Cuba - Schluessel zum Weltkrieg?
Seite 5 von 8 Neuester Beitrag: 22.12.09 22:45 | ||||
Eröffnet am: | 19.08.08 09:52 | von: StockEXchan. | Anzahl Beiträge: | 191 |
Neuester Beitrag: | 22.12.09 22:45 | von: heavymax._. | Leser gesamt: | 16.387 |
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Interview: Claudio Habicht; Aktualisiert am 27.08.2008
Die Angst wächst: Der Westen fürchtet, Russland werde bald die Ukraine und die baltischen Staaten drangsalieren. Alles falsch, meint der Osteuropa-Kenner Alexander Rahr im Interview mit baz.online/Newsnetz.
«Europa muss hinsichtlich Russland endlich umdenken»: Alexander Rahr.
Alexander Rahr ist Russland-Experte der Deutschen Gesellschaft für Aussenpolitik. Er hat mehrere Bücher über Russland verfasst: Biographien von Michail Gorbatschow (1986) und Wladimir Putin (2000) sowie das Buch «Russland gibt Gas – die Rückkehr einer Weltmacht», das 2008 erschien.
* Wiederaufrüstung der Armee: Georgien kann auf USA zählen
* US-Schiff weicht Russen aus
* Millionen für Opferhilfe im Kaukasus
Der russische Präsident Dmitri Medwedew hat gestern die abtrünnigen georgischen Teilrepubliken Südossetien und Abchasien als unabhängige Staaten anerkannt. Bedroht der russische Konfrontationskurs Europa?
Nein. Ich würde die Lage nicht dramatisieren, obwohl die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen das letzte Mal 1979 so schlecht waren. Damals marschierten russische Truppen in Afghanistan ein. Der Unterschied: Dieses Mal trifft Russland keine Schuld. Den ersten Schuss hat schliesslich der georgische Präsident Michail Saakaschwili abgefeuert, als er die abtrünnige Teilrepublik Südossetien zurückerobern wollte. Er hat versucht, die prorussischen Südossetier zu verjagen. Es geht Russland heute nicht darum, im Kaukasus wieder ein Imperium aufzubauen.
Heisst das, der Konflikt wird bald vorbei sein?
Rhetorisch werden die Auseinandersetzungen sicher noch heftiger geführt werden, da Saakaschwili ein enger Verbündeter der USA ist. Zudem ist in den USA Wahlkampf: McCain wird versuchen, sich gegenüber seinem Herausforderer Barack Obama als aussenpolitischer Hardliner zu profilieren. Mit der Zeit wird aber Gras über den Konflikt wachsen.
Warum schlagen die europäischen Regierungen dann so heftig Alarm?
Europa muss hinsichtlich Russland endlich umdenken. Nachdem Georgien bereits zum zweiten Mal einen Bürgerkrieg in Südossetien angezettelt hat, halte ich es für unmoralisch, dass die Europäer wieder den alten Status Quo herstellen wollen. Man denke nur an Kosovo: Dort haben die Europäer – wie die Russen in Südossetien – ebenfalls das Völkerrecht gebrochen. Aber es wäre niemandem in den Sinn gekommen, Kosovo wieder zu Serbien zu schlagen.
Halten Sie die Ängste für unbegründet, dass die Ukraine mit ihrer grossen russischsprachigen Minderheit das nächste Ziel von Russland sein könnte?
Der Osten der Ukraine sowie die Krim sind zwar prorussisch, doch im Gegensatz zu Südossetien und Abchasien will die Bevölkerung nicht nach Russland zurück. Ein Problem ist jedoch der angestrebte Nato-Beitritt der Ukraine: Die USA und Europa müssen sich bewusst sein, dass sich die Nato in der Ukraine mit der Atommacht Russland anlegen würde. Bis die Schwarzmeerflotte 2017 von der Krim abziehen wird, kommt ein Beitritt jedoch nicht in Frage. Wir haben also noch fast zehn Jahre Zeit.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel richtete gestern bei ihrem Besuch in Estland scharfe Worte an Russland. Wie bedroht sind die baltischen Staaten – alles ehemalige Sowjetrepubliken?
Die Russen sind nicht verrückt: Es wird keinen Krieg um das Baltikum geben. In den baltischen Staaten gibt es zwar viele Russen, die kulturell mit Russland verbunden sind. Doch diese Menschen wollen den Wohlstand, den sie der EU verdanken, nicht verlieren. Zudem haben die baltischen Russen anders als die Südossetier keine russischen Pässe. Das Baltikum hat auch nicht dieselbe geopolitische Bedeutung wie der Kaukasus, wo die Öl-Interessen der Russen und der USA aufeinanderprallen. Es besteht einzig die Gefahr, dass die Russen den baltischen Staaten den Gashahn zudrehen – doch diese können sich das Gas auch anderswo besorgen.
BAz 27.8.08
Und kaum was kritisches zur Rolle der EU,die es wie die NATO versäumt hat,wohl mal wieder im guten Glauben,bei Zeiten klar zu stellen,daß Georgien kein Satellit Moskaus mehr ist und die im Auftrage Russlands operierenden Seperatisten auch nicht mit dem Verweis auf das Kosovo oder das unsägliche sogenannte "Selbstbestimmungsrecht der Völker" Erfolg haben werden,was die Destabilisierung im Kaukasus betrifft.
Die seit langem vollkommen undurchsichtige Außenpolitik Rußlands ist nicht nur um eine höchst abenteuerliche Variante weiter unberechenbar geworden sondern hat selbstverständlich Signalwirkung in Richtung all der Länder,die einstmals der sowjetischen Knute unterstanden und bislang mit ihrem Mißtrauen Moskau gegenüber im Westen nicht so recht ernst genommen wurden.
Das wird sich ändern und der Kreml sich noch mal ärgern über das dumme Vorgehen gegen Georgien.
Apropos...
Tatsächlich leistet die USA humanitäre Hilfe,was daran auch noch kritisiert wird das verwundert schon sehr.
Und ein ausgesprochenes Extra Danke,das sie dies nicht mittels Fischkuttern und Segelbooten tut,sondern US - Kriegsschiffe den Russen andeuten,daß der Spaß so nicht weiter getrieben werden kann ohne ernsthafte Probleme nach sich zu ziehen.
Russen waren schon immer gute Schachspieler gewesen!
Russlands Massnahme ist ein ganz klares Signal, an den Westen, dass Russland seinen Vorgarten sauber behalten will.
Georgien wird den Wendepunkt in der geostrategischen Entwicklung darstellen.
Russland wird aller Voraussicht nach wieder eine aktive Weltmachtpolitk betreiben.
Ist auch kein Wunder, wenn man auf die Geschichte seit der Wiedervereinigung und dem Jugoslawienkonflikt zurückblickt.
Die Europäer täten gut daran, mehr für ihr Militär bzw. Sicherheit im eigenen Lande zu tun und wären gut beraten ihre Auslandseinsätze zurückzufahren.
Russland hat im Kaukasus - Konflikt gezeigt, dass es in der Lage ist einen Blitzkrieg zu führen. Die Rolle des Westens ist geradezu erbärmlich gewesen. Merkel und Steinmeier blasen dick die Backen auf und haben nix dahinter. Die Russen im Offizierskasino werden sich über unsere Poltiker noch kaputt lachen.
Der Traum von der unabhängigen Ölversorgung des Westens scheint erstmal geplatzt zu sein !
Gruss, der blaue Planet
"Keine gute Rolle"
Kritik an Merkels Kaukasus-Kurs
Die Bemühungen der Bundesregierung zur Lösung des
... (automatisch gekürzt) ...
Moderation
Zeitpunkt: 28.08.08 12:19
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, bitte nur zitieren
Zeitpunkt: 28.08.08 12:19
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, bitte nur zitieren
Würde man immer auf Eppler gehört haben, stünden die Russen immer noch in der DDR
(allerdings könnte Gysi dann das Maul nicht so weit aufmachen...)
war sehens- und hörenswert... und politisch absolut richtig und von der Geschichte bestätigt, was Genscher gesagt hat
Urheberrechtsverletzung, unglaublich! lies doch einfach mal N-TV nach!!
Auweia was sind das bloss fuer Mods hier!
auszukennen, darum klär ich Dich nochmal separat auf:
http://www.ariva.de/articles/forum/urheberrecht.m anklicken, lesen, denken, verstehen. ;)
Gruß,
LMR
1) War KEINE Quelle angegeben, lediglich die Startseite von n-tv
2) Hast Du den Text ungekürzt übernommen, was einen Verstoß gegen das Urheberrecht darstellt (oder hast Du etwa eine entsprechende Genehmigung von n-tv???)
Und jetzt schweig stille.
Das einige hier beispielhaft ihr Hirn an der Theke abgegeben zu haben scheinen, daß hat mit Kommunismus so wenig wie mit sonstwas zu tun.
Manchem scheint die Bequemlichkeit,die berühmte deutsche Gemütlichkeit nicht zu bekommen, es fehlt nicht allein an der Fähigkeit klar zu denken sondern auch an jeglicher Vorstellungskraft,sonst würde man nicht aller Tage mit dem Verständnis und der Sympathie für Staaten wie beispielsweise Russland konfrontiert werden.
bei einem anderen die Realisierung der Momentansituation
unter Berücksichtigung einzelner nationaler Interessen!
Das schlimme daran ist, dass die derzeitige Lage, mit
nur einem Auge nicht weitsichtig genug einzuschätzen ist!
In diesem Sinne könnte ich mich sogar Anhänger des Ur-Christentums nennen...
*g*
Vorwürfe gegen Moskau
Georgien hat Russland eine "ethnische Säuberung" der abtrünnigen Provinz Südossetien vorgeworfen. Nach dem Einmarsch der russischen Streitkräfte sei das "Territorium, das in der Sowjetzeit als Südossetien bekannt war, komplett von Georgiern gereinigt worden". Dies erklärte die georgische Außenministerin Eka Tkeschelaschwili vor dem Ständigen Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Wien. In der von Russland eingerichteten Pufferzone gehe der Prozess (der Säuberung) jetzt unvermindert weiter, klagte die Politikerin. Tkeschelaschwili warnte vor einem "Domino-Effekt" in der ganzen Region. So könne die Ukraine als nächstes die "gefährliche Quittung" von Moskau erhalten.
Vor Journalisten beschrieb die georgische Ministerin die von ihr erwähnten "ethnischen Säuberungen" (ethnic cleansing): "Dies war eine gemeinschaftliche Aktion der russischen Truppen mit paramilitärischen Kräften." Die Russen hätten Dörfer umzingelt, "Milizen drangen dort ein, töteten junge Männer. Frauen wurden vergewaltigt und zur Flucht gezwungen", sagte sie nach der Sitzung des OSZE-Rates.
Effiziente Antwort überlegen
Tkeschelaschwili forderte den UN-Sicherheitsrat und die OSZE in dem Konflikt zum Handeln auf. "Wir müssen sehr rasch und effizient überlegen, wie die geeignete Antwort aussehen könnte." Das Verhalten Russlands sei "nicht nur eine Bedrohung der internationalen Sicherheit, sondern ein Verstoß dagegen". Die Ministerin nannte die Beschränkung der Zahl der OSZE-Beobachter in Georgien "inakzeptabel".
Die US-Botschafterin bei der OSZE, Julie Finchley, forderte Moskau erneut dazu auf, die Waffenstillstandsvereinbarungen "vollständig einzuhalten". Die Haltung Russlands verletze fundamentale Prinzipien der OSZE und widerspreche zahlreichen Resolutionen des UN- Sicherheitsrats. Russlands Botschafter kündigte erneut die diplomatische Anerkennung der beiden abtrünnigen Provinzen Abchasien und Südossetien an.
Doch keine EU-Sanktionen
Derweil muss Moskau nun doch nicht mit Sanktionen der Europäischen Union rechnen. Das stellte der französische Außenminister Bernard Kouchner klar. Kouchner dementierte zugleich Presseberichte, denen zufolge er sich für EU-Sanktionen gegen Russland wegen der Kaukasuskrise ausgesprochen haben soll. Er habe erklärt, dass Frankreich als EU-Ratspräsident eine gemeinsame Position anstrebe, auch wenn manch andere EU-Mitglieder Sanktionen in Betracht ziehen würden.
Die Staats- und Regierungschefs der EU kommen am Montag in Brüssel zusammen, um über ihr Verhältnis zu Russland nach der Anerkennung der Unabhängigkeit zweier georgischer Teilrepubliken durch Moskau zu beraten. Präsident Nicolas Sarkozy hatte zum Gespräch aller Beteiligten aufgerufen. Die EU wolle mit Russland "eine stabile und positive Beziehung", sagte Sarkozy. Es sei dringend geboten, "die Spannungen zu vermindern". Nach zwei Weltkriegen hätten die Völker Europas verstanden, dass "Frieden und Wohlstand mit Nachbarn geschaffen werden, deren Interessen geachtet und in Rechnung gestellt" würden. Russland müsse sich jetzt entscheiden, hatte Sarkozy hinzugefügt.
Klare Worte von G7
Die Außenminister der G7-Länder haben das Vorgehen des G8-Partners Russland im Kaukasus-Konflikt verurteilt. "Russlands Anerkennung der Unabhängigkeit Südossetiens und Abchasiens verletzt die territoriale Integrität und Souveränität Georgiens und steht im Widerspruch zu Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die Russland mitgetragen hat", hieß es in einer Erklärung der sieben Außenminister, die vom Auswärtigen Amt in Berlin veröffentlicht wurde. Die Außenminister Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Kanadas, Japans, der Vereinigten Staaten und Großbritanniens hatten sich zuvor telefonisch verständigt, bestätigte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts auf Anfrage.
Rückzug aus Poti
Nach Angaben aus Tiflis will sich das russische Militär jetzt doch aus der georgischen Hafenstadt Poti zurückziehen. Der Chef des georgischen Sicherheitsrats, Alexander Lomaia, sagte, angesichts des "internationalen Drucks" würden die Streitkräfte spätestens am Freitag abgezogen. Eine Bestätigung von russischer Seite gibt es bisher nicht. Russische Soldaten kontrollieren derzeit Straßen und Schienen, die zum Hafen von Poti führen.
Zahlreiche westliche Staaten hatten Russland in den vergangenen Tagen zu einem Rückzug aus Poti aufgefordert. Moskau hatte stets argumentiert, der von der EU ausgehandelte Friedensplan für Georgien erlaube den russischen Friedenstruppen, auf georgischem Gebiet einen "Verantwortungsbereich" aufrecht zu erhalten. Dazu zähle auf die Hafenstadt Poti.
N-TV 28.8.08
eine Einwohnerzahl von 500.000 ermittelt,
davon 48% Georgier und 17 % Abchasen.
Im Verlauf des Sezessionskrieges und nachfolgenden „ethnischen Säuberungen“ wurden allerdings rund 250.000 Einwohner (darunter circa 200.000 Georgier) vertrieben.
Laut Volkszählung 2005 sind 125.000 (45 % der Bevölkerung) Abchasen,
60.000 (18,2 %) Armenier, 40.000 (12,9 %) Georgier, 22.000 (6,5 %) Russen und 6.000 (0,2 %) Esten.
Ein Großteil der Einwohner hat Pässe der Russischen Föderation erhalten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abchasien
Sie umfasst rund 700.000 Menschen.
Von ihnen leben rund 125.000 in Abchasien und etwa 450.000 in der Türkei.
Weitere Abchasen leben in Europa und im Nahen Osten, im Nordkaukasus, in Sibirien und in weiteren Gebieten der GUS.
http://de.wikipedia.org/wiki/Abchasen
Gemeinsam mit der zivilisierten Welt, also der Bushclique + Apartheid-Israel, gegen das unverbesserliche Nazideutschland und seine palästinensischen, iranischen + russischen Hilfstruppen im ideellen Schützgraben. Endlich nicht mehr allein - so wie früher im 'Arbeiterkampf' - sondern auf Seiten der Siegermächte. Statt blöder deutsche Gemütlichkeit im Denken Kritische Theorie auf der Höchststufe...
Ob Bush eigentlich weiß, was er da für exotische Freunde ( womöglich seine letzten ) gewonnen hat ?
Krieg als Wahlkampfhilfe?
Der russische Ministerpräsident Wladimir Putin hat US-Präsident George W. Bush vorgeworfen, die georgische Führung dazu ermuntert zu haben, die von Georgien abtrünnige Region Südossetien anzugreifen. Dies sei geschehen, um einem US-Präsidentschaftskandidaten zu nützen.
Im Kampfgebiet hätten sich Amerikaner aufgehalten, die "Anweisungen ihrer Führer" umgesetzt hätten, sagte Putin dem Nachrichtensender CNN. "US-Bürger waren in der Tat im Krisengebiet", so Putin. "Sie setzten diese Befehle um und taten, was ihnen befohlen worden war, und der einzige, der solche Befehle geben kann, ist ihr Führer."
Dies nähre den Verdacht, dass "jemand in den USA diesen Konflikt geschaffen hat, um die Lage zu verschlimmern und für einen der Präsidentschaftskandidaten einen Vorteil zu erreichen", sagte Putin. Einen Namen nannte er nicht. Der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain hat zuletzt in Umfragen aufgeholt. Allgemein wurde dies der Georgien-Krise zugeschrieben, in der McCain mit seinem Image als erfahrener Außenpolitiker punkten konnte.
Am Donnerstag hatte bereits der SPD-Vordenker Erhard Eppler im Gespräch mit n-tv.de angedeutet, McCains Wahlkampf könne ein Motiv für den georgischen Angriff auf Südossetien sein (siehe Link).
Von Bush enttäuscht
Putin zeigte sich von Bush enttäuscht. Er habe in Peking während der Olympischen Spiele mit dem amerikanischen Präsidenten gesprochen. Dieser habe ihm gesagt, er wolle keinen Krieg.
Russland sei auf georgisches Gebiet vorgerückt, um eine menschliche Katastrophe zu verhindern, nachdem einige seiner Friedenssoldaten in Südossetien getötet worden seien, sagte Putin. Er sei enttäuscht darüber, dass die Vereinigten Staaten nicht mehr dafür getan hätten, Georgien von seinem Angriff auf die Provinz abzuhalten.
Vorwürfe "aberwitzig"
Das Weiße Haus wies Putins Vorwürfe scharf zurück. "Anwürfe, die USA hätten ihn (den Konflikt) angefacht, sind völlig gegenstandslos und aberwitzig. So einfach ist das", sagte der stellvertretende Sprecher des US-Außenministeriums, Robert Wood.
Moskau müsse die Besatzung Georgiens beenden und sich an die Waffenstillstandsvereinbarung vom 11. August halten, um den Konflikt zu beenden. Russland solle "aufhören, andere für die Aggression verantwortlich zu machen, die es gegenüber einem Nachbarland gezeigt hat", sagte der Sprecher weiter.
EU schreckt vor Sanktionen zurück
Nach Aussagen von Diplomaten schreckt die Europäische Union vor Sanktionen gegen Russland zurück. Es bestehe Einigkeit bei der Verurteilung von Russlands Vorstoß, die abtrünnigen georgischen Regionen Abchasien und Südossetien anzuerkennen. "Aber ich denke nicht, dass sie uneingeschränkt für Sanktionen sind", sagte ein EU-Diplomat nach einem Treffen zur Vorbereitung des Georgien-Sondergipfels der EU am Montag. Ein anderer Diplomat sagte, es gebe großen Rückhalt für den französischen Vorschlag, Russland verstärkt unter Beobachtung zu stellen.
Vor allem osteuropäische Länder wie Polen und die baltischen Staaten fordern seit Beginn der Kaukasus-Krise einen harten Kurs gegen Russland. Deutschland hat sich in dieser Frage bislang zurückgehalten, wurde in den vergangenen Tagen im Ton jedoch deutlich schärfer.
Georgien spricht von "ethnischer Säuberung"
Die georgische Außenministerin Ekaterine Tkeschelaschwili erklärte, dass russische Truppen mittlerweile fast alle Georgier aus den abtrünnigen Regionen vertrieben hätten. "Das Territorium, das in der Sowjetzeit als Südossetien bekannt war, ist komplett von Überresten georgischer Bevölkerung gesäubert worden", sagte Tkeschelaschwili vor dem Ständigen Rat der OSZE. Dabei seien Häuser zerstört und Felder abgebrannt worden, um eine Rückkehr auch für den Fall von Sicherheitsvorkehrungen zu erschweren.
Vor Journalisten beschrieb die georgische Ministerin die von ihr erwähnten "ethnischen Säuberungen": "Dies war eine gemeinschaftliche Aktion der russischen Truppen mit paramilitärischen Kräften." Die Russen hätten Dörfer umzingelt, "Milizen drangen dort ein, töteten junge Männer. Frauen wurden vergewaltigt und zur Flucht gezwungen", sagte sie nach der Sitzung des OSZE-Rates.
Nur Weißrussland will Russland folgen
Derweil bleibt Russland im Kaukasus-Konflikt international isoliert. Nur das eng mit Moskau verbündete Weißrussland stellte eine Anerkennung von Abchasien und Südossetien in Aussicht. China und mehrere zentralasiatische Staaten verweigerten dagegen eine vom russischen Präsidenten Dmitri Medwedew gewünschte demonstrative Unterstützung für den Kreml-Kurs.
N-TV 29.8.08
Russland erwägt angeblich eine Drosselung der Öl-Lieferungen nach Europa, sollte die EU Sanktionen wegen des Georgien-Konflikts verhängen. Unterdessen denken die USA darüber nach, Pläne für eine Zusammenarbeit mit Russland im zivilen Atombereich aufzugeben.
HB SINGAPUR. Die Regierung in Moskau habe mindestens einen der Ölkonzerne des Landes aufgefordert, sich auf eine Verringerung der Durchleitung ab Montag vorzubereiten, berichtete das britische Blatt "Daily Telegraph" am Freitag unter Berufung auf eine hochrangige Person aus der Branche. Es seien bereits Berichte im Umlauf, dass die Lieferungen nach Polen und Deutschland über die Pipeline Druschba eingeschränkt werden könnten und führende Vertreter des Lukoil-Konzerns darüber informiert worden seien.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/...oelkarte;2029391