VW für Shorties
Seite 41 von 51 Neuester Beitrag: 06.06.09 13:26 | ||||
Eröffnet am: | 08.09.08 19:59 | von: Bugs Bunny | Anzahl Beiträge: | 2.256 |
Neuester Beitrag: | 06.06.09 13:26 | von: schlauerfuch. | Leser gesamt: | 247.278 |
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Eigenkapital Porsche Juli 2008: EUR 15 Mrd
Börsekapitalisierung Porsche heute: EUR 4 Mrd
Differenz: -11 MRD !!!!
Eigenkapital VW September 2008: EUR ca 35 MRD
Börsekapitalisierung VW heute: 83 MRD
Differenz: +48 MRD!!!
Bei Porsche rechne noch einen Bewertungsverlust von ca 10 MRD weg dann ergibt sich folgendes korrigiertes Eigenkapital bei Porsche nach Übernahme:
15Mrd-10Mrd=5 MRD für Porsche
zuzüglich 35MRD Eigenkapital mal 75%=26 MRD
Nach Adam Riese 5 Mrd plus 26 Mrd sind runde 30 Mrd Euro f so auf 3 bis 5 Jahre!!!!
Die Krise ist mE nicht so rasch ausgestanden, und erst wenn die Blumenfrau von nebenan wieder Aktien um jeden Preis haben will, werden wir wieder verkaufen wollen!!
PS: Ich bin long schon seit Sommer 2007 draussen!
lg
Schellacks
Porsche also mit de facto 30 Mrd Eigenkapital bei einer Börsekapitalisierung von 4 MRD!!
lg
schellacks
Wenn, wie du sagtest, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ein Unternehmensbewertungsgutachten über VW erstellen muß, so erfolgt dass doch sicher nicht nur auf Basis des aktuellen Aktienkurses und/oder des bilanziell ausgewiesenen Eigenkapitals sondern unter Berücksichtigung der tatsächlich vorhandenen Sachwerte zu aktuellen Wiederbeschaffungs ? oder Marktpreis ?.
Wenn das so sein sollte, so würde es nicht nur um die "Buchwerte" gehen, sondern auch um Maschinen, Anlagen, Gebäude und Grundstücke, die steuerlich zwar schon abgeschrieben und nicht mehr in den Buchwerten enthalten sind, aber noch in erheblichen Anteil am Produktionsprozess haben und auch noch bedeutende Sachwerte darstellen.
Bei einer solchen Bewertung würden dann auch "versteckte Rücklagen" z.B. durch unterbewertetet Grundstücke aufgedeckt.
Es würde somit bei seriöser Bewertung, der annähernd echte Wert von VW ermittelt und dieser dürfte zwar niedriger sein, als es dem heutigen Aktienkurs entspricht, könnte aber erheblich höher sein, als der heute ausgewiesene Buchwert.
Es gäbe somit auch bei der von dir gewählten Betrachtungsweise erhebliche Unsicherheitsfaktoren. Ich gehe davon aus, dass Herr Piech, als langjähriger VV bei VW und Audi über den tatsächlichen Wert bestens informiert sein wird.
Weiter bin ich fest davon überzeugt, dass Porsche solange den Kurs nicht durchsacken lassen wird, wie dadurch die Gefahr besteht, dass Niedersachsen auf 25% aufstocken könnte. Und zur Zeit werden soviel Milliarden angefaßt, da würde es noch nicht einmal sehr auffallen, wenn sie beim Kippen des VW-Gesetzes ihren ANteil erhöhen (bei Conti wollen sie ja auch investieren).
Gruß
FredoTorpedo
Oder???
Im wesentlichen handelt sich hiebei um eine mittelfristige Unternehmensplanung, wobei zukünftige Cash Flows berechnet werden. Diese Cash Flows werden dann auf einen Barwert zum Bewertungszeitpunkt abgezinst. Der Zinssatz für Abzinsung zum Barwert hat eine Risikoprämie includiert, welche die Marktsituation reflektiert.
Je mehr Risiko desto höher der Zinssatz und desto geringer der Barwert.
Vom Barwert werden schließlich die Schulden (=verzinsliches Fremdkapital) abgezogen.
Und schon haben wird den Unternehmenswert. Dieser spiegelt die abgezinsten zukünftigen entnehmbaren Gewinne wieder.
Ist zur Zeit die gängige Method. Anlagevermögen ist sekundär wenn aus ihnen keine Rendite erwirtschaftet werden kann. (ZB: Kühlschrankfabrik am Südpol: kein Absatz = kein Cash Flow somit Fabrik wertlos auch wenn sie was gekostet hat = klassiche Fehlinvestition.)
Schreibt nun VW Verluste (wie von mir schon im Dezember beschrieben) werden die zukünftigen Cash Flows geringer und der Unternehmenswert sinkt somit!!
zu Niedersachsen: Ich glaub nicht dass die Steuergeld für Aktienkäufe haben. (Ich bin ja Ösi - bei uns sind die Kummunen alle pleite - vielleicht ist das bei euch ja anders)
Noch eins: Warum sollte Porsche VW Aktien um EUR 250 kaufen, wenn es sie auch um 75 gibt! Die brauchen doch nur sagen, dass sie aufgrund der Krise kurzfristig nicht zukaufen!!! Dann ist der Kurs im Keller!!
lg
schellacks
Dann bitte Geld aus den VW Puts einsammeln und Porsche long gehen!
Aber ich sehe das ganze schon als Spiel - ist mE besser als Kino!!
lg
Schellacks
Bzgl. der Überbewertung der VW-Aktie stimme ich dir zu. Allerdings gehe ich davon aus, dass die beim Vorgehen von Porsche verfolgt Strategie auf hohen VW-Kursen basiert. In den letzten 3 Jahren lag ich damit stets richtig. Bereits bei Kursen um die 120 bis 150€ wurde in den Postings meist von Überbewertung gesprochen und empfohlen bei VW short zu gehen.
Ende 2007 wurde von "ALter Schwede" der Thread http://www.ariva.de/...se_Entwicklung_im_Open_Interest_t309760?page=0 angelegt, der ebenfalls in diese Richtung ging bzw. auf den schon damals riesigen Überhang an Puts an der Eurex verwies und recht viel vernünftige und fundierte Postings zum shoren enthielt.
Ich bin dann Herbst 2008 zum größten Teil aus VW ausgestiegen. Trotzdem glaube ich nicht, dass Porsche seine Stratgie jetzt ändern wird. Wiedeking/Härter dürften mittlerweile sehr genau unter der Beobachtung der BAFIN stehen wegen möglicher Kursmanipulationen. Vor diesem Hintergrund gehe ich davon aus, dass Härter bei seiner Aussage von Ende 2008 bleiben wird, nach der er VW-Kurse zwischen 200 und 250€ als aktzeptabel für die Übennahme der ausstehnden hält. Bisher hat Porsche während des gesamten Übernahmeprozesses stets das getan, was vorher angekündigt wurde - sie werden deshalb aus meiner Einschätzung kaum wegen Kursmanipulation zu belangen sein. Dies werden sie sicher auch nicht in der Endphase der Übernahme ändern.
Gruß
FredoTorpedo
In der Eurex sind die Quotes zu sehen!
http://www.eurexchange.com/market/quotes/EQU/OPT/...ry/DE/VOW_de.html
Deinem letzten Absatz betreffend Porsche Strategie muss ich leider zustimmen. Die BAFIN ist sicher ein großes Thema für die Herrschaften. Jetzt eine unbegründete Änderung der Strategie zu mache wäre schon merkwürdig. Aber was wäre eine gute Begründung!
Mit meinen Put´s stehe ich derzeit auf ca 200% Gewinn. Ich habe angefangen sie scheibchenweise in alter "Salamitaktik" auf den Markt zu werfen. So kann ich einen Teil des Gewinns realisiern und bleib noch mit dem großteil im Spiel. Die Wahrscheinlichkeit, dass du Recht hast, wird von Tag zu Tag größer!
In Summe bin ich somit jedenfalls jetzt schon positiv!
Wiedeking hat gerade auf der HV gesagt, dass er an den 75% festhält, somit ein Zeichen, dass der Kurs oben bleibt!
lg
Schellacks
Hier noch Kurs aus der HV
DJ Porsche strebt weiter Dreiviertelmehrheit bei VW an
STUTTGART (Dow Jones)--Die Porsche Automobil Holding SE strebt weiterhin die Dreiviertelmehrheit bei der Volkswagen AG an. Der Vorstandsvorsitzende des Sportwagenbauers, Wendelin Wiedeking, sagte auf der Hauptversamlung am Freitag in Stuttgart jedoch erneut, dass die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Aufstockung erfüllt sein müssten. "Und die sind, wie Sie selbst wissen, zur Zeit nicht wirklich gut."
Porsche hatte angesichts der Kurskapriolen der Volkswagen-Aktie seine Zukäufe bei Europas größtem Automobilbauer gedrosselt. Der Sportwagenhersteller hält direkt bereits 50,76% sowie Optionen, um auf knapp 75% aufzustocken. Mit der Dreiviertelmehrheit wollen die Stuttgater einen Beherrschungsvertrag durchsetzen, womit sie vollen Durchgriff auf VW und deren Gewinne hätten.
Der angestrebte Beherrschungsvertrag würde derzeit jedoch an dem im VW-Gesetz verankerten Vetorecht des Landes Niedersachsen mit einem Anteil von gut einem Fünftel scheitern. Trotz heftiger Kritik der EU-Kommission und des Großaktionärs Porsche ist die umstrittene Neufassung des VW-Gesetzes im Dezember in Kraft getreten.
Dass dieser völlig unberechenbare Wert noch immer im Dax notiert und bei minimalem Free-float noch über 1000e Optionssscheine handelbar ist, halte ich für untragbar.
Jeder Dax-Trader kann ein Lied davon singen und verflucht diese Aktie.
Meine lieben Freunde im Thread, wo liegt nun wirklich der Grund für den hohen VW Kurs?
Nochmals die Zusammenfassung der Fakten:
VW Stamm: EUR 263
VW Vorz Ist schon bestätigt
Porsche baut operative Verluste -> siehe gestrigen Absatzentwicklung USA un Europa
Audi war gestern in den Medien-> Rückgang wird erwartet
Alle Autobauer liegen vor einem Trümmerhaufen und VW steigt fröhlich weiter?????
Das kann nur einen Grund haben: Porsche hat noch eine Menge Call Optionen, aus denen sie Cash schlagen wollen!!!!
Die Frage: Wann laufen diese Call Optionen aus?? Und am nächsten Tag geht es dann runter!!!
Wie schon oben geschrieben: die Abwertung der VW Beteiligung bei Porsche steht nach Bilanzierungsgrundsätzen so oder so unabhängig vom Kurs ins Haus!
Fazit: Cool bleiben und hoffen, dass die Puts lange genug laufen!!!!
lg
Schellscks
PS: Ich wiederhole mich, aber das ganze ist wirklich schon zum Lachen!!
Und vielen Dank für Deine vielen fundierten Beiträge hier! Auch die von Fredi Torpedo und einigen anderen lese ich immer sehr gerne!
Da meine Put-OS bis Dez. 2010 laufen, schaue ich der ganzen Soap Opera mit einem gelassenen Vergnügen zu.
Viele Grüsse
awehring
Wann wäre für Porsche der beste Zeitpunkt gewesen, die Cash gesettelten Optionen zu schreiben, und wie lange wäre zum damaligen Zeitpunkt die optimale Laufzeit gewesen?
Wann hat Porsche damit gerechnet, den Dael (>75% Mehrheit) abgeschlossen zu haben?
Das sind meins Erachtens die wesentlichen Fragen!
Abschluß der Call Optionen: mE jedenfalls vor des Schwelle, an dem Porsche ein Übernahmeangebot stellen musste!
Das war im Frühjahr 2007.
Da sind auch die Kurse der VW Stamm und der VW Vorzugsaktie auseinander gegangen.
Zu diesem Zeitpunkt hätte jeder Banker (der nun offensichtlich große Probleme hat) den "Braten" gerochen und hätte sich auf das Geschäft nicht eingelassen.
Wie lange wäre zu diesem Zeitpunkt die optimale Dauer gewesen??
Was ist in Bankenkreisen üblich???
Danke für Denkanstöße!
lg
Schellacks
Ich kann meine Erfahrung aus dem US-Optionshandel mitbringen, inwieweit das auf Deutschland zutrifft, kann ich nicht sagen.
Die Masse des Optionshandels spielt sich im Monatsbereich ab. Routinemässig werden Opionen für die nächsten 9 Monate aufgelegt. Darüberhinaus gibt es - meist für grössere Unternehmen - LEAPS, deren Verfallstermin immer der Januar ist, und die normalerweise maximal 2 Jahre laufen. Die aktuell längsten haben einen Verfall im Januar 2011. In der 2. Jahreshälfte werden dann die mit Verfall Jan. 2012 erscheinen.
Für die Übernahme eines Unternehmens in der Grösse von VW haben diese Routinefälle aber wahrscheinlich nur wenig Bedeutung. Beispielsweise hat Warren Buffet im Zuge der Finanzkise jetzt für eine grosse Versicherung spezielle Optionsvereinbarungen geschlossen, die - wenn ichs richtig im Kopf habe - erst in 17 Jahren verfallen.
Die Laufzeit der Call-Optionen wird sich also vermutlich eher danach richten, was von den Beteiligten als notwendiger Zeitraum für die Durchführung der Übernahme geschätzt wurde, plus ein gewisser Sicherheitszuschlag. Wahrscheinlich sind die Verfallstermine der Call-Optionen auch zeitlich gestaffelt worden.
Wenn ich mich einmal in die Lage der Personen zum damaligen Zeitpunkt versetze, hätte ich gesagt: "So eine grosse Übernahme dauert 1 bis 2 Jahre, nehmen wir noch einen Sicherheitszuschlag dazu und lassen sie letzten Optionen in 2.5 bis höchstens 3 Jahren verfallen."
Ob Wiedeking so vorsichtig denkt, wie ich, ist die Frage. Aber vielleicht ist mein Zeitraum die Obergrenze.
Dann wären wir - spätestens - im Herbst 2009 oder Frühjahr 2010.
Plausibel?
Grüsse
awehring
http://www.eurexchange.com/market/statistics/...tatistics/online.html
da laufen die Optionen zZ bis Ende 2009 (wie damals mit grossem Überhang bei den Puts.
Wiedeking hat als Ziel für die 75% grundsätzlich dieses Jahr genannt (wenn die Rahmenbedigungen stimmen). Daraus würde ich auch ableiten Herbst 2009 oder 1 Halbjahr 2010.
Dazwische ist allerdings aus nach meiner Einschätzung noch alles offen. Sollte Porsche momentan in kleinen Umfängen VW-Aktien einsammeln, so könnte es durchaus wieder zu einem Engpass bei den noch offenen Optionen kommen. Den hohen Preis für die VW-Aktien würden sie reinholen durch den noch höheren Preis der Optionen.
Und wenn die Rahmenbedingungen ganz schlecht sein sollten, so könnte sich der Zieltermin für 75% auch noch weiter in die Zukunft verschieben. Dann diskutieren hier bei Ariva in einem Jahr andere Poster zum gleichen Thema mit den gleichen Argumenten.
Gruß
FredoTorpedo
Das Pflichtangebot von Porsche für VW ist im Frühjahr 2007 abgelehnt worden. Somit schätze ich den Abschluß der Optionen auf Herbst 2006.
Die Übernahme war mE bis Ende 2008 geplant. Zeithorizont 2 Jahre im Plan.
Ich bin bei Dir mit der Sicherheitsspanne von 1/2 bis 1 Jahr - also Mitte Ende 2009!
Soweit ich die historischen Daten abgespeichert habe, war in der EUREX der größte Put Überhang im Juni 2009!
Mein Ausdruck ist vom April 2008. Hat Jemand die EUREX Quotes für den Verfall Ende Juni 2009 davor - wenn geht mit Ausdruck von Dezember 2006??? Das wäre interresant!!
Ich kann mir denken, dass einige Insider, die von den Porsche Optionen wussten, sich mit Puts eingedeckt haben, die nach dem Verfall der Calls liegen.
Anderenfalls hätten es schon so früh keine Kummulierung zum Stichtag Juni 09 gegeben!
Demnach müsste der Porsche Call verfall vor dem Juni sein!
Plausibel?
lg
Schellacks
Ps: gemeinsam sind wir mehr!
Porsche: Verhandlungen über 10MRD Kreditfaziliät laufen gut
Was soll uns das sagen?
(Kreditfazilizät bedeutet, einen jederzeit ausnutzbaren Kreditrahmen bei einer Bank zu haben)
Porsche benötigt 10 Mrd Cash von einer Bank und hat sie noch nicht, um ein überteuertes Unternehmen zu kaufen?
Wenn die 10 MRD Kredit eine sichere Sache sind, warum bringt man eine Meldung und kauft nicht einfach VW und meldet die vollzogene Tat?
Die Meldung klingt etwas dubios, hört sich aber an, wie wenn Porsche etwas straucheln würde!
lg
Schellacks
Also bitte vorher informieren, bevor man blinde Vermutungen aufstellt
Porsche hat sich bei Beginn des VW-Deals auch schon einen sehr großen Kreditrahmen zu festen Zinsen zusichern lassen (um zB dafür gewppnet zu sein, wenn das Übernahmeangebot wider Erwarten doch von einer größeren Zahl von Aktionären angenommen werden sollte). Wenn ich mich recht erinnere, haben sie dann einen großen Teil davon zu höheren Zinsen kurzzeitig angelegt und sogar noch dran verdient.
Möglicherweise ist die zeitliche Befristung des alte Kreditrahmens ganz oder teilweise ausgelaufen und muß verlängert werden. Wenn man nun bei VW auf 75% aufstocken will, so halte ich es für taktisch klug und notwendig, sich rechtzeitig den Kreditrahemn offen zu haten (denn dass die komplette übernahme aus den Milliardengewinnen mit den Optionsgeschäften fianziert werden kann, glaubt ja wohl keiner).
Für mich heißt die Meldung, dass die letzte Runde für die Aufstockung auf 75% jetzt eingeläutet wird. Sie stütz meine Erwatung, dass Porsche die Übernahme wie angekündigt auf dem hohen Kursniveau im Bereich 200 bis 250€ durchführen wird. Und ich gehe auch davon aus, dass man sich bei Porschedes hier im Thread diskutierten Problems möglicher Wertabschreibungen bewußt ist und sich dafür gewappnet haben wird (vielleicht hat einer von euch eine Idee, wie das geschehen könnte. Ich bin dazu nicht kompetent genug).
#1017 schellack, bzgl der Historie zur Eurex könntest du mal im Thread
http://www.ariva.de/...sterioese_Entwicklung_im_Open_Interest_t309760
nachschauen. Da wurde in 2007 recht ausgiebig über den Überhang von Puts in der Euex diskutiert und die daraus möglicherweise resultierenden Folgen. Oder du frgast bei dem Initiator des Thread (Alter Schwede) mal per BM an. Der hat glaube ich die Daten damals gesammelt.
Gruß
FredoTorpedo
Hatte meine Morgenkaffee noch nicht!
lg
Schellacks
Aber dafür gibt ja die Threads bei Ariva, die Postings von Anlegern mit anderer Erwatung sind oft ein gutes Korrektiv. Dieser Thread ist ein gutes Beispiel dafür.
Gruß
FredoTorpedo
Ich habe nochmals über unsere Diskussion über den Verfallszeitpunkt der Call-Optionen nachgedacht (Posting #1014 - #1017).
Ausgangspunkt war eine Bemerkung in Posting #1012: „Porsche hat noch eine Menge Call Optionen, aus denen sie Cash schlagen wollen!!!! Die Frage: Wann laufen diese Call Optionen aus?? Und am nächsten Tag geht es dann runter!!!“
Der erste Satz in diesem Zitat stimmt nicht – jedenfalls nicht in dieser Kurzform. Porsche hat die Call-Optionen erworben, um damit den Einstiegspreis für VW zu fixieren, nicht um damit Profit (Cash) zu machen.
Führen wir uns nochmals die Funktionsweise von Optionen vor Augen:
Call-Optionen sichern dem Käufer das Recht zu, bis zu einem fixierten Zeitpunkt (Verfallstermin) Aktien zum vereinbarten Preis (Ausübungspreis) vom Verkäufer der Option zu erwerben. Der Verkäufer erhält dafür den Kaufpreis der Option (Optionsprämie) und muss die Aktien dann liefern; falls er sie nicht im Besitz hat, muss er sie am Markt erwerben. [Der Käufer eines Calls erwartet eine steigenden Aktienpreis.]
Put-Optionen sichern dem Käufer das Recht zu, bis zum Verfallstermin die Aktien zum Ausübungspreis an den Verkäufer der Option zu liefern. [Der Käufer eines Puts erwartet einen fallenden Aktienkurs.]
Für Porsche / VW wissen wir:
- Mitte November 2006 tauchten Gerüchte über die Übernahme auf, die von Porsche noch dementiert werden. (z.B.: http://www.faz.net/s/...119559DC8B7510321F~ATpl~Ecommon~Scontent.html )
- Ende März 2007 gibt Porsche die Überschreitung der 30% Marke und das Übernahmeangebot von 100.92 Euro bekannt; der aktuelle Kurs von VW liegt bei 117.- Euro (http://www.abendblatt.de/daten/2007/03/26/713127.html ).
- Aktuell will Porsche VW zu 75 % übernehmen und hat den Einsatz von Call-Optionen dazu bestätigt.
Ein interessantes Bild hat der Kursverlauf (http://www.ariva.de/chart/....m?t=3years&secu=322&boerse_id=6 ): Seit Juli 2006 bis heute steigt der VW-Kurs (auf der logarithmischen Skala) nahezu linear von 60.- Euro auf 250.- Euro; nur im Oktober/November 2008 gibt’s vorüberghende grosse Ausschläge.
Im Nov. 2006 und im Feb/März 2007 gibt es ein deutlich erhöhtes Volumen.
Ausserdem können wir folgendes annehmen:
- Porsche hat die Call-Optionen gekauft, bevor seine Übernahmepläne bekannt waren, um sich einen günstigen Ausübungspreis zu sichern.
- Das war vermutlich Sommer / Herbst 2006.
- Im Herbst 2006 lag der VW-Kurs bei 80.- Euro. Der Ausübungspreis der Calls könnte bei 100.- bis 120.- Euro liegen; nehmen wir fürs weitere 120.- Euro an.
- Die Laufzeit der am längsten laufenden Option war 2.5 bis 3 Jahre, also bis maximal Herbst 2009 (gemäss unseren Überlegungen in den letzten Tagen).
- Verkäufer der Calls waren wahrscheinlich mehrere Banken, die wussten oder aufgrund des grossen Volumens ahnten, dass eine Übernahme geplant war. Einen geringen Teil der Aktien, die sie liefern mussten, hatten sie, den Rest wollten sie im laufe der Zeit erwerben.
- Eine Prämie um die 10.- Euro im Schnitt für die verschiedenen Laufzeiten erscheint mir plausibel (war sicher gestaffelt nach Laufzeit und Ausübungspreis).
Aus dieser (angenommenen) Ausgangslage ergibt sich folgendes Szenario:
Porsche kaufte VW-Aktien am freien Markt, solange der Kurs unter 130.- Euro (Ausübungspreis plus Prämie) war. Parallel dazu und bis heute decken die Banken sich mit Aktien ein, um die Call-Optionen bedienen zu können.
Porsche hat an einem hohen oder steigenden Aktienkurs von VW kein Interesse: Über die Optionen haben sie den Preis pro Aktie auf 120.- Euro (Ausübungspreis) fixiert. Wenn der Aktienkurs darüber liegt, verlieren nur die Banken, weil sie die Aktien teurer kaufen müssen, als sie sie an Porsche weitergeben. Porsche verdient an einem höheren Kurs also nichts, weil sie die Call-Optionen haben, um Aktien zu kaufen und zu halten. Sie würden nur verdienen, wenn sie die mittels der Optionen für 120.- Euro gekauften Aktien zum aktuellen Kurs (260.- Euro) wieder verkaufen würden – was keinen Sinn macht, da sie eine Komplettübernahme anstreben. Das momentane Gerede von „Ein Kurs von 200.- bis 250.-Euro erscheint uns eine faire Bewertung“ ist belanglos, da für Porsche nicht relevant. Es ist sogar eine Verhöhnung der Banken, die sich noch nicht vollständig eingedeckt haben.
Nur falls Porsche auch Put-Optionen verkauft hat, hätte es ein Interesse, dass der Kurs über dem Ausübungspreis dieser Optionen bleibt, damit sie wertlos verfallen und Porsche die einkassierte Optionsprämie als „Spekulationsgewinn“ behalten kann. Eine solche Spekulation mit Put-Optionen wäre – zumindest nach meinem Gerechtigkeitsempfinden – ein Verstoss gegen den freien Markt, da Porsche den VW-Kurs dominieren kann. Ob das juristisch auch so gesehen wird bezweifle ich allerdings.
(Bewertungs- und steuerliche Fragen sind nicht berücksichtigt)
Schlussfolgerung:
Der Kurs der VW-Aktien wird demnach so lange steigen bis die letzte Bank alle Call-Optionen gedeckt hat. Das muss spätestens am Verfalltag der letzten Call-Option sein. Demnach sind unsere zeitlichen Überlegungen richtig, der Grund für den Kursanstieg, und die Interessenslage von Porsche jedoch anders.
Sehe ich das richtig?
Grüsse
awehring
Habe mit noch folgendes überlegt:
Mit dem Start liegen wir im Herbst 2006 mE nicht schlecht.
Porsche hat den 31. Juli als Bilanzstichtag. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass Manager immer bezogen auf den Bilanzstichtag agieren. Ende Juli 2009 würde auch in die 2,5 Jahre Zeitschiene passen. Der Deal sollte im Geschäftsjahr 2008/2009 abgeschlossen sein.
Der Überhang der Calls im Juni scheint dann auch plausibel. (Die von Anfang an schon den Braten als Insider gerochen haben.)
Die Vermutung liegt nun nahe, dass die letzten calls im Mai auslaufen könnten.
Jedenfalls vielen Dank für eine gute Analyse!
Gruß
Schellacks