China - Der Aufstieg zur Welmacht Nr.1
Neben einer strengeren Geldpolitik plant China weitere strategische Entscheidungen. Das Land will sich offenbar mit riesigen Investitionen als Technologieführer etablieren. Die Volksrepublik erwägt Insidern zufolge, in den kommenden fünf Jahren bis zu 1,5 Billionen Dollar in ausgesuchte Industrien zu investieren. Sieben Branchen stehen demnach im Fokus:
* alternative Energien,
* Biotechnologie,
* neue Informationstechnologien,
* hochwertige Produktionsanlagen,
* moderne Werkstoffe,
* Autos mit alternativen Antrieben sowie
* energiesparende und umweltfreundliche Technologien.
Ralf Heß 30.12.2010
Für viele angeschlagene Staaten scheint das Reich der Mitte der letzte Rettungsanker zu sein.
In der Europäischen Union wächst die Angst vor einer finanziellen Abhängigkeit von der Volksrepublik China. Chinesische Unterhändler kaufen sich in immer mehr europäischen Unternehmen ein. Auf der Einkaufsliste stehen nicht nur die großen Namen der europäischen Industrie, auch Häfen und Infrastruktur sind von besonderem Interesse.
Laut dem konservativen amerikanischen Think Tank "Heritage Foundation" investiert China derzeit etwa 36,7 Milliarden US-Dollar in Europa. Diese Investitionen sind gerade in den finanziell angeschlagenen EU-Staaten höchst willkommen. Unterstützen diese doch die Staaten bei der Bewältigung der eigenen Haushaltskrise. In der EU-Kommission dagegen werden die chinesischen Investitionen zunehmend als Problem angesehen.
Die Volksrepublik China hat in den vergangenen Jahren ein beträchtliches Vermögen aufgebaut. Peking besitzt Devisenreserven im Wert von etwa 2,4 Billionen US-Dollar. Verschiedenen Schätzungen zufolge sind davon etwa 500 bis 625 Milliarden in Anleihen aus EU-Staaten angelegt.
Seit der Verschärfung der Schuldenkrise in Europa beginnt die Volksrepublik dieses Vermögen nun mehr und mehr als politischen Trumpf einzusetzen und kauft sich damit in strategisch wichtige Schlüsselunternehmen ein.
In Griechenland, Portugal und Italien sind chinesische Einkäufer herzlich willkommen
Der griechische Hafen von Piräus ist ein solches strategisches Investment. Der chinesische Logistik Konzern Cosco hat dort im Oktober 2009 für die nächsten 35 Jahre das Management von zwei Pieren übernommen. Die griechische Seite beziffert das Volumen der Investition auf 3,3 Milliarden Euro. Der Cosco-Präsident, Wei Jiafu, sagte bei der Vertragsunterzeichnung in Athen:
Wir wollen Piräus zum Knotenpunkt des Containerverkehrs zwischen Fernost und Osteuropa - sowie dem Balkanraum - ausbauen.
Die derzeitige Umschlagskapazität von etwa 1,6 Millionen Containereinheiten (TEU) soll in der kommen Zeit auf 3,7 Millionen TEU erweitert werden. Darüber hinaus hat das Reich der Mitte bei griechischen Werften Schiffe im Wert von 270 Millionen US-Dollar geordert. Ein Auftrag, der in dieser strategisch wichtigen griechischen Branche dankend angenommen wurde.
Auch andere finanziell angeschlagene EU-Staaten sind in den Fokus chinesischer Unterhändler geraten. Der größte portugiesische Energieversorger Energias de Portugal (EDP) unterzeichnete jüngst ein Abkommen mit China Power International (CPI). Damit kann CPI zunächst eine Minderheitsbeteiligung von zwei bis fünf Prozent an EDP übernehmen. Eine spätere Aufstockung ist dabei explizit nicht ausgeschlossen.
In Irland planen chinesische Investoren eines der größten Kongresszentren. In Italien unterzeichnete Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao kürzlich zehn Handelsabkommen im Gesamtwert von 2,25 Milliarden Euro. China möchte in erster Linie in verschiedene Häfen und die Infrastruktur in Süditalien investieren. Zum Dank für dieses Engagement Pekings lies der italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi das Kolosseum in Rom rot anstrahlen - zu Ehren des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao, der diese Investition möglich gemacht hat.
Aber auch Staaten, die bislang noch finanziell relativ stabil waren, geraten immer mehr in den Fokus. Derzeit scheint es kaum vorstellbar, dass dem Hamburger Hafen etwas Vergleichbares drohen könnte, wie dem Hafen von Piräus. Trotzdem hat Cosco dem Hamburger Senat gedroht, er leite seine Container zu anderen Häfen um, sofern nicht die seit langem geplante Elbvertiefung komme. Darüber hinaus fordert der Cosco-Präsident Jiafu eine Beteiligung am Hafen. Bei der Wirtschaftskonferenz "Hamburg Summit" im November diesen Jahres sagte er: "Wir wollen hier Geld investieren und nichts mit nach China nehmen".
Cosco sei auch weiterhin an einer Beteiligung am Hafen interessiert. Im größten deutschen Hafen löscht das Unternehmen derzeit etwa 10.000 TEU und steht damit für etwa ein Drittel des gesamten Umschlags. Für das Jahr 2011 plant Cosco eine Erhöhung auf etwa 14.000 TEU. Die Drohung einer Verlagerung Coscos in einen anderen Hafen wäre damit existenziell für die Stadt. Am 27. November stellte der Hamburger Senat unter der Führung des Ersten Bürgermeisters Christoph Ahlhaus daher erwartungsgemäß eine Beteiligung Coscos am geplanten Terminal Steinwerde in Höhe von 10 bis 20 % in Aussicht.
Staatsanleihen aus den klammen EU-Staaten werden immer interessanter für China
Jedoch nicht nur strategische Unternehmensankäufe sind derzeit interessant für chinesische Unterhändler. Auch europäische Staatsanleihen werden als lohnenswerte Investition angesehen. Ministerpräsident Jiabao reiste kürzlich durch die klammen südeuropäischen EU-Staaten. Dort sagte er bezüglich Griechenlands: "Gute Freunde sind da, um zu helfen, wenn es einer braucht".
Dabei betonte er, dass, sobald Griechenland wieder zurück an die Finanzmärkte kehre, China selbstverständlich bereit sei, Staatsanleihen von dort zu erwerben,. Vergleichbare chinesische Angebote gibt es auch gegenüber Portugal. Auch Irland hofft verstärkt auf eine Unterstützung aus Peking.
Das chinesische Angebot jedoch, die angeschlagenen EU-Staaten zu unterstützen, ist sicherlich nicht nur als reiner Freundschaftsdienst gedacht. Bieten diese Staaten doch die Möglichkeit die chinesischen Devisenreserven langsam und vorsichtig von US-Dollar in Euro umzuschichten und damit die Gefahr einer Abwertung zu streuen. Darüber hinaus erhält die chinesische Seite Einfluss auf die innereuropäische Politik.
In den USA führte diese Abhängigkeit bereits zu einigem Frust. Hillary Clinton, US-Außenministerin, sagte bei einem Gespräch mit dem australischen Premierminister Kevin Rudd im März 2009 :
Wie soll man mit seinem eigenen Banker hart verhandeln?
Auch in der Europäische Union mehren sich daher die Stimmen, die vor einem weiteren chinesischen Einfluss auf die EU warnen. Energiekommissar Günther Oettinger sagte im Rahmen der "Berliner Wirtschaftsgespräche" im September diesen Jahres: "Wir verkaufen unsere Zukunft an Dritte!".
Weiter entwarf er die Drohung, dass es seit langem nicht mehr um G7 oder G20 gehen. Vielmehr gehe es um G2 oder G3. "Entweder wird Europa der Dritte im Bunde mit China und den USA oder Peking und Washington entscheiden ohne uns", so Oettinger.
Der Europäische Handelskommissar Karel de Gucht sieht den chinesischen Einfluss ebenfalls sehr kritisch. Kürzlich empfahl er das Prozedere für die Verhängung von Strafzöllen für den Import von Waren zu Dumpingpreisen in die EU zu verändern. Die Kommission musste in der Vergangenheit mehr und mehr festgestellt, dass sich verschiedene EU-Staaten systematisch auf die Seite Chinas schlugen.
Der chinesische Einfluss in der Welt wächst
Das derzeitige wirtschaftliche und vor allem finanzielle globale Umfeld sorgt für große Unsicherheiten auf den Finanzmärkten. Die Frage ob - und wenn ja wie lange - der US-Dollar und der Euro stabil bleiben, birgt ein Gefahrenpotential, die eigenen Devisenreserven zu verlieren. Gleichzeitig jedoch sorgt es ebenfalls dafür, dass sich große Investitionsmöglichkeiten auftun. Die finanzielle Situation der USA entwickelt in Teilen der Welt ein immer deutlicher zu Tage tretendes Vakuum.
Auch Deutschland oder Frankreich sind derzeit nicht in der Lage oder willens, die finanziell angeschlagenen Staaten und Unternehmen vor dem Zugriff eines Dritten zu schützen. Wäre es vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen, dass China Anteile an europäischen oder amerikanischen Unternehmen erwerben könnte, ist dies derzeit aufgrund der Schuldenkrise in den USA und der EU ein immer alltäglicher werdendes Phänomen.
Für viele angeschlagene Staaten scheint China der letzte Rettungsanker zu sein. Während amerikanische und europäische Banken derzeit froh sind, wenn sie es schaffen, sich selbst ohne staatliche Hilfe über Wasser zu halten, nutzt die chinesische Politik die Gunst der Stunde und springt mit den eigenen Devisenreserven in die Bresche. Für die Volksrepublik ist der Zeitpunkt gekommen, jetzt die in jahrelanger Arbeit erwirtschaftete Dividende einzufahren. Die Freundschaftsbekundungen Jiabaos gegenüber den angeschlagenen EU-Staaten dagegen sind wohl kaum mehr als eine diplomatische Floskel, mit der den Staatschefs dieser Länder der Kaufvertrag über Europa schmackhaft gemacht werden soll.
Artikel-URL: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33917/1.html
http://is.gd/kapcZ
wer hätte das vor 20 jahren gedacht?
Bald wird auch der letzte verbliebene Pfeiler(das Militär) der US Hegemonialmacht
fallen und China wird das Ami Gesocks aus seinen Machtbereich vertreiben.
Go China Go!
"Die Zeit der Machtprojektion "geht mit alarmierendem Tempo zu Ende", schrieb Andrew Krepinevich, Präsident des Washingtoner Think Tanks Center for Strategic and Budgetary Assessments, jüngst in einer Studie über die Notwendigkeit der "AirSea Battle"-Doktrin. Staaten wie Iran und China setzten alles daran, die Machtprojektion der USA im Westpazifik und im Persischen Golf zu erschweren oder gar zu unterbinden - indem sie die Amerikaner zu immer größerem Aufwand und damit zu höheren Ausgaben zwingen. Es könnte sein, so Krepinevich, "dass die USA den Verlust des Zugangs zu diesen Regionen akzeptieren müssen"."
Hier ein Video special zu China
http://www.spiegel.de/flash/0,,25014,00.html
das kann noch heiter werden....
Was ist denn heute los? Noch eine Quelle die von China als Weltmacht Nummer eins spricht...
Und wer war mal wieder allen vorraus? der Pate! *gg*
Das asiatische Jahrhunert hat endgültig begonnen. In den nächsten 50-100 Jahren
wird sich nix mehr daran ändern. Der westen speziell die USA werden daran schwer zu
knappern haben. Hoffentlich werden sie/wir das früher oder später akzeptieren und nicht zu
militärischer Gewalt greifen. Wobei ich bei den Amis da so meine Bedenken habe...
China auf dem Weg zur Weltmacht Nummer Eins
(von Andreas Lambrou)
Gerade in Bezug auf China ist es immer wieder atemberaubend, in welchem Tempo der Aufstieg zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt vollzogen wurde. Obwohl die Grundsteine hierfür bereits in den 80er und 90er Jahren gelegt wurden, erlangte China vor allem in den letzten 10 Jahren seine entscheidende Bedeutung. Um dies zu verdeutlichen: Vor 10 Jahren verbrauchte China rund 13% des global geförderten Kupfers. Heute sind es bereits rund 30% und ein Ende dieses Booms ist nicht abzusehen, denn die Pro-Kopf Nachfrage liegt erst auf halbem Wege, zu einer fertig industrialisierten Volkswirtschaft. Die wirtschaftliche Stärke Chinas ist mittlerweile unübersehbar. In den letzten 10 Jahren stieg das Bruttoinlandsprodukt von 1,2 Billionen auf 5,7 Billionen US-Dollar, ein Anstieg um den Faktor 4,75. Unter den 10 größten Weltkonzernen sind 3 chinesische. Die Devisenreserven Chinas belaufen sich auf 2,6 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: die EU besitzt lediglich 300 Mrd. US-Dollar an Devisenreserven. Nicht weniger, als 56,5 Milliarden US-Dollar investierte China allein im vergangenen Jahr in Afrika und war damit der mit Abstand größte Investor in einem der rohstoffreichsten Kontinente der Erde.
Es besteht kein Zweifel mehr daran: China wird die USA als Weltmacht Nummer Eins ablösen.
Die Volkswirte von Goldman Sachs gehen bereits seit Jahren davon aus, dass die Wachablösung" im Jahr 2027 geschieht. Doch aktuellere Prognosen, die den rasenden Wirtschaftsaufschwung in China und die lethargische Erholung in den USA berücksichtigen - wie jüngst von der Investmentbank Standard Chartered prognostiziert - kommen zu dem Schluss, dass China die USA bereits 2020 eingeholt haben wird. Das britische Wirtschaftsmagazin Economist" rechnet schon 2019 mit diesem weltwirtschaftlichen Großereignis.
Auch Indien, das bisher kaum beachtet wurde, wird neben China in den nächsten 10 Jahren die große Weltbühne betreten. Indien schaffte im vergangenen Jahrzehnt eine Verdreifachung seines Wirtschaftsaufkommens und steht heute ungefähr da, wo China vor 15 Jahren stand. Also kurz bevor es in der Welt ein höheres Maß an Beachtung fand.
Chinas Rohstoffnachfrage wird sich noch einmal verdoppeln
von Andreas Lambrou
Es ist heute sicher absehbar, dass sich Chinas Rohstoffnachfrage bis zum Zeitraum zwischen 2015 bis 2020 noch einmal rund verdoppeln wird. Nach wie vor sehe ich keine Großprojekte, welche diese unmittelbar bevorstehende Zusatznachfrage von heute auf morgen decken könnten. Viele riesige Investment-Vorhaben, die sich auch nur bei konstant hohen Rohstoffpreisen rechnen, werden erst in 3 bis 5 Jahren in Produktion gehen.
Egal ob Uran, Öl, Gold, Silber, Palladium, Platin, Getreide, oder Fleisch, fast überall erwarte ich zumindest für weitere 2 bis 3 Jahre erhebliche Engpässe und steigende Kurse. Natürlich unterbrochen von Korrekturen, die auch in diesem Jahr willkommene Gelegenheiten zum Aufstocken bzw. Einstieg in Rohstoffaktien bieten werden. Rohstoffe haben 2010 die meisten Anlageklassen deutlich hinter sich gelassen. Rohstoff Produzenten haben sich im Großen und Ganzen hervorragend entwickelt, obgleich die Performance bspw. im Goldminensektor sogar noch hinter der Goldpreisentwicklung zurückblieb. Die Entwicklung der Explorationsaktien war weiterhin deutlich zweigeteilt. Einerseits gab es die einen wenigen Top-Performer und andererseits einen Großteil an Aktien, die ihren Anlegern keine Gewinne und teils sogar nur herbe Verluste einbrachten. Dies bestätigt mir, dass von Übertreibungen bislang keine Spur zu sehen ist.
Ich bin deshalb sicher, dass sich die Gewinne noch beschleunigen werden, wenn erstmal der Gesamtmarkt von der Euphorie angesteckt wird - vergleichbar mit den Technologie- und Internetaktien vor 10 Jahren - die ich aktuell höchstens in den zaghaften Anfängen sehe. Wer jetzt Rohstoffaktien kauft, der wird gerade noch rechtzeitig dabei sein, wenn so sprichwörtlich in Kürze: die Post abgeht".
Herzliche Grüße
Ihr Andreas Lambrou
Hinweis: Andreas Lambrou ist Chefredakteur des Börsendienstes Rohstoff Investor. Bei welchen Rohstoffaktien in diesem Jahr "die Post abgeht", erfahren Sie, wenn Sie sich für einen 3-monatigen Test von Rohstoff Investor entscheiden. Hier erfahren Sie alles weitere: Rohstoff Investor
http://goo.gl/wTerS
wo er recht hat!
Zeitpunkt: 26.06.13 13:06
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Nachfolge-ID der Werbe-ID rechner1
Größte Metropole der Welt
China plant 42-Millionen-Stadt
Ist es Großstadtplanung oder Größenwahn? China will im Süden des Landes neun Metropolen zusammenlegen. Entstehen soll so die gewaltigste Megacity der Welt - 26-mal so groß wie London.
Shanghai - 42 Millionen Einwohner auf einer Fläche doppelt so groß wie Wales: Eine neue Megastadt soll der neue chinesische Wirtschaftsstandort werden - noch vor Shanghai und Peking. Das berichten CNN und die britische Zeitung "The Telegraph".
Demnach wollen Stadtplaner im Perlflussdelta im Süden Chinas neun Städte zu einer einzigen fusionieren (siehe Karte). Die neue Stadt soll vom jetzigen Guangzhou bis nach Shenzhen im Norden von Hongkong reichen. Laut Plan soll damit eine Stadtfläche von 16.000 Quadratmeilen (41.440 Quadratkilometer) entstehen. Die Megacity wäre demnach 26-mal so groß wie London.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,741994,00.html
Zeitpunkt: 26.06.13 13:08
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Nachfolge-ID der Werbe-ID rechner1