IPO Delivery Hero AG
https://hbapp.handelsblatt.com/cmsId/27161012.html
So kann man den Standort Deutschland natürlich auch torpedieren.
Aber so war es ja schon häufiger. Immer wenn mal etwas schiefläuft, verschlimmbessert es man in der Folge.
Umsätze: 180,4 Mio.
Umsatzkosten: 156,2 Mio €.
Marge: 15,5%
Eliminiert man diese Beträge aus der Gesamtrechnung, ergeben sich die Vergleichszahlen zum Vorjahr aus dem Liefergeschäft
Umsätze: 2291,5 (2019: 1237,6) Mio €
Umsatzkosten: 1821,6 (926,4) Mio €
Marge: 25,8% (33,6 %)
Interessant ist nun das DELTA, also der Unterschied zwischen den beiden Jahren
Umsatz: 1053,9 Mio €
Umsatzkosten: 895,2 Mio €
Marge: 17,7%
Fazit: Die Erweiterung des Geschäfts wurde zu deutlich niedrigeren Margen realisiert. Ob man das angestrebte Wachstum erreichen kann und gleichzeitig auch die Marge wieder ausweiten kann, erscheint aus meiner Sicht mehr als fraglich.
Und, um es einmal deutlich zu sagen: Hier muss das Geld verdient werden, um die allgemeinen Fixkosten zu decken. Und letztere wachsen in Massen auch mit den Umsätzen mit.
Mal sehen, wie es am Ende ausgeht. Die allgemeine Euphorie wegen des Wachstums ist aus meiner Sicht jedoch fehl am Platz. Vielmehr muss man darauf achten, dass der Ausbau des DMART Geschäfts ala allgemeine Ausrede für sinkende Margen herangezogen wird.
Na da werden sich die Investoren bestimmt freuen.
Vor dem Hintergrund kann man allen Investierten nur viel Geduld wünschen!
PS: Mitarbeiterumgang, Image etc. extrem unverträglich und rechtlich auch schon in Prüfung.
Ich zweifle immer mehr an BaFin, weil da handelt sich um politischen Entscheidungen, also von Unabhängigkeit keine Spur. Deswegen meide ich viele DAX-Aktien, weil da sehr viele schwarze Schaf gab und wahrscheinlich gibt es immer noch.
Vorsicht ist hier angesagt, denn wenn der Kurs in wenige Wochen um 40% ohne meldungen fällt, muss man sich wirklich fragen, was und wer bewegt die Kurse hier..
Finge Weg
Na ja, bei den blödsinnigen Wirecard-Vergleichen klinke ich mich eh lieber aus.
https://www.capital.de/geld-versicherungen/...r-woche-delivery-hero-2
Corona ist bald vorbei und dann heissts adieu Lieferdienste.
Wurden vor gut 2 Monaten noch 3,63 € pro Aktie für das Jahr 2022 prognostiziert, sind es nun, nach der neuesten Aktualisierung, schon 3,71 €.
2% in 2 Monaten macht dann, aufs Jahr gerechnet, gut 12%. Für das Jahr 2021 habe ich es nicht beobachtet, doch wird die Entwicklung da wohl ähnlich sein.
Mcih wundert nur, wie optimistisch manche sind hinsichtlich zukünftiger Geschäftszahlen, wo doch seitens des Managements kaum etwas publiziert wird.
Vielleicht entwickelt sich DH ja noch in die gewünschte Richtung. Ich kann es nicht vorhersehen.
Im ersten Halbjahr waren es gar 76%. Das ist recht ordentlich, zeigt aber auch, dass das Wachstum etwas nachgelassen hat.
Aus meiner Sicht ist das aber nur die halbe Wahrheit. Insgesamt, über alle Länder hinweg, hat das Wachstum der Aufträge in Q2/2021 im Vergleich zu Q1/2021 nachgelassen. Auch wenn sich das Wachstum weiterhin auf hohem Niveau bewegt.
Wichtiger ist für mich, dass das Bestellvolumen weit weniger stark gewachsen ist als die Aufträge. Das bedeutet, dass die Kennzahl Bestellvolumen/Auftrag weiterhin deutlich rückläufig ist.
Im Klartext: Es werden insgesamt mehr Gerichte bestellt, der durchschnittliche Wert je Bestellung nimmt jedoch ab.
Da die Lieferkosten unabhängig vom Bestellwert sind, die Erlöse aus Provisionen jedoch proportional zum Bestellwert steigen oder fallen, wird je Auftrag weniger Geld mit dem Liefergeschäft verdient - wenn überhaupt noch etwas verdient wird.
Nach Regionen differenziert betrachtet ist das Bild ein wenig anders: In Europa legt das Bestellvolumen je Auftrag z.T. recht deutlich zu, während in den USA das Bestellvolumen unverändert geblieben ist trotz einer Auftragszunahme von 14%.
Im 'Rest of World', in dem immerhin 1/6 des globalen Geschäfts abgewickelt wird, war die Entwicklung negativ: Auch hier wuchsen die Aufträge stärker als das Bestellvolumen.
Nun kann sich jeder ein besseres Bild davon machen, ob die JET Zahlen eher gut oder eher schlecht sind. Überragend im positiven Sinn sind sie für mich jedenfalls nicht.
Da der Wert je Bestellung sinkt, kann sich das Ergebnis des 2. Quartals im Vergleich zum 1. Quartal 2021 m.E. kaum verbessert haben. Bin sehr neugierig, wie das bei DH ausgehen wird - und verblüfft, wie andere aus den Daten positive Schlussfolgerungen ziehen können.
Hier noch die Zahlen von Just Eat Takeaway, etwas differenzierter betrachtet
Was ist eigentlich, wenn man die Marktsättigung erreicht, bevor man an der Gewinnschwelle angekommen ist? Die deutlich abnehmenden Wachstumsraten vom 1. zum 2. Quartal sollte man m.E. nicht ignorieren. Sie können auch ein erster Hinweis sein, dass das Marktpotential für Essenslieferung als profitables Geschäftsmodell vielleicht überschätzt wird.
Also jetzt im Fliesstext:
Im Vergleich: Wachstum Q2 im Vergleich zu Q1. Für 2021 und 2020
a) Orders
UK§ 11,6 % 35,6 %
Germany: 3,6 % 21,6 %
Canada: 6,5 % 62,4 %
Netherlands: 5,2 % 28,0 %
Rest of World: 1,7 % 14,2 %
US: 0,3 % 25,3 %
Der saisonale Effekt ist dabei also herausgerechnet.
Man sieht m.E. sehr deutlich, dass das Wachstum in Q2 im Vergleich zu Q1 in diesem Jahr deutlich niedriger ist als im Vorjahr. Verzerrungen durch Saisonalität kann man dabei nicht unterstellen.
Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Bestellwert:
UK§ 6,7 % 37,5 %
Germany: 0,0 % 20,0 %
Canada: 33,3 % 100,0 %
Netherlands: 0,0 % 50,0 %
Rest of World: -7,7 % 28,6 %
US: 0,0 % 46,7 %
Man kann hier natürlich auch herummäkeln, dass DH in Amerika nicht präsent ist etc.
Aber woher sollte man die Gewissheit nehmen, dass sich DH der überall zu beobachtenden Entwicklung abnehmender Wachstumsraten entziehen kann? Ich kann das nicht nachvollziehen.
Die hohen Wachstumswerte, die JET für das erste Halbjahr ausgewiesen hat, beruhen m.E. vor allem auf dem statistischen Basiseffekt des 1. Quartals.
Es interessiert mich auch nicht, was andere aus meinen Posts herauslesen oder mir unterstellen, wenn sie die Beiträge entweder nicht gelesen oder nicht verstanden haben. Fakt ist, dass die Wachstumsraten von Q1 nach Q2 im jahr 2021 deutlich niedriger sind als im Vorjahr. Über die Gründe habe ich nichts gesagt. ich habe es auch nicht schön oder schlecht geredet. Ich habe allerdings sehr wohl meine Verwunderung zum Ausdruck gebracht, dass andere weiterhin auf der Wachstumswelle herumreiten.
Das geben die Zahlen m.E. nicht (mehr) her.
Wer vom Gegenteil überezugt ist, weil er es im Kaffeesatz gelesen hat, mit der Muttermilch aufgenommen hat oder wiel die Sterne günstig stehen, der hat das Recht auf eine eigene Meinung, die er gerne äußern darf. Wäre schön, wenn er/sie seine/ihre Überzeugung mit Fakten unterlegen könnte und nicht mit Glaubenssätzen.
Ob DH Insolvenzverschleppung betreibt, m.E. auch nicht. Zumindest halte ich es nicht unbedingt für strafbar.Natürlich kann man den Wert der Beteiligungen hinterfragen. Da ist viel Luft nach oben, sprich Euphorie, eingepreist. Wenn es nicht so günstig kommt, wie es derzeit von einigen erwartet wird, könnte ein böses Erwachen folgen. Das kommt zumeist aber erst dann, wenn auch die Liquidität knapp ist.
Der Ärger, den Gorillas mit seinen Fahrern in Berlin hat, wird in ähnlicher Form wohl auch bei DH zu beobachten sein. ZUmindest deutet sich der Trend an, dass die Auslieferungen teurer werden, weil die Fahrer besser entlohnt werden wollen.
Interessant wird auch sein, wie sich diese sog. Dark stores in der Bilanz auswirken. Da die Verpflichtungen aus den Mietverhältnissen aktiviert werden müssen, wird sich mit jedem Mietvertrag die Bilanz verlängern. Parallel dazu sinkt der EK-Anteil. Das könnte einige nervös werden lassen, wenn sie einmal genauer in die Bilanz schauen..