Der Antizykliker-Thread
gruß checker
Niemand kann die Wirtschaft vorhersagen!
Man kann höchstens versuchen, im Trend mit zu schwimmen. Ob der in den nächsten 7 Jahren up oder down ist weiß aber niemand, auch du nicht. Trotz deines Namens.
Grüsse, Fill
wunschzettel dieses jahr "bitte santa wie 2004"
Nopanic: Glauben darf jeder alles. Aber mal in die 'Psyche' des Marktes eingefühlt stelle ich fest, dass eine Korrekturbewegung von in der Spitze gerade mal 10 % auf die zuvor gesehene historische Hausse von was ganz anderem zeugt als von einem Aufschwung, der auf Sand gebaut, nur Fake ist.... Diese moderate und kraftlose Korrektur belegt für mich vor allem eines: Die Bären haben bis auf weiteres das Spiel verloren !
Grüsse, Fill
Grüsse, Fill
Oder eine nach Unten gerichtete Seitwärtsbewegung?
Nehmen wir an, man hat eine gewisse Summe x zur Verfügung, die man in den nächsten 3-5 Jahren nicht benötigt und die zur Zeit 1% Tagesgeld abwirft. Was tun?
Die Summe sollte halbwegs sicher, aber auch chancenorientiert angelegt werden. Zwischenzeitliche Kursrisiken sollen nicht berücksichtigt werden, weil ein Verkauf nicht geplant ist. Währungsrisiken sollen nicht bestehen, dh es soll eine EUR-Anlage sein.
Bonds guter Qualität werfen nur niedrige Renditen um 2,5% ab, kommen also kaum in Frage, zumal Kursrisiken bestehen, sobald der Leitzins steigt. Diese sollen zwar ignoriert werden, aber das "Halten" soll ja durch auch deutlich höhere Rendite belohnt werden, wenn man sich schon von Tagesgeld verabschiedet.
Unternehmensanleihen sind zu teuer und riskant. Bleibt z.B. eine Ouzo-Anleihe. Die werfen 6% abzgl. Spread ab. Mal rechnen: 3 Jahre = 20% Zinsen. Bleibt die Chance, dass Griechenland pleite geht. Dieses Risiko rechne ich mit 1-5%, also vernachlässigbar.
Kommen wir zu Aktien. Um mit "Junk-Bonds" a la Ouzo mitzuhalten müsste der Dax in 3 Jahren von 5600 auf 6700 steigen. Rechnen wir eine realistische Dividendenrendite von 2% p.a. (Der Dax ist ein Performanceindex), stiege er schon alleine dadurch auf 5900. Der Kursgewinn müsste also nur 800 in 3 Jahren betragen, um Junkbonds zu überflügeln.
Nun die Preisfrage: Wird der Dax in 3 Jahren über 6700 stehen oder nicht? Der Meltdown ist bislang ausgeblieben. Sicher, eine Griechenpleite würde starke Kursverwerfungen auslösen. Aber tangiert das die Gewinne der Unternehmen? Gerade, wenn der EUR schwächer wird ist das Gegenteil der Fall. Und in 3 Jahren kann die Welt ganz anders aussehen.
Fazit: Der Dax ist zur Zeit selbst unter ungünstigen Annahmen - bezogen auf die Anleihenrendite von Junk- und Qualitätsbonds - auf Sicht von 3-5 Jahren eher unter- als überbewertet. Zur Zeit sollte man abseits von Trading - falls nicht bereits geschehen - Aktien auf lange Sicht zukaufen.
Egal wie man's dreht: Das Dax ist ein Schnäppchen. Zumindest, wenn die Welt in 3 Jahren noch steht.
Ich glaube 70% aller Dax Unternehmen und mehr haben für 2009 doch bereits berichtet. Die Divenden fallen insgesamt gesehen um ca. 20% bis maximal 30%. Das steht jetzt schon fest.
Sogar die grossen Zykliker wie BASF haben noch tolle Gewinne gemacht in 2009. So viel zur Krise. Die Presse und die Börse hat zum Tief eindeutig übertrieben und einfach nur noch Angst gehabt. Die echte Entwicklung in der Wirtschaft war schlimm, aber längst nicht so schlimm das es einen Kursrutsch von minus 50% gerechtfertigt hat.
Und inzwischen geht es ja wieder aufwärts. Die Krise ist schon längst vorbei. Und an einen Rückfall glaub ich nicht wirklich.
Übrigens: Die Dividendenrendite beträgt 2010 TROTZ KRISE immernoch 3,5% !!!!
http://www.faz.net/s/...9B9DEFD40D83F426E4~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Und wie gesagt: Die obige Rechnung unterstellt im Prinzip nur, dass der Meltdown nicht kommt. Sollte er kommen, kann man Bonds wegen Schuldnerausfalls genauso in die Tonne stampfen wie Aktien. Sollte er nicht kommen, werden Aktien deutlich besser abschneiden als Bonds. Die Rechnung ist also reiner Zweckoptimismus. Falls es anders kommt muss man als Aktiehalter eben weiter warten, daher ja die Voraussetzung, dass man das Geld einige Jahre nicht benötigt.
Ich konzentriere mich daher zur Zeit eher darauf, was ich mit meiner überflüssigen Tagesgeld-Kohle mache und hab da einige Möglichkeiten durchdacht. s.o.
Fundamental halte ich den Dax für klar unterbewertet, was aber nicht heißt, dass es nicht nochmal abwärts gehen kann. Wenn man also das Timing beiseite lässt und nicht versucht im Tief zu kaufen, kann man auf lange Sicht wenig falsch machen. Dieses Statement passt ME ausgezeichnet zum Thread-Titel.
Swisscom hatte vor 2 Wochen noch über 5% Div-Rendite und wurde trotzdem verkauft. Die Rendite steigt also wieder. Die Frage ist doch, warum verkauft man solche Titel mit solch hohen Renditen?
Die Antwort kann nur sein das der Markt in Zukunft weniger erwartet.
Depotgebühren kenn ich nicht. Und wenn du einen netten Dax-EFT kaufst, dann bist du mit nur 0,12 - 0,15% Verwaltungsgebühren p.a. dabei und das bei Null Emi-Risiko (weswegen man übrigens ein Zerti meiden sollte). Billiger ist nicht mal eine Anleihe, denn da sind die Kaufspesen höher.
Warum die Swisscom verkauft wurde weiß ich nicht, aber das ist ein gutes Beispiel dafür, warum man in einen Index und nicht in eine einzelne Aktie investieren sollte. Durch die Streuung relativieren sich solche Einzelschicksale. (Sollte die Swisscom pleite gehen, fliegt sie schon vorher automatisch aus dem Index und damit dem ETF, man investiert also immer nur in die "besten" Aktien.)
http://www.faz.net/s/...959823487CF49B140E~ATpl~Ecommon~Scontent.html