Muss ein DFB-Spieler die Hymne singen?
Du hast doch den Thread eröffnet. Also verdreh hier nicht die Tatsachen!
Fakt ist trotzdem, dass es einen Zusammenhang zwischen Patriotismus und Nationalstolz und weiterführend auch Nationalismus gibt. Wie stark der ausgeprägt ist und sich entwickelt, liegt unter anderen daran, wie stark man das an sich rankommen lässt und sich selbst hinterfragt. Niemand behauptet aber hier, jeder Patriot würde zwingen zum Nazi werden. Aber wenn die Leute, die im nationalen Überschwang auch vor den Gefahren warnen, als Nörgler abgestempelt werden, dann stimmt tatsächlich etwas nicht, denn dann ist es mit der Selbstreflektion nicht weit her.
Ich seh es im Grunde ähnlich wie du. Es ist eine rein sportliche Sache. es ist nunmal das höchste sportliche Ziel für einen Fussballer, Weltmeister zu werden. Dafür muss man in der Nationalmannschaft spielen. Nur ist es doch purer Zufall, ob ich für Polen, Deutschland oder Frankreich spiele. Hängt nur davon ab, wo mich meine Eltern zur Welt gebracht haben und dann mit mir hingezogen sind, so dass man dort dann lebt und für diese Nationalammannschaft dann spielt. man siehts ja an den beiden Boatengs noch krasser. der eine hat sich für Ghana entschieden, der Andere für Deutschland.
Jetzt zu verlangen, er muss die deutsche Hymne singen? Ja wieso eigentlich? Respekt vor was muss man da haben? Vor dem Konstrukt Nationalstaat? Man spielt für sich und seine Mannschaft. Ob man man auch für seine Nation spielt und erst recht singt, muss doch jeder für sich entscheiden dürfen.
Jüngstes Beispiel = Nasri
Er sorgte für die Schlagzeile - EM-Eklat: Nasri nennt Reporter "Hurensohn" -
Er hat aber das französiche Teamtrikot an. Es gehört sich nicht.
Ebenso wie in meinem Land der Arnautovic. Er hat bis vor kurzem auch geglaubt er kann hier jedem auf den Kopf sch... Falsch gedacht!
Ein gewisses Maß an Anstand muss sein und dazu gehört eben auch die Hymne des Landes zu singen, dass einen ausgewählt hat für sich zu spielen. Will man es nicht kann man immer noch liebend gerne wo anders spielen, aber ob sich das rechnet wage ich zu bezweifeln. (Jetzt mal Deutschland als Standpunkt hergenommen ^^)
Und warum das Nichtmitsingen erst zum Problem wird, wenn kein reines deutsches Ahnenblut durch die Adern fliesst?
Mit dem Vorbild hast du natürlich recht. Ich bin durchaus dafür, das National-Sportler versuchen sollten Vorbildhaft zu sein, auch wenn sie natürlich auch nur Menschen sind.
Was für eine seltsame Diskussion. Die sollen ihre Familien ehren und lieben, sich engagiert dem Spiel hingeben und das maximum leisten, das Grundgesetz achten und mit Leben füllen. Und wenn sie auch Bock auf Nationalhymne singen haben, dann sollen sie das machen.
Außerdem hat nicht das Land den Spieler ausgewählt, wie du dich ausdrückst, sondern der Spieler hat eine Topleistung im Verein gebracht und der Bundestrainer wählt ihn dann aus. Ein Land kann niemanden auswählen.
Und was hat es denn mit Anstand zu tun, ein Lied zu singen? Schon mal dran gedacht, dass nicht jeder Mensch etwas mit dem Konstrukt Nationalsstaat anfangen kann? Oder manch einer singt einfach nicht gern. Manch einer fühlt sich auch nicht nur als Deutscher. etc. pp
Und das Argument, liebend gern woanders zu spielen, ist ja lächerlich. Man kann es sich eben nicht aussuchen. Meist hat man nur ein Land, in dem man aufgewachsen ist und dort auch lebt. Wenn man sich sportlich für das beste Team dieses Landes qualifiziert hat, dann kann man das doch nicht jemanden verwehren, nur weil er ein Lied nicht singen will. Damit beraubt man dem Mensch ja seiner beruflichen Ziele. Das kommt ja fast einem Berufsverbot gleich oder zumindest der beraubung einer Karrierechance aufgrund von Nebensächlichkeiten. Wo fangen wird denn dann im Berufsleben an? Verweigern wir bald Homosexuellen den Aufstieg in Chefetagen von Unternehmen, weil sein Lebensstil aus der Sicht mancher Hardliner nicht anständig ist?
wenn du gern über früher sprechen möchtest, dann mach das im stühlchenkreis, denn 1990 war auch das internet noch nicht so verbreitet. und ganz früher hatten wir noch nen kaiser, da hätte es die diskussion eh nicht gegeben.
wir reden über hier und jetzt!
Admin: Ganz ehrlich: Das ist nicht mein hier, heute und jetzt.
Übrigens: Wer mitsingt besingt unter anderem das Recht und die Freiheit in Deutschland. Und da passt ein Mitsingzwang nicht dazu. Wir blühen im Glanze des Glückes die Freiheit der Wahl zu haben.
Bei der Formel 1 singt der Sieger ja auch nicht die Hymne mit, wenn er auf dem Podest steht.
#1 @ Katjuscha: ''wenn kein reines deutsches Ahnenblut durch die Adern fliesst?''
Das meine ich zB. mit links und rechts ;-)
Tja da dürften der Oli oder der Rudi wohl noch etwas mehr Anstand zeigen. Nich wahr?
- Schublade auf -> Ecki reinstopf -> Schublade zu -
#2 @ Katjuscha: Meine Richtigstellung zum vorherigen Post. Ich wollte hier lediglich andeuten wie die Spieler eben ein ganzes Volk repräsentieren, ich weis nicht inwieweit man das verstehen konnte. Und das hat mit Nationalstaat nichts zu tun. Und in einer weltweiten Presse steht nun eben Deutschland, Frankreich oder Dschibuti und nicht die Namen aller Spieler.
Und ja, es ist eine Frage des Anstand ob ich Leute, beleidige, Sie gar anspucke, angreife, oder Ihnen ins Gesicht trete. Wobei bei letzterem schon einiges mehr fehlt als wie eine Hymne nicht zu singen, da muss ich dir allerdings recht geben.
Aber zur Ehrenrettung der Nationalhymne:
Man muss nur einmal die Hymnen miteinander vergleichen. In fast allen Hymnen ist von Ehre, Blut, Waffen und Kampf die Rede. Bei uns geht es um Einigkeit, Recht, Freiheit und Glück. Die Romantik des 19. Jhrdts hat ihre Spuren hinterlassen. Sehr zum Vorteil der Hymne. Und rein musikalisch sieht es auch gut aus. Das Ganze war zunächst kein fertiges Gebilde. Es gab nur den Text. Später wurde ein Violinenquintet (?) als Grundlage der Musik genommen. Auch sehr vorteilhaft. In anderen Ländern sind es erkennbar einfältige Märsche. Einmal abgesehen von Italien vielleicht die musikalisch beste Hymne. Zumindest stark überdurchschnittlich. Vor ein paar Jahren sang einmal eine Opernsängerin vor einem Spiel die Hymne. Das ging mir durchaus ein bisschen unter die Haut.
durch meine beruflichen tätigkeit - weiß ich aber, dass sehr viele dieser imigranten öffentlich über unseren staat schimpfen. "worte wie "scheiß deutschland"dummer deutsche", in ....land ist es besser, usw.". aber egal - das machen auch deutsche. ich schimpf auch oft genug darüber.
ich weiß auch das der überwiegenste teil dieser migranten neutral zu deutschland steht und das in ordnung ist. das herkunftsland aber vermutlich immer noch an erster stelle steht - und das ist auch in ordnung. ich selbst, wenn ich immigrant wäre, würde da vermutlich anders handeln.
auf der anderen seite muss man die migranten auch verstehen - bei uns sinds die "Türken", "russen" usw. und im herkunftsland die "deutschen". da entsteht natürlich auch ne große zerrissenheit für die menschen - da man vermutlich nirgends richtig dazugehört. das kann auch frust erzeugen.
Und ob die den Titel holen oder nicht ist mir auch schnurz. Deswegen krieg ich keinen Herzkasper.
Ich freue mich auf die Bundesliga, da ist man noch ganz bei seinem Verein. Ohne Nationalhymne, aber mit dem Badner Lied. Denn wo man singt, da laß dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder.
Ist homosexuelles Verhalten beispielsweise für dich anständig? Ich sag jetzt mal einfach, Ja, du hast keine Probleme mit Homosexuellen. Aber es gibt sicherlich Leute, die das anders sehen. Darf dann beispielsweise ein Unternehmensleiter einem Angestellten die Karriere verbauen, weil der Arbeitnehmer schwul ist?
Ich will darauf hinaus, dass du nicht die Definitionsgewalt darüber hast, was anständig ist und was nicht. Ein Lied mitzusingen muss jeder selbst beurteilen. Und wer das nicht will, dem darf man nicht die Karriere wegen so einer Kleinigkeit verbauen.
Wenn du das erntshaft anders siehst, muss ich ja letztlich zu der Erkenntnis kommen, dir gehts um Nationalpatriotismus, und jeder, der nicht deine Meinung teilt, wäre nicht anständig. Und aus diesem Denken können Gefahren entstehen. Insofern ist das natürlich auch eine politische Definition. Aber in das rechts/links Denken ist nicht derjenige verfallen, den du da zitiert hast. ecki hat mit seiner Frage zum Ahnenblut nur auf andere Postings reagiert.
"ich habe einen Wunsch für die Zukunft ... dass meine Urenkel aufwachsen ohne Fahnenappell, ... ohne Staatsbürgerkunde ... und das nie wieder Leute mit Fackeln an den hohen Leuten vorübergehen"
Frau Spira wusste wovon sie redet, denn sie hat das zwei Mal erlebt, erst bei den Nazis und dann bei den Stalinisten. Jede Form von Kult, sei es auf Personen oder Völker oder Staaten kann nur ins Verderben führen. Und eine Pflicht auf Abfeiern von Liedgut aufgrund der Zugehörigkeit zu einem angeblichen Volk oder einem Nationalstaat empfinde ich als keine gute Entwicklung.
Er lebe in der dritten Generation in Deutschland, so Özil, der im Gelsenkirchener Stadtteilteil Bismarck aufwuchs. "Und jetzt bin ich stolz darauf, für Deutschland hoffentlich den EM-Titel zu holen." Für ihn habe es nie etwas anderes gegeben, als für Deutschland spielen zu wollen. "Ich habe alles richtig gemacht."
Auszug aus
http://www.n-tv.de/sport/sport_fussball_em/...den-article6593241.html
Aber angeblich gilt das alles nicht, solange er nicht mitsingt?
Deutsche, die singen, natürlich auch.
Es ist einfach zu lange Pause zwischen den Spielen.
Da kommt jedes noch so idiotische Thema hoch.
dann ist auch eine diskussion ueberfluessig.
es kam halt der verdacht auf. dass man nicht mit leib und seele dazu steht.
deshalb kam die diskussion auf.