit August erheblich verschärft. "Ich schätze die Situation als sehr ernst ein", sagte SNB-Vizepräsident Philipp Hildebrand der "Sonntagszeitung". "Wir erleben eine zweite Welle von Krisensymptomen an den Kreditmärkten". In mancherlei Hinsicht sei sie noch ausgeprägter als die erste Welle vom 9. August, als sich die US-Notenbank gezwungen sah, vorübergehend 24 Milliarden Dollar in das Bankensystem zu pumpen. "Die Krise hat sich deutlich verschärft", sagte Hildebrand.

Dax-Prognosen vorsichtig - Finanztitel unter Druck

Die Nervosität dürfte in der kommenden Woche auf den deutschen Aktienmarkt durchschlagen. "Die Stimmung hat sich deutlich eingetrübt", schreiben die Analysten der Landesbank Berlin (LBB). Es gebe eine Vielzahl von Belastungsfaktoren - daher hat die Bank ihre Prognose für den Dax zum Jahresende auf 7250 Punkte reduziert. Auch Markus Reinwand von der Helaba rechnet kurzfristig noch mit einem Auf und Ab - weitere Korrekturen seien nicht auszuschließen.

Leidtragende dürften wieder einmal die Finanztitel sein. Nachdem zahlreiche Finanzkonzerne wie zuletzt die Swiss Re immer größere Belastungen eingeräumt hatten, wächst das Misstrauen gegenüber der gesamten Branche. "Die Banken und Versicherungen stehen inzwischen alle unter Generalverdacht", sagte LBBW-Analyst Michael Köhler. In Deutschland will die in eine Schieflage geratene Mittelstandsbank IKB am Freitag ihre verschobene Halbjahresbilanz präsentieren.

Auch der steigende Euro drückt auf die Stimmung. Die Gemeinschaftswährung hat in der vergangenen Woche fast jeden Tag ein neues Rekordhoch erreicht und stand zuletzt kurz vor der wichtigen Marke von 1,50 Dollar. "Von diesem massiven Kursanstieg ist der Exportweltmeister Deutschland besonders stark betroffen", schreiben die Analysten der LBB.

itz/dpa-AFX/Reuters/dpa

Quelle:
SPIEGEL ONLINE - 25. November 2007, 15:17
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,519517,00.html  

79 Postings, 6555 Tage oasis3Petrodollars

 
  
    #10781
2
26.11.07 08:56
Vor kurzem wurde hier noch gepostet, daß Venezuela und Iran Irre sind und die Dollarbindung der Golfstaaten "nie"
infragegestellt wird... war hoffentlich nicht von Dir, Anti-Lemming. Angenommen, es wird 20-30 % aufgewertet, dann wird ja dieser Dollarverfall erstmal festgezurrt!!!

Wir sind uns hoffentlich einig, daß auch der Euro alles andere als die Stabilität per se ist- der Dollar ist nur noch wackliger, daher bleiben m.E. auch die Blue Chip-Werte so stabil(abgesehen von Citi u.ä., die nun wirklich Mist gebaut haben).
Na und weil das Handelsbilanzdefizit schon seit langem so immens groß ist, ist der Dollarverfall auch gerechtfertigt. Wie Du selbst richtig festgestellt hast, fällt der Dollar ja seit Jahren massiv und nicht erst seit Juli 2007, als Schluß war mit der Hausse!  

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80400 Postings, 7584 Tage Anti LemmingOasis - China, Petro-Dollars und die gute alte DM

 
  
    #10782
5
26.11.07 09:15
Wenn der chinesische Yuan zum Dollar (nach seiner Freigabe) aufwertet, so ist das eine Folge des enormen wirtschaftlichen Wachstums in China, dem der Wechselkurs Rechnung tragen muss. Die Amis fordern dies sogar.

Wenn die Petro-Dollar-Währungen zum Dollar aufwerten (eben um jene 20 bis 30 %, die beim Yuan auch überfällig ist), so ist das eine Folge des enormen wirtschaftlichen Wachstums in den arabischen Ölstaaten - infolge des rasanten Ölpreisanstiegs - , dem der Wechselkurs Rechnung tragen muss.

Es versteht sich wohl von selbst, dass diese Währungen dann gleichzeitig auch zum Euro um einen ähnlichen Betrag aufwerten. Die Petro-Währungen werden also absolut teurer. Ähnlich war es zu DM-Zeiten, wenn die DM aufwertete. Dies geschah im Prinzip zu ALLEN Währungen. Insofern muss eine Aufwertung der Petro-Dollar-Währungen sich - Sentiment-Kurzfrist-Schwankungen ausgenommen - auch nicht nachhaltig auf den Kurs von EUR/USD auswirken. Zu DM-Zeiten änderte sich der Kurs der spanischen Peseten zur italienische Lire ja auch nicht, wenn die DM aufwertete.

Die ganze Chose NUR auf die Finanz-Krise in USA zu beziehen scheint mir etwas zu simpel und einseitig - zumal der Dollar bereits 80 % seit dem letzen Hoch verloren hat und 35 Cents über der Kaufkraftparität notiert. Das ist schon Einiges eingepreist. Man sollte nicht die Argumente von Vorgestern auf Morgen anwenden. Die US-Defizite sind in diesem Jahr durch den niedrigen Dollar-Kurs bereits deutlich kleiner geworden - d.h. die "globalen Ungleichgewichte" wurden durch den nun schon größtenteils erfolgten Dollar-Verfall zumindest teilweise bereinigt.
 

23473 Postings, 6781 Tage Malko07Entsprechend der

 
  
    #10783
5
26.11.07 09:43
Theorie der Kaufkraftparität müsste China fürchterlich aufwerten und Japan fürchterlich abwerten. Wie kann diese ominöse Parität sowas lösen?

Wenn die USA Moneten haben wollen, müssen die Gläubiger den USA vertrauen - unabhängig des Preises eines Tennisschlägers!  

79 Postings, 6555 Tage oasis3Kaufkraftparität...

 
  
    #10784
1
26.11.07 09:51
Sehr treffsicher, Malko!
Und daher weiter Abwertungstrend beim USD, gemäß der KKP müßten ja die Golfstaaten auch abwerten, da das Preisniveau wohl sehr hoch ist(überhitzte Inflation von teilweise 12% !!)  

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23473 Postings, 6781 Tage Malko07AL, ich sprach nie davon,

 
  
    #10785
10
26.11.07 10:15
dass der US-$ überbewertet sei und deshalb fallen müsse. Ich versuchte immer nur die Gründe aus meiner Sicht darzulegen, weshalb er momentan verfällt.

Zum dem Titelbildindikator. Es sollte doch für Dich nachvollziehbar sein in welchem Umfange die Devisenspekulation von wem getrieben wird. Da sollten wir die paar privaten Trittbrettfahrer außen vorlassen.

Natürlich haben Devisenrelationen auch fundamentale Gründe (Leistungsbilanz). Wenn die potentiellen Gläubiger das Vertrauen in die Bewertungen verloren haben, kaufen sie eben kaum noch Anleihen. Wieso kommt eigentlich die ausländische Beteiligung an dem Superfonds nicht ans Laufen? Natürlich kann Vertrauen zurück gewonnen werden. Das schafft irgendwann sogar Argentinien. Ob es allerdings der jetzigen US-Administration noch gelingen wird, wage ich zu bezweifeln.

Wahrscheinlich werden wir irgendwann feststellen, dass der größte Schaden den die Kreditkrise verursacht hatte nicht der Wertverlust von Anleihen sondern der Vertrauensverlust war.

 

5847 Postings, 6682 Tage biomuelldas kaufkraftparität PRO-argument f+r den USD

 
  
    #10786
5
26.11.07 10:22
vergisst völlig 2 Punkte:

- die Möglichkeit, dass eine Kaufkraftpariät in vielen Fällen gar NIE erreicht wird. Ziwschen EU und USA könnte man dies zwar auf Grund der Vergangenheit annehmen, dass füher oder später wieder Kaufkraftparität erreicht wird (für einen kurzen Augenblick).

Das muss diesemal nicht nicht so sein, WENN die OPEC-Middle East länder die USD Bindung weiter - langsam aber immer weiter lockern/aufgeben. (glaube übrigens für Anfang Dez aucn nur eine - zunächst "einmalige Anpassung" der Wechselkurse, aber weitere Schritte werden folgen in den nächsten Monaten/Jahren. Es sei denn, man glaubt ernsthaft, dass Öl längerfristig und anhaltend wieder billiger wird ;0) Die Argumente von AL stimmen bzgl der heisslaufenden Wirtschaften der Golfstaaten auf grund der stark gestiegenen USD einnahmen - und doch sind sie ein Argument gegen den USD - wie gesagt, es sei denn man geht von in Zukunft einer deutlichen, anhaltenden Ölpreisverbilligung aus. Glaube ich nicht.

Nicht nur deshalb bin ich langfristig skeptisch für den USD, sondern auch, weil sie die Macht in den kommenden Jahren immer mehr verteilen wird. Von der alleinigen Dominanz der USA etwas hin zu China, Russland und wirtschaftlich auch OPEC länder.

Da ist ein STRUKTURELLER WANDEL im geo- und wirtschaftspolitischen Machtgefüge im Gange, der meiner Meinung nach das Argument "Kaufkraftpariät" verpuffen lässt.

und wie schon erwähnt, aber offenbar von USD Bullen völligvernachlässigt:

- die Kaufkraftparität (wenn man unbedingt daran festhalten will) kann auch erreicht werden, wenn die Inflationrate in den USA über die nächsten Jahre merklich über jener in der EU liegt. Auch dann kann wieder die Kaufkraftparität erreicht werden (oder sich zumindest annähern - OHNE dass der USD dehalb im wechselkurs gegen den € zulegen muss).


Kuzrfistig halte ich den € auch für überhitzt, aber das ist schon alles was mir pro USD einfällt.


 

286 Postings, 6446 Tage NörgeliHedgefonds macht 1000 Prozent Rendite

 
  
    #10787
5
26.11.07 11:05
mit der Kreditkrise

Mitten in der Kreditkrise sorgt ein kalifornischer Hedgefonds für Überraschung: Er hat in diesem Jahr eine Rendite von 1000 Prozent erwirtschaftet - wählend die Immobilienpreise in den USA abstürzen. Der Fonds hat einfach klüger gewettet als die meisten Finanzprofis.

London - Fallende Häuserpreise, Zwangsversteigerungen, weltweite Kreditklemme: Die Immobilienkrise in den USA hat die internationale Finanzbranche in schwere Turbulenzen gestürzt. Doch ein Unternehmen hat dem Trend erfolgreich getrotzt: der Hedgefonds Lahde Capital mit Sitz im kalifornischen Santa Monica.


Gerade ein Jahr ist es her, dass Andrew Lahde das Unternehmen gegründet hat, da verzeichnet es schon eine Rekordrendite von 1000 Prozent. Wie die "Financial Times" berichtet, hat Lahde konsequent gegen den Markt gewettet - und gewonnen. Während andere Hedgefonds, Banken und Finanzinstitute im großen Stil in Risikokredite investierten, mied Lahde das sogenannte "Subprime"-Segment. Im Gegenteil: Andrew Lahde sah die heraufziehenden Probleme voraus und setzte auf einen Zusammenbruch des Marktes.

Lahde hatte, wie auch eine kleine Gruppe anderer Fondsmanager, Derivate gekauft, die auf einen Wertverlust der Billigkredite spekulierten. Das Gros des Marktes wettete hingegen auf ein immer weiteres Wachstum: Subprime-Kredite wurden mit Preisaufschlag von einer Bank zur nächsten weitergereicht.

"Unser gesamtes Bankensystem ist ein Desaster", schrieb Lahde in einem Brief an seine Anleger. "Meiner Meinung nach wären alle größeren Banken insolvent, wenn sie ihre Assets am Markt bewerten müssten." Die aktuelle Entwicklung gibt ihm nun Recht.

Angst vor der Rezession

Auch in diesen Tagen wächst die Furcht vor einer neuen Verschärfung der Krise. Insbesondere den USA könnte eine Rezession drohen, warnen Experten (mehr...). "Eine Rezession wird derzeit eingepreist", sagte Jan Loeys, Volkswirt bei JP Morgan. In der vergangenen Woche seien die Märkte bereits in einen "virtuellen Panik-Modus" verfallen. Peter Sutherland, Chairman von Goldman Sachs, mahnte ebenfalls: "Die US-Wirtschaft befindet sich in schlimmem Zustand."

Beobachter warnen, dass Kredite noch knapper werden könnten - mit verheerenden Folgen für die Realwirtschaft. Wenn die Banken sich bei der Kreditvergabe zurückhalten, wird es für Unternehmen schwieriger, geplante Investitionen zu finanzieren. "Es ist eine gefährliche Phase für die Weltwirtschaft", sagte Sutherland.

Doch was die meisten Finanzleute in Angst und Schrecken versetzt, hat anderen hohe Gewinne gebracht. Denn neben dem Kalifornier Lahde haben auch andere Fonds auf ein Platzen der Subprime-Blase gewettet. In absoluten Zahlen machte John Paulson den größten Gewinn. Sein Unternehmen Paulson & Co. hat im vergangenen Jahr zwei Milliarden Dollar für zwei Fonds eingesammelt, um gegen die Immobilienblase zu wetten. Aktuell haben die Fonds einen Wert von acht Milliarden Dollar. Zusammen mit anderen Fonds hat Paulson durch die Kreditkrise insgesamt zwölf Milliarden Dollar gewonnen.

FORUM

"Es gab in der Geschichte der Finanzmärkte noch nie einen Handelsgewinn in dieser Größenordnung", sagte Arki Busson, der Chairman der EIM Group, laut "Financial Times". Busson hat selbst bei Paulson investiert. Als dieser das Geld für seine neuen Fonds im vergangenen Sommer eingesammelt hatte, sagte er, dass er in seiner ganzen Karriere "noch nie eine solche Chance gesehen" habe.

Andere Beobachter sagen, dass die Krise auf dem Kreditmarkt nicht allzu schwer vorauszusehen war. Allerdings stellt sich dann die Frage, warum nicht mehr Finanzprofis so gewettet haben wie Paulson oder Lahde.

Inzwischen, mitten in der tatsächlich eingetretenen Krise, ist diese Erkenntnis Allgemeingut. Für Fondsmanager Lahde heißt das, dass er sich langsam wieder zurückzieht: Da, wo alle sind, hat er nichts verloren. Derzeit fängt Lahde an, das Geld seiner Anleger wieder auszuzahlen. "Die Risiko-Rendite-Chancen sind längst nicht mehr so attraktiv wie in der Vergangenheit." Er selbst werde einen Teil seiner Gewinne in Gold und andere Edelmetalle investieren.  

23473 Postings, 6781 Tage Malko07Was Lustiges?

 
  
    #10788
5
26.11.07 12:22

Bei uns in... Schanghai

Die Macht der Acht

Westliche Börsianer halten viele asiatische Werte für hoffnungslos überbewertet. Doch die asiatischen Börsen gehorchen eigenen Gesetzen, die nicht einmal der legendäre Notenbanker Alan Greespan versteht.
Von Janis Vougioukas

     

 

Westliche Börsenexperten lästern oft über den wilden chinesischen Aktienmarkt. Der boomt zwar. Doch viele Firmen sind inzwischen so hoch bewertet, dass chinesische Anleger in London und New York inzwischen als völlig irrational gelten. Selbst der ehemalige Chef der amerikanischen Notenbank, der legendäre Alan Greenspan, hat vor "dramatischen Korrekturen" an den chinesischen Börsen gewarnt.

Chinas Anleger haben das einfach überhört. Denn alle hier wissen, was Greenspan wahrscheinlich nie verstehen wird: China hat seine eigenen Bewertungsmethoden, magische Kennzahlen - und kein westlicher Börsenfachmann wird das System jemals vollständig erfassen.

Zum Beispiel die Acht. Das ist eine besonders gute Zahl, eine Glückszahl. Denn acht wird auf Chinesisch "ba" ausgesprochen. Das klingt so ähnlich wie "fa". Fa bedeutet Reichtum. Die Acht ist so wichtig, dass die Olympischen Spiele in Peking am 8.8.2008 um 8 Uhr abends eröffnet werden. Unternehmen zahlen bei Telefongesellschaften hohe Gebühren für Nummern mit vielen Achten.

In China sind Privatanleger für drei Viertel aller Transaktionen verantwortlich. Seit die Börse boomt, gehörten dazu auch immer mehr Hausfrauen, Schulkinder und Rentner. Doch ist das Börsengeschehen unübersichtlich geworden. Deshalb orientieren sich immer mehr Anleger an den chinesischen Glückszahlen, besonders der Sechs, der Acht und der Neun.

Das System bietet nicht nur den verwirrten Kleinanlegern Orientierung: Das Brokerhaus Xintai Securities schrieb in einem Bericht über die in Shenzhen gehandelte Tianjin Teda Co: "Der Aktienkurs schließt gerne mit Glückszahlen."

Besondere Aufmerksamkeit erregte kürzlich die Aktie des Technologieunternehmens Xinjiang Joinworld mit der besonders glücklichen Wertpapierkennnummer 600888. Chinesische Zahlenkenner haben allerdings errechnet, dass die Aktie in diesem Jahr erstaunlich schlecht lief, entgegen dem Markttrend. Haben die Glückszahlen am Ende doch nicht immer Recht? Oder ist gerade das ein gutes Zeichen?

 

(SZ vom 23.11.2007) www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/772/144446/

 

7360 Postings, 6451 Tage relaxed#10787 Endlich enttarnt:

 
  
    #10789
6
26.11.07 12:54

Andrew Lahde alias Anti Lemming ;-)

 

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20.Blackfriday-schätzungen von ShopperTrak zu hoch

 
  
    #10790
4
26.11.07 14:40
Holiday Money 2007Full coverage
 

 

Holiday sales fail to get shoppers to splurge

Industry trade group says Black Friday discounts drew big crowds but not big spenders. But Cyber Monday sales expected to break record.


feed://rss.cnn.com/rss/money_news_economy.rssMore vide

Holiday shoppers rise early
Bargain hunters hit shops early the day after Thanksgiving. CNN's Ali Velshi reports.Play video

 

 

NEW YORK (CNNMoney.com ) -- Although deep discounts brought out much bigger crowds of holiday bargain hunters, a major retail trade group said Sunday that shoppers actually spent less money this year over the crucial Thanksgiving weekend.

The National Retail Foundation's (NRF's) 2007 Black Friday Weekend Survey said more than 147 million shoppers hit the stores over the Black Friday weekend, up 4.8 percent from last year.

However, the trade group said consumers, on average, spent an estimated $347.44 in total on Thursday, Friday, Saturday and Sunday, down 3.5 percent from the previous year.


The NRF's projection put a damper on some earlier estimates, including one from MasterCard Advisors on Friday that estimated Black Friday purchases to hit $20 billion this year, up from $19.1 billion last year.

 

Also, ShopperTrak RCT Corp., which tracks sales at more than 50,000 retail outlets, said Saturday that total sales rose 8.3 percent to about $10.3 billion on Black Friday, compared with $9.5 billion on the same day a year ago.

"While last year showed a greater emphasis on high-definition televisions, this year consumers were focused on lower-priced doorbusters like digital photo frames, laptops and cashmere sweaters," NRF CEO Tracy Mullin said in a statement.

Industry analysts said retailers this year are especially challenged to drive sales in the coming weeks as many Americans struggle to find spending money amid the ongoing housing downturn and other economic pressures.

"Though Black Friday weekend was a complete success for many retailers, the results of the holiday season won't be determined until the last two weeks of December," Mullin said.

While many malls opened their doors to throngs of discount shoppers at midnight, several retailers, including J.C. Penney (Charts, Fortune 500) and Kohl's (Charts, Fortune 500), kicked off Black Friday as early as 4 a.m. this year.

The NRF said the early openings paid off with 14.3 percent of consumers out shopping before 4 a.m. this year compared to 12.4 percent last year.

The early bird gets the discount Men outspent women on so-called "doorbuster deals," especially on electronics. The group said male shoppers spent $393.63 on Friday compared to $303.95 by women shoppers.

 

In terms of where people shopped, the NRF said 55.1 percent of shoppers visited discount stores, 38.7 percent shopped in traditional department stores, 43.2 percent hit specialty retailers for sales while 31.6 percent of shoppers went online for their gift buying.

Clothes, books, videogames, consumer electronics and toys were the most popular purchases over the weekend.

Black Friday is so named because it's when retailers traditionally begin posting their annual profit, a reflection of the holiday season's importance to the retail industry.

The NRF estimates that one in 12 consumers, or 8.2 percent, has finished their holiday shopping. The group expects total holiday sales for the November-December period will rise 4 percent to $474.5 billion, its slowest growth rate in five years.

The NRF survey was conducted from Nov. 22-24 and has a margin of error of plus or minus 1.5 percent.

Beat the mobs on 'Cyber Monday' Meanwhile, online retailers are bracing for their kickoff to holiday shopping on Cyber Monday.

 

The NRF expects 72 million consumers will shop online from home or at work on Monday for after-Thanksgiving bargains.

ComScore Networks said Sunday that it expects Cyber Monday sales to surpass $700 million, making it the heaviest online spending day on record.

Video games and consoles - includingNintendo's (Charts) Wii, Sony (Charts)'s PlayStation 3 and the popular game Halo 3 - are expected to be the top online purchases on Monday followed by furniture and appliances, consumer electronics and clothing.  To top of page

 

508 Postings, 6785 Tage wandlergerade im radio gehört(zu china)

 
  
    #10791
2
26.11.07 14:44
scheinbar aufdruck chinas verwehrte unser pabst den
empfang des Dalaj Lama,frage an alle,was kann man noch
alles erwaten(in diesem sinn)die heiligsprechung des china-
kommunismusvorsitzenden)ich will bitte niemand verletzen
o.profizieren ich schuettle den kopf u.grübleWandler  

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20.The cost of X-mas07: 4% Inflation

 
  
    #10792
26.11.07 14:56

Sprich: inflationsbereinigt verlief der BlackFriday schlechter als im vergangenen Jahr!!!!

Milking maids add to '12 Days' cost

Cost to buy all items mentioned in song up 4% in '07 to $78,100, according to PNC report.

 

 

partridge_holiday.03.jpgAt least the partridge in the pear tree doesn't cost more this year.PITTSBURGH (AP) -- While the origins of the Christmas carol "The Twelve Days of Christmas" may be a mystery, one thing is certain: It's getting more costly to buy your true love all the items mentioned.

 

[witziger Indikator!]

It would cost $78,100 to buy the 364 items, from a single partridge in a pear tree to the 12 drummers drumming, repeatedly on each day as the song suggests, according to the annual PNC Christmas Price Index compiled by PNC Wealth Management. The cost is up 4 percent from $75,122 last year.

Buying each item in the song just once would cost $19,507, up 3.1 percent from last year's $18,921. And shopping online would be costlier, with the total for the 364 items costing $128,886, up 2.5 percent from last year's $125,767. You would spend $31,249 online for each item just once this year.

Though a humorous look, PNC said the index mirrors actual economic trends. PNC has been calculating the cost of Christmas since 1984.

Helping push the cost up this year is the minimum wage hike, which bumped the cost of eight maids a-milking from about $41 to nearly $47.

"They have not had an increase since 1997," said Jim Dunigan, managing executive of investment for PNC Wealth Management. "The good news is, if you're a maids a-milking, they will also see an increase in 2008 and 2009."

Higher food costs pushed the six geese a-laying from $300 to $360. And reflecting higher gold prices, those five gold rings will cost $395, up 21.5 percent from last year's $325.

Special Report: Holiday Money 2007 "The cost of the gold rings in this year's Christmas Price Index reflects the general trend of increasing commodity prices in the Consumer Price Index, including gold," Dunigan said. "In addition, increased fears about inflation and the value of the dollar may have led investors to turn to gold as a safer place to invest their money."

 

Not everything is more costly. The price of a partridge ($15), two turtle doves ($40) and three French hens ($40) remained the same, as did seven swans a-swimming, at $4,200, and nine ladies dancing, at $4,759.

PNC checks jewelry stores, dance companies, pet stores and other sources to compile the list, Dunigan said.

If one had $78,000 to splurge for Christmas, there's "probably a Mercedes or a Hummer in there someplace," Dunigan said. "The key there is you'd lose the romantic value."

"I'm sure there's something on the list for everybody," he said. "If it was my wife, she'd probably go for five gold rings."

As for the origins of the carol, which has been around for hundreds of years, some contend the song was a coded way to teach aspects of Catholicism. According to such claims, the six geese a-laying represent the six days of creation and the 10 lords a-leaping represent the 10 Commandments.

Snopes.com, an Internet urban legend-debunking Web site, says there's no substantive evidence that the carol was used to preserve tenets of Catholicism. To top of page

 

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20."Neue" Masche der Hedge-Fonds: Geld leihen! ;)))

 
  
    #10793
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26.11.07 15:28
Täuschen und Tricksen ist Trumpf
Von Frank Wiebe

Das "Wall-Street-Journal" macht auf eine interessante Technik der Hedge-Fonds aufmerksam: Einige leihen sich Geld, wenn Kunden ihr Vermögen abziehen, und blasen so künstlich die "Assets under Management" auf. So entsteht der Eindruck, die Welt sei in Ordnung, der Fonds stehe nach wie vor im Saft.

Das ist wieder eine neue Variation des Themas "Täuschen und Tricksen". Im Moment sind sich alle einig: Nur mit mehr Transparenz kann die Finanzkrise überwunden werden. Aber diese Forderung richtet sich immer nur an die anderen, nicht an einen selbst. Wir haben ja eine Menge Schmach und Heldentaten bei den Banken gesehen - hohe Abschreibungen, aber auch erstaunlich stabile Ergebnisse. Die Wahrheit ist aber, daran muss man immer wieder erinnern, dass es zurzeit keine klaren Regeln gibt, wie bestimmte Vermögensgegenstände zu bilanzieren sind. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

So ist die Unsicherheit im Moment wieder fast so groß wie im August, vor allem bei den Banken untereinander, die am besten wissen, wie wenig sie sich trauen können. Entsprechend häufig ist vor allem in den USA die Rede von einer drohenden Rezession. Oder von einer drohenden zweiten Abschreibungswelle, weil viele verkorkste Immoblienfinanzierungen erst im kommenden Jahr in die kritische Phase kommen.

Das alles wird am Markt diskutiert. Spielt aber am Aktienmarkt keine große Rolle. Vielleicht ist die Tatsache, dass so viele Leute Angst haben, ein gutes Zeichen für den Markt - dann sind nicht alle investiert. Möglicherweise ist einfach immer noch so viel Liquidität im Spiel, dass die Aktienbörsen nicht sinken, weil niemand mehr weiß, wohin mit dem Geld - selbst der Geldmarkt ist ja inzwischen kein sicherer Hafen mehr.  

286 Postings, 6446 Tage NörgeliKater im Kaufrausch-Land

 
  
    #10794
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26.11.07 15:56
Kater im Kaufrausch-Land



Schöne Bescherung! Die Weihnachtssaison in den USA verspricht angesichts der Kreditkrise und schleppender Konjunktur so schwach zu werden wie seit Jahren nicht mehr. Besorgte Einzelhändler gehen mit extravaganten Tricks auf Kundenfang.

New York - Wer geht um 4 Uhr nachts Geschenke kaufen? Zum Beispiel Irene Harris, eine Kindergärtnerin aus Islip bei New York. Lange vor Sonnenaufgang machte sich Harris am Freitag zu J.C. Penney auf, ein Billig-Kaufhaus in der Sunrise Mall im nahen Massapequa, das an dem Tag extra früh öffnete. Dort ergatterte sie einen riesigen Plüschbären, ein Set mit fünf Prinzessinnen-Puppen und einen iPod- Radiowecker - alles zum halben Preis. "Hinterher war ich völlig fertig", ächzt sie. "Aber es hat sich gelohnt."

So wie Harris stürmten am Freitag Hunderttausende Amerikaner in aller Herrgottsfrühe die Läden, um sich Schnäppchen zu sichern. Manche campierten in Schlafsäcken auf den Parkplätzen der Einkaufszentren, andere auf den Ladeflächen ihrer Autos. Harris machte die Nacht mit drei Freundinnen und drei Kannen Kaffee durch.


"Black Friday" heißt dieser Tag in den USA, der Kaufrauschtag nach Thanksgiving - und traditionelle Anstoß des Weihnachtsgeschäfts, jener wichtigsten Shopping-Saison des Jahres. "Schwarzer Freitag" deshalb, weil er den US-Einzelhandel noch schnell in die schwarzen Zahlen heben soll, mit allerlei Sonderaktionen, Ramschpreisen und Gimmicks. Eine Art umgekehrter Winterschlussverkauf also, der dieses Jahr freilich weit bizarrere Ausmaße annahm als sonst. Denn dieses Jahr, so fürchtet die Branche, geht's um alles.

Der US-Konjunktur geht die Puste aus, und die Verbraucher haben - dank Kreditkrise, hoher Energiepreise und sinkender Löhne - diesmal so wenig Geld in der Tasche wie seit Jahren nicht mehr. Nach ersten Stichproben verzeichneten die Läden am "Black Friday" zwar 147 Millionen Kunden, 4,8 Prozent mehr als 2006 - doch die gaben insgesamt 3,5 Prozent weniger aus. "REZE$$ION", betitelte die "New York Times" ihre Sonntagsbeilage, in roten, gigantischen Großbuchstaben, die sich zur Seite neigten wie die kenternde "Titanic".


Immer mehr Amerikaner müssen sparen - ausgerechnet zum Auftakt des Weihnachtsrummels. In einer Umfrage des Zogby-Instituts unter US-Käufern kündigte mehr als ein Drittel an, dieses Jahr weniger fürs Christmas-Shopping auszugeben als 2006. Das schlägt sich schon seit Wochen auch in den Umsatzzahlen der populären Großkaufhäuser wie J.C. Penney und Macy's nieder, die ihre Prognosen kürzten. FedEx und UPS, die beiden Top-Kurierunternehmen der USA, korrigierten ihre Vorhersagen fürs Weihnachtsgeschäft ebenfalls nach unten: Wo weniger gekauft wird, wird weniger verschickt.

Kater im Land des ewigen Kaufrausches: Die Beratungsfirma TNS erwartet, dass die US-Weihnachtsumsätze dieses Jahr insgesamt nur um drei Prozent zum Vorjahr steigen werden. Es wäre die schwächste Zahl seit dem 11. September 2001 und dem Dotcom-Crash. Daran können auch die Horden europäischer Touristen nichts ändern, die dieser Tage die USA überrollen und den günstigen Wechselkurs zum interkontinentalen Shopping-Trip ausnutzen. Ohne sie sähe es also noch viel schlechter aus.


Kein Wunder, dass der Kampf um jeden Kunden groteske Formen annimmt. Noch nie zuvor begannen die Sonderangebots- und Weihnachtsaktionen so früh wie diesmal. Wal-Mart schaltete seine ersten Anzeigen bereits am 1. November, dem Tag nach Halloween. Slogan: "Was machen Sie mit Ihren Ersparnissen?"

"Diesmal wird's ernst", sagt der Einzelhandels-Analyst John Morris von Wachovia. "Die Geschäfte bedienen sich jeder nur möglichen Waffe, um die Verbraucher zu erreichen." Der New Yorker Elektronik-Großmarkt CompUSA verkaufte am Freitag GPS-Navigationsysteme und Flachbild-Fernseher zu Schleuderpreisen. Draußen gab es für alle, die seit dem Vorabend auf der Fifth Avenue Schlange standen, Kürbiskuchen, das traditionelle Thanksgiving-Dessert. Als die GPS-Systeme binnen 15 Minuten ausverkauft waren, gab es trotz des Kuchens fast Randale.

Konkurrent Best Buy unterhielt die Mengen mit DJs und verteilte Lagepläne, die das Auffinden der Waren in den Geschäften erleichterten. Der Discounter Sam's Club offerierte den Früh-Shoppern ein komplettes Frühstück mit Kaffee, Milch, und Bagels - gratis.


Ob all diese Tricks fruchten - es zeigt sich natürlich erst zum Jahresende. Schon jetzt aber steht fest, dass sich nach einer Umfrage der Marketingfirma Compete mehr als die Hälfte aller US-Kunden lieber in Billigketten umtun als in Luxusläden wie Nordstrom oder Ralph Lauren. "Trade-down"-Saison heißt das im Branchenjargon trübe - die Saison des absteigenden Käufers.

Den totalen Nullkauf propagiert die Aktivistengruppe Adbusters. Die erklärte den Freitag zum "Buy Nothing Day", wie jedes Jahr seit 1992. Dazu stellte sich der Konsumkritiker und Performance-Künstler Bill Talen alias Reverend Billy mit einem Megafon vor die Macy's-Zentrale in Manhattan und brüllte, begleitet von seinem Gospel-Chor in Safranroben: "Stop shopping! Stop shopping!" So weit sind die US-Kunden noch nicht - sie strömten ungerührt an ihm vorbei.

 

234280 Postings, 7571 Tage obgicouCiti mit 17000 bis 45000 Entlassungen?

 
  
    #10795
7
26.11.07 16:38

das wäre ein zimelich großer Cut:
http://biz.yahoo.com/rb/071126/citi_jobs.html  

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20.Insider auf Schnäppchenjagt

 
  
    #10796
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26.11.07 16:44

Laut FTD lagen die Insider 2000 richtig -mit Verkäufen.
Was die FTD allerdings nicht erwähnt ist, dass Insider 2001 völlig falsch lagen -mit Käufen.
(siehe: http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/ww2/sfn/buildww/id/...epot/0/index.html)
Sie sind bereits VOR dem eigentlichen Absturz der Aktien eingestiegen.
Scheinbar sind Insider gut dazu in der Lage, massive Überbewertungen zu verkaufen oder kleine temporäre Tiefs in Bullenmärkten zu kaufen. Doch große Abschwünge können sie nicht antizipieren.
Sie gehen prinzipiell bei ihren Käufen erstmal vom Szenario "Korrektur-in-Bullenmarkt" aus.
Das könnte diesmal, wie schon 2001 in die hose gehen...

FTD-Insider-Index

Vorstände gieren nach eigenen Aktien  

von Bernd Mikosch

 

Führungskräfte europäischer Unternehmen rechnen mit einem schnellen Ende der Finanzkrise. Sie legen sich in großem Umfang Aktien ihrer Arbeitgeber ins Depot, was dafür spricht, dass sie diese Papiere für unterbewertet halten.

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/...%20Aktien/283966.html

 

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20.Stimmungsindikatoren im Bärenmarkt wertlos.

 
  
    #10797
4
26.11.07 17:09

Scheinbar verlieren viele Stimmungsindikatoren -wie z.B. die insiderkäufe- in einem laufenden Bärenmarkt ihre kontraindikatorische Aussage.

Als sehr gutes Beispiel hierfür möchte ich mal den Herbst 2002 anführen.
Auf dem Herbsthoch im August waren die Stimmungsbarometer von Investors Intelligence auf Rekordhoch bezüglich Pessimismus.
Der Dow stand damals bei 9000.
In den folgenden 2 Monaten ist er damals in einem Rutsch, ohne nennenswerte Korrektur auf 7500 zurückgegangen.

Sehr gut hingegen hat der Panik-Indikator (hohe umsätze, großer Kurseinbruch) im Zwischentief Ende Juli 2002 funktioniert, worauf der DJIA von 7500 auf 9000 innerhalb eines Monats hochgecrasht ist.
Eine nennenwerte Korrektur erwarte ich in der Folge also erst nach einem oder zwei panikartigen Ausverkäufen.
Daraufhin und schon währenddessen werde ich proggressiv antizyklisch in Calls umschwenken.
Jetzt schon in großem Umfang in Calls zu gehen bietet mir derzeit ein zu geringeres Chance-Risiko-Verhältnis.

Abgesehen davon frage ich mich, was auf dem aktuell immernoch historisch hohen Stand der Indizes bitteschön nach oben korrigiert werden sollte?

 

2517 Postings, 6361 Tage AlterSchwede_rel20.Was ist Stagflation...?

 
  
    #10798
10
26.11.07 17:25

Antwort:

 

12993 Postings, 6408 Tage wawiduDeflationäre Tendenzen?

 
  
    #10799
5
26.11.07 17:50
Aus Sicht des Autors des Artikels unter

http://www.safehaven.com/article-8890.htm

könnte durchaus eine deflationäre Rezession anstehen. Hauptbegründung: Während die Kurven der monetären Parameter "Total Revolving Credit" und "Individual Consumer Loans from all banks" noch ungebremst nach oben laufen (inflatorisch), stagniert die Umlaufmenge/-geschwindigkeit des Geldes (St. Louis Fed Monetary Base) seit Anfang 2006.  

Optionen

Angehängte Grafik:
monetarybase.png (verkleinert auf 85%) vergrößern
monetarybase.png

234280 Postings, 7571 Tage obgicousehr schön

 
  
    #10800
4
26.11.07 18:21

die beiden Postings obendrüber;
in 10798 wird ein Vorläuferindex (der Einkaufsmanager) gegen einen nachlaufenden Index (die Preisentwicklung) gehalten;
in 10799 sehen wir, daß es mit der Geldmengenexplosion nicht mehr so weit her ist, was zu einem Rückgang der Inflation führen könnte, womit dann wieder der Einklang mit der wirtschaftlichen Entwicklung hergestellt wäre.  

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