Activision-Blizzard mit Blick nach vorn
https://investor.activision.com/news-releases/...arter-2022-financial
Was sagt Ihr zu den Zahlen?
Ob ein kommender Rechtsstreit aber tatsächlich nochmals die Kurse der beiden Unternehmen beeinflussen wird, darf indes bezweifelt werden. Vor allem, wo Activision Blizzard sowieso in der besseren Position ist, denn entweder die Übernahme wird untersagt und platzt, dann bekommt der Spieleentwickler immerhin 3 Mrd. Dollar an Abfindung, oder der Deal geht durch, dann gibt es die 95 Dollar pro Aktie als Übernahmepreis.
So oder so es bleibt spannend an der Börse, auch wenn es um Übernahmen geht, läuft nicht immer alles so glatt wie es sich die Gesellschaften manchmal wünschen, auch wenn es sich in diesem Fall eher um ein „freundliches Zusammengehen“ anstatt einer feindlichen Übernahme handelt.
Activision Blizzard ist einer der weltweit führenden Anbieter von Computer-, Online- und Videospielen. Das Unternehmen entstand im Jahr 2008 durch den Zusammenschluss von Activision und Vivendi Universal Games (Blizzard). Der Konzern entwickelt und vermarktet Action-, Adventure-, Sport-, Rollen- und Strategiespiele für alle gängigen Spielplattformen.
Zum Portfolio gehören einige der erfolgreichsten Computerspiele überhaupt, darunter World of Warcraft, Call of Duty, Diablo, Overwatch, Hearthstone, StarCraft, Guitar Hero und Crash Bandicoot.
Ein Massenmarkt. Gaming ist zu einem globalen Phänomen geworden und die Branche dürfte auf unabsehbare Zeit weiter stark wachsen. Durch den digitalen Direktvertrieb sind die Margen deutlich gestiegen und einzelne Spiele können durch Abos und kaufbare Addons Milliarden erwirtschaften.
Ein Blick auf die langfristige Performance der Aktie lässt ahnen, was sich im Hintergrund abspielt. Der Umsatz ist in den letzten zehn Jahren von 4,86 auf 8,80 Mrd. USD gestiegen. Die operative Marge hat sich in dieser Zeit von 29,9 auf 37,0% erheblich verbessert. Noch aufschlussreicher wäre allerdings ein Vergleich mit der Situation zuvor. Bevor die Digitalisierung richtig an Fahrt aufgenommen hat, war es nicht gerade einfach, in dieser Branche überhaupt Geld zu verdienen. Man kann also mit gutem Grund annehmen, dass die Zukunft für Activision erfreulich aussehen dürfte. Genau aus diesem Grund möchte Microsoft das Unternehmen auch schlucken. Doch das scheint bei der Politik in den USA und vor allem den Kartellbehörden nicht sehr gut anzukommen.
Die Frage, ob man es einem Unternehmen wie Microsoft gestatten sollte, einen Zukauf mit einem Wert von 69 Mrd. USD zu tätigen ist naheliegend und daher notiert Activision weit unter dem möglichen Kaufpreis von 95 USD je Aktie. Microsoft würde den Deal vollständig durch Barmittel aufbringen, einen aktienbasierten Anteil gibt es nicht. Die Rechnung ist also ziemlich einfach.
Geht der Deal durch, erhält man als Anleger Ende Juli 2023 ganze 95 USD in Cash je Aktie. Das entspräche einem Gewinn von 24% in kaum mehr als 5 Monaten und somit einer annualisierten Rendite von über 50%.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass der Deal scheitert.
In diesem Szenario erhält man die wohl beste Spieleschmiede der Welt zu einem Preis der unter dem Branchenschnitt liegt und auch im historischen Kontext niedrig ist. Aktuell kommt Activision Blizzard für 2023 auf eine forward P/E von 19,3. Das ist nicht gerade viel, in den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 24. Hinzu kommt eine substanzielle Entschädigung, sollte der Deal wirklich platzen. Activision würde in diesem Szenario mindestens 2,5 Mrd. USD erhalten. Wird die Übernahme nach dem 18. April abgeblasen, erhält man 3 Mrd. USD. Das entspricht derzeit 4,22 respektive 5,07% des Börsenwerts. Bereits jetzt kursieren Gerüchte, wonach Activision im Falle eines Scheiterns massive Aktienrückkäufe beschließen würde. Stünde die Übernahme nicht im Raum, hätte man das vermutlich schon getan, denn aktuell hat man 10,42 Mrd. USD an Barmitteln und nur 3,61 Mrd. USD an langfristigen Verpflichtungen. Acitvision könnte sich also bald in der Situation wiederfinden, dass man 10 Mrd. an Netto-Cash besitzt – und das bei einem Börsenwert von aktuell 59,2 Mrd. USD.
Die ganze Sache scheint ein Münzwurf zu sein, allerdings ohne eine Seite, bei der man wirklich verliert.
Beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile. Geht der Deal durch, fährt man einen schnellen Gewinn ein. Scheitert die Übernahmen, kann man langfristig an den Erfolgen von Activision Blizzard partizipieren.
https://www.lynxbroker.de/boerse/boerse-kurse/...e/activision-analyse
Langsam erreicht die Übernahme von Activision Blizzard ein Stadium, an dem sich Sony fragen muss, ob der regelrecht fanatische Kampf dagegen noch Sinn ergibt und man nicht eher Schaden nimmt. Denn nun hat sogar Japan dem Microsoft-Deal zugestimmt, und zwar ohne Auflagen.
Der PlayStation-Hersteller kämpft verbittert gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft und konnte das Geschäft lange Zeit blockieren. Denn das Argument von Sony, dass man durch eine drohende Exklusivität von Call of Duty einen signifikanten Wettbewerbsnachteil hätte, fand bei den großen Wettbewerbsbehörden - allen voran in den USA, der EU sowie Großbritannien - Gehör.
Doch zuletzt bröckelte der Widerstand der Kartellhüter: Die EU hat signalisiert, dass man keine fundamentalen Einwände gegen die Übernahme hat, in Großbritannien hat die Marktbehörde Competition and Markets Authority (CMA) vergangene Woche bekannt gegeben, dass man Call of Duty nicht länger als Ausschlusskriterium sieht.
Japan gegen japanisches Unternehmen
Nun hat Sony ausgerechnet in seiner Heimat eine Niederlage erlitten - allerdings können wir an dieser Stelle nicht genau sagen, wie das japanische Wettbewerbsrecht die Sache sieht und ob der PlayStation-Hersteller hier ähnlich massives Lobbying betrieben hat wie im Westen. Gleichwohl ist Japan ohne Zweifel für seinen Protektionismus bekannt.
So oder so: Die japanische Kommission für fairen Handel (JFTC) hat heute die Übernahme von Activision Blizzard genehmigt (via Tom Warren) und schreibt auf Twitter (Übersetzung per DeepL): "Als Ergebnis der Untersuchung der Integration der beiden Unternehmen, die im Spielegeschäft tätig sind, einschließlich interner Dokumente sowie Informationen und Stellungnahmen von Dritten, wurde in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden festgestellt, dass unter Berücksichtigung der Situation auf dem japanischen Markt keine Probleme im Sinne des Antitrust Act bestehen."
Es ist offen, ob und wie sich die westlichen Behörden davon beeindrucken lassen, Fakt ist aber, dass nur noch die US-amerikanische Handelsbehörde FTC einer Übernahme im Weg steht - und hier wächst nun auch der politische Druck, weshalb man sich fragen kann und muss, wie lange dieser aufrechterhalten werden kann.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...n-deal-wahrscheinlicher
Die Wettbewerbs- und Marktbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) stoppte den Deal über 68,7 Milliarden Dollar (55 Milliarden Pfund), weil sie befürchtete, dass er den Wettbewerb auf dem Cloud-Gaming-Markt ersticken würde. In ihrem Abschlussbericht vom Mittwoch sagte die CMA, dass der Schritt „das einzig wirksame Mittel“ gegen Wettbewerbsbedenken sei. Darin hieß es: „Der Deal würde den Vorteil von Microsoft auf dem Markt stärken, indem es ihm die Kontrolle über wichtige Spielinhalte wie Call of Duty, Overwatch und World of Warcraft gibt. „Die der CMA vorliegenden Beweise deuten darauf hin, dass Activision ohne die Fusion in absehbarer Zeit damit beginnen würde, Spiele über Cloud-Plattformen anzubieten. „Die Cloud ermöglicht es britischen Spielern, den Kauf teurer Spielkonsolen und PCs zu vermeiden, und gibt ihnen viel mehr Flexibilität und Wahlmöglichkeiten bei der Art und Weise, wie sie spielen. "Microsoft zu erlauben, eine so starke Position auf dem Cloud-Gaming-Markt einzunehmen, gerade als dieser beginnt, schnell zu wachsen, würde riskieren, die Innovation zu untergraben, die für die Entwicklung dieser Möglichkeiten entscheidend ist." Der All-Cash-Deal war auf dem besten Weg, der größte in der Geschichte der Technologiebranche zu werden, aber er wird auch von den Aufsichtsbehörden in den USA und Europa unter die Lupe genommen. Microsoft-Präsident Brad Smith sagte: „Wir bleiben dieser Übernahme voll verpflichtet und werden Berufung einlegen.“ Er sagte, die Entscheidung der CMA „lehne einen pragmatischen Weg ab, um Wettbewerbsbedenken auszuräumen“ und entmutige technische Innovationen und Investitionen in Großbritannien. „Wir sind besonders enttäuscht, dass diese Entscheidung nach langen Überlegungen ein fehlerhaftes Verständnis dieses Marktes und der tatsächlichen Funktionsweise der entsprechenden Cloud-Technologie widerzuspiegeln scheint“, fügte er hinzu. Activision sagte, es werde "aggressiv mit Microsoft zusammenarbeiten, um dies im Berufungsverfahren rückgängig zu machen". Die Nachricht von der Entscheidung der CMA ließ die Aktien von Activision Blizzard um 12 % fallen. Activision Blizzard trübte die Stimmung, indem Activision Blizzard im vorbörslichen Handel um mehr als 10 % fiel, während Microsoft um 2,25 % zurückging.
https://news.sky.com/story/...game-maker-activision-blizzard-12866790
.... weil sie befürchtete, dass er den Wettbewerb auf dem Cloud-Gaming-Markt ersticken würde.
„Die der CMA vorliegenden Beweise deuten darauf hin, dass Activision ohne die Fusion in absehbarer Zeit damit beginnen würde, Spiele über Cloud-Plattformen anzubieten. „Die Cloud ermöglicht es (nicht nur) britischen Spielern, den Kauf teurer Spielkonsolen und PCs zu vermeiden, und gibt ihnen viel mehr Flexibilität und Wahlmöglichkeiten bei der Art und Weise, wie sie spielen. "
Activision Blizzard ist einer der weltweit führenden Anbieter von Computer-, Online- und Videospielen. Der Konzern entwickelt und vermarktet Action-, Adventure-, Sport-, Rollen- und Strategiespiele für alle gängigen Spielplattformen.
Zum Portfolio gehören einige der erfolgreichsten Computerspiele überhaupt, darunter World of Warcraft, Call of Duty, Diablo, Overwatch, Hearthstone, StarCraft, Guitar Hero und Crash Bandicoot.
Ein Massenmarkt. Gaming ist zu einem globalen Phänomen geworden und die Branche dürfte auf unabsehbare Zeit weiter stark wachsen. Durch den digitalen Direktvertrieb sind die Margen deutlich gestiegen und einzelne Spiele können durch Abos und kaufbare Addons Milliarden erwirtschaften.
Der Umsatz ist in den letzten zehn Jahren von 4,86 auf 8,80 Mrd. USD gestiegen. Die operative Marge hat sich in dieser Zeit von 29,9 auf 37,0% erheblich verbessert. Man kann also mit gutem Grund annehmen, dass die Zukunft für Activision erfreulich aussehen dürfte. Genau aus diesem Grund möchte Microsoft das Unternehmen auch schlucken.
Geht der Deal durch, erhält man als Anleger Ende Juli 2023 ganze 95 USD in Cash je Aktie. Das entspräche einem Gewinn von 24% in kaum mehr als 5 Monaten und somit einer annualisierten Rendite von über 50%.
Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass der Deal scheitert.
In diesem Szenario erhält man die wohl beste Spieleschmiede der Welt zu einem Preis der unter dem Branchenschnitt liegt und auch im historischen Kontext niedrig ist. Aktuell kommt Activision Blizzard für 2023 auf eine forward P/E von 19,3. Das ist nicht gerade viel, in den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 24. Hinzu kommt eine substanzielle Entschädigung, sollte der Deal wirklich platzen. Wird die Übernahme nach dem 18. April abgeblasen, erhält man 3 Mrd. USD. Das entspricht derzeit 4,22 respektive 5,07% des Börsenwerts. Bereits jetzt kursieren Gerüchte, wonach Activision im Falle eines Scheiterns massive Aktienrückkäufe beschließen würde. Stünde die Übernahme nicht im Raum, hätte man das vermutlich schon getan, denn aktuell hat man 10,42 Mrd. USD an Barmitteln und nur 3,61 Mrd. USD an langfristigen Verpflichtungen. Acitvision könnte sich also bald in der Situation wiederfinden, dass man 10 Mrd. an Netto-Cash besitzt – und das bei einem Börsenwert von aktuell 59,2 Mrd. USD.
Beide Seiten haben ihre Vor- und Nachteile. Geht der Deal durch, fährt man einen schnellen Gewinn ein. Scheitert die Übernahmen, kann man langfristig an den Erfolgen von Activision Blizzard partizipieren.
www.lynxbroker.de/boerse/boerse-kurse/...e/activision-analyse (Teil- bzw. Auszugsweise)
Fazit: Es bleibt ein steiniger Weg für Microsoft (nicht für Activision Blizzard), die Übernahme von Activision Blizzard durchzubekommen. Bereits zuvor war der Markt sehr skeptisch, weshalb der Abschlag zum Übernahmepreis von 95 USD groß ist. Sollte der Deal doch noch scheitern, würde Activision Blizzard im Übrigen eine Entschädigungszahlung von 3 Mrd. USD erhalten.
Die FTC in USA beginnt ja quasi auch erst in August.
Kann das echt nochmal ein Jahr so weiter gehen? Der Aktienpreis weiter seitwärts?
Ich glaube es wäre für ATVI besser so schnell wie möglich abschließen, die 3 Milliarden nehmen. Eine Sonderdividende ausschüttten und gut ist. Ich glaube der Aktienkurs wäre so oder so nächstes Jahr auf $80-90 gestiegen. Die Aktie ist aktuell Fair bewertet und der Leader in dem Bereich. Die haben über 10b Cash bei ca. 60b market cap
Manche schreiben UK fallen lassen und einfach weiter machen und die Übernahme abschließen. Wenn UK unwichtig ist dann hätte man von Anfang an UK liegen lassen und der CMA keine große BEdeutung zu zuschreiben. Die Medien haben ja CMA-Zusage als Hauptkriterium für Übernahme betitelt.
22 Analysten schätzen, dass Activision Blizzard für das jüngste Quartal im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 0,513 USD vermelden wird. Im Vorjahr hatte das Unternehmen ein EPS von 0,640 USD je Aktie erwirtschaftet.
Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,600 USD.
20 Analysten gehen im Schnitt von einer Umsatzsteigerung auf 1,77 Milliarden USD aus. Im Vorjahresquartal hatte ein Umsatz von 1,48 Milliarden USD in den Büchern gestanden.
Umsatzseitig wurden 1,86 Milliarden USD vermeldet.
Für das Fiskaljahr erwarten 24 Analysten im Schnitt einen Gewinn je Aktie von 3,83 USD im Vergleich zu 3,41 USD im Vorjahreszeitraum. Den Umsatz taxieren 23 Analysten durchschnittlich bei 9,48 Milliarden USD, gegenüber 8,51 Milliarden USD ein Jahr zuvor.
Als „außerordentlich gut“ bewertet Activision-Blizzard-CEO Bobby Kotick die Performance seines Unternehmens: Nur wenige Stunden nach der Entscheidung der britischen Kartellbehörde CMA, die Zustimmung zur Übernahme des US-Publishers durch Microsoft zu verweigern, legt der Spielehersteller bemerkenswerte Ergebnisse für das 1. Quartal 2023 vor.
Mit Einnahmen von 2,4 Milliarden $ wurden die Vorjahreswerte um ein Drittel übertroffen – und damit auch die Erwartungen der Analysten. Jeder der drei Geschäftsbereiche – Activision, Blizzard Entertainment und King – wächst gegenüber Vorjahr, zum Teil deutlich. Insbesondere das Mobilegames-Business brummt. Umsatz-Stützpfeiler bleiben die Kernmarken Call of Duty, Overwatch, Warcraft, Diablo und Candy Crush Saga – auch mit den Vorbestellungen für Diablo 4 (erscheint am 6. Juni) ist man hochzufrieden.
Für die kommenden Monate und das Gesamtjahr 2023 erwartet Activision Blizzard in Summe ein Wachstum zwischen 15 und 20 Prozent – mindestens. Dazu beitragen sollen das traditionelle Call of Duty-Vollpreisspiel im Herbst, Call of Duty: Warzone Mobile, Crash Team Rumble und eben Diablo 4.
Mit Blick auf die überraschende Absage der CMA hat Activision Blizzard die Veröffentlichung der Quartalszahlen eigens um einen Tag vorverlegt – auch um damit gegenüber Belegschaft und Aktionären zu demonstrieren: Bereits ohne die Microsoft-Komponente steht das Unternehmen blendend da.
Gleichwohl weist der aktuelle Geschäftsbericht an mehreren Stellen eindringlich auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen hin, die mit einem Scheitern der Microsoft-Übernahme einher gehen würden. In außergewöhnlich scharfer Rhetorik („unverhältnismäßig“, „irrational“, „inkonsistent“) kritisiert das Unternehmen die Entscheidung der britischen Behörden – im nächsten Schritt will man Einspruch einlegen. Bis Ende Mai will auch die EU-Kommission ihre finalen Untersuchungs-Ergebnisse vorlegen.
https://www.gameswirtschaft.de/wirtschaft/...blizzard-umsatz-q1-2023/
In den letzten paar Jahren hat Blizzard mit sinkenden Abozahlen und Umsätzen gekämpft, nun steht das zum Konzern Activision Blizzard gehörende Entwicklerstudio wieder stark da – zumindest finanziell: Um 62 Prozent sind die Umsätze in den Monaten Januar bis März 2023 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr gestiegen. Damit hat Blizzard den internen Konkurrenten Activision deutlich geschlagen: Der konnte seine Umsätze zwar auch spürbar steigern – aber eben "nur" um 28 Prozent.
Blizzard verdankt das Plus nach Firmenangaben vor allem den neuesten Auflagen von World of Warcraft, Overwatch und Diablo (inklusive Diablo Immortal). Nicht genannt wurden unter anderem Hearthstone und Heroes of the Storm.
Die Vorverkäufe von "Diablo 4 laufen sehr gut", merkte das Management an. Das Action-Rollenspiel erscheint am 6. Juni 2023 für Windows-PC, Xbox One und Series X/S sowie für Playstation 4 und 5. Vom 12. bis 14. Mai 2023 findet auf allen Plattformen ein offenes Server-Slam-Wochenende statt.
Activision Blizzard: Plus beim Nettogewinn um 87 Prozent
Insgesamt hat Activision Blizzard im letzten Geschäftsquartal die Umsätze um 35 Prozent auf 2,38 Milliarden US-Dollar und den Nettogewinn um 87 Prozent auf 740 Millionen US-Dollar gesteigert.
Die Firma hat bei der Bekanntgabe der Zahlen angekündigt, weiter für die Übernahme durch Microsoft für 68,7 Milliarden US-Dollar zu kämpfen. Man werde Widerspruch gegen den Entscheid der Competition and Markets Authority (CMA) einlegen.
Microsoft Corp gab am Freitag bekannt, dass es einen 10-Jahres-Vertrag mit Nware unterzeichnet hat, um Xbox- und Activision Blizzard-Spiele auf die spanische Cloud-Gaming-Plattform zu bringen, Tage nachdem Großbritannien seine 69-Milliarden-Dollar-Übernahme des „Call of Duty“-Herstellers blockiert hatte.
Die Vereinbarung ist die jüngste Anstrengung von Microsoft, die Befürchtungen zu zerstreuen, dass der Kauf von Activision den Wettbewerb im Cloud-Gaming behindern würde, was der von der Competition and Markets Authority angeführte Grund war, gegen den größten Deal im Gaming-Bereich ein Veto einzulegen.
„Obwohl es für das aufstrebende Cloud-Segment im Gaming noch früh ist, wird diese neue Partnerschaft in Kombination mit unseren anderen jüngsten Verpflichtungen populärere Spiele auf mehr Cloud-Game-Streaming-Diensten verfügbar machen als heute“, sagte Microsoft-Präsident Brad Smith.
Der Xbox-Konsolenhersteller, der plant, gegen die Entscheidung von CMA Berufung einzulegen, hat ähnliche Verträge mit den Eigentümern von Streaming-Plattformen wie Valve Corp, Nvidia und Boosteroid unterzeichnet.
Es hatte auch Sony – einem lautstarken Gegner des Deals – eine 10-jährige „Call of Duty“-Lizenz angeboten, im Einklang mit einer Vereinbarung, das Multi-Milliarden-Dollar-Franchise auf Nintendos Switch zu bringen.
In ihrer Entscheidung vom Mittwoch sagte die CMA, dass Microsoft schätzungsweise 60 bis 70 Prozent der globalen Cloud-Gaming-Dienste sowie Wettbewerbsvorteile habe, darunter der Besitz von Xbox, dem PC-Betriebssystem Windows und dem Cloud-Anbieter Azure.
Der Activision-Deal ist der größte, an dem Technologieunternehmen beteiligt sind, den die Regulierungsbehörde blockiert hat. Europa wird bis zum 22. Mai über den Deal entscheiden. Auch die US-amerikanische Federal Trade Commission versucht, ihn zu blockieren.
Microsoft-Aktien waren im vorbörslichen Handel in den USA leicht rückläufig, während die von Activision um 0,2 Prozent zulegten.
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