Der Antizykliker-Thread
Irgendwie muss ich grinsen, wenn ich das lese, dass dieser kleine Franzose da einen auf wilden Mann gemacht hat. Wie gerne würde er den France gegenüber der DM abwerten und ratzi-fatzi wären Renaults, Arzneimittel, Chemie und TGV-Züge 10% billiger und alle Welt würde diesen Kram kaufen.
Ne jetzt ist er zusammen mit Deutschland aber an diesen blöden Euro gekettet und muss dann noch zusehen, wie sich Anschela bockig verhält…
Und wenn man nicht weiß, was kommt, weiß man vielleicht zwei Dinge, die vielleicht eintreten können. Und da wird es schon ein wenig weniger diffus:
Alternative 1:
Der Euro findet wirklich einen Boden und hebt signifikant ab. Dann würde die „Es-nützt-doch-nichts-wir-haben-es-besser-gewusst-Idioten“ verstummen. Der Euro wäre gerettet, die EU sowieso und erst mal Ruhe an Bord.
Alternative 2:
Der Euro fällt weiter, d.h. die gleichen hirnlosen „alles-fällt-Charts“, Krisengeblubber, aber ein ordentliches Konjunkturprogramm für die europäische/deutsche Wirtschaft. Nachteilig ist, dass die Propheten des Untergangs weiterhin Zeug erzählen, ob es diejenigen hier vom Bord sind oder dieser Celente oder der kleine Professor aus New York oder Onkel Norbert… Und irgendwann würde dann das Geplapper auf die Realwirtschaft überspringen, was definitiv nicht gut wäre…
Und genau aus diesem Grund habe ich mich heute von meinen 2008er Berkshires getrennt, denn bei Szenario 1 schadet ihnen der Währungsverlust und bei Szenario 2 wäre ein Ausstieg auch keine so dumme Idee. Irgendwie will ich das Aktien- und das Währungsding getrennt haben und nicht mehr in einem Kombiprodukt…
In meiner jugendlichen Unschuld hatte ich einst meine ersten echten Verluste mit $ / DM und $ / Yen kumuliert. Jedes bischen volatiler Kursverlauf wurde schon damals so wie heute von dramatischen Kommentaren begleitet, die einen üblen Wochenchart impizit oder explizit ins bodenlose verlängerten. Dem war ich auf den Leim gegangen - weil ich noch nicht wusste, dass es sich bei diesen Kommentaren tatsächlich um eine (psychologische) Funktion der Kursbewegungen selbst handelt...
Und als p.s.: Neulich noch, als gerade mal der $ schwächelte (während die FED bereits flutete, erhöhte die EZB auf deutschen Druck mitten in der Krise nochmals die Zinsen), wurde dieser im BT als 'grünes Klopapier' gehandelt. Heute ist es - siehe Chart - eben der € , diese Totgeburt...
Voran, dem Morgenrot entgegen ! Fill
Um was es mir geht ist nicht, den BT vorzuführen, denn Fehler machen wir alle. Sondern vielmehr zu zeigen, dass man sich bei Währungen extrem verschätzen kann, wenn man Trends mental fortsetzt. Wie fok eben richtig geschrieben hat: Vor einem halben Jahr war der USD noch das "Klopapier" der Welt, heute vermeintlich stabile Fluchtwährung. Der EUR ist quasi gefühlt kurz vor der Hyperinflation.
Man sieht leicht ein, dass sämtliche Argumente pro oder contra einer Währung immer auch ein logisch richtiges Gegenteil einhalten: Es gibt immer gleich viel durchaus richtige Argumente für oder gegen eine Währung. Wo der Kurs hingeht hängt kaum vom Zinsniveau, der Wirtschaftskraft, usw. ab, sondern ausschließlich davon, welches Spiel die großen Player im Moment zu spielen gedenken.
Für den Privatanleger ergibt sich daraus die Folgerung, dass es keinen Sinn macht, eine Währung vorherzusagen. Der BT ist ja der beste Beweis, dass es selbst mit viel Brainpower nicht gelingen kann. Auch Charttechnik versagt bei Währungen a la long, den der Markt ist durch die Größe der Player extrem effizient. Jedes funktionierende Handelssystem wird sofort kopiert und führt sich damit selbst ad absurdum.
Kann man aber den Währungsverlauf nicht vorhersagen (und selbst die großen Researchabteilungen der Banken können es nicht), dann sollte man auch nicht darauf spekulieren. Hat man Erfolg, ist es Glück, doch langfristig werden sich Gewinne und Verluste die Waage halten - bestenfalls.
Zitat: "Die Art und die Geschwindikeit mit der die Leser dieser Seiten das Thema verbreitet haben lässt also ohne Zweifel darauf schließen, daß sich dort auf jeden Fall sehr, sehr viel Zeit, große Langeweile, unendliche Sensationsgeilheit, wenig Hirn, viel Leichtgläubigkeit, wahrscheinlich wenig soziale Kontakte im realen Leben und vor allem weitläufig verstrickte Netzwerke in jedes Internet-Drecks-Loch befinden."
http://www.das-bewegt-die-welt.de/...rioses-unterhaltung&Itemid=9
http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2502#jumppos62556
http://www.ariva.de/...A_Baeren_Thread_t283343?page=2502#jumppos62557
Dass wir Kinder im AZ auch unser Fett abbekommen, soll nur ein kleines Beiwerk sein - ab in den Mistkübel damit::
"Das sind Kinder. Die können unter dem Strich garnix vorhersehen, nicht nur FX nicht. Deshalb beschäftigen die sich auch nicht mit Börse, sondern nur damit, dass die Bärenthreadler doof sind... ;-)"
Gute Nacht, Fill
Wenn hier Kinder posten, sei's drum, die sagen wenigstens die Wahrheit und sind lernfähig. Ist mir lieber als satte alte, verkalkte Knacker, die am digitalen Kaminfeuer darüber philosophieren, wie gut es früher war und wie schlimm die Zukunft. Spinner gehören nun mal in jedes Internetforum, sie lassen sich nicht vermeiden, weil sie schlicht zuviel freie Zeit haben und damit jeden Normalo spielend totargumentieren bzw. totsülzen können.
Insofern: Erhöhen wir nicht deren Klickrate künstlich durch Kommentierung, Verlinkung und Flamewars, über die sich die Mitleser eh nur beömmeln. Überlassen wir ihnen die Entscheidung, was sie klicken/lesen/glauben und was nicht.
Amen!
"Es wurde am vergangenen Wochenende Geschichte geschrieben. Mehr als ein Strohfeuer ist am Ende nicht übrig geblieben. Der Rettungsschirm wird vom Markt angezweifelt und das Wolfsrudel ist immer noch nicht eingefangen. Im Moment trifft sich das Rotkäppchen lieber mit dem Wolf und kommt vom Weg zur kranken Großmutter ab. Das mittelfristige Sentiment lässt erahnen, dass der Wolf das naive Rotkäppchen fressen wird."
EUR/USD sieht Sentix im Juni bei 1,20 und bis Dezember wackelt die Kurve auf 1,34 hoch.
Das kann ich irgendwie nachvollziehe, die wichtigen Chartmarken werden überrrant, dann gehen viele Euro-short und dann kommt der große Demüter und hoch geht der Kurs...
Good Nite
umgangssprachlich schreibt man nite...
jetzt haste wieder was gelernt....
@Shenandoah, umgangssprachlich schreibt man nite...
hab ich so noch nie gelesen, in dem Fall hab ich was gelernt.
Und jetzt: Guten Morgen, Good Morning!
Er bringt da etwas Ruhe in eine hysterische Diskussion.
http://www.godmode-trader.de/nachricht/...hststand,a2175003,b605.html
Und die Sicht von Sentix:
- Juni: € 1,20
- September: € 1,36,
- November: € 1,28
- Dezember: € 1,34
Das Ausblenden von Fehlprognosen hat bei Analysten und Anlegern eine lange Tradition. Leider gibt es aber das Internet und die digitale Kopie. Im Zweifel kann man da nachsehen und sich ein eigenes Bild machen.
Fazit: Sentix liegt von der Tendenz oft nicht schlecht, kann aber auch nur Aussagen zum CRV machen. Wenn Sentix nun den Dax und Euro nochmals abstürzen sieht, kann das angehen. Oder auch nicht. Denn die stützen ihre Vermutung auf die Konjunkturerwartung der Insties. Doch die stimmt auch nicht immer, anders als im Sentix-Text beschrieben, aber klar aus dem Chart auf Seite 3 hervorgeht.
Cool bleiben...
Quelle: http://www.ariva.de/news/...aeche-hilft-deutschen-Unternehmen-3436555
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Nun gut, Gründe für up gibt es ja genug. Die Tatsache, dass die Börse aber nun endlich den niedrigen Euro als POSITIV sieht ist aber ein BIASWECHSEL, der in den nächsten Wochen für eine Overperformance der EU-Aktien sorgen dürfte. Das Problem ist nun noch die WallStreet. Wenn die wieder abkacken hilft alles nichts.
Ich selbst poste das mal ganz umkommentiert, weise aber darauf hin, dass das Kursziel für Mai (8000) noch nicht erreicht wurde. Das Kursziel für Ende 2010 beträgt so um die 1000, kann aber auch 500 sein, das sieht man ja nicht so genau.
(Danke an die Person, die mir die BM geschickt hat, dafür, dass sie mich damit heute vor LONG bewahrt hat. Puhhh, das war knapp!)
;-)
Andererseits schreiben wir in dieser Ausgabe: Sollte der Dax diese Woche an den 5500 oder darüber abprallen, dann macht er sich wieder auf Richtung des alten Hochs bei 6300. Solange der Abwerttrend jedoch intakt ist, ist das Potenzial begrenzt.
Wir hoffen, Ihnen mit dieser Aussage geholfen zu haben. Unser Börsenbrief ist kostenfrei unter .... zu beziehen.
Schaut auf diese Machwerk der sauberen Berichterstattung, die treffende Wortwahl und die überaus stringente Analyse, die Orientierung im Dunkeln gibt (und im Hellen sowieso).
Oder hat mein überaus geschätztes Kneiselchen nen neuen Job angenommen, die Wortwahl ist schon recht ähnlich.
Weiter Richtung Süden verläuft auch in der letzten Handelswoche der Euro zum Dollar. Nachdem die Gemeinschaftswährung mit dem Rückenwind der phantastischen Rettung durch die vereinigten Bürokraten in Brüssel am Montag auf knapp 1,31 steigen konnte, war sprichwörtlich das Ende der Fahnenstange erreicht. Seitdem geht es dynamisch nach unten, am Freitag wurde dann das bisherige Jahrestief bei 1,2509 flockig unterboten. In der Nacht zum heutigen Montag erreicht der Euro schließlich ein neues Jahrestief bei 1,2233, kann sich jedoch mit Einsetzen des europäischen Handels wieder über die 1,23 hieven und übertrifft sogar kurzzeitig die 1,24.
Warum fällt der Euro trotz der Garantie-Manie durch EU und IWF? Vermutlich, weil die EU nun eine "Haftungsgemeinschaft" ist, eine Art Mammut-Gbr, bei der jeder für jeden haftet. Damit wachsen automatisch die Zweifel am Gesamtsystem der EU, es rückt in den Blick, daß auch vermeintlich solide Staaten wie Deutschland nun mehr als einen Klotz am Bein haben. Damit zeigt sich, daß die Märkte den beschlossenen Maßnahmen mißtrauen - man durchschaut, daß hier lediglich versucht wurde, Zeit zu gewinnen. Das Gefährliche an der Situation ist nun, daß die Politik ihr Pulver restlos verschossen ist - oder kommt jetzt in den nächsten Tagen das Rettungspaket 2.0? Es ist etwas faul im Staate Dänemark, und die Devisenhändler sind nicht dumm genug, den Geruch der Fäulnis zu ignorieren. Das Ganze hat nichts mit den vermeintlich bösen Spekulanten zu tun, man sollte besser formulieren, daß Investoren das Vertrauen in eine Währung verloren haben, die solange gut funktionierte, als kein Gegenwind wehte. Wie fragil das System Euro ist, zeigt die panische Reaktion auf eben diesen Gegenwind.
Charttechnisch befindet sich der Euro ohnehin im freien Fall. Zwar gibt es, wie heute, gelegentliche Erholungen, aber diese sind alles andere als nachhaltig. Was sollte jetzt auch Positives kommen, etwa aus der Poltik oder von der EZB, die in Gestalt Trichets jeden zweiten Tag das Gegenteil behauptet dessen behauptet, was kürzlich noch als ewige Wahrheit galt. Mit dem Kauf von Staatsanleihen ist der Rubicon ohnehin überschritten, man wird jetzt auch Trichet mit Helikoptern im Stile Bernankes in Verbindung bringen. Da hilft es auch nicht, daß die Amerikaner keinen Deut besser sind, der immense Vorteil ist der einheitliche Währungsraum der USA. Das einzige, was helfen könnte, wäre die Ernennung Axel Webers zum EZB-Chef...
Noch ist also kein Ende der Abwärtsbewegung absehbar, sodaß Long-Positionen trotz möglicher technischer Reaktionen immer riskant bleiben. Wir nehmen unser Kursziel für den Euro weiter nach unten und gehen vom Erreichen der Zone 1,1860 bis 1,1650 aus (das Tief aus dem Jahre 2005). Für die verzweifelte Situation steht der Euro unseres Erachtens aktuell immer noch sehr hoch.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,695123,00.html