Thread für Lieblingsgedichte


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Neuester Beitrag: 03.08.10 17:01
Eröffnet am:17.04.07 19:39von: ZwergnaseAnzahl Beiträge:155
Neuester Beitrag:03.08.10 17:01von: knetegirlLeser gesamt:5.756
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129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiWo n i gang un stand,

 
  
    #101
1
15.02.08 22:54
Wo n i gang un stand,
wär's e lustig Land.
Aber zaig mer, was de witt,
numme näumis find i nit
in dem schöne Land.

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiMynen Auge gfallt

 
  
    #102
15.02.08 22:55
Mynen Auge gfallt
Heerischried im Wald.
Wo n i gang, se denk i dra;
`s chunnt mer nit uf d'Gegnig a,
z'Heerischried im Wald.

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiIme chlaine Huus

 
  
    #103
1
15.02.08 22:56
Ime chlaine Huus
wandlet ii un uus,
gell, de mainsch, i sag der, wer?
`s isch e Si, es isch kai Er,
ime chlaine Huus.

146 Postings, 6119 Tage Prinz NervUnd dabei geht Euch

 
  
    #104
1
15.02.08 23:17
echt einer ab? Faszinierend würde Spock sagen:-)
Kojak würde es wahrscheinlich entzückend nennen"fg"

Ich bin eindeutig im falschen Sonnensystem auf die Welt gekommen, mein Storch wurde falsch gebeamt.  

956 Postings, 8116 Tage tigerlillyja!

 
  
    #105
1
15.02.08 23:48

956 Postings, 8116 Tage tigerlillyjajaajajajajajaaaaaaaaaaaaaaaaaaa

 
  
    #106
1
15.02.08 23:50

129861 Postings, 7669 Tage kiiwii...und noch'n Gedicht

 
  
    #107
2
29.02.08 00:54
Die blume die ich mir am fenster hege

Verwahrt vorm froste in der grauen scherbe

Betrübt mich nur trotz meiner guten pflege

Und hängt das haupt als ob sie langsam sterbe.

Um ihrer frühem blühenden geschicke

Erinnerung aus meinem sinn zu merzen

Erwähl ich scharfe waffen und ich knicke

Die blasse blume mit dem kranken herzen.

Was soll sie nur zur bitternis mir taugen?

Ich wünschte dass vom fenster sie verschwände..

Nun heb ich wieder meine leeren augen

Und in die leere nacht die leeren hände.

27374 Postings, 6402 Tage zockerlillyso mit den ganzen kommafehlern

 
  
    #108
1
29.02.08 00:57
ist es nur halb so schön:)))  

129861 Postings, 7669 Tage kiiwii...das muß so

 
  
    #109
1
29.02.08 00:59
Stefan George hat es genau so geschrieben

129861 Postings, 7669 Tage kiiwii...hier auch (man achte mal auf den Punkt)

 
  
    #110
2
29.02.08 01:03
Der hügel wo wir wandeln liegt im schatten ·

Indes der drüben noch im lichte webt

Der mond auf seinen zarten grünen matten

Nur erst als kleine weiße wolke schwebt.

Die straßen weithin-deutend werden blasser ·

Den wandrern bietet ein gelispel halt ·

Ist es vom berg ein unsichtbares wasser

Ist es ein vogel der sein schlaflied lallt?

Der dunkelfalter zwei die sich verfrühten

Verfolgen sich von halm zu halm im scherz ...

Der rain bereitet aus gesträuch und blüten

Den duft des abends für gedämpften schmerz.

303 Postings, 6108 Tage monetenhaseabschreiben vesuchs doch selber,

 
  
    #111
4
29.02.08 01:03
so etwa

Müde bin ich geh zu Ruh,

meine Äuglein fallen nicht zu,

die Gedanken rings um her

da wär es besser er muss her ;)

n8

@copyright by monetenhase  

956 Postings, 8116 Tage tigerlilly.

 
  
    #112
4
29.02.08 01:11
Frühling

Die Rebe blüht, ihr linder Hauch
Durchzieht das tauige Revier,
Und nah und ferne wiegt die Luft
Vielfarb'ger Blumen bunte Zier.

Wie's um mich gaukelt, wie es summt
Von Vogel, Bien' und Schmetterling,
Wie seine seidnen Wimpel regt
Der Zweig, so jüngst voll Reifen hing.

Noch sucht man gern den Sonnenschein
Und nimmt die trocknen Plätzchen ein;
Denn nachts schleicht an die Grenze doch
Der landesflücht'ge Winter noch.

O du mein ernst gewalt'ger Greis,
Mein Säntis mit der Locke weiß!
In Felsenblöcke eingemauert,
Von Schneegestöber überschauert,
In Eisespanzer eingeschnürt:
Hu, wie dich schaudert, wie dich friert

A. v. D-H.  

956 Postings, 8116 Tage tigerlilly..

 
  
    #113
4
29.02.08 01:16
Schneeglöckchen
`s war doch wie ein leises Singen
In dem Garten heute nacht,
Wie wenn laue Lüfte gingen:
"Süße Glöcklein, nun erwacht,
Denn die warme Zeit wir bringen,
Eh's noch jemand hat gedacht."
's war kein Singen, 's war ein Küssen,
Rührt die stillen Glöcklein sacht,
Daß sie alle tönen müssen
Von der künftgen bunten Pracht.
Ach, sie konntens nicht erwarten,
Aber weiß vom letzten Schnee
War noch immer Feld und Garten
Und sie sanken um vor Weh.
So schon manche Dichter streckten
Sangesmüde sich hinab,
Und der Frühling, den sie weckten,
Rauschte über ihrem Grab.
J. v. E.  

956 Postings, 8116 Tage tigerlilly...

 
  
    #114
4
29.02.08 01:23
Wie im Morgenglanze
Du rings mich anglühst,
Frühling, Geliebter!
Mit tausendfacher Liebeswonne
Sich an mein Herz drängt
Deiner ewigen Wärme
Heilig Gefühl,
Unendliche Schöne!

Dass ich dich fassen möcht
In diesen Arm!

Ach, an deinem Busen
Lieg ich, schmachte,
Und deine Blumen, dein Gras
Drängen sich an mein Herz.
Du kühlst den brennenden
Durst meines Busens,
Lieblicher Morgenwind!
Ruft drein die Nachtigall
Liebend nach mir aus dem Nebeltal.

Ich komm, ich komme!
Wohin? Ach, wohin?

Hinauf! Hinauf strebts!
Es schweben die Wolken
Abwärts, die Wolken
Neigen sich der sehnenden Liebe.
Mir! Mir!
In euerem Schosse

Aufwärts!
Umfangend umfangen!
Aufwärts an deinen Busen,
Alliebender Vater!

(schweinerei... anm. d. red.)

J W. v. G.  

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiija

 
  
    #115
2
29.02.08 01:26
Es lacht in dem steigenden jahr dir
Der duft aus dem garten noch leis.

Flicht in dem flatternden haar dir
Eppich und ehrenpreis.

Die wehende saat ist wie gold noch ·
Vielleicht nicht so hoch mehr und reich ·

Rosen begrüssen dich hold noch.
Ward auch ihr glanz etwas bleich.

Verschweigen wir was uns verwehrt ist ·
Geloben wir glücklich zu sein ·

Wenn auch nicht mehr uns beschert ist
Als noch ein rundgang zu zwein.

St.G.

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiGoethen, der alte Schwerenöther...

 
  
    #116
2
29.02.08 01:27

956 Postings, 8116 Tage tigerlillyFangen wir mit Frühling und Liebe an:

 
  
    #117
3
29.02.08 02:07
Soll ich kleine Lieder singen,
Wie ich oftmals tat?
Sonne schon und Nachtigallenschwingen
Naht.
Unterm Schnee die Quellen rauschen
Schon dem Frühling zu.
Laß uns lächeln, laß uns lauschen!
Du!
Rinnt nicht auch in deinen Tränen
Schon der Mai?
Liebend Berge sich an Berge lehnen.
Sei!
Eine Tanne steht im jungen Triebe,
Wo der Marder schlich.
Winter wankt. Die Föhne stürmen. Liebe
Mich!

(Klabund)  

956 Postings, 8116 Tage tigerlillyFrühlingsahnung

 
  
    #118
3
29.02.08 02:17
Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.

Unterm Monde silberweiß,
zwischen Wipfeln schwarz und kraus
flügelt eine Fledermaus
ihren ersten Kreis...

Rosa Wölkchen überm Wald
wissen noch vom Abendrot dahinter -
überwunden ist der Winter,
Frühling kommt nun bald.
C. M.  

129861 Postings, 7669 Tage kiiwii0

 
  
    #119
2
29.02.08 02:21
O dürft ich fragen, was aus ihrem Auge
   Oft so entzückend mir entgegenstrahlt,
Was, wenn ich schnell mich ihrer Seite nahe,
   Die Wangen ihr mit hoher Röte malt!
Ahnt sie, was meine Lippen ihr verschweigen,
   Was meine Brust mit stiller Sehnsucht füllt?
Hofft ich zu kühn? ist es der Strahl der Liebe,
   Der so entzückend ihrem Blick entquillt?

Warum hat doch ihr Händchen so gezittert,
   Als ich ihr gestern guten Abend bot,
Und als ich ihr recht tief ins Auge schaute,
   Was machte sie auf einmal doch so rot?
Sie hat die Rose, die ich ihr gegeben,
   So sorgsam ins Gebetbuch eingelegt;
Warum wohl? da sie sonst so gerne Rosen
   Am Busen und am Sommerhütchen trägt.

Warum schwieg sie auf einmal heute stille
   Und wußte nicht mehr, was ich sie gefragt?
Hat sie gemerkt, was ich ihr gerne sagte?
   Ich hab ihr's doch mit keinem Wort gesagt!
O hätt ich Mut! dürft ich Louisen sagen,
   Was mich so still, was mich so tief beglückt!
O dürft ich fragen, was aus ihrem Auge
   Oft so entzückend mir entgegenblickt!

(W.Hauff)

129861 Postings, 7669 Tage kiiwii;-)

 
  
    #120
2
29.02.08 02:25
Bin einmal ein Narr gewesen,
Hab geträumet, kurz doch schwer;
Wollt in schönen Augen lesen,
Daß von Lieb was drinnen wär.

Selig von der Vahr bis Bremen
Schwatzt ich zu der Holden mein;
Muß mich wahrlich heut noch schämen,
Daß ich solch ein Narr konnt sein.

Und die Glut, die in mir brannte,
Barg ich unter heitrem Scherz.
Von dem lieben Schwabenlande
Sprach ich zu dem kalten Herz.

Wollte sie zur Heimat locken,
Wollte alles ihr gestehn,
Doch sie sprach ganz kalt vom Brocken,
Dort sei alles gar zu schön.

Meine Lieb, mein Herz, mein Schwaben
Sind für dich zu eng, zu klein,
Größer willst du alles haben,
Nun so mag dein Harz dich freun!

Fahre wohl, du kaltes Wesen,
Freier blick ich um mich her,
Bin einmal ein Narr gewesen,
Hab geträumet kurz, doch schwer.

(W.Hauff)

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiWir träumten von einander

 
  
    #121
1
08.03.08 03:43
...
Und sind davon erwacht,
Wir leben, um uns zu lieben,
Und sinken zurück in die Nacht.

Du tratst aus meinem Traume,
Aus deinem trat ich hervor,
Wir sterben, wenn sich eines
Im andern ganz verlor.

Auf einer Lilie zittern
Zwei Tropfen, rein und rund,
Zerfließen in eins und rollen
Hinab in des Kelches Grund.

8140 Postings, 7129 Tage checkerlarsencharles baudelair

 
  
    #122
3
08.03.08 06:31
die blumen des bösen, doller gedichtband!  

956 Postings, 8116 Tage tigerlillye

 
  
    #123
2
15.03.08 01:14
Warum gebar ich nicht ein Nest voll Schlangen,
Statt diesem Spottgebild verwünschter Art!
Verflucht die Nacht, in der mein Bauch empfangen,
Da flüchtiger Lust so bittre Strafe ward!  
Angehängte Grafik:
charles_baudelaire3.jpg
charles_baudelaire3.jpg

15372 Postings, 6291 Tage knetegirlDann,....

 
  
    #124
1
15.03.08 13:19
Dann, wenn Du gehst, scheinst Du mir nie gewesen.
Ich finde mich, wie der vom Traum erwacht,
Versehnt nach einer nächsten tiefern Nacht,
Zur alten Lüge lächelnd zu genesen.
Dann, wenn Du kommst, weiß ich mich nicht erhalten Je ohne Dich,
Du Herz der toten Welt: Du Brand, vor dessen Glut mich das Erkalten,
Dem ich entrann, erinnernd überfällt
- So schwank ich, willig immer zu verlachen Der frühern Stunde Armut;
find ich mich Zwischen Phantomen taumelnd;
in den Rachen Gleit ich der Zeit, unwissend:
liebt ich Dich Eben im Traum, eben im Traum-Erwachen?
Dies nur: ich tats, blieb unabänderlich.
 

129861 Postings, 7669 Tage kiiwiiWorte

 
  
    #125
1
15.03.08 22:35
Wenn meinen Worten die Silben ausfallen vor Müdigkeit
und auf der Schreibmaschine die dummen Fehler beginnen
wenn ich einschlafen will
und nicht mehr wachen zur täglichen Trauer
um das was geschieht in der Welt
und was ich nicht verhindern kann
beginnt da und dort ein Wort sich zu putzen und leise zu summen
und ein halber Gedanke kämmt sich und sucht einen andern
der vielleicht eben noch an etwas gewürgt hat
was er nicht schlucken konnte
doch jetzt sich umsieht
und den halben Gedanken an der Hand nimmt und sagt zu ihm:
Komm
Und dann fliegen einige von den müden Worten
und einige Tippfehler die über sich selber lachen
mit oder ohne die halben und ganzen Gedanken
aus dem Londoner Elend über Meer und Flachland und Berge
immer wieder hinüber zur selben Stelle
Und morgens wenn du die Stufen hinuntergehst durch den Garten
und stehenbleibst und aufmerksam wirst und hinsiehst
kannst du sie sitzen sehen oder auch flattern hören ein wenig
verfroren und vielleicht noch ein wenig verloren
und immer ganz dumm vor Glück daß sie wirklich bei dir sind
E.F.

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