Worldline (WKN: A116LR)
Worldline enttäuscht den Markt mit Q3 Zahlen
Worldline hat heute morgen seine Umsatzzahlen für das dritte Quartal vorgelegt.
Im dritten Quartal wuchs Worldline noch um +4,8%, nachdem es im ersten Halbjahr noch +9,3% waren. Damit beträgt das Wachstum nach den ersten neun Monaten noch +7,7%.
Da Worldline davon ausgeht, dass sich die Schwäche des dritten Quartals auch ins vierte Quartal überträgt, geht man nun nicht mehr davon aus, das geplante Umsatzwachstum von +9% zu erreichen, sondern geht nur noch von +6,5% Wachstum aus. Das niedrigere Umsatzwachstum soll aufgrund von Konsumzurückhaltung in Europa, vor allem in Deutschland und der Beendigung mit Kundenverträgen, die nicht mehr ins Risikoprofil passen, zustandekommen.
Darunter wird auch die OMDA/EBITDA Marge leiden. Diese soll nun anstatt der erwarteten 27% auf 24,5% sinken (letztes Jahr 26%).
Man hat also sowohl die Umsatzerwartungen als auch die Margenerwartung um -2,5% gesenkt. Damit wird das OMDA in diesem Jahr auf dem Niveau vom letzten Jahr ausfallen.
Man könnte meinen, dass dies bereits eingepreist war, nachdem der Kurs seit Jahresbeginn um -40% an Wert verloren hatte. Doch der Markt zeigt eine ähnliche Überreaktion wie bei Antares Vision in dem man den Kurs auf dem schon niedrigen Niveau nochmal um -60% nach unten schickte.
Der Kurs notiert aktuell unter 10€ und damit auf dem mit Abstand niedrigsten Niveau seit dem IPO 2014 welcher zu 16,40€ durchgeführt wurde. Im Vergleich zu 2014 macht Worldline nun etwa den Vierfachen Umsatz und mehr als den 5-Fachen Gewinn. Dennoch notiert die Aktie nun fast halb so hoch wie zum damaligen Zeitpunkt.
Bei einem Kurs von 10€ kommt Worldline noch auf eine Marketcap von €2,8 Mrd bei einem Umsatz von €4,6 Mrd. Worldline wird also zu einem KUV von 0,6 bewertet, obwohl man weiterhin OMDA Margen von knapp 25% erzielt und diese in den nächsten Jahren weiter ausbauen will. Für den FreeCashflow hat man ebenfalls eine Prognose abgegeben, dieser wird bei rund €370 Millionen liegen und auch da ist die Bewertung dann nur noch beim 7,5x des FCF. Das EPS erwarte ich nun nach gesenkter Prognose noch bei rund 0,86€ je Aktie, so dass wir beim KGV auch auf unter 12 liegen.
Im nächsten Jahr will man beim OMDA wieder um €100 Mio wachsen und in 2024 beginnt auch das vielversprechende Joint Venture mit der Credit Agricole. Zusätzlich hat man ein Kostensenkungsprogramm aufgelegt, welches vor allem ab 2025 greifen soll und mit dem man zusätzlich €200 Mio pro Jahr einsparen will.
Für mich war Worldline vor dem Absturz günstig bewertet und ist es jetzt noch mehr, daher gibt es für mich keinen Grund die Position zu verkaufen, im Gegenteil, ich habe die Position etwas aufgestockt.
Ich kann es leider nicht nachvollziehen, aber angeblich wurde das
bei TradeRepublic veröffentlicht. Kann das jemand bestätigen?
Oder meinst du irgendein Forum oder soziales Netzwerk, wo irgendwer dieses Gerücht verbreitet hat?
Woher hast du denn die Info eigentlich?
https://webrate.org/index.php/site/shortsell.nl/
das wäre eine Möglichkeit gewesen was zu erfahren.
Was meinst ihr?
Grundsätzlich müsste der Paymentsbereich doch eher zulegen als abbauen. Und worldline ist neben NEXI der zweite größere europäische Player. BEide Aktien sind ebenso vin Adyen und paypal in den letzten 12 Monaten aber nicht gut gelaufen? Ist da jetzt der Boden ereicht?
Somit liegen die ersten 5 KM des Marathons hinter uns, bis zu den alten Höhen ist es jedoch noch ein langer und vermutlich steiniger Weg...
Der französische Kreditgeber habe einen möglichen Schritt zum Kauf von Aktien von Worldline diskutiert, nachdem seine Aktien in den letzten Wochen eingebrochen waren, sagten die Personen und baten darum, nicht genannt zu werden, da die Informationen vertraulich seien. Credit Agricole möchte eine Rolle bei der Stärkung des Unternehmens spielen, das einen Marktwert von rund 4,1 Milliarden Euro (4,5 Milliarden US-Dollar) hat.
LONDON, 11. Dezember (Reuters Breakingviews) – Gilles Grapinet, CEO von Worldline (WLN.PA), könnte feststellen, dass der Feind seines Feindes ein Freund ist. Der Rückgang des Marktwerts des französischen Zahlungsunternehmens um 60 % in diesem Jahr hat es zu einem attraktiven Übernahmeziel gemacht. Um nicht von einem US-amerikanischen Zahlungsgiganten geschluckt zu werden, könnte Worldline eine Partnerschaft mit dem 10 Milliarden US-Dollar schweren italienischen Rivalen Nexi (NEXII.MI) in Betracht ziehen.
Grapinets Probleme eskalierten im Oktober, als er die Umsatzprognose von Worldline für 2023 senkte. Steigende Betrugsrisiken und regulatorischer Druck in Deutschland hatten das Unternehmen dazu veranlasst, bestimmte Kunden abzustoßen. Seitdem ist der Marktwert von Worldline auf 4,6 Milliarden Euro (4,8 Milliarden US-Dollar) gesunken. Wie Reuters am 1. Dezember berichtete, versucht Grapinet nun, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, indem es versucht, einige Vermögenswerte zu verkaufen.
Das ist möglicherweise nicht die ideale Strategie. Mit einem 7,6-fachen Gewinn von 2024 erscheint Worldline im Vergleich zu Nexi und großen US-Konkurrenten wie Global Payments (GPN.N) und Fiserv (FI.N), die im Durchschnitt mit dem 13-fachen gehandelt werden, günstig. Dennoch ist Worldline nach Angaben von Jefferies immer noch der zweitgrößte Anbieter in Europa, gemessen am Wert der von ihm für Händler abgewickelten Kartentransaktionen, eine Tatsache, die potenziellen Bewerbern nicht entgehen wird.
Das bringt Grapinet auf den Punkt. Anstatt in die Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen, könnte die französische Exekutive eine Fusion mit Nexi in Betracht ziehen. Zusammen würde das Duo zu einem herausragenden Akteur in der europäischen Zahlungsabwicklung für digitale Transaktionen im Laden und online werden. Zusammen haben Nexi und Worldline im Jahr 2022 Transaktionen im Wert von 1 Billion US-Dollar abgewickelt, 19 % des gesamten europäischen Marktes, wie Daten von Jefferies-Analysten zeigen.
Würde Nexi im Rahmen einer All-Share-Transaktion eine Prämie von 30 % anbieten, käme das Eigenkapital von Worldline auf 5,8 Milliarden Euro. Mit Überschneidungen in ganz Europa, einschließlich Italien und Deutschland, könnte der vergrößerte Zahlungsdienstleister laut einer Schätzung von Breakingviews, die auf dem Ergebnis der Übernahme des nordischen Rivalen Nets durch Nexi im Jahr 2020 basiert, jährliche Bareinsparungen vor Steuern in Höhe von 500 Millionen Euro erzielen.
Es wäre schwierig, die Governance auszuarbeiten. Italienische staatlich kontrollierte Unternehmen wie CDP besitzen etwa 17 % von Nexi, was Rom als strategisch erachtet, um die Einführung digitaler Zahlungen im ganzen Land zu fördern. Bei einem reinen Aktienfusionsszenario würden die Anteile der italienischen Investoren wahrscheinlich auf unter 11 % des Eigenkapitals der kombinierten Gruppe schrumpfen.
Unterdessen würde der Anteil der französischen Regierung, der derzeit über die öffentliche Investmentbank Bpifrance bei 4,4 % an Worldline liegt, auf 1,6 % schrumpfen. Aber Paris wäre nicht geneigt, die zweite Geige zu spielen. Um die Beteiligung des italienischen Staates an der fusionierten Gruppe auszugleichen, müssen die Franzosen möglicherweise Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden Euro kaufen, wie Berechnungen von Breakingviews zeigen, auch wenn die endgültige Auszahlung möglicherweise niedriger ausfällt, da der aktuelle Anteil von Bpifrance über zusätzliche Stimmrechte verfügt. Um die französische Regierung zu besänftigen, könnte Nexi Worldline auch anbieten, den Vorsitz einer künftigen gemeinsamen Gruppe zu übernehmen oder einer Beibehaltung einer Notierung in Paris zuzustimmen, eine Vereinbarung, die der Vereinbarung ähnelt, die bei der Fusion getroffen wurde, aus der der französisch-italienische Brillenriese EssilorLuxottica (ESLX) hervorging. PA).
Die Überwindung nationaler Rivalitäten wird nicht einfach sein. Um jedoch das Zahlungs-Know-how in der Region zu halten, sollten Paris und Rom über den Aufbau eines kontinentalen Zahlungs-Champions nachdenken.
KONTEXT-NACHRICHTEN
Worldline erwägt Optionen wie den Verkauf von Vermögenswerten als Teil seiner Bemühungen, die Aktionäre nach einem starken Rückgang des Aktienkurses zu beruhigen, berichtete Reuters am 1. Dezember unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Das Unternehmen verlor Ende Oktober mehr als die Hälfte seiner Marktkapitalisierung, nachdem es seine Finanzziele für das Gesamtjahr gesenkt hatte, was es anfällig für eine mögliche Übernahme machte und das Interesse von US-Konkurrenten und Private-Equity-Firmen weckte, berichtete Reuters unter Berufung auf eine Quelle.
Dies hat bei der französischen Regierung Besorgnis hervorgerufen, die die Situation genau beobachtet und ein von Frankreich geleitetes Angebot für Worldline befürworten würde, sagte eine mit der Denkweise der Regierung vertraute Quelle gegenüber Reuters. Einer anderen Quelle zufolge erwägt der französische Kreditgeber Credit Agricole, bereits ein bestehender Partner des Zahlungsunternehmens, den möglichen Kauf von Anteilen des Unternehmens.