Der Antizykliker-Thread


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Neuester Beitrag: 12.08.23 18:50
Eröffnet am:04.10.08 11:48von: CandlestickAnzahl Beiträge:14.246
Neuester Beitrag:12.08.23 18:50von: barbadukLeser gesamt:1.563.558
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9108 Postings, 6735 Tage metropolisAAII-Sentiment vom 18.2.10

 
  
    #10026
5
21.02.10 13:53
ist recht konstruktiv im bullischen Sinne. Die Korrektur ist im wesentlichen beendet, das Sentiment hatte regelkonform (fast) parallel zum Kurstief ein Hoch gebildet. Sentimenttechnisch ist der Weg damit nach oben frei, denn der Markt ist bereinigt. Möglicherweise kommt noch ein zweiter Peak im Sentiment, der muss aber nicht zwingend von einem tieferen Kurstief begleitet werden.

Nebenbei bemerkt erkennt man einen Abwärtstrend im Bearisch%-Index (und einen Aufwärtstrend im Bullish%-Index). Dies ist typisch für den Beginn einer übergeordneten Hausse, weil die Stimmung Jahr für Jahr steigt. Das ist wohlgemerkt KEIN Kontrasignal, weil die steigende Stimmung ja gerechtfertigt ist, dh die Anleger antizipieren lediglich die Realität in der Wirtschaft. Kritisch wird es erst, wenn das Bearisch% dauerhaft im Bereich 30-40% bleibt.
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282 Postings, 6428 Tage malsomalso@ metro, #10025

 
  
    #10027
6
21.02.10 16:42
Das mag ja tatsächlich bei den aktuellen, historisch beispiellosen niedrigen Zinssätzen stimmen mit den gar nicht so hohen Nettozinsbelastungen. Dafür haben die Staaten aber ihre Verschuldungen in der Zwischenzeit massiv hochgefahren. Was nun noch fehlt, um daraus ein teuflisches Gebräu zu machen, sind steigende Zinsen. Und nun die Preisfrage: werden die kommen? Antwort: aber klar! Und dann wird es gar nicht lustig! Wir befinden uns am Tief des 30-jährigen Zinszyklusses (Motto frei nach Hildegard Knef: "Von nun an ging's bergauf!"). Es wird den Staaten nach und nach die Luft abschnüren, und das wird tatsächlich ziemlich schrecklich werden.  

332 Postings, 6272 Tage Think...Metro

 
  
    #10028
8
21.02.10 17:15
Der Bärenthread liegt m.E. richtig mit seiner fundamentalen Einschätzung. Er hat aber ein unübersehbares Timing Problem und bietet weder einen Anhaltspunkt noch eine Strategie oder Idee wann zu investieren ist.

Und da wir neben dem Spaß hier auch Geld verdienen wollen, sollte sich der Bärenthread mehr diesem Thema zuwenden und dafür Strategien oder mögliche Lösungen aufzeigen. Das würde neuen Schwung in die Sache bringen.  

9108 Postings, 6735 Tage metropolisSchon klar, msms

 
  
    #10029
2
21.02.10 17:25
Nur sollte man bedenken, dass höhere Zinsen nur durch höhere Inflation kommen können. Somit werden dann auch die Schulden weginflationiert, zumal damit die Steuereinnahmen (nominal und absolut durch kalte Progression) steigen.

Wie auch immer: Die Staaten haben die Hoheit über die Notenpressen und sitzen damit am längeren Hebel. Solange die Zinsszahlungen gesichert sind (Tilgungen sind eh nicht geplant), ist ein Staat nicht pleite.

9108 Postings, 6735 Tage metropolis@think

 
  
    #10030
5
21.02.10 17:32
"...sollte sich der Bärenthread mehr diesem Thema zuwenden und dafür Strategien oder mögliche Lösungen aufzeigen. Das würde neuen Schwung in die Sache bringen."

Das wird mit den Leuten dort nicht zu machen sein. Denn Timing bedeutet eben in steigenden Märken auch mal bullish zu sein. Und dazu sind die Leute im BT zu vernagelt. AL ist ein Permabär und hat zusammen mit seinen Jüngern Bullen wie mich aus seinem Thread gemobbt, diese Einstellung "Bulle=Dumm" wird sich kaum ändern. Mein Tipp diesbezüglich: Lies mit wenn du willst, aber mach dein eigens Ding an der Börse. Ich persönlich lese nicht mehr dort mit, sondern bei Libuda. Lieber Permabulle als Permabär. Wenn ich denn wählen darf ;-)

2859 Postings, 7121 Tage PlatschquatschS&P500

 
  
    #10031
9
21.02.10 18:24
Im Prinzip alles noch ok aber leider etwa zu hoch gelaufen würde Radio Eriwan zu meinem Wunschszenario sagen.
Eigentlich hatte ich ja nur eine Erholung etwa bis zum 50erFiboRt erwatet bzw. zum mittleren WochennBB aber nun sieht das Ganze schon wieder etwas zu sehr nach Bullenstärke aus.
Ob das nun dem kleinen Verrfall geschuldet ist oder was auch immer ist egal.
Kurzfristig stehen wir nun an der letzten Bullenhürde wo das 62erFiboRt und die 50erGD verläuft dazu noch der Widerstandsbereich aus Dezember.
Sollten der SPX über diesen Bereich(1110) springen könnte Shortsquezze drohen (1118 oberes TagesBB).
Aktuell steht mein Wunschszenario also ziemlich auf der Kippe und sollte der SPX Mo./Di. nicht schnell wider unter 1100 bzw. das mittlere WochenBB(ca.1093/94) fallen siehst schlecht aus für die Bären.  
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2859 Postings, 7121 Tage PlatschquatschVIX

 
  
    #10032
8
21.02.10 18:30
Vola wieder am Widerstand bei ca. 20 und Stoch bzw. MACD an der Nulllinie und somit Chance auf Abprall in diesen Bereich.  
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2597 Postings, 6912 Tage domi87ohne wort

 
  
    #10033
4
21.02.10 18:47
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2859 Postings, 7121 Tage PlatschquatschSentiment

 
  
    #10034
8
21.02.10 18:53
 
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9108 Postings, 6735 Tage metropolisSentix und AnimusX

 
  
    #10035
2
21.02.10 19:07
Sentix: Aktien neutral, Bund bearish, EUR bullish
AnimusX: Aktien bullish, Bund bearish, EUR bullish

9108 Postings, 6735 Tage metropolisWenn schon, denn schon, domi87

 
  
    #10036
5
21.02.10 19:12
Wir wollen wenigstens hier korrekt bleiben. Daher mal ein Alternativvorschlag. ;-)
Angehängte Grafik:
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9108 Postings, 6735 Tage metropolisNicht beleidigt sein, domi

 
  
    #10037
7
21.02.10 19:24
Aber dein extrem langfristiger Timeframe passt hier einfach nicht rein. Was nützt uns dein 10-Jahres-Chart, wenn wir morgen eine Entscheidung fällen müssen? Genau, nix.

9108 Postings, 6735 Tage metropolisKonsumentenvertrauen bricht ein

 
  
    #10038
3
23.02.10 19:34
parallel zu den Börsen Anfang Februar. Natürlich kein Zufall, weil die Amis stets ins Depot kucken, bevor sie die Umfrage ankreuzen. Die nächste Umfrage könnte daher wieder positiver sein.

Ansonsten? Geschäftsklima aufgrund der Witterung eingebrochen - wenig überraschend. Ach ja, Häuserpreise in USA steigen 7tes Mal in Folge. Langsam, aber unbeachtet.

Hat schon jemand bemerkt, dass das alles auf weiter niedrige Zinsen hindeutet? Naja, kommt vielleicht heute abend noch in Wall Street. ;-)

9108 Postings, 6735 Tage metropolisObama rudert zurück

 
  
    #10039
4
23.02.10 20:15
wie hier im Thread damals erwartet, als Obamas Ankündigung, die Investmentbanken an die Kette zu legen, Ende Januar zum Börsenabsturz führte. Es wird ausgehen wie das Hornbacher Schießen:

http://www.n-tv.de/wirtschaft/Obama-muss-lavieren-article744152.html

Auch dies eine gute Nachricht für die Börsen. Wenn auch nicht für die Steuerzahler.

9108 Postings, 6735 Tage metropolis@Armi: Geschichten von Gummibändern

 
  
    #10040
2
23.02.10 21:29
1,40 wir kommen. Danach? k.A.
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6741 Postings, 6134 Tage MarlboromannGanz harte Eurofalle durch griechische CDS f. GR

 
  
    #10041
4
24.02.10 12:38
Griechische Banken als Versicherer

Wer dagegen eine Rettung Griechenlands durch die Euro-Partnerländer erwartet hatte, hätte sich am CDS-Markt als Versicherer, also als Verkäufer von Ausfallschutz, positionieren müssen. Die Prämieneinnahmen aus dem gewährten Versicherungsschutz verschaffen Zusatzeinnahmen. Allerdings werden auf der Verkäuferseite die Schwachstellen des CDS-Marktes offensichtlich. Wer Versicherungsschutz auf Griechenland verkauft hat, ist noch immer unklar. In einer Studie verwiesen die Analysten der französischen Großbank BNP Paribas Ende Januar auf Marktgerüchte, wonach griechische Banken eine hohe Schadenssumme über CDS versichert haben. Trifft dies zu, dann ist der von ihnen gewährte Ausfallschutz nichts wert. Griechische Banken halten Anleihen ihres Staates über 40 Milliarden Euro. Dies entspricht in etwa der Höhe des gesamten Eigenkapitals in der griechischen Kreditwirtschaft. Ein Staatsbankrott des Landes würde zum Zusammenbruch des Bankensystems führen.

http://www.faz.net/s/...7A9B4E8E99B0DA384E~ATpl~Ecommon~Scontent.html  

9108 Postings, 6735 Tage metropolisGeschäftsklima am Limit

 
  
    #10042
3
24.02.10 14:39
(Chart von Steffens heute)

Meine Gedanken dazu:
- IFO-Klima ist nahe am Optimum, ein Rückgang nun in Bälde fast sicher
- Rückgänge sorgen für Konsolidierungen am Aktienmarkt, sind jedoch langfristig nicht unbedingt schädlich (siehe 2004 und gesamte 90er)
- Die "Konsolidierungen" am Aktienmarkt können auch seitwärts erfolgen (2004) bzw. leicht up (1995/1996, 2005).

Fazit: Man sollte nun eine Rückgang im IFO-Index einplanen. Dies bedeutet nicht zwingend einen Übergang zur Baisse, sondern kann als normale Korrektur einer zeitweisen Überhitzung gedeutet werden. Die Aktienkurse haben dadurch aber weniger Fantasie.  
Angehängte Grafik:
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9108 Postings, 6735 Tage metropolisWarum wir den Griechen dankbar sein müssen

 
  
    #10043
24.02.10 17:38
beschreibt durchaus ernst und richtig gemeint der SI: Der schwache EUR ist eine Konjunkturstütze für den deutschen Export. Was zählen da noch die läppischen paar Mrd EUR, die wir den Griechen in den Popo blasen werden?

http://www.smartinvestor.de/news/smartinvestor/index.hbs?recnr=13988

2696 Postings, 6669 Tage Ischariot MDAlso den heutigen Steffens

 
  
    #10044
1
24.02.10 21:01
den versteh ich nicht, ist mir zu hoch, da muß ich doch mal die Tiefenpsychologen hier im Thread fragen.
Also, der Steffens sagt folgendes:
___________________
"In den Medien wird der schlechter ausgefallene Ifo-Index als Grund für die Kursverluste im DAX angegeben. Tatsächlich kam es zu dem eigentlichen Kurseinbruch im Intraday-Chart des DAX aber erst knapp eineinhalb Stunden nach der Veröffentlichung des Ifo-Index. Das wird demnach kaum der Grund gewesen sein.
Der Ifo-Index setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: Ca. 7.000 Unternehmen werden nach ihrer Einschätzung zur aktuellen Lage befragt und zu ihrer Erwartung für die nächsten sechs Monate. Somit wäre für die Börse natürlich die Erwartungskomponente relevanter, da Börsen Entwicklungen vorweg nehmen. Die aktuelle Lage ist hingegen in den Kursen bereits eingepreist.
Tatsächlich ist die Erwartungskomponente des Ifo-Index jedoch weiter gestiegen und zwar von 100,6 auf 100,9 Punkte (...) ermöglicht gerade die Erwartungskomponente einen Blick auf die Stimmung der Unternehmer. Zu erwarten ist somit auch beim Ifo-Index, wie bei vielen anderen Umfrageindizes, dass eine extrem positive Stimmung ein Warnsignal für die Börsen darstellt.
(...) Die hohen Werte der Erwartungskomponente müssen als Hinweis gewertet werden, dass die hohen Erwartungen der Anleger bereits im Markt eingepreist sind. Das bedeutet, dass sich diese hohen Werte ähnlich wie in den Jahren 2004 und 2005 erst wieder abbauen müssen, bevor weiter steigende Kurse möglich sind.
(...) Das eigentliche Warnsignal stellt die hohe Erwartungskomponente dar (...)  Interessant wird es aus Sicht mittelfristiger Anleger, wenn die Erwartungskomponente weiter sinkt, während die Kurse neue Hochs generieren. Das wäre ein gutes Einstiegsignal"
____________________________
Er sagt also im Kern folgendes:
1) er ist schlauer als die Medien
2) Die aktuelle Lage ist in den Kursen bereits eingepreist. Ja warum fragt man die 7000 Unternehmen dann überhaupt danach, wenn alle Börsenhansel die Lage in den Unternehmen schon so gut kennen.
3) wenn die Erwartungskomponente, also des Unternehmers Sentiment, extrem bullish ist, dann ist das für den smarten Investor natürlich ein Warnsignal. Beim Subindex der Molkereiunternehmen wäre das eine klassische Milchunternehmerhausse, die muß man smart abverkaufen.
4) wenn die Unternehmer hingegen wieder skeptischer werden und die Börsenhansel die Kurse auf neue ATHs hochgezockt haben, ja, DANN muß der smarte Investor natürlich voll einsteigen.
_______
ja, geht's noch ???

2696 Postings, 6669 Tage Ischariot MDLink zum Steffens

 
  
    #10045
2
24.02.10 21:02

3329 Postings, 6011 Tage ArmitageVersuch einer Analyse

 
  
    #10046
6
24.02.10 21:34
Ich glaube, man muss sich von der Linearität verabschieden. Einem Denkmodell, welches im BT alles dominiert. Da eine Nachricht, hier die Verarbeitung in den Kursen.

An einigen Stellen habe ich von einer Beschleunigung der „Wellen“ gesprochen, einem Synchronisieren dieser Wellen. Es gibt jedoch auch Wellen, die eher langsam verlaufen, da wir alle noch ein Steinzeitgedächtnis im Kopf herumtragen plus wir müssen immerzu vereinfachen, abstrahieren um mit der Komplexität der Welt überhaupt klar zu kommen.

Das bedeutet, dass sich Stimmungswechsel nur langsam manifestieren – die Stimmungsverfestigung über eine Gruppe hinweg ist noch langsamer: Der Kurs stößt an eine Decke, kommt nicht weiter, verliert Schwung. Und irgendwann manifestiert sich halt die Meinung, dass eine Kursbewegung nach unten kommen muss, soll - endlich.
Komischerweise werden in diesem langsamen Prozess Bullen und Bären synchronisiert: Die Bullen sehen das als technische Reaktion, die halt gesund ist, als Abbau des übertriebenen bullische Sentiments. Das hat auch den hübschen Nebeneffekt, dass man an diesem Zwischentief eine Unterstützungslinie ansetzen kann – ähnlich dem Bergsteiger, der eine neue Sicherung anlegt… Und der Bär hofft ohnehin, dass endlich die Reise zum Mittelpunkt der Erde beginnt, der typische apokalyptische, feuchte Bärentraum…

Und genau an solch einer Stelle stehen wir jetzt:
Der S&P dreht sich langsam nach unten, nach einen Stillstand ganz oben, alle haben Angst auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, deshalb geht alles so langsam. Zumal die Bullen bei 1.060 wieder reingehen wollen. Trotzdem will jeder, dass es jetzt endlich ein wenig runter geht und da kommen einem Gründe gerade recht und wenn sie noch so hanebüchen sind… Aber irgendwas müssen ja irgendwelche anlernten Börsenjobber ja in die Kamera sagen.
Und heute war es halt der Ifo-Index. Morgen werden es Pinguine sein, die im Zoo von Kairo streiken und übermorgen bunten Kurven, die glasklar den Weg in den Untergang weisen…

9108 Postings, 6735 Tage metropolisIch glaube man sollte sich von folgendem

 
  
    #10047
8
24.02.10 22:08
verabschieden: Nämlich die Wirtschaft vorhersagen zu können. Viele hier im Forum glauben scheinbar viele an ihre überlegenen Fähigkeiten diesbezüglich. Das Gegenteil ist der Fall. Glauben sollte man jedoch an die Naturgesetze. Eines davon lautet: Nach der Ebbe kommt die Flut. Und die hebt alle Boote. "Diesmal ist es anderes" - Der teuerste Spruch an der Börsen. Ich bleibe dabei: Zur Zeit handelt es sich um eine Konsoldierung in einer übergeordenten Hausse. Nicht nur die "Naturgesetze" lassen mich daran glauben, sondern viele weiter - auch manchmal banale - Puzzelsteine, die zu erwähnen hier zu weit führen würde.

lschariot:

1) er ist schlauer als die Medien

Nein, er hat erkannt, dass der Markt nicht auf IFO reagiert hat. Zu Recht nach meiner Analyse, weil IFO aufgrund der Höhe durchaus fallen wird, ohne gravierende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Der Markt weiß das anscheinend auch, er ist nicht so dumm wie die Bären behaupten.

2) Die aktuelle Lage ist in den Kursen bereits eingepreist. Ja warum fragt man die 7000 Unternehmen dann überhaupt danach, wenn alle Börsenhansel die Lage in den Unternehmen schon so gut kennen.

Das frag ich mich auch. Es ist unnötig, weil die Manager Teil des Systems sind und die genauso wenig wissen, wo's lang geht.

3) wenn die Erwartungskomponente, also des Unternehmers Sentiment, extrem bullish ist, dann ist das für den smarten Investor natürlich ein Warnsignal. Beim Subindex der Molkereiunternehmen wäre das eine klassische Milchunternehmerhausse, die muß man smart abverkaufen.

Nein, es ist kein Warnsignal. Es wäre nur ein Warnsignal AM ENDE des Konjunkturzyklus. Wir stehen aber am Anfang, der Optimismus der Unternehmen hat also Hand und Fuss. Ich erinnere an mein Posting neulich betr. der Aufhebung der Kurzarbeit bei den Autoherstellern und des Bombengeschäfts bei den Tech-Unternehmen - nur eines der vielen Konjunktursignale.

4) wenn die Unternehmer hingegen wieder skeptischer werden und die Börsenhansel die Kurse auf neue ATHs hochgezockt haben, ja, DANN muß der smarte Investor natürlich voll einsteigen.

Nein, er muss einsteigen, wenn die Unternehmen skeptisch sind UND die Kurse unten. Bekanntlich laufen IFO und Kurse fast parallel. Beides sind Vorlaufindikatoren für die Konjunktur.

123 Postings, 6151 Tage Styl#9998 Der Euro mehr verschuldet als der Dollar?

 
  
    #10048
9
25.02.10 00:50

Der Mythos dass die USA mehr verschuldet sind als es Euroland selbst ist oder dass Griechenland der grösste Schuldensünder des Eurogebiets ist, ist eben nur ein Mythos. Die Realität ist dass (mit Ausnahme das idiomorphische Japan) Euroland verglichen das meist verschuldete Gebiet zurzeit ist, die USA folgend mit einer fast gleichen Schuldenlanst, und dass der Schuldensünder in der Eurogruppe nicht Griechenland sondern Spanien ist.

Hier in diesem Bezug die Daten des McKinsey Reports für das Jahr 2009 (Q2) über die Gesamverschuldung der Staaten des Privat- und Staatssektors im Inland & Ausland (in den Klammern detailierte Angabe der Gesamschuld zum BIP der verschiedenen Sektoren im einzeln)::

Tabelle: "Domestic private and public sector debt" as % of GDP

EU in Q2 2009:
1. Grossbritanien*: 466% des BIPs (Governm. 59%, Nonf. business 110%, Housholds 103%, Financial instit. 194%)
2. Spanien: 366% des BIPs (Government 56%, Nonfinancial business 141%,Housholds 87%, Financial institutions 82%)
3. Frankreich: 323% des BIPs (Government 80%, Nonfinancial business 114%, Housholds 44%, Financial institutions 84%)
4. Italien: 315% des BIPs (Government 109%, Nonfinancial business 83%, Housholds 41%, Financial institutions 82%)
5. Schweiz* (2007): 313% des BIPs (Govern. 37%, Nonfin. business 75%, Housholds 118%, Financial institutions 84%)
6. Deutschland: 285% des BIPs (Government 73%, Nonfin. business 69%, Housholds 64%, Financial institutions 80%)
(17. Griechenland: 230% des BIPs)

USA (2009): 296% des BIPs (Government 67%, Nonfinancial business 79%, Housholds 97%, Financial institutions 53%)

Japan (2009): 471% des BIPs (Government 197%, Nonfinancial business 95%, Housholds 69%, Financial institutions 110%)
Süd Korea (2009): 333% des BIPs (Government 31%, Nonfin. business 116%, Housholds 78%, Financial instit. 107%)
Kanada: 259% des BIPs (Government 65%, Nonfinancial business 56%, Housholds 88%, Financial institutions 50%)
China (2008): 159% des BIPs (Government 32%, Nonf. business 96%, Housholds 12%, Financial institutions 18%)
Brazilien (2008): 142% des BIPs (Government 66%, Nonf. business 30%, Housholds 13%, Financial institutions 33%)
Indien (2008): 129% des BIPs (Government 67%, Nonf. business 79%, Housholds 97%, Financial institutions 53%)
Russland (2008): 71% des BIPs (Government 5%, Nonf. business 40%, Housholds 10%, Financial institutions 16%)

Im Hintergrund der obigen Zahlen

...andere schiessen auf nem Kleinen wie Griechenland um Spanien zu treffen
     (i.e. die Euroländer wollen es nicht zurzeit mit jemanden wie Spanien direkt aufnehmen und toben deshalb alle ihre Wut auf Griechenland aus; dabei kann sich die Eurozone ein "bail-out" von Spanien/PIIGS sehr schwer leisten, so wie es sich Spanien kaum leisten kann eine Arbeitslosigkeitsrate von 30% bis 40% zu haben - was der Fall wäre wenn sie ein "deleveraging" durch ein Sparprogramm wagen sollte, die Arbeitslosigkeit ist doch dort schon 20%. Spanien ist eben eine "dead-end" Situation die die EU erschüttern kann. Wie der Nobel economist Paul Krugman kürzlich bemerkte: "What we’ll probably see over the next few years is a painful process of muddling through: bailouts accompanied b demands for savage austerity, all against a background of very high unemployment, perpetuated by the grinding deflation". Das Oxymoron an der Sache ist dass einige Europäer in Amok geraten sind, sich selbst in den Füssen und den Kopf schiessen wollen und deswegen ein Auseinanderfallen der EU propagandieren, wo doch sich sogar US-Amerikaner pro-europäisch äussern, wie der Nobel economist Paul Krugman es formulierte: "the only way out is forward: to make the euro work, Europe needs to move much further toward political union, so that European nations start to function more like American states" - mit anderen Worten die Staaten Eurolands wie der EU könnten nie von alleine über ihre Probleme selbst herauswachsen und brauchen deshalb die politische Union, nach dem altbekannten Motto in dem Bündnis der Union liegt die Stärke...),

...andere zielen auf Griechenland/Spanien um auch gleich auf den Euro/EU    schiessen zu können
    (i.e. die Amis würden am liebsten den Euro/EU los werden damit der Dollar allein dominierend herrschen kann)

...und andere wollen alles haben
    (i.e. die Zockerbanken haben jetzt richtig mit dem shorten der Staaten begonnen usw.),
so wird heute Politik getrieben.

Von der Tabelle oben kann man ablesen dass die Meistverschuldeten in Euroland die Spanier sind und dass verglichen mit den am wenigsten Verschuldeten dort Griechen, jeder Spanier fast doppelt so viel (ca. 65% mehr) als jeder Grieche schuldet!

An diesen Zahlen merkt man auch dass von 2008 auf 2009 die Gesamtschuld Spaniens von 342% auf 366% des BIPs gestiegen ist (USA von 290% auf 296%, Deutschland von 274% auf 285%, Frankreich von 308% auf 323%, Italien von 298% auf 315%) und somit den grössten Anstieg verglichen zu all den anderen Ländern hatte; dieser Anstieg in Spanien von 24 Prozentpunkten in dem letzten Jahr zeigt dass die Spanier nicht mitgekriegt haben wie ernst ihre Lage ist und prophezeit schlimmerweise dass sie es evtl. vorhaben so weiter zu machen - eine jährliche 7% Steigerung der Gesamtschuld wie im letzten Jahr würde die Gesamschuld Spaniens in 2013 auf einem Niveau von 479% des BIPs bringen!

Die Maastricht Kriterien haben zudem zu einem erheblichen Fokus Pokus was die Statistik der Eurostat anbetrifft geführt: z.B. die Zahlen die Spanien dort als Gesamtschuld des Staates angibt (56% des BIPs), um das Maastricht Kriterium der Staatsverschuldung 60% des BIP zu erfüllen, sind irreführend wenn man in Betracht zieht dass Spanien der Spitzenreiter der Verschuldung in Euroland ist der die grösste Gesamtverschuldung in der Eurozone (366% des BIPs) aufweist - mit anderen Worten dieses Maastricht Kriterium so wie es zurzeit formuliert ist bewirkt exakt das Gegenteil von dem was es hätte tun sollen, nämlich zu informieren welch die Realität über die gesamte Schuldenlast Spaniens in Wirklichkeit ist.

Von der Tabelle oben kann man sehen dass USA eine Gesamtschuld von 296% des BIPs in 2009 hatte und dass die Gesamtverschuldung Eurolands in ihrer Summe gleich wenn nicht ein bisschen grösser als die in den USA ist. Da die Parität des Euros zum Dollar was die Kaufkraft anbetrifft um die €1 zu $1,17 war, würde der Einbezug der ein bisschen grösseren Schuldenlast des Euros gegenüber dem Dollar diese ein wenig in der Richtung von €1 zu $1 bewegen müssen; mM könnte das Equilibrium sogar noch kleiner als €1 : $1 werden wenn man eine steigende Dynamic der US-Dollar Carry-Trades, der Wachstumsprognosen und den Zweifel an die Kompetenz Eurolands mit einbeziehen würde - aber es gibt auch andere Parameters die dagegen wirken könnten...

Also geht man "long" den US-Dollar, "shorted" den Euro und dann platzt auf einmal Kalifornien und Griechenlands Situation beruhigt sich. Was hat man dann, einen Verlust in einem Trade glaube ich, oder?
Zurzeit kauft oder unterstützt den Euro niemand. Der deutschen Exporteure gefällt der schwache Euro und die "Commodities" treiben die Inflation nur gering nach oben. Aber der Euro ist nicht nur eine Währung sondern das monetare Aussenbild der Europäischen Union, die Politiker von Europa können es sich deshalb nicht leisten ihn fallen zu lassen da er für sie gegenüber den US-Amerikaner und Chinesen unentbehrlich ist; mM werden die Europäer bald Massnahmen initiieren um den Euro zu beschützen und all die Bulligkeit des US-Dollars wird dann als etwas sehr schlecht Empfohlenes erscheinen.
Ich weiss diese Geschichte über Süd Euroland sieht schlecht aus, aber ist es in Kalifornien besser? Wenn es fast überall gleich schlecht ist dann sieht es so aus as ob jemand mit der Schwäche des Euros ein grosses Spiel treibt. Ich kann es mir schon jetzt vorstellen wie es sich in den Medien laufen wird: die Haushaltspleite wird von den kleinen Staaten wie Griechenland zu den grösseren wie Spanien oder Grossbritanien übergehen mit letzten in dieser Reihe die USA selbst.
                                                                   -----------

At this point the best solution for the Europeans would be to run Greece on to the limits and then step in with the required small amounts at the times it will hurt the speculators at most - one á la VW / Porsche version but hopefully with much better results this time! This will protect also the other weak economies Eurolands from the same speculators...

 

8140 Postings, 7402 Tage checkerlarsenwenn wirtschaft

 
  
    #10049
2
25.02.10 07:57
nach zyklen läuft dann stehen  wir ja wohl nach 7 prächtigen jahren 2003-2010 nun vor sieben miessen... ähnlich wie im boom zyklus der letzten jahre gibt es halt auch jahre dazwischen die net so doll sind wie das jahr 2008... so eins wird in den nächsten 7jahren bei fallenden märkten natürlich auch umgekehrt geben also ein jahr wo wir trotz sinkender  gewinne steigen werden aber ob das nun das jahr 2014 oder das jahr 2016 ist ist doch im grunde egal...

9108 Postings, 6735 Tage metropolisÄh?

 
  
    #10050
5
25.02.10 10:42
Sieben prächtige Jahre 2003-2010? Hab ich was verpasst? Oder waren nicht vielmehr 2008-2009 die kunjunkturtechnisch zwei magersten Jahre seit 1930?

Mit Bibelzitaten kommen wir also nicht weiter. Vielleicht war 7/7 die Zählung in der Antike. Doch das nutzt uns in Zeiten des Papiergeldes nichts mehr.

Im Grunde läuft es immer so: 2 Magere Jahre, 4-5 gute Jahre, 2 magere Jahre, 4-5 gute Jahre, usw. Nach meiner Rechnung müssten also 2010-2014 gut verlaufen. Nur so, wellentechnisch gedacht ;-)

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