Der Antizykliker-Thread
Wird schwierig: Portugal spart, Spanien spart, GB spart. Die haben alle das Exempel Griechenland begriffen.
Aber:
Seit einehm Jahr ist EUR/GBP ein guter Indikator für EUR/USD - und was es sehr spannend macht, es ist ein vorlaufender Indikator. In angefügter Grafik habe ich den Zeitraum von einem Trendwechsel im EUR/GBP bis zum "zugehörigen" Trendwechsel im EUR/USD eingemalt: Das hat dreimal gut funktioniert, wobei die "Echozeit" immer geringer wird.
Wenn dem, wie von mir beschreiben so wäre, ist fraglich, ob der Zock GBP/USD-Short aufginge.
Ich persönlich halte derzeit von Währungsspekulationen die Finger weg. Die Währungen, die ich über Aktien im Depot habe, reichen mir.
Die Sonnenbrille hebt mich ein wenig von der Masse ab. Aber nur ein wenig, denn z.B. den brutalen Anstieg Mo-Mi hab ich vollpfostenmäßig verpennt. Es nützt halt nix, das Top zu erkennen, man muss auch irgendwann im Tief zugreifen. Freitag war ich kurz davor, wollte aber noch die 5600 sehen.
Mein Avatar wird mich ständig an diese Episode erinnern und das ist auch gut so. Wir sind in der Hausse und da gilt es, nach unten nicht zu gierig zu werden. Allerdings nach oben schon.
Prinzipiell ist ein fallender EUR gut für die EU-Aktien, weil Exporte billiger werden (Gut, der Urlaub wird teurer, aber die Leute sollen ja arbeiten und nicht urlauben). Das erkennt auch der Markt, siehe Graphik. Länger (!) fallender EUR ist stets eine Art Booster für EU-Aktien gegenüber US-Aktien, dh EU-Aktien performen gegenüber US-Aktien deutlich aus. Umgekehrt kann man die Tatsache, dass EU-Aktien 2007 nicht mehr das 2000er-Hoch erreichten so begründen, dass der EUR in 2003-2007 einfach zu stark war.
Rechts erkennen wir, dass EU-Aktien gegenüber US-Aktien seit 2010 deutlich underperformen, obwohl der EUR stark gefallen ist. Dies liegt natürlich an der Schuldenproblematik. Jetzt, wo auch die EZB wie die FED Gelddrucken kann, ist aber Waffengleichheit zum Dollar hergestellt.
Daraus - und aus dem gefallenen EUR - schließe ich ein deutliches Potenzial für EU-Aktien in den nächsten Monaten. Weil der Dax stets besser performt als der Eurostoxx, ist das Potenzial hier noch größer.
Vielleicht sollte ich Eurostoxx verkaufen und DAX kaufen?
Dann bin ich mein eigener Hedge-Fonds...
Armitage Alpha Stretegy Europe ex Greece Fonds (Quanto)
Ja , ich weiß, dass "Quanto" bei disem Konstrukt keinen Sinn ergibt, aber es hört sich sehr hübsch an - und strenggenommen habe ich das Währungsrisiko ja auch herausgenommen. Ich rufe gleich mal die BaFin an!
Ein Freund von mir denkt sich bei ner Bank lustige Derivate aus, der kann dann ein Bonuszertifikat daraus bauen:
Protect Bonus Zertifikat auf Armitage Alpha Stretegy Europe ex Greece Fonds (Quanto)
(Sparplanfähig)
Genauer: ein mässig riskanter KO auf den DAX oder einen Einzelwert.
Dabei fällt mir ein, da war ja noch ein Zock-OS, auf den ich lauere...
Der VDAX zegit ja wie ruhig die Lage wieder geworden ist, bis auf die unsicheren Hände.
Und ich hatte eben eine Vision und die geht so:
Am Wochenende wird der alte Volcker zu Obamas eingeladen (Mrs. Obama hat sich nicht durchsetzten können, den alten Griesgram am WE nicht sehen zu wollen...). Und er wird erzählen, dass der sinkende Euro für Europa gar nicht so schlecht wäre, aber sehr wohl für den Dollarraum... Dabei werden ihm Kuchenkrümel aus dem Mund fliegen - das nur am Rande.
Das Schicksal will es, dass just an diesem Wochenende Janis Joplin bei Obama's eingeladen ist und immerzu den "Mercedes Benz-Song" singt... Da bekommt Paule Volcker einen Hustenanfall (noch mehr Krümel...) und Obama ruft aus Mitleid Ben an, dass er da was machen solle... Und da das als Schwächeeingeständnis der USA gelt würde, solle er sagen, dass die Euro-Stabilisierung seitens der Fed dem Auseinanderbrechen der Eurozone entgegen wirken solle... Zumal das Anwerfen der Druckerpressen nur in God's own Country Gottes Segen trägt, nicht aber in diesem dekadenten Europa...
Und auf europäischer Seite ist der Retter schon im Anflug: Uns Axel Weber wird die EZB am deutschen Wesen genesen lassen! Und wer hat das eingefändelt: Angela!
Amen!
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/...aps-der-euro-zone/50114163.html
Ich sehe z.B. in Baisse-Zeiten von EUR/USD (wie momentan? oder geht's für den EUR noch ein Stück tiefer?) Gelegenheiten für Gewinnmitnahmen (=Teil-/VERKAUF) von Ami-Aktien - natürlich ceteris paribus bzw. anti-/prozyklisch, nicht gegen den Wind, die "Rahmenbedingungen" müssen sozusagen passen. Also habe ich z.B. die letzten Tage einen Teil (da ich mittelfristig nach wie vor viel zu bullish eingestellt bin) meiner AMD, APPLEs, AMAZONEs, FirstSolar VERkauft.
In Hausse-Zeiten von EUR/USD hingegen überprüfe ich häufig EINKAUFS-Gelegenheiten von Ami-Aktien - immer ceteris paribus resp. anti-/prozyklisch etc.
... eigentlich eine relativ einfache Denke, ich kann's vielleicht nur nicht einfach ausdrücken, oder? ;-)
... lässt die Kirche richtigerweise schön brav im Dorf, wie ich meine. Paniker und Hektiker gibt es genügend in diesen Zeiten, nicht nur im BT ...
Eigentlich würde dieses Enderlein-Interview viel besser in den BT passen; allerdings wäre es so konträr zum allgemeinen BT-Sentiment, dass es dort entweder ignoriert oder sonstwie außer Sinnweite geworfen würde.
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
die Ohren fliegt''
14.05.2010, 12:462010-05-14T12:46:00
CEST+0200
Politökonom Enderlein über unberechtigte Inflationängste
- und warum die No-bail-out-Klausel Ähnlichkeit mit Zahnpasta hat.

Politökonom Henrik Enderlein: "Ich gehöre nicht zu denen, die wegen
Inflationsangst nachts aufwachen." Graphik: sueddeutsche.de
Henrik Enderlein ist Professor für Politische Ökonomie an der Hertie
School of Governance in Berlin. Er studierte in Paris und New York, promovierte
am Kölner Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und arbeitete als
Ökonom bei der Europäischen Zentralbank, ehe er als Juniorprofessor für
Wirtschaftswissenschaften an die Freie Universität Berlin wechselte.
sueddeutsche.de: Herr Professor Enderlein, der Euro schwächelt brutal.
Folgt daraus Deutschlands Austritt aus dem Euro-Verbund - oder sollte die
Gemeinschaftswährung gleich ganz abgeschafft werden?
Enderlein: Der Euro schwächelt nicht brutal. Er ist nach einer Phase
der Stärke jetzt unter Druck geraten. Aber er stand vor genau einem Jahr bei
knapp über 1,30 Dollar, und da lag er auch vor ungefähr drei Jahren. Wenn man
den Durchschnitt über die vergangenen zehn Jahre nimmt, das ist ein Wert von
knapp 1,20 Dollar, dann liegt der Euro heute immer noch höher.
...
Niemand sollte jetzt Panik bekommen, dass der Euro sich in Luft auflöst, nur
weil die Märkte im Augenblick gegen diese Währung spekulieren. Es ist vollkommen
müßig und überflüssig, jetzt über einen Euro-Austritt von Deutschland oder auch
von Griechenland zu spekulieren. Ich habe das Gefühl, diese Diskussion wird von
Ewiggestrigen angetrieben, die uns sagen: Wir hätten die D-Mark behalten sollen!
Das ist unverantwortlich, das führt uns nicht weiter. Man heizt die Krise
dadurch an.
Wir müssen daran arbeiten, den Euro-Raum zu einem wirklichen Wirtschafts- und
Währungsraum zu machen. Man darf nicht vergessen: Deutschland profitiert immens
vom Euro und der Währungsintegration. Das sollte man nicht alles innerhalb
kürzester Zeit aufs Spiel setzen.
....
Die jetzt mobilisierten 750 Milliarden Euro werden von den Finanzmärkten nicht
als etwas Kleines abgetan. Das ist schon eine massive Summe. Spekulanten fragen
sich: Können wir das durchhalten? Die Kombination aus dem fast unbegrenzten
fiskalischen Arsenal plus die Kraft der Europäischen Zentralbank ist
beeindruckend. Das schreckt die Märkte ab.
...
Wir müssen keine Inflationsangst haben. Die Interventionen werden "sterilisiert"
durchgeführt, weil gleichzeitig Geldmenge abgezogen wird. Für einen kurzen
Zeitraum ist das legitim, die Architektur des Euroraumes wurde nicht in ein
Ungleichgewicht gebracht. Es ist ein guter und akzeptabler Prozess.
...
Wir entfernen uns auch stetig von einem Deflationsrisiko. Das ist gut so. Es
kann natürlich sein, dass der Preisdruck in den nächsten Jahren zunimmt, aber
das wäre eine Entwicklung, bei der wir wissen, welche Instrumente wir einsetzen
müssen. Wir können Inflation bekämpfen, bei Deflation wird das schwieriger.
...
Die No-bail-out-Klausel war sehr wichtig. Ich sehe mit Sorge, dass die ganze
Logik, die im Maastricht-Vertrag verankert war, jetzt mit einem Schlag über Bord
geschmissen wurde. Aber es gab keine Alternative. Das griechische Problem wurde
zu lange nicht ernst genug genommen. Als das Problem Athen dann vor einigen
Monaten konkret wurde, war die Europäische Union viel zu passiv. Die Krise wurde
von den Regierungen der Mitgliedsländer heraufbeschworen, teilweise wurde sogar
noch Öl ins Feuer gegossen.
...
sueddeutsche.de: Erleben wir derzeit eine Euro-Krise - oder steckt
nicht vielmehr Europa in der Krise?
Enderlein: Wir haben eine Euro-Krise und deshalb eine Krise der
Europäischen Union. Der Euro ist ein ganz zentraler Bestandteil dessen, was in
Europa in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut worden ist. Wenn uns der Euro um
die Ohren fliegt, dann steht es sehr schlecht um das europäische Projekt. Wir
brauchen eine viel stärkere europäische Führungskultur in den Regierungen der
Mitgliedsländer. Wir brauchen endlich wieder Europäer, die dieses Projekt nach
vorne treiben. Da muss man auch direkt auf die Bundesregierung zeigen. Was dort
in den vergangenen Jahren an europapolitischen Ideen entstanden ist, ist sehr,
sehr dünn. Ich wünsche mir ein viel stärkeres Engagement der Europäer, so wie
wir es von Helmut Kohl und Gerhard Schröder gesehen haben. Wir haben, trotz
Skepsis, die Währungsunion geschaffen - heute kann man nicht einfach wieder den
Rückwärtsgang einlegen. Die Bundesregierung ist in der Bringschuld, das
europäische Projekt weiterzutragen.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/wirtschaft/952/511064/text/
1) Musste du in EUR-Baisse-Zeiten Ami-Aktien im Depot haben um sie zu verkaufen, und zwar bevor die EUR-Baisse einsetzt
2) Musst du in EUR-Hausse-Zeiten Cash haben, um EUR-Aktien zu kaufen.
Das Problem mit solchen Übersee-Spekulationen ist immer, dass du zwei Dinge im Auge behalten musst: Konjunktur UND Währung. Beides läuft nicht immer synchron.
Mir als Vollpfosten ist das alles zu kompliziert, zumal ich 2003-2007 mit Ami-Aktien deutlich underperformt hatte. EUR auf dem Konto, EUR-Aktien und EUR-Anleihen im Depot, fertig aus. Put your money where your mouth is.
Da äußert das Ackermännchen öffentlich Bedenken bezgl. der Rückzahlbarkeit der griechischen Anleihen resp. des an Griechenland gewährten Notkredits. Und schon passiert zweierlei: Die Kanzlerin ist absolut zu Recht "not amused" und die Bären hier tun das exakte Gegenteil: Sie stilisieren J.A. hoch zum Wilhelm Tell bzw. für die Nichtschweizer zum Robin Hood: Ein Mann, der die Wahrheit ausspreche und nichts als die Wahrheit! Gegen die Staatsräson! Ein Mann, ein Wort!
Meine bescheidene Meinung: Erstmal ist mir nicht klar, wie Leute, die in J.A. gestern noch den generalverantwortlichen Bänkster sahen, ihn heute als selbstlosen Helden feiern, der nur sein Recht auf freie Rede wahrnimmt. Kommt den Leuten denn nicht in den Sinn, dass der Mann vermutlich MAL WIEDER eigene (bzw. DB-) Interessen verfolgt? "Wie immer", möchte man hinzufügen, denn der Mann tut wie wir wissen nichts ohne Hintergedanken. Eine naheliegende Idee wäre nämlich, dass die DB short auf Griechenanleihen ist. Oder schlicht keine Lust hat, Geld an GR zu überweisen und daher negative Stimmung machen will.
Zum Zweiten ist J.A. nicht Herr Müller von nebenan. Er hat als öffentliche Person eine große Verantwortung und darf daher NICHT in der Öffentlichkeit frei reden. Bei allem was er sagt muss er seiner Funktion als DB-Chef gerecht werden. Und diesbezüglich hat er klar versagt, es sei denn er hat nur die Meinung der DB-Researchabteilung zitiert (was er wohl nicht hat). Oder eben knallhart kalkuliert. Beides wirft ein schlechtes Licht auf ihn und die DB.
Daneben habe ich aber auch Ewighalte-Aktien (Google A0B7FY oder Warren Buffets "Kleine" A0YJQ2 ), die ich mir vor 2008 besorgt habe und die ich (u.a. aufgrund der damit auf ewig eingesparten Abgeltungssteuer) NICHT zwischendurch antizyklisch verkaufe und nachkaufe. Für diese Kategorie an "Ami-Aussitzer-Aktien" interessieren mich auch die EUR/USD-Schwankungen nicht.
Der Nachteil dieser "Misch-Strategie ist, dass ich natürlich einen schönen "Zoo" [wie Du es einmal ausgedrückt hast, Metro] an Aktien hegen und pflegen muss; wenn Aktien allerdings solange liegenbleiben im Depot, ist auch der Wartungsaufwand für mich nicht soo hoch. Als Vorteil sehe ich aber auch eine relativ hohe Risikostreuung.
Der Euro ist für mich persönlich 1,10 Dollar wert. Bei 1,56 im Schnitt habe ich US-Aktien gekauft und noch heute im Depot liegen.
Ich frage mich jetzt noch, welcher Zug da heute über mich gerollt ist. Ist es ein Trend der sich da jetzt abzeichnet, also ein Trendkanal der sich gebildet hat? Sind wir in den sekundären Aufwärtstrend gewechselt? Warum reagiert mein HS mit einem Kaufsignal zu dieser Stunde in den USA beim DJ der wieder Kurs auf das 50ger Retracement bei 10527 macht? Und warum sagt mein HS Kaufsignal bei S&P500 und NASDAQ? Und warum ,,verflucht nochmal" sind alle diese Indizes sehr sehr stark überverkauft?
Dann sehe ich noch OS-Scheine als Puts an.
Ein Blick auf Commerzbank, DeutscheBank und Citigroup zeigt mir das am 17.5. (natürlich betreffen alle daten nur Fälligkeitsdaten) mit einem Strike von maximum 6400 zuerst die Citigroup kommt.
Die Commerzbank kommt am 19.5. sogar mit Strikes auf OS bis zu 6800 Punkten, die an dem Tag fällig werden.
Die Deutsche Bank mit Fälligkeitsdatum 19.5. Strikes als OS Put auch mit bis zu 6800 Punkten.
Sollte mir das nicht zu denken geben???
Wie kommt man also auf die Idee sich bei 5900 bis 6800 Punkte (übrigens Long und Short OS) zu platzieren, für die nächste Woche?
Gruß Marlboromann
Bist du dir sicher, dass dein HS das richtig auf die Reihe bekommt? ME sind zur Zeit einige Dinge durcheinander. Selbst die alten Trendlinien sind nicht mehr zuverlässig. Und wenn dein HS jetzt im Tief kaufen anzeigt, dann funktioniert es vermutlich mittels Bollinger o.ä. Und da fließt wieder die Standardabweichung ein...
Kurz: ME sind dieser Tage HS-Signale mit Vorsicht zu genießen. Oder wie siehst du das?
Ich hätte diese Woche mal besser im Bett bleiben sollen.