Der USA Bären-Thread
Seite 427 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.407 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.190.660 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 7.300 | |
Bewertet mit: | ||||
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irgendwer aus dem thrad wr glaube vorige woche drüben und gab die beschreibung ab, dass da medial garnichts los ist > alles in butter. und betreffen wird es die große masse erst später, vielleicht auch erst in einem jahr, wenn die zinsen villeicht merklich anziehen werden.
Sorry, mein Rechner hat rumgespastet und habe mir doch noch ein paar AAPL-Puts kaufen wollen/gekauft.
biddeschöön:
OPTION CHAIN FOR S&P 500 INDEX | ||||||||||||||
CALLS | PUTS | |||||||||||||
Hide November, 2007 Options | ||||||||||||||
Symbol | Last | Change | Vol | Bid | Ask | Open Int. | StrikePrice | Symbol | Last | Change | Vol | Bid | Ask | Open Int. |
JXDKA | JXDWA | |||||||||||||
JXDKE | JXDWE | |||||||||||||
JXDKH | JXDWH | |||||||||||||
![]() | Last as of 11/23/2007 2:00:03 PM | |||||||||||||
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JXDKT | JXDWT |
So, habe mir mal die Mühe einer Bildbearbeitung gemacht. Ich war so frei dein Bild einzubinden, malko.
Der Vergleich zu 2000 kam mir auch immer wieder in den Sinn, v.A. in Bezug auf die Manipulationen im DJIA.
Daher würde ich auch nicht im DJIA short gehen. Der SPX ist dafür jedoch ideal geeignet.
Ich denke -sofern eine wirkliche Vergleichbarkeit überhaupt vorhanden sein kann- wir stehen eher hier:
Begründung:
1. Wie 2000: Gleiches Level wie August-Tief (Roter Wiederstand)
2. Bisher war noch keine Panik im Markt, der richtige Sell-off muss erst kommen, bevor es wieder ein GUTES Stück hochgehen kann, so wie 2000 halt.
so wird's laufen: die Retailer haben Muffensausen wg. möglicher Konsumzurückhaltung und geben aggressivste Rabatte (siehe n-tv-Artikel unten). Da wird sich der US-Konsument nicht lumpen lassen (endlich mal wieder was richtig billiges kaufen), denn wer es gewohnt ist, sein Limit auszureizen, der wird im Mega-SALE nicht widerstehen können ;o)
Der am Montag gemeldete Retail-Umsatz wird enorm sein, die ANALysten werden das als Bestätigung des intakten Konsumklimas werten und zum bullischen Halali auf Aktien blasen. Und schon ist der Short Squeeze da. Wie das Gesamtgeschäft der Holiday Season am Jahresende aussehen wird, steht auf einem anderen Blatt, von den Margen der Retailer mal ganz abgesehen. Aber zumindest das erste Verkaufswochenende wird wohl sehr gut laufen.
Ich bin auch noch moderat short positioniert, aber ganz wohl ist mir nicht dabei ...
VG, Isc.
Black-Friday
US-Einzelhandel legt los
In den USA ist Black Friday – aber keine Sorge, das hat nichts mit der Börse zu tun. Denn heute ist der Tag nach dem "Thanksgiving"-Fest, an dem die Amerikaner besonders gerne shoppen gehen und der Einzelhandel endlich die Kassen klingeln hört.
Der Tag nach Erntedank ist meist der umsatzstärkste Einkaufstag in den USA und ein Barometer für das gesamte wichtige Weihnachtsgeschäft. Der Brückentag trägt in den USA den Namen "Black Friday" (Schwarzer Freitag), weil einige in den Vormonaten oft verlustreiche Händler erst durch das am "Black Friday" angelaufene Weihnachtsgeschäft in die schwarzen Zahlen kommen.
Und auch in diesem Jahr haben Schnäppchenjäger zum traditionellen Auftakt des US-Weihnachtsgeschäfts bereits im Morgengrauen landesweit die Läden gestürmt. Vielerorts hatten Kunden schon die Nacht über trotz kühler Temperaturen in langen Schlangen vor den Geschäften ausgeharrt. Aus Angst vor einem wegen der Kreditkrise enttäuschenden Weihnachtsgeschäft bietet der US-Einzelhandel in diesem Jahr sehr frühzeitig so umfangreiche Rabatte an wie selten zuvor.
Einen Tag nach dem "Thanksgiving"-Fest öffneten fast alle großen Kaufhäuser und Ladenketten bereits um 05.00 Uhr morgens oder sogar schon um Mitternacht. Zahlreiche Einzelhändler hatten nicht einmal den traditionellen Startschuss abwarten wollen und schon am Feiertag aufgemacht. Mehr als die Hälfte der Amerikaner plante für Freitag einen Einkaufsbummel. Experten warnten allerdings vor dem womöglich schlechtesten Weihnachtsgeschäft seit Jahren. Wegen der lahmenden Konjunktur haben die Verbraucher dieses Jahr weniger Geld.
Dem Einzelhandel bleibt nun zu hoffen, dass zumindest das Wetter mitspielt. "Das Wetter ist ideal", sagte der Chef des Warenhausriesen Macy's, Terry Lundgren, mit Blick auf winterliche Temperaturen. "Es liegt nun ganz an uns", meinte er in einem TV-Interview. Die Preisnachlässe erreichten vielfach bis zu 75 Prozent. Besonders gefragt sind nach Branchenangaben Elektrogeräte, Spielwaren und Geschenkgutscheine.
(n-tv.de 23.11.07)
Nun zu unserem kleinen Vergleich:
Prinzipiell stimme ich mit dir überein, es ist noch ein "long way down to go". Die Frage für den Praktiker ist, möglichst ideale Aus- und Einstiegspunkte zu finden, da die Baisse von Bearmarktet-Rally unterbrochen sein wird.
Das Problem ist natürlich, dass die Baisse 2007 nicht exakt wie 2000 ablaufen wird sondern eben nur ähnlich.
Bei genauem Hinsehen stellt man fest: Die prozentuelle Entwicklung vom Top aus betrachtet liegt irgendwo in der Mitte zwischen deinem Sep.2000 und meinem Okt.2000-Szenario.
Wichtig für den Trader: Sowohl bei deinem Szenario als auch bei meinem gab es ein Doppeltief und es ging anschließend aufwärts, meist 50% der Korrektur vorher. Wir können davon ausgehen, dass die Baisse 2007 entsprechend laufen wird. Überhaupt waren praktisch alle wichtigen Tiefs Doppeltiefs und fanden nach 100-200 Punkten minus statt.
Zur Zeit sind wir vom Top gerechnet 140 Punkte im Minus.
Den Dow kann man übrigens tatsächlich vergessen, zumal die Dax-Shorter hier. Der SP ist eindeutig wichtiger.
...etwas Anekdotisches. Viel Spaß beim Lesen!
:)
Das Geheimnis Marc Rich
Von Daniel Ammann
Vom mittellosen Flüchtlingskind zum einflussreichsten Rohstoffhändler seiner Zeit: Marc Rich revolutionierte den Welthandel. Dann brauchten die Amerikaner einen Sündenbock. Aufstieg und Dämonisierung eines Pioniers. (Teil 1)
Marc Rich schlief tief, als in seiner Villa Rose in Meggen das Telefon klingelte. Es war schon weit nach Mitternacht, Sonntag, 21. Januar 2001. Der späte Anrufer sollte eine Nachricht überbringen, mit der Rich nicht mehr gerechnet hatte. Er sei von Präsident Bill Clinton begnadigt worden, wurde ihm mitgeteilt. Begnadigt – nach 17 Jahren, in denen sein Name auf der Most-Wanted-Liste des FBI gestanden war, neben Bombenlegern und Bankräubern.
«Ich war darüber in höchstem Masse beglückt, natürlich», schreibt mir Marc Rich in einem Brief. Der berühmteste (einige würden sagen: der berüchtigtste) Rohstoffhändler der Welt äussert sich hier zum ersten Mal zu seiner Begnadigung. Auf Journalisten ist er etwa so gut zu sprechen wie auf amerikanische Politiker oder Staatsanwälte; das letzte Interview gab er vor bald 15 Jahren. «Sehr geehrter Herr Rich», hatte ich vor mehreren Monaten in einem Mail geschrieben und ihn um ein Gespräch gebeten. «Mein Ziel ist es, mehr über Ihre Wertvorstellungen und Ihre Motive zu erfahren, um ein faires und ausgewogenes Porträt schreiben zu können.» Nach längerem Hin und Her, das von Anwälten und Kommunikationsberatern bestimmt war, hatte sich Rich schliesslich bereit erklärt, meinen Strauss von Fragen zu beantworten – allerdings nur schriftlich. «Nein, ich feierte nicht, sondern ging zurück ins Bett, um zu schlafen», schreibt er. «Die Begnadigung hat mein Leben nicht verändert. Aber sie gab mir die Freiheit zurück, zu reisen, wohin ich wollte.»
Inbegriff des Bösen
Der Tag, an dem Marc Rich diese Freiheit genommen wurde, lässt sich exakt datieren: Am 19. September 1983, einem Montag, tritt in New York ein junger Staatsanwalt, der ehrgeizige Pläne hegt, vor die Medien. Fiebrig proklamiert Rudolph «Rudy» Giuliani den «grössten Steuerbetrugsfall in der amerikanischen Geschichte» und kann seine Genugtuung nur schlecht verbergen. Laut liest er den verblüfften Journalisten und Kameraleuten aus der Anklage vor, von einer «unüblichen Zurschaustellung» wird die New York Times schreiben. 51 Delikte wirft Giuliani dem damals 48-jährigen Rich vor, der seit zehn Jahren sein Hauptquartier in Zug hat und einige Monate zuvor in die Schweiz gezogen war. Steuerhinterziehung von mindestens 48 Millionen Dollar ist darunter, Betrug, organisierte Kriminalität – vor allem aber: «Handel mit dem Feind». Rich, verkündet der Staatsanwalt, könne dafür zu 325 Jahren Gefängnis verurteilt werden.
Seit jenem Tag, an dem sich Rudolph Giuliani, der spätere Bürgermeister und heutige republikanische Kandidat für die Präsidentschaft, auf den langen Marsch ins Weisse Haus aufmachte, hat Rich die Macht über seinen Namen verloren. «Marc Rich» ist zur abschreckenden Chiffre verkommen. Rechte Amerikaner schmähen ihn als «Landesverräter», weil er mit dem Iran handelte, als bärtige Fundamentalisten in Teheran Botschaftsangehörige der USA als Geiseln hielten. Linke Europäer verdammen ihn als «Boykottbrecher», weil er Südafrika Erdöl verkaufte, als die Apartheid die schwarze Bevölkerung knechtete. Als geradezu archetypischer «Ausbeuter» wird er von Globalisierungsgegnern gebrandmarkt. Ein «kapitalistischer Schandfleck» sei Rich, schimpfte einst der grüne Nationalrat Josef Lang: «An seinen Fingern kleben das Blut, der Schweiss und die Tränen der Dritten Welt.» Jean Ziegler, heute Uno-Sonderberichterstatter, verlangte als sozialdemokratischer Nationalrat in einer Motion, Rich zu verhaften und an die USA auszuliefern. Der Name «Marc Rich» wurde über die Jahre zum Inbegriff des Bösen stilisiert.
Während ihn Kritiker verteufeln, wird er von Freunden geradezu verehrt. Leute, die Marc Rich gut kennen, schildern ihn als liebenswürdigen, scheuen Mann mit feinem Humor. Bei gesellschaftlichen Anlässen sitze er am liebsten still in einer Ecke, eine Zigarre in der Hand, und beobachte die Leute. Wer ihn als Freund gewinne, sagen sie, dem bleibe er ein Leben lang treu verbunden. Sein Cousin René Trau, ein Augenarzt in Antwerpen, streicht den Familiensinn hervor. Fast täglich habe Marc mit seiner betagten Mutter telefoniert, es sei der Höhepunkt ihres Tages gewesen. «Jedes Mal, wenn ein Onkel, eine Tante, ein Cousin oder eine Cousine Rat oder Hilfe braucht», schreibt Trau, «ist Marc zur Stelle – und das, obwohl er so stark beschäftigt ist.» Alec Hackel, Richs langjähriger Geschäftspartner, betont die fürsorgliche Seite und erzählt die Geschichte eines gemeinsamen alten Freundes. Dieser litt an einer schweren Depression, man befürchtete das Schlimmste: «Marc erfand ein Forschungsprojekt aus dem Interessensgebiet des Mannes und fragte ihn, ob er es leiten könnte: Depression und Suizidgedanken waren vergessen.» Und alle Bekannten erinnern daran, dass Rich einer der grössten Philanthropen der Schweiz ist.
Mit etwas Distanz von Freund und Feind betrachtet, lässt sich vor allem eines feststellen: Marc Rich ist ein epochaler Pionier der Globalisierung. Aus eigener Kraft arbeitete er sich vom mittellosen Emigrantenkind zum erfolg- und einflussreichsten Rohstoffhändler seiner Zeit empor. Er gründete, was in der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt ist, den umsatzmässig grössten Konzern des Landes, die heutige Glencore. Und er machte die Schweiz, die als einzigen natürlichen Rohstoff Salz industriell abbaut, zu einem der weltführenden Handelszentren für Metalle und Mineralien von Aluminium bis Zink. Vor allem aber: Rich hat den Rohstoffhandel geradezu revolutioniert. Er gilt als Erfinder und Architekt des Spotmarkts, ohne den der heutige Handel mit Erdöl nicht denkbar wäre.
Zu einem Prozess ist es nie gekommen
Auch wenn es immer wieder selbst in seriösen Zeitungen steht: Rich wurde nie zu lebenslanger Haft verurteilt; es kam nicht einmal zu einem Prozess gegen ihn. Obwohl er rechtlich also die ganze Zeit für unschuldig zu gelten hat, ist er für Politiker und Journalisten «the most wanted white-collar criminal» (der meistgesuchte Wirtschaftskriminelle) geblieben, der «flüchtige Milliardär», der «durchtriebenste» Händler der Welt. Und wann immer eine Rohstoff-Firma, in der womöglich ein ehemaliger Mitarbeiter von ihm mittut, irgendwo auf dem Erdball in einen Skandal verwickelt ist, wird sein Name zitiert – ob es nun um Giftmüll in der Elfenbeinküste geht oder um Korruption beim Oil-for-Food-Programm im Irak. Seine Anwälte können oft erst im Nachhinein in Leserbriefen oder Gegendarstellungen betonen, dass Rich nichts damit zu tun habe. Dass er begnadigt wurde, hat daran nichts geändert. Im Gegenteil; die Begnadigung wurde in den USA zum nationalen Skandal hochgestemmt und zum Beweis umgedeutet, dass sich Rich, unterdessen einer der reichsten Männer der Welt, alles kaufen kann – sogar Straffreiheit vom Präsidenten einer Supermacht. Sie wurde für Bill Clinton – und für seine Frau Hillary – zur unwägbaren politischen Belastung.
«Die Reaktionen waren völlig ungerechtfertigt», schreibt Rich. Er glaubt an eine gezielte Kampagne: «Fast alle der negativen Stellungnahmen kamen von Leuten, die glaubten, dass es ihrer parteipolitischen Agenda helfen würde, Clintons Entscheid zu skandalisieren. Ich bedaure sehr, dass Bill Clinton in die Schusslinie geriet für etwas, von dem er dachte, es sei das Richtige. Umso mehr, weil ich unabhängig von der Begnadigung glaube, dass er einer der besten Präsidenten war, die die USA in ihrer jüngeren Geschichte hatten.»
Marc Richs schillernde Laufbahn beginnt als amerikanischer Traum. Das jüdische Flüchtlingskind aus Europa, das kein Wort Englisch spricht, schafft es in der Neuen Welt dank Geschick und Tüchtigkeit zum Milliardär: Rich wird am 18. Dezember 1934 als Marc David Reich in Antwerpen geboren. Sein Vater David Reich, ursprünglich aus Deutschland, ist ein Kleinhändler, seine Mutter Paula Reich-Wang Hausfrau. Marc bleibt das einzige Kind der jüdisch-orthodoxen Familie, die bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ein unspektakuläres Leben führt. 1940 flieht sie vor der Invasion Belgiens durch die Nazis mit dem Auto ins unbesetzte Vichy-Frankreich. Ein Jahr später emigrieren sie mit dem Schiff von Marseille in die USA. In New York kann die Familie die erste Zeit bei Verwandten wohnen. Danach zieht sie zuerst kurz nach Philadelphia, weiter nach Kansas City und schliesslich zurück nach New York in den Stadtteil Queens, wo viele jüdische Immigranten leben. 1945 erhalten die Reichs die amerikanische Staatsbürgerschaft und nennen sich künftig Rich. «Die erzwungene Emigration hat in mir ein starkes Verlangen nach Unabhängigkeit geweckt», schreibt Rich auf die Frage, wie ihn die Flucht und das unstete Umherziehen geprägt haben.
Berufswunsch: «Business»
Als Konsequenz der häufigen Ortswechsel geht der junge Marc auf der Primar- und Sekundarstufe fast jedes Jahr in eine neue Schule. Das macht es ihm schwierig, Freunde zu finden. Ein Pfadikollege und Zeltgenosse, der Schriftsteller Calvin Trillin, wird ihn als «ruhigsten Knaben im Lager» in Erinnerung behalten. Statt mit anderen Kindern zu spielen, hält sich Marc oft im Geschäft seines Vaters auf und arbeitet mit. Dieser handelt mit vielem; mit Schmuck, mit Autoersatzteilen, mit Tabak. Mit Jutesäcken, welche die Armee während des Koreakriegs (1950–1953) dringend für Sandsäcke braucht, bringt er es zu einem gewissen Wohlstand. Für den kleinen Marc ist das eine erste, praktische Lektion in der Ökonomie der Knappheit. «Mein Vater», antwortet Rich, «ist die Person, die mich am meisten beeinflusst hat. Wir flohen in die USA, und er schaffte es, aus dem Nichts ein bedeutendes Geschäft zu kreieren.» David Reich alias Rich wird von Bekannten der Familie als belesen geschildert, als anspruchsvoll, streng mit sich und der Familie, was die Arbeit und die Religion betrifft. Der Sohn übernimmt das Vorbild: «Beharrlichkeit», antwortet Rich auf die Frage nach seiner Stärke, «ich gebe nicht leicht auf.»
Er sei «ein zielbewusster, aktiver und kreativer Junge mit einem entschlossenen Willen voranzukommen», heisst es in seiner Schulakte. Die private Rhodes School in Manhattan (die später auch Robert De Niro besuchte) schliesst er mit der sehr durchschnittlichen Note B minus ab. Ins Jahrbuch lässt er, keine 18 Jahre alt, seinen Berufswunsch notieren: «Business». Im Herbst 1952 schreibt er sich an der New York University ein, um Marketing zu studieren. Nach zwei Semestern ist Schluss. Im Frühling 1954, eben 19-jährig geworden, heuert er bei Philipp Brothers an, dem damals weltgrössten Rohstoffhändler, bei dem viele jüdische Emigranten aus Deutschland arbeiten. Beim Job-Interview wird geprüft, ob er komplizierte Berechnungen im Kopf anstellen kann. Er schlägt sich so gut, dass er auf der Stelle angestellt wird. Für 40 Dollar die Woche beginnt er im «Mailroom», in der internen Postabteilung. Was eigentlich als Sommerjob gedacht ist, wird zur lebenslangen Passion. «Ich war vom Rohstoffhandel sofort fasziniert», schreibt Rich, «vor allem von der Grösse der Märkte. Nehmen Sie zum Beispiel Aluminium oder Öl. Diese Substanzen finden Sie in praktisch jedem Produkt, das Sie anfassen. Die ganze Welt braucht sie, vom Osten in den Westen, vom Norden in den Süden.»
Im «Mailroom», wo via Telex Informationen aus der ganzen Welt eintreffen, kann ein ehrgeiziger, cleverer Lehrling viel vom Handelsgeschäft mitbekommen. Wer kauft? Wo? Wer verkauft? Wohin? Zu welchen Preisen? Mit welchen Margen? «Rich lernte verblüffend schnell», erzählt ein Metallhändler von damals, «was einmal gesagt wurde, behielt er in Erinnerung.» Schnell steigt der junge Rich vom «Mailroom» in die «Traffic»-Abteilung auf und darf dort die Aufträge der Händler abwickeln, also Zollpapiere abfertigen, Schiffe anmieten, den Transport organisieren. Er lernt das Handwerk von der Pike auf und beginnt mit Kupfer und anderen Metallen zu handeln. Bald schon macht das Wort vom «Wunderkind» die Runde, und es heisst, er sei der «rising star» der Firma.
Architekt des modernen Rohstoffhandels
«Ehrgeiz», schreibt Marc Rich in seinem Brief, «mich treibt, wie die meisten anderen Menschen, Ehrgeiz an. Die Menschheit kam durch Ehrgeiz voran. Einige wollten höher klettern oder schneller rennen, andere wollten fliegen oder tauchen. Ich wollte Erfolg im Geschäft haben.» Auf meine Frage, wieso ausgerechnet ihm das so durchschlagend gelungen sei, antwortet er mit dem bewährten Händlerwitz: «Buy low, sell high», kaufe billig, verkaufe teuer. Ernsthaft schiebt er nach: «Die wichtigsten Bestandteile sind: harte Arbeit, harte Arbeit, harte Arbeit. Und gute Mitarbeiter. Natürlich hilft auch ein wenig Glück.»
Richs Name ist untrennbar mit einer wirtschaftlichen Revolution verbunden. Er gilt als eigentlicher Erfinder des Spotmarkts und damit als Architekt des modernen Rohstoffhandels. Wer sein Auto an einer Tankstelle füllt, macht eine Art Handel «on the spot», an Ort und Stelle: Er braucht Benzin, ist mit dem angebotenen Preis zufrieden, kann es ohne weitere Verpflichtungen tanken, sofort bezahlen und weiterfahren. Bis Anfang der siebziger Jahre war das im Ölgeschäft die grosse Ausnahme. Nur etwa fünf Prozent des Rohöls wurden frei nach Angebot und Nachfrage gehandelt, 95 Prozent der Ölproduktion wechselten auf der Basis von langfristigen Verträgen und zu fixen Preisen den Besitzer. Der Markt wurde seit dem Zweiten Weltkrieg von den «Sieben Schwestern» dominiert, wie die führenden Konzerne genannt wurden: BP, Chevron, Esso, Gulf, Mobil, Shell und Texaco kontrollierten den Handel mit Erdöl – von der Förderung an der Quelle über die Raffinerien und den Transport bis zum Verkauf an der Tankstelle. Ein klassisches Oligopol, das den Förderländern und Konsumenten den Preis praktisch diktieren konnte.
Gute Beziehungen zum Iran und Irak
Die Macht der Sieben Schwestern beginnt ab Ende der 1960er Jahre zu bröckeln. Die Staaten mit den grössten Ölreserven – vor allem Saudi-Arabien, Irak, Iran und Kuwait – machen sich daran, ihre Industrie zu verstaatlichen. Der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec), erst 1960 gegründet, gelingt es langsam, ein Gegengewicht zu den Konzernen zu bilden, Förderquoten durchzusetzen und damit die Preise zu erhöhen. Im Jom-Kippur-Krieg, im Oktober 1973, setzen die arabischen Staaten ihre Ressource als Druckmittel ein und verhängen einen Lieferboykott gegen die westlichen Länder, die Israel unterstützen, allen voran gegen die USA. Der Preis für ein Barrel Rohöl vervierfacht sich von 3 auf 12 Dollar, was die Industrieländer in eine schwere Wirtschaftskrise stürzt.
Wollen sie die Dominanz der Konzerne nachhaltig brechen, brauchen die Förderländer unabhängige Händler. Es wird die Stunde von Marc Rich, der für seinen Arbeitgeber auf der halben Welt unterwegs gewesen ist, von Bolivien bis nach Indien, und die letzten zehn Jahre die Madrider Filiale von Philipp Brothers geleitet hat. Ihm eilt der Ruf voraus, Trends schneller zu erkennen, grössere Risiken einzugehen und auf den Märkten aggressiver aufzutreten als die meisten anderen Händler. So hatte er das Ende des alten Systems kommen sehen und bei Philipp Brothers, die bis anhin vor allem im Metallgeschäft stark war, schon Ende der sechziger Jahre eine Ölhandelsabteilung gegründet und kleinere Mengen an iranischem Rohöl gehandelt. Nun gelingt es ihm, an den Seven Sisters vorbei, ein unabhängiges Vertriebssystem mit eigenen Tankern zu entwickeln. Dank seinen guten Beziehungen zum Iran und Irak, die er schon zu Zeiten seiner Kupfer-Geschäfte knüpfte, kommt er an Öllieferverträge. Während die anderen Händler in den USA auf dem Trockenen sitzen, hat Philipp Brothers alles – dank Marc Rich. Er kann im Iran und Irak Öl kaufen und den grossen amerikanischen Raffinerien liefern – zum Doppelten des Weltmarktpreises. Der arabische Boykott wird für ihn zum Segen.
Auch das sollte zu einem seiner Erfolgsgeheimnisse werden: Marc Rich schafft es seine ganze Karriere lang, Regierungen und Handelspartner zusammenzubringen, die offiziell nichts miteinander zu tun haben wollen – oder denen es von einer Regierung verboten ist, etwas miteinander zu tun zu haben. Araber mit Israelis; Kapitalisten mit Kommunisten; Diktatoren mit Demokraten. Ein unschätzbares Talent, das ihm neben vielen Geschäften grössten Ärger einbringen wird.
«Ich arbeitete im Rohstoffhandel, als das Oligopol der sieben Ölfirmen zusammenbrach», schreibt mir Rich auf die Frage, wie er zum Wegbereiter des revolutionären Spotmarkts geworden ist. «Die Welt brauchte ein neues System, um Erdöl von den produzierenden zu den konsumierenden Ländern zu bringen. Genau dies tat ich. Ich war die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort.»
Ein grandioses Understatement. Rohöl kann ab Mitte der siebziger Jahre freier, besser und zu transparenteren Preisen gehandelt werden als je zuvor. Tanker und Raffinerien – also die Fixkosten – werden effizienter eingesetzt als bis anhin von den Ölkonzernen und Regierungen. Unabhängige Vermittler wie Marc Rich können tun, was die Seven Sisters aus Konkurrenz- und Kostengründen nicht tun: Sie verkaufen die halbe Ladung eines Tankers zum Beispiel an einen Abnehmer in Italien und die andere Hälfte an dessen Konkurrenten in Spanien. Allfällige Überschüsse finden schneller einen Käufer, Versorgungslücken werden schneller gestopft. Der Spotmarkt bringt einen Produktivitätsschub, der die ganze Branche umkrempelt – und nicht zuletzt den Konsumenten zugute kommt.
Das Handelshaus Philipp Brothers macht 1973 dank Rich immense Profite. Das hätte ihm, wäre es nach den internen Richtlinien gegangen, einen Bonus von 1,5 Millionen Dollar eingebracht. Er wird ihm verweigert. «Keine einzelne Person verdient einen siebenstelligen Bonus», bescheidet ihm das Management. Brüskiert und beleidigt, kündigt Rich – obwohl er bereits als künftiger Chef von Philipp Brothers gehandelt wird. Zusammen mit Pincus Green, seinem engsten Geschäftspartner, der als das «logistische Hirn» der Firma gilt, macht er sich selbständig. Am 23. April 1974 gründen sie die Marc Rich & Company AG. Als Hauptquartier wählen sie Zug. Neben den tiefen Steuern zieht es die beiden wegen der zentralen Lage in die Schweiz und wegen der Neutralität, die ihre internationalen Geschäfte begünstigt. Wenn es stimmt, was Rich-Leute von damals erzählen, kommt es zu einer eigentlichen Fehde mit dem früheren Arbeitgeber, angefangen damit, dass ein halbes Dutzend der besten Händler mit nach Zug kommt. Lieber, so heisst es seinerzeit, mache Marc Rich mit einem Geschäft Verlust, als es Philipp Brothers zu überlassen.
Die neue Firma beginnt klein, in einer Vierzimmerwohnung im wenig glamourösen Riedmatt-Quartier in Zug. Der Telex, erzählen Veteranen, steht aus Platzgründen in der Toilette. Rich, damals gut vierzig Jahre alt, pflegt eine ausgeprägte Meritokratie. Er legt wenig Gewicht auf eine akademische Ausbildung und vertraut seinen Angestellten so viel Verantwortung an, wie sie tragen können. Lehrlinge, wie er einst einer war, können zu Stars werden und mehr Geld als ein Investmentbanker verdienen. Rich gilt als ausgesprochen grosszügiger Arbeitgeber, der seine Angestellten an der langen Leine lässt. Die Firma, heisst es stolz, habe wohl mehr Millionäre hervorgebracht als jedes andere Unternehmen in der Schweiz. «Die Person muss ein inneres Feuer haben, eine Leidenschaft fürs Business», antwortet Rich auf die Frage nach seinem wichtigsten Anstellungskriterium, «sie muss unabhängig arbeiten können und ausdauernd sein.»
So fordernd, wie er ist, wissen es die Angestellten zu schätzen, dass er sich Zeit für sie nimmt. Ganz Patron, erkundigt er sich regelmässig nach ihren Familien und kümmert sich sogar um Angehörige, denen es schlechtgeht. Er besucht Mitarbeiter auf der ganzen Welt, um ihre Ansichten zu hören. «He is a listener», sagt ein ehemaliger Rich-Händler, «er ist ein guter Zuhörer.» Einer seiner Topmanager sagt: «Die flache Hierarchie und die Politik der offenen Tür geben den Ton an. Marcs Verhalten gegenüber seinen Mitarbeitern schafft ein Familiengefühl. Man ist stolz, für ihn zu arbeiten.» Gerne wird auch die Geschichte erzählt, wie er auf Besuch im New Yorker Büro einer Sekretärin, die ihn nicht erkannte, im Vorbeigehen half, die Schreibmaschine zu flicken. Zugleich ist seine Ungeduld gefürchtet, seine leisen, schneidenden Kommentare, wenn ihm etwas nicht passt – und seine Anrufe zu jeder Tages-, Nacht- und Ferienzeit.
Schon im ersten Geschäftsjahr 1974/75 macht die Marc Rich & Company einen Reingewinn von 28 Millionen Franken bei einem Umsatz von über einer Milliarde Franken. 1980 verdient sie bereits 406 Millionen Franken, hat einen Umsatz von 25 Milliarden – und bezahlt 25 Millionen Steuern. Innert weniger Jahre steigt die Firma zu einem der erfolgreichsten und grössten Handelshäuser der Welt auf. Während später in Artikeln und Büchern von Kokain-Exzessen und sexuellen Eskapaden zu lesen sein wird, die zu dieser Zeit angeblich stattfinden sollen, beschreiben Mitarbeiter und Freunde Marc Rich als bescheiden. «Es ist nichts Prahlerisches an ihm», sagt ein ehemaliger Mitarbeiter, der sich daran erinnert, dass sein Chef noch als Multimillionär eine billige Seiko-Quarzuhr trug. «Mein Vater lehrte mich, den Wert des Geldes zu schätzen», schreibt Danielle Rich, die jüngste von drei Töchtern, in einem «Liber Amicorum», das Freunde zu seinem 70. Geburtstag zusammenstellten. «Er gab mir nicht einfach Geld oder kaufte mir alles, was ich wollte. Stattdessen bekam ich ein Taschengeld und musste hart dafür arbeiten. Er machte uns immer klar, dass wir glücklich sein müssen mit dem, was wir haben. Dass wir das nicht einfach für selbstverständlich nehmen dürfen, weil wir es, wie im Zweiten Weltkrieg, auch wieder verlieren könnten.»
Tod der eigenen Tochter
Auf 1500 Millionen Dollar schätzt das amerikanische Wirtschaftsmagazin Forbes sein aktuelles Vermögen. «Reichtum bedeutet natürlich immer Unabhängigkeit und Komfort», schreibt Marc Rich auf die Frage, was ihm Geld bedeutet, «das heisst aber auch, dass ich Benachteiligten mit meinen Stiftungen helfen kann.» Drei wohltätige Stiftungen hat er eingerichtet und über 135 Millionen Dollar gespendet. 4000 Projekte aus Bildung, Kultur, Wohlfahrt und Gesundheitswesen haben in den letzten zwei Jahrzehnten davon profitiert, vor allem in der Schweiz, in Israel und in Spanien. Es sei, schreibt Rich, «berührend und zutiefst befriedigend» zu sehen, welche Wirkung eine Schule oder ein Spital in einer benachteiligten Gegend habe. Seine grosszügigen philanthropischen Aktivitäten sind ein wichtiger Grund, dass sich neben internationalen Persönlichkeiten wie dem damaligen israelischen Premierminister Ehud Barak auch verschiedene Schweizer Notabeln bei Bill Clinton für seine Begnadigung einsetzten, der Basler Galerist Ernst Beyeler etwa, Sozialdemokrat Josef Estermann, der seinerzeitige Zürcher Stadtpräsident, oder UBS-Banker Pierre de Weck.
Eine der Stiftungen, die Gabrielle Rich Leukemia Research Foundation, hat er nach seiner mittleren Tochter benannt. Gabrielle erkrankt 1992, als sie 23 Jahre alt ist, an Leukämie. Um ihr die besten Ärzte zu ermöglichen, willigt Marc Rich ein, sie in den USA behandeln zu lassen. Vier Jahre später liegt sie in einem Spital in New York im Sterben. Rich bittet die amerikanischen Behörden um freies Geleit, weil er seine Tochter noch einmal lebend sehen wollte. Sie lehnen ab.
«Auch nach all diesen Jahren sind der Schmerz und der Kummer noch da», schreibt er auf meine Frage, ob man nach dem Tod der eigenen Tochter je wieder glücklich sein könne, «ich bin wieder glücklich, aber weniger, als ich es war, als sie noch bei uns war»….
Quelle: Weltwoche
Ich werde es jedenfalls so halten.
kann die Stimmung zum USD m.E. kaum noch werden. Ein bisschen vielleicht noch, aber nicht viel. Im Nachfolgenden nur als Stichprobe die Sueddeutsche Online von heute abend.
Ein Hoch auf das Hoch des Euro |
Also, da habe ich schon den Eindruck, dass eine Gegenbewegung ansteht.
Wobei ich nicht sicher bin, wie aussagekräftig bei den Devisen das Sentiment ist. Weiss da jemand Fundierteres hier?
bzw. ...hört... euer Prophet hat gesprochen!
:)
Sehr interessant im Vergleich ist auch die extreme Ähnlichkeit im Verlauf der Muster.
1. Schneller Einbruch mit Doppelboden [Ende Febr. 2007 bzw. Anfang Mai 2000, wobei 2000 das fast ein Tripple-Boddom ist.]
2. Erholung
3. Seitwärtsbewegung mit einem Doppeltop [Beide Male Juni/Juli]
4. Kleines Down vor der Juli-Rally. [Beide Anfang Juli]
5. Julirally [Beide Juli]
6. Juli"crash" [Beginn beide Mitte Juli]
7. Erholungsrally wider Erwarten (ich erinnere mich sehr gut an 2000, es WAR wieder Erwarten, ich war zu dem Zeitpunkt schon voll shorts) auf neue Tops
8. Rückfall auf August-Lows.
9. zwei oder drei Wochen seitwärts
Mit diesem Jahr-2000-Fahrplan im Hinterkopf hätte man im letzten Dreivierteljahr
KOMPLETT DEN KURSVERLAUF VORHERSAGEN KÖNNEN!!!
Natürlich habe ich das nicht getan.
Die Frage ist: reagieren Menschen und die Psyche ind Stressituationen immer gleich?
Forscher sagen: ja!
Gleich falsch.
Habe mal eine Studie zu Panikaktionen gelesen, dabei ging es um zahlreiche Tote in Mekka bei den Prozession.
Nach eingehender Analyse stellten sich jedes Jahr die selben Muster ein, die zighundert Menschen umbrachten.
Das Ifo hält den Euro übrigens zum Dollar für "fundamental überbewertet":
ifo-Nerb: Euro überbewertet
23.11.07 19:38
Gernot Nerb, Ökonom des renommierten ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, sagte heute, der Euro sei gegenüber dem US-Dollar fundamental überbewertet. Trotzdem rechne er mit einem Anhalten der volatilen Kursbewegungen, so Nerb weiter. Aktuelle Analysen des Euro-Wechselkurses würden jedoch eine Übertreibungsphase anzeigen, besonders wenn man den Aspekt der Kaufkraftparität zugrundelege, betonte er. EUR/USD erreichte am Freitag im asiatischen Handel ein neues Allzeithoch von 1,4967 und wird nach einem kräftigen Kursrücksetzer im Tagesverlauf gegen 18:35 Uhr UTC mit 1,4834 gehandelt. (vz/FXdirekt)
23. November 2007
SCHWACHER DOLLAR
Das Euro-Paradies liegt in New York
Von Stefan Schultz
Der Euro steigt und steigt - und setzt immer mehr Exportunternehmen unter Druck. Doch wer jetzt in den USA einkauft, spart gut ein Drittel des Preises. SPIEGEL ONLINE zeigt, was iPods, Schuhe, Jeans in New York kosten - und verrät, was Sie am Zoll auf jeden Fall beachten müssen.
Hamburg - Einkaufsparadies New York: Bloomingdale's in der Third Avenue, Tiffany in der Fifth Avenue, Swarovski in der Madison Avenue, Kunst-, Mode- und Antiquitätengeschäften in Soho. Die Einkaufsmeilen mit ihren kühl dekorierten Designergeschäften, holzvertäfelten Edelboutiquen und gigantischen Kaufhäusern ziehen Kunden aus der ganzen Welt an.
Für Einkäufer aus Euro-Ländern lohnt sich der Kurztrip ins US-Shopping-Paradies zurzeit besonders: Der Euro steht kurz vor der psychologisch wichtigen 1,50-Dollar-Marke... Wer jetzt in den USA shoppen geht, spart umgerechnet gut ein Drittel des Einkaufspreises.
Für einen iPod-Touch mit 16 Gigabyte Speicher zahlt man im Apple-Store an der Fifth Avenue beispielsweise 399 Dollar, umgerechnet sind das 269 Euro. Bei Einfuhr kommen rund 36 Euro Steuern hinzu - macht 305 Euro Gesamtpreis. In Deutschland kostet dasselbe Gerät 399 Euro - wer es in den USA kauft, spart also 94 Euro.
Auch bei Schuhen ist die Ersparnis enorm: Ein Paar Lederstiefel von Timberland kostet in Deutschland beispielsweise um die 170 Euro. Bei Macy's am Herald Square, dem größten Kaufhaus der Welt, bekommt man dieselben Stiefel für 160 Dollar, umgerechnet gut 108 Euro. Wer nur ein Paar kauft, zahlt noch nicht mal Zoll (siehe unten).
Markenjeans sind in den USA ohnehin meist preiswerter als in Europa. Rechnet man den günstigen Umtauschkurs hinzu, kosten manche Modelle in den USA derzeit nur halb so viel wie in Deutschland. Eine Levi's 501 bekommt man im US-Levi's-Store zum Beispiel für 48 Dollar, umgerechnet 32,40 Euro. In Deutschland kostet die 501 mehr als das Doppelte.
Vorsicht: Zoll
Bei derart günstigen Preisen dürfte so mancher schnell in einen Kaufrausch geraten - gerade jetzt, wo Weihnachten vor der Tür steht. Doch Vorsicht: Wer zu gierig ist, zahlt kräftig Zoll - das durch den Dollar gesparte Geld ist dann ganz schnell wieder futsch.
Auf alle Fälle sollten US-Shopper alle Rechnungen aufbewahren, rät eine Pressesprecherin des Bundeszollamts. "Kann die Rechnung nicht vorgezeigt werden, muss der Zöllner den Wert der Ware schätzen." Und das sei nicht immer von Vorteil.
USA-Reisende dürfen bei ihrer Rückkehr nach Deutschland pro Person nur Mitbringsel im Wert von 175 Euro zollfrei einführen. Sind die Souvenirs zwischen 175 und 350 Euro wert, schlägt der Zoll pauschal 13,5 Prozent Steuer drauf. Ohne jeden Rabatt, denn die USA sind eines der wenigen Länder, in denen der Einkauf für Deutsche nicht zollbegünstigt ist.
Ab 350 Euro wird die Schnäppchenjagd in der neuen Welt sogar noch teurer: Auf die eingeführten Souvenirs wird dann zunächst ein flexibler Zollsatz erhoben (siehe Tabelle). Anschließend wird auf den Gesamtbetrag - Warenwert plus Zoll - zusätzlich eine Umsatzsteuer von 19 Prozent draufgeschlagen.
...
Die Tarife sind zum Teil recht unübersichtlich. Gerade bei Verbraucherelektronik wie MP3-Playern oder Camcordern ist der Zollsatz stark davon abhängig, was das Gerät alles kann. Auch bei teuren Schuhen schlägt der Zoll manchmal unverhofft über ein Drittel des Kaufpreises drauf.
Risiko Zollbetrug
Bei Waren, bei denen die Aufschläge variieren, ist also besondere Vorsicht geboten. Um böse Überraschungen am Flughafen zu vermeiden, empfiehlt es sich, vor dem Einkauf die Info-Hotline des deutschen Zolls zu konsultieren (069 - 46 99 76 00).
Überhaupt nicht empfehlenswert sei es, den neu erworbenen iPod Touch einfach aus der Verpackung zu nehmen und so zu tun, als ob man ihn schon vor dem Shopping-Trip besessen hat, sagt die Pressesprecherin des Bundeszollamts. "Die Beamten am Flughafen sind darauf spezialisiert, solche Betrügereien aufzudecken."
Der Zöllner muss nur irgendwo im Gepäck die Gebrauchsanweisung finden oder feststellen, dass am Gerät keinerlei Gebrauchsspuren sind - schon droht eine Strafe wegen Zollbetrug. "Und die", sagt die Sprecherin, "ist im Zweifelsfall höher als die gesamte Reise."
War wohl ne Freud'sche Fehlleistung ;-))
Currencies
The Conditions for Currency Intervention
By Marc Chandler
RealMoney.com Contributor
11/23/2007 1:48 PM EST
The U.S. dollar appears to have become a one-way bet. With important psychological levels having been approached and official rhetoric having been ratcheted up a notch, it may be prudent to consider under what conditions central bank intervention is likely.
We have argued that the bar for intervention is relatively high. Fundamental factors still seem to point to the dollar's downside. As recently as September, the International Monetary Fund claimed that the U.S. dollar was still overvalued [da stand EUR/USD im Schnitt bei 1,38, also gut 10 Cents tiefer als heute. Zur jetzigen Unterbewertung siehe # 10660 - A.L.]. The Federal Reserve began to cut interest rates in August, and although some officials have played down the need for another near-term rate cut, the market is still highly convinced, judging from the fed funds futures strip, that additional rate cuts will be forthcoming, with the next move expected to come at the Dec. 11 FOMC meeting. In contrast, there is little likelihood of a rate cut from the European Central Bank or Bank of Japan anytime soon.
We have noted that the Bush administration appears ideologically predisposed not to intervene in the foreign exchange market. Indeed, the current president appears poised to be the first U.S. president not to authorize intervention since the breakdown of the Bretton-Woods regime of fixed exchange rates. Moreover, we have noted that intervention would dilute and obfuscate the U.S. claim, especially directed to China, that currency prices, like other prices, should be set in the marketplace.
The bar for intervention being high doesn't mean that the risk is stuck at a negligible level. If you think of intervention as an escalation ladder, official rhetoric appears to have climbed the low rungs already. Of course, French President Nicolas Sarkozy and the French government have been staging a two-pronged battle. The first front they opened was with the European Central Bank and Sarkozy's old nemesis, fellow Frenchman Jean-Claude Trichet. Finance ministers throughout the euro zone lent France little support in what was perceived as an attack on ECB independence and its informally granted currency mandate. In contrast, it took the U.S. Treasury Department and the Federal Reserve several decades to work out the division of labor over currency policy. The second front was opened on Sarkozy's visit to the U.S., when he beseeched U.S. policymakers to do something about the dollar.
However, as the euro approached the psychological $1.50 level, German Finance Minister Peer Steinbrueck seemed to acknowledge that official acceptance of the moves in the foreign exchange market had limits. On Nov. 21, he warned that there was a "pain threshold," even though he could not define it, adding, "I'm aware of the fact that there is a limit." He noted that the competitiveness of German companies ensured that the euro's strength had not been a cause of worry, but he was unable to say whether that would be sufficient going forward.
In the past it has seemed that major trends in the dollar have been reversed only with actually material and coordinated intervention. Coordinated intervention helped the U.S. dollar carve out a low in the mid-1990s, after which then-Treasury Secretary Robert Rubin articulated the "strong dollar policy." After the intervention in the spring of 1995, Rubin authorized intervention just one more time, in the spring of 1998, to sell dollars and buy yen alongside the Bank of Japan. The dollar continued to rise for a few months after that, but the dollar has not been as strong against the yen since then. Rubin's successor Lawrence Summers authorized intervention once on his watch, and that was in a coordinated operation to support the euro in the fall of 2000.
The case for intervention could be based on the need to stabilize the market, not the more ambitious objective of reversing the dollar's slide. This would also be consistent with the G7 statements that warn that excessive volatility is not desirable. Implied three-month euro volatility is currently near 9%, which is the upper end of the range over the past couple of years and is also well above the 100-, 200- and 500-day moving averages (6.73%, 6.19% and 7.18%, respectively). In addition, the premium for euro calls over euro puts equidistant from the money (three-month, 25-delta risk reversals) is also as extreme as it has been over the last couple of years, which is also indicative of a one-way market.
The same general arguments apply to the yen, but even more so. Implied three-month yen volatility is quoted near 12.5%, which is the upper end of the range that implied volatility has been confined to for several years and is well above the 100-, 200- and 500-day moving averages (8.21%, 8.59% and 10.53%, respectively). Also, the premium for yen calls over yen puts equidistant out-of-the-money (three-month, 25-delta) is as extreme as ever, including those periods in which the Bank of Japan was much more activist. Currently, the yen calls are going for more than 5% more than yen puts. In the middle of August, the premium briefly touched 6.5%. To put this in perspective, in recent years, the premium rarely exceeded 2%.
When the U.S. and IMF press for more flexible currencies, many countries often experience it as more volatile currencies. Intervention at extreme market conditions would help ease fears that floating currencies mean abdicating official responsibilities in favor of letting speculators drive currency values entirely.
Another justification for intervention was suggested by former Federal Reserve Chairman Alan Greenspan. At a conference in Norway today, Nov. 23, Greenspan opined that policymakers may need to address the weakness of the dollar if it threatens to fuel inflation. "To the extent that a weaker dollar," he said, "is of such a magnitude that it creates serious problems, it needs to be addressed by policymakers." But this was not just a case of hypothetical musing. Greenspan said inflation is "becoming the critical issue" for central banks.
At first blush, this may sound counterintuitive. Why should a stronger dollar against the euro help stem European inflation? Conventional wisdom holds that the euro's strength helps curb inflation. For example, it helps offset the increase in oil prices.
But does it really? Crude oil prices have rallied almost 50% this year, while the euro has appreciated by about 12% against the dollar. In October, euro-zone consumer prices rose 2.6% above year-ago levels, matching the September 2005 pace, which itself was the highest since the spring of 2001 and this despite the euro's march higher.
In a similar vein, the yen's weakness has not pushed up inflation in Japan. Japan has not reported a positive year-over-year CPI figure this year. Stabilization in the dollar could help stabilize commodity prices and through that channel might help contain inflation.
An additional benefit of a more stable dollar would be on market psychology, even if the dollar bears get their fingers burnt in the foreign exchange market. The subprime- and derivative-related losses, as well as the paralysis that has hit a wide swathe of the capital markets, coupled with the persistent dollar decline and now a brutal decline in global share prices, has fueled a sense among investors that market conditions are out of control. Official action could help assuage the fragile sentiment.
The argument presented here should not be read to suggest that intervention is imminent. There are still a number of obstacles to intervention.
The chief obstacle, as Steinbrueck hinted at, is that the pain threshold of decisionmakers has not yet been reached. If the U.S. indicated that its pain threshold was at hand, it would seem somewhat straightforward to get ECB support. It depends on how the intervention is coordinated and whether it would include dollar-yen as well as euro-dollar and on how enthusiastic Japan's participation would be. That said, Japan's support could be secured if the BOJ largely executed trades on behalf of the ECB and/or the Fed rather than on its own account.
Coordinated intervention when the market is overstretched and has begun correcting may prove effective even if the intervention is not backed up by adjustments in monetary policy. Of course, coordinated intervention when the market positioning is at an extreme, coupled with an ECB rate cut, would increase the likelihood of a successful intervention operation.
Marc Chandler has been covering the global capital markets in one fashion or another for nearly 20 years, working at economic consulting firms and global investment banks. Currently, he is the chief foreign exchange strategist at Brown Brothers Harriman. Recently, Chandler was the chief currency strategist for HSBC Bank USA. He is a prolific writer and speaker and appears regularly on CNBC. In addition to being quoted in the financial press, Chandler is often a guest writer for the Financial Times. He also teaches at New York University, where he is an associate professor in the School of Continuing and Professional Studies.
Helft dem armen Dollar
von Thomas Fricke
Die US-Währung verliert seit Monaten dramatisch an Wert. Das ist nicht nur für Exportweltmeister wie uns ziemlich doof. Es hilft auch den Amerikanern viel weniger, als sie es sich selbst schönrechnen. Ein Desaster.
Amerikas Währung stürzt beinah atemberaubend. Noch atemberaubender ist nur, wie gelassen Notenbanker und Politiker bisher darauf reagiert haben - wie tief der Glaube sitzt, dass die Sache etwas Gutes hat und dass dank der Dollar-Entwertung Amerikas Exportdefizite endlich verschwinden. Billige Währung, gute Währung.
Dabei ist die These ziemlich gewagt. Wahrscheinlich wird der märchenhafte Dollar-Sturz weder am Problem US-Exportbilanz noch an den globalen Ungleichgewichten so sehr viel ändern. Könnte sogar sein, dass das Gegenteil passiert. Grund genug, Amerikas Träumer aufzuwecken und dem armen Dollar zu helfen - bevor dessen Absturz mehr Schaden anrichtet, als irgendwem wirklich zu nutzen.
In der Theorie ist die Sache klar. Wird die Währung billiger, werden eigene Exportwaren für andere günstiger, der Export wird stimuliert. Rums ist das Defizit weg. In der US-amerikanischen Praxis scheint das schwieriger. Immerhin wertet der Dollar ja nicht erst seit drei Wochen ab, sondern im Trend seit 2002. Seitdem hat er im Schnitt mittlerweile ein Drittel seines Wertes gegenüber den Währungen der wichtigsten Partner verloren. Mit ernüchternden Folgen.
Schlappe Bilanz des Dollar-Discounts
Amerikas Ausfuhren sind seither in keinem Jahr schneller gewachsen als die globalen Exporte. Der Weltmarktanteil bei Waren und Dienstleistungen sank sogar von 12,5 auf weniger als zehn Prozent - was nur zum Teil damit zu tun hat, dass Exporte anderer Länder wegen des höheren Wechselkurses zum Dollar jetzt auch höher bewertet werden. Rechnet man in nationaler Währung, legten die US-Verkäufe seit 2002 um 37 Prozent zu, zehn Prozentpunkte langsamer als die Ausfuhren der Deutschen.
Selbst wenn man die Exportleistung daran misst, wie hoch die US-Ausfuhren im Vergleich zur Importnachfrage der Handelspartner waren, fällt der Dollar-Discount schlapp aus (siehe Grafik). Laut OECD blieben die US-Verkäufe seit 2002 fast kontinuierlich hinter der Einfuhrdynamik im Rest der Welt zurück, verloren die US-Firmen also Marktanteile - statt zu gewinnen.
Nun könnte sein, dass der Dollar bald so günstig ist, dass das doch irgendwann wirkt. Ein paar Beschleunigungszeichen gibt es. Die Frage ist nur, ob das reicht. Wenn der Dollar-Sturz bisher so wenig geholfen hat, liegt das auch daran, dass etwa die Deutschen ab 2002 eifrig daran gearbeitet haben, Wettbewerbsnachteile durch Radikalkürzen aufzufangen: mit Binnendiscount gegen Dollar-Discount. Was dazu beigetragen hat, dass Kosten und Preise hierzulande nur etwa halb so schnell gestiegen sind wie in den USA. Und dass der reale, ums Inflationsgefälle bereinigte, Dollar so nur um 20 statt nominal gut 30 Prozent gefallen ist: Ein Drittel der Abwertung ist aus US-Exporteurssicht durch den Preiswettbewerb real verschwunden.
Und auch der Rest hat nur bedingt etwas gebracht. Bei Amerikas kriselnden Autoherstellern half irgendwann auch der Discount nichts mehr. Nach Rechnung von David Milleker, Chefökonom von Union Investment, reagieren Amerikas Exporteure im Schnitt viermal empfindlicher auf ein Nachlassen oder Hochschnellen des Wirtschaftswachstums bei wichtigen Partnern (vor allem Europa) als auf wechselkursbedingte Preisverschiebungen.
Der Befund könnte auch das Paradox der vergangenen Jahre auflösen: Was die US-Exporteure dank Abwertung (mickrig) gewannen, verloren sie mehrfach dadurch wieder, dass etwa die Deutschen auf die Währungsverhältnisse mit einem Kürzungskurs reagierten, der die Preisverschiebungen teils auffing und die hiesige Nachfrage zugleich heftig bremste. Im Fall der USA könne eine Abwertung zu steigenden Außendefiziten führen, so Milleker. Das könnte bald wieder so sein. Und Klaus-Jürgen Gern vom Institut für Weltwirtschaft sagt: Wenn der Dollar weiter abwerte, weil die US-Notenbank ihre Zinsen senke, könne das Defizit auch dadurch größer werden, dass die Amerikaner dank des billigen Geldes wieder mehr Geld ausgeben (und importieren). Zurück zum Start.
Beitrag zu einer besseren Welt
Aus globaler Sicht eine tolle Aktion: Während die einen (USA) vom Dollar-Abwerten nur bedingt profitieren, geraten die anderen (wir) unter Abschwungdruck. Nach OECD-Schätzung läge der Wechselkurs, der die Kaufkraftunterschiede spiegelt, eher bei 1,14 $ je Euro - nicht bei knapp 1,50 $. Eine absurde Überbewertung und Euro-Überteuerung von fast 30 Prozent.
Es gibt Besseres. Wenn die US-Leistungsbilanz überhaupt schon gefallen ist, dann weil jetzt erstmals Europäer, Japaner und andere wieder expandierten und die Amerikaner nicht mehr so viel ausgeben. Für 2007 rechnen Experten mit einem Außendefizit von 5,5 Prozent der Wirtschaftsleistung - 0,7 Punkte weniger als 2006. Ohne Verteuerung der Ölimporte wäre der Trend noch eindrucksvoller, so die Ökonomen von Morgan Stanley. Der billige Dollar hat dazu nicht viel beigetragen. Siehe oben.
Wenn das stimmt, ist grotesk, was Notenbanker derzeit gelassen vorführen. Wenn Bundesbank-Obmann Axel Weber auf Zinserhöhungen dringt, während seine US-Kollegen das Gegenteil tun, beschleunigt das den Dollar-Sturz - und dämpft über hohe Finanzierungskosten auch direkt jene Binnennachfrage, mit der Europa am besten dazu beitragen könnte, Ungleichgewichte abzubauen. Wenn selbst ein Dollar-Sturz um ein Drittel seit 2002 so wenig bewirkt hat, wäre es besser, den effizienteren Weg zu wählen und die USA eine Weile schwächer wachsen zu lassen als andere, um so die US-Außenbilanz zu verbessern. Entweder indem die USA in die Rezession schlittern. Oder indem andere kräftiger wachsen. Was eindeutig harmonischer wäre.
Die Europäer sollten das Dollar-Märchen entzaubern. Kaufen Sie Dollar! Kann zwar sein, dass Sie damit Geld verlieren. Aber Sie können sagen, dass Sie zu einer besseren Welt beigetragen haben. Dann steigt auch der Dollar wieder.
Thomas Fricke ist Chefökonom der FTD.
What happens to private equity may be a leading indicator of how the crisis in the financial system will affect the rest of the business world, both because private-equity deals are so dependent on large amounts of debt, and because many of the shrewdest judges of corporate value work for private-equity funds. The number of new private-equity deals has plunged with the financial crisis, and nobody expects activity to pick up again soon. The collapse of deals suggests that the business climate has changed sharply.
http://www.economist.com/business/displaystory.cfm?story_id=10181281
Liquidity Pump Runs Dry
50 basis points in interest rate cuts and an additional 25 basis point cut in the discount rate have not helped. I am willing to bet that further cuts of another 100 basis points will not help either. Slashing rates to 1% was what created this mess. Cutting them to 1% again can hardly be the solution.
It will be interesting to watch how fast Bernanke fires his blanks.
http://www.minyanville.com/articles/CFC-URI-ge-bac-wm-lm/index/a/14976
European Services Growth Slows on Higher Credit Costs
Nov. 23 (Bloomberg) -- European service industries from airlines to banks expanded at the slowest pace in two years in November after the U.S. housing slump increased the cost of credit and oil prices approached $100 a barrel.
Royal Bank of Scotland Group Plc's services index fell to 53.7 from 55.8 in October, according to a preliminary estimate. Economists expected the index to slip to 55.1, the median of 34 forecasts in a Bloomberg News survey showed. A reading above 50 indicates expansion.
http://www.bloomberg.com/apps/...087&sid=aO0ZT9K3mL2U&refer=worldwide
U.K. Third Quarter Economic Growth Unexpectedly Slows
Nov. 23 (Bloomberg) -- U.K. economic growth unexpectedly slowed to the weakest pace in a year during the third quarter as service industries cooled and factory production stalled.
Gross domestic product rose 0.7 percent in the three months through September, the Office for National Statistics said in London today. It previously estimated 0.8 percent, which was also the median of 31 predictions in a Bloomberg News survey. The annual growth rate was 3.2 percent, the most since 2004.
http://www.bloomberg.com/apps/...087&sid=aEqqENHsg6EM&refer=worldwide
Japan Banks Hurt by Risky Loans
Japanese financial institutions lost as much as $2.1 billion due to investments based on risky U.S. housing loans in the half of fiscal 2007, according to a government estimate published by Japanese newspapers Friday.
The losses accounted for about 17 percent of their combined $11.9 billion in securitized holdings that included subprime loans, according to the Nikkei, one of the newspapers reporting the Financial Services Agency estimate.
http://www.forbes.com/feeds/ap/2007/11/23/ap4368172.html
Subprime mess may last into 2009
Some fear debacle will rival popping of Internet bubble
The subprime crisis, which has claimed the jobs of three chief executives and prompted more than $45 billion in write-downs at the world's biggest banks, could end up spilling into 2009.
"These events tend to become deeper and play out longer than most people initially expect," said Michael Mayo, an analyst who covers securities firms at Deutsche Bank AG in New York. "This is one of the slowest-moving train wrecks we've seen."
The tumbling U.S. housing market will continue to inflict the damage. Mortgage-backed securities and collateralized debt obligations containing those securities are falling in price and won't find their footing anytime soon.
http://www.chicagotribune.com/business/...e_1123nov23,0,5092450.story
Investors struggle to value complex credit assets
The credit crisis is putting pressure on investors -- even those who do not have to mark assets to market every quarter -- to cope with valuing complex securities when they cannot rely on market prices.
Since the bottom has fallen out of the market for structured credit, Washington Square Investment Management Ltd, for example, has seen wide variations in the few quotes available from banks, and mostly one-sided quotes at that -- bids at extremely low levels aimed at forced sellers, but no offers.
"We had a real problem of coming up with a sensible way of informing our investors about net asset values (NAV)," said Claudio Albanese, a board member on the pricing committee of Washington Square.
http://www.reuters.com/article/ousiv/idUSL1591370020071123
He has never been more bearish
The head of Fairfax Financial had a front-row seat when the Japanese market began its 15-year retreat. And he thinks the U.S. indexes might be about to do the same
"We don't know how bad the recession's going to be, so credit is going to be tough," he said. "You're going to have these big losses, the banks are going to have big losses. So we are worried."
http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/...ET23/TPStory/Business
The Economic Consequences of Mr. Bush
The next president will have to deal with yet another crippling legacy of George W. Bush: the economy. A Nobel laureate, Joseph E. Stiglitz, sees a generation-long struggle to recoup.
When we look back someday at the catastrophe that was the Bush administration, we will think of many things: the tragedy of the Iraq war, the shame of Guantánamo and Abu Ghraib, the erosion of civil liberties. The damage done to the American economy does not make front-page headlines every day, but the repercussions will be felt beyond the lifetime of anyone reading this page.
http://www.vanityfair.com/politics/features/2007/12/bush200712
The cracks are spreading
WHEN it comes to nasty surprises, this is the credit crisis that keeps on giving. Until recently it had been assumed that Fannie Mae and Freddie Mac, the government-sponsored enterprises (GSEs) that tower over America’s mortgage market, could survive the storm with merely a few bruises. They may own or guarantee almost half of the $11 trillion in outstanding loans but, the thinking went, they would avoid severe pain because they had generally stuck to good-quality credits. Indeed, they even stood to benefit as rival sources of funding dried up.
http://www.economist.com/daily/news/displaystory.cfm?story_id=10167658
iPod statt Big Mac misst künftig Kaufkraft | |
Freitag, den 19.01.07 09:01 | |
Der altehrwürdige Big Mac soll nach dem Willen einer australischen Bank als Richtschnur für die Kaufkraft von Währungen ausgedient haben: Die Commonwealth-Security-Bank stellte am Donnerstag einen neuen Index vor, der den Preis des Musik-Players iPod von Apple als Maß für die inländische Kaufkraft von Währungen nutzt. Seit der Einführung durch das britische Wirtschaftsmagazin "Economist" im Jahr 1986 ist der Big Mac das Referenzprodukt für den Vergleich der Kaufkraft-Unterschiede weltweit. Bic Mäc hat ausgedient Die Preise für einen solchen Hamburger - den es überall auf der Welt zu kaufen gibt und der immer gleich hergestellt wird - unterscheiden sich von Land zu Land erheblich. Wird der Preis in Dollar umgerechnet, so zeigt sich der Theorie zufolge, ob die Währung unterbewertet - nämlich wenn der Big Mac vergleichsweise billig ist - oder überbewertet ist. Die Erfinder des iPod-Index' argumentieren, dass der Big-Mac-Index zu ungenau ist. So hänge der Preis des Hamburgers etwa auch von den Steuern, Transportkosten, Arbeitsgesetzen oder Zöllen eines Landes ab. Der iPod dagegen werde ebenfalls in der gesamten Welt verkauft, aber fast immer in China hergestellt, betonen die Banker. Allerdings räumen sie ein, dass auch die Transportkosten beim iPod von Land zu Land variieren und einige Länder wie die USA auch Mengenrabatt erhalten könnten. Allerdings seien die Einflussfaktoren schwächer als beim Big Mac. Günstigste iPods in Kanada Beim ersten iPod-Index, der auf der Zwei-Gigabyte-Version des Musik-Players beruht, war das Gerät in Brasilien mit 327,71 Dollar am teuersten, in Kanada dagegen mit 144,20 Dollar am billigsten. In den USA kostet ein iPod mit 149 Dollar ebenfalls vergleichsweise wenig. Sollte der neue Index zutreffen, müsste der Dollar der Theorie zufolge künftig stark steigen. Die US-Computerfirma Apple hat seit 2002 weltweit 88 Millionen iPod verkauft. | |
Autor: Denise Bergfeld (dbe@onlinekosten.de), AFP | |
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http://www.onlinekosten.de/news/artikel/24105 |
Alle drei Indizes (Big-Mac-Index, Tall-Latte-Index von Starbucks und iPod-Index) zeigen eine deutlich Überbewertung des Euro gegenüber USD an. Aber auch eine starke Unterbewertung der asiatischen Währungen gegenüber USD.
Langfristig scheint Dollarbulle AL wohl auf dem richtigen Weg zu sein. Kurzfristig ist das aber wie immer fraglich...
The decline in the subprime mortgage market
``is over'' because the market ``went to zero and cannot go any further,
'' Greenspan said at a conference in Oslo, Norway, today.
He added that the ``conventional'' mortgage market is ``doing reasonably well.''""
Warum bitteschön sollten 10% Absturz in einem Quartal die Probleme lösen, die 30% Absturz in 5 Jahren mit verursacht haben? Diese Logik kann ich nicht verstehen. Sondern wohl nur Leute, die wertvolle Jahre ihres Lebens mit einem VWL-Studium vergeudet haben anstatt was Sinnvolles zu lernen. (Sorry, VWLer hier im Thread)
Wird demnächst die Caritas Sammlungen für den $ veranstalten? Thomas Fricke scheint ein Spitzenmann zu sein.
Kaufkraftparität: Aus Sicht der Praxis ist es wirklich ein Begriff aus der Mottenkiste der Volkswirtschaftler. Nach dieser Theorie hätte es nie sein dürfen, dass die US-Amerikaner die letzten Jahrzehnte immer nach Mexiko fahren konnten um billig einzukaufen. In den 5o-ziger und 60-ziger war für sie Europa ein Einkaufs- und Dienstleitungsparadies. Währungsrelationen entwickeln sich komplexer und den wirklich freien weltweiten Waren- und Dienstleistungsmarkt gibt es nicht. Sie werden primär durch die Außenbeziehungen (Leistungsbilanz), das Image (Stärke, Stabilität) und in einem nicht geringen Anteil durch die Spekulation bestimmt. Die jeweiligen Preise der Tennisschläger in einem Binnenmarkt spielen dabei überhaupt keine Rolle.
Intervention der Zentralbanken: In der Vergangenheit und heute intervenieren Zentralbanken ziemlich massiv in die Währungsmärkte. China und Japan sind dabei Spitzenreiter. Die EZB würde es sicherlich auch schon tun, wenn es nach der Politik gehen würde. Die Politik hat sich allerdings bei der Gründung selbst entmachtet und die Aufgabenbeschreibung sehr restriktiv gefasst. Die EZB könnte nur intervenieren, wenn die Geldwertstabilität und der Geldmarkt gefährdet wären. Das sind sie sicherlich durch einen schwachen $ nicht. Deshalb pilgern die europäischen Politiker ja auch nach Asien, in der Hoffnung dort eine Änderung der Währungspolitik herbeiführen zu können. Druck auf die EZB können sie keinen ausüben, sie können nur sehr langfristig anderes Personal abstellen. Das dauert allerdings Jahrzehnte und ist eine Illusion damit irgendwas zu ändern. Wenn Steinbrück also glaubt der $ ist zu schwach, muss er schon selbst mit eigenen Haushaltsmitteln intervenieren oder die Caritas zur Aktion aufrufen.
Natürlich ist der US-$ gegenüber dem Euro aus Sicht der Kaufkraftparität (welche Messmethode man nun auch immer nimmt) unterbewertet. Das ist er allerdings nicht nur gegenüber dem Euro sondern gegenüber fast allen freien Währungen so. Andere Währungen hat es zum Teil noch härter getroffen. Sollte sich die US-Wirtschaft in ihrem Binnenmarkt nicht ändern (mehr eigene Produktion, weniger Verschuldung, starke Einfuhrzölle für Waren aus China und Japan), ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Preise sich nach oben angeglichen haben. Unsere heutigen Probleme liegen in den Handelsungleichgewichten zwischen den verschiedenen Währungsräumen begraben. Diese gilt es, wenn nötig mit klassischen Methoden wie z.B. Zölle und Einfuhrbeschränkungen in Ordnung zu bringen. Dann werden auch die Währungsmärkte schnell gesunden und zu einem nicht nur liquiditätsgetriebenen Wirtschaftswachstum führen.
Seit dem kreditfinanzierten Vietnam-Krieg schwindet in Schüben das Vertrauen in den US-$. Mit der erfolgreichen weltweiten Verteilung der Schrottanleihen hat das Vertrauen in die USA und damit in den US-$ einen zusätzlichen erheblichen Knacks erhalten (Bewertungen am Rande des Betruges). Dieser Vertrauensverlust wiegt wesentlich schwerer als irgendwelche Zinsdifferenzen. Gute Schuldner zahlten immer schon weniger Zinsen - erwischte Betrüger bekamen kein Geld mehr. Zusätzlich fördert die private Überschuldung auch nicht das Vertrauen in eine weitere erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. Am Ende der Fahnenstange ist eine große Rezession einprogrammiert! Gegen diese Vertrauensverluste können nur die US-Amerikaner selber vorgehen. Interventionen am Devisenmarkt bringen höchsten eine kurzfristige Erleichterung und erzeugen mittelfristig weitere Probleme.
Natürlich gibt es Spekulanten, die entweder chartgetrieben oder aus obigen Gründen, derartige Entwicklungen verstärken und manchmal auch übertreiben. Aber auch ohne diese Zunft würde der US-$ verfallen. Längerfristige Spekulationen, dass sich der sich der US-$ wesentlich erholen würde, halte ich für sehr risikoreich. Kurzfristig kann man natürlich mit allem spekulieren, auch auf einen steigenden US-$.
Auch mancher Bankenmanager sieht durch das zerstörte Vertrauen keine Chance mehr verbriefte Kredite zu veräußern. So stellt der Chef der drittgrößten Bank Europas, Unicredit, Profumo, dieses Geschäftsmodell in Frage und will seine Bank entsprechend umbauen. Sollte er Recht behalten, werden die Banken wieder die Kredite in ihre Bilanz aufnehmen müssen und auf sehr große Gewinne aus dem Handel mit Krediten verzichten müssen. Sie werden auch das mühsame klassische Geschäft erweitern müssen, damit sie eine ausreichende Kapitalbasis zur Kreditvergabe erlangen. Die goldenen Zeiten sind auch hier vorbei und die Gewinne werden wieder auf das früher übliche langweilige Niveau sinken - wahrscheinlich noch tiefer da viele gleichzeitig umschalten müssen. London wird dann auch nicht mehr der Nabel der Finanzwelt bleiben.
Unicredit stellt Geschäftsmodell infrage
von Peter Thal Larsen (London) und Adrian Michaels (Mailand)
Die drittgrößte Bank Europas, Unicredit, will ihr Geschäftsmodell grundlegend überdenken. Grund ist die weiter schwelende weltweite Kreditkrise. Im Interview mit der Financial Times stellte sich Vorstandschef Alessandro Profumo gegen die herrschende Meinung seiner Branche.
Der Fokus der Bank solle sich vom bisherigen Modell wegbewegen, Kreditrisiken zu bündeln und an Investoren weiterzureichen, sagte der Chef des Mailänder Geldinstituts. Stattdessen wolle die Bank mehr Gewicht darauf legen, seinen Kunden eine breitere Produktpalette anzubieten. "Ursprünglich hatten wir die Idee, uns in Richtung eines Geschäftsmodells zu bewegen, Risiken verstärkt zu bündeln und zu vertreiben. Dieses Modell gibt es nicht mehr."
Mit Profumo stellt sich damit einer der prominentesten Banker Europas nicht nur gegen die herrschende Meinung seiner Branche. Er kündigt auch gleichzeitig konkrete Schritte für sein Unternehmen an. Führende Vertreter der Banken in den USA und Europa hatten dagegen in den vergangenen Wochen die Kreditkrise und die Unruhe an den Märkten zwar als ernst, aber auch als vorübergehend bezeichnet. Bob Diamond, Chef der britischen Bank Barclays, sagte erst vergangene Woche, das Geschäftsmodell seiner Bank sei von den Tumulten an den Kreditmärkten nicht beeinflusst. Barclays musste zuvor wegen der Kreditkrise 1,3 Mrd. Pfund abschreiben.
Kern der Krise ist, dass die Banken verstärkt Kredite aus ihrer Bilanz ausgegliedert, diese gebündelt, zu handelbaren Wertpapieren strukturiert und diese wiederum an andere Investoren weiterverkauft haben. Dadurch haben die Kredite kein Eigenkapital der Banken gebunden, das so für andere Zwecke zur Verfügung stand.
Branche rechnet mit mehr bösen Überraschungen
Durch die Turbulenzen auf dem US-Hypothekenmarkt ist dieser Markt aber nahezu zum Erliegen gekommen, da das Risiko der Papiere kaum noch einschätzbar ist. Mehrere Großbanken vor allem in den USA haben inzwischen insgesamt einen zweistelligen Milliardenbetrag abschreiben müssen. Skeptiker befürchten für das laufende Quartal weitere massive Abschreibungen. Die bisherigen Wertberichtigungen beruhten nur auf theoretischen Preisen, da für den Großteil der Kreditpakete nach wie vor kein liquider Markt vorhanden ist, selbst wenn diese gar keine US-Hypothekenkredite enthalten. Auch ist das Misstrauen unter den Banken nach wie vor sehr groß, was sich vor allem auf den Handel mit Tagesgeld auswirkt.
Unicredit war 2006 einer der größten Verkäufer verbriefter Kreditpakete in Europa. Die Bank strukturierte und verkaufte Verbindlichkeiten im Volumen von 14,6 Mrd. Euro. Die Bank war damit nach eigenen Angaben der sechstgrößte Spieler am europäischen Markt. Das vom britischen Staat vorerst gerettete Institut Northern Rock war laut Unicredit zweitgrößter Verkäufer mit einem Volumen von 27 Mrd. Euro. Marktführer sei die Royal Bank of Scotland mit 31,9 Mrd. Euro gewesen.
Profumo sagte, Unicredit müsse in Zukunft einen größeren Teil der ausgegebenen Kredite in der eigenen Bilanz halten. Daraus folge, dass höhere Einnahmen nur durch einen verstärkten Verkauf von Produkten an Privat- und Geschäftskunden zu erzielen seien. Dieser Schritt werde voraussichtlich einen erhöhten Kapitalbedarf nach sich ziehen, räumte Profumo ein. "Wir müssen sehr genau darauf achten, welche Umsätze wir mit dem vorhandenen Kapital generieren", sagte er.
Italiens Banken haben bisher kaum Auswirkungen der Kreditkrise auf ihre Bilanzen öffentlich bekannt gegeben. Auch die Aufsichtsbehörden signalisierten, dass sie den Zustand des Finanzsystems des Landes entspannt sehen. Die italienische Zentralbank hatte von den Banken mehrere Male Auskünfte über außerbilanzielle Risiken verlangt und in diesem Zusammenhang auch mehrere Vor-Ort-Untersuchungen durchgeführt.
Regierungsbeamte befürchten dennoch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes, da sich die Bedingungen der Beschaffung von Krediten verschärfen.
Unicredit hatte jüngst bekannt gegeben, dass das Portfolio von US-Immobilienkrediten niedriger Bonität, auch "Subprime" genannt, Ende September ein Volumen von 246 Mio. Euro gehabt habe. Ende Juni habe das Volumen noch 354 Mio. Euro betragen. Mehr als 85 Prozent der Risiken würden innerhalb der Bilanz geführt.
Quelle: www.ftd.de
DPA - vor 1 Stunde 27 Minuten
New York (dpa) - In der US-Kreditkrise steht Experten zufolge das Schlimmste erst noch bevor: Die Fälle von Zwangsvollstreckungen und Zahlungsausfällen würden nochmals deutlich zunehmen, da bei vielen Hypothekenkrediten schon bald automatische Zinserhöhungen anstünden.
Weiter hier:
http://de.news.yahoo.com/dpa2/20071124/...s-kreditplei-e48f61c_1.html
Allerdings EIN sehr wesentlicher Faktor fehlt mir dazu was den USD anbelangt. Sollte der USD/Öl-Standard tatsächlich immer mehr aufgeweicht und letztlich verlassen (diversificziert in mehrere Währungen) werden, dann fehlt mir einfach das fundamentale Argument, langfristig an de USD zu glauben. Wie in einem früheren Posting von mir:
- für mich aber mittel und langfristg entscheidende Argument ist, dass der prozess bereits längst begonnen hat und UNUMKEHRBAR ist: die USA wird ihren Status als alleine dominierende Supermacht zunehmend, langsam aber unaufhaltsam - verlieren. Nicht nur wegen dem aufstrebenden China, Russland's rückkehr als Supermacht (ölreichtum) und der Emanzipierung der arabischen Ölländer wie Kuweit, VAE, SaudiArabien ...von der USA.
Jetzt sind es "nur" Iran, Venezuela, Russland, die den USD vom Handel mit Öl "entbinden", aber auch Saudiarabien hat zuletzt die Zinsschritte der USA nach unten nicht mehr mitgemacht und Kuweit hat auch gwechselt: von der Anbindung an den USD an einen Währungskorb.
Der USD wird daher (trotz Differenz in der aktuellen kaufkraftparität - als alleiniges Kriterium für den Wechselkurs viel ZU WENIG) langfristig weiterverlieren, auch wenn die USA auch noch in 10 jahren die vermutlich stärkerste Macht sein wird.
Jedenfalls ist der Prozess zunehmend in Gange: die langsame Abkehr (oder sagen wir Verringerung der Abhängigkeit) von ölproduzierenden vom USD, aber auch die zunehmende Diversifizierung von Nationalbanken auf der ganzen Welt.
Wenn Öl zukünftig immer weniger in USD bezahlt wird, werden sich die Länder imemr mehr fragen: wozu halten wir dann solche Mengen an USD - und wedren die "überschüssigen" USD auf den Markt werfen.