Der Antizykliker-Thread
Börsensoft-ware ist halt auch "Bananen-ware" (Reift beim User)
D-Mark bleibt Geschichte
von Jan Gänger
Wunsch und Wirklichkeit sind manchmal unüberwindbare Gegensätze. So wächst in Deutschland angesichts der Schuldenkrise der Eurozone die Sehnsucht nach der Mark - doch es gibt keinen Weg zurück.
Weiter: http://www.n-tv.de/wirtschaft/dossier/...eschichte-article877739.html
Ich finde es bemerkenswert, dass man z.B. nach Frankreich fährt und nur an der Art der Straßenbegrenzung erkennt, dass man Deutschland verlassen hat und dass einem kein blöder Grenzer mehr in den Kofferraum kuckt.
Von solch "Banalitäten" wie Niederlassungsfreiheit, Berufsfreiheit und dem Recht überall Eigentum zu erwerben ganz zu schweigen...
Die Welt ist nicht mehr klein und muffig - und das ist gut so!
Was würden diese Leute sagen, wenn ich als Nettosteuereinzahler mal den Spruch ablasse: "Von mir bekommt ihr nichts alimentiert, ihr seid ja selbst Schuld an euer Arbeitslosigkeit und Konsumgeilheit auf Pump, also löffelt die Suppe gefälligst auch selbst aus! Ich schließ euch aus Deutschland aus!"
Ist zwar polemisch, trifft ME aber den Nagel auf den Kopf.
Da gebe ich dir recht.
Leider stimmt das mit der Niederlassungsfreiheit der Arbeitnehmer noch nicht ganz. Unsere Politiker haben immer noch Angst vor den neune Bürgern aus den östlichen Nachbarländern. Die Niederlassungsfreiheit ist immer wieder verschoben worden.
Hier haben Politik und Gewerkschaften zum Nachteil der Volkswirtschaft an einem Strang gezogen.
Gruß
Permanent
ps mein Taxidriver hat heute morgen den Euro offiziell beerdigt. Vom Sentiment her also grünes Licht...
Fill
Wenn ich mir den Stand des Euro und des Goldes angucke, dann denke ich an eine sogenannte politische Börse, die wir heute gesehen hatten. Ich kann mit meinem HS nicht wirklich ein Verkaufssignal oder Kaufsignal nutzen. Es bedarf mal wieder etwas Zeit für eine Konsulidierung. Trotzdem glaube ich nicht das wir an dem Punkt stehen, an dem Leerverkäufe uns nicht weiter in den Keller reißen werden. Die Spanier z.B. haben nur einen sehr minimalen Wirtschaftsaufschwung (0,1%). Die Ratingagenturen haben gerade Futter bekommen um Spanien abzuwerten. Auf der anderen Seite wächst die Baubranche um 7,8%, was gerade mit Blick auf die spanische Industrie interessant ist.
Heute ist also noch nicht aller Tage Ende für die Angriffe gegen den Euro. Jetzt wird nur die zweite Runde eingeleitet.
Gruß Marlboromann
(auch wenn ich es, zugegebenermaße 5 mal lesen musste um es zu verstehen)
Doch einen Schritt zurückgetreten: Fundamental sieht die Lage weiterhin gut aus, in USA wird ein Wachstum von 4% p.a. durch die FED vorhergesagt. Für die nächsten DREI Jahre!!! Der Sturz des EUR ist noch im Rahmen und fundamental auch nicht schädlich für europäische Unternehmen. Die Daten aus den Unternehmen selbst sind weiter positiv. Charttechnisch läßt sich noch kein Abwärtstrend erkennen, eher ein leichter Aufwärtstrend in der Spanne 5400-6300.
Die erhöhte Volatilität stresst und macht zudem Calls nicht billiger, sondern teurer. Was bleibt ist: Sehr weite Scheine fahren und dann stumpf abwarten, bis sich die Lage beruhigt hat.
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In den letzten Tagen hab ich mir übrigens meinen Steffens-Gedenk-Langfrist-Long-OS zugelegt, Strike "konservative" 10800. Ich werde in drei Jahren darauf zurückkommen und zwischenzeitlich sicher wieder mal aufstocken. Der Kapitaleinsatz ist zwar sehr gering, die Chance auf einen Volltreffer dafür sehr hoch.
als ebenfalls voll longpositionierter hat es mich volle Breitseite erwischt. Meine Handelssignale zum Hedging auf EOD-Basis haben versagt, ich habe beschissene Kurse bei Ausstiegen gehabt und stehe wie viele dieser Hybrid-Anleger (teils Anleger, teils Zocker, teils Spekulant) vor folgendem Problem:
- Falls es richtig runterrauscht, ist das Depot noch viel zu voll mit Aktien
- Jetzt großflächig verkaufen bedeutet gerade bei Nebenwerten beschissene Spreads noch on top
- Jetzt massiv mit Short-Zertifikaten hedgen birgt die Gefahr eine evtl. Erholung bei durchaus wahrscheinlichem Re-Bound zu verpassen
Mein persönlcihes Problem ist:
2008 habe ich mit voller Zufriedenheit meine Aktien verkauft und bin short gegangen. Die ganzen News zum Bankendilemma, die Jahre andauernde Haussee. Es war Zeit "genug" zu sagen.
Aber heute?
Ich arbeite in einem Dax-Konzern mit Einblick in sämtliche Zahlen und sehe, dass es bergauf geht. Kosten wurden gesenkt, Ballast abgeworfen, Erlöse ziehen an, Kredite sind bezahlbar, Investitionen vom Markt erwartet.
Bin ich ein realitätsfremder verblödeter Bulle, der absolut uneinsichtig ist?
Welches Risiko wird denn gerade gespielt? Der euro...???? Wir sind noch nicht mal bei pari zum Dollar und selbst wenn, für die gesamte EU ein traumhaftes Maßnahmenpaket. OK, Greichenland und Co werden die nächsten Jahre nicht groß wachsen. Aber hey, das sind nciht die Motoren unserer Wirtschaft. China, Indien: Dort spielt die Musik. Osteuropa, Middle East und Afrika stark im Kommen. USA wird sich nicht geschlagen geben und die Märkte weiter (mit Geld) stimulieren.
KURZ: ICH SEHE KEINEN fundamentalen GRUND zum VERKAUFEN!
Andererseits bin ich Trendfolger und der Up-Trend ist nicht mehr so wirklich einer....
Warum verdammt nochmals fallen die Kurse? Sind es die großen Instis, die aus Angst vor einer Transaktionssteuer jetzt ihre Day-Trades halbieren und massiv Positionen auflösen? Wohin soll das Geld denn fließen? Geht ja schließlich gerade alles runter.
Und die wichtigste Frage: Wo könnte ein Boden sein. Ich habe keine Ahnung und überlege gerade antizyklisch in Scheiben zu kaufen. Ich hasse so etwas. Ich hasse Antizyklik - Trendfolge ist soviel nervenschonender. Aber aktuell kann ich nicht anders und daher auch dieser Post.
Ansonsten 2000 Dax Punkte niedriger "verbilligen". ;-)))
Die Gründe, die rumgereicht werden, z.b. die Shortverbote, sind natürlich hanebüchen, weil leicht zu umgehen und daher irrelevant für Spekulanten. Schwerwiegender ist das Gefühl, die Politik hat die Lage nicht im Griff. Aber es ist eben nur ein Gefühl, mittelfristig haben politische Börsen kurze Beine.
Die Volatilität zur Zeit kostet Nerven, da sitzen wir alle hier im Thread in einem Boot. Ich habe Armi heute gemailt wie ich das in mein HS eingearbeitet habe. Sicher, auch meine Signale haben versagt. Doch darauf heißt es flexibel reagieren, z.B. indem man Risiko rausnimmt und sich Zeit erkauft (bei mir ging das zum Glück ohne größeren Aufpreis).
Strategisch heißt es also: Weiter auf Hausse setzen, aber eben nicht erwarten, dass sie gleich morgen startet.
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@relaxed: Deine Argumente kennen wir. Doch Trading ist eben eine Frage der Philosophie. Manche traden, was sie hoffen zu sehen (Crash voraus und Ende der Schuldensause) und andere eben nur, was sie wirklich sehen (Hausse und Konjunktur intakt). Solange wir keine Bestätigung vom Markt für Baisse erhalten ist die ganze Show lediglich eine hochwahrscheinliche Bärenfalle, MM.
Und dass man angesichts eines Breakdowns von nur 10% vom Verlaufshoch bullish bleibt, ist sicher keine Arroganz. Sondern reine Opportunität.
Gehab dich wohl, musicus.
Wichtig ist, was trailer schrieb. Fundamental geht es in den Unternehmen aufwärts. Der billige EUR ist ein Super-Konjunkturprogramm. Und Staatsschulden? Was soll die aktuelle Krise noch toppen? Sie hat bislang 10% der Kurse gekostet und DANACH KOMMT NICHTS MEHR.
Im Prinzip sehen wir die Nachwehen der 2008er-Krise, die zudem logisch sind. Erst waren es Banken und Hedgefonds, dann Automobil- und sonstige Firmen, jetzt ganze Staaten. Man erkennt die Steigerung! Doch: Die Banken sind durch, die Automobile erst recht, demnächst mit Sicherheit auch die Staaten. USA machte es vor, da spricht auch keiner mehr drüber, dass die pleite sein könnten.
Denn mal ehrlich: Pleite ist eine Frage des Vertrauens. Und mittlerweile hat wohl jeder erkannt: Große Staaten können nicht pleite gehen, das können nur kleinere. Denn große Staaten können Geld drucken und das brauchen die Spekulanten nun mal zum Totshorten des Staates.
Ich bleibe jedensfalls cool diesbezüglich, solange ich jeden Monat mein Gehalt bekomme und der Geldautomat kein Klopapier ausgibt ;-)