Lebenstraum Weltumradlung
http://de.wikipedia.org/wiki/Iguaz%C3%BA-Wasserf%C3%A4lle
besonders lesenswert der Mythos
"....Der Mythos der Guarani erklärt die Wasserfälle als Werk des vor Eifersucht rasenden Gottes Mboi oder Boi.[4] Der bösartige und rachsüchtige Gott in Form einer Riesenschlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau. Einmal floh die Auserwählte gemeinsam mit ihrem Geliebten mit dem Kanu flussabwärts. (M)Boi bemerkte dies jedoch und schlug voller Zorn eine Schlucht in das Flussbett. Die Seele des Mädchens blieb in einem Felsen am Fuße des Wasserfalles gefangen und von ihm für immer getrennt, ihr Geliebter verwandelte sich daraufhin in einen Baum am Ufer des Teufelsschlundes, wo er diesen Felsen im Auge behielt....."
Gruß Weltumradler
Auf einer Breite von insgesamt 4 km!!!! stürzen sich lt. Footprint 275 Wasserfälle bis zu 100m in die Tiefe. Das Rauschen des Wassers ist so laut, dass man überhaupt keine Tierlaute des Dschungels wahrnimmt. Wie herunterhängende weiße Gardinen sehen die meisten Wasserfälle aus.
http://www.landschaftsfotos.eu/1024/...sserfaelle-an-grenze-18148.jpg
Einige verursachen eine aufsteigende Gischt, einen Regenbogen konnte ich trotz Sonnenschein bisher nicht ausmachen. Der blaue Himmel sowie der grüne Dschungel runden das ganze farbenfroh ab. Es ist wahrhaftig ein Wunder der Natur und über allem Kreisen mal wieder die Geier.
Bisher besichtigt habe ich die Garganta del Diablo, was so viel wie Teufelsschlund bedeutet. Dieser Anblick sollte bereits die Hauptattraktion der Fälle, also quasi das Herzstück sein. ich wollte diesen Anblick möglichst alleine genießen doch hatten wohl viele diese Idee denn ich war nicht alleine.
http://www.cataratasiguazu.com.ar/images/news/Garganta-Diablo.jpg
http://mrazspanish.pbworks.com/f/...s_Argentina_Luca_Galuzzi_2005.jpg
Leider sind am Morgen aufgrund des Gegenlichtes die Lichtverhältnisse für Aufnahmen nicht besonders gut doch werde ich heute wohl nochmals hierher zurückkehren. Gehen ist wohl ein wenig übertrieben, per Bummelzug gelangt man an den Ausgangspunkt und auf einen Eisensteg quert man das ruhig dahinfließende Wasser. Die Gischt dieses Teufelsrachen ist gigantisch und hunderte von Schwalben tummelten sich darin und waren wohl auf Nahrungssuche.
heute Morgen bin ich bereits gegen 6.30 aufgestanden um den ersten Bus (7.25) zu den Iguazu Fällen zu bekommen. So ca. 30km waren es dann, bis wir am Parkeingang waren. Die Eintrittsgebühr für den Park beträgt 9 Pesos, für die Fahrt mit dem Bus zahlte ich 2. Derzeit befinde ich mich auf dem Circuit Superior und werde nun weiterlaufen.
Jetzt gegen 16.20 gönne ich mir mal wieder ein Bier und bin doch ganz schön geschlaucht. Den ganzen Tag über auf den Beinen bzw. Füßen zu stehen ist halt doch etwas anderes als im Sattel zu sitzen. Die Eindrücke die diese Wassermassen bei mir hinterlassen haben werden mir wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Nach dem Vesper sowie den Lower Circuit habe ich ja noch die Isla de ? besucht doch hatte ich für diesen teil gerade einmal noch 1/2h Zeit. Grund für die Hetze war der Tod eines Mitarbeiters des Parkes worauf dieser heute früher geschlossen wurde. Von der Insel aus konnte ich in Steinwurfnähe an die Wasserfälle herantreten und die Gischt durchnässte mein schweißgebadetes T-Shirt. Danach fuhr ich nochmals mit dem Bummelzug zum Garganta del Diablo und die Farben waren trotz Bewölkung intensiver als heute morgen. Die Schwalben von heute Morgen waren jedoch verschwunden.
Dafür konnte ich aufgrund der wärmeren Tageszeit Unmengen von Schmetterlingen sehen. Ich zog mein Zoom auf und musste lediglich an blühenden Büsche auf die Buntlinge warten. Manchmal gab es richtige Schmetterlingswolken von mehr als 100 Tiere zu sehen.
http://www.kurort.com/images/iguazu.jpg
Meine Pläne für morgen habe ich nun auch geändert. Ursprünglich wollte ich die Wasserfälle ja auf der brasilianischen Seite besuchen und zwar für 25Pesos + 8 Pesos Eintrittsgebühr. Gestern teilte man mir nun mit, dass der Preis incl. des Besuches der Powerstation wäre. Vorhin wollte ich den Trip buchen und musste erfahren, dass der Besuch des Kraftwerkes nicht inbegriffen ist. Nachdem ich nun von mehreren Stellen gehört habe, dass die argentinische Seite die interessantere sein soll, entgegen der Aussage von Footprint, habe ich mich entschlossen die Tour nicht zu machen.
Morgen gönne ich mir nun einen richtigen Ruhetag oder werde nochmals den Park besuchen, mal sehen für was ich mich entscheiden werde.
Gruß Weltumradler
Danach habe ich Tini und Hannah einige Zeilen geschrieben sowie den Daheimgebliebenen eine ausführliche Email.
Geld habe ich dann auch noch ausgegeben und zwar eine ganze Menge. Zuerst zahlte ich für zwei weitere Nächte, danach telefonierte ich mit den Eltern für 25 Pesos und habe dabei erfahren, dass Mutti seit drei Tagen Probleme mit der Blase hat. Im Mittelpunkt der Family steht natürlich Anna und Papa hat ihr auch schon Weihnachtslieder!!!! vorgesungen. Mein Schwager hingegen scheint nach wie vor Tag und Nacht zu arbeiten.... Mutti meinte etwas traurig dass er heimkommt, das Kind streichelt und wieder geht.... ich mag Thomas wirklich und finde es nur äußerst schade dass er sich so in die Arbeit hineinkniet und meiner Meinung nach die eigene Family zumindest ein wenig vernachlässigt. Ich kann mich gut erinnern wie sehr er bei unseren gemeinsamen Bergtouren auflebte....
Nachher werde ich noch das Päckchen aufgeben welches mich ebenfalls um ca. 55 Pesos erleichtern wird.
Wie geplant werde ich morgen nochmals in den Nationalpark gehen und tags drauf über Paraquay nach Bolivien zu radeln.
Gruß Weltumradler
Bis auf den Gianta del Diablo habe ich den Rundgang bereits beendet, beim ersten Besuch vor zwei Tagen war ich jedoch wesentlich mehr beeindruckt als heute. Woran dies lag kann ich auch nicht sagen aber vermutlich waren es die wesentlich größeren Wassermassen welche tosend hinunterstürzten. Dass lediglich zwei Tage einen solchen Unterschied ausmachen können hätte ich auch nicht gedacht zumal es die Tage davor auch nicht gewaltig geregnet hatte, zumindest in meinem Einflussgebiet.
Durch diese "Trockenheit" konnte ich jedoch wesentlich mehr Einzelfälle ausmachen, auch sah ich mehr Grün an den Felswänden.
Vielleicht lag es ja auch daran, dass ich die Fälle bereits kannte und der "Wow Effekt" einfach fehlte oder an dem wolkenverhangenen Himmel. Was immer es war, es war einfach anders, dennoch schön jedoch empfand ich es nicht mehr ganz so spektakulär als die Tage zuvor.
Die meiste Zeit verbrachte ich dann auf der Insel Isla San Martin und der Temperaturunterschied am Wasser bzw. auf der Insel war schon enorm. Es war als ob man in eine Sauna hinabsteigen würde und schnell begann ich zu triefen.
Was ist nur los mit mir?! Um 17.10 ist es heiter und aller Voraussicht nach verlasse ich Argentinien morgen nach 5 Monaten, incl. des mehrfachen Wechsels zu Chile. Bisher hatte ich mich immer auf neue Länder, Kulturen gefreut, dieses mal hält sie sich in Grenzen. Der Grund liegt wohl darin, dass ich mich derzeit ein wenig reisemüde fühle. ich bin nicht unglücklich, doch je länger ich hier in SA unterwegs bin desto mehr vermisse ich eine Partnerin. Der Wunsch nach Zweisamkeit, Gebundenheit bzw. Geborgenheit, einer Familie ist derzeit größer als der nach Freiheit.
Sollte sich meine Gemütslage nach Bolivien und Peru nicht bessern werde ich vielleicht schon nach SA wieder heimfliegen aber was würde mich zu Hause erwarten?!....
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraguay
Paraquay selbst querte ich im Landesinneren. Von den Iguazu Fällen ging es zur Hauptstadt Asuncion und danach durch das trockene Chaco Bareal nach Pozo Colrado bzw. Filadelfia. Der Grenzübergang zu Bolivien erfolgte bei Gral. Eugenio A. Garay.
http://go.hrw.com/atlas/norm_map/paraguay.gif
Gruß Weltumradler
Kurz nach 7.00 argent. Zeit war ich bereits startklar und bereits nach 5km ( insgesamt 36.840km) befand ich mich an der argentinisch/brasilianischen Grenze, die hier der Rio Iguazu bildet. Ich war somit insgesamt stolze 4.524km in Argentinien unterwegs, 31km mehr als in Chile. Die Ausreise verlief ohne Probleme und ich hatte das Gefühl, dass der Zöllner richtig froh war sich mit mir unterhalten zu können.
Auf brasilianischer Seite wollte man mir einen Einreisestempel geben doch ich meinte, dass ich für den Aufenthalt tagsüber keinen bräuchte, da ich ja nur auch der Durchreise nach Paraquay wäre. Diese Infos hatte ich vom Footprint, auch wollte ich ein wenig Platz im Pass sparen. Nach Rücksprache mit seinem Boss durfte ich einreisen ohne registriert zu sein. Es folgte 14 Brasilien Km welche ich jedoch nicht in meiner Länderstatistik aufnehmen werde da ich ja nur durch Foz de Iguazu gefahren bin.
Wiederum bildet ein Fluss die natürliche Grenze zwischen zwei Ländern, dieses war es der Rio Paraquay. Sowohl die Aus- aus Brasilien sowie die Einreise nach Paraquay verliefen problemlos.
Am heutigen Sonntag sind natürlich die Geschäfte geschlossen, so auch hier und ich musste Geld auf der Straße wechseln. Für einen US $ erhielt ich 4.750 Guaranies und so tauschte ich 20 US$. bis Asuncion sin es 320km und ich hoffe die Hauptstadt innerhalb 3 Fahrtagen erreichen zu können.
Kurz vor 16.00 stärke ich mich bereits mit meinem 2. Bier und bin rundum glücklich. Glücklich deshalb, weil ich wieder im Reich der Freundlichkeit angelangt bin. Nach gut einem Jahr radeln scheine ich sie wieder anzutreffen, jene Straßenverkäufer bei denen ich mein Geld lassen kann. Natürlich hängt dies vermutlich mit der erhöhten Armut zusammen doch die Leute scheinen einfach freundlicher, zugänglicher als die in Chile bzw. Argentinien auch wenn diese nicht unfreundlich waren. Auch merke ich, dass hier nicht viele Touristen unterwegs sind. ich werde wieder von Kindern umringt, die Erwachsenen scheinen sich für mich zu interessieren und irgendwie fühle ich mich geborgen.
Dabei war der Anfang hier in Paraquay gar nicht so erfreulich. Als erstes hatte ich einen Platten und nach 62km riss die Kette und zwar dort, wo ich es eigentlich vermutet hatte. Beim Wechsel in San Pedro de Atacama hatte ich sie dort geöffnet wo man sie verschließt und dabei das Kettenglied ein wenig verbogen. Nachdem das Malheur passierte tauschte ich zwei Kettenglieder aus und jetzt müsste sie eigentlich wieder halten.
So 260km sind es jetzt noch bis Asuncion und ob ich diese in zwei oder drei Radeltage absolviere mache ich vom Streckenprofil abhängig. Mal sehen wie weit ich morgen komme.
Gruß Weltumradler
Das Streckenprofil ist ähnlich hügelig wie auf der argentinischen Seite in Misiones, hinzu kommt das extrem schwülwarme Wetter. Ich schwitze heute mal wieder gewaltig und mache jetzt bereits meine dritte Pause, bis Asuncion sind es noch 201km.
Landschaftlich ist es auch anders als auf der anderen Seite des Flusses. Die Kühe stehen nicht auf umzäunten weiden sondern werden wie die Pferde mit einer leine an einen Baum gebunden. Ich vermute fast, dass die Viehzucht in Argentinien eine wesentlich größere Rolle spielt als hier in Paraquay. Dafür scheint hier mehr angebaut zu werden (Mais und Mate) und dort wo die Felder bereits geerntet wurden sieht es doch recht kahl aus.
Als ich gestern von meiner "Zechtour" zurückkam war mein Zelt geöffnet. man erzählte mir etwas von einem Mann doch glaube ich nicht so recht daran. Ich vermute eher, dass die Kids mal vorbeigeschaut hatten..., gefehlt hat jedenfalls nichts. Die positive Nachricht des gestrigen Abends war dann der 3:1 Sieg gegen Kaiserslautern, jetzt fehlt dem SC lediglich 1 Punkt zum rettenden Ufer...
Nachdem gestern für mich noch Katzenwäsche angesagt gab es heute zur Abwechslung mal wieder eine Dusche. Trotz eines Munich Bieres , gestern trank ich ein Bremen, fühle ich mich nicht sonderlich fit. ich hoffe nur, dass ich mir nichts eingefangen habe. Vielleicht ist es ja auch nur das drückende Wetter, doch hiervon hatte ich ja auch schon schwierigere Bedingungen zu meistern (Südostasien). Der Stuhlgang ist in Ordnung und so werde ich mir nichts durch Essen oder Trinken eingefangen haben.
Dass ich heute dann doch noch so weit gekommen bin hätte ich bei meiner rast auch nicht gedacht. Schuld daran war der starke Rückenwind den es einfach auszunutzen galt.
Nachdem das Zelt heute Morgen triefend nass war musste es vor dem Aufbau erst einmal getrocknet werden und werde nachher wohl noch das Außenzelt überwerfen.
Ach ja, meinen 47.000ten habe ich heute auch absolviert, salut Peter.....
Gruß Weltumradler
Bis Asuncion sind es jetzt noch 75km und sollte morgen nichts unvorhergesehenes geschehen müsste dies doch zu meistern sein trotz einiger Hügel die es noch zu bewältigen gilt. Ich denke, dass ich dort zwei Tage relaxen werde, einen Mantel muss, will ich mir dort kaufen und vielleicht gibt es auch noch eine Radlerhose obendrauf. Meine lange Gonso Hose ist auch nach 6.000km noch einigermaßen gut in schuß doch Ersatz wird in Bolivien, Peru und Equador vermutlich nur schwer zu bekommen sein. Jetzt wo ich wieder mehr schwitze scheure ich meine Leisten wieder leicht wund, ich hoffe, dass ich eine gute Salbe ergattern kann.
Ansonsten habe ich mich heute besser gefühlt als gestern. Ich denke, dass ich mir eine leichte Grippe eingefangen habe denn gestern Abend musste ich einige male niesen.
Je mehr ich mich Asuncion nähere desto "eingezäunter" erscheint mir das Land, das Wohnen der Leute. Die Menschen scheinen sich vor etwas schützen zu wollen, auf den Weiden sind richtige Kuhherden zu sehen.
So, jetzt hoffe ich erst einmal etwas gescheites zu essen zu bekommen.
Gruß Weltumradler
Die heutige Stadteinfahrt war wohl eine der stressigsten seit Tourbeginn, das hätte ich auch nicht erwartet. In Australien sowie hier in SA hatte ich wohl noch nichts vergleichbares. So schätzungsweise 15-20km hat es gedauert bis ich das Zentrum erreichte. Während dieser Phase spürte ich den Hauch der Abgase mehr als mir lieb war. Die Straße war in einem recht schlechten Zustand und ich musste aufpassen nicht über den Haufen gefahren zu werden. Zwar waren die "Querkuppeln" der Standstreifen weg, vermutlich will man, dass auf diesen nicht überholt wird, doch dafür war der Belag recht wellig. Das mit den Querhuppeln auf dem Standstreifen muss eine Idee der Paraquayer sein, denn so etwas hatte ich bisher noch nie gesehen, vielleicht sollen diese ja auch etwas bei starken Regenfällen bewirken. In Misiones in Argentinien konnte ich sie vereinzelt sehen.
Für mich als Radler hatten diese Kuppeln jedoch zur Folge, dass ich so alle 30-40m eine kleinere Welle Richtung Straße bzw. Graben fahren musste. Das konstante Radeln auf der Straße wäre zu gefährlich gewesen, da sehr viele LKW`s bzw. Busse unterwegs sind und mich nur äußerst knapp überholten. Manchmal bildete ich mir ein dass je knapper desto besser für die Fahrer....
Asuncion hat mir bisher überhaupt nicht gefallen und dennoch habe ich für drei Nächte gebucht. Beim 3. Hotel habe ich gebucht, die Preise betrugen 48`, 30`sowie 20`Pesos. Auf der Bank habe ich 700`abgehoben und hoffe mit diesem Geld bis Bolivien auszukommen. Erstmals seit Tourbeginn hätte ich auch Geld mit US$ am Bankomaten abheben können.
Dass ich mich jetzt wieder einmal in einem "Drittland" befinde sieht man u.a. auch daran, dass viele Hunde mit offenen Wunden zu sehen sind. Bei einem klaffte ein Ohr herunter, wohl die Folgen einer Auseinandersetzung um Revierkämpfe, auf alle Fälle war dieser Anblick recht ekelig. Normalerweise hätte man dieses Tier von seinem leiden einschläfern müssen.
Die Tankwarte scheinen 12h/Tag arbeiten zu müssen und verdienen hierbei immerhin 5-6 US$ pro Tag bzw. Schicht. Bezahlt wird anscheinend nur wenn gearbeitet wird, bei Krankheit scheint es nichts zu geben.
Mal sehen wie lange ich mir dieses noch antun werde.....
Gruß Weltumradler
http://de.wikipedia.org/wiki/Asunci%c3%b3n
Gruß Weltumradler
Zur normalen Abfahrtszeit von 6.00 bin ich heute aufgestanden und habe mir als erstes einmal zwei Kaffee gegönnt. Danach bin ich relativ ziellos durch die Innenstadt gelaufen und habe mir hierbei einen Mantel gekauft. Ich bin zwar nicht gezielt auf der Suche gewesen, doch das was ich bisher gesehen habe scheint "meines" eine gute Wahl gewesen zu sein. Ich entschied mich für einen 13`Gurani teuren (3US$) der mir von allen gezeigten noch am stabilsten erschien. Einen 48`teuer, faltbarer war mir zu grobstollig, mal sehen ob der gekaufte den Belastungen standhält.
Als nächstes habe ich den Eltern eine Email geschrieben und mich danach lange mit einem deutschen Einzelhandelskaufmann unterhalten. Dieser war 1995 mehrere Monate in SA, bereist die nicht so bekannten NP, macht Fotos davon und hofft einige davon entsprechenden Zeitschriften verkaufen zu können. Leben kann er davon nicht doch für das Auffüllen seines Reisebudget hingegen schon. Er war auch schon einige male in Südostasien favourisiert jedoch SA. Er erzählte mir auch von ausgewanderten in Südostasien, die sich von den Einheimischen betrogen fühlten. Deutsche heirateten Einheimische mussten jedoch bei einer Geschäftseröffnung auch einen solchen als Chef einstellen. dieser sagte dann was zu welchem Preis verkauft werden darf....
es sieht fast so aus, dass man nur dort wirklich einheimisch werden kann wo man auch geboren wurde. Ein Bayer wird es in Hamburg wohl auch schwer haben....
Zuletzt besorgte ich mir noch eine Karte über Paraquay und gehe jetzt erst einmal in Hotel zum Duschen.
Gruß Weltumradler
Der Weg durch`s menschenfeindliche Chaco bis zur bolivianischen Grenze soll mich von 50Hm auf läppische 400Hm hieven. Als erstes führt der Weg durch eine Art Palmsavanne, danach durchs sogenannte Schwemmland und zuletzt soll äußerst hartnäckiges Dorngestrüpp überwiegen.
Bis Filadelfia sind es 470km und dieses Teilstück möchte ich in 5 fahrtagen meistern. Eigentlich müsste es jetzt einfacher werden denn nach Aussagen von Einheimischen müsste es jetzt flacher werden. Viel wird mal wieder vom Wind abhängig sein der bereits jetzt recht stark zu wehen scheint. Die letzten 250km von Mariscal Estigaruiba bis zu Grenze sollen üble Naturstraße sein.
Der Footprint empfiehlt sich den Ausreisestempel bereits kurz hinter Asuncion geben zu lassen. Die kann jedoch für mich nicht gelten denn ich werde ja noch mindestens 10 weitere Tage im lande verweilen. ich werde diese Empfehlung ignorieren in der Hoffnung den Stempel am letzten Checkpoint zu erlangen.
So richtig mit Verpflegung eindecken werde ich mich wohl erst mitten im Chaco (Filadelfia). Erstens möchte ich doch mit möglichst wenig Gewicht fahren und zweitens mein Geld im armen Chaco bei den Einheimischen lassen. Paraquay wird wohl das "günstigste" Reiseland hier in SA werden und ich hoffe mit den gewechselten 195 15 + x Tage auszukommen.
Nachdem jetzt kurz nach 16.00 ein Schauer vorbeigezogen ist gönne ich mir ein Bier und erhole mich von der Rennerei des heutigen Tages. In unmittelbarer Nähe ist gerade ein Schuss abgefeuert worden, es hat ordentlich geknallt. ich bin richtig zusammengezuckt doch scheint es hier in Asuncion niemanden zu stören spricht scheint an der Tagesordnung zu sein. Vermutlich hat einer der zahlreichen Security man in die Luft geschossen um einen ungebeten Besucher zu vertreiben. Pistolen kann man hier auf offener Straße kaufen, eventuell handelt es sich hierbei jedoch nur um Schreckschusswaffen.....
Auch wenn ich mich immer noch recht "matt" fühle bin ich sichtlich froh darüber Asuncion morgen verlassen zu können, hoffentlich spielt das Wetter mit.
Fast den ganzen Tag über habe ich versucht eine Art Micropur Tabletten zu bekommen und war hierfür in bestimm 10 Farmarcien, doch es sollte nicht sein. Bei der bestbestückten teilte mir der Apotheker in gutem Englisch mit, dass Paraquay ein armes Land sei und es so etwas hier nicht gäbe da es sich keiner leisten könne. Die Leute würden hier ein Mittel namens Ayadyn???!! nehmen, das man literweise im Supermarkt kaufen könne. Ich vermute fast, dass dies ein Reinigungsmittel ist und nicht zur Aufbereitung von Wasser dient. Der Preis von 3`Guaranies erscheint mir doch recht gering und somit werde ich in Zukunft wohl des Öfteren meinen Wasserfilter im Einsatz haben. Wohl wird mir bei der Fahrt durch das Chaco wohl nicht sein und ob ich in Sucre etwas besseres finde bezweifle ich.
Gruß Weltumradler
Als erstes hatte ich ein relativ kurzes Gespräch mit einer chilenischen Englischlehrerein und sie erklärte mir, dass Bolivien noch wesentlich ärmer wäre als Paraquay. Die Mittelschicht soll dort gänzlich fehlen, es gibt wenig Reiche und der Rest der Bevölkerung lebt in absoluter Armut. Auch erzählte sie von der Gleichgültigkeit vieler Paraquayer und sofort musste ich an die Asiaten denken. Wie gesagt, wir unterhielten uns nur kurz das sie dabei war ein Buch über Marx zu lesen.
Im Fernsehen wurden erneut über Ausschreitungen in Argentinien berichtet, außerdem über den Amoklauf eines Deutschen der in seiner Schule 18 Personen erschoss......
Danach erfolgte der "Absturz" im Bavaria Pub, den ich ja schon Tags zuvor aufgesucht hatte. Bei der extrem lauten Musik von Queen und U2 trank ich sichtlich zu viel Bier und erreicht mein Hotel erst gegen 1.30!!!!! Schuld daran war jedoch nicht die beste Musik seit zwei Jahren sondern ein äußerst heißer Flirt mit einer 40 Jährigen..... Der Laden wurde immer voller und als weitere Gäste kamen, sich diese an den Tisch einer Frau setzen wollte forderte diese mich auf sich doch zu ihr zu setzen. Obwohl wir uns kaum unterhalten konnten funkte es zwischen uns, zumindest bei mir, und zuletzt gab es auf dem 2h langen Heimweg "Schmuseeinheiten"... Ich hätte nicht gedacht, dass ich zu so etwas im Stande war aber es war schön, obwohl es ein aussichtsloser Flirt war genoss ich den Moment. Vermutlich war es nur mein Wunsch nach Zärtlichkeit...
Trotz dieser Vorkommnisse bin ich gegen 6.30 aufgestanden auch wenn ich noch gerne liegen geblieben wäre. Nach zwei Kaffees ging es eine Stunde später bei leichtem Nieselregen los und dieses trostlose Wetter hielt für weitere zwei Stunden an. Trotz des gestrigen Abends war ich froh Asuncion verlassen zu können und ohne Probleme fand ich den richtigen Abzweig nach Linpio. ich wunderte mich doch ein wenig über den geringen Autoverkehr auf den Straßen.
Einen Fehler habe ich dann doch gemacht, der Abzweig nach Argentinien war nicht zu übersehen doch folgte ich weiter der Straße nach Linpio. Ich hätte einfach nur die Karte ein wenig genauer ansehen müssen um zu wissen, dass es nur eine Brücke über den Rio Paraquay gibt. Ich fuhr also bis Linpio, ca. 5km, um dann wieder umzukehren.
Das Radeln über den Fluß war beeindruckend und danach gelangte ich an einen Kontrollpunkt. Dort teilte man mir mit, dass ich mir den Ausreisestempel in Pozo Colorado holen könnte, ob dies jedoch wirklich stimmt bezweifle ich ein wenig.
Das Radeln selbst war äußerst einfach, es war so gut wie eben und ich hatte guten Rückenwind. landschaftlich entsprach die Gegen wirklich einen "Palmensavanne" auf der viel Vieh (Kühe) zu sehen war.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/...oreal_Paraguay.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/...Hayes_Province.JPG
Obwohl noch viele Tümpel zu sehen waren konnte ich kaum Wasservögel ausmachen. Dafür sah ich viele Papageien, größere Wellensittiche, Geier und andere Vögel. Hätte ich heute blauen Himmel vorgefunden so wäre es mit Sicherheit ein idealer Radeltag gewesen.
In Benjamin Aceval stärkte ich mich mit Bananen und war über die Disziplin der Autofahrer überrascht. Im Ort war wohl eine Person gestorben und niemand traute sich die Trauergemeinde zu überholen. Bereits hier, gerade einmal 50km von der Hauptstadt entfernt war der Autoverkehr äußerst gering.
Ob die Estancia Tacuara ein billiger "Puff" ist weiß ich nicht, es gibt einige Zimmer und ein Mann meinte zu mir ob ich denn nicht Lust hätte.... Was soll`s, die Leute sind nett, ich habe duschen dürfen und mein Zelt auf einem Volleyballfeld aufbauen dürfen.
Nach dem 0:2 in Köln ist der SC heute nun definitiv abgestiegen da Nürnberg 1:0 in Leverkusen gewonnen hat. Dortmund ist jetzt Tabellenführer und hat 4:3 in ???? gewonnen.
Sollte ich morgen ähnlich günstige Bedingungen wie heute vorfinden werde ich versuchen ins 160Km!! entfernte Pozo Colorado zu gelangen.
Gruß Weltumradler
Dass es auch viele Moskitos gibt habe ich auch schon erfahren, gerade hat mich eines dieser Viecher gestochen und es juckt gewaltig. Gestern war es nicht so schlimm wie heute, vielleicht hängt dies auch mit dem wärmer werdenden Klima zusammen. "Schlimm" ist eigentlich übertrieben aber bei jedem Stopp bzw. zusammenpacken des Zeltes werde ich gepiesackt.
Mittlerweile wurde das Volleyball spielen eingestellt und die Jungs haben sich den zwei Billardtischen zugewandt. vermutlich wird sogar um Kohle gezockt, im Moment geht es um 2`Guranies.
Vorhin bei der Ortseinfahrt passierte ich eine Kontrollstation der Polizei und erstmals wurde ich in SA aufgefordert ein "Trinkgeld" zu geben, um die Stelle passieren zu können. Selbstverständlich habe ich dies abgelehnt und durfte den Checkpoint nach 15 Minuten "ungechecked" passieren. Es waren zwei junge Polizisten und ich hatte das Gefühl, dass sie sich nur wichtig machen wollten. Sie forderten von mir ein Dokument für das Bike sowie ein Foto, natürlich konnte ich beides nicht bieten. Auch sie bestätigten mir, dass ich mir einen Ausreisestempel in Pozo Colorado besorgen könne. Dies lässt mich nun doch ein wenig ruhiger weiterfahren da dies laut Footprint jedoch bereits in Benjamin Aceval hätte passieren sollen.
Vom heutigen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten da es relativ gleich war. Die Strecke war abermals topfeben doch fehlte der unterstützende Rückenwind, sodass ich langsamer unterwegs war als gestern. Während der ersten drei Stunden war es nebelig trüb, danach setzte sich die Sonne durch. aufgrund der höheren Temperaturen sah ich auch zahlreiche Schmetterlinge, an die vielen Vögel habe ich mich ja bereits gewöhnt. Die Palmsavanne ist zwar geblieben doch durchradelte ich auch Gegenden, welche mit Dorngestrüpp zugewachsen waren.
http://tierdoku.com/images/Gran_Chaco_%28Paraguay%29.jpg
Local Regenwasser habe ich nun auch mit an Bord, da Mineralwasser nur in 0,5l Flaschen erhältlich war.
Mittlerweile wird wieder Volleyball gespielt, alle 6 Gäste schauen zu und im Hintergrund höre ich die gleichen südamerikanischen Klänge wie ich sie bereits aus Argentinien kenne.
Gruß Weltumradler
Eigentlich wollte ich heute ja bis Pozo Colorado durchfahren und bin derzeit skeptisch diesen Ort heute überhaupt noch erreichen zu können, es schaut halt alles grau in grau aus....
Nichts desto trotz gibt es heute mal wieder etwas zu feiern! Was denn?, nein gemeint ist kein weiterer tausdender sonder vielmehr Tinis 42ten Geburtstag, Happy Birthday Schwesterle.
Gerade, inzwischen ist es bereits 10.30 hatte ich ein Gespräch mit "Deutschen" welche in Filadelfia leben. Dieses Gespräch stimmte mich dann für die Zukunft optimistisch denn sie sprachen von keinen Mosktios und kaum Regen. Sie finden den derzeitigen Regen als herrlich denn das Nass ist lebensnotwendig für die Leute hier. Es gibt max. zweistöckige Häuser welche riesige dachanlagen haben um das Regenwasser zu sammeln. Normalerweise regnet es im Sommer, dieses Jahr gab es so gut wie keinen Niederschlag. Schon komisch dachte ich, wenn ich da an die Fahrt durch das überflutete Chaco in Argentinien denke. Als Wetterscheide nannten sie mir das gerade einmal 30km entfernte Pozo Colorado.
Kurz nach 16.30 ist es draußen bereits wieder mächtig dunkel und ich bin doch ein wenig stolz darauf Rio Verde erreicht zu haben. Stolz deshalb, weil ich heute doch zwei längere Regenpausen hatte und auch noch eine halbe Stunde später losfuhr als üblich. Wäre da nicht der extrem starke Rückenwind gewesen so hätte ich heute wohl mein Zelt irgendwo bei Pozo Colorado aufgeschlagen. Diesen ort erreicht ich gerade noch rechtzeitig vor dem 2. Schauer.
Während dieser Pause lernte ich einen amerikanischen Missionar kennen, der in Asuncion arbeitet und ebenfalls schon Radtouren gemacht hat. Ich wurde zum Kaffee eingeladen und er half mir als Dolmetscher bei meinen Ausreiseformalitäten. Es gab lediglich einen Stempel in meinem Reisepass und es meinte nur, dass es kein Problem wäre wenn ich noch ca. 10 Tage lang im Land bleiben würde. Als einzige Gefahr nannte er mir nur die Pumas von denen ich mich in Acht nehmen müsste. Nach 1 1/2h klarte es auf und ich entschloss mich zur Weiterfahrt nach Rio Verde.
Ein enorm starker Rückenwind lies mich teilweise über 25km/h radeln und während der zweistündigen fahrt lernte ich nochmals die Schönheiten der "Palmsavanne" kennen. Ich sah zwar nicht so viele Vögel wie im argentinischen Chaco dafür wohl mehr Arten. So z.B. den Ibis, den ich ja schon des Öfteren auf Tierra del Fuego sah, eine äußerst große, weiße Storchenart, "meinen" kleinen weißen "Farbtupfer" mit schwarzen Flügelenden, einen Vogel mit knallrotem Kopf (ansonsten war der Vogel recht unscheinbar) sowie weitere zahlreiche Vogelarten.
Rio Verde habe ich dann zwar auf nasser Straße jedoch im trockenen Zustand erreicht. Einen kleinen Fahler habe ich dann wohl doch gemacht indem ich mein Zelt an einer Tankstelle nahe der Straße aufgebaut habe. Zum einen scheinen hier recht viele "dunkle" gestalten herum und zum anderen ist es eine recht lebhafte Straße. gerade ist wieder ein PKW gekommen dessen Insassen mit Sicherheit erneut deutsche Paraguayer sind.
Bis Filadelfi sind es jetzt noch 150km, sodass ich wohl doch noch zwei Tage unterwegs sein werde.
Gruß Weltumradler
Die ersten Kontakte werden in der Regel beim Zeltaufbau geknüpft wo ich meisten von 3-5 Leuten begutäugt werde. Natürlich bringt dieses Verhalten ein zusätzliches Diebstahlrisiko mit sich doch möchte ich zum einen nicht wild im moskitoverseuchten Chaco campen und zum anderen mich mit den freundlichen Paraguayer unterhalten. Wie ich mich später in Bolivien bzw. Peru verhalten werde wird sich zeigen, vermutlich werde ich die 2-3 US$ teuren Hopedajen aufsuchen.
Über Nacht klarte es auf und somit konnte ich auch ohne Regen mein Zelt heute Morgen klitschenass zusammenpacken. Ein Vorteil dieser nasskalten Temperaturen ist jedoch eindeutig die geringe Anzahl an Blutsaugern. Später fielen sie dann in Heerscharen über mich her, selbst bei den Pinkelpausen schaffte ich es nicht stichfrei zu bleiben. Die Versperpausen waren ebenfalls kein Genuss, so ca. 30 dieser Blutsauger dürfte ich erschlagen haben. Es ist immer das gleiche....., die ersten Minuten nach einem Stopp sind die Schlimmesten, vermutlich hängt dies mit dem erhöhten Schwitzen zusammen.
Landschaftlich hat sich am heutigen Tag auch einiges geändert. Seit gut 50km habe ich die Palmsavanne verlassen und befinde mich nun im Middle Chaco, welches in den späten 20er Jahren von größtenteils deutschen Mennoiten besiedelt wurde. Laut meinem Footbrint soll es derzeit jeweils ca. 10.000 Menoiten und Indios in insgesamt 118 Dörfern geben. Die Schule wird in deutscher Sprache unterrichtet. Auf den einzelnen Estancien sind zweierlei Arten von Häusern zu sehen. Die Besitzer wohnen in einem großflächigem Haus mit europäischen Baustil, ja sogar einzelne Fenster konnte ich sehen. Nicht weit davon entfernt gibt es mehrere Holzhütten, in denen wohl die arbeitende Schicht (Indios) lebt. Diesen scheint es jedoch besser zu gehen als jenen welche ich bisher am Wegesrand habe sehen können.
"Mein geliebter" Boab ist auch vereinzelt zu sehen, jedoch in einer wesentlich kleineren Form als die
http://www.chaco-wildlife.org/images/chaco-alto/...es/arbol_10_ex.jpg
australischen Verwandten. Bereits der Stamm ist äußerst stachelig, die Baumkrone bei weitem nicht so imposant wie die des australischen Artgenossen. Der Flaschenbaum hat die typische Flaschenform als Stamm, sie dient zur Wasserspeicherung. Ansonsten sieht die Landschaft wie folgt aus. Entweder ist es eine für die Viehwirtschaft genutztes offene Weideland oder es dominiert die undurchdringliche Buschvegetation.
http://www.travelhouse.ch/CMS/18/920546/2/...aguay-et-chaco-chaco.jpg
Wo ich morgen nun mein Zelt aufschlagen werde weiß ich noch nicht, vermutlich ist es da Zentrum von Filadelfia, vielleicht ist es ja auch Neuland.....
Gruß Weltumradler
http://www.jungegemeinde.de/texte/monde_art.htm
Gruß Weltumradler
http://cortijo-la-perla.ch/Perla/Bilder/04_chaco_map_384.gif
Nach gut 1/2 Stunde hielt ich heute an einer Tankstelle an um Kekse zu vespern. Der Pächter war natürlich ein Weißer und nicht sonderlich gut auf die Indios zu sprechen. Dies bezog sich jedoch auf die Zeit bevor sie missioniert worden sind, also bevor den 30er Jahren. Die Leute hätten damals wie Tiere im Busch gelebt..... Ich selbst wollte mich jedoch auf keinerlei Diskussionen einlassen dachte nur, dass sie damals vielleicht glücklicher waren als heutzutage.
In dieser "heilen" deutschen Welt sieht vieles gepflegter aus als zuvor, den Busch hat man, vermutlich wohl eher die Indios, gründlich entfernt. Auf den letzten 18km verließ ich den Trans-Chaco-Highway und fuhr landeinwärts nach Filadelfia. Zuletzt sah ich u.a. einige Maisfelder, Weideflächen für die Kühe auf denen vereinzelt der Flaschenbaum anzutreffen war. vieles sieht gepflegter aus, eben deutsche Gründlichkeit....
Mittlerweile habe ich das Restaurant verlassen und bin bei meinem Spaziergang auf ein Denkmal gestoßen welches folgende Inschriften trägt:
1. Zu Ehren der Bauern in Europa und Nordamerika, die mit ihrer großzügigen und selbstloser Hilfe zum Gelingen dieses Kolonisationswerkes und das damit auch zur Entwicklung der ganzen Region beitrugen.
2. Zu Ehren der Gründer der Kolonie Fernheim, die ihre alte Heimat verließen, weil sie der Glaubensfreiheit, des Rechts auf Erziehung ihrer Kinder und ihrer Güter beraubt wurden und hier im harten Kampf gegen eine fremde Wildnis eine neue Lebensgemeinschaft gründeten.
3. Zu Ehren des paraguayischen Volkes und seiner Regierung, die den Flüchtlingen und Heimatlosen einen Zufluchtsort und eine neue Heimat boten.
Ich denke, dass diese Worte doch einiges aussagen......
Gruß Weltumradler
Von der Grenze bis nach Sucre sind es dann noch 670km und somit werde ich in Boyuibe, ca. 100km nach der Grenze einen weiteren Relaxtag einlegen.
So viel zu meinen Zukunftsplänen doch nun zum Tagesgeschehen. Nach schlafreicher Nacht war es heute morgen ein besonders schönes Gefühl nicht aufstehen zu müssen, sondern sich nochmals umdrehen zu können. Als erstes widmete ich mich der Pflege von Black Beauty sprich die Kette wurde gereinigt. Für die zuletzt zurückgelegten 800km sah sie noch recht ordentlich aus.
Danach fuhr ich ein wenig in Filadelfia spazieren und konnte hierbei ein Krankenhaus, ein Altenheim sowie eine Privatschule ausmachen. Erst überlegte ich mir mal im Altenheim vorbeizuschauen ließ es jedoch sein.
Es folgte ein Besuch im Museum wo hauptsächlich Gegenstände aus dem Chaco Krieg gegen Bolivien, Mitbringsel der Vertriebenen sowie einige ausgestopfte Tiere ausgestellt waren. Ich hoffte mehr über die Geschichte der Mennoniten erfahren zu können dies war jedoch leider nicht der Fall. Für die Vielzahl der Ausstellungsstücke waren die Räume leider viel zu klein, dies war recht schade. Mit dem Leiter des Museums hatte ich ein ausführliches Gespräch, größtenteils war jedoch mal wieder ich am erzählen. Er meinte nur, dass ich vor den Pumas oder Jaguaren keine angst haben bräuchte, Vorsicht wäre jedoch bei den vielen Giftschlangen angesagt, welche sich derzeit in der Paarungszeit befänden.
Jetzt werde ich mir wohl erst einmal noch ein wenig Proviant einkaufen um mich damit für 3 tage versorgen zu können. In letzter Zeit konnte ich mich ja immer vor Ort verpflegen, dies hoffe ich auch in naher Zukunft machen zu können.
Gruß Weltumradler
Heute z.B. hätte ich noch locker 2-3 Stunden fahren können doch mit dem Erreichen von Mcal. Estigarriba habe ich eigentlich den letzten richtigen Ort hier in Paraguay erreicht, danach werde ich nur noch an einzelnen Estanzien bzw. Militärposten vorbeikommen. Da ich zudem noch einige Guaranies übrig habe fiel mir es nicht sonderlich schwer in einem Hotel abzusteigen. Bis zur bolivianischen Grenze sind es jetzt noch 250km und diese hoffe ich doch in drei Fahrtagen zurücklegen zu können. Sollte ich morgen jedoch tatsächlich die 130km!!! bis zur Estanzia La Patria zurücklegen können wäre die Grenzüberschreitung eventuell schon in zwei Tagen möglich. Mal sagte mir allerdings teilweise versandete Streckenabschnitte voraus sodass das Abenteuer nach Sucre vermutlich ab morgen beginnt.
Einen kleinen Vorgeschmack was da morgen auf mich zukommen könnte habe ich vielleicht bereits heute erlebt, denn die ersten 25km waren Naturpiste mit teilweise sandigem Untergrund. Meine recht ungeölte Kette knirschte unter diesen Bedingungen recht gewaltig, doch wollte ich bis zum Erreichen der Tanschaco nicht ölen da sich sonst der Sand leichter festsetzen würde und der Verschleiß somit höher. Bis Sucre werde ich vermutlich recht trocken fahren.
Vom heutigen Fahrtag gibt es eigentlich recht wenig zu berichten. Das Interessanteste war mal wieder die Vogelwelt und konnte so wohl einige neue Arten in dem lichter und niedrig werdenden Buschwerk ausmachen. Zum ersten mal sah ich eine recht bunte (grün, gelb, rot) Papageienart sowie andere größere Vögel.
Lange Zeit musste ich heute allerdings über das gestrige Gespräch mit zwei Jugendlichen (17 und 19 Jahren) in Filadelfia nachdenken. Ich erfuhr so einiges über die jetzigen Verhältnisse und dachte mir dabei, dass so Missionsarbeit aus aussehen darf. Die Mennoniten sind strenggläubige Christen und der Genuss eines Bieres bzw. einer Zigarette ist bereits Sünde. Es gibt insgesamt drei Kirchen in dem Ort und lediglich in einer werden Indios geduldet. Sind wir Menschen vor Gott denn nicht alle gleich musste ich mich oft fragen?!..... Ging Jesus nicht hauptsächlich auf die Armen und Ausgestoßenen zu und gesellte er sich nicht "herab" auf deren Lebensniveau? Die vorhandenen Reichtümer hier in Filadelfia gehören eindeutig den Weißen und sah kein Geschäft, das von einem Indio geführt wurde. Wie überall auf der Welt entsteht der Reichtum wohl nur auf Kosten anderer, hier z.B. dem Ausbeuten der Indios. Erst vor gerade einmal 70 Jahren wurde das Gebiet hier missioniert, heute sah ich eine Zweiklassengesellschaft bei der die Indios wohl dabei sind ihre Identität zu verlieren. Noch sah ich sie nicht beim öffentlichen trinken (soll jedoch der Fall sein), noch war keine Kriminalität sichtbar, Fahrräder werden z.B. nicht abgeschlossen, doch wird auch hier im Paradies? beides wohl eintreffen. Die Prostitution auf der Straße war gut sichtbar, hier verschließt der weiße Missionar wohl seine Augen. Eine Beziehung zu einer Indiofrau soll Missachtung zur Folge haben - NEIN, so kann/darf keine Missionsarbeit enden....
Für mich hat die heutige Jugend nicht mehr die Ideologie der Siedler und Ankömmlinge von einst, dies ist auch gut so. Viele Jugendliche wollen weg und ich kann mir gut vorstellen, dass Filadelfia eines Tages einem Altersheim für deutschsprechende gleichen wird, auf alle Fälle wird der Altersdurchschnitt der weißen Bevölkerung erheblich steigen. Ich glaube, hoffe, dass diese weiße, heile Welt der Weißen nicht erhalten bleibt. Wie gesagt, ich musste heute viel über das Gehörte, Gesehene der letzten beiden Tage nachdenken.....
Gruß Weltumradler
Nach recht schlafloser Nacht, schuld daran war der recht laute Ventilator im Zimmer bzw. ich, denn ich hätte ihn ja ausschalten können da es nicht sonderlich heiß war, bin ich heute morgen gegen 6.40 losgefahren. Es war ein recht nebelig trüber Herbsttag und mit 10l Wasservorräte war ich doch recht schwer unterwegs. Ich stellte ich mental auf eine sandige Piste ein, so zumindest stand es in der 2001er Ausgabe von Footprint, und kalkulierte mit zwei Fahrtagen zur Estancia La Patria, liebäugelte jedoch mit dem Durchmarsch. Ich kam recht flott voran und die Piste war wirklich in einem guten Zustand.
Die Straße soll nun bis Patria asphaltiert werden und somit passierte ich einige Baustellen. Die Vorbereitungen hierzu laufen auf allen Hochtouren doch ist vom Asphalt bisher noch nichts zu sehen. In Filadelfia hatte ich erfahren, dass für dieses Projekt Hilfsgelder der Weltbank geflossen sind und somit ist nur zu hoffen, dass diese Gelder nicht im sandigen Boden sprich der Korruption versickern. Die Hoffnung der Paraguayer, dass die Straße nun auch tatsächlich gebaut wird ist dieses mal jedoch recht hoch der der Bau international überwacht werden soll. So ist die Gefahr der Versickerung doch recht gering, auch wenn die Kontrolleure auch nur Menschen sind....
Während dieser Baustellenabschnitte, welche jeweils über mehrere Kilometer waren, wurden parallel hierzu Schneißen in den Busch gewalzt und auf diesen kam ich eben nicht so gut voran.
Irgendwann setzte dann ein leichter Nieselregen ein und kurze Zeit später war ein Radeln unmöglich.
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(auf diesem Bild ist zwar mehr Wasser zu sehen als ich es Vorfand der lehmige, glitschige Boden ist jedoch gut zu erkennen)
Der Lehmboden hing am Rad wie eine Klette und blockierte ab und zu das Hinterrad. Ich versuchte zwar auf einer Länge von ca. 2km weiter zu radeln musste jedoch mein hoffnungsloses Unterfangen eingestehen. Sichtlich genervt, fuhr bzw. ging ich auf der spiegelglatten Fahrbahn, beim Rückweg hatte es mich fast zwei mal geschmissen, zurück zu einer Estancia, welche ich kurz zuvor passiert hatte. Für mich war es nicht vorstellbar wie schnell sich dieser Lehmboden in eine unpassierbare Straße verwandelte, so etwas hatte ich noch nicht erlebt.
Die Leute auf der Estancia waren dann mal wieder äußerst nett und hilfsbereit zu mir. Gleich nach meiner Ankunft wurde ein Aggregat angeworfen um Wasser aus dem Brunnen zu pumpen. So konnte ich Black Beauty und mich in aller Kürze auf Hochglanz bringen. Für das Reinigen von BB hätte incl. Kette von Hand hätte ich bestimmt einen halben Tag benötigt. Für die Zukunft weiß ich jetzt, dass wenn es anfängt zu tröpfeln es einfach keinen Sinn macht weiter zu fahren.
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Gruß Weltumradler
Es ist jetzt 13.40, es nieselt und ich sitze unter dem Dach eines Supermarktes und schreibe Tagebuch. Durch meine ungewöhnlich kurzen Tagesetappen habe ich doch wesentlich mehr Kontakte zu den vielen netten Leute hier, so auch hier in Patria. Das Ehepaar vom Supermarkt hat mir etwas vom Mittagsessen abgegeben, es war ein herrlich feines Fleisch, wie ich es bisher noch nicht gegessen hatte. Vielleicht ist es ein kleines Stück von einer "Rehart" gewesen, welche hier oft gejagt wird.
Eine Zeitlang hatte ich mir ja überlegt ob ich denn doch nicht weiterfahren sollte, doch schien mir hierzu das Wetter zu unbeständig obwohl die Straßenverhältnisse zuletzt gut waren. Ich entschloss mich für das Bleiben und da es jetzt wieder zu regnen angefangen hat bin ich doch zufrieden nicht weitergefahren zu sein.
Laut Aussage eines Einheimischen, der gerade erfolgreich von seiner Jagd kam, müsste ich den schlechtesten Teil hinter mir haben. Dies hängt jedoch sicherlich von den Regenverhältnissen ab und nicht von den vorhandenen Pistenzuständen.
Dieser war heute abermals kritisch, sodass wie gestern Lehmklumpen an meiner Gabel hängen blieben. Zum Glück waren es nur 2 "unpassierbare" Kilometer auf denen ich einen steckengebliebenen LKW mit Anhänger!!!! überholte. Ohne fremde Hilfe wäre dieser LKW wohl nicht mehr weitergekommen. Ich meisterte diese heikle Stelle indem ich Black Beauty einfach vorbei schob.... Viel weiter kam auch ich nicht denn des Öfteren mussten die lehmblockierten Räder wieder befreit werden.
Nur wenig später überholte ich dann einen Bus, der mich kurze Zeit zuvor funkensprühend überholt hatte. Es war sicherlich ein technischer Defekt und während meines Überholens machte ich einen 10 minütigen Stopp und unterhielt mich kurz mit einer Hamburgerin. Das unsichere Wetter trieb mich jedoch zur Eile da ich nicht im Busch übernachten wollte.
Bis zur Grenze sind es jetzt noch ca. 140km, sodass ich Bolivien in zwei Fahrtagen wohl erreichen müsste - mal sehen wie es kommt.....
Gruß Weltumradler
Heute morgen bin ich dann doch ein wenig nervös losgefahren, das der gesamte LKW-, Bus- bzw. PKW-Verkehr eine andere Route wählte als ich. Dieser Umweg? über Villamontes hätte für mich ein mehr an 100km bedeutet und so entschloss ich mich für die Unbekannte. Die meisten Leute rieten mir zu dem Umweg doch auch einige meinten, dass meine favorisierte Strecke machbar sei. Das Problem sollten nicht die Regentage der vergangenen Tage sein sondern vielmehr knöchektiefer Sand so wie es im Footprint steht. Aufgrund der Niederschläge müsste dieser ein wenig kompromiert und nicht ganz so tief sein. Der Hotelier, bei dem ich gestern noch zu Abend gegessen hatte meinte nur, dass ich so 20km schieben müsste....
Nach langem Hin und Her entschied ich mich für die "Normalroute", die Straße ist gar auf meiner Weltkarte eingetragen, und bereits nach wenigen km erreichte ich einen hängen gebliebenen Anhänger. Die Straße war zu Beginn noch recht breit und da die ersten 20km noch für die Viehzucht genutzt wurde sah ich auch einige Estancien. Der Wind trocknete die Straße recht gut ab sodass ich gut vorankam, den Anhänger passierte ich jedoch schiebend.
http://www.ventacamposparaguay.com/chaco-earthroad.jpg (Hauptstraße in Chaco)
Nach 20km erreichte ich den Habitat del Tagua Nt. Park und ich hatte den Eindruck, dass man ab beginn die Straße sich selbst überlässt. Da so gut wie kein Verkehr anzutreffen ist können einige Pflanzen die Straße erobern dennoch befindet sie sich noch in einem respektablen Zustand.
Im Nationalpark sah ich eigentlich all das, was ich auch zuvor sehen konnte, vielleicht war die Vegetation ein wenig dichter als sonst. Mit der Zeit wurde die Straße immer enger und zuletzt war sie einspurig. Ab und zu gelangte ich auf sandige Teilpassagen wo geschoben werden musste. Diese Teilabschnitte waren jedoch nur zwischen 10-30m lang. Im Sand sah ich jede Menge Tierspuren, die häufigste Fährte war wohl die des Pumas!, der Puma ist halt überall.... Natürlich schreckte ich jede Menge Vögel im Dickicht auf und sie erschraken bestimmt genauso wie ich durch sie.
Es war ein äußerst einsamer Tagesabschnitt und während des ganzen Tages traf ich lediglich 2 Ranger auf einem Buggy sowie auf einem Bauer auf seinem Traktor welche mir entgegen kamen, überholt hat mich niemand.
Der morgige Tag soll es ganz schön in sich haben denn bis zur bolivianischen Grenze soll es noch sandiger werden. Kilometerlange Sandabschnitte "warten" auf mich, ich habe es nicht anders gewollt und wer nicht hören will muss eben fühlen, wenn ich da nur schon durch wäre. Nach der Grenze soll die Straße jedoch wieder besser werden.
Der Boss hier vom Militärcamp warnte mich eigentlich nur vor den Schlangen und meinte, dass es nicht schlecht wäre wenn ich gewisse Gegengifte mit dabei hätte... Zur Abschreckung zeigte er mir eine ca. 1m kleine Boa die sich es in dem Baumwipfel bequem gemacht hatte.
Gruß Weltumradler
Wie heißt es so schön, wer sein Rad liebt der schiebt..... Dass ich meine Black Beauty liebe weiß ich ja, dass ich sie soooo gerne habe wusste ich noch nicht. Von den 31 zurückgelegten Kilometern mussten gefühlte 25 geschoben werden, es war ein absoluter Härtetest. Wenn ich zuvor gewusst hätte was auf mich zukommen würde hätte ich mit Sicherheit die 100km Umweg über Villamontes in Kauf genommen. Vielleicht wäre es ja auf alle Fälle der bessere Weg gewesen denn von dort aus hätte ich direkt nach Unyie fahren können. Der Nachteil wäre allerdings auch gewesen, dass ich auf Sucre hätte verzichten müssen.
Was soll`s, ändern kann ich es jetzt auch nicht mehr und das Schlimmste müsste ich auch hinter mir haben. Bis zur Grenze sind es noch zwischen 12-13km und müssten wieder befahrbar sein. In Bolivien soll die Straße dann wieder o.k. sein.
Heute Nacht habe ich recht gut geschlafen und bin gegen 7.00 losgefahren. Natürlich hatte ich wieder meine Wasservorräte auf 10l aufgefüllt, man weiß ja nie was passiert. bereits nach wenigen Metern musste ich das erste mal absteigen, später lief ich einige Km am Stück. Nach zwei Kilometern war ich bereits mit den Kräften am Ende sodass fast ausschließlich geschoben werden musste. Die Felge verschwand im Sand und wenn es dann noch leicht bergauf ging floss der Schweiß in strömen. Es waren Strapazen besonderer Art und für die Natur hatte ich keine Zeit.
Immer wieder lief ich vorbei an riesigen Erdhöhlen und würde zu gerne wissen welch Tiere in ihnen hausten. Richtig schön war das Schieben in riesigen Schmetterlingswolken weniger hingegen das Auffinden von zwei Zecken. einmal sah ich ein richtig großes Tier vor mir und musste an den Panter denken. Ich denke, dass ich ohne das Geklappere des Rades wesentlich mehr gesehen hätte, so war ich aber einfach zu laut unterwegs.
Die Militäranlage beherbergt 3 Soldaten und einen Zivilisten und betreuen die Anlage 2 Monate um danach für 8 tage Urlaub zu haben. Zwei Männer gingen vorhin auf die Jagd, ich hörte insgesamt drei Schüsse und sie kamen mit 2 Tauben und einer Ente zurück.
Gruß Weltumradler
nach genau 14,4km war ich am Grenzstein zwischen Paraguay und Bolivien. Für diese Strecke benötigte ich 2h43`was einem Schnitt von 5,3km/h entspricht - noch Fragen?!... Zu Beginn war es die gleiche Schieberei wie gestern obwohl doch wesentlich weniger Sand in der Spur war. Das Problem ist das Wild, das den eigentlichen festen Belag durch seine Hufe aufwühlt. In Paraguay bin ich somit 1.126km gefahren, nur in Kambodia und Malaysia waren es weniger.
ca, 2km vor der Grenze passierte ich den Kontrollpunkt Rodriguez wo man mir mitteilte, dass ich nach Erreichen der Grenze der rechten Straße folgen müsste und nicht geradeaus nach Villazon. Ein Hinweisschild gab es natürlich keines und so war ich froh um diese Info.
Mit B O L I V I E N war ich nun in meinem 18 Reiseland angekommen. Enttäuscht war ich dann doch über den anzutreffenden Straßenbelag, er war ebenfalls sandig. Dort wo das "wilde" Vieh die Straße als Trampelpfad benutzt musste aufgrund der aufgewühlten Oberfläche ebenfalls des Öfteren geschoben werden.
Nach 14km erreichte ich den bolivianischen Militärstützpunkt, hier trugen die Soldaten sogar Uniform und Gewehre.... Ich musste dem Kommandeur lediglich meinen Reisepass vorzeigen, es wurden einige Daten auf einem "Schmierzettel" notiert und nach ca. 45 Minuten konnte ich weiterfahren bzw. -schieben. Der Mann teilte mir mit, dass ich mir den Einreisestempel in Santa Cruz besorgen müsste. Ich meinte, dass dies nicht meine Route wäre und ich hinauf ins Altiplano nach Sucre fahren wolle. Er gab mir grünes Licht da dies auch in Sucre möglich wäre. Laut meinem Footprint müsste dies bereits in Boyuibe möglich sein doch dies verneinte der Kommandeur. auch meinte er, dass ich keine Probleme ohne Einreisstempel hätte, hoffentlich komme ich in keine Kontrolle.....
Nachdem ich zuletzt doch 15km/h und schneller radeln konnte, hoffe ich nun doch bereits morgen Boyuibe erreichen zu können. noch ca. 90km trennen mich vom Ort und seit langem campe ich heute mal wieder in der Wildnis.
Landschaftlich ist es nicht mehr ganz so dicht wie zuletzt im Chaco, sodass man jetzt die einzelne Vegetation wieder besser erkennt. Es gibt einige Kakteenarten und richtig große Bäume, dies war in Paraguay nicht der Fall. Nach zahlreichen halbwilden Rinder welche sich hauptsächlich entlang der Straße aufhalten konnte ich bereits drei Gürteltiere sehen. Richtung Westen erkennt man bereits die Ausläufer der Anden - Berg heil.......
Ich hoffe nur, dass das Wetter hält, vorhin hat es mal kurz getröpfelt, denn sonst bekomme ich richtig Schwierigkeiten. Noch ca. 30 km und dann müsste ich an einer Estancia vorbeikommen.
Vorhin hat mich ein Mopedfahrer überholt, das erste Fahrzeug seit 4 Tagen......
Gruß Weltumradler