China Thread, have a lot of fun !
Seite 5 von 11 Neuester Beitrag: 04.10.07 11:08 | ||||
Eröffnet am: | 18.02.04 19:13 | von: michelb | Anzahl Beiträge: | 262 |
Neuester Beitrag: | 04.10.07 11:08 | von: skunk.works | Leser gesamt: | 101.194 |
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Peking - Heute eröffnete BMW offiziell sein Autowerk im nordöstlichen Shenyang. Nach VW und Audi ist BMW der dritte deutsche Hersteller, der nicht nur Autos nach China verschifft, sondern auch vor Ort herstellt. In Shenyang laufen Typen der Dreier- und Fünferreihe vom Band. Vor allem die wachsende Mittelklasse haben die Deutschen als Kunden im Auge.
"China ist nach unserer Einschätzung in den kommenden Jahren der Automobilmarkt mit den höchsten Wachstumsraten und wird sich schon bald zu einem der größten Einzelmärkte entwickeln", erklärte BMW-Vorstandschef Helmut Panke.
Auf 1000 Einwohner kommen in China bislang nur 6,6 PKW. Um den weltweiten Durchschnitt von 133 Autos auf 1000 Bürger zu erreichen, müsste China noch 163 Millionen Fahrzeuge zulassen, errechneten die BMW-Manager. Derzeit produzieren Chinas über 100 Autofabrikanten erst rund zwei Millionen Vehikel im Jahr.
Der Anfang des China-Engagements von BMW ist ähnlich bescheiden. Vorerst montieren die Arbeiter in dunkelblauen Uniformen rund 40 Fahrzeuge am Tag. Zum Vergleich: In Deutschland verlassen jeden Tag allein 3000 Fahrzeuge der Dreierreihe das Werk.
In den ersten vier Monaten kauften Chinesen knapp 3900 Dreier und Fünfer aus Shenyang. Dagegen wurden rund 15.000 BMWs importiert. Der bei den Chinesen populärste Typ ist gleichzeitig auch der teuerste; die Siebener-Karosse, für die man bis zu drei Millionen Yuan (300.000 Euro) hinblättern muss. Die wachsende Klasse der Neureichen schreckt das nicht ab: Sogar drei Karossen der Tochterfirma Rolls Royce ist BMW im vorigen Jahr in China losgeworden.
Bis Ende des Jahres hofft BMW, die Bänder in Shenyang schneller laufen zu lassen: Ziel ist es, 18.000 bis 20.000 Limousinen im Jahr zu fertigen. Das Werk ist auf eine Produktion von insgesamt 30.000 Autos ausgelegt. Gleichzeitig versucht BMW, in den großen Städten ein Händler- und Servicenetz aufzubauen.
China ist für Autobauer allerdings ein schwieriges Pflaster: Gewinne dürfen nicht nach Deutschland transferiert werden. Fast zehn Jahre dauerten die Verhandlungen, bis BMW einen nach seiner Ansicht passenden Partner gefunden hatte. Peking erlaubt ausländischen Herstellern nicht, alleine in China aktiv zu werden.
Zu 50 Prozent ist nun die noch junge Autofirma "Brilliance" am BMW-Werk beteiligt. "Brilliance" fertigte bislang eine Limousine und einen Minibus. 39,4 Prozent des Unternehmens gehören der Provinzregierung.
BMW ist mit 75 Millionen Euro Eigenkapital dabei. Bis 2005 will das Gemeinschaftsunternehmen insgesamt 450 Millionen Euro investieren. Ob die BMW-Leute mit ihrem Partner Glück haben, wird sich weisen. "Brilliance" machte in den letzten Monaten wegen eines internen Skandals Schlagzeilen: Firmengründer Yang Rong floh vor einiger Zeit in die USA, nachdem er sich mit Provinzregierung und Partnern über die Eigentumsrechte des Mutterunternehmens in die Haare bekommen hatte. Er versucht derzeit, seinen Anteil per Gericht zu sichern.
Der chinesische Markt ist hart umkämpft. Schon bald dürfte sogar die Konkurrenz aus dem eigenen Hause stärker werden. Peking hat versprochen, ab 2006 die Importzölle zu senken. In Deutschland hergestellte Fahrzeuge werden dann nur unwesentlich teurer sein als die aus Shenyang. Fachleute sehen voraus, dass BMW die Preise senken muss, um konkurrenzfähig zu bleiben. Derzeit kostet ein in China gebauter 325i inklusive Steuer noch knapp 50.000 Euro, ein BMW 530 rund 77.000 Euro.
Quelle: Spiegel Online
Das der Firmengründer von Brilliance abgehauen ist wußte ich ja noch garnicht.
Weiß jemand mehr über diesen Skandal?
Das gute in China ist ja, die Investoren müssen sich einen Partner suchen, alleine dürfen sie sich nicht positionieren um die einheimischen zu verdrängen bzw. zu schlucken.
greetz
TCL International verschiebt sein Überseeproduktion auf Grund der Dumping Auseinandersetzungen mit den USA. Geplant waren die Herstellung von 21-inch und größere Fernsehgeräte in Thailand, Polen, Mexiko sowie Vietnam.
TCL und Thomson schaffen eine Gesamtproduktionskapazität von 9 Millionen Fernsehgeräten pro Jahr in den vier genannten Ländern.
Die US-Handelsbehörde hat im vergangen Monat Antidumping Preise festgelegt, mit welchen sie versuchen wollen das Handelsdefizit zu China abzubauen und einheimische Jobs zu sichern. Darauf will sich TCL nicht einlassen. Bisher betrug der Satz 21,5 %.
Den einheimischen Konkurrenten Sichuan Changhong Electric Appliance erwischte die Erhöhung bereits. So werden Zölle von 26 % aufgeschlagen. Skyworth Digital Holdings zahlt 22,94 % Gebühren und die Shenzhen Konka Group 9.69 %.
TCL International hatte im vergangenen Jahr etwa 1,2 Millionen Fernsehgreäte in den USA verkauft, von denen etwa 20 % vom Modell 21-inch und größere waren. Für dieses Jahr sollen insgesamt 4,5 Millionen Gräte in den Export gehen, wobei nicht bekannt gegeben wurde wieviel davon auf die USA entfallen.
April - Zahlen:
Im April wurden 47 % mehr Fernsehgeräte verkauft als im gleichen Monat 2003. Der Export stieg vergleichsweise um 32 %.
In China wurden 688.000 und im Ausland 407.372 Fernsehgeräte verkauft.
Für das Gesamtjahr ist ein Absatz von 9,4 Millionen Geräte geplant.
Die Aktie ging heute mit einem Plus von 6,4 % auf 2,50 HK-$ aus dem Handel. 19.05.2004 (il)
mit TCL wird man noch viel Freude haben
Hongkong 20.05.04 (www-asia-economy.de)
Jetzt scheint es besiegelt zu sein. Der weltgrößte Bierbrauer, die US Anheuser-Busch, erwirbt 29 % an Habin Brewery, Chinas viert größtem Bierbrauer. Dem Vernehmen nach ist das Unternehmen sich mit Stadt Harbin einig geworden, von welcher man diese Anteile erwirbt. Gezahlt wird 3,70 HK-$ pro Shares, was Gesamtkosten von 1,08 Mrd. HK-$ ausmacht. Damit liegt das Angebot um 0,40 HK-$ höher wie Anfang Mai.
Für SABMiller dürfte damit der Zug für die Komplettübernahme abgefahren sein.
Die Aktie von Harbin Brewery klettert im Augenblick um 5,3 % auf 5,00 HK-$. Zwischenzeitlich wurde mit 5,05 HK-$ ein neues Allzeithoch erreicht.
Tsingtao Brewery muß dagegen um 0,7 % auf 6,85 HK-$ abgeben.
hat jemand von euch die Telebörse gestern abend gesehen ? In der Spätausgabe ging es um die SAB Miller die ihre sehr guten Zahlen veröffentlichten, und am Ende des Beitrags wurde gesagt, das Miller gerne eine große Brauerei in China einverleiben möchte.
Das ging so schnell, das ich das garnicht richtig mitbekommen habe, könnte auch falsch liegen. Mir kam sofort die Tsingtao in den Sinn :)
greetz bammie
The great fall of China?
May 13th 2004
From The Economist print edition
If China's soaring economy has a hard landing, the rest of the world will feel the bump
A FASCINATING drama is about to be played out in the world's biggest country. China's economy is growing too fast for comfort, and the country's leaders know it. In recent weeks they have promised forceful measures to cool things down, but it is not clear what they will or can do. Rumours are rife that China's central bank may raise interest rates for the first time in nine years.
The authorities have tried to restrain investment, prices and lending through administrative fiat. The challenge facing them would be difficult for policymakers anywhere: to slow the economy enough to ensure sustainable growth, but not so much as to cause a damaging crash, the much-feared hard landing. But the task of China's policymakers is doubly difficult because they have far fewer tools at their disposal than their counterparts in developed countries (see article). Thousands of state-owned firms, as well as the banking system, do not respond much to pricing signals or interest rates. It is not only 1.2 billion Chinese who should hope that their leaders succeed despite these handicaps. The rest of the world also now has a huge stake in China's continued economic health.
The Chinese economy May 13th 2004 China and the EU May 13th 2004 Chinese emigration May 13th 2004 Hong Kong China, Hong Kong China's economy = 0) || navigator.userAgent.indexOf("WebTV") >= 0) {document.write(''); }// --> |
During the past three years China has accounted for one-third of global economic growth (measured at purchasing-power parity), twice as much as America. In the past year, China's official GDP growth rate has surged to 9.7%. Even this may underestimate the true rate, which some economists reckon was as high as 13%.
China's scorching growth has helped to prop up other economies by sucking in imports, which surged by 40% last year alone. While America's industrial output has shrunk over the past three years, China's has increased by almost 50%. As a result, its demand for commodities has skyrocketed, driving up prices. Last year it consumed 40% of the world's output of cement. It also accounted for one-third of the growth in global oil consumption, 90% of the growth in world steel demand, and more than the whole of the increase in copper demand. If China's economy slows sharply, commodity prices will fall everywhere, especially hurting producers in countries such as Russia, Brazil and Australia, which have gained so handsomely from China's boom.
Shocked
The biggest losers from a hard landing in China would be its Asian neighbours. China accounted, on average, for almost half of the total export growth of the other East Asian economies last year. By some estimates, Japan's exports to China and capital spending linked to its export industries accounted for one-third of Japan's total GDP growth last year. Indeed, a slowdown in China would expose the chronic weakness of private consumption in Asia. The recent burst in growth in the region has been much too dependent on exports to China. Although Japan's GDP grew at an annual rate of 4.5% in the second half of 2003, consumer spending rose by only 1%. In South Korea, Hong Kong, Taiwan and Singapore, consumer spending fell slightly, on average, last year.
A slump in China would have a much smaller impact on America and Europe, but some companies would be hurt. Exports to China accounted for about one-fifth of total export growth last year in America and the European Union. However, the biggest risk to these economies lies elsewhere—in the indirect effect of a sharp slowdown in China on financial markets. Another risk lies in the fact that America depends on China to help finance its budget and current-account deficits. China's purchases of American Treasury bonds, along with purchases by Japan, have helped to hold down yields and hence American mortgage rates. If China's economy continues to overheat, its current-account surplus could soon turn to deficit, and then its central bank would no longer need to buy American Treasuries to hold down its currency.
Fortunately, there are some reasons to hope that avoiding a hard landing in China, despite the difficulties, is possible. This time China's policymakers are stepping in to cool things down earlier than they did in the early 1990s, when inflation was far higher and investment and credit were growing even faster than today. And unlike the East Asian countries which suffered so badly during their economic crisis in the late 1990s, China has a current-account surplus and little foreign debt.
Perhaps the biggest worry for the world economy is the prospect of a “twin tightening” of monetary policy in both China and America. Interest rates of 1% in the United States are dangerously low for an economy with 5% real GDP growth. If America's Federal Reserve is forced to raise rates more rapidly than expected and this happens at about the same time that China's economy slows sharply, stockmarkets would take a beating and global growth could stall. Monetary-policy announcements from Beijing are still not as important as the Delphic words of Alan Greenspan, the Fed's chairman. But as the weight of China's economy in the world continues to grow over coming years, one day they will be.
Fakt ist, China und Japan haben schon aufgehoert US Traesuries zu kaufen. Seit Ende Maerz ist Schluss. Wenn die Amis ihr Aussenhandelsdefizit nicht in den Griff bekommen (die Asiaten werden es nicht mehr ausgleichen koennen - hatten die doch monatlich fuer ueber 30 Mrd. US $ "gekauft") wird der Greenback fallen wie ein Stein!
Neue Dollar-Tiefs wir kommen !!
Wie ''China Tech News'' berichtet, hat TOM Online Inc. ( 8282 / US8897282005 ) und die Union des Associations Europeennes de Football (UEFA) am vergangenen Dienstag die ''UEFA EURO 2004 (TM) Official Chinese Website'' (cn.euro2004.com) online gebracht.
Sie soll vor allem die etwa 1,3 Mrd. Chinasprachbevölkerung rund um den Globus mit den Fußballinformationen der UEFA versorgen. Dafür hat TOM Online die Exklusivrechte erhalten.
Neben der chinesischen Webseite laufen parallel Seiten in acht Sprachen:
Englisch, protugiesisch, französisch, deutsch, spanisch, italienisch, russisch sowie japanisch. Alle Seiten werden gleichzeitig aktualisiert.
Wie das saatliche Fernsehen ''CCTV'' mitteilt, hat Petrochina im Xifeng Oilfield in der Provinz Gansu Reserven in Höhe von 3,13 Mrd. Barrels entdeckt. Sollte die Prüfung das Volumen in vollem Umfang bestätigen, würde das Petrochinas Gesamtreserven um 35 % erhöhen. Das Unternehmen will für 3,5 Mrd. Yuan das Ölfeld ausbauen und dann täglich 30.000 Barrels fördern.
Die Aktie kann derzeit um 2,8 % auf 3,70 HK-$ zugewinnen und befindet sich damit weiterhin auf einem ''gesunden'' Aufwärtstrend der seit dem 17. Mai anhält.
Techno-Nationalismus im Reich der Mitte
Von "Red Flag Linux" über Mobilfunkstandards bis zur EVD statt DVD: In Sachen Technik geht China gern Sonderwege. Das aber ist nicht ohne Risiken: Der "Techno-Nationalismus" droht, in Isolation statt Kommunikation zu enden.
EVD statt DVD, WAPI statt WLAN-Verschlüsselung und "Red Flag Linux" statt Windows - China geht in der Computertechnik zunehmend eigene Wege. Die Botschaft lautet: Wir öffnen uns der Welt - aber zu unseren eigenen Bedingungen.
Unter dem Druck der Regierung zeigen chinesische High-Tech-Firmen international üblichen Standards die kalte Schulter und entwickeln ihre eigenen Protokolle. Auf diese Weise sollen chinesische Video-Disks nur auf chinesischen Abspielgeräten laufen, und das chinesische Mobilfunknetz soll vor allem von Handys genutzt werden, die im Land selbst hergestellt werden. Das einst so große China soll nicht noch einmal wie im 19. Jahrhundert von fremden Mächten bestimmt werden.
"Die Abhängigkeit von ausländischer Technologie und die Möglichkeiten, diese zu überwinden, sind sehr wichtige Themen für die chinesische Zeitgeschichte", sagt der China-Experte Richard Suttmeier von der Universität des US-Staates Oregon. Vom Buchdruck bis zum Schießpulver wurde in der Geschichte Chinas fast alles erfunden. Aber zuletzt musste China den technischen Fortschritten Japans und des Westens lange zuschauen.
Inzwischen hat die Aufholjagd begonnen. Bei Mobiltelefonen oder in der Computersicherheit will China zum Weltmarktführer werden.
Suttmeier spricht von einem "Techno-Nationalismus", der von dem Gefühl gespeist wird, dass China über Jahrhunderte hinweg bei der Entwicklung neuer Techniken nur die zweite Geige spielte. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie will in diesem Jahr 1,3 Milliarden Dollar investieren, um vor allem "die Hochtechnologie anzuheizen".
Das Geld bleibt im Land
Neben nationalen Motiven sind es aber auch Kostengründe, die chinesische Hersteller zu eigenen Entwicklungen antreiben. Für jeden DVD-Player müssen 4,50 Dollar an sechs japanische Firmen gezahlt werden, die die DVD-Technik entwickelt haben. So wurde dafür einfach eine Ersatztechnik entwickelt: EVD oder "Enhanced Versatile Disc".
Bei Betriebssystemen ist es ähnlich, zudem kommen hier noch Sicherheitserwägungen hinzu. Die stets auf Geheimhaltung bedachte kommunistische Regierung will sich nicht auf das Microsoft-Betriebssystem Windows verlassen. Stattdessen fördert sie eine eigene Linux-Umsetzung, das "Red Flag Linux", und wirbt vor allem mit erhöhter Sicherheit.
High-Tech-Firmen und Investoren in der ganzen Welt verfolgen die Entwicklung in China sehr aufmerksam. Schließlich will niemand die Chance verpassen, auf dem Markt der 1,3 Milliarden Chinesen Fuß zu fassen.
Alarmiert reagierten amerikanische Hersteller im Dezember vergangenen Jahres, als Peking die Verwendung einer chinesischen Verschlüsselungstechnik für den drahtlosen Datenverkehr, WAPI genannt, für alle Funktechnikgeräte verbindlich machen wollte. Weil die US-Regierung darin eine Benachteiligung von Chip-Herstellern wie Intel sah, intervenierte sie in Peking, und China fand sich bereit, die geforderte WAPI-Umsetzung auszusetzen.
Ähnliche Konflikte zeichnen sich beim Mobilfunk der dritten Generation, 3G, ab. Bisher sei die Mobilfunktechnik in China völlig von Firmen aus dem Ausland dominiert worden, sagt der Präsident der chinesischen Datang Telecom, Zhou Huan. "Angesichts der bevorstehenden 3G-Herausforderung kann unsere nationale IT-Industrie eine Wiederholung dieser Art nicht hinnehmen."
Datang, dessen Mehrheitsaktionär enge Beziehungen zur Regierung hat, treibt daher die chinesische Technik TD-SCDMA voran - in Konkurrenz zu dem in den USA entwickelten CDMA und WCDMA, das in Europa als UMTS zum Einsatz kommt. Zhou schätzt das Marktvolumen für 3G in China auf 2,9 Billionen Dollar - und er will, dass dieses Geld an chinesische Firmen fließt.
In Anbetracht der Größe des chinesischen Marktes könnte bereits die Drohung mit einem eigenen Standard ausländische Anbieter dazu bringen, ihre Lizenzgebühren zu senken. Möglicherweise sei dies auch die Hauptabsicht Chinas, sagt der Geschäftsführer des Beratungsunternehmens BDA China, Duncan Clark. Denn das Festhalten an eigenen Standards bedeutet auch eine Isolierung von der übrigen Welt.
Das chinesische DVD-Format EVD leidet darunter, dass es nur wenige Filme dafür gibt. Selbst die KP-Zeitung "Renmin Ribao" hat in ihrer Online-Ausgabe berichtet, dass viele Verbraucher verärgert sind, weil ihr neuer EVD-Player keine DVDs abspielen kann. "Das ist eine riskante Strategie", sagt Suttmeier. "Es kann leicht nach hinten losgehen."
Stephanie Hoo, AP
China's industrial firms reported 334.2 billion yuan (US$40.4 billion) in profits in the first four months this year, up 45.7 percent from a year earlier, according to a monthly report released by the National Bureau of Statistics (NBS).
The NBS said that 38 out of the country's 39 major categories of industrial sectors recorded growth in profits on a yearly basis.
According to the report, the ferrous metal mining sector registered a yearly growth rate of 698 percent, non-metal mineral products 220 percent, and ferrous metal smelting 129 percent.
China's industrial firms generated a combined sales volume of 5.3202 trillion yuan (US$643.3 billion) from January to April, up 34 percent year-on-year.
Factory prices of industrial goods up 5% in April.
Manufacturer prices of China's industrial goods increased by 5 percent during April year-on-year due to hikes in raw materials and fuel, the bureau said.
The price fluctuation is also 1.1 percent over that of March, according to a monthly report issued by the bureau.
Manufacturer prices of capital goods and consumer goods are on the rise, including a 6.2 percent increase in that of capital goods and 1.8 percent growth in that of consumer goods.
Steel products trading remains brisk despite the Chinese central government's bids to cool down the overheating economy by curbing investment in such selected sectors as real estate.
Prices of large rolled steel rose 27.9 percent year-on-year, while prices of some steel products, especially those for construction projects, began to drop.
The purchase prices of raw materials, fuel and power were up 10. 5 percent in April over the same period of 2003 and up one percentage point over March, according to the report.
(Xinhua News Agency May 26, 2004)
und noch ein Link:
http://www.xinhuanet.com/english/index.htm
27.05.04 (www.asia-economy.de) (Kolumne)
Seit nun vier Wochen verfolgen wir das Ringen der beiden größten Bierbrauer
der Welt, Anheuser-Busch und SABMiller, um die Position auf dem chinesischen
Biermark. Der Kampf geht anscheinend in eine neue Runde.
Profiteur und Objekt der Begierde ist Chinas viert größter Bierbrauer die
Harbin Brewery Group Ltd.
An dieser besitzt SABMiller derzeit 29,4 % und ist damit der größte Shareholder.
Angefangen hatte die ganze Sache Anfang Mai, als Anheuser-Busch offiziell
mitteilte, dass man 29 % der Anteile an Harbin Brew erwerben will. Das
Angebot lag bei 3,70 HK-$ pro Aktie, welches Anheuser aber bereits
Ende April unterbreitet hatte. Die Aktie von Harbin war daraufhin vom Handel
ausgesetzt worden.
Am 05. Mai berichtete die ''Financial Times'' das es zwischen den beiden
Großkonzernen zu einer Übernahmeschlacht kommen wird, da SAB Miller ein
komplettes Übernahmeangebot unterbreiten will. Die Offerte waren 4,30 HK-$
pro Shares und umfasste alle herausgegebenen Aktien der Harbin Group. Um die
70,6 % zu erwerben müßte SABMiller etwa 3 Mrd. HK-$ zahlen.
Der Angebotspreis lag zu diesem Zeitpunkt 33,3 % über dem Kursstand von
3,225 HK-$ am 30. April ( Handelsaussetzung ) und 303 % über dem Buchwert
der Aktie von 1,07 HK-$. Damit bot SAB einiges über dem von Anheuser.
Zwischenzeitlich wurde die Aktie von Harbin Brew. wieder gehandelt und
erreichte am 06. Mai mit 4,925 HK-$ ein neues 52 Wochen Hoch. Am 07. Mai kam es dann wieder zu einer Aussetzung.
Die ''South China Morning Post'' berichtete an diesem Tag, das der Chief
Executive von Harbin, Peter Lo, mit dem Übernahmeangebot von SABMiller nicht
einverstanden ist. Lo sah dieses Angebot als viel zu niedrig an und übte
scharfe Kritik an seinem strategischen Partner. Er sprach sich eindeutig für
das Engagement von Anheuser-Busch aus, obwohl ihr Angebot bei nur 3,70 HK-$
pro Shares lag. Für Lo war die bisherige strategische Partnerschaft mit
SABMiller, gelinde gesagt, bedeutungslos geworden. Er warf SAB vor, in den
10 Monaten der Partnerschaft seinem Unternehmen nicht geholfen zu haben, um
die Marke nach vorne zu bringen und den Stand innerhalb der Bierbranche zu
verbessern. Das Unternehmen hätte es auch nicht vermocht, seine Sachkenntnis und Know How einfließen zu lassen. SABMiller wurde weiterhin vorgeworfen, dass sie durch Joint Ventures mit anderen Unternehmen die Preise nach unten gefahren hätten und somit Harbin für seine Produkte den Preis ebenfalls senken musste.
Eindeutig bezog man positive Stellung zur Anteilsübernahme durch den
US-Brauer Anheuser-Busch. Von diesem Unternehmen erwartet man sich genau
das, was SAB nicht bieten konnte oder wollte. Harbin hatte seinen Aktionären
empfohlen das Übernahmeangebot von SAB abzulehnen.
Inzwischen hatte Anheuser-Busch Verhandlungen mit Harbin's City Government
aufgenommen, welches an dem Unternehmen beteiligt ist. Am 20. Mai wurde das
Unternehmen sich mit Stadt Harbin einig, von welcher man die Anteile
erwirbt. Gezahlt werden 3,70 HK-$ pro Shares. Für SABMiller schien damit der
Zug für die Komplettübernahme abgefahren sein.
Am vergangenen Montag wurde dann die nächste Runde eröffnet.
SABMiller teilte mit, dass das Übernahmeangebot für 4,40 HK-$ pro Aktie in Cash bis zum 21. Juni gilt. Entscheiden sollen die Aktionäre. Nach Meinung von Andre Parker, Managing Direktor der SABMiller Africa & Asia Division, sei dieses Angebot ein ausgezeichnetes und auch das einzigste was unterbreitet wird. Dieses liege 65 % über den Durchschnittskurs der Aktie seit dem Listing 2002, so Parker.
CNBC befragte den Finanz DireKtor von SAB, Jonathan Kirby, bezüglich der heftigen Ablehnung von Seiten Harbin Brewery. Er erklärte, das er das nicht nachvollziehen kann, da seiner Auffassung nach die Zusammenarbeit gut gewesen wäre. Weiterhin teilte er mit, dass man mit einer Übernahme von Harbin durch SABMiller seine vorhanden Joint Venture in Nordostchina weiter Ausbauen könnte, ohne das es zu Arbeitsplatzverlusten kommen würde. Die Übernahme gehört zur Expansionsstrategie des Unternehmens in China teilte er den Reportern weier mit. Das Angebot der Übernahme zum angegeben Preis beträfe auch die Anteile von Anheuser, mit denen aber bisher nicht gesprochen wurde.
Am vergangenen Dienstag wiederum trat Anheuser-Busch auf die Bühne. Das Unternehmen teilte mit, dass es gemeinsam mit dem Governement Harbin einen Lokalen Entwicklungsfond auflegen will ( Anheuser- Busch and Harbin Civic Development Trust Fund ).
Weiterhin hat Anheuser-Busch ernsthafte Ambitionen in Harbin ein regionales Auslieferungslager für Budweiser zu errichten, um Nordostchina zu beliefern.
CEO und Präsident von Anheuser, Stephen J Burrows, sowie Patrick Stokes, Chief Executive von Anheuser, gehen von einem Engagement aus, was funktioniert, zum Nutzen der Bürger ist und die ökonomische Entwicklung der Stadt voran bringt.
In den Fond wird Anheuser 8 Millionen US-$ einbringen. Das Unternehmen will weiterhin ein jährliches ''Bierfestival'' ausrichten um die Bierindustrie sowie den Tourismus zu fördern.
Das das Ringen um den weltweit zweitgrößten Biermarkt nach den USA sich noch in der Anfangsphase befindet, zeigt das verstärkte Drängen von Internationalen Konzerne nach China sowie die Ambitionen die SABMiller erst kürzlich bekannt gab. Durch seinen bisherigen Anteil an Harbin sowie einem 49 % - Anteil an China Resources Breweries (CRB) hat das Unternehmen einen Marktanteil von derzeit 10 %. Weiterhin will der Konzern versuchen in den nächsten zwei Jahren mit seiner eigenen Marken auf dem den chinesischen Markt präsent zu sein.
SABMiller ist in China an zweiter Stelle als ausländisches Unternehmen und seit 1994 in Shenyang und Dalian vertreten. Das Ziel besteht darin in den nächsten fünf Jahren zum strategisch größten Bierhersteller in Chinas zu werden.
Bisher hält das einheimische Unternehmen Tsingtao Brewery den größten Marktanteil mit 12 %, will diesen bis auf 15 % ausbauen. Anheuser-Busch hält als strategischer Partner 9,9 % an dem Unternehmen mit der Option seine Anteile bis auf 27 % aufzustocken. Mit über 30 % ist der Staat nach wie vor größter Shareholder an Tsingtao.
Zur Zeit beherrschen einheimische Unternehmen noch etwa 70 % des Marktes.
Nach einer Statistik von Guotain Junan Securities Co Ltd. hatte 2002 als größtes ausländisches Unternehmen Budweiser (das Unternehmen gehört zu Anheuser-Busch) einen Marktanteil von 10,85 %. Auch andere Unternehmen ''mischen'' den Markt auf. So hatte im vergangenen Jahr die Tochter von Carlsberg AS, Carlsberg Asia Pte Ltd., dass gesamte Aktienkapital von Dali Beer aufgekauft und errichte eine Vormachtsstellung in der Provinz Yunnan. Das Unternehmen hält weiterhin 50 % an Lhasa Brewery.
Belgiens Interbrew Group hatte im April vorigen Jahres 70 % der chinesischen KK Group erworben, sowie einen 50 % Anteil an dem chinesischen Braugeschäft der malayischen Lion Gruppe.
Die Scottish & Newcastle Plc besitzt 19,5 % an Chongqing Brewery Co Ltd.
In den Startlöchern stehen bereits Australiens Fosters, Hite Brewery aus Südkorea, und San Miguel Brewery Hongkong Ltd. sowie Heineken welche sich immer noch in Übernahmeverhandlungen befinden.
Zukünftig werden von den derzeit etwa 1000 einheimischen kleineren Bierbrauunternehmen nur einige überleben. Guotain Junan Securities Co Ltd. geht davon aus, dass sich die Zahl in den nächsten 2 bis 3 Jahren auf etwa 200 bis 300 Unternehmen reduzieren werden. Das Analystenhaus Haitong Securities Co Ltd. erwartet in den nächsten 5 Jahren nur noch 10 bis 15 Unternehmen, welche dann den gesamten Markt unter sich aufteilen werden. Beide Analystenhäuser sehen in Tsingtao, Yanjing, Zhujiang und Harbin die großen einheimischen Player der Zukunft.
27.05.2004 (il)
Die chinesische Regierung will künftig das Engagement großer staatseigener Firmen auf den internationalen Märkten verstärkt fördern. Wie dazu aus der Kommission des Staatsrats für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögens und dem Finanzministerium weiter verlautete, sollen vor allem chinesische Investitionen und Firmenbeteiligungen im Ausland unterstützt werden.
China werde entsprechende Investmentfonds auflegen, um geeigneten chinesischen Staatsbetrieben Investitionen im Ausland zu ermöglichen. Gleichzeitig würden diese Betriebe dann im Inland steuerlich entlastet. Angaben zufolge gibt es inzwischen rund 1.000 chinesische Firmen mit Auslandsengagement. Die meisten davon sind staatseigene Betriebe.
Ziel des internationalen Engagements chinesischer Staatsbetriebe müsse es sein, multinationale Konzerne und sogenannte Global Players in chinesischem Besitz zu schaffen, so das Finanzministerium.
Die USA, Japan und die EU-Länder verfügten über die meisten multinationalen Konzerne. Solche Gesellschaften erwirtschafteten nicht nur in den jeweiligen Ländern große Profite, sondern seien auch erfolgreich im Wettbewerb mit Unternehmen aus anderen Ländern. Um chinesische multinationale Konzerne aufzubauen, verfolgt die chinesische Regierung seit Mitte der 90er Jahre eine Strategie zur besonderen Förderung geeigneter staateigener Firmen, die international konkurrenzfähig sind.
Dadurch ist das Engagement chinesischer Betriebe im Ausland beträchtlich erhöht worden. Es entstanden zahlreiche international agierende Unternehmen in chinesischem Staatsbesitz, darunter der staatliche Erdöl- und Erdgas-Konzern oder das Eisen- und Stahl-Unternehmen Baoshan Shanghai. Allerdings sind diese Staatsunternehmen bis jetzt noch keine multinationalen Konzerne im engeren Sinne.
Auf einem internationalen Forum über den Schritt chinesischer Unternehmen in die Welt in Beijing meinte der Vizedirektor der Kommission des Staatsrats für Kontrolle und Verwaltung des Staatsvermögens, Shao Ning, es gebe weiterhin Schwächen der chinesischen Unternehmen bei geschäftlichen Aktivitäten und vor allem Investitionen im Ausland: "Obwohl chinesische Unternehmen wachsende Kenntnisse und Erfahrungen über die Regeln der Unternehmensentwicklung haben und die Operationen der Unternehmen ordentlicher erfolgen als früher, sind sie im Vergleich mit internationalen Konzernen in Management, Marketing, technischer Entwicklung und Innovation nach wie vor rückständig. Der Abstand in der Wettbewerbsfähigkeit ist ganz offenkundig."
Angesichts dieser Verhältnisse will die chinesische Regierung nun den Ausbau staatseigener und anderer chinesischer Firmen mit internationalem Engagement zu multinationalen Unternehmen in chinesischem Besitz unterstützen. Dazu hatten hochrangige Regierungsvertreter bei verschiedenen Gelegenheiten mehrfach bekräftigt, die Regierung werde die notwendigen Rahmenbedingungen zur Förderung eigener multinationaler Konzerne schaffen, solchen Unternehmen bei der Markterschließung im Ausland helfen und sie bei der Konkurrenz und Kooperation in der Weltwirtschaft unterstützen.
Derlei Äußerungen chinesischer Regierungsvertreter haben chinesische Unternehmen zu verstärkten internationalen Investitionen angespornt. Im vergangenen Jahr betrugen die von der Regierung genehmigten chinesischen Investitionen im Ausland 2 Milliarden US-Dollar, fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. In diesem Jahr hat das staatliche Eisen- und Stahlunternehmen Baoshan in Shanghai mit brasilianischen Firmen den Bau eines großen gemeinsamen Eisen- und Stahl-Werkes für 1,5 Milliarden US-Dollar in Brasilien vereinbart. Es ist das bislang größte chinesische Investitionsprojekt im Ausland überhaupt.
Vizefinanzminister Zhu Zhigang kündigte nun an, die Regierung werde Finanz- und Steuer-Vergünstigungen als eine Methode zur Förderung des Auslandsengagements chinesischer Betriebe einsetzen: "Wir haben aus Erfahrungen aus dem Ausland gelernt und bieten chinesischen Firmen im Rahmen der Möglichkeiten der WTO gewisse Finanz- und Steuervergünstigungen. Der Aufbau von Spezialfonds für Investitionen im Ausland gilt weltweit als gute Methode."
Experten vertreten aber auch die Meinung, dass es angesichts der Unwägbarkeiten in der künftigen Entwicklung der Weltwirtschaft noch nicht klar vorhersagbar ist, wann China die ersten eigenen multinationalen Unternehmen hervorbringen werde. Aber mit dem ständigen weiteren Wachstum der chinesischen Wirtschaft und der Devisenreserven werde China bestimmt zum "Weltklub der multinationalen Konzerne" aufschließen.
(CRI/China.org.cn, 26. Mai 2004)
Genau das hat Stephen Roach getan. Der Chefökonom der Investmentbank Morgan Stanley tourte im März und im April zweimal durch die Region – und kehrte beunruhigt zurück. „Meine Sorge über die Verletzlichkeit des asiatischen Wachstumsmodells ist heute größer als vor der Reise“, sagt Roach.
Zwar beeindruckt gegenwärtig fast ganz Asien – und nicht nur China – mit hohen Wachstumsraten. So legte die Wirtschaftsleistung Südostasiens, also unter anderem Indonesien, die Philippinen, Malaysia, Thailand und Vietnam, im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent zu. Vor allem die letzten beiden erwiesen sich mit Wachstumsraten um sieben Prozent als Wachstumszentren. In diesem Jahr dürfte die Region sogar um 5,7 Prozent zulegen, schätzen die Ökonomen der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB).
Jedoch wachsen die Zweifel, ob die Regierungen die Chancen, die das derzeit kräftige Wachstum bietet, für dringend notwendige Reformen nutzen. Vor allem im Finanzsektor, aus dem die Asien-Krise im Jahr 1997 erwuchs, fehlt es an Entschlossenheit. In Indonesien etwa wurden zwar vereinzelte Fortschritte erzielt, das Bankensystem des Landes belegt aber in der Beurteilung durch die Ratingagentur Moody’s weltweit noch immer einen der letzten Plätze.
Zeit für Reformen läuft ab
Bleibt aber die Regulierung und Kontrolle des Finanzsektors unzureichend, könnte sich schnell wieder ein Berg notleidender Kredite anhäufen, unter dem die Banken schließlich zusammenbrechen. Deshalb warnt die ADB vor der wachsenden Verschuldung privater Haushalte, die in vielen Ländern durch niedrige Zinsen begünstigt wird. Die lockere Geldpolitik wird dabei häufig noch durch die Anbindung des Wechselkurses an den Dollar verstärkt. Denn um zu verhindern, dass ihre heimischen Währungen gegenüber dem Greenback aufwerten, werden die Notenbanken dieser Länder von ihren Regierungen angehalten, Dollar zu kaufen – und vergrößern dadurch die Geldmenge im Inland.
Das Zeitfenster für Reformen dürfte sich zudem bald schließen. Über Asiens braut sich ein Unwetter zusammen. Die drei für die Region wichtigsten ökonomischen Variablen dürften sich in den kommenden Monaten alle verschlechtern: die Zinsen in den USA, die Rohstoffpreise und die Konjunktur in China.
Viele Beobachter rechnen damit, dass die US-Notenbank die Zinsen schon Ende Juni zum ersten Mal erhöht und damit das Ende ihrer Niedrigzinspolitik einläutet. Da ein guter Teil der überschüssigen Liquidität aus Amerika nach Asien geflossen ist, befürchten Experten nun, dass zumindest ein Teil davon wieder aus Asien herausfließen wird, wenn die monetären Bedingungen anziehen.
Die anhaltende Preishausse an den Rohstoffmärkten, insbesondere bei Rohöl, trifft viele asiatische Volkswirtschaften besonders hart, weil ihr Wachstum überwiegend von der Industrie getragen wird. Nach Schätzung von Andy Xie, Asienexperte bei Morgan Stanley, entspricht der aktuelle Ölpreis einer Steuer auf die Produktion von 1,0 bis 1,3 Prozent des regionalen Bruttoinlandsprodukts.
Und schließlich China. Das Riesenreich hat sich als Absatzmarkt in den vergangenen zwei Jahren zum Wachstumsmotor der Region entwickelt. So hat sich der Export Malaysias nach China seit 1998 mehr als verdreifacht. Sobald die von der chinesischen Regierung angekündigten Maßnahmen zur Abkühlung der überhitzten Konjunktur Wirkung zeigen, dürfte das daher einige Länder hart treffen.
Noch ist Zeit. Die Fed hat angekündigt, die Zinsen nur behutsam zu erhöhen, und auch China hat einen langen Bremsweg. Zudem hat der private Konsum in vielen Ländern Asiens an Bedeutung gewonnen, sodass die Volkswirtschaften weniger unter externen Schocks leiden. Aber die Botschaft der ersten Gewitterwölkchen ist klar: Weitere Reformen tun Not. Sonst dürfte Morgan-Stanley-Ökonom Roach von seiner nächsten Asienreise mit noch größeren Sorgen zurückkehren.
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ROLF ACKERMANN
25.05.2004
Report on China's Foreign Trade issued by Chinese Academy of International Trade and Economic Cooperation under the Ministry of Commerce on June 2 predicted China's economy in the second quarter would basically keep in pace with that in the first one and the GDP growth for the first half of year would top 9 percent.
In an outlook for China's macro-economy in 2004, the report believes a stable development is achievable through successful macro-control. This means, the report stated, consistency and stability of macro-economic policies has to be secured on one hand and proper adjustments have to be made on policy implementation in a appropriate way and time.
In fact, the report has based its judgment on the following factors.
Firstly, the national economy is in the rising period of a new round of growth. The fast economic development in 2003 has laid a good foundation for this year. The 3rd and 4th quarter of 2003 witnessed a growth of 9.6 percent and 9.7 percent. Standing at 9.7 percent for the 1st quarter of this year, the speed showed no slowdown.
Secondly, much vigor has been seen in subjects of micro-economy. Their confidence has been buoyed up by remarkable improvement in profits making among businesses in 2003. So has Consumers' confidence index. Consumption of housing, autos, communication and tourism will continue to heat up.
Thirdly, macro-economic policies will maintain consistency and stability. The policy of boosting domestic demands, proactive fiscal policy and steady monetary policy will all be adhered to in 2004. Flexible micro-adjustment to be adopted will solve prominent problems in the economy.
Fourthly, possibility of a better international economic environment is high. Uncertainties as there are, the world economic environment is generally improving. Major international organizations all geared up their expectation on world economic and trade growth for 2004 on the basis of 2003. This favors China's export.
However, the report reminds us of some problems in China's economy. The bottleneck of energy supply, such as coal, power and oil, as well as transportation, plus price hikes of basic energy and raw materials, will likely further hinder investment and export expansion.
greetz
Die chinesische Regierung will in der Energieindustrie die Bereiche Erdöl und Erdgas weiter nach außen öffnen, um auswärtiges Kapital für die gemeinsame Erforschung und Erschließung der chinesischen Erdölvorkommen anzuziehen.
Dies sagte der Vizeleiter der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, Zhang Guobao, am Sonntag bei der Eröffnung des 5. chinesisch-amerikanischen Forums für Erdöl- und Erdgasindustrie in Shanghai.
Mit der schnellen Entwicklung der chinesischen Wirtschaft stehe die chinesische Energieindustrie vor neuen Chancen und Herausforderungen. Deshalb brauche sie ein offeneres und stärker international ausgerichtetes Marktumfeld sowie zusätzliche Geldmittel und innovative Technologien.
(CRI/China.org.cn, 15. Juni 2004)
Mike Chan ist um seinen Job nicht zu beneiden. In Slough in der englischen Grafschaft Berkshire tüftelt der Manager an der Auslandsexpansion des chinesischen PC-Giganten Legend, der sich im April in Lenovo umbenannt hat, um seine Marke international schützen zu können. Noch ein PC-Hersteller? Kein leichtes Unterfangen in einem Markt, der als weit gehend gesättigt gilt.
Dabei ist Chan zum Erfolg verdammt. Zwar ist das 1984 von Liu Chuanzhi gegründete Unternehmen mit einem Marktanteil von 27 Prozent Chinas größter Computerbauer. Zuletzt musste Lenovo in der Heimat aber der wachsenden Konkurrenz von Wettbewerbern wie Dell oder Hewlett-Packard Tribut zollen. So stieg der Umsatz 2003 zwar um fast 15 Prozent auf umgerechnet rund drei Milliarden Dollar. Der Gewinn dagegen wuchs auf Grund sinkender Margen nur um 3,5 Prozent auf 135 Millionen Dollar.
Der Ausweg heißt Internationalisierung. Heute erwirtschaftet Lenovo nur fünf Prozent des Umsatzes im Ausland. Bis 2006 will der 60-jährige Lenovo-Chairman Liu die Quote auf ein Fünftel steigern.
Dass der PC-Markt im Ausland noch stärker umkämpft ist als in China, ficht Expansionsmanager Chan nicht an: „Europa ist für uns nicht neu.“ Schließlich habe Lenovo schon 1988 QDI gegründet, einen Hersteller von PC-Platinen. Heute hält die Lenovo-Tochter bei den so genannten Motherboards einen Weltmarktanteil von 20 Prozent.
Um diesen Erfolg im PC-Geschäft zu wiederholen, treibt Chan nun den Markenaufbau voran. Lenovo ist Sponsor der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin. „So machen wir unsere Marke europaweit bekannt“, sagt Chan. Wegen des Austragungsorts ist Italien das erste europäische Land, in dem Lenovo-PCs und Notebooks erhältlich sind. Der Verkauf läuft seit Ende 2003 .
Auch Deutschland steht ganz oben auf seiner Agenda. „Bis Weihnachten wollen wir loslegen“, so Chan. Der spezielle Plan des 45-jährigen Chinesen: Er will die westlichen PC-Hersteller mit ihrer eigenen Waffe angreifen – einem schlanken, kostengünstigen Direktvertrieb, ganz nach dem Vorbild von Dell, dem ärgsten Lenovo-Rivalen in China.
MICHAEL KROKER
07.06.2004
Wie ein gigantisches Ausrufezeichen ragt „Taipeh 101“ aus dem Finanzdistrikt im Zentrum der taiwanischen Hauptstadt in die Höhe. Der 101 Stockwerke und 508 Meter hohe Wolkenkratzer ist das größte Bürogebäude der Welt. Dass regelmäßig Taifune über die Insel rasen? Dass nahe am Turm eine erdbebengefährdete Bruchlinie im Untergrund verläuft? Es hat die vorwiegend taiwanischen Geldgeber nicht gestört, die geschätzt 1,5 Milliarden Dollar investierten, um mit dem angeblich sturm- und erdbebensicheren Tower auch architektonisch zu zeigen, dass Asiens Wirtschaft ganz oben mitspielt.
Früher waren die Unternehmen der Region vor allem billige Produzenten von Waren, die die Weltkonzerne der Computer- und Unterhaltungselektronik von IBM bis Sony weltweit unter ihrem eigenen Namen verkauften. Die Zeiten sind vorbei. Immer mehr Auftragsfertiger aus Taiwan und China erschließen mit eigenen Marken die globalen Märkte.
Mit millionenschweren Werbebudgets drängen fernöstliche Mobilfunkspezialisten und IT-Hersteller wie etwa der Notebook-Spezialist Mitac sowie der Monitor- und TV-Hersteller Sampo aus Taiwan oder der südkoreanische Handyproduzent Pantech nun auch nach Europa und in den deutschen Markt. „Wir müssen weg aus der Ecke der Billigheimer, hin zum Verkauf wertiger Produkte“, gibt K.Y. Lee, Chef des taiwanischen IT-Herstellers BenQ die Richtung vor.
Vorbild aller asiatischen High-Tech-Produzenten ist Samsung. 1997, auf dem Höhepunkt der Asien-Krise, schrieben die Südkoreaner 431 Millionen Dollar Verlust im Jahr. In einem radikalen Sanierungsschnitt entließ Samsung-Chef Yun Jong-yong 30 Prozent der Belegschaft und trennte sich von Verlustbringern wie der margenschwachen Billigproduktion von Elektronikgeräten. 1999 machte Samsung wieder Gewinn. Nach sieben Jahren ist der einstige No-Name-Produzent inzwischen in die erste Liga der Hersteller von Computer-, Kommunikations- und Unterhaltungselektronik aufgestiegen.
Doch der Aufbau der eigenen Marke birgt für viele Hersteller auch ein Risiko: Die Newcomer treten zum Teil in direkte Konkurrenz zu ihren Kunden, für die sie bisher als Auftragsfertiger – so genannte Original Equipment Manufacturer (OEM) – arbeiten. Dass der Spagat scheitern kann, musste BenQs einstiges Mutterhaus, der Technologieriese Acer, bereits erleben. Zwar etablierten Marketinginvestitionen von hochgerechnet rund drei Milliarden Dollar die eigene Marke in den Neunzigerjahren weltweit. Doch mit zunehmender Markenbekanntheit eskalierte der Konflikt. Kunden wie IBM, für den die Taiwaner Notebooks fertigten, waren nicht länger bereit, mit ihren Aufträgen das Geschäft der aufstrebenden Konkurrenten zu fördern. Nach anhaltendem Disput trennte sich Acer 2001 von der Computerproduktion für Fremdkunden.
Dass die Auftragsfertiger die Konfrontation dennoch wagen, hat ökonomische Gründe: In ihrem langjährigen Kerngeschäft führt der anhaltende Preisverfall zu schrumpfenden Margen. Überkapazitäten in der OEM-Produktion vermiesen das Geschäft. Da verspricht der Ausbau der eigenen Marke nach Samsung-Vorbild eine verlockende Alternative. Für Acer hat sich der Schritt gelohnt: Seit der Konzern sein PC-Geschäft eigenständig betreibt – und die Rechner seinerseits extern fertigen lässt – läuft der Laden. Nach jahrelangen Verlusten machte die Compute-rsparte rund 50 Millionen Dollar Gewinn.
Sechs der aggressiven Marken-Newcomer stellt die WirtschaftsWoche vor.
Haier: Vom Kühlschrank zum TV
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Asustek: Gutes Image
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Lenovo: Zum Erfolg verdammt
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Ningbo Bird: Raus aus dem Nest
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BenQ: Freude bereiten
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TCL: Neuer TV-Riese
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Angela Hennersdorf/Michael Kroker/Thomas Kuhn
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07.06.2004
TCL und Levono sind auch meine pers. Favoriten
Chinas junge Börsen in Schanghai und Shenzhen, wo etwa 1 300 Firmen gelistet sind, schwanken zwischen Hoffen und Bangen. Die Hoffnung nährt sich aus zahlreichen Ankündigungen und Maßnahmen der Regierung, das regulatorische Umfeld und die Kapitalversorgung der erst 14 Jahre alten Börsen zu verbessern, Sorgen bereitet ein Blick auf die Kurse: Chinas Anleger haben zwei miserable Jahre hinter sich, in denen sie 145 Mrd. Dollar verloren.
PEKING/SCHANGHAI. Um das Vertrauen der Privatanleger zurück zu gewinnen, gab das höchste Gericht Chinas im Januar eine umfassende Liste bekannt, die Investoren besser gegen Kursmanipulationen und getürkte Firmenbilanzen schützen soll. Im Februar kündigte der Staatsrat, Chinas Kabinett, wichtige Reformen der beiden Kapitalmärkte für dieses Jahr an. Schließlich startete im Mai eine Wachstumsbörse in Shenzhen nach Vorbild der Nasdaq. Bald sollen Chinas 60 Millionen Kleinaktionäre auch über Fonds im Ausland spekulieren dürfen. Und ausländische Anleger erhalten immer besseren Zugang zu den lange Zeit rigoros abgeschirmten Märkten.
Dass trotz der Verbesserungen auch großes Bangen herrscht, hat gute Gründe. Die Bremsmanöver der Zentralregierung, die die heiß gelaufene Konjunktur mit administrativen Maßnahmen zu beruhigen versucht, verdüstern die Perspektiven und erinnern daran, wie stark die Rolle des Staates an Chinas Kapitalmärkten noch immer ist. Die Börsen in Shenzhen und Schanghai sind nicht selbstständig und Staatsfirmen werden bei Börsengängen immer noch krass gegenüber aussichtsreichen Privatfirmen bevorzugt. Der Staat ist Gesetzgeber, Marktteilnehmer und Kontrollorgan zugleich. „Manager, die nicht Mitglied der Partei sind und auch nicht bereit sind,der Partei beizutreten, haben keine Chance, in Schanghais staatlich dominierter Finanzindustrie in Spitzenpositionen zu gelangen“, sagt der Trierer Chinaexperte Sebastian Heilmann, der sich intensiv mit Chinas Börsen beschäftigt.
In diesem Umfeld blühen Korruption und Betrug. Eine Serie von Betrugsfällen, in denen frühere Anleger-Lieblinge wie das Pharma- Unternehmen Guangxia schamlos Gewinnzahlen schönten, hat bei den Gerichten im bevölkerungsreichsten Land der Erde zahlreiche Betrugs- und Schadensersatz-Verfahren ausgelöst. Schmerzlich mussten viele Anleger erfahren, dass ihr Einfluss auf Management-Entscheidungen gering ist und sie anfällig für Manipulation sind, weil Ministerien und Staatsfirmen auf zwei Drittel aller Aktien sitzen.
Chinas Börsen sind im Reformprozess zurückgefallen. Seit 2001 fiel der Anteil der Börsen an der Gesamtfinanzierung der gelisteten Firmen von 15 auf knapp fünf Prozent, weil die Banken trotz ihres immensen Bestandes an faulen Krediten eine immer größere Last bei der Finanzierung der Unternehmen tragen. Nicht zuletzt die rasante Kreditausweitung führte in China zu jener Überhitzung der Konjunktur, die Peking nun mit Kreditrestriktionen, reduzierter Landvergabe und höheren Kapitalanforderungen an die Banken zu bremsen versucht. Für gute Laune sorgte zuletzt nur, dass die Regierung Versicherungs-Unternehmen erlauben will, in größerem Umfang direkt an der Börse zu investieren. Ende 2003 hatten diese nur fünf Prozent ihrer Prämieneinnahmen über Fonds an der Börse angelegt.
Auch unter ausländischen Anlegern, die seit einem Jahr über das „Qualified Foreign Institutional Investor-Programm“ (QFII) in Chinas A-Aktien-Markt anlegen dürfen, ist der Appetit auf Aktien gering. Eine Quote von gerade einmal 1,7 Mrd. Dollar haben die Behörden den bisher 14 Lizenznehmern – meist Investmentbanken – zugeteilt. Das entspricht einem Prozent des Streubesitzes an Chinas Börsen. Immerhin werden seit Jahresbeginn Lizenzen beschleunigt vergeben. „Beim Gesetzgeber und der Industrie sieht man Verbesserungen im professionellen Verhalten“, lobt Stephen Green, Asien-Chef beim Royal Institute of International Affairs in London.
Dass neues Kapital nur zögerlich an die China-Börsen kommt, hängt vor allem mit dem Angebot zusammen. Viele Papiere sind zu intransparent oder spekulativ. Auch die rasant wachsende Zahl von Investmentfonds in China – Ende März waren es 123 – investiert ihr Anlagevermögen in wenige Aktien. Waren es 2002 im Schnitt noch 89 Gesellschaften, von denen die Fonds Papiere hielten, so sank deren Zahl bis 2003 auf 47. „Der Markt polarisiert sich“, schreibt die Credit Lyonnais Securities Asia in dem Bericht, der dies aufgedeckt hat.
Immerhin achtet die Regierung in Peking, seit die Kredite gezügelt und die Investitionen gedrosselt werden, zunehmend darauf, dass sie den boomenden Privatsektor nicht abwürgt. Dazu gehört ein verbesserter Zugang an die Börsen für die Aufnahme frischen Kapitals. Unter Marktexperten überwiegen jedoch die Stimmen jener, die in China zwar stetige, aber letztlich langsame Reformen an den Börsen beobachten. „Jeder weiß, was kommt, und es wird einen besseren Markt für A-Aktien mit besseren Gesetzen geben, aber das wird nicht in der nächsten Woche passieren“, bringt Bruce Richardson, Chefanalyst bei Evolution Securities in Schanghai, die vorwiegende Einschätzung auf den Punkt.
Drastischer formuliert es Li Gang, Handelschef bei China International Capital: „Angesichts der begrenzten Breite und Tiefe der chinesischen Kapitalmärkte mache ich mir Sorgen, dass Investitionen als reine Spekulation enden.“ Li warnte beim China Investment Forum in New York, dass Chinas Kapitalmärkte die Transformation von einem undurchsichtigen Regierungs- Vehikel zu einem transparenten System, in dem Kapital effizient zu den besten Firmen gelenkt wird, noch nicht abgeschlossen haben. Auch der unmittelbare Ausblick für die Investoren ist kaum rosig. „Auf lange Sicht“, sagt Lis Kollege Qiu Jin, „wird Chinas Börse zulegen, aber in den nächsten zwölf Monaten rechnen wir mit sinkenden Gewinnen der Firmen“.
HANDELSBLATT, Freitag, 25. Juni 2004, 07:12 Uhr
Auf der anderen Seite Chinas Premierminister Wen Jiabao, der behauptete, alles unter Kontrolle zu haben. Bevor Chinas heiß laufende Wirtschaft überkoche, versicherte Wen, werde er für eine weiche Landung sorgen.
Kurz vor Ende des zweiten Quartals sieht es so aus, als sollte Wen Recht behalten. Immer mehr Ökonomen, darunter auch Experten von Weltbank und Internationalem Währungsfonds, halten einen Crash für eher unwahrscheinlich. Auch wenn die drohende Pleite des überschuldeten Mischkonzerns D’Long weltweit für Negativschlagzeilen sorgt, hat die Regierung das Land offenbar ökonomisch besser im Griff, als viele im Westen ihr das zutrauten. Nach Angaben der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, der wichtigsten makroökonomischen Steuerungsbehörde Chinas, geht die Überhitzung zurück. Durch die jüngste Drosselung der Bauaktivitäten lässt der hohe Preisdruck bei Stahl und Aluminium nach. Investitionen im Stahl-, Aluminium-, Zement- und Bausektor dürfen seit April nur noch zu 60 Prozent über Kredite finanziert werden; vorher waren es 75 Prozent. Der M2-Geldmengenzuwachs war so gering wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. „Ein deutliches Zeichen, dass die Abkühlungspolitik funktioniert“, so Robert Subbarnaman, Analyst bei Lehman Brothers.
Die Anlageinvestitionen, die im März um 43 Prozent stiegen, wuchsen im April nur noch um 34 Prozent. Gleichzeitig schwächte sich der Kreditboom ab, weil die Zentralbank in den vergangenen Monaten gleich zweimal die Mindestreservevorgaben für die Banken verschärfte.
Gut möglich, dass China aus dem Überhitzungsgefecht sogar gestärkt hervorgeht. Schon die Asienkrise 1997/98, die Weltrezession nach der Jahrtausendwende und die SARS-Krise im vergangenen Frühjahr nutzte Peking als Katalysator für Strukturveränderungen. Politische Widerstände auf lokaler Ebene lassen sich leichter überwinden, wenn es um das Wohl des ganzen Landes geht. So kann Peking nun im Zuge der Konjunkturdämpfung die ins Stocken geratene Konsolidierung des zersplitterten Bausektors vorantreiben. Allein in Shanghai sollen 19 veraltete Stahlwerke und 20 Zementfabriken schließen oder mit größeren Betrieben fusionieren.
Gleichzeitig lernen die Wirtschaftslenker in der Krise ihre Schwächen kennen. So musste die Zentralbank eingestehen, dass es an verlässlichen Informationen über den Immobiliensektor mangelt. Künftig soll der Sektor an die kurze Leine genommen werden, um Überangebot, Überteuerung und Korruption zu verhindern. Das Abkühlen des Wirtschaftsbooms stellt Premier Wen allerdings vor neue Probleme: Das Fiasko um D’Long wird nicht zuletzt den von Peking eingeführten Kreditbremsen zugeschrieben. Zudem nehmen interne Machtkämpfe in der Führung und soziale Spannungen zu. Kreditbeschränkung, Preiskontrollen und Regulierung der großen Staatsbetriebe führen auf lokaler Ebene zu Unzufriedenheit. Schwerindustrieregionen wie der Nordosten oder die zentralchinesische Minenwirtschaft fühlen sich allein gelassen.
Auch die armen Westprovinzen, die auf Wachstumsschübe aus den Boomregionen an der Küste angewiesen sind, geraten in die Bredouille, weil ihnen das Geld ausgeht und die knappen Steuereinnahmen weiter absacken. Während Wen im Ausland an Ansehen gewinnt, droht ihm in China Autoritätsverlust, wenn er beim Aufbau des Hinterlands die Erwartungen enttäuscht. Damit der Teuerungsdruck nicht die ärmsten Bevölkerungsschichten trifft, setzte Wen bereits Höchstpreise für Wasser, Elektrizität, Gas und medizinische Versorgung fest. In einer zweiten Stufe könnte die Preiskontrolle auf Grundnahrungsmittel ausgeweitet werden. Das mag die Unzufriedenheit der Bürger dämpfen, hat aber mit einer marktwirtschaftlichen Strategie wenig zu tun. Wen muss aufpassen, beim Kampf gegen die Überhitzung nicht zu sehr auf Reglementierungen zu setzen, die das Wachstum langfristig dämpfen.
FRANK SIEREN/ PEKING
WiWo
NEU DELHI/DÜSSELDORF. Dies spiegelt sich in den Kursen der Tigerbörsen wieder, wie die südostasiatischen Aktienmärkte auch genannt werden. Seit April sind die Kurse deutlich gefallen, eine Erholung ist bisher ausgeblieben. Experten zufolge locken die Börsen zwar mit zum Teil attraktiven Bewertungen, aber es gibt noch starke Belastungsfaktoren.
Analysten sind sich über drei Faktoren einig, welche die Aussichten weiter trüben: In Asien geht die Angst vor einer merklichen Abkühlung des China-Booms um; dieser hatte der gesamten Region in den letzten zwei Jahren zu einem Wachstumsschub verholfen. Außerdem fürchten die Anleger steigende US- Zinsen. Das könnte Asiens Zentralbanken zum Nachziehen zwingen und US-Großanleger zu weiteren Portfolioverlagerungen – zurück in die USA – verleiten. Drittens sind hohe Ölpreise für die energiehungrige Region eine bittere Pille.
„Im zweiten Quartal hat bei den global investierenden Anlegern die Risikoaversion zugenommen“, sagt Adam Matthews, Fondsmanager bei JP Morgan Fleming. Die Rückführung von carry-trades (Ausnutzung von Renditevorteilen) habe im April und Mai die internationalen Kapitalströme dominiert. Zuvor hätten Anleger sich billiges Geld in den USA geborgt; investiert wurde dann in riskantere Anlagen im Ausland, die eine höhere Rendite brachten. Zusammen mit den oben genannten Faktoren habe dies seit April zu einem „Ausverkauf“ geführt, vor allem an Märkten, die im Jahr 2003 stark zugelegt hatten. Dazu zählten etwa Thailand, Malaysia und Korea.
Für UBS Asien-Chefvolkswirt Jonathan Anderson übertreiben die Märkte derzeit. Berechnungen seiner Bank zufolge preisen sie einen zu hohen Einbruch der Unternehmensgewinne von 30 Prozent ein. Kurzfristig sieht aber auch er wegen der Faktoren Zinsen, Öl und China das Risiko stagnierender oder bröckelnder Kurse. Seiner Meinung nach müssen sich Anleger in den kommenden Quartalen auf eine Art „Wasserfolter“ einrichten – ein langsames, stetiges Tröpfeln negativer Konjunkturmeldungen. Auf Grundlage vorläufiger Zahlen schätzt die Schweizer UBS, dass die Wirtschaft der Region im ersten Quartal noch um 6,5 Prozent expandierte. Doch die jüngsten Handelsdaten deutet Anderson als Signal für das Ende des Aufschwungs in Fernost: Im Mai sanken Import- und Exportwachstum erstmals seit langem.
Dem Trend zur Abkühlung entgegensteuern können weder Politiker noch Zentralbanker. Sie haben ihr Pulver längst verschossen: Die Zin-sen sind extrem niedrig, die Währungen stark unterbewertet, und die Staatsverschuldung ist so gestiegen, dass Konjunkturmaßnahmen im großen Stil nicht mehr finanzierbar sind. Doch auch wenn die Aussichten unsicher sind: Eine Krise steht Asien nicht ins Haus. Parallel zum abflauenden Schwung im Außenhandel erholen sich von Indien bis Hongkong viele Binnenwirtschaften von historischen Tiefs der vergangenen fünf Jahre, und Verbrauchernachfrage sowie Investitionen beleben sich. „Selbst wenn man eine globale Konjunkturabkühlung einrechnet, bleibt Asien 2005 mit Abstand die am schnellsten wachsende Region der Welt“, sagt Anderson.
Gleichzeitig sind die Länder nach wie vor stark exportabhängig. Die Märkte reagieren daher sehr sensibel auf zyklische Schwankungen der Weltwirtschaft. Christopher Wood, Asienstratege der Crédit Lyonnais- Tochter CLSA, wertet die Kursschwäche denn auch als Frühwarnzeichen für eine drohende globale Wachstumsverlangsamung, in deren Erwartung sich Fondsmanager aus riskanteren Anlageklassen zurückziehen. Er rät, von IT-Werten und Zyklikern die Finger zu lassen und parkt Geld in Hongkonger Immobilien- und Einzelhandelstiteln.
Auch die Citigroup sieht kurzfristig das Risiko weiterer Kursverluste, obwohl die Bewertungen asiatischer Aktien attraktiver geworden sind. Die Bank erkennt vom aktuellen Kursniveau aus 20 Prozent Gewinnpotenzial, warnt aber vor Volatilität von über 30 Prozent. Damit bleibt das Verhältnis von Risiko und Chance für Anleger ungünstig. Zu Gunsten von Hongkong, Singapur, Malaysia und Thailand werden China und Taiwan klar untergewichtet. Bei Branchen setzt die Citigroup Hoffnungen auf Banken, Versorger und Telekommunikation.
Adam Matthews sieht ebenfalls die Gefahr stärkerer Kursausschläge. „Diese Märkte können über die Sommermonate zwischen Optimismus und Pessimismus schwanken“, sagt er. JP Morgan Fleming sieht zwar noch einige Chancen, hat aber das Gesamtexposure in der Region zurückgefahren. Die Anleger sollten bedenken, dass die Tigermärkte nur dann gut abschnitten, wenn die „die Investoren meinten, dass das amerikanische und chinesische Wachstum über die nächsten Jahre intakt bleiben wird“, und zwar auch dann, wenn sich das Wachstumstempo abschwäche.
HANDELSBLATT, Montag, 05. Juli 2004, 07:13 Uhr
Von René Lindner
Der Fernsehmarkt im Boom-Land China ist immer noch stark reguliert. Aber die großen Player des Geschäfts sind eifrig dabei, sich in eine günstige Startposition für eine eventuelle Liberalisierung zu bringen. Und versorgen China derweil mit Unterhaltung aller Art.
Hamburg - Eine telegene Richterin verhandelt vor laufenden Kameras einen frei erfundenen Fall: Ein Mann hält einen Esel als Haustier, in einem Großstadtapartment. Der Kläger, schäumend vor Wut, beharrt darauf, dass Farmtiere nicht in Stadtwohnungen gehalten werden dürfen. Der Beklagte erwidert seelenruhig, dass sein Esel nie auf einer Farm gelebt hätte und deswegen die Regel nicht auf ihn zuträfe.
Das Ganze flimmert nicht in deutschen Wohnzimmern über die TV-Schirme und heißt "Richterin Barbara Salesch", sondern läuft im Reich der Mitte und heißt "Court-TV". Zu verdanken haben die chinesischen Fernsehzuschauer der Provinz Guandong diesen Anschluss an die TV-Moderne dem Medien-Tycoon Rupert Murdoch.
Seit 2002 ist Murdochs Kanal Xing Kong Wei Shi, was soviel heißt wie Sternenhimmel, auf Sendung. Als Teil von News Corp.'s Asien-Tochter Star Group schenkt Xing Kong dem Publikum in der nahe Hongkong gelegenen Provinz Guangdong "Court-TV" und andere Leckerbissen. Unter anderem eine Talkshow namens "Kleine Kaiser greifen zum Mikrofon", mit verwöhnten Kinder als Protagonisten und "Operationstheater", eine Reality-Show zur besten Sendezeit, die Chirugie zum Melodrama macht.
Der Kanal ist der beliebteste auf Mandarin-Chinesisch ausgestrahlte Kabelsender der Provinz. Nachrichten, Reportagen und ähnliche Formate sucht man bei Xing Kong vergebens. "Oh nein", sagte Senderchef Chris Wu dem amerikanischen Magazin "Newsweek", "Politik machen wir nicht. Das dürfen wir nicht."
Am Beispiel des News Corp-Ablegers lässt sich die Situation auf Chinas Fernsehmarkt recht gut verdeutlichen: Zwar gibt es seit 2002 einige Schritte in Richtung einer Liberalisierung, aber die Regierung in Beijing achtet weiterhin sehr sorgfältig darauf, vollständige Kontrolle über die Medien zu behalten.
Riesige Chance und riesige Schwierigkeiten
Das Potenzial des Marktes ist gewaltig, aber die Schwierigkeiten sind es ebenfalls. Laut einer Studie der Hamburger Beraterfirma Skillnet soll der TV-Markt bis 2010 um jährlich 13,3 Prozent wachsen. Der gesamte Werbemarkt hat laut der Studie ein Wachstumspotenzial von 14,2 Prozent pro Jahr; von circa 10,9 Milliarden Dollar im Jahr 2002 auf etwa 31,5 Milliarden Dollar im Jahr 2010.
Das Fernsehen ist das Medium mit der größten Reichweite, die Studie geht von circa 1,2 Milliarden Zuschauern in China aus. Derzeit existieren ungefähr 1230 TV-Sender im Reich der Mitte. Malte Barth, Managing Partner bei Skillnet, sagt im Gespräch mit manger-magazin.de, dass mit einer Konsolidierung des Marktes zu rechnen sei.
Dementsprechend groß ist das Interesse ausländischer Medienunternehmen, einen Fuß in die Tür zu diesem viel versprechenden Markt zu bekommen. RTL hat vor kurzem eine strategische Partnerschaft mit Chinas Staatsfernsehen CCTV bekannt gegeben.
Aber solche Kooperationen sind kompliziert und verlangen vor allem viel Geduld. Auf die Frage nach dem genauen Inhalt dieser Partnerschaft bleibt Christian Körner, Leiter der Unternehmenskommunikation bei RTL, vage. Verständlich, schließlich machen die momentanen Restriktionen eine tatsächliche Zusammenarbeit schwierig. Im Vordergrund dürften darum das Pflegen von Verbindungen für eine weniger regulierte Zukunft stehen.
Der Import und die Ausstrahlung ausländischer TV-Produktionen unterliegt strengen, teils skurilen Regeln. So dürfen etwa nur 25 Prozent des täglich gesendeten Programms ausländischer Herkunft sein. Und im Ausland produzierte Filme dürfen nicht zur besten Sendezeit gezeigt werden.
In China wird zwischen geförderten, beschränkten und verbotenen Investments unterschieden. Nachrichtenagenturen, Produktion, Publikation sowie das Management von TV und Radiostationen gehören zu den verbotenen Investments. Aber, so die Skillnet-Studie: Ausnahmen bestätigen die Regel, die Berater verweisen wieder auf Murdoch und Star TV.
Eiserne Freundschaft mit Chinas Regime
Aber auch News Corp darf seine Formate nicht selbstständig in China produzieren, sondern muss mit einem chinesischen Partner zusammenarbeiten. Rupert Murdoch, laut Skillnet-Studie ein vorbildlicher "Early Mover", ist der Konkurrenz um einen Schritt voraus und scheut dafür keine Mühen. Nachdem der gebürtige Australier schon die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen hat, um seine Senderfamilie Fox in den USA zu etablieren, ist er nun auf eisernem Freundschaftskurs mit der chinesischen Führung.
Er untersagte beispielsweise seinem Verlag Harper Collins die Veröffentlichung eines China-kritischen Buches von Chris Patten, dem ehemaligen Gouverneur von Hongkong. Und den Dalai Lama bezeichnet Murdoch schon mal als "einen alten Mönch, der in Gucci-Schuhen herumschlurft."
Trotz dieses Einsatzes ist Sendelizenz von Murdochs Xing Kong auf die Region Guangdong beschränkt, in der allerdings fast 100 Millionen Menschen leben. Dort hat auch der chinesische Ableger des Musiksenders MTV eine Sendeberechtigung erhalten. Die Provinz gilt als Versuchslabor für eine vorsichtige Liberalisierung des Medienmarktes. Laut Expertenmeinung, aus dem einfachen Grund, dass sich durch die Nähe zu Hongkong solche Inhalte sowieso nicht unterdrücken lassen.
MTVs Mutterhaus Viacom gibt sich alle Mühe, es dem "Early Mover" Murdoch nachzutun und hat im April 2004 drei Partnerschaften mit chinesischen Medienunternehmen bekannt gegeben. Beabsichtigt ist unter anderem eine Kooperation des chinesischen Staatsfernsehens CCTV und dem Viacom-Kindersender Nickelodeon. Diese Zusammenarbeit sollte problemlos sein; Zeichentrickfilme sind in China sehr beliebt und werden zu 80 Prozent aus dem Ausland importiert.
Die Entwicklung des chinesischen Fernsehmarktes vorherzusagen, scheint indes ein Ding der Unmöglichkeit. Anders als bei anderen Industriezweigen ist China durch seinen Beitritt zur WTO keine Verpflichtungen einer Liberalisierung eingegangen. Die Öffnung des Marktes hängt also im Wesentlichen von der politischen Entwicklung ab. Und dazu lässt sich auch ein Kenner der Materie wie Malte Barth von Skillnet kein Statement entlocken.
Shanghai - Die chinesische Wirtschaft sei im zweiten Quartal um 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gewachsen, teilte die Regierung in Peking mit. Im ersten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung noch um 9,8 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Für das erste Halbjahr kamen die Statistiker auf 9,7 Prozent Wachstum.
Diese Rate liegt deutlich unter den 10,6 Prozent, die Analysten prognostiziert hatten. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Bemühungen der Regierung zu wirken beginnen, die das Wachstum zügeln will, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden. Deren angepeilte Marke liegt bei 7 Prozent in diesem Jahr.
Die Wirtschaftsleistung belief sich den Angaben zufolge im ersten Halbjahr auf 5,9 Billionen Yuan (rund 580 Milliarden Euro). Die Verbraucherpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 3,6 Prozent. Bei einem Anstieg auf über 5 Prozent hätte die Zentralbank nach Angaben der Regierung erstmals seit neun Jahren wieder eine Zinserhöhung ins Visier genommen. Im vergangenen Jahr war die chinesische Volkswirtschaft um 9,1 Prozent gewachsen.
Ben Simpfendorfer, Analyst bei JP Morgan, sieht in dem etwas verlangsamten Wachstum im zweiten Quartal ein gutes Zeichen: "Es ist weniger, als wir erwartet haben, aber nicht dramatisch weniger. Die Zahlen sprechen unserer Ansicht nicht für eine harte Landung. Aber sie zeigen, dass sich die Investitionen vor allem im Juni deutlich schwächer entwickelt haben."
Die chinesische Regierung versucht derzeit, die Bau- und Investitionstätigkeit behutsam zu bremsen. So hat sie beispielsweise strengere Richtlinien bei der Ausweisung von Land für gewerbliche Immobilien verabschiedet. Nach den offiziellen Juni-Zahlen gibt es bei den Direktinvestitionen aus dem Ausland allerdings noch keine Anzeichen einer Abschwächung. Diese sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent auf 7,97 Milliarden Dollar gestiegen.
Das rasante Wirtschaftswachstum vor allem in der Stahl-, Zement- und Bauindustrie hat zu Engpässen in den Bereichen Energie und Verkehr geführt und die Preise nach oben getrieben.
Spiegel.de
Peking 21.07.04 (www.asia-economy.de)
Gestern wurde durch das China Internet Information Center ein Artikel der '' Beijing Rundschau '' veröffentlicht in welchem auf die Ölproblematik Chinas eingegangen wurde. Zhang Dawei, Beamter des Ministeriums für Land und Ressourcen, teilte mit, dass der Netto-Rohölimport sich im Jahr 2003 auf nahezu 100 Millionen Tonnen belaufen habe, was 36,5% der gesamten Nachfrage Chinas ausmache. Er schätzt, dass die Importe in diesem Jahr diese Zahl wahrscheinlich überschreiten werden. Unterdessen schränken unzureichende Ressourcen die Erhöhung der inländischen Produktion weiter ein. Chinas Nachfrage nach Öl wird bis zum Jahr 2010 schätzungsweise 320 Millionen Tonnen und der Ölimport 160 Millionen Tonnen erreichen. Wie die Zeitung weiter ausführt, sind seit dem 31. März sind die Benzinpreise in China aufgrund des Mangels an Rohöl stetig gestiegen. Die Preissteigerung für 93-Oktan-Benzin in der Hauptstadt Peking hat bereits 8% überschritten und seit 2000, als China die Benzinpreise freigab, seinen Höchststand erreicht. Auch in Shanghai erreicht der Preis für 97-Oktan-Benzin einen bisher beispiellosen Höchststand.
Um diesen Druck zu erleichtern, veröffentlichte die Staatliche Reform- und Entwicklungskommission den Plan, ein Testprojekt zu fördern, welches Benzin gemischt mit Alkohol, einer potenziellen Alternativenergie, durchsetzen will.
Der Staatlichen Reform- und Entwicklungskommission zufolge deckt das Testprojekt die Provinzen Heilongjiang, Jilin, Liaoning, Henan und Anhui sowie einen Teil der Provinzen Hubei, Shandong, Hebei und Jiangsu ab. Zur Umsetzung des Projekts werden 10,2 Millionen Tonnen denaturierter Alkohol auf die lokalen Märkte gebracht werden. Bis Ende 2005 soll in den genannten Provinzen das Benzin für alle Autos, abgesehen von Militärautos und speziellen Reserven, durch das mit Alkohol gemischte Benzin ersetzt werden.
Angesichts einer schnell zunehmenden Ölnachfrage und der begrenzten inländischen Ressourcen suchen chinesische Unternehmen weiter nach zuverlässigen Öllieferanten auf dem internationalen Markt. Chen Huai, Direktor des Forschungsinstituts für Marktwirtschaft beim Entwicklungsforschungszentrum des Staatsrats, zufolge hatte die chinesische Ölstrategie in der Vergangenheit die Ölsondierung und -erschließung im Fokus. Diese Strategie wird zwar weiter fortgesetzt, aber durch eine neue Strategie, die Suche nach Anbietern auf dem internationalen Markt und die Teilnahme am globalen Ölmarkt, erweitert. Wie Chen weiter sagte, sei es eine Herausforderung für China, Öl zu einem angemessenen Preis auf dem internationalen Ölmarkt anzukaufen. China ist gegenwärtig aktiv auf den Ölmärkten Lybiens, Russlands, Aserbaidschans, Kasachstans, Indonesiens, Myanmars, des Iran, Omans, Venezuelas und Sudans vertreten. China versucht, sich auf den Märkten dieser Länder zu etablieren. Zu diesem Zweck erwerben chinesische Unternehmen Aktien oder investieren in dortige Ölprojekte, um so gewisse Anteile an der Ölförderung zu erhalten.
Yi Xianrong, Forschungsrat des Finanzinstituts der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, sagt dazu, dass ein Weg zur Milderung des Ölmangels in China sei, das Vorgehen der Regierung beim Ankauf von Öl zu ändern. Die zuständigen Regierungsbeamte versäumten manchmal billige Ölpreise. Dies sei eine teure Ineffizienz. Er nennt als Beispiel den Januar und Februar 1999, da habe sich der internationale Ölpreis auf einem Tiefststand befunden, aber China habe nur 3 Millionen Tonnen Rohöl importiert, ein Rückgang um 40% gegenüber 1998. Im März 1999, als die Ölpreise auf dem internationalen Markt wieder stiegen, habe China dann wieder mehr Rohöl importiert, das 2,6 fache des Vormonats.
Zha Daojiong, Leiter des Zentrums für Internationale Energiestudien der Volksuniversität, meint, dass die Schaffung von Ölreserven eine wichtige Maßnahme zur Stabilisierung des Ölangebots und der Ölpreise sei. Dies könne jedoch Chinas Ölnachfrage nicht befriedigen. China sollte seine Methoden des Ölkaufs ändern und an Stelle von Bargeldgeschäften mehr auf Termingeschäfte setzen. Außerdem solle die chinesische Ölindustrie mit internationalen Ölorganisationen kooperieren, darunter der IEA, um sich so schnell wie möglich in den internationalen Ölmarkt zu integrieren.
Die olympischen Spiele in Griechenland stehen kurz bevor und China Travel Int. Inv. Hld. (0308 / HK0308001558) kassiert kräftig. Wie der '' 21st Century Business Herald '' berichtet, vermittelt das Unternehmen für 2000 Touristen die Reise nach Griechenland, welche pro Person 16.900 HK-$ kostet. Wie das Blatt weiter berichtet, sind das konservative Zahlen. Dem Unternehmen sollen die Spiele einen Nettogewinn von 3,38 Millionen HK-$ bringen.