BVB
Er wurde als Kind italienischer Eltern in Hagen/Westfalen geboren. Beim KSC reifte „Gio“ zum Klasse-Mann. Die Borussia holte ihn im Sommer ablösefrei, jetzt dankte er mit dem Siegtor in Rostock. Trainer Doll: „Gio hat viele gute Bälle gespielt und ist jetzt in der Bundesliga angekommen. An ihm haben wir noch viel Freude...“
Ein 0:0 wäre gerechter gewesen.
Es spielten halt die Nullen von der Ostsee gegen die Nullen aus dem Ruhrgebiet...
Der internationale Terminkalender ist nicht gerade für die Vereine gestrickt. Statt an diesem Mittwoch und am kommenden Wochenende, finden die nächsten Länderspiele "zeitversetzt" bis zum 12. September statt. Schon zwei Tage später bestreitet der BVB sein nächstes Punktspiel. Mancher Akteur hat es schwer, überhaupt pünktlich nach Dortmund zurückzukehren.
Borussia Dortmund muss weitere drei bis vier Wochen auf Alexander Frei verzichten. Der treffsichere Stürmer, der in der vergangenen Saison 16 Mal erfolgreich war, zog sich beim Training mit der Schweizer Nationalmannschaft erneut einen Muskelfaserriss in der Wade zu. Das für kommenden Freitag im Spiel gegen Bremen geplante Bundesliga-Comeback fällt aus.
Der BVB hat den Turnaround geschafft und schreibt erstmals wieder schwarze Zahlen. "Das beste Ergebnis in 98 Jahren Borussia Dortmund" präsentierte Hans-Joachim Watzke am Freitag der Öffentlichkeit, als die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ihre Bilanzzahlen für das Geschäftsjahr 2006/2007 vorstellte. Danach beträgt der Gewinn 10,3 Millionen Euro. Die Zeiten roter Zahlen sind vorbei. "Wir haben Wort gehalten", sagte Watzke.
Nach Verlusten in Höhe von zusammen 146 Millionen Euro allein in den Geschäftsjahren 2003/2004 und 2004/2005 haben es Hans-Joachim Watzke und sein Finanzchef Thomas Treß geschafft, den BVB wieder fit zu kriegen. "Nach durchgreifender Sanierung streben wir auch wieder sportliche Erfolge an", betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung. Doch der lasse sich nicht in gleichem Maße planen wie wirtschaftlicher Erfolg. Deshalb mahnte Watzke zu Besonnenheit: "Vor gerade zweieinhalb Jahren standen wir vor der Frage, ob hier überhaupt weiterhin Fußball gespielt werden kann. Jetzt besitzen wir wieder glänzende Perspektiven. Dazu gehört, dass das oft aufgeregte Umfeld den handelnden Personen Vertrauen schenkt. Sportlicher Erfolg wächst da, wo Ruhe herrscht."
Im Zeitrahmen 2008 bis 2011 will der BVB sportlich "wieder zu Mannschaften wie Bremen, Stuttgart, Hamburg oder Schalke aufschließen". Dabei werde mit Augenmaß in den Kader investiert, und mit Blick auf die Konkurrenz, die zum Teil deutlich mehr als die 25 Millionen Euro zur Verfügung hat, die Borussia Dortmund inklusive Sozialabgaben in der vergangenen Saison für die Lizenzspielerabteilung aufgewendet hat: "Geld schießt manchmal doch Tore. Niemand kann erwarten, dass wir solche Teams - überspitzt formuliert - locker weghauen."
In den kommenden Jahren, so Watzkes Einschätzung, werde der BVB weiterhin schwarze Zahlen schreiben. Die Höhe des Gewinns werde dabei von Transfererlösen und sportlichen Erfolgen entscheidend beeinflusst. Neue Perspektiven bieten sich Borussia Dortmund in den Jahren 2009 und 2010, wenn die bestehenden Verträge mit Ausrüster Nike bzw. Vermarkter Sportfive auslaufen. "Vorsichtig gerechnet können wir ab 2010 allein im Bereich Vermarktung jährlich acht bis zehn Millionen Euro mehr erzielen", so Watzke.
Ein Mann, der großen Anteil am Finanz-Aufschwung der Dortmunder hat ist Börsenspekulant Florian Homm (47).
Boss Hans-Joachim Watzke (r.) hat trotzdem gut Lachen: Finanziell steht der BVB wieder auf gesunden Füßen.
Und ausgerechnet in dieser Phase denkt er über seinen Abschied nach...
Homm verkauft 1,3 Mio Aktien! Lesen Sie mal, wem der BVB aktuell gehört.
Zu Spitzenzeiten hielt Homm 25 Prozent am Verein. Mittlerweile sind es nur noch 9,85 Prozent.
Und nach BILD-Informationen schrumpft sein Anteil weiter:
Freitag soll Homm rund 1,3 Mio seiner Aktien veräußert haben.
Homm zu BILD: „Die schnelle wirtschaftliche Sanierung ist fast wie der Gewinn der Champions League. Jetzt ist es an der Zeit, dass sich endlich auch der sportliche Erfolg einstellt. Sollte Borussia nicht in den Uefa-Cup kommen oder mindestens einen UI-Cup-Platz erreichen, werde ich sicher meine Konsequenzen ziehen.“
Homm droht mit dem Komplett-Ausstieg.
Ein Vorhaben, auf das BVB-Boss Hans-Joachim Watzke (48) gelassen reagiert: „Es ist ja kein Geheimnis, dass Herr Homm seine Aktien kontinuierlich verkauft hat – und es ist auch sein gutes Recht. Egal, wie lange er noch weitermacht: Wir werden ihm als Borussia Dortmund immer dankbar sein...“
Homms Ausstieg auf Raten.
So sind die BVB-Anteile außerdem verteilt:
Die Investment-Bank „Morgan Stanley“, die Borussia mit einem Kredit von 79,2 Mio. Euro unter die Arme gegriffen hat, hält akutell 16,25 Prozent. Das Hedgefonds-Unternehmen „Blue Bay Asset“ besitzt 17,09 Prozent.
Borussia selbst hat einen Anteil von 7,24 Prozent, Privat-Mann Bernd Geske (gehört dem BVB-Aufsichtsrat an), gehören 6,51 Prozent. Die restlichen 43,06 Prozent befinden sich im Streubesitz (Kleinanleger).
bei mehr als 50.000 Fans mit einem Trikot
[12.09.] Deutschland hat einen neuen Industriekonzern: Evonik AG. Am Firmensitz in Essen präsentierte Dr. Werner Müller, Vorstandsvorsitzender des bisher als RAG Beteiligungs-AG firmierenden Unternehmens, heute die neue Marke. Mit ihr wird der Konzern im 1. Halbjahr 2008 den Gang an den Kapitalmarkt vollziehen.
Dr. Werner Müller
"Evonik ist der kreative Industriekonzern aus Deutschland für Chemie, Energie und Immobilien. Unser Ziel ist es, einer der kreativsten Industriekonzerne weltweit zu werden", so Müller. Die Taufe des Konzerns auf den Namen Evonik ist der Höhepunkt der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Der deutsche Steinkohlebergbau wird künftig den Namen RAG führen und von dem neuen Industriekonzern getrennt sein.
Evonik ist in über 100 Ländern der Welt aktiv. Mehr als 43.000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2006 einen Umsatz von rund 14,8 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (EBIT) von mehr als 1,2 Milliarden Euro.
Premiere gegen Werder Bremen
Florian Kringe im neuen Dress mit dem Schriftzug "Evonik".
Bei der Partie am Freitag gegen Bremen werden die Spieler des BVB erstmals den neuen Namen des Hauptsponsors auf ihren Trikots tragen. Im Vorfeld dieses Schlagerspiels hat in der Westfalenhalle die größte Tauschaktion in der Geschichte der Fußball-Bundesliga begonnen: Bis zum Anpfiff des Bremen-Spiels können die 50.549 Dauerkartenkunden von Borussia Dortmund ihre beim Ticketkauf erworbenen Gutscheine gegen ein neues BVB-Trikot einlösen. Mit diesem Präsent bedankt sich Hauptsponsor Evonik bei den BVB-Fans für deren großartige Unterstützung in den schwierigen Wochen der letzten Saison.
Diese beispiellose Aktion, für die es keinerlei Erfahrungswerte gibt, war für die Verantwortlichen des Konzerns ebenso eine große Herausforderung wie für das Dortmunder Unternehmen Logotex. "50 neue Beflockungsmaschinen mussten angeschafft sowie 100 Mitarbeiter gefunden und geschult werden, um 50.000 Trikots in nicht einmal drei Tagen zu bedrucken", erläutert der BVB-Beauftragte von Evonik, Lutz E. Dreesbach. Wegen der Geheimhaltung des neuen Konzernnamens konnte die Beflockung der Trikots erst am frühen Mittwochmorgen beginnen. "Und dennoch sind wir zuversichtlich, dass wir es schaffen", zeigte sich Dreesbach optimistisch.
"Lange Wartezeiten am Freitag verhindern"
Von Mittwoch ab 15 Uhr und am Donnerstag und Freitag haben die Dauerkartenbesitzer die Möglichkeit, ihre Gutscheine jeweils zwischen 10 und 20 Uhr in der Westfalenhalle 3 B einzutauschen. Mit einem besonders starken Andrang ist am Freitag Nachmittag vor dem Spiel gegen Bremen zu rechnen. "Deshalb bitten wir alle Dauerkarteninhaber aus Dortmund und Umgebung, ihr Trikot zu einem anderen Zeitpunkt abzuholen, um lange Wartezeiten zu verhindern", appelliert Dreesbach. Bis zum 31. Dezember 2007 besteht ohnehin die Möglichkeit, die Gutscheine auch in allen BVB-Fanshops einzutauschen.
Eine Zusendung der Trikots ist aus organisations- und kontrolltechnischen Gründen nicht möglich. Der Dauerkartenkunde muss allerdings nicht persönlich erscheinen, um den Gutschein gegen das Trikot eintauschen zu können. Zum Umtausch benötigt werden die Original-Dauerkarte (Kopien sind unzulässig) sowie der mit der Dauerkartennummer ausgefüllte Gutschein. Bei der Dauerkartennummer handelt es sich um die Nummer über dem Preisfeld.
Lutz Dreesbach (Archivbild)
Im Wartebereich der Halle 3 B sind Mustertische aufgestellt, wo sich der Umtauschberechtigte über die entsprechende Größe informieren kann. Der Gutschein gilt ausschließlich für das aktuelle Heimtrikot in der Kurzarmversion. Die Trikots sind grundsätzlich vom Umtausch ausgeschlossen.
Sowohl bei der Abholung in der Westfalenhalle als auch in den BVB-Shops wird die Möglichkeit geboten, die Trikots zum bekannten Preis von 7,50 Euro mit dem Namen und der Nummer des Wunschspielers versehen zu lassen. Individuelle Aufdrucke sind in der Westfalenhalle 3 B aus organisatorischen Gründen dagegen leider nicht möglich.
"Kreativster Sponsor in der Bundesliga"
"Mit dieser Aktion beweist unser Hauptsponsor einmal mehr, dass er der kreativste in der Bundesliga ist. Sie trägt dazu bei, dass ab sofort bei jedem Heimspiel des BVB die schwarz-gelbe Dominanz im weiten Viereck des Signal Iduna Park nicht mehr zu übersehen ist", betont BVB-Chef Hans-Joachim Watzke. Und Olaf Suplicki, Vorsitzender der BVB-Fanabteilung, findet es "großartig", wie mehr oder weniger alle Fans das aktuelle Trikot ihrer Mannschaft tragen: "Das hat es bislang noch nicht gegeben!"
Es berichtet Johannes Vorspohl
79.030 Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK sahen die mit Abstand beste erste Halbzeit von Borussia Dortmund in der laufenden Saison. Innerhalb von nur elf Minuten erzielten die körperlich und geistig absolut frisch und selbstbewusst agierenden Borussen drei Tore. Gleich zweimal traf Petric (22./33.), einmal war Klimowicz erfolgreich (29.). Auch in der zweiten Halbzeit fanden die Gäste nicht ins Spiel und mussten die Partie mit zehn Mann beenden: Nach einem Trittt gegen Kruska wurde Andreasen mit Rot vom Platz geschickt (80.).
Ausgangslage:
Nach dem verpatzten Saisonstart zeigte die Formkurve von Borussia Dortmund mit zwei Siegen in Serie wieder nach oben. Mit sechs Punkten auf dem Konto trennte die Schwarzgelben vor dem 5. Spieltag nur ein Zähler vor dem Tabellensechsten aus Bremen. Auch die Hanseaten hatten nach einem schwachen Saisonbeginn die vergangenen beiden Spiele gegen Nürnberg und Frankfurt für sich entschieden und konnten vor Anpfiff auf eine (fast) makelose Statistik verweisen: Saisonübergreifend hatten sie nur eine der letzten neun Auswärtspartien verloren.
Erneut im BVB-Tor: Marc Ziegler.
Personalien:
Beide Klubs hatten in der vergangenen Woche unter den massiven Abstellungen für Länderspiele zu leiden. Hinzu kamen zahlreiche Ausfälle von Leistungsträgern. So fehlten beim BVB unter anderem der gesperrte Weidenfeller sowie die verletzten Frei (Faserriss in der Wade) und Kehl (nur Lauftraining nach Knieproblemen). Dagegen konnten sich Dede und Degen rechtzeitig zum Spiel fit melden. Auch Werder hatte namhafte Ausfälle zu verkraften. Spieler wie Frings, Borowski, Fritz, Womé und Carlos Alberto fehlten.
Taktik:
Wie gegen Cottbus und Rostock setzte das Trainerteam auch gegen Werder Bremen auf das bewährte 4-4-2-System mit der Raute im Mittelfeld. Tinga übernahm darin wieder die Position vor der Abwehr, Federico den Part hinter den Spitzen. Bis auf den Sturm, wo Petric den Vorzug vor Valdez erhielt (der Paraguayer war erst am Spieltag von einem Länderspiel aus Übersee eingetroffen), präsentierte sich Borussia Dortmund somit personell und taktisch unverändert zum Spiel in Rostock. Auch die Bremer agierten offensiv aus einem 4-4-2-System heraus, ebenfalls mit Raute im Mittelfed. Diego sollte darin hinter den Spitzen für Impulse sorgen.
Erzielte seine ersten beiden Treffer in der Bundesliga: Mladen Petric.
Spielverlauf & Analyse:
Die Zuschauer sahen einen munteren Spielbeginn, in dem sich beide Teams zunächst auf Augenhöhe begegneten. Einzig gute Szenen vor dem Tor blieben in der Anfangsphase Mangelware. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Petric mit einem wuchtigen Kopfball, der jedoch genau in den Armen von Wiese landete (14.). Der BVB agierte frisch und selbstbewusst und kam durch schnelle Konter immer wieder gefährlich vor das Tor der Gäste. So auch in der 21. Minute, als Klimowicz vor Wiese auftauchte und den Ball auch einnetzte. Doch der Treffer zählte nicht, Schiedsrichter Sippel hatte wegen Abseits vorher schon abgepfiffen. Zu Recht, wie die TV-Bilder belegten.
Doch irgendwie musste das nichtgegebene Tor wie ein Weckruf auf die Schwarzgelben gewirkt haben. Denn es folgten elf turbulente Minuten, die die Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK noch lange in Erinnerung bleiben werden. Den Anfang macht Dede, der einen blitzsauber herausgespielten Konter einleitete, indem er den Ball über den halben Platz quer zu Kuba in den Strafraum schlug. Der Pole flankte ohne zu zögern in die Mitte, Klimowicz rutschte noch vorbei, doch Petric war zur Stelle und donnerte den Ball im Fallen ins Bremer Gehäuse - 1:0 für den BVB (22.). Das erste Bundesliga-Tor des Kroaten.
Die Borussen traten mit der Führung im Rücken immer selbstbewusster gegen den Champions League-Teilnehmer von der Weser auf. So auch in der 29. Minute, als Federico nach einer Balleroberung während einer Bremer Vorwärtsbewegung Kuba in Szene setzte, der wiederum Klimowicz steil schickte. "Klimo" tauchte alleine vor Wiese auf und ließ sich die Chance nicht nehmen. Abgebrüht schlenzte er den Ball über den Werder-Torwart hinweg in den Winkel - 2:0 (29.) für den BVB, das dritte Tor des Argentiniers in der laufenden Saison.
Wieder einmal eiskalt vor des Gegners Gehäuse: Diego Klimowicz.
Die Zuschauer trauten ihren Augen kaum. Sie sahen einen BVB, der wie entfesselt spielte und seine Möglichkeiten eiskalt nutzte. Alles schien zu gelingen. Der triumphale Schlusspunkt der phänomenalen elf Minuten wurder wieder durch Dede eingeleitet. Wieder schlug der Brasilianer eine Flanke über den halben Platz, diesmal landetete der Ball genau in den Füßen von Petric. Dieser zog von der Strafraumgrenze direkt ab, Wiese war wieder ohne Chance- 3:0 (33.) für den BVB. Es der zweite Treffer des Kroaten an diesem Abend, mit dem er den Tempel an der Strobelallee nun endgültig zum Kochen brachte.
Bremens Defensive wirkte gegen den Dortmunder Offensivwirbel stellenweise überfordert. Einzig Diego schien sich gegen die drohende Niederlage stemmen zu wollen, griff dabei aber oft auf unfaire Mittel zurück. Zur Halbzeit ließ Schaaf den rot-gefährdeten Brasilianer in der Kabine, nachdem er in der 21. Minute für ein Revanche-Foul an Tinga bereits verwarnt worden war. Die Borussen hingegen hatten die mit Abstand beste Halbzeit der gesamten Saison gezeigt.
Die Minuten nach dem Seitenwechsel gehörten zunächst den Gästen, die durch Sanogo (46.) und Jensen (55.) zu guten Möglichkeiten kamen. Ziegler war jedoch in beiden Fällen auf seinem Posten und rettete mit zwei glänzenden Paraden. Der BVB zog sich angesichts des Spielstands ein wenig zurück. Dabei blieben die Borussen über ihre Konter aber brandgefährlich. Nach einer Flanke von Petric kam Klimowcz im Strafraum nur Milisekunden zu spät (59.)
Die Bremer fanden einfach nicht ins Spiel. Wenn einmal ein Schuss aufs Tor gelang, war wie bei Jensens Versuch der wachsame Ziegler zur Stelle (70.) Frust machte sich nun bei den Hanseaten breit. Nach einem üblen Tritt am Mittelkreis gegen Kruska wurde Andreasen mit einer roten Karte völlig zurecht des Feld verwiesen. Die Borussen ließen sich von der Härte nicht beirren und spielten mit der Führung im Rücken souverän bis zum Ende.
Von Borussia Dortmund berichtet JÖRG WEILER
Der bewegende Moment: Dede nimmt Marc-André Kruska in den Arm und drückt ihn einen Schmatz auf die Stirn
Es war nur eine kleine Geste. Aber nicht nur bei Trainer Thomas Doll (41) hat sie gaaanz große Wirkung gezeigt...
63. Minute im Signal Iduna Park: 80000 Fans verabschieden den überragenden Dede (29, BILD-Note 1) mit stehenden Ovationen.
Vor Verlassen des Rasens umarmt der Brasilianer den für ihn bereitstehenden Marc-André Kruska (20) und drückt ihm einen dicken Schmatz auf die Stirn.
Trainer Doll, der seit Monaten daran arbeitet, den Teamgeist zu verbessern, begeistert: „Dede ist für mich nicht nur der beste Links-Verteidiger der Bundesliga, sondern auch menschlich eine ganz wichtige Figur!“
Schon Ex-Trainer Matthias Sammer (40) hatte das Borussen-Urgestein (seit 1998 im Verein) zum „Außenminister“ befördert.
Was noch mehr für seinen Super-Charakter spricht:
Im Sommer hatte er ein Millionen-Angebot vom AS Rom. In Italien hätte er locker das Doppelte an Gehalt abschleppen können – aber Borussia verweigerte ihm die Freigabe.
Dede war damals tief enttäuscht, hatte aber sofort erklärt: „Das ist sehr, sehr schade, aber ich werde mich trotzdem nie hängen lassen.“
Dass dies beim Brasilianer mit deutschem Pass keine leeren Worthülsen sind, beweist er Woche für Woche neu.
Gegen Bremen spielte er nur 14 Tage nach seinem Faserriss – und wie!
Manager Michael Zorc (45): „Was der gezeigt hat, war der helle Wahnsinn.“
Aber warum hat Dede Kruska geküsst...?
Dede: „Ich habe ihn umarmt und geküsst, weil er ein Vorbild ist. Er gibt für den Verein immer alles.“
Eben einer wie Dede...