Was ist die Commerzbank wert?
Fitch und Moodys schütteln mit dem Kopf.
WSJ: S&P senkt Ausblick für alle 17 Euro-Staaten
Kategorie: US-Markt News | DAX - MDAX - TecDAX News | Uhrzeit: 22:18
Dow Jones
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New York (BoerseGo.de) – Nach einem Bericht im „Wall Street Journal“ soll die Ratingagentur Standard & Poor’s ihren Ausblick für alle 17 Mitglieder der Eurozone auf „negativ“ senken. Zuvor hieß es laut einem Bericht der „Financial Times“, dass der Ausblick „nur“ für sechs Länder der Eurozone mit der Bonitätsbestnote „AAA“ reduziert werden soll. Von der Abstufung sollen auch Deutschland und Frankreich betroffen sein. Der Euro verlor nach der Meldung gegenüber dem US-Dollar auf 1,3389 Dollar, vor der Meldung notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,345 US-Dollar. Nach Angaben des Wall Street Journals soll die Ratingagentur Standard & Poor’s nach Marktschluss in den USA eine offizielle Ankündigung veröffentlichen.
Und Blessing hat noch gebrüllt. Lasst Griechenlad eindlich pleite gehen.
Auf welcher Seite steht eigentlich diese blasse Witzfigur?
das bis jetzt die Übernahme der Dresdner Bank gefruchtet hat.
Ganz im Gegenteil., hat nur Verluste gebracht.
LG
Prima, bekommen Geld für Meinungen, für die sie nicht haftbar gemacht werden Können.
Wie war das in Wallstreet2 mit Moralischer Verantwortung ? :- ))
Die Geschichte von Lehman wiederholt sich , nur mit anderem Umfeld.
Das Hinterhältige sind keineswegs die Abstufungen selbst, wenngleich sie an der völlig falschen Stelle erfolgen: nicht vorausschauend, sondern hinterherhechelnd und dazuhin ohne die richtigen Schlussfolgerungen. Korrektes Rating würde nämlich bedeuten:
1.
Die USA müssten deutlich schlechter als Europa im Durchschnitt geratet sein, weil ihre Verschuldung in % des BIP größer als die von Gesamteuropa ist.
2.
Keinerlei Berücksichtigung finden die Reformen der Europäer. Ebenso, wie übrigens die der USA. Allerdings in einem gegenläufigen Sinn: während die Reformen und die Anstrengungen der Europäer ignoriert werden und für die Agenturen Luft zu sein scheinen, ist es bei den USA genau umgekehrt: dort wird ignoriert, dass es KEINE Reformen gibt, nicht einmal Denkansätze dazu.
Korrektes Rating muss aber berücksichtigen, ob die Verschuldung überhaupt adressiert wird und ob Reformen eingeleitet werden.
Ich freue mich zu lesen, dass offenbar immer weitere Kreise davon ausgehen, dass die US-Ratingagenturen Werkzeuge in einem Krieg sind und mitnichten die Aufgabe erfüllen, die ihnen eigentlich zugedacht ist; sondern dass sie eine scharfe Waffe in der Hand der Kriegsgegner sind, die nichts weniger beabsichtigen, als den Euro zu schwächen, um ihre eigene morbide Währung besser aussehen zu lassen.
So redet auch der CDU-Vizefraktionsvorsitzende Michael Fuchs von politischem Kalkül, wie Welt-Online heute früh schreibt:
"Ich gehe davon aus, dass hinter dieser Entscheidung von S&P ein politisches Kalkül steckt“, sagte Fuchs "Welt Online“. Er habe das Gefühl, die USA wollten vor allem von ihren eigenen Problemen ablenken, die viel größer seien als die europäischen. Die Neuverschuldung der USA ist höher als die der gesamten Euro-Zone zusammen“, sagte Fuchs. Für ihn sei die Entscheidung von S&P daher nicht nachvollziehbar."
Und Jean-Claude Juncker sagte (diplomatisch!):
"Die Drohung durch die Ratingagentur sei ein K.o.-Schlag für alle Staaten, die sich bemühen, ihre Haushaltsdefizite zu senken, sagte Juncker. Vor allem der Zeitpunkt der Drohung kurz vor einem entscheidenden EU-Gipfel zur Schuldenkrise sein „erstaunlich“.
Link zum Artikel:
http://www.welt.de/wirtschaft/article13753151/...uel-bei-S-amp-P.html
Das kann man sich sparen (in in CoBa investieren).
1. blickt kein Experte mehr richtig durch bei den AAA, AA, ..., xblabla.
2. hat das Rating keinen echten Nährwert mehr. Was soll denn die Aussage: "jo, nun ist eines
der reichsten Länder nicht mehr 100% vertrauenswürdig" im einem Kreis von finanziellen Versagern???
3. kann ich gut Leben, wenn ich eine Bude aufmache und ohne juristisches Risiko Unsinn labern kann
der allerdings, wenn ich es clever anstelle, mir als Gesellschafter ein paar bucks einbringt.
4. muss man hinterfragen, aus welchen fundamentalen Grundgesetzen S&P ihr "Rating" herleitet (Vermutung: da sitzt Joe Miller am Laptop mit seinem Team und muss bis nächste Woche [der Chef hats gefordert] irgendwas intelligentes auswürgen - also wird ein bisschen gewürfelt, 3-4 Telefonate mit Randpolitikern und B-Finanzexperten, und schon steht das Rating. Super!).
@Zahlendreher der Citigroup (#970)
Im Oktober sollte der Kapitalbedarf aller deutschen Banken bei 5,2 Mrd. Euro liegen; auf die Commerzbank entfielen 2,9 Mrd.
Im November hieß es, die deutschen Banken würden 9,6 Mrd. Euro benötigen. Bliebe der Anteil der Commerzbank in etwa gleich, so würde dieser auf rund 5,3 Mrd. anwachsen. In der Analyse der Citigroup wurden daraus schwuppdiwupp 3,5 Mrd.
Ich gehe davon aus, dass der Anteil der Commerzbank etwas geringer ist, weil sich der im November genannte Kapitalbedarf auf eine geringfügig größere Anzahl von Banken verteilte als im Oktober. Deshalb halte ich 5 Mrd. für eine gute Schätzung.
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Könnte der Kapitalbedarf geringer sein?
Laut dem letzten Quartalsbericht der Commerzbank ist die Lücke nur rund 1 Mrd. groß.
Der Unterschied zum EBA-Stresstest (ein Test ist das schon lange nicht mehr) ergibt sich vor allem aus der unterschiedlichen Bewertung der Staatsanleihen.
Setzt sich das Modell der EBA am Markt durch, müsste für Staatsanleihen in Zukunft Eigenkapital hinterlegt werden. Das würde Staatsanleihen für Banken, Versicherungen und Pensionsfonds weniger interessant machen.
Infolgedessen würden die Renditen der Staatsanleihen der EU-Länder steigen, was kaum im Interesse der EU-Staaten sein dürfte. Besonders betroffen wären die Renditen für solche EU-Staaten mit hoher Verschuldung und/oder schlechter Haushaltsdisziplin (derzeit Italien und Spanien).
Vermutlich will die EU so Druck auf Schuldensünder ausüben, um ein zweites Griechenland zu vermeiden. Diese Form, über die EBA Druck auszuüben, könnte gänzlich entfallen, wenn die 17 EU-Länder (besser noch alle 27 EU-Staaten) Sanktionsmöglichkeiten gegen Schuldensünder in Gesetzesform gießen würden.
Es wäre also durchaus möglich, dass das von der Commerzbank aufzubringende Kapital geringer wird.
"Wir gehen davon aus, dass die COMMERZBANK ohne Staatshilfe das Thema durchsteht. Wir geben auch zu: Wir wünschen es der COMMERZBANK sehr und sie hat es verdient. Die Details:
Das Rückkaufangebot für Hybridanleihen ist nur ein Teil davon. Damit werden alle
Hybridanleihen in Europa jedoch ein besonderes Thema. Diese Anleihen sind natürlich
eine Spekulation, aber von hohem Interesse nebst intelligenten Überlegungen. Unsere
Zürcher Kollegen sind darin bestens bewandert und hatten sich auf dieses Thema schon
frühzeitig konzentriert. Es gibt z. B. Hybridanleihen der COMMERZBANK bei Kursen unter 30 %. Der wichtigste Platz ist dafür übrigens Luxemburg.
Was aber tun mit der COMMERZBANK-Aktie? Zunächst einmal gar nichts. Die COBANK wird mit ihren angekündigten Maßnahmen, insbesondere dem Verkauf der Schrott-Anleihen über rd. 30 Mrd. €, eine deutliche Reduzierung des Eigenkapitales schaffen. Auf die Verkaufserlöse aus diesen Schrottanleihen kommt es deshalb an. Dies ist im Moment noch nicht exakt zu bemessen. Jedenfalls: Erst dann geht es ins Comeback der COMMERZBANK."
www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2011/12/12538/
Ja, der Bernecker ...
"insbesondere dem Verkauf der Schrott-Anleihen über rd. 30 Mrd. €"
Es handelt sich mitnichten um den Verkauf von Schrott-Anleihen, sondern um den Abbau von Risikoaktiva. Das sind von der Commerzbank (noch zu hohen Zinsen) vergebene Kredite. Den Kunden wird angeboten, diese Kredite vorzeitig aufzulösen, wovon diese regen Gebrauch machen, weil das Zinsniveau derzeit sehr niedrig ist. Die Kunden nehmen einen neuen, billigeren Kredit bei einer Bank auf, die nicht dem EU-Stresstest unterliegt (zu klein, zu unbedeutend, "falsches" Land).
"eine deutliche Reduzierung des Eigenkapitales schaffen"
Genau das Gegenteil ist erwünscht. Durch den Abbau der Risikoaktiva steigt die harte Kernkapitalquote (das Eigenkapital) an.
Was die "Reduzierung des EK" anbelangt liegt hier erkennbar ein Schreibfehler vor.
30 Mrd. Schrott-Anleihen hält die Commerzbank doch gar nicht.
"Commerzbank will Anleihen zurückkaufen
Die in Kapitalnot steckende Commerzbank zieht alle Register, um neue Staatshilfen zu vermeiden: Sie plant, im grossen Stil Anleihen zurückzukaufen. Mancher Experte spricht von Bilanzkosmetik.
Die teilverstaatlichte Commerzbank hat angekündigt, ihre Kapitallücke durch den Rückkauf von Anleihen verkleinern zu wollen. Um Papiere in einem Nominalwert von gut 1,1 Milliarden Euro aus dem Markt zu nehmen, stellt das zweitgrösste deutsche Geldinstitut 600 Millionen Euro zur Verfügung.
Wenn die Investoren mitmachen, könnte die Bank davon profitieren, dass die Anleihen seit ihrer Ausgabe wegen der Misere des Instituts deutlich an Wert verloren haben.
Der Rückkauf ist Teil eines umfangreiches Pakets, mit dem die Commerzbank ihre Kapitallücke von voraussichtlich rund 5 Milliarden Euro schliessen will.
Bereits vor einem Monat hatte Bankchef Martin Blessing angekündigt, die Bilanzrisiken um 30 Milliarden Euro herunterzufahren. Randgeschäfte sollen verkauft und Gewinn einbehalten werden. Zudem dürfen in einzelnen Geschäftsfeldern derzeit keine Kredite mehr vergeben."
Link zum Artikel:
http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/...ll-anleihen-zurueckkaufen
Der letzte Absatz gibt das wieder, das ich oben angesprochen habe. Bernecker hat nonchalant die ganzen 30 Milliarden den Anleihen zugeordnet. Tatsächlich aber handelt es sich um ein ganzes Bündel an Maßnahmen.
Der Vorwurf der "Bilanzkosmetik" ist imho nicht substantiiert.
Klärende Details dazu in #989 f. und #992 (lesenswert).
Interessant in diesem Kontext auch: #959 (ist von dir/Bernecker) und #1011.
"Der Vorwurf der "Bilanzkosmetik" ist imho nicht substantiiert."
Mit "Bilanzkosmetik" hat das überhaupt nichts zu tun. Die EBA hat Vorgaben gemacht, die es zu erfüllen gilt. Dazu eignen sich nur bestimmte Maßnahmen, die das Management der Commerzbank nun Schritt für Schritt ergreift und konsequent umsetzt.
Übrigens: Völlig losgelöst davon, dass dieses einem Herrn Otte missfällt.
"Blessings Endspiel
Während in Brüssel, Paris, Berlin, Rom und andernorts das große Endspiel um die Rettung des Euro läuft, findet in Frankfurt ein kleines Finale statt: Zieht sich die Commerzbank am eigenen Schopf aus dem von der European Banking Authority (EBA) angelegten Kapitalsumpf, oder wird der schon zu 25 % vom Staat kontrollierte Geldkonzern zur dritten großen Bundes-Bank nach KfW und Hypo Real Estate (was, nebenbei bemerkt, interessante Konsolidierungsperspektiven eröffnen würde)? Die Bundesregierung bereitet die Wiedereröffnung des Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) vor, um wankenden Banken unter anderem mit Eigenkapital unter die Arme greifen zu können. Commerzbank-Chef Martin Blessing ("Ich gehe da" - zum Soffin - "nicht noch mal hin") und Kollegen fürchten genau diese Hilfe wie der Teufel das Weihwasser und tun alles, um sie nicht in Anspruch nehmen zu müssen.
Dass die Gelben überhaupt 3 Mrd., 5 Mrd. oder wie viele Milliarden Euro auch immer auf die Schnelle auftreiben müssen, ist im Grunde ein Skandal. Die schwache Kapitalausstattung der Banken kann man ja durchaus kritisieren. Aber die EBA erfindet nicht nur unter Missachtung internationaler Vereinbarungen ihre eigenen Eigenkapitaldefinitionen bzw. zieht das Inkrafttreten der neuen Baseler Regeln en passant zeitlich vor. Die von den EU-Regierungen installierte Aufsicht unterstellt obendrein mit der Marktbewertung nicht nur griechischer Staatsanleihen ein Szenario, das es nach der Zusage ebendieser Regierungen jedenfalls vor 2013 gar nicht geben kann, nämlich die Beteiligung privater Gläubiger über den "einmaligen Fall" Griechenland hinaus. Solange aber eine weitere faktische Staatspleite in der Eurozone mit der Konsequenz eines Schuldenschnitts politisch ausgeschlossen ist, steht das Vorgehen der EBA dazu im Widerspruch. Es sei denn, der Wortbruch von Regierungen - auch der Haircut im Fall Hellas war ja ausgeschlossen worden - hätte Methode.
Die Commerzbank und andere Banken müssen offenbar mit diesen Inkonsistenzen leben - einen Rechtsweg, um gegen die EBA vorzugehen, gibt es praktisch nicht - und sich entweder selbst helfen oder ihre (weitere) Verstaatlichung in Kauf nehmen. Blessing & Co. versuchen es unverdrossen mit Selbsthilfe. Das verdient Respekt. Der Rückkauf hybrider Eigenmittelinstrumente ist freilich nicht der ganz große Wurf. Die Bank wird wohl noch ein wenig nachlegen müssen, will sie "Soffin III" - das wäre auch eine Übernahme der maroden Tochter Eurohypo durch den Staat - endgültig vermeiden.
Link:
http://www.boersen-zeitung.de/index.php?li=1&artid=2011235014
Das nötige Kleingeld hätte er wohl.
"...Die von S&P angedrohte Abstufung würde die Lage der Euro-Zone weiter verschlechtern, das wissen alle. Folglich ist das Jammern und Wehklagen groß. Genau das aber wollten die Amerikaner wohl erreichen. Sie zwingen die Europäer zur Einigung.
Das ist gut für Merkel. Und so kommt die Drohung der US-Ratingagentur für sie ganz und gar nicht ungelegen. Vielmehr kommt sie zu diesem Zeitpunkt geradezu wie bestellt. Denn nun werden sich alle brav hinter Angela Merkel versammeln. Und sie schafft ihr Europa."
Link zum Artikel:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/...er-Merkel-wie-bestellt.html#
Apropos "sie schafft ihr Europa: Frau Merkel, ich hätte da noch einen Vorschlag: wie wäre es, wenn wir den Euro umbenannten? Nein, nicht schon wieder D-MARK. Aber wie wär's mit D-Merkel? Spässle.
Reicht der DB-Dow?