Der Antizykliker-Thread
Die Nachrichten in den Medien, im Internet etc künden sicherlich nicht von einem Ende der Rally, aber definitiv von massiver Überhitzung, auch oder ganz besonders die Nachrichten von Wirecard und die Nachrichten über die Daimler-Korruption (die in den Treads als 'normal' und Kavaliersdelikt abgetan wird), heute auf Ariva:
Wenn ich mir zum Beispiel den gestern von dir im Screen genannten Systaicthread und Drillischthread anschaue, so waren die gestern zu dem Zeitpunkt noch voll von negativen Kommentaren. Also der Threadtitel sagt gar nichts zur Stimmung in der jeweiligen Aktie aus.
- Die Unternehmen nutzen die Stimmung, um IPOs zu platzieren
- Verbraucherpreise ziehen an, aber kein Inflationsdruck (für den Investor: Keine Gefahr einer Zinserhöhung) .. was ist dann eigentlich Inflation?
- Jeden Tag !! neue Hochs in den Indizes.
- Jeden Tag neue Gewinn- und Umsatzhochrechnungen der Unternehmen
- Und die Betrüger und Korrumpierer sind auch schon wieder unterwegs
Na, das erinnert mich schon an 2007, mit Verlaub.
Bzgl. der neuen Hochs ist das normal, wenn man sich in einer Rally befindet (egal ob Bullenrally oder Bärenrally). Darauf folgen schließlich irgendwann Konsolidierungen.
Zur Geschichte mit neuen Gewinn-und Umsatzhochrechnungen wäre ich da vorsichtig. Schließlich hat man auch beim Minicrash stark nach unten übertrieben, übersehen, dass Asien unterstützend für die Weltwirtschaft dasteht. Und nicht jedes Unternehmen schraubt sowohl Gewinn- und Umsatzrechnungen hoch. Das ist eine Pauschalisierung.
Wenn du den letzten Bericht zu den Verbraucherpreisen gelesen hast, wirst du auch wissen, dass der letzte Anstieg hauptsächlich aufgrund der Rohstoffe erfolgt ist!
States Aren’t About to Default on Debt
Die Analyse von Metro halte ich nicht für ganz treffend. Nämlich, dass ein Antizykliker sich still verhalten möge und seinen Teil denken soll. Ich finde sehr wohl, dass der Austausch, dass der Diskurs einen Nutzen bringt. Und ab und an eine kleine Glosse zu schreiben macht ja auch Spaß.
Vielleicht war es ein Zweckbündnis von Leuten, die trotz optimistischer Meinung sich so gegenseitig zurufen konnte, dass der finale Untergang, der faulig-feuchte Bärentraum doch nicht passieren wird… Eine Formation, welche dem doomed Claus entgegen treten konnte und ihm zurufen konnten: „Alter, böser Mann, die Welt geht doch nicht unter!“
Wenn der AZ diese Aufgabe einer Seilschaft hatte, dann war es keine schlechte Einrichtung.
Jetzt, wo der Untergang doch nicht vor uns steht, dann braucht man diese Gruppe nicht mehr. Denn es ist schon verwunderlich, dass praktisch alle von mir sehr geschätzten AZ-ler fast gleichzeitig verstummt sind.
Nur aus der Bärenhöhle tönt immer das gleiche, alte Lied:
Die gleichen albernen Charts, die gleiche binenfleissigwe, geistlose Recherchearbeit und die gerade vor 10 Sekunden gekauften Zockerscheine, die (immer) ein dickes Plus vorzuweisen haben.
Wenn ich wählen sollte – dann lieber die Stille.
A.
Es läuft doch, wer seine Longs hat, wird sie halten bis zu einer nächsten vermuteten Topformation, Daytrading ist per Definition kein Thema in diesem Thread, fundamental ändert sich nicht viel, Chartanalytiker sind in den letzten 12 Monaten das eine um das andere Mal vom Markt vorgeführt worden und ich vermute das HS von Metro steht seit Wochen auf Long.
Also abwarten, Tee trinken und genießen.
Milquetoast
Wir hatten Recht, wir haben Recht, wir haben Recht bekommen. Nun haben wir uns mangels Sparingspartner (der ja ko am Boden liegt) selbst überflüssig gemacht. Was ist ein Boxer ohne ernstzunehmenden Gegner? Ein überflüssiger, mit Anabolika vollgepumpter Fleischklops. ;-)
ME hat nun eine neutrale Phase am Markt begonnen: Die Hausse ist zum 1. Drittel beendet, nun kann man nur noch stumpf dem Trend nach oben folgen (Wie ich predigte: Immer Long und Sideline im Wechsel). Erst im zweiten Drittel der Hausse (vermutlich in ca. 2 Jahren) schlägt wieder die Antizyklische Stunde, diesmal auf der Bärenseite. Das würde hier auf Ariva für denselben Zoff mit "uns" sorgen, nur eben mit dem Bullenmainstream. Ob ich dazu Lust haben werde - ich glaube nicht wirklich.
Richtig erkannt: Bei mir ist die Luft raus.
PS: Milquetoast: Richtig. Nur überleg ich zur Zeit ernsthaft, meine "Ewigen Longs" wieder zu versilbern. Nur um sie unter 6000 wieder zurückzukaufen. Es juckt so in den Fingern.... ;-)
wie man will, aber manchmal hat er doch Recht, wenn ich in diverse Ariva-Threads reinlese.
Und sie shorten sich zu Tode…
von Jochen Steffens
Ich erinnere mich noch an die Rally 2003-2007. Der Standardfehler vieler Trader in dieser Zeit war, dass sie die Finger nicht von den Short-Positionen lassen konnten. Sie versuchten ständig, die kleinen Abwärtsbewegungen zu erwischen.
Dahinter verbirgt sich der Gedanke: „Jetzt ist es schon so weit gelaufen, jetzt MUSS doch einmal eine größere Konsolidierung kommen.“ Schauen wir uns dazu mal den Trend an:
Hier erkennen Sie, dass es auf der Shortseite nur wenige gute Gelegenheiten gegeben hat. Aber das ist nicht einmal der eigentlich Grund, warum man nicht gegen den Trend handeln sollte.
Ausschlaggebend ist etwas anderes: Traden Sie mit dem Trend, werden Fehler häufig allein durch die Trendbewegung ausgeglichen. Steigen Sie also zum Beispiel auf einem kleinen Zwischenhoch ein anstatt auf einen Kursrücksetzer zu warten, ist die Chance wesentlich höher, dass sich der Markt doch wieder in die richtige Richtung bewegt, bevor der Stopp ausgelöst wird. Versuchen Sie hingegen, die Abwärtsbewegungen zu traden, müssen die Einstiegskurse und der Einstiegszeitpunkt wesentlich perfekter sein. Hier führt ein falscher Einstieg meistens direkt in den Stopp und damit zum Verlust.

Exporte unerwartet stark gestiegen
So sind die deutschen Exporte im Februar 2010 um satte 9,6 % im Jahresvergleich angestiegen. Der Außenhandelsbilanzüberschuss stieg im Februar von zuvor 8,0 Mrd. Euro (Januar) auf nun 12,6 Mrd. Euro. Wie gesagt, der schwache Euro ist eigentlich sehr gut für die Exportnation Deutschland.
Viele Grüße
In Q1 ist der Umsatz sagen wir um circa 10% gestiegen und 20% des Umsatzes sind Materialkosten (also Einzelkosten im etwas vereinfachten Sinne). Personalkosten sind – da nehme ich mal den Begriff aus dem staatlichen Umfeld ohnehin Ehda-Kosten. D.h. 80% des Umsatzes gehen direkt in den Gewinn!
Und jetzt kommt die Differenzierung:
Unternehmen, das letzte Jahr ein rosa BE gefahren haben, rutschen in ein leicht grünes Q1-Ergebnis, aber Unternehmen, die letztes Jahr noch ein leicht grünes Ergebnis durch das Ziel gerettet haben, haben eine quietsch-dunkel-grünes Q1 hinter sich gebracht. Und bereits jetzt wird überlegt, wo man irgendwoher Aufwand bekommen kann, d.h. es werden dieses Jahr noch größere Investitionen gefahren, die man dieses Jahr noch abschreiben kann, oder es werden größere Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt, bei denen quasi das ganze Volumen in den Aufwand geht…
Klar kann man das nicht auf alles übertragen – ich denke z.B. an Läpple – aber zum Thema Automobilzulieferer könnte ich mal ganz andere Überlegungen niederlegen.
A.
PS: Warum ein 3jähriger? Weil die Zinsen in 3 Jahren wieder oben sein werden. Dann kann man auf die nächste kurzlaufende Anleihe switchen.
Es fängt damit an, dass er sich entschuldigt, dass er die Leser mit einem langen Text beglückt. Ein sehr seltsames Stilmittel sich schon am Anfang des Textes beim Leser zu entschuldigen, denn der Leser hat i.d.R. den Text wissentlich angeklickt und will ja den Gehrt lesen…
Dann kommt die Gehrt‘sche Makroökonomische Rundumschau, die wir alle kennen und dann weil die Leute dann immer schon abschalten kommen drei Beispiele, die erklären, dass die Welt dem Untergang geweiht ist und er der große Checker ist:
Der Ölpreis ist über Ostern gar nicht gestiegen – das kann ich nicht beurteilen, mein Privatauto wird im Jahr vielleicht 3.000 km bewegt und da ist mir der Benzinpreis ohnehin egal…
Aber sein Kumpel ist selbstständiger Bäcker und dem geht es gar nicht gut – auch wenn alle andern immerzu frotzeln, dass er als Unternehmen ja ganz prima dran sein müsse. Und dann gibt es einen anderen Bekannten von ich, der ist Beamter und bis über die Hutschnur verschuldet.
Da hat er also im Sinne eine evidenzbasierten Theoriebildung die beiden schlimmsten Fälle herausgefischt: Den Unternehmern geht es dreckig und die anderen verschulden sich immer weiter in abstrusen Ausmaßen. Und eine Grundmenge von zwei Personen reicht für eine Erklärung, dass die Börsen außer Rand und Band sind. Und weil ihm das selber zu dünn wird als Fundament, kommt er damit, dass die Jugend auch nimmer das war, was sie mal war…
Und aus diesem ganzen Geschwurbel zieht er den Schluss, dass das alles ein Strohfeuer gigantischen Ausmaßes sei. Und in diesem Kontext macht sich eine Drohung immer gut: „Der Zeitpunkt dieser Wende ist unbestimmbar, aber ich gehe durchaus davon aus, dass es danach ähnlich wie 1930 dann, wenn die Masse sich auf einmal in die Realität außerhalb ihrer Köpfe zurückversetzt sieht, zu einer dermaßen heftigen Schockwelle kommt, dass selbst denen, die schon jetzt massiv bearish sind, die Luft wegbleiben wird.“
Und in der Zwischenzeit ist er wie ich gelesen habe zu 90% bullish positioniert. Wie soll ein Vogel glaubhaft sein, der sich als der ideale Bär hinstellt und ewig rumlamentiert um nachdem er eine Hausse verpennt hat oder immerzu gegen sie angeshorted hat, gegen seine Überzeugung long geht? Die Abonnenten seines Dienstes finanzieren ihm seinen Lernprozess und setzten nebenher noch Geld in den Sand…
Nächste Woche beginnt nun die Q-Saison und die Stunde der Wahrheit naht.
Im übrigen glaub ich sogar die Zahlen werden eher gut ausfallen im Vergleich zum Vorjahresquartal (Rezessionstief).
Die Frage ist blos was am SPX-Jahreshoch davon schon eingepreist ist und wie wird der Ausblick werden.
Ich mache mal einen Ausflug nach NY um Euch ein Stimmungsbild zu liefern.
A.
Wer schreibt der bleibt ist als Schlußfolgerung für Steffens Kolumne vermutlich zutreffender.
Nach der Sommerkonso letztes Jahr ging die Langfrist-Ampel mit Sicherheit auf Hausse(Schnitt 50/200erGDs) und mal abgesehen davon das Hochs und Tiefs selbst im (Aufwärts)-Trend niemand exakt trifft sind seine Bildschlagzeilen vielleicht verkaufsfördernd aber mehr auch nicht.
"....Und sie shorten sich zu Tode..." vs. ".....Und sie longen sich zur Extase..."
oder je größer das Hausse-UP um so größer auch das Korrektur-DOWN (bisher)
Die Hausse dauert jetzt gut ein Jahr und ein intelligenter, hinter die Sache blickender Arivaner macht das, was ein intelligenter Arivaner, der durchblickt, halt so tut:
Er shortet – oder er redet davon, dass er es macht… Oder er ist wie der olle AL ganz mutig im März/April vor einem Jahr ganz tapfer exakt 32 Stunden lang long gegangen…
Diese Short-Litanei hören wir wie gesagt ein länger als ein Jahr…
So dass Steffen durchaus eine passende Glosse geschrieben hat, die folglich von hardyman als erwähnenswert gepostet wurde… Und wenn meine Betrachtungszeitraum ein Jahr ist, dann sind mir diese verrückten Ups-und-Downs des Charts auf diesem Weg relativ egal...
Der eine sieht es auf dieser Zeitebene, der andere auf jener.
Der eine malt sich seine Charts schön um den Long zu rechtfertigen, der andere um sich seinen short zu rechtfertigen. Der eine findet fundamentale Gründe für long der andere aber noch viel mehr für short.
Aber es ist wie immer keiner weiss was morgen oder in ein paar Tagen oder sogar Jahren ist, obwohl sich jeder so sicher ist dass es kommen muss wie man investiert ist.
Steffens muss seine tägliche Analyse liefern und auch er weiss nicht was passiert, dafür kann er aber so gut schreiben, dass er sich immer einen Ausweg offen lässt, denn er will ja noch länger Marktanalysen veröffentlichen.
Vielleicht stimmt seine Aussage doch nicht so richtig und sie müsste sogar heissen
"...und sie shorteten sich zu Tode.."
was bei manchen hier bei Ariva sogar zutreffen könnte, wenn ich den Quo Vadis und den Bullenthread von Aktienspezialist so durchgehe, vom Bärenthread kann ich nicht reden da ich da grundsätzlich nicht reinlese.
Nichts für ungut und einfach locker bleiben, wichtig ist was unterm Strich raus kommt und nicht was geschrieben wird.
und in sofern sind seine Schlußfolgerung populistisch und bringen gar nichts außer Aufmerksamkeit.
Ich kann mich nicht entsinnen das er im Bärenmarkt über Langfristanleger Sprüche geschrieben hat wie
"....und sie sitzen die Verluste aus bis zur Rente...."wäre nämlich genauso hilfreich je nach Zeitpunkt.
Das Buy the Dips und Easy-Long im Rückblick die einfachere Strategie ist, ist eben eine Binsenweißheit und sonst nichts.
Hardy richtig keiner weiß wie es weiter geht auch der Steffens.
Wer schreibt der bleibt.
http://www.ariva.de/PTT_Woche_36_04_09_07_t301987
Posting10 Die Dax-Beschleunigung
Im Grunde spricht Steffens da zwei Grundregeln an, die ME überlebenswichtig beim Trading sind:
1) Identifiziere den Haupttrend [auf deiner Zeitebene]
2) Spekuliere aussschließlich in diese Richtung, also long/flat bzw. short/flat.
Der Grund ist folgender:
a) In Haupttrendrichtung werden kleinere bis mittlere Timingfehler stets vom Trend wieder ausgebügelt. Gegen den Haupttrend sind selbst kleinere Timingfehler extrem teuer.
b) In Haupttrendrichtung läuft die Zeit für einen, nicht gegen einen. Geht es also seitwärts, muss man nur abwarten.
c) Gegen den Trend zu spekulieren kann immense Gewinne versprechen. Doch statisch gesehen werden diese von Verlusten durch Timingfehler mehr als wett gemacht. Langfristig lohnt sich "Gegenhalten" also nicht - gegausowenig wie Roulett zu spielen. Denn am Ende gewinnt nur die Bank.
1 & 2 liegen meinem HS zugrunde; a-c hab ich durch Backtesting ermittelt. Daher weiß ich wovon ich rede.
Antilemming hatte gestern eine Dow-Prognose für das Ende des Jahres gestartet.
www.ariva.de/Der_USA_Baeren_Thread_t283343
Demnach steht der Dow Ende des Jahres mindestens so hoch wie gestern Abend 22:00
Bitte mit Witzig bewerten :-)
Das wuerde einiges erklaeren.
Nur eine Idee...
Meinungen, die einem nicht passen, ignoriert man und Meinungen, welche den eigenen, krummen Gedanken Recht geben, lobt man. Und da dass manchmal zu offensichtlich ist, kann man kritische Meinungen auch abtun mit "ach, der bezieht sich auf einen anderen Betrachtungszeitraum".
Ich zitiere Steffens:
"Mit verlässlichen Prognosen leite ich Sie im Steffens Daily durch die nächsten Börsenjahre – so wie in den letzten Jahren."
qed