Der USA Bären-Thread
Seite 403 von 6257 Neuester Beitrag: 03.02.25 16:52 | ||||
Eröffnet am: | 20.02.07 18:46 | von: Anti Lemmin. | Anzahl Beiträge: | 157.407 |
Neuester Beitrag: | 03.02.25 16:52 | von: Katzenpirat | Leser gesamt: | 24.178.996 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1.990 | |
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- D: Keine Gefahr, da moderate Preisentwicklung und konservative Finanzierungen
- GB/E: Preisexplosion ab 2002, hier steht ein massiver Preisverfall bevor bzw. hat schon eingesetzt.
- Österreich: Hier war/ist es Mode, sein Haus per Carry-Trade zu finanzieren, d.h. sich in Yen zu verschulden (meist variabel). Da der Yen kurz vor Steigen ist tickt in Österreich eine echte Immo-Zeitbombe, obwohl die Preisentwicklung meines Wissens nach moderat war.
Das gleiche Sentiment sehe ich jetzt: Viele gehören zur Vogel-Strauß-Fraktion: "Augen zu und durch die Kreditkrise hindurch, wird schon schnell vorbei sein".
Es besteht eben ein Unterschied zwischen Stimmung und Realität, zumal die Stimmung in Europa noch bombig ist wie du ja selbst in deinem Posting schreibst.
Fazit: Erst wenn es Massentlassungen gibt und deine Geschäftspartner aus dem Fenster springen wollen ist Kaufzeit! Machmal ist das Licht am Ende eines Tunnels eben ein entgegenkommender D-Zug.
Aber wäre auch nicht das erste Mal, dass ich mich täusche. :-)
Anleger eher optimistisch eingestellt
Trotz weiterer Verluste des Dax gehen viele Anleger indes davon aus, dass der Index zumindest innnerhalb der kommenden Wochen nicht weiter verliert. So lautet jedenfalls das Ergebnis der aktuellen Sentimentanalyse von Clickoptions. Demnach setzten 81 Prozent der Käufer von Dax-Optionen auf einen stabilen Index, der bis mindestens Ende kommender Woche nicht weiter verliert und unter Umständen sogar wieder ansteigt.
"Die pessimistischen Anleger sind momentan trotz der Verluste des Index in der Minderheit", kommentiert Clickoptions-Sprecher Richard Ohl. Unter den fünf meistverkauften Optionen auf den Dax ist nur eine einzige, die von weiter fallenden Kursen profitiert….
http://www.handelsblatt.com/News/Boerse/...anzkrise-zieht-kreise.html
This second call has made some good profits for his clients but he has now changed tack, warning that the situation is turning dangerous. Note that he is not advising investors to "short" the market. The final blow-off phases of a late bull market can be a death-trap from premature "shorts". He merely advises caution."A growing risk that this decade's bull market is ending. Yes, we have been bullish since Mid-August as we judged valuations attractive, and fundamentals risky but not consistent with recession. We now have serious doubts about fundamental growth due to the deepening ongoing financial crisis and the apparent reluctance of central banks to cut rates as inflationary risks loom. With MSCI Europe still 5.7pc above its August trough, we prefer to take profits on our overweight equities stance.
"We do not wish to bet against the growth spillover effects of the financial crisis anymore. Will the credit crunch lead to a US recession? This is becoming increasingly likely. Can the rest of the world decouple? We would not count on it.
"The risk-reward for equities has deteriorated. We are now overweight cash, neutral equities, and underweight bonds.
"We have not seen the usual end of cycle excesses yet (meaning the rush by small investors to buy stocks, and mega mergers) but with the financial crisis not improving we are not so sure any more whether we will get to see those excesses. The end of this cycle may well be more like the last but one (late 1980s), just as a character trait often jumps one generation. That would mean that the equity fizzles out in the next few years.
"What is new is the duration of the deepening financial crisis. It is still true that our recession-risk indicator suggests a mid-cycle slowdown, not a recession, while our earnings growth leading indicator suggests decent growth next year. These indicators do not capture the credit market situation fully, however, and many recessionary indictors are on red.
"Some of our tactical signals are at worrying levels -- ie, net futures positioning on the NASDAQ (excess optimism) -- but the real risk is that the credit crunch will lead to a US recession, which in turn drags down the rest of the world."
Mr Draaisma said a "government-led bail-out or a capital injection into financial institutions" would be a fresh buy signal......http://blogs.telegraph.co.uk/business/...ov07/whipser-in-your-ear.htm
http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=5794
diesistkeineaufforderungzuirgendetwas
Fundamental brummt die Wirtschaft noch sehr gut in Asien und Europa. In den USA gibt es Anzeichen für eine deutliche Abschwächung. Kein Wunder. Schon im laufenden Quartal wird das Wachstum nicht mehr sehr weit von Null entfernt sein. Ein um 2 bis 3 % schlechteres Wachstum in den USA könnte Europa und Asien eventuell noch verkraften und den Amis wieder mit auf die Sprünge helfen. Allerdings fangen wir jetzt in Europa an uns in den Keller zu reden. Das kann natürlich zu einer Rezession in den USA und zu einem dementsprechend schlechteren Wachstum bei uns führen.
Die Finanzmarktkrise wird uns die nächsten 8 bis 12 Monate regelmäßig aufwecken. Wenn gleichzeitig auch die wirtschaftliche Entwicklung merklich nachlassen sollte, werden die Aktienkurse in einen stetigen Verfall übergehen. Momentan sehe ich uns noch seitwärts unterwegs.
ZEW-Indikator sackt durch
Die Kreditkrise ist in den Köpfen der Profis angekommen. Das ZEW-Baromerter, das monatlich ermittelt wird, fiel im Monat November auf minus 32,5 Punkte.
Der ZEW-Indikator wird monatlich unter professionellen Anlegern und Analysten ermittelt, und vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) vorgelegt.
Wegen der Finanzmarktkrise hätten die Experten ihre Konjunkturerwartungen abermals nach unten korrigiert, heißt es beim ZEW. Von Reuters befragte Volkswirte hatten für den Monat November lediglich mit einem Rückgang auf minus 20 Zähler gerechnet. Im Oktober lag das Barometer noch bei minus 18,1 Zählern.
Lediglich bei der Beurteilung der aktuellen Lage, konnte der Indikator positiv überraschen. Hier hatten Volkswirte mit einem Rückgang auf 68 Punkte gerechnet. Tatsächlich fiel der Rückgang von 70,2 auf 70 Punkte wesentlich geringer aus.
Die Börse zeigte sich wenig irritiert vom zweitwichtigsten deutschen Konjunkturbarometer. Eine heftige Reaktion blieb aus.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_261330
Charts von Sektorindizes sind wohl die "ehrlichsten", denn jene sind nicht einfach zu manipulieren, da es hier im Gegensatz zu den Leitindizes keine Futures gibt. Laut meinem New Yorker Gewährsmann sind Leute, die speziell in bestimmte Sektoren investieren, i.d.R. fundamental gut informiert. Sieht eine Branche aus fundamentaler und technischer Sicht gut aus, wird gekauft. Ändern sich die Parameter grundlegend, wird verkauft.
Die USA haben sich zunehmend zu einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt. Es liegt daher auf der Hand, sich einmal intensiv mit den Charts der diversen Dienstleistungsbranchen zu befassen. Ich empfehle neben der Betrachtung der Sektoren Financials, Retail, Transport und Real Estate Holding & Development ($DJUSRH) auch eine solche folgender Sektoren:
Telecomms ($DJUSTL)
Recreational Services ($DJUSRQ)
Lodging (Hotels) ($DJUSLG)
Business Support ($DJUSIV)
Computer Services ($DJUSDV)
Media Agencies ($DJUSAV)
Business Training ($DJUSBE)
Broadcasting & Entertainment ($DJUSBC)
Non-life Insurance ($DJUSIX)
Z.Z. gibt es nur noch einen einzigen Dienstleistungssektor, der gut aussieht: die Versorger, und die sind bekanntlich Spätzykliker.
Bärenmärkte: 1959/60 - 1966 - 1969/70 - 1973/74 - 1977/78 - 1981/82 - 1984 - 2000 bis 2003
Crashs: 1957 - 1962 - 1987 - 1990 - 1998
Rezessionen: 1957 - 1960 - 1970/71 - 1974/75 - 1980/82 - 1990 - 2001
Im Anhang ein langfristiger Chart des $RLX bis 2005
Neben dem ifo- und dem ZEW-Konjunkturindex gibt es bei Markt-Daten.de noch den sehr interessanten KONJUNKTUR-INDIKATOR DEUTSCHLAND (KID) von Thomas Spörer:
Die zweite Abwärtswelle
Im September-KID gab es an dieser Stelle noch "Good News, Bad News", inzwischen sind die mittelbaren und unmittelbaren Folgen von Subprime-Krise, liquiditätsgetriebenen Übertreibungen und allgemeinem Abschwung voll auf Stimmung und harte Daten durchgeschlagen, sodaß der KID heute einen unzweifelhaft sauberen zweiten Absturz vorzuweisen hat. Was auch die beim letzten Mal gestellte Frage "Gut gehts uns, aber wielange noch?" ungefähr beantwortet. Da aber die Hoffnung bekanntlich immer als letztes stirbt: Eine winzige Chance besteht noch darin, daß es sich beim aktuellen Datenkranz um eine "in den Zahlen angekommene erste Schockwirkung" handelt, der im kommenden Monat möglicherweise ein erleichterter Rebound folgen könnte. "Könnte" wohlgemerkt, denn die Wahrscheinlichkeit hierfür ist nicht sehr groß. Relativ hoffnungsvolle Wahrscheinlichkeit besteht da schon eher darin, daß uns die Statistik im grauen November noch einmal ein Stück Herbstsonne mit erträglichen Zahlen zum dritten Quartal 2007 nachreicht. Voraussichtlicher Veröffentlichungstermin ist der 14. November, mit etwas Glück in der "zeitlichen Verteilung" von Monatsdaten auf Quartale reicht die kleine Zwischenerholung im KID sowie der kurze Aufwärtsbogen im Oszillator aus, um nochmal neue Hoffnungen zu wecken. Danach und über den Jahreswechsel hinaus ins Jahr 2008 hinein droht jetzt die zweite Abwärtswelle. Ab Ende Oktober bzw. Anfang November werden auch viele Banken ihre Zahlen zum dritten Quartal präsentieren - man darf gespannt sein. Verschärftes Bröckeln herrscht bereits bei einem Teil der Dauerkonjunkturboom-Optimisten. Überraschend früh äußerte das Bundeswirtschaftsministerium Sorgen über "dunkle Wolken am Konjunkturhimmel", während das ifo-Institut trotz inzwischen vier schwächeren Monaten in Folge gegen die eigenen Grundregeln zwar "Erste konjunkturelle Bremsspuren, aber noch keine Trendwende" erkennen konnte. Überwiegender medialer Konsens ist derzeit noch die gute alte "Wachstumsdelle". Lediglich der Internationale Währungsfonds (IWF) spricht bereits von "Risiken eines Abwärtstrends". Setzt sich die sichtbare Bewegung im KID auch im kommenden Monat weiter fort, wird ein Abschwung unvermeidlich folgen. Der aktuelle Datenkranz läßt den Indikator schon heute deutlich unter das statistische "Mittelmaß" abtauchen - momentan auf den tiefsten Stand seit Anfang 2003. In der nächsten Woche erscheinen die Herbstgutachten der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute - auch hier dürfte interessant werden, welche Reaktion die jüngste breite Abschwächung in den Zahlen hervorgerufen hat. Allgemeiner Konsens besteht (jedenfalls noch) bei der Ursachenforschung - nämlich die "Turbulenzen an den Kredit- und Finanzmärkten". Eigentlich schon Schnee von gestern und vorgestern, auch wenn sich die Folgen in der realen Wirtschaft noch über lange Zeit bremsend auswirken werden. Dies festzustellen reicht ein Blick auf die kurzfristigen Interbankzinsen, die weiter deutlich oberhalb des EZB-Satzes liegen und trotz der Tender auch beharrlich dort verbleiben. De Facto entspricht dies einer Zinserhöhung mit entsprechender Bremswirkung, ergänzt durch eine deutlich restriktivere Kreditvergabe vieler Banken. Weitere wirksame Kräfte auf dem Bremspedal werden bislang relativ ignoriert, egal ob ein exportbelastend hoher Eurokurs oder Ölpreise oberhalb der 80-Dollar-Marke. Die private Anschaffungsneigung ist nach dem Einbruch zu Jahresbeginn mit anschließend zögernder Erholung erneut unter Null gerutscht, das Konsumklima und die Stimmung im Handel befinden sich ebenfalls im freien Fall. Wen wunderts, zumal der vielgepriesen boomende deutsche Aufschwung beim Bürger selbst real garnicht stattgefunden hat - die Nettorealeinkommen nach Abzug von Steuern, Sozialbeiträgen und unter Berücksichtigung der Preisentwicklung sind stattdessen auch im Boomjahr 2006 noch weiter und sogar schon bis auf den Stand von 1986 (!) zurückgefallen. Da kommt grundsätzlich kaum Freude und Zuversicht auf, eher neue Zweifel an der realexistierenden Diskrepanz zwischen privaten Lebenshaltungskosten und amtlich ausgewiesener Inflation im statistischen Warenkorb. Wirtschaftswoche titelte kürzlich dazu "Die globale Inflation kehrt zurück", mit dem Bild eines ganz erheblich dahingeschmolzenen Euro. Parallel zum Konsumenten traten auch die Einkaufsmanager kräftig auf die Bremse und beförderten den Euroland-Index direkt auf ein Zweijahrestief. Stärker ist ein Monatseinbruch bislang nur direkt nach dem 11. September 2001 ausgefallen. Für die Ökonomen der zuständigen EU-Kommission dennoch kein Grund, sich um die robuste Euro-Konjunktur grundsätzlich Sorgen zu machen. Zumal die EZB ja heute noch garnicht in die Zwickmühle aus einerseits steigenden Inflationsraten, andererseits drohender wirtschaftlicher Stagnation geraten ist - sondern erst demnächst. Der Bund der Steuerzahler hatte zum 1. August angesichts der geringeren Nettokreditaufnahme des Bundes 2007 eine Halbierung des bisherigen verschuldungstempos durchgeführt, sodaß die unter dem Motto "Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen" tickende Bundesschuldenuhr nun erst zum Anfang 2008 die 1.500-Milliarden-Marke passieren wird. Auf die tatsächliche Halbwertzeit dieser optimistischen Maßnahme darf aber jetzt schon gewettet werden, ebenso wie auf die politischen Träume von boombedingt ausgeglichenen Haushalten oder gar zukünftig möglichem Abbau der Verschuldung. Droht doch passend zur Gefahr eines möglichen Abschwungs schon Verdi für Dezember mit einem "Großkonflikt" bei den kommenden Tarifverhandlungen des öffentlichen Dienstes, während die Politik selbst mit dem wiederentdeckten sozialen Füllhorn schlagkräftig Schröder´s Agenda 2010 zu demontieren beginnt. Viele verschiedene Füße drängeln sich also inzwischen um das konjunkturelle Bremspedal und erhöhen damit deutlich die Wahrscheinlichkeit einer tatsächlichen zweiten Abwärtswelle. Allein die Märkte spielen momentan noch ungebremst die Karte des fortgesetzt liquiditätsgetriebenen Aufschwungs. Auf den zweiten Blick aber auch dies noch mit leicht gebremstem Schaum, erkennbar sowohl an den dabei relativ unterdurchschnittlichen Umsätzen als auch an der diesmal eher zähen Würgerei um die 8000er Marke im DAX sowie einem Zurückbleiben des breiteren M-DAX. Der Markt hat grundsätzlich zwar immer Recht - ausser wenn er sich täuscht. Diese Gefaht besteht zur Zeit, falls in den nächsten Monaten dem Aufschwung der realwirtschaftliche Boden zunehmend unter den Füßen entgleitet. Verschärfend kommt ein gewisser Konsens hinzu, daß mit Ablauf des Oktobers die saisonal "gefährliche Zeit" ganz sicher erstmal vorüber sei. Saisonal so sicher wie die Hitzewelle im August. Ein Trugschluß möglicherweise auch, daß "die Privaten" aufgrund der geringen Aktienquote noch reihenweise in Aktien unterinvestiert und mit reichlich Kapital auf neue Höchstkurse zum abgeltungssteuerlich lukrativen Einstieg warten würden. Viel dieser vermutet freien Liquidität steckt nämlich schon seit langem in der explosionsartig angewachsenenen Masse von ganz neuartigen derivativen Bankprodukten, die mitsamt Strategie, Garantie, Discount, Bonus und Schnickschnack teuer verkauft endlich jedermann und frau überdurchschnittliche Erträge mit finanzmathematisch exakt kalkuliert klar unterdurchschnittlichem Spekulationsrisiko im Vergleich zu früheren primitiv-transparenten Direktinvestments möglich machen. Und wie gehabt alles natürlich nur ganz erstklassige A-Bonitäten, versteht sich ...
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Chart im Anhang!
FTD: Experten rechnen mit Kursverlusten
Führende Investmenthäuser prognostizieren nun endgültig das Ende der Börsenrally. Die globale Kreditkrise berge zu viel Unsicherheit - aus diesem Grund werde nun auch die Realwirtschaft geschwächt.
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"Die Risiken für den Dax nehmen zu. Der Index mag nicht teuer sein, aber wir erwarten, dass die Unternehmensgewinne aufgrund des starken Euro und der Rohstoffpreise leiden werden", schreibt die US-Bank Goldman Sachs in ihrem Ausblick. Zudem seien die Finanzakteure nicht mehr bereit, Risiken einzugehen.
Mit Teun Draaisma, der Europa-Strategen von Morgan Stanley, ist nun auch der bislang letzte Optimist ins Lager der Bären gewechselt. "Wir waren seit Mitte August bullish, doch jetzt ist eine Rezession wahrscheinlich", sagt Draaisma, der noch vor zwei Wochen eine Mega-Rally an den Börsen prophezeit hatte. Die Aussichten sind also schlecht, was auch zum Wochenschluss spürbar wurde, als die globalen Aktienindizes zum Teil nachgaben.
Die Mehrheit der Strategen geht davon aus, dass es trotz weiterer Zinssenkungen in den USA dort zu einer Rezession kommt. Dabei dämpften die US-Währungshüter am Freitag erneut Spekulationen auf weitere schnelle Zinssenkungen. So sagte Fed-Gouverneur Randall Kroszner, die US-Wirtschaft werde nun eine "schwere Zeit" durchmachen". Die derzeitige geldpolitische Haltung sollte aber helfen, das durchzustehen.
Hohe Volatilität an den Finanzmärkten
Auch der Chef der regionalen Fed St. Louis, Willliam Poole, zweifelte die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen an. Die Fed scheint verhindern zu wollen, dass sich die Märkte auf eine erneute Zinssenkung am 11. Dezember derart einschießen, dass ein Ausbleiben für Turbulenzen sorgen würde. Offenbar geht die Fed von einem sehr schwachen vierten Quartal aus, so dass dies nicht automatisch zu weiteren Zinssenkungen führen müsste. Die Fed San Francisco erwartet etwa nur annualisiert 1,25 Prozent Wachstum.
"Die Finanzmärkte befinden sich weiterhin in einer Phase erhöhter Volatilität. Das wird sich nicht ändern, solange die Folgen der Subprime-Krise auf die Bilanzen der Finanzinstitute unklar bleibt", sagen Experten der Deutschen Bank. In der vergangenen Woche hatten erneut zahlreiche Banken hohe Verluste aus ihren Kreditgeschäften gemeldet.
Es grassiert die Furcht vor weiteren Abschreibungen auf hochriskante und wenig liquide Papiere, da diese Assets von den Banken selbst mit eigenen Berechnungsmethoden in der Bilanz bewertet werden, was eine Prüfung der Werthaltigkeit für Investoren erschwert. "Kurzfristig sind die Risiken groß,
dass es zu einem US-Abschwung kommt. Dort könnte das Wachstum von 4,9 Prozent im dritten Quartal auf 1 Prozent im vierten Quartal sinken", schreiben Strategen von JP Morgan.
Spannung vor Wachstums- und Inflationsprojektionen
Mit Spannung erwarten Beobachter nun die neuen Wachstums- und Inflationsprojektionen der US-Notenbank bis 2009, die sie am Dienstag vorlegt. Überraschend schwache Daten zur US-Industrieproduktion nährten am Freitag Sorgen um die US-Konjunktur. "Es ist nicht mehr nur der Häusermarkt", sagte Ian Shepherdson, US-Chefvolkswirt bei High Frequency Economics. An der Wall Street will die Nervosität deshalb nicht abreißen.
Der Volatilitätsindex VIX, ein Maß für die Unsicherheit am Markt, stieg vergangene Woche auf den höchsten Stand seit 2003. Mehr Ruhe wird wohl auch die anstehende verkürzte Handelswoche nicht bringen. Wegen des Feiertags ist die Börse geschlossen, am Freitag ist sie nur wenige Stunden geöffnet. "Die Händler werden gespannt auf das Verbrauchervertrauen am Dienstag warten", sagte Nick Perry, Analyst bei den Investmentberatern Schaeffer's Research.
Die Umfrage unter 5000 US-Haushalten ist ein Indikator dafür, ob sich die Finanz- zu einer Konsumkrise ausweiten könnte. Die ersten Zeichen gebe es bereits, sagte Perry. Die Kaffeehauskette Starbucks erwartet zum Beispiel für die nächsten Monate schwächeres Wachstum. Wer seine Hypothek nicht bezahlen kann
überlege zweimal ob er für einen Becher Kaffee bis zu 5 $ zahlt, begründet das der Analyst. Im Fokus der Investoren steht deshalb vor allem der Einzelhandel. Die Angst sei groß, sagte Perry, dass das Weihnachtsgeschäft die Erwartungen nicht erfüllt. Es startet nach dem Feiertag Thanksgiving an diesem Donnerstag.
In den Vorjahren sei das Weihnachtsgeschäft oft mit einer Rally am Dow Jones einhergegangen. "Die bleibt dieses Jahr aus", erwartet Peter Cardillo, Chefökonom bei Avalon Partners. Er schließt sich damit den Meinungen der großen US-Banken an. Gestützt könnte seine Prognose spätestens im Dezember werden. Dann entscheidet die Notenbank Fed über eine erneute Zinssenkung. Bleibt die aus, würden die Erwartung der Investoren nicht erfüllt und "dann geht es für den Dow Jones weiter bergab", ist Cardillo überzeugt.
Am Devisenmarkt wird sich das Auf und Ab zwischen dem Aufbau und der Auflösung von Carry Trades diese Woche voraussichtlich fortsetzen. Die Unsicherheit der Anleger machte sich zuletzt in sehr kurzfristigen Richtungsänderungen bemerkbar die auf die Schwankungen in der Anlegerstimmung zwischen steigender und sinkender Risikoscheu zurückzuführen waren. Dies sorgt für starke Kursschwankungen vor allem beim Yen. Devisenstrategen sind sich aktuell höchstens darin einig, dass die Volatilität bei den Carry Trades anhalten und der Yen weiter zulegen wird, sollte die Risikoaversion bestehen bleiben. Ansonsten gehen ihre Prognosen auseinander.
Dollar bleibt der Prügelknabe
Der Dollar legte vergangene Woche eine Verschnaufpause ein und bewegte sich gegenüber den meisten Währungen in einer engen Spanne. Eine stärker aufflammende Risikoscheu könne die US-Währung zwar kurzfristig nach oben treiben, so Martin McMahon, Devisenstratege bei Credit Suisse. "Wir sehen die mittelfristigen Aussichten für den Dollar aber abwärtsgerichtet." Auch für die Analysten der DZ Bank bleibt der Dollar "trotz der in den letzten Tagen zu beobachtenden leichten Stabilisierung der Prügelknabe".
"Da diese Woche einige Daten zum US-Immobilienmarkt, der großen Achillesferse der US-Volkswirtschaft, veröffentlicht werden, lockt die Chance auf ein neues Allzeithoch des Euro zum Dollar", schreiben sie in ihrem Wochenausblick. Dagegen ist Stefan Schilbe Chefvolkswirt von HSBC Trinkaus & Burkhardt eher negativ für den Euro gestimmt und sieht durchaus die Gefahr eines Rückschlags, der die Gemeinschaftswährung unter 1,45 $ drücken könnte.
Risikoscheu an den Rentenmärkten
Auch an den Rentenmärkten ist die Risikoscheu weiterhin der beherrschende Faktor. Sie hängen dabei am Gängelband der Aktien und den Konjunktur- sowie Zinsaussichten in den USA. Strategen sind dabei über die weitere Richtung uneins.
Aus Sicht der DZ-Bank-Experten fällt es den Staatsanleihen momentan sehr schwer weitere Kursgewinne zu erzielen. Sie rechnen diese Woche mit einer Abwärtsbewegung, "da die Wirtschaftsprognosen der US-Notenbank wohl tendenziell die Inflationssorgen betonen werden und daher enttäuschen dürften". Schilbe von HSBC erwartet dagegen, dass die US-Daten erneut schwach ausfallen und die Fantasie auf weitere Zinssenkungen der Fed wach halten, auch wenn die US-Notenbanker versuchten, hier gegenwärtig verbal gegenzusteuern.
Sollte sich die Diskussion um eine größere Abschwächung der US-Wirtschaft verstärken und der Bund-Future die Marke von 114,73 Punkten überwinden, dann würde sich aus seiner Sicht erhebliches Aufwärtspotential eröffnen. Am Freitag schloss der Bund-Future schon im Plus.
Autor/Autoren: Markus Zydra, Mark Schrörs, Doris Grass (Frankfurt) und Claas Tatje (New York)
(c) FTD
Finanzkrise und kein Ende: Nachdem die Börsen in der abgelaufenen Woche teils kräftig nachgaben, sehen Beobachter auch für die kommende Woche eher schwarz. Niemand weiß, wie weit die US-Hypothekenkrise noch ausstrahlt, und Impulse von Unternehmensseite dürften weitgehend fehlen. Bleiben Konjunkturnachrichten, die vielleicht Signale geben können.
HB FRANKFURT. Die anhaltenden Turbulenzen stehen nach Einschätzung von Börsianern einer deutlichen Erholung des Dax in der neuen Woche entgegen. Aktien seien zwar fundamental billig. Trotzdem meinen Händler, der Abschwung könnte sich tendenziell sogar noch fortsetzen. Die Gefahr, dass die US-Kreditkrise auf andere Bereiche übergreift, hat wieder zugenommen. So sehen Beobachter der Bank HSBC bereits Anzeichen dafür, dass in den
USA auch Verbraucherkredite für Autos oder Kreditkarten von der Krise erfasst werden.
Die Subprime-Krise selbst dürfte ihren Höhepunkt nach Ansicht vieler Analysten erst im ersten Quartal 2008 erreichen; so lange ist bei den Bankaktien möglicherweise keine generelle Trendwende zu erwarten. Das ist bedeutsam, weil Finanztitel in vielen Indizes wie dem S&P-500, dem FTSE-100 oder auch dem Euro-Stoxx-50 ein hohes Gewicht haben. Der Dax ist da eher die Ausnahme: In ihm haben die Banken ein Gewicht von zehn Prozent, die Versorger dagegen ein Gewicht von 17 Prozent.
Doch auch diese Branche bringt derzeit kaum Auftriebsimpulse. RWE,
eines der Zugpferde aus der Gruppe der Versorger, ist zuletzt angeschlagen worden. Eon ist bereits weit nach vorne gelaufen. Sollten
die Versorger künftig nicht mehr gegen den Index nach oben laufen, wäre das ein schlechtes Zeichen für den Dax. Denn die Marktbreite ist laut charttechnischen Analysten ein Warnsignal. Einige Werte wie Allianz oder auch Lufthansa deuten bereits Umkehrformationen an.
In der zweiten Reihe sind viele MDax- und SDax-Werte bereits mit Pauken und Trompeten in die Baisse gegangen. Marktteilnehmer warnen vor vorschnellen Käufen: Anleger sollten zunächst nur Werte kaufen, die ihre Abwärtstrends bereits verließen, heißt es bei den technischen Analysten der Commerzbank, die als Beispiel auf Südzucker
verweisen.
Quelle: http://www.handelsblatt.com/News/Boerse/...anzkrise-zieht-kreise.html
Washington (aktiencheck.de AG) - Die U.S. Federal Reserve Bank ermittelte für Oktober 2007 einen unerwarteten Rückgang der US-Industrieproduktion.
So sank der Produktionsausstoß der Fabriken, Bergwerke und Energieversorger gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, wogegen er im September um 0,1 Prozent angewachsen war. Volkswirte hatten im Vorfeld ein erneutes Plus von 0,1 Prozent prognostiziert.
Gleichzeitig schrumpfte die Kapazitätsauslastung der US-Industrie auf 81,7 Prozent, während die Prognose ebenfalls auf 82,0 Prozent lautete. Im Vormonat hatte die Auslastung bei 82,2 (vorläufig: 82,1) Prozent gelegen. (16.11.2007/ac/n/m)
@Leistungsbilanzdefizit: Merkwürdig, aber wenn man den Dow drüberlegt stellt man folgendes fest: Ausweitungen im Defizit sind Wasser auf die Mühlen der Börse!? Eine Rückführung des Defizits führte im Gegenteil offensichtlich zu Bärenmärkten!? Warum weiß ich jetzt spontan nicht.
Warum wird im Börenanalysen immer das Gegenteil geschrieben? Denn nach dieser empirischen Beobachtung steht wie 1987 und 2001 ein großer Bärenmarkt bevor.