Der Antizykliker-Thread
Was passiert, dass eine Bewegung sich komplett dreht. Ein langsames, sanftes Drehen am Top versteht man, aber wieso dreht die Hauptrichtung unten? Der Kurs ist runtergeprügelt und dann schwupps saust er nach oben.
Wieso das? Wie ändert sich das mentale Setting der Marktteilnehmer auf einmal von heute auf morgen „short“ zu werfen und/oder „long“ zu gehen?
Jetzt werden viele ganz schnell rufen, dass der Markt so überverkauft gewesen sein muss, dass er einfach steigen muss. Denn wenn er nicht mehr sinkt, dann muss er halt steigen und infinitesimale Order sorgen dann, dass es nach oben geht und dann will jeder wieder rein in den Markt…
Das ist in meinen Augen etwas billig, etwas zu technisch. Denn es handeln Menschen (und GS-Computer). Es beginnt mit einen Gefühl, aus der Position heraus zu müssen oder zu sollen. Wenn man im Plus ist, schaut man nach hinten und sagt z.B. „40% in zwei Monaten ist nicht schlecht, das sollte fürs erste reichen“. Man lässt etwas los und bekommt dann Angst, dass dieses schlechte Gefühl „gegen einen laufen“ könnte und merkt, wenn der Markt sich – vielleicht komplett zufällig, weil Shortseller eindecken müssen – hoch dreht, drehen will, es keine 40% Plus mehr sind, sondern nur noch 35%. Dann sagt man sich so ein Mist, jetzt durchhalten, wenn es gut geht steige ich aus. Und schupps wird dieser „magische“ Kurs noch mal erreicht und dann „weg damit“. Es ist ein unglaublich befreiendes Gefühl, wenn man dann diese Position los ist. Ich habe Metro berichtet, welche Anleihe ich wann und in welchem Kontext verkauft habe, er kann das mit diesem Wissen sehr gut nachvollziehen, den anderen bleibt nichts anderes übrig, als das zu glauben. Laut Nuhr fängt der Glaube da an, wo das Wissen aufhört…
Und wenn nicht nur einer so denkt und handelt, sondern viele (das ist der Übergang von der Psychologie zur Soziologie), dreht sich tatsächlich was. Man müsste mal simulieren, ob dieses gemeinschaftliche, aber nicht synchronisierte Umsteigen und Zaudern zu einer W-Form führt – oder zu einer Form des Charts, die wiederum ein Wechsel in die Baissesphase nahelegen könnte (Bullenfalle), bevor – wenn der langsamste Zauderer verkauft hat – die Reise nach Norden geht?
Diese Darlegung müssen keine Tage dauern, manchmal benötigt es nur Stunden oder noch weniger.
Die nächste Erweiterung wäre eine Überlegung, wie ein exogener Effekt diese mentale Umprogrammierung beeinflusst, aber ich habe keine Lust mehr zu schreiben und zu denken.
Vielleicht morgen!
Daher auch meine Annahme einer weiteren Short-Attacke in Bälde.
Machen wir das an einem Beispiel:
Als das Paar EUR/USD die 1,25213 berührt hatte (1), ging es nach oben – es kamen langsam auch langfristige Unterstützungen immer näher. Da werden bestimmt einige das Handtuch geworfen haben und sind ausgestiegen. Andere werden überlegt haben, ob diese Spekulation auf fallenden Euro noch Sinn hat, wenn quasi die Metzgersfrau "short" auf den Euro ist.
Für diese überlegenden Personen habe ich weiter oben den Begriff „Zaudern“ gewählt – dieses „Zaudern“ gibt es jedoch auch auf institutioneller Ebene. Es greifen Compliance-Prozesse, es müssen irgendwelche Ausschüsse befragt werden – der Kurs läuft „seitwärts“ bzw. in einer tolerierbaren Range (2); jetzt kommt in unserem Beispiel ein exogener Bumms (3) und die Player, die sich auf dem Wissen ausgeruht haben, dass sie auf der richtigen Straße unterwegs waren, bekommen Zweifel. Manche werden jetzt “hätte ich doch“ sagen, andere werden die Spitze shorten. Spitzen shorten können ohnehin nur Gläubige, wenn man zweifelt, dann macht man das nicht.
Die Zweifler hoffen, dass die Chance zum Verkaufen wieder kommt. „Wir waren doch so toll im Plus – 40% und jetzt sind es nur noch 35%...“ In der Phase danach (4) hat dieser den Finger am Abzug und wartet, dass er endlich „abfeuern“ kann – vielleicht schon bei (5), weil da kommt ein etwas dubioser Unterstützungsbereich. Die zittrigen Zweifler gehen bei (5) raus, die etwas nervenstärkeren Zweifler bei (6). Dieser Punkt (6) ist zudem sehr wichtig, weil sich hier entscheidet, ob die Unterstützung hält. Ist doch irgendwie eingängig, wenn die Linie den ersten Aufprall bei (1) überstanden hat, und ein neues Testen bei (6), dann scheint das Ding zu halten – und das W ist komplett.
Und dann geht die Reise wieder hoch. Irgendwelche abgebrochenen Leute auf dem Parkett werden was Schlaues dazu in die Kamera sagen, irgendwelche Trottel werden was schreiben
Ist der Move bei (3) jedoch so stark – also das Leid vorher auch stark, dann braucht es keine zweite Annäherung an die Unterstützung, also die Bildung eines W, sondern eines direkten Vaus.
Und da bei einem globalen Börsengeschehen der Moment, in dem der Entschluss zu kaufen nicht unbedingt der Zeitpunkt ist, an dem man auch verkaufen kann, kommt es dazu, dass diese Punkte (5) und noch mehr (6) überschritten werden und bildlich gesprochen „ein Zipfel“ der Kerze unter dem Unterstützungsbereich heraus hängt… Das macht die Sache nicht einfacher.
Abgesehen davon, dass ich überzeugt bin, dass langsam erkannt wird, dass der Kauf von Anleihen eine eher blöde Idee ist.
http://www.godmode-trader.de/nachricht/...lagen-aber,a2169611,b1.html
Und ich muss zugeben, dass das die Postition in meinem Depot ist, die mir doch Sorgen machte, weil wir uns immer mehr dem KO genähert haben...
Ich bin ja der gleichen Meinung, dh das obiges Szenario langfristig eintrifft. Und daher überzeugt, dass - wenn man schon Anleihen kauft - es Junkanleihen sein sollten. Denn die haben einen Zinspuffer der gegen Inflation schützt und zudem die Fantasie, dass der Schuldner sich in steigender Konjunktur erholen wird.
Inflation, Inflation, Inflation.
http://www.smartinvestor.de/news/smartinvestor/index.hbs?recnr=14083
Sieht eher nach technischer Korrektur aus die letzten beiden Tage. Naja, kann mich irren. Jedenfalls ist BuFu short logisch. Aber was ist schon logisch heutzutage.
Im Grunde war die ganze Aktion (Von Merkel und ihren Spindoktors ?;-) gefickt eingeschädelt: Erst wird Griechenland durch Verzögerungstaktik in die Pleite getrieben, die Renditen bis zum Mond. Folge ist: GR bekommt kein Geld mehr am Markt und wird deshalb faktisch vom IWF, dem einzigen möglichen Geldgeber, regiert. Dann kommt der Rettungsschirm und die Bonds sind wieder da wo sie vorher waren. Perfekt!
Nun sollten die Renditen aber bitte nicht mehr fallen! Denn sonst kommen die Griechen noch auf dumme Gedanken. Z.B. sich wieder Geld am Markt besorgen, den IWF rausschmeissen, ihr Sparprogramm canceln, nach dem Motto: Bezahlen tuen am Ende eh die Deutschen. Sonst werd ich sauer! Denn dann geht der ganze Mist wieder von vorne los.
;-)
Eine klare, unaufgeregte Analyse!
Lesen!
http://www.ariva.de/Gruener_Fisher_Der_Euro_zerbricht_c3434072
... und dem schließ ich mich gerne an:
XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Traue weder
der Panik, noch der Gier
der Panik, noch der Gier
Das ist etwas, das
man wohl erst mit der Zeit lernt: Weder der Panik, noch der Gier zu vertrauen.
Und ganz besonders sollte man nicht jedem Trend hinterherlaufen. In den letzten
Wochen gab es vom Markt viele „Einladungen“ große Fehler zu machen. Ich möchte
nicht wissen, wie viele Anleger noch in Short-Positionen stecken und hoffen,
dass die aktuelle Rally nur von kurzer Dauer ist. Ich möchte auch nicht wissen,
wie viele Anleger am Donnerstag und Freitag ihr Depot komplett leergeräumt
haben, anschließend nicht wagten wieder einzusteigen und nun kopfschüttelnd vor
den steigenden Kursen sitzen.
man wohl erst mit der Zeit lernt: Weder der Panik, noch der Gier zu vertrauen.
Und ganz besonders sollte man nicht jedem Trend hinterherlaufen. In den letzten
Wochen gab es vom Markt viele „Einladungen“ große Fehler zu machen. Ich möchte
nicht wissen, wie viele Anleger noch in Short-Positionen stecken und hoffen,
dass die aktuelle Rally nur von kurzer Dauer ist. Ich möchte auch nicht wissen,
wie viele Anleger am Donnerstag und Freitag ihr Depot komplett leergeräumt
haben, anschließend nicht wagten wieder einzusteigen und nun kopfschüttelnd vor
den steigenden Kursen sitzen.
...
Die große
Topformation
Topformation
Der DAX muss auf
jeden Fall anschließend nachhaltig über die letzten Hochs ansteigen. Neue Hochs
wären das entscheidende bullishe Signal dafür, dass die Rally weiter geht.
Sollte sich der DAX jedoch an den Hochs den Kopf stoßen, kann uns eine längere
Konsolidierungsphase (Seitwärtsbewegung) bevorstehen. Das würde unserer
Jahresprognose entsprechen. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich sogar
eine große Top-Formation ausbildet. Dazu der nächste Chart [s.u.]:
Scheitert der DAX
und fällt anschließend dynamisch auf die 5.430-Punkte-Marke zurück, entsteht
eine Art Doppeltop. Aus diesem könnte sich dann eine große
Schulter-Kopf-Kopf-Schulterformation (SKKS) herauskristallisieren (siehe rot
gestrichelte Prognoselinien). Auch ein Rounding (grüner Halbkreis), das die
Kurse zu den alten Tiefs führt, wäre denkbar. Da das Kursziel der SKKS jedoch
nur bei ca. 4.540 Punkten liegt und sich dort zudem eine wichtige Unterstützung
befindet, würde ich für diesen sehr bearishen Fall zunächst nur mit Kursen um
die 4.540-Punkte-Marke rechnen.
jeden Fall anschließend nachhaltig über die letzten Hochs ansteigen. Neue Hochs
wären das entscheidende bullishe Signal dafür, dass die Rally weiter geht.
Sollte sich der DAX jedoch an den Hochs den Kopf stoßen, kann uns eine längere
Konsolidierungsphase (Seitwärtsbewegung) bevorstehen. Das würde unserer
Jahresprognose entsprechen. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass sich sogar
eine große Top-Formation ausbildet. Dazu der nächste Chart [s.u.]:
Scheitert der DAX
und fällt anschließend dynamisch auf die 5.430-Punkte-Marke zurück, entsteht
eine Art Doppeltop. Aus diesem könnte sich dann eine große
Schulter-Kopf-Kopf-Schulterformation (SKKS) herauskristallisieren (siehe rot
gestrichelte Prognoselinien). Auch ein Rounding (grüner Halbkreis), das die
Kurse zu den alten Tiefs führt, wäre denkbar. Da das Kursziel der SKKS jedoch
nur bei ca. 4.540 Punkten liegt und sich dort zudem eine wichtige Unterstützung
befindet, würde ich für diesen sehr bearishen Fall zunächst nur mit Kursen um
die 4.540-Punkte-Marke rechnen.
Dieses eher bearishe
Szenario erwähne ich, da sich Charts, wie gesagt, gerne symmetrisch entwickeln.
Allerdings ist auch die Tatsache, dass das Kursziel der SKKS genau auf der
wichtigen Unterstützung bei 4.540 Punkten liegt, ein Hinweis auf die Relevanz
dieses Szenarios. Hinzu kommt, dass auch aus Sicht der Target-Trend-Methode
(Rechteckmethode) die 5.430er Marke ebenfalls höchst relevant ist. Das
Unterschreiten der 5.430er Marke stellt laut der Rechteckmethode ein
entscheidendes Verkaufssignal dar. Das Kursziel liegt interessanterweise auch
wieder bei 4.540 Punkten, da der DAX damit von dem dritten Rechtecke von unten
in das zweite von unten eintritt. Geschieht das, ist die untere Linie des
zweiten Rechtecks Kursziel.
Szenario erwähne ich, da sich Charts, wie gesagt, gerne symmetrisch entwickeln.
Allerdings ist auch die Tatsache, dass das Kursziel der SKKS genau auf der
wichtigen Unterstützung bei 4.540 Punkten liegt, ein Hinweis auf die Relevanz
dieses Szenarios. Hinzu kommt, dass auch aus Sicht der Target-Trend-Methode
(Rechteckmethode) die 5.430er Marke ebenfalls höchst relevant ist. Das
Unterschreiten der 5.430er Marke stellt laut der Rechteckmethode ein
entscheidendes Verkaufssignal dar. Das Kursziel liegt interessanterweise auch
wieder bei 4.540 Punkten, da der DAX damit von dem dritten Rechtecke von unten
in das zweite von unten eintritt. Geschieht das, ist die untere Linie des
zweiten Rechtecks Kursziel.
...
Man kann die Rechtecke auch weiter nach oben projizieren (siehe Chart).
Interessanterweise liegt die nächste Rechteckkante auf dem höchst relevanten
Widerstand bei 7.215 Punkten. Das ist auch das Kursziel, wenn der DAX nun
dynamisch das letzte kleine Hoch nach oben bricht und damit in das vierte
Rechteck eindringt.
Man kann die Rechtecke auch weiter nach oben projizieren (siehe Chart).
Interessanterweise liegt die nächste Rechteckkante auf dem höchst relevanten
Widerstand bei 7.215 Punkten. Das ist auch das Kursziel, wenn der DAX nun
dynamisch das letzte kleine Hoch nach oben bricht und damit in das vierte
Rechteck eindringt.
Das obere und letzte
Rechteck erreicht schließlich genau das große Hoch des DAX aus dem Jahr 2008.
Verblüffend, oder? Auch hier zeigt sich wieder die enorme Relevanz dieser
Rechtecke. Sowohl das Hoch, als auch das Tief, wie auch alle entscheidende
Widerstände/Unterstützungen dazwischen werden genau mit diesen gleich hohen
Rechtecken abgebildet. Und da soll noch einer sagen, Charts wären nicht
strukturierbar...)
Rechteck erreicht schließlich genau das große Hoch des DAX aus dem Jahr 2008.
Verblüffend, oder? Auch hier zeigt sich wieder die enorme Relevanz dieser
Rechtecke. Sowohl das Hoch, als auch das Tief, wie auch alle entscheidende
Widerstände/Unterstützungen dazwischen werden genau mit diesen gleich hohen
Rechtecken abgebildet. Und da soll noch einer sagen, Charts wären nicht
strukturierbar...)
Don’t
Panic
Panic
Bevor Sie jedoch nun
all Ihre Aktien verkaufen und nach Kanada auswandern: Das oben vorgestellte
bearishe Szenario ist nur eines von vielen. Und das Schöne ist, dieses Szenario
wird sofort hinfällig, wenn sich nachhaltig ein neues Hochs im DAX ausbildet.
Man sollte also abwarten, wie sich die Kurse in den nächsten Tagen weiter
entwickeln und sich dabei wiederum nicht allzu sehr von der aktuellen Euphorie
anstecken lassen.
all Ihre Aktien verkaufen und nach Kanada auswandern: Das oben vorgestellte
bearishe Szenario ist nur eines von vielen. Und das Schöne ist, dieses Szenario
wird sofort hinfällig, wenn sich nachhaltig ein neues Hochs im DAX ausbildet.
Man sollte also abwarten, wie sich die Kurse in den nächsten Tagen weiter
entwickeln und sich dabei wiederum nicht allzu sehr von der aktuellen Euphorie
anstecken lassen.
Viele
Grüße
Jochen SteffensGrüße
Quelle: Steffens Daily von Mi 12.05.10 [stockstreet.de]
Gedanken sollte man sich erst machen, wenn 1,1 unterschritten werden meiner Meinung nach. Ich glaube fast, dass die Herrn Poliker den Börsenteil der Zeitung weglassen sollten morgens, so kommen die nicht so häufig auf dumme Ideen.
Was hat der "Bailout" vom vergangenen Wochenende gebracht? Richtig, nix. Das währungspaar steht aktuell auf Wochen-Low. Respekt Frau Merkel.
Und wer nun meint: Hey, jetzt der metro endlich mal sich selbst erkannt! Der sollte mal in den Spiegel sehen. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung...
;-)
Hallo Antizyklikers,
Ich lese hier auch immer gerne mit und melde mich auch mal zu Wort.
Habe gestern mit einem Freund der bei HamburgNord arbeitet gesprochen. Das ist eine sehr große Reederei und die konnten jetzt erstmal wieder seit langem ihre 133 Schiffe komplett verchartern, weil der Export wegen dem niedrigen Euro so anzieht. Also ich sehe das Szenario in der Sicht auch nicht so negativ.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,694670,00.html
Aber im letzten Jahr hat sich das langsam gedreht… Proportional mit der Annäherung an den Ausgangspunt, den S&P-Indexstand zu Beginn des Threads.
Inzwischen hat sich der Laden zu einer schlechten Witzbude entwickelt, einer sehr schlechte Witzbude…
Der alte Mann malt grundsätzliche in Charts von Euro zu einer beliebigen anderen Währung eine Linie nach unten ein. Oder fingert aus der weiten Welt der Charts irgendwelche hervor, die bezeugen sollen, dass der Untergang direkt bevor steht. Dies wird dann mit dem absoluten Brustton der Überzeugung heraus posaunt. Heraus posaunt von jemandem, der auch die Grundzüge der lateinischen Deklination nicht beherrscht (was nicht schlimm ist); das Abkanzeln des fehlerproduzierenden Schülers hat er aber so selbstsicher gemacht, er war dabei so unfehlbar, dass dies ein bezeichnendes Bild auf seine sonstigen „Analysen“ liefert.
Und dann kommt in Nummer 62394 endlich ein Sachbeitrag, bei dem ich sage, das war interessant. Komischerweise ist der Einsteller der, dessen Name vom Lateinprofessor als falsch erkannt wurde. Dann wieder seitenweise Bärenträume, ein Verweis auf einen schlechten Artikel, der „beweist“, dass der 1.000-Punktesturz den Markt dahin gebracht haben soll, wo er eigentlich hingehöre….
Dann seitenweise die Währungscharts, die zeigen, dass der Euro, die Eurozone, eigentlich alles zum Untergang verdammt ist. Lustige Geldscheine und Gerede von einer Währungsreform, die gerade bevorsteht oder vorbereitet wird.
Und dann eine eher unfassbarer Artikel „BRD verrät Deutschland“ (Nummer 62410). Alleine dieser formulierte Dualismus von Deutschland und der BRD hat mich Schlimmes ahnen lassen: Und tatsächlich findet ich als Quellenangabe die „Junge Freiheit“. Kann dieser braune Abschaum nicht in den muffigen Löchern bleiben, wo er her kommt und auch hingehört?
Und wenig später ein „finanzpolitisches Stalingrad“ und ein Göbbels-Vergleich.
Und drumherum, statt nur dabei seitenweise Wawidu-Charts, die kein Schwein versteht: Kupfer versus Gold – ich finde diese Relationscharts manchmal auch ergiebig. Auch ein Vergleich eines Industriemetalls, dem Industriemetall überhaupt mit einem Luxus- und Angstmetall, was eigentlich keiner braucht, ist schon interessant. Aber daraus eine Wissenschaft zu machen mit gleitenden Durchschnitten, mit MACD-Analysen… Das ist so weit weg von der Realität, dass es schon lustig ist. Malen-nach-Zahlen wäre vielleicht einen nette Ausgleichsbeschäftigung.
Diejenigen, die im BT mitlesen/mitschreiben haben ihre Motive, nämlich Wünsche und Hoffnungen oder auch Befürchtungen bzgl. einer bestimmten zukünftigen Entwicklung. Mögen sie damit in Gottes Namen untergehen, wir werden das nicht verhindern können. Und warum auch? Als Bullen brauchen wir den Gegenpart Bären wie die Luft zum Atmen. Wer soll uns schließlich die Aktien am Ende der Hausse wieder abkaufen, wenn nicht die langjährigen Skeptiker, die Sideline geblieben sind oder sich gar fast totgeshortet haben?
Ich persönlich lese (überfliege wäre richtiger) den BT übrigens wieder öfter. Allerdings nicht um mich zu informieren, sondern - zugegeben - aus recht niederen Motiven: Zum einen natürlich Sentimentrecherche im Lager des "Börsengegners", zum anderen aber leider auch (bin auch nur ein Mensch ;-) Voyeuerismus und Schadenfreude über unfreiwillige oder gewollte Komik. Ariva ist nun mal in weiten Teilen Kindergarten und Bildzeitung, was ja nicht schlecht sein muss, wenn man damit klarkommt und keine ersthaften Informationen mehr erwartet.
Wie dem auch sei. Ich hoffe, das Thema BT hat sich damit auch für dich erledigt, Armi, und auch du betrachtest weitere Verrisse als überflüssig so wie ich es tue.
Und genau diesen Niveauverlust eines der ARIVA-Schlachtschiffe wollte ich thematisieren. So ich alles, was ich als bemerkenswert empfinde kommentiere.
Ein Verriss kann man nicht immerzu wiederholen – da kann ich dich beruhigen. Wenn es im BT eine neue Strömung, eine neue Richtung gibt und ich das als interessant empfinde, werde ich sehr wohl wieder drüber schreiben.
Und du hast recht: Als ich noch dabei war, war der BT sicher kein Schund ;-) Aber die Zeiten ändern sich. Der Grund ist natürlich: Wenn sich eine Wand als weiß herausstellt, weil die schwarze Farbe fast vollkommen abgeblättert ist, dann schwimmen demjenigen, der weiterhin behauptet, die Wand sei schwarz, langsam die Felle davon. Er muss zu immer abstruseren Argumenten greifen, damit man ihm - so hofft er - noch glaubt bzw. er sich selbst glauben kann. Diese Argumente sind dann - obwohl absolut ernst gemeint - dann verschwörerisch, unfreiwillig komisch, an den Haaren herbeigezogen, sektiererisch, wie auch immer. Das merkt derjenige aber selbst nicht, sondern nur der Aussenstehende. Und genau das macht den voyeuristischen Reiz für mich aus...
Apropos Schlachtschiff: Die Bismark war auch mal ein stolzes Schlachtschiff. Heute liegt sie vergessen auf dem Meeresgrund. Wie gesagt: Die Zeiten ändern sich.
Themawechsel?
Der untere Berecih des eingemalten grauen Kastens wurde mehrbach berührt und heute, an einem Tag eines schwachen Euros geht das Paar EUR/GBP steil hoch und beginnt sich nach oben hin zu lösen.
Warum?
Ist der Euro stark? Wohl erher nein, andererseits hat der EUR/GBP einen gewissen Vorlauf vor dem EUR/USD.
Ist das Pfund schwach? Haben die Bluthunde ein neues Ziel?
Changes...