Der Markt rettet sich selbst


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Neuester Beitrag: 27.06.10 14:45
Eröffnet am:17.10.08 21:41von: watergateAnzahl Beiträge:178
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6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannDeutsche Banken haben noch die alten zu

 
  
    #101
26.01.09 20:45
hohen Übernahmen in ihren Büchern. Hier besteht noch akuter Abschreibungsbedarf.

Da die meisten deutschen Mittelstandsfirmen in privater Hand sind, kann man von einer ruhigen Lage in Deutschland ausgehen. Aber auch diese Firmen sind auf Kredite angewiesen, deshalb umwirbt sie ja der Warrent Buffet so gerne.
Solide Firmen mit geringen Verschuldungsstand sind attraktiv.  

6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannEuropäischen Aktien drohen milrd. Abschreibungen

 
  
    #102
1
26.01.09 20:49

Europäische Aktien

Es drohen milliardenschwere Abschreibungen  
Auch der Marktwert von Alcatel ist seit der Übernahme von Lucent auf ein beso...

Auch der Marktwert von Alcatel ist seit der Übernahme von Lucent auf ein besorgniserregendes Niveau gestürzt

26. Januar 2009 Den Unternehmen im Leitindex für europäische Aktien Stoxx 600 drohen Goodwill- Abschreibungen in Höhe von umgerechnet 166 Milliarden Euro. Das zeigen Daten von Bloomberg. Die Abschreibungen sind Folge der überhöhten Kaufpreise, die Unternehmen in diesem Jahrzehnt bei Übernahmen gezahlt haben.

Welche Risiken dieser Bilanzposten darstellt, wird daraus ersichtlich, dass der Marktwert von Alcatel-Lucent, Telecom Italia und 26 weiteren Unternehmen im Europa-Index Stoxx 600 bereits niedriger liegt als die in den Bilanzen ausgewiesenen aktivierten Kosten von Übernahmen.

 

Als Goodwill wird der Firmenwert bezeichnet. Bei einer Übernahme berechnet er sich als Differenz zwischen dem Substanzwert des erworbenen Unternehmens und dem Kaufpreis. Steigen die Aktienkurse, nimmt kaum jemand Notiz von den Goodwill-Ansätzen in der Bilanz. Bei sinkenden Kursen sehen die Bilanzvorschriften jedoch vor, dass Verschlechterungen des Goodwill-Wertes vom Gewinn abgezogen werden müssen.

Anleger ziehen Konsequenzen

Einige Anleger haben daraus bereits Konsequenzen gezogen. Credit Suisse Asset Management, Banque Martin Maurel und Neuflize OBC Asset Management, die insgesamt 633 Milliarden Dollar verwalten, machen einen Bogen um Gesellschaften, bei denen Verluste aus Unternehmenskäufen drohen. Neben niedrigeren Gewinnen und Aktienkursen befürchten sie eine geringere finanzielle Flexibilität der betroffenen Unternehmen, was die Expansion hemmen dürfte.

„In den ersten sechs Monaten des Jahres wird das am Aktienmarkt eine Rolle spielen“, erwartet Bob Parker, Vize- Chairman von Credit Suisse Asset Management in London. „Wenn etwas mit X bewertet wurde und jetzt weniger als X wert ist, sollte sich das im Aktienkurs niederschlagen. Bei Unternehmen, die jetzt schon unter Druck stehen, wird der Druck anhalten.“

Übernahmen im Volumen von 5 Billionen Euro

In diesem Jahrzehnt beläuft sich das Volumen der in Europa getätigten Übernahmen auf knapp 5 Billionen Euro. Spitzenreiter war der Kauf der niederländischen Bank ABN Amro durch eine Gruppe unter der Führung der Royal Bank of Scotland im Jahr 2007 für gut 73 Milliarden Euro. Insgesamt haben die Käufer dabei rund eine Billion Euro über den Substanzwert der Unternehmen hinaus gezahlt, zeigen Bloomberg-Daten.

Der Kurseinbruch an den Aktienmärkten schmälert jetzt den Goodwill-Wert. 2008 sackte der marktbreite Stoxx-600-Index um 46 Prozent ab und verzeichnete damit das schlechteste Jahr seit Beginn der Datenerhebung 1987. Für den amerikanischen Benchmarkindex Standard & Poor's 500 ging es um 38 Prozent abwärts, so viel wie zuletzt vor 71 Jahren. Diesen Wertverlust müssen die Unternehmen im Goodwill ausweisen.

Laut den Analysten von JPMorgan Chase ist weltweit mit Abschreibungen zu rechnen, die höchsten stehen jedoch in Europa an. Eine 2005 eingeführte Änderung der IFRS- Bilanzrichtlinien sieht vor, dass der Goodwill-Ansatz in der Bilanz jährlich an den Marktwert angepasst werden muss. Zuvor konnte der Goodwill über Jahrzehnte abgeschrieben werden.

Abschreibung in Milliardenhöhe

Alcatel-Lucent, die Nummer Eins bei Telefon- Festnetzausrüstung weltweit, muss voraussichtlich die gesamten 6,6 Milliarden Euro Goodwill abschreiben. Seit der Übernahme von Lucent Technologies durch Alcatel SA im November 2006 hat der Konzern Verluste von mehr als 4,6 Milliarden Euro verbucht. Der Marktwert ist von 27,4 Milliarden Euro auf 3,5 Milliarden Euro eingebrochen.

Die größte Diskrepanz zwischen Goodwill und Marktwert innerhalb des Stoxx 600 gibt es bei der Royal Bank of Scotland. Am 19. Januar teilte die Bank mit, sie erwäge, bis zu knapp 21 Milliarden Euro auf vergangene Akquisitionen abzuschreiben. Gleichzeitig schnürte der Staat ein Hilfspaket für das Kreditinstitut, das ihm eine Beteiligung von bis zu 70 Prozent an der Royal Bank bescheren wird. Der Aktienkurs der in Edinburgh beheimateten Bank sackte an dem Tag um 67 Prozent ab.

Es gibt auch eine gute Seite

Einen Goodwill von 44 Milliarden Euro hat Telecom Italia in den Büchern stehen, verursacht durch den Kauf eines inländischen Mobilfunkkonkurrenten im Jahr 2005. ende 2008 lag der Marktwert des Telekomkonzerns bei 20,1 Milliarden Euro. Insgesamt hatten die Unternehmen im Stoxx 600, bei denen zum Jahresende 2008 der Goodwill den Markwert überstieg, einen gesamten Goodwill von 145 Milliarden Euro in ihren Büchern stehen. Das sind 56 Milliarden Euro mehr als die kombinierte Marktkapitalisierung der Unternehmen.

Eine gute Seite haben die Abschreibungen jedoch, findet Guillaume Duchesne, Aktienstratege bei Fortis Private Banking in Genf. Sie dürften den Anlegern wieder mehr Vertrauen geben, dass die Unternehmenszahlen die tatsächliche Lage spiegeln.

Hohe Abschreibungen bei Mobilfunkanbietern im Jahr 2002 waren der Startschuss für eine im Jahr 2003 einsetzende vier Jahre anhaltende Rally. „Kurzfristig ist es sehr negativ, aber es hat einen reinigenden Effekt“, sagt Duchesne.

 

 

Text: Bloomberg

 

Bildmaterial: Reuters

 

6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannDie Banken bekommen wieder Aufträge

 
  
    #103
1
26.01.09 20:53
Die Fusionswelle in der Pharma- und Chemieindustrie ist Balsam für die Wunden der Banken. Endlich können sie mal wieder Geld verdienen und es geht um Milliarden.

Zum Beispiel die Pifzer-Übernahme von Wyeth:
Mit diesem Mega-Deal mitten in einer der schwersten Wirtschaftskrisen der Geschichte gibt Pfizer dem am Boden liegenden Geschäft der Investmentbanken wieder etwas Auftrieb. So dürfen sich allein die Berater von Wyeth, Morgan Stanley und Evercore Partners, Gebühren in Höhe von rund 125 Mio. Dollar teilen. Auf der Seite von Pfizer können die Berater von Bank of America, Goldman Sachs, JP Morgan, Barclays und Citigroup endlich wieder einen großen Auftrag bearbeiten.  

1280 Postings, 5891 Tage watergatepfizer hält sich also daran

 
  
    #104
26.01.09 21:07
sich am eigenen zopf aus dem sumpf zu ziehen. die idee und den wunsch haben vermutlich viele AGs aber nicht die kraft. was spräche gegen einen kauf - demnächst.  

6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannWas spricht gegen eine Finanzierung einer Übernahm

 
  
    #105
26.01.09 21:18
Übernahme?
Bzw. wenn eine Übernahme mit Finanzierung über einige Banken stattfindet, was spricht dann gegen die Banken oder was spricht dann noch für die Finanzkrise?

Diese Banken, die so etwas finanzieren, die können doch nicht so stark betroffen sein. Ergo verdienen sie wieder viel viel Geld.  

1280 Postings, 5891 Tage watergate@marlbo

 
  
    #106
30.01.09 15:15
eigentlich müsste man sagen: ja.
leider gab es in letzter zeit zu viele irrtümer. ganz nach dem motto: der anschiss lauert überall.  

1280 Postings, 5891 Tage watergateich sach nur: obskur

 
  
    #107
30.01.09 15:34
Hongkong bekämpft Finanzkrise mit Shopping-Marathon
30/ 01/ 2009

XIANG GANG (HONGKONG), 30. Januar (RIA Novosti). Am 8. Februar findet in Hongkong ein Shopping-Marathon unter dem Motto "Nicht verzagen, Hongkong!" statt.

Wie die "South China Morning Post" am Freitag berichtet, soll mit dieser Aktion die heimische Wirtschaft in der Krisenzeit unterstützt werden.

Am Sonntag kommender Woche startet in der ehemaligen britischen Kolonie der jährliche Marathon. Jedes Jahr nehmen Zigtausende Menschen an dem Volkslauf teil.

Rund 3000 Geschäfte, Restaurants, Cafés und andere Einrichtungen bieten den Bürgern der Stadt einmalige Preisrabatte an.

In vielen Geschäften, die rund um die Uhr geöffnet, gibt es eine Tasse Tee zum Schnäppchenpreis von ein oder zwei Cent. Ein Nobelrestaurant bietet gar eine Krokodilsuppe für knapp fünf Dollar an. Die Kaufhäuser offerieren massive Rabatte für Kleidung, Bedarfsartikel und sogar Luxuswaren.

55 000 Stadteinwohner wollen am Marathon teilnehmen, der Shopping-Marathon wird dagegen bereits in den frühen Morgenstunden 100 000 Menschen aus den Häusern locken.http://de.rian.ru  

1280 Postings, 5891 Tage watergatehier wirds wohl nichts werden

 
  
    #108
30.01.09 15:43
Sony - Gewinn bricht um 95 Prozent ein

30. Januar 2009
Tokio. Der Elektronikhersteller Sony hat im zurückliegenden Quartal einen Gewinneinbruch um 95 Prozent erlitten. Hauptgrund sind zurückgehende Verkaufszahlen bei Fernsehern, Handys und Digitalkameras, wie der japanische Konzern mitteilte.

Der Reingewinn brach im Quartal von Oktober bis Dezember auf 10,4 Milliarden Yen (88,5 Millionen Euro) ein, verglichen mit 200,2 Milliarden Yen im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel um 25 Prozent auf 2,2 Billionen Yen.

Allein im Kerngeschäft der Unterhaltungselektronik verbuchte Sony einen Verlust von 15,9 Milliarden Yen, wie das Unternehmen in Tokio mitteilte. Der Verkauf von Fernsehgeräten, Mobiltelefonen und Kameras war für den Konzern lange Zeit eine sichere Einnahmequelle. In diesem Jahr kauften die Kunden aber selbst im Weihnachtsgeschäft nicht so viel wie erhofft. Ein Großteil der Verluste geht laut Sony auf das schlecht laufende Geschäft des Handy-Joint-Ventures Sony Ericsson zurück.

Kürzlich hatte Sony ankündigt, im bis März laufenden Geschäftsjahr aller Voraussicht nach erstmals seit 14 Jahren einen operativen Verlust verbuchen zu müssen. Sony-Chef Howard Stringer versprach, er werde den Konzern wieder ins Plus bringen - durch Kürzung von Gehältern, Stellenabbau und besser im Trend liegende Produkte. (ap/rtr) http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/...Prozent-ein.html  

1280 Postings, 5891 Tage watergatewo soll die rettung herkommen

 
  
    #109
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30.01.09 15:46
In den USA wird es immer bunter

Lange nichts mehr von Moral Hazard gehört? Na, die Fed will gehörig nachlegen.

Vergessen wir den neuen alten Bad-Bank-Plan der Obama-Regierung. Denn für sich genommen wird der genau so scheitern wie die ursprüngliche Idee einer Ramschauffanggesellschaft Hank Paulsons im September 2008.

Wenn allein die privaten Sektoren der USA bei einem Nationaleinkommen von 12.479 Mrd. $ auf Schulden von rund 42.000 Mrd. $ sitzen, ist die Zahl von kreditwürdigen (und zugleich -willigen) Verbrauchern, Firmen und Finanzinstituten eben begrenzt.

Da kann der Staat, dessen Finanzgebaren schon im dritten Quartal - also vor den anstehenden Fiskalprogrammen - dazu geführt hat, dass die USA aus eigener Kraft nicht mal mehr ihren Kapitalstock erhalten können, machen, was er will: Freiwillig gibt da niemand mehr Kredit, auf jeden Fall nicht zu den Konditionen, die der Fed so vorschweben - zumal Einkommen und Gewinne, aus denen Darlehen schließlich zu bedienen sind, ja auf Talfahrt sind. Das würde selbst dann gelten, wenn Barack Obama mit den im Raum stehenden Kleckerbeträgen den Banken alle - jetzigen und durch die Rezession gerade entstehenden - notleidenden Kredite zu guten Preisen abnehmen könnte.

US Konsumklima vs. Verbrauchervertrauen...

US Konsumklima vs. Verbraucherschulden...

Interessanter ist da schon der neue Vorstoß der Fed, die Konditionen von Baudarlehen, die im Zuge der Rettungsmaßnahmen für Bear Stearns und AIG in ihren Besitz gelangt sind, mit den bedrängten Hypothekennehmern neu zu verhandeln, also beispielsweise den Zins oder den Rückzahlungsbetrag zu vermindern. Denn das ist nun der ultimative Fehlanreiz (Moral Hazard), zumal die Fed ja noch Ramsch von 700 Mrd. $ (Hypotheken, Autokredite, Studentendarlehen) aufkaufen will.

Bedenken, ob man sich einen Kredit überhaupt leisten kann, kann man künftig also getrost ausblenden, denn wenn es eng wird, springt ja die Fed ein und senkt Zins und Tilgungsbetrag. Das reiht sich nahtlos in die Rettung von Banken und nichtfinanziellen Firmen ein und könnte zusammen mit der direkten Versorgung großer Industriekonzerne mit Fed-Kredit endlich die Wende bringen. Es wäre genau das Rezept dafür, aus einem unüberschaubar großen Problem ein noch größeres zu machen. Zum Glück sieht es so aus, als ob die zutiefst verunsicherten Verbraucher und Firmen in den USA das Spiel nicht mehr länger mitmachen wollen - und deutlich weniger Kredit nachfragen, als man es in Washington gern hätte.

Aus der FTD vom 29.01.2009  

1280 Postings, 5891 Tage watergateZumindet

 
  
    #110
2
30.01.09 17:34
vereinzelt weiß man sich zu retten ;-)

Rürup wechselt zu AWD
Der Vorsitzende des „Rats der Wirtschaftsweisen“, Bert Rürup fängt am 1. April beim Finandienstleister AWD als Berater an. Wie die Bundesregierung mitteilte, hat sie von dem Wechsel erst durch die Presse erfahren. Sie geht nicht davon aus, dass die künftigen Aufgaben Rürups zu einem „Konflikt bei der Verquickung von privaten
und öffentlichen Interessen führen.“  

1280 Postings, 5891 Tage watergateWelche Folgen ein Staatsbankrott hätte

 
  
    #111
1
30.01.09 21:53
Geld-Not im Euroland
von Wolfgang Proissl (Brüssel), Mark Schrörs und André Kühnlenz (Frankfurt)

Welche Folgen ein Staatsbankrott hätte

Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wischt man diese Sorgen vor einem Austritt oder einer Explosion als Angstmacherei vom Tisch. "Ich denke, diese Gerüchte sind unbegründet", sagt ihr Präsident Jean-Claude Trichet. EZB-Ratsmitglied Lorenzo Bini Smaghi rechnet vor, warum ein Staat selbst im Falle eines Staatsbankrotts kein Interesse am Austritt und an der Rückkehr zur nationalen Währung hat.

"Die Kosten wären sicher höher als beim Verbleib", sagt der Italiener. "Es wären nicht nur enorme ökonomische Kosten zu schultern, da die Staatsschuld in Euro aufgenommen ist und (durch die Abwertung der nationalen Währung) im Wert wachsen würde. Der Euro-Austritt dürfte auch zum Austritt aus der Europäischen Union führen. Das wäre ein riesiges politisches Problem, das kein Land in Kauf nehmen würde."

Doch die Notenbanker übersehen, dass es auch begründete Zweifel gibt. So sind sich die meisten Wirtschaftspolitiker und Volkswirte einig, dass der Euro-Zone die Instrumente und Prozeduren fehlen, um Einfluss zu nehmen. Sie können ihre Mitgliedsstaaten nicht zu notwendigen Wirtschaftsreformen zwingen; und sind nicht in der Lage, einem Land bei einer Finanzierungskrise oder einem Staatsbankrott schnell und wirkungsvoll beizustehen. Die Risikoaufschläge für Staatsanleihen zeigen, dass die Märkte diese Zweifel teilen.

"Die Spreads sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs", sagt Pervenche Berès, Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses im EU-Parlament. "Darunter liegt ein Trend, der die Währungsunion gefährdet. Die Mitgliedsstaaten entwickeln sich bei ihrer Wettbewerbsfähigkeit immer weiter auseinander. Das erschwert es der EZB, für immer unterschiedlichere Länder eine einheitliche Geldpolitik zu machen."

Die Euro-Finanzminister kennen das Problem. Vor wenigen Tagen beugten sich die Ressortchefs über eine vertrauliche Studie, erstellt von Almunias Volkswirten: Sie sehen in der Kluft zwischen den Ländern "einen Anlass zur Sorge". Besonders abgestürzt sind die Länder, die von den Märkten mit Risikoaufschlägen abgestraft werden. Es sei "nicht nachhaltig", wenn allein Deutschland wettbewerbsfähiger werde und andere große Staaten zurückfielen.

Der Währungskommissar fordert von Griechenland, Spanien, Portugal, Italien oder Frankreich schmerzhafte Reformen der Arbeitsmärkte und der Sozialsysteme. Doch zwingen kann er sie nicht. Der Stabilitätspakt gibt Almunia zwar für die Haushaltspolitik Zwangsinstrumente an die Hand, nicht aber für Strukturreformen. Deshalb fordert auch der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, von den Euro-Staaten "mehr Kooperation in der Wirtschaftspolitik". Sonst sei "die Stabilität der Währungszone in Gefahr". http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...-Euroland/467201.html?p=2  

1280 Postings, 5891 Tage watergaterettung vorerst verschoben

 
  
    #112
1
31.01.09 21:27
31.01.2009
US-Ökonom Roubini: Aufschwung nicht vor 2011
"Doktor Doom" sieht weiter schwarz

Vor zwei Jahren in Davos wurde der Wirtschaftsprofessor Nouriel Roubini noch belächelt, als er finstere Zeiten für die Finanzwelt voraussagte. Er handelte sich den Spitznamen "Doktor Untergang" ein. Jetzt hören ihm alle zu, auch wenn seine Prognosen nach wie vor düster sind.

Von Lena Bodewein, ARD-Hörfunkstudio New York

Nouriel Robini (Foto: picture-alliance/ dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Nouriel Roubini sagt finstere Zeiten voraus ]
"Sie nennen mich Doktor Doom", sagt Nouriel Roubini. Übersetzt heißt das "Doktor Untergang". Der New Yorker Wirtschaftsprofessor hat als einer der ersten finstere Zeiten für die Finanzwelt vorhergesagt. Doch noch vor zwei Jahren wurde er beim Weltwirtschaftsforum in Davos eher als amüsanter Schwarzseher betrachtet.
Globale Rezession für 2009

Jetzt ist er als Star aus der Finanzkrise hervorgegangen, und alle hängen an seinen Lippen. Doch was daraus zu vernehmen ist, lässt die Gegenwart im Vergleich zu dem, was noch auf uns zukommt, sogar noch rosig erscheinen: "Eine globale Rezession für das ganze Jahr 2009. Und auch 2010 und 2011 wird sich das Wachstum nur wenig erholen." Man könne nicht einfach Geld in Richtung Problem werfen, sondern man müsse das Finanzsystem reparieren - und das dauere Jahre.

Der Sohn jüdischer Iraner hat selten gezögert, gegen den Strom zu denken und seine Mitmenschen teilweise auch zu reizen. Dem ehemaligen US-Finanzminister Henry Paulson warf er zum Beispiel vor, die Vereinigten Sozialistischen Staaten von Amerika zu schaffen: "Als ich gesagt habe, es sieht aus wie die Sowjetunion, war das ein bisschen provokativ. Aber es ist so paradox, dass die Bush-Regierung für eine freie Marktwirtschaft ist und am Ende eher wie ein sozialistischer Staat da steht."
"Das ist nicht das Ende des Kapitalismus"

"Das alles ist nicht das Ende des Kapitalismus", sagt Roubini weiter. Es sei nur das Ende einer bestimmten Art des Laissez-Faire-Kapitalismus mit seiner totalen Marktfreiheit, ohne Regulierung. Finanzmärkte ohne Regulierungen und Institutionen funktionierten nach dem Faustrecht, es gebe Gier und Arroganz, man müsse sie kontrollieren, auch wenn man an die Marktwirtschaft glaube.

Diskussionsrunde beim Weltwirtschaftsforum in Davos. (Foto: REUTERS) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Beim Weltwirtschaftsforum in Davos wird nach Lösungen für die weltweite Finanzkrise gesucht. ]
Zinsen runter, Geld zugänglich machen, schlechte Banken schließen, gute Banken retten, ein Konjunkturprogramm, private und Firmen-Schulden bekämpfen - das seien nur die kurzfristigen Maßnahmen, die nach Roubinis Meinung notwendig sind. Und zwar schnell. Sonst sieht er weltweit ähnliche Verhältnisse voraus, wie Japan sie während des sogenannten verlorenen Jahrzehnts in den Neunzigern erlitt: "Wenn wir das Schuldenproblem nicht schnell angehen, werden wir für viele Jahre eine wirtschaftliche Stagnation bekommen, eine Deflation und alle anderen Probleme, die Japan hatte."
Bessere Kontrollmechanismen sind notwendig

Auf lange Sicht müsse man unbedingt bessere Kontrollmechanismen für das Finanzsystem einrichten. Und zwar international. Wenn der smarte Wirtschaftsprofessor international sagt, dann meint er nicht nur die Länder, die sich unter dem Etikett G7 verbergen: "Diese Gruppe ist obsolet. Denn viele neue Mächte treten hervor: China, Indien, Russland, Südafrika, Brasilien."

Die Balance zwischen Europa, Asien und Amerika müsse hergestellt werden. "Alle müssen zusammen an der Lösung der globalen Wirtschaftsprobleme arbeiten. Es kann nicht nur ein Club aus USA, Europa und Japan sein, der die Welt regiert.", fordert Roubini.

Ein wenig zuversichtlich wird Doktor Untergang dann aber doch: "Sie nennen mich Doktor Doom, aber ich sehe nicht alles schwarz: Manchmal ist eine Krise eine Chance, Dinge zum Besseren zu wenden. Wir können es vermasseln, aber ich bin hoffnungsvoll, dass wir die richtigen Schritte tun und die richtige Politik machen." http://www.tagesschau.de/wirtschaft/doktordoom100.html  

1280 Postings, 5891 Tage watergatekommt rating

 
  
    #113
2
01.02.09 16:00
eigentlich von raten?  

2743 Postings, 6901 Tage diabolo11Scheint so zu sein....

 
  
    #114
1
01.02.09 16:15

1280 Postings, 5891 Tage watergateund nu?!

 
  
    #115
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01.02.09 21:08
"Eigentlich ist das Finanzsystem kollabiert", sagt George Soros im STANDARD-Interview

Standard: Was halten Sie vom Konjunkturankurbelungsprogramm des US-Präsidenten? Reicht das?

Soros: Es sind zumindest zwei weitere Stützen in den USA nötig. Die eine ist die Reorganisation des Hypothekensystems und die Stabilisierung des Immobilienmarktes. Die andere ist die Rekapitalisierung des Bankensystems und die Wiederherstellung der Kreditgewährung. Ohne diese beiden Bereiche schafft das Stimulierungsprogramm nur Erleichterung, aber führt nicht zu einer Kehrtwende der Wirtschaft. All diese Vorhaben sind notwendig.

Standard: Wie schätzen Sie die Lage für Österreich ein?

Soros: Es gibt ein großes, großes Problem auf der internationalen Ebene. Das trifft insbesondere auch auf Österreich zu. Die österreichischen Banken sind sehr stark in Osteuropa engagiert.

Standard: Was halten Sie davon, dass die österreichischen Banken, unterstützt von der Regierung, von der EU ein Bankenrettungspaket für Osteuropa verlangen?

Soros: Man braucht eigentlich einen globalen Rettungsplan. Denn die Länder an der Peripherie, wie beispielsweise Osteuropa, leiden sehr stark unter der Finanzkrise. Die Verbindlichkeiten können sie überrollen. Sie wissen oft nicht, wie sie das finanzieren können. Es gibt ein Problem mit dem Bankensystem in den aufstrebenden Märkten, das durch den Kollaps des Bankensystems in der entwickelten Welt ausgelöst wurde. Das ist nur ein Problem. Das andere ist die Notwendigkeit, sich an Konjunkturankurbelungsmaßnahmen zu beteiligen und eigene Pakete zu schnüren. Aber sie haben im Gegensatz zu den USA keine Möglichkeiten, das zu finanzieren. Deshalb braucht es international abgestimmte Maßnahmen.

Standard: Wer soll diese Koordinierungsaufgabe übernehmen?

Soros: Vor allem die Weltbank und der Internationale Währungsfonds.

Standard: Auch für Osteuropa? Sollte das nicht vorrangig Sache der EU sein?

Soros: Für Osteuropa soll das die EU machen. Aber selbst innerhalb Europas werden die Rettungsaktionen für das Bankensystem von jedem Staat einzeln gemacht. Aber eigentlich sind diese Länder alleine gar nicht stark genug, um ihr Bankensystem zu stützen.

Standard: Was halten Sie von der Bad-Bank-Idee, also der Möglichkeit, problematische Wertpapiere in genannte Bad Banks auszulagern?

Soros: Man bräuchte eine Art Vereinbarung über verlorenes Kapital, damit die Last geteilt wird, und woran jedes Land sich beteiligt, sonst leiden noch mehr Staaten.


Standard: Der Internationale Währungsfonds forciert das. Sollte die EU Ihrer Meinung nach in dieser Richtung aktiver werden?

Soros: Die EU sollte das machen. Wenn sie das nicht macht, dann dürfte der Euro diese Krise nicht überleben. Wir haben sehr ernste Probleme auf internationaler Ebene. Nur auf Konjunkturankurbelungsprogramme zu setzen reicht nicht aus. Aber es gibt noch zu wenig Aufmerksamkeit dafür, dass weit mehr notwendig ist.

Standard: Vor einem Jahr haben Sie die schlimmste Krise seit Ende des Zweiten Weltkrieges vorhergesagt. Haben Sie das Ausmaß der Krise richtig eingeschätzt?

Soros: Die Krise hat sich eigentlich als schlimmer herausgestellt, das habe selbst ich nicht erwartet. Der Kollaps der Lehman-Bank war ein Wendepunkt-Ereignis. Ich habe erwartet, dass die Krise bis an den Rand des Abgrundes reicht, aber nicht darüber hinaus. Wir sind weitermarschiert. Eigentlich ist das Finanzsystem kollabiert. Es gibt jetzt eine künstliche Lebenshilfe. Das Ausmaß ist viel schlimmer als erwartet.(Alexandra Föderl-Schmid, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.1.2009)  

1280 Postings, 5891 Tage watergatemanchmal erschließen sich

 
  
    #116
1
01.02.09 22:19
dinge aus kindheitsjahren erst jahrzehnte später. in meinem fall der rattenfänger von hameln.

alle folgten den süßen tönen der banken und ihrer vasallen und zogen überall dorthin wo die renditemelodei gespielt wurde. und es werd mit dem geld und stabilen staatssystemen, wie mit den kindern: keiner weiß wo sie geblieben sind!  

1280 Postings, 5891 Tage watergaterettung??

 
  
    #117
1
02.02.09 21:05
ein wort aus dem gestern . . . .

Phelps warnt vor US-Dauerkrise

Amerikas Wirtschaft droht nach Einschätzung von Nobelpreisträger Edmund Phelps eine länger anhaltende Strukturkrise. Selbst wenn es gelänge, die aktuelle Finanzkrise rasch zu überwinden, werde die wirtschaftliche Dynamik noch auf Jahre hinaus gedämpft werden.

Das sagte Phelps im Interview mit der Financial Times Deutschland. Als Gründe nannte der Wissenschaftler die nachlassende Fähigkeit der USA, innovative Firmen zu fördern, sowie höhere Zinsen und den dauerhaften Verlust vieler schlechter bezahlter Arbeitsplätze.

Phelps kritisiert damit auch die Politik von Regierung und Notenbank, die derzeit vor allem darauf konzentriert seien, den akuten konjunkturellen Abschwung zu bremsen. Dies sei zwar nötig, sagte Phelps. Es werde aber nicht dazu beitragen, tiefer liegende Schwächen der USA zu beheben.

Nach Phelps' Urteil lässt die unternehmerische Dynamik in den USA schon seit Jahren nach. Zwischen 1991 und 1998 seien in den USA jährlich noch 350 Firmen an die Börse gegangen, in der Zeit von 2001 bis 2008 waren es nur noch 50 pro Jahr. Schuld daran habe auch eine "fürchterliche" Finanzindustrie. "Die Geschäfts- und Investmentbanken haben über Jahre hinweg hochspezialisierte und komplexe Produkte ohne großen Nutzen für die reale Wirtschaft entwickelt", sagte Phelps, der an der Columbia University lehrt und 2006 den Wirtschaftsnobelpreis bekam. "Der Finanzsektor trägt in den USA relativ wenig zur Innovationskraft der Wirtschaft bei." Erschreckend sei, wie wenig Unterstützung Start-ups von Banken bekommen hätten.

Ein Dämpfer drohe der wirtschaftlichen Dynamik in den kommenden Jahren auch durch Zinsen, die nach der Finanzkrise höher liegen werden als in den vergangenen Jahren. Auch das werde die Innovationskraft der USA schwächen.

Als weiteres strukturelles Problem sieht Phelps, dass die Arbeitslosigkeit in den USA noch über Jahre hinweg relativ hoch ausfallen werde. In der aktuellen Krise fielen vor allem geringer bezahlte Jobs weg, die nicht so schnell wieder entstehen werden. Solche Arbeitsplätze sollten darum stärker subventioniert werden, fordert er. Die Regierung von Singapur habe beschlossen, die ersten 2500 $ Gehalt bei Neueinstellungen zu übernehmen.

Skeptisch bewertete Phelps das Konjunkturpaket von US-Präsident Barack Obama. Wenn es darum gehe, einen heftigen Abschwung abzufedern, müssten die Reaktionen sehr kurzfristig wirken. Das Problem sei aber, dass Steuersenkungen dafür nicht sehr effektiv seien. Und die geplanten öffentlichen Investitionen bräuchten Zeit, bis sie wirken. Es sei zwar eine gute Idee, Brücken zu reparieren. Das werde die Konjunktur 2009 nur bedingt stützen, sagte Phelps. http://www.ftd.de  

9973 Postings, 9160 Tage bauwiDie Geschäfts- und Investmentbanken hatten also

 
  
    #118
1
02.02.09 21:18
Nichts besseres zu tun, als unnütze Produkte zu entwickleln, die wiederum für die Käufer eine bittere Pille werden sollten. Alles nur um deren Hintern großzügig zu finanzieren.
So gesehen für die amerikanische Wirtschaft kein Innovativbeitrag, sondern zumeist Schmarotzertum!
Jetzt zahlen die kleinen Leute mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes! Aber sicher auch manch Große!

6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannWie ist Edmund Phelps an den Nobelpreis gekommen?

 
  
    #119
1
02.02.09 21:33
Der Mann hat ja nicht alle Tassen im Schrank.
Die USA haben bei Beginn der Krise alle innovativen Patente aufgekauft, vor allem GM hat viele gekauft und jetzt schreibt Phelps so ein Stuss.
Die USA sind dabei einen neuen Träger der Ökonomie aufzubauen und der ist im Grünen Sektor. 2014 wollen die USA von Erdölimporten unabhängig sein.

Viele Krisen sind eigentlich erst dadurch beendet worden, dass eine neue Technologie oder neuer Wirtschaftszweig entstanden sind. Vor allem die Strukturkrisen wurden dadurch aufgelöst. Die Gründerprobleme im 19 Jahrhundert wurden, damals die Krise der Eisenbahnen, durch die Entwicklung der Chemie- und Elektroindustrie überwunden.

Herr Phelps ist also auf dem Holzweg und sowas ist ein Nobelpreisträger. Oh mein Gott!  

1280 Postings, 5891 Tage watergatewarum soll nicht auch einmal

 
  
    #120
2
02.02.09 21:36
in der aussage von nobelpreisträgern dynamit stecken ;-)  

6741 Postings, 5873 Tage MarlboromannWatergate du meinst ein Selbstmörder, oder?

 
  
    #121
1
02.02.09 21:43
Den anders kann man seine Aussage nicht bewerten. Herr Phelps mag vielleicht an den wirtschaftlichen Bericht des amerikanischen Geheimdienstes NSA gedacht habe, der besagt, dass die Inovationsfähigkeit in den USA nachlässt, weil es immer weniger reine deutsche Einwandererfamilien in den USA gibt.

Man kann hier auch gleich mit Rassismusvorwürfe gegenüber dem NSA beginnen, aber naja.
Von einem Nobelpreisträger erwarte ich aber richtig viel mehr, als so einen Schrott.
Sonst können sie auch gleich Mickey Mouse den Nobelpreis geben oder Hella von Sinnen, die hat jedenfalls mehr auf dem Kasten.  

1280 Postings, 5891 Tage watergateschauma ma

 
  
    #122
1
03.02.09 19:57
ein ansprechend strukturierter artikel. zu gut gut gemacht, um ihn in ein posting zu pressen:

03.02.2009
Finanzkrise und die Folgen  
Was droht in einer Weltwirtschaftskrise?

Das Undenkbare denken: Was wäre, wenn das Finanzdesaster doch noch zur Weltwirtschaftskrise wird, vergleichbar mit den schweren Krisen des 20. Jahrhunderts? Welche Anlagen haben Bestand, welche werden untergehen? Eine Analyse der Vergangenheit – und ein Ausblick auf ein mögliches Szenario.

der artikel:
http://www.wiwo.de/finanzen/...twirtschaftskrise-385635/print/#rating  

1280 Postings, 5891 Tage watergatevorausgegriffen

 
  
    #123
1
03.02.09 21:38
in diesen zeiten ist bodenbildung nicht bodenbildung. wenn jemand derzeit von bodenbildung spricht, dann von solcher:
bessere ist nicht zuerwarten  
Angehängte Grafik:
bbi.jpg
bbi.jpg

1280 Postings, 5891 Tage watergateDIE WURZEL

 
  
    #124
05.02.09 17:25
des derzeitigen desasters:

Die Aufhebung des Glass-Steagall Act

In der aktuellen Februar-Ausgabe verrät KnowHow Wissenswertes zum Glass-Steagall
Act, der die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken vorsah. Anleger
erfahren, woher das Gesetz seinen Namen hat und warum es vor zehn Jahren abgeschafft
wurde.

Der Glass-Steagall Act, auch bekannt unter der Bezeichnung „Banking Act of
1933“, wurde am 16. Juni 1933 von USPräsident Franklin D. Roosevelt erlassen.
Das Gesetz führte zur Gründung der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC),
einer Art Einlagensicherungsfonds. Es beinhaltete Bankenreformen, die unter anderem
die Spekulation im Zaum halten sollten.

1999 wurde das Gesetz durch USPräsident Bill Clinton wieder aufgehoben.
Im Zuge der aktuellen Finanz- und Bankenkrise werden jetzt Stimmen laut, die
die erneute Einführung einer Art „Glass- Steagall Act“ fordern.

Herkunft des Wortes
Der Name „Glass-Steagall Act“ stammt von den Initiatoren des Gesetzes, dem demokratischen
Senator Carter Glass und dem demokratischen Abgeordneten Henry B. Steagall.

Warum der Glass-Steagall Act?
Ziel des Gesetzes, das Roosevelt 1933 eingeführt hatte, war es, Banken, und damit
eigentlich die Einlagen der Kunden, vor riskanten Spekulationen zu schützen, die
Bankangestellte im Namen des Geldhauses ausführten. Denn zu Beginn des Jahres
1933 waren etliche Institute zugrunde gegangen und mit ihnen auch die Vermögen
von Privatkunden.
Das Gesetz besiegelte die Trennung von Geschäfts- und Investmentbank. Das sollte
künftig verhindern, dass sich Banker, die sich verspekulieren, auf Kosten der Guthaben
von Privatpersonen und anderen Firmen retten. „Wir verbieten damit den
großen Privatbanken, deren Kerngeschäft das Investmentbanking ist, die Verwahrung
von (Spar-)Einlagen“, soll Senator Glass sinngemäß in einer Diskussion des
Gesetzes erklärt haben.

Abschaffung des Glass-Steagall Acts
In den 1980er und 1990er Jahren mehrten
sich jedoch Stimmen, die die Abschaffung
des Gesetzes forderten. Einige Argumente
der Gegner des Banking Act of 1933 lauteten:

■ Interessenkonflikte könnten durch die Trennung und Aufteilung des Kreditgeschäfts
auf separate Töchter der Finanzinstitute vermieden werden.
■ Die Wertpapiergeschäfte, die Geschäftsbanken ausführen, seien risikoarm einerseits
von Natur aus und andererseits durch die angestrebte Diversifikation.
■ In anderen Ländern seien Geschäftsbanken, die Einlagen von Kunden betreuen,
bereits erfolgreich im klassischen Bank wie im Wertpapiergeschäft tätig. Ihre Erfahrung
könne von den nationalen Geldinstituten und den Regulierungsbehörden übernommen werden.

Der Gesetzesentwurf, der letztlich zur Abschaffung des Glass-Steagall Acts führte,
wurde von dem republikanischen Senator Phil Gramm eingebracht. 1999 wurde das
Gesetz unter der Clinton-Regierung aufgehoben. Die zunehmende Vermischung der
Geschäftsaktivitäten führte dazu, dass die Unterschiede zwischen den beiden Formen
geringer wurden.
http://www.goldman-sachs.de/default/...wnload/download_id,filedb.php/  

1280 Postings, 5891 Tage watergateDer Bankenerholung ist nicht zu trauen

 
  
    #125
05.02.09 20:35
05.02.2009
dies ist ein zitat
von Jeffrey Goldfarb (breakingviews.com)

Staatliche Bankenrettungen sind weiter auf dem Vormarsch, schnell und furios. Allein in den letzten paar Tagen wurden Kapitalspritzen in Russland, Abu Dhabi, Schweden und Irland bekannt. Mit weiteren Hilfsaktionen rechnet man bald in den USA, Großbritannien und Deutschland, all diese Länder versuchen fieberhaft, verschiedene Varianten von “Bad Banks” zu schaffen, in die Finanzunternehmen den Schmutz aus ihren Bilanzen abladen können.

Investoren scheinen diese Hilfen als eine Art Wendepunkt zu betrachten. Aktien der russischen VTB und der schwedischen SEB schnellten nach den Meldungen über staatliche Hilfen aufwärts, und der breite Bankaktienindex drehte von seinem vor zwei Wochen erreichten 15-Jahres-Tiefpunkt wieder nach oben.

Diese Zeichen des Optimismus tragen dazu bei, ein neues Finanzvokabular zu definieren. “Subprime“-Anleihen führten zu “Bailout“-Rettungskäufen, die nun „Grüne Triebe“ der Hoffnung aufkeimen lassen. Sie scheinen überall zu sprießen, bei den britischen Häuserpreisen ebenso wie bei der chinesischen Produktion oder den Umfragen zu Analystenerwartungen. Wären alle gesehenen grünen Triebe Wirklichkeit, müssten sich Pflanzenfreunde ebenso freuen wie Anleger.

Die Bankenrettungen tragen zum immer weiter verbreiteten Glauben bei, dass die Dinge einfach nicht mehr schlimmer kommen können. Doch Bärenmarktrallyes sind schon oft während dieser Krise stecken geblieben, und die Chancen stehen gut, dass dies auch für den Bankensektor gilt.
http://www.handelsblatt.com/finanzen/...g-ist-nicht-zu-trauen;2141920

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