f-h Oni BW sb & Friends-TTT, Donnerstach 21.10.04
Das Hin und Her am Markt spiegelt sich auch in den Umzügen vom Bären- ins Bullenlager und wieder zurück. Manche nutzen die Rückkehr in die Handelspanne als zweite Einstiegschance. Sie wurden prompt von den mittelfristig orientierten Investoren abgestraft, die die Gelegenheit zum Austieg nutzten. Dies erklärt den Zuwachs der Pessimisten, ob das allerdings das Aus für alle Hoffnungen zum Jahresende bedeutet, steht auf einem anderen Blatt.
Gianni Hirschmueller, cognitrend
TecDAX-Sentiment
20.10.2004. Die Optimisten der vorangegangenen Woche hatten Glück. Der DAX-Index geriet nämlich gleich nach unserer letzten Erhebung am vergangenen Mittwoch ins Trudeln und rutschte kurzzeitig sogar unter die 3.900er Marke. Gestern aber sprang er urplötzlich noch einmal zurück in die vorherige Handelsspanne. Alle, die den vorausgegangenen Ausrutscher als Warnschuss verstanden hatten, konnten zu erträglichen Konditionen ihre versäumten Verkäufe nachholen. Diese Transaktionen spiegeln sich zumindest in unserer jüngsten Sentiment-Analyse wider.
Sentimentindikatoren
Die Optimisten werden ins Verhältnis zu den Pessimisten gesetzt und mit der Anzahl der neutralen Stimmen gewichtet. Die blauen Balken in den Grafiken stellen das Maß an Optimismus dar.
Aus diesen Daten lassen sich Aussagen über Positionierung und Einstiegspreise der Investoren treffen und somit mögliche stimmungsbedingte Marktschieflagen erkennen.
Analysten hatten ihre liebe Not, mit den Kapriolen Schritt zu halten, die der DAX im Laufe der Berichtswoche geschlagen hat. Vor einer Woche hieß es beispielsweise noch, dass wir es mit einem „intakten Trendmarkt mit guter technischer Verfassung“ zu tun hätten, der in diesem Jahr noch 4.400 Punkte erreichen sollte. Außerdem machten einigen Marktbeobachtern die an sich guten Ergebnisse namhafter Konzerne wie Nokia oder Citigroup Hoffnung. Nur einen Tag später sah es „aus charttechnischer Sicht nicht mehr so gut aus“. Strategen nannten gleich mehrere Gründe, warum man keine großen Hoffnungen auf eine Konjunkturverbesserung hegen sollte. Sie verwiesen auf den Ölpreis, dürftige US-Fundamentaldaten und die heimischen Krisenherde Opel und Karstadt. Zudem ergab eine Umfrage der Investmentbank Merill Lynch, dass institutionelle Investoren derzeit größere Bedenken an den Tag legen. Ihre Zuversicht für eine positive weltwirtschaftliche Entwicklung sank auf den tiefsten Wert seit März 2001. Gestern war der DAX mit einem Male wieder „gut nach unten abgefedert“. Da stand er wieder bei knapp 4.000 Punkten. Plötzlich wurde erneut ein weiterer Kursanstieg um besagte 400 Punkte propagiert. Während Analysten und kurzfristig agierende Händler sich derzeit ständig um die eigene Achse drehen und an der launenhaften Entwicklung des deutschen Aktienmarktes keine rechte Freude haben, schlugen eine große Anzahl mittelfristiger Akteure kaltblütig zu, höchstwahrscheinlich gestern streuten sie ihre Long-Positionen, die sie im Laufe der letzten drei Wochen gesammelt hatten, gezielt unters plötzlich bullish gewordene, kurzfristig ausgerichtete Volk. Damit nutzen die Mittelfristigen ihre „zweite Chance“, zu fast den gleichen Kursen des vergangenen Mittwochs, ihre Entscheidung noch einmal überdenken zu dürfen. Das Votum war genauso eindeutig wie die Wirkung ihres Handelns. Ganze zehn Prozent der Befragten wechselten nämlich vom Bullen- ins Bärenlager.
Aufgrund der jüngsten Verschiebungen fiel der Bull/Bear-Index® auf den tiefsten Stand seit Ende August zurück. Natürlich stellt sich bei so einem markanten Rückgang der Marktstimmung für die restlichen Akteure die Frage, ob die Anleger ihre Hoffnungen auf eine Herbst- oder Jahresendrallye nun komplett abschreiben können. Fest steht, das jüngst eine ganze Menge (belastendes) Material in den Markt geflossen ist. Andererseits hat sich der DAX-Index bekanntermaßen in einer Konsolidierungszone zwischen 3.900 und 4.080 festgebissen. Ein Ausbruch nach unten ist unseres Erachtens nach unabwendbar. Doch durch die deutlich gesunkene Anzahl an Optimisten besteht die Chance, dass aus einem weiteren Vorstoß nach unten nur ein kurzer Ausflug und nicht eine dauerhafte Abwärtsbewegung wird. Denn bereits ein oder zwei Prozent tiefere DAX-Stände könnten einige der jüngsten Abtrünnigen wieder zurück in den Markt locken. Der Gedanke einer breiten Handelsspanne sitzt noch tief in den Köpfen der Marktteilnehmer. Ein DAX knapp über 3.800 Punkten könnte ihnen schnell wieder günstig erscheinen. Letztere Marke stellt aber die kritische Grenze dar, bei der der DAX spätestens wieder auf die Füße kommen müsste.
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten
Bullish Bearish Neutral
Total
52 %
29 %
19 %
ggü. Vorwoche
- 10 %
+ 10 %
+ 0 %
DAX-Stimmungskurve
Stand DAX 20.10.2004, 12:00 Uhr: 3.910 Punkte (- 2,1 % gegenüber der letzten Erhebung)
Im FDAX wurde heute der Gap von gestern sauber geschloßen.
Wichtuges VK-Signal entsteht wenn der FDAX unter 3910 (bzw. DAX unter 3900) rutscht.
Ziel wäre dann der 50% RT bei 3960.
gruss phill
Gruß
Nobody II
@ Phillie
Mit TS habe ich keine Pobleme, die benutze ich gerade.
Gruß
Nobody II