1 600 gefallene US-Soldaten im Iraq
Seite 40 von 65 Neuester Beitrag: 06.12.07 12:43 | ||||
Eröffnet am: | 09.05.05 10:26 | von: börsenfüxlein | Anzahl Beiträge: | 2.605 |
Neuester Beitrag: | 06.12.07 12:43 | von: danjelshake | Leser gesamt: | 79.519 |
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Der Nationale Sicherheitsberater Stephen Hadley habe Bush am 11. März über die Ermittlungen gegen die Marineinfanteristen in Kenntnis gesetzt, teilte das Präsidialamt am Donnerstag in Washington mit. Demnach wartete Bush mit seiner ersten öffentlichen Äußerung zu dem Fall bis Mittwoch, weil er die Untersuchung nicht behindern oder beeinflussen wollte.
Den Soldaten wird vorgeworfen, 24 unbewaffnete Zivilisten in der westirakischen Stadt Haditha erschossen zu haben. Zuvor war einer der "Marines" bei einem Bombenanschlag in unmittelbarer Nähe ums Leben gekommen.
Die Vorermittlungen hatten im Februar begonnen, nachdem ein Artikel der Zeitschrift "Time" Zweifel an der offiziellen Darstellung der Tötungen veröffentlicht hatte. Dem Militär zufolge waren auch die Iraker bei dem Bombenattentat getötet worden. Die "Washington Post" berichtete aus laufenden Untersuchungen, es gebe Hinweise darauf, dass die US-Armee die Vorgänge zunächst vertuscht habe. Einige beteiligte Soldaten hätten ihren Vorgesetzten demnach falsche Informationen gegeben. Diese hätten es versäumt, die Angaben zu prüfen.
Der Vorfall in Haditha wird in US-Medien inzwischen mit dem Massaker von My Lai in Südvietnam 1968 verglichen. Wie My Lai damals zählt Haditha im Irak heute zu den Städten, die von der US-Armee als hartnäckiges Widerstandsnest bezeichnet werden. In dem Gebiet rund 200 Kilometer westlich von Bagdad kämpfen vor allem sunnitische Aufständische gegen die von den USA unterstützte irakische Regierung.
Im Osten der irakischen Hauptstadt wurden ebenfalls bei einer Bombenexplosion zwei weitere Menschen getötet. Dabei wurden zudem vier Menschen verletzt. Der Sprengsatz war den Angaben nach am Straßenrand deponiert.
Asked if he would demand the files, Maliki told reporters without elaborating: "Yes."
U.S. defense officials have said murder charges may be brought against Marines following an investigation into the deaths of 24 civilians in Haditha, which some commentators are comparing to the 1968 My Lai massacre in Vietnam.
Maliki, who took office last month, said he first heard of events in the western town through the media.
"I hope it (the investigation) will be fair for the sake of all the victims," he said.
On Thursday, Maliki condemned the suspected killings in Haditha in November as a "terrible crime".
Asked if the United States would be prepared to hand over the files, U.S. Ambassador Zalmay Khalilzad said the matter had not yet been discussed.
But he said a meeting about Haditha would be held later on Friday with the top U.S. commander in Iraq, General George Casey.
Premier klagt US-Truppen an
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat den US-Soldaten im Irak vorgeworfen, fast schon gewohnheitsmäßig Zivilisten anzugreifen. Gewalt gegen Zivilisten sei ein "alltägliches Phänomen" geworden, zitierte die "New York Times " am Freitag den Ministerpräsidenten. "Sie zerquetschen sie mit ihren Fahrzeugen und töten sie nur auf Verdacht hin", sagte er. "Dies ist vollkommen inakzeptabel."
Nach dem Bekanntwerden des mutmaßlichen Massakers in der westirakischen Stadt Haditha hat der britische Fernsehsender BBC ein Video ausgestrahlt, das auf eine weitere Gräueltat von US-Soldaten im Irak hindeuten könnte. Dem Sender zufolge handelt es sich um einen Vorfall vom März 2006 in der Stadt Ishaki, bei dem möglicherweise "elf unschuldige irakische Zivilisten" getötet worden seien.
Die US-Armee habe mitgeteilt, die Vorgänge würden untersucht. Der BBC sei das Video, auf dem Tote Erwachsene und Kinder zu sehen sind, von einer den Koalitionstruppen feindlich gesonnenen extremistischen Sunnitengruppe zugespielt worden, hieß es weiter. Das US-Militär und die irakische Polizei hätten unterschiedliche Darstellungen vom Geschehen gegeben.
Nach Angaben der Polizei, umzingelten US-Soldaten am 15. März 2006 ein Haus in Ishaki etwa 100 Kilometer nördlich von Bagdad und erschossen dann bewusst die elf Menschen darin. Unter den Opfern seien fünf Kinder und vier Frauen gewesen. Schließlich hätten die US-Truppen das Gebäude gesprengt.
Dagegen berichteten die US-Streitkräfte, sie hätten auf Grund eines Hinweises, demzufolge sich in dem Haus ein Unterstützer des Terrornetzwerkes El Kaida aufhalte, eine Militäroperation gestartet. Das Haus sei auf Grund des heftigen Schusswechsels eingestürzt. Dabei seien der Terrorverdächtige, zwei Frauen und ein Kind ums Leben gekommen.
Bushs Hinhaltetaktik
Zurzeit wird bereits ein Vorfall in der irakischen Stadt Haditha untersucht. US-Marineinfanteristen sollen nach Zeugenaussagen am 19. November 2005 in dem rund 200 Kilometer nordwestlich von Bagdad gelegenen Ort ein Blutbad angerichtet haben, bei dem 24 Menschen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, getötet wurden. Mit zwei Untersuchungen will das Pentagon jetzt klären, ob die Vorwürfe stimmen und ob die Marineinfanteristen mit Falschaussagen die Todesumstände der Iraker und ihre eigene Beteiligung vertuschen wollten.
Präsident George W. Bush hat die Öffentlichkeit monatelang nicht über die Massaker-Vorwürfe gegen US-Soldaten informiert. Der Nationale Sicherheitsberater Stephen Hadley habe Bush am 11. März über die Ermittlungen gegen die Marineinfanteristen in Kenntnis gesetzt, teilte das Präsidialamt in Washington mit. Demnach wartete Bush mit seiner ersten öffentlichen Äußerung zu dem Fall bis Mittwoch, weil er die Untersuchung nicht behindern oder beeinflussen wollte.
"Ungläubige Schlangen loswerden"
Der Anführer der radikal-islamischen El Kaida im Irak, Abu Mussab al-Sarkawi, hat sich offenbar in einem neuen Tonband an seine sunnitischen Anhänger gewandt. In der am Donnerstag im Internet veröffentlichten Botschaft rief ein Sprecher, der wie Sarkawi klang, die Sunniten des Golfstaates zu neuer Gewalt gegen "ungläubige" Schiiten auf. Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht bestätigt werden. Die Botschaft wurde allerdings auf einer Internetseite gefunden, die wiederholt von irakischen Aufständischen genutzt worden ist.
"Bereitet Euch darauf vor, diese ungläubigen Schlangen und ihr Gift loszuwerden ... und hört nicht auf jene, die zu einem Ende der Gewalt zwischen den Religionsgruppen aufrufen", sagte Sarkawi demzufolge. Insbesondere der schiitische Geistliche Ajatollah Ali al-Sistani sei der "Anführer der Treulosigkeit und des Atheismus". Zudem warf Sarkaui den Schiiten Angriffe auf Sunniten vor. Er äußerte auch den Verdacht, die schiitischen Moslems selbst stünden hinter jenem Anschlag auf eine ihrer Moscheen im Februar, der eine neue Welle der Gewalt zwischen den Religionsgruppen ausgelöst hatte. Die Tonaufnahme erstreckt sich auf insgesamt drei Bänder und dauert rund vier Stunden.
BAGHDAD, Iraq (CNN) -- The U.S. military told CNN it is investigating an incident in March near Balad in which Iraqi civilians were killed during a U.S. raid.
The probe comes amid concern over U.S. military conduct in Iraq, stoked by claims of a massacre by Marines of 24 civilians in Haditha last November.
This latest incident under investigation took place on March 15 in the Abu Seffa district in the town of Ishaqi, 10 miles north of Balad.
Iraqi police said 11 people were killed in a U.S.-led raid against a suspected al Qaeda in Iraq site, including five children -- the youngest 6 months old -- four women, and two men were killed. The U.S. military provided a lower casualty count, saying an insurgent, two women and a child were killed.
At the time, U.S. military spokesman Tim Keefe said U.S.-led forces staged the raid and came under fire as they approached a building, and air support fired on the site.
"Coalition forces returned fire, utilizing both air and ground assets," Keefe said, according to The New York Times. The target building was destroyed along with one vehicle.
A man believed to be a "foreign fighter facilitator" was taken into coalition custody and was being questioned.
A Balad police official told CNN at the time that eyewitnesses claimed that U.S. soldiers kept an entire family in a room before spraying them with bullets randomly.
U.S. soldiers destroyed the building, the official said.
Also, the official said U.S. soldiers killed livestock belonging to people in the house.
The official said police found bullet casings in the house that would only have been used by U.S. soldiers.
Police started an investigation, filming inside and outside the house, the official said.
A BBC report on Thursday was airing video of the aftermath of the incident, footage that was obtained from a Sunni political group. The BBC says the video shows dead bodies with gunshot wounds.
Die frühere amerikanische Außenministerin Madeleine Albright schlägt zunehmend scharfe Töne gegen die US-Regierung an. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE redet sie über das Massaker von Haditha, Bushs Religiosität und ihren Freund Joschka Fischer.
SPIEGEL ONLINE: Mrs. Albright, sind Sie froh, dass Sie in diesen Wochen nicht Außenministerin der USA sind?
Albright: Ich habe gemischte Gefühle. Die Lage ist wirklich schlecht. Wenn die Demokraten noch an der Macht wären, wäre sie nicht so schlimm. Auf der einen Seite ist es eine Erleichterung, sich nicht darum kümmern zu müssen. Auf der anderen Seite ist es frustrierend, das zu beobachten. Es ist sehr schwer, wenn man sich wirklich Gedanken über die Außenpolitik seines Landes macht und viel Zeit damit verbringt, dann plötzlich gefragt zu werden: Wann werden die USA ihren guten Ruf zurückgewinnen? Ich fürchte, das wird eine Weile dauern.
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Madeleine Albright: "Es gibt eine Lernkurve"
SPIEGEL ONLINE: In Ihrem neuen Buch "Der Mächtige und der Allmächtige" schreiben Sie, dass Sie die Bedeutung der Religion in der Außenpolitik lange unterschätzt haben. Hat die US-Regierung inzwischen dazugelernt?
Albright: Sie weiß jedenfalls, dass Religion eine Rolle spielt. Tut sie die Dinge, die ich für richtig halte, etwa die stärkere Einbeziehung von religiösen Führern in Verhandlungen? Ich habe nicht das Gefühl. Immerhin müssen die Beamten des Diplomatischen Dienstes jetzt Berichte über die religiöse Lage in allen Ländern anfertigen. Es gibt auch eine neue Sensibilität im Sprachgebrauch.
SPIEGEL ONLINE: Wenn ein anderes Land solch eine Einschätzung über die USA schreiben müsste, was würde drinstehen?
Albright: Dass die USA ein sehr religiöses Land sind. Es stünde drin, dass wir immer über die Trennung von Kirche und Staat reden, dies aber schwer zu verstehen ist, weil auf unseren Geldscheinen "In God we trust" steht und jeder Präsident "God bless America" sagt. Es ist kompliziert. Über die derzeitige Regierung würden sie sagen, dass unser Präsident ein sehr gläubiger Mensch ist und dass die christliche Rechte großen Einfluss hat.
SPIEGEL ONLINE: Manche nennen Bush einen Fundamentalisten.
Albright: Ich tue mich schwer mit Labeln wie Fundamentalist, Extremist, Radikaler. Das sind alles sehr harte Adjektive. Präsident Bush ist ein sehr religiöser Mann. Er sagt, er sei ein wiedergeborener Christ. Religion bedeutet für ihn etwas anderes als für die beiden Präsidenten, für die ich gearbeitet habe, Carter und Clinton.
Madeleine Albright, 69, war von 1997 bis 2001 Außenministerin der USA. Die Demokratin ist Chairwoman des parteinahen National Democratic Institute for International Affairs in Washington. Sie war diese Woche in Deutschland, um ihr Buch "Der Mächtige und der Allmächtige: Gott, Amerika und die Weltpolitik" vorzustellen.
SPIEGEL ONLINE: Die Lage im Irak scheint hoffnungslos. Verlieren die USA den Krieg gegen den Terror?
Albright: Wir gewinnen ihn jedenfalls nicht. Wir haben eine Reihe Terroristen gefangen und etliche Zellen zerstört. Das Problem ist, dass wir nicht messen können, ob wir mehr Terroristen fangen und töten als wir neue schaffen. Irak ist zu einem sehr bequemen Brutrevier für alle geworden, die uns hassen.
SPIEGEL ONLINE: Liegt das an der amerikanischen Präsenz an sich? Oder liegt es am überheblichen Auftreten und Skandalen wie Abu Ghureib oder Haditha?
Albright: Wahrscheinlich an ein bisschen von allem. Wir wissen, dass die Schiiten in Saddam Husseins Zeit von den Sunniten unterdrückt wurden und sich viel Groll aufgestaut hat. Außerdem gibt es Gelegenheits-Terroristen, die aus Ländern wie Afghanistan und Tschetschenien in den Irak weiter gezogen sind. Die amerikanische Präsenz ist Lösung und Problem zugleich. Ohne die von uns verbreitete Sicherheit wäre das terroristische Chaos noch größer. Aber es gibt auch Leute, die uns dort nicht wollen. Das wurde bei der Erörterung möglicher Kriegsfolgen nicht genug bedacht.
SPIEGEL ONLINE: Nun flackert auch in Afghanistan wieder die Gewalt auf. Der US-Botschafter in Kabul warnt vor einem blutigen Sommer.
Albright: Das beweist, was viele von uns immer schon gesagt haben: Dass der Irak-Krieg keine Notwendigkeit, sondern ein Krieg aus freien Stücken war, und dass wir uns besser auf Afghanistan konzentriert hätten. Der Job wurde nie zu Ende gebracht. Präsident Karzai ist ein toller Mensch, aber, was die Kontrolle von Gebieten betrifft, ist er eine Art Bürgermeister von Kabul. Durch den Einmarsch in Irak haben wir nicht genug in Afghanistan getan, und jetzt haben wir Probleme in zwei Regionen.
SPIEGEL ONLINE: War der Irakkrieg eine falsche Entscheidung?
Albright: Als ich US-Botschafterin bei der Uno und danach US-Außenministerin war, haben wir fast täglich über den Irak gesprochen. Ich habe genau die gleichen Dinge über Saddam Hussein gesagt wie Präsident Bush. Ich habe geglaubt, dass er Massenvernichtungswaffen hatte. Aber ich habe nie geglaubt, dass sie eine direkte Bedrohung darstellen. Wir hatten Sanktionen und eine ziemlich starke Bombardierung der No-Fly-Zonen. Wir hatten Saddam Hussein unter Kontrolle. Darum habe ich den Zeitpunkt des Krieges nicht verstanden. Was ich auch nicht verstanden habe, war die Frage des Danach. Als ich bei Briefings im Pentagon gefragt habe, wie der Zeitplan für die Machtübergabe von den Koalitionstruppen an die Iraker aussehe, hatten sie keine Antwort. Als ich gefragt habe, ob man internationale Organisationen einbinden wollte, sagten sie Nein. Es war eine wirklich schlecht vorbereitete Operation.
SPIEGEL ONLINE: Immer mehr Amerikaner fordern, dass die USA aus dem Irak abziehen. Was würden Sie tun?
Albright: Wir müssen dieses Jahr als Jahr des Übergangs sehen. Aber es ist keine gute Idee, ein Datum zu nennen. In Bosnien haben wir unsere eigene Deadline für den Abzug verfehlt und so an Glaubwürdigkeit verloren. Insgesamt hat die US-Armee brillante Arbeit geleistet. Aber bei einigen scheint es die Psyche anzugreifen, was Ereignisse wie Haditha möglich macht. Es ist sehr schwierig zu verstehen, warum das passiert ist. Teilweise hat es wohl mit Ermüdung zu tun und der Schwierigkeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Ich denke, dass muss sehr... wenn man sich selbst in die Lage versetzt, nicht erkennen zu können, ob jemand... jeder sieht gleich aus, niemand hat eine Uniform an, und Sie werden angegriffen von irgendjemandem, ohne irgendeine Ahnung zu haben, wer er ist... ich will hier niemanden entschuldigen.
SPIEGEL ONLINE: Je länger der Krieg dauert, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es noch mehr Zwischenfälle wie Haditha gibt?
Albright: Ich bin keine Psychologin, aber es scheint so.
SPIEGEL ONLINE: Sehen Sie Parallelen zwischen der aktuellen Iran-Diskussion und der Zeit vor dem Irak-Krieg?
Albright: Nein. Ich glaube wirklich nicht, dass es Leute in dieser Regierung gibt, die in den Krieg gegen Iran ziehen wollen. Sie wissen, was im Irak passiert und wie überstrapaziert wir sind. Und sie wissen, dass die iranischen Nuklearanlagen weit verteilt sind. Natürlich sagen sie, die militärische Option ist noch auf dem Tisch. Aber ich glaube daran, dass es eine Lernkurve gibt, und dass die Lage nicht so ist wie vor dem Irakkrieg.
SPIEGEL ONLINE: Präsident Bush hat diese Woche direkte Verhandlungen mit Teheran angeboten. Iran hat das Angebot ausgeschlagen. Es sieht immer mehr aus wie ein Katz-und-Maus-Spiel.
Albright: Es ist eine sehr waghalsige Politik, die da im Moment betrieben wird. Es sieht so aus, als wüsste keine der beiden Seiten, wo die Reise hingeht.
SPIEGEL ONLINE: Ist es realistisch zu glauben, dass Ahmadinedschad am Bau der Bombe gehindert werden kann, oder müssen wir uns mit der Vorstellung abfinden, dass er am Ende als Gewinner da steht?
Albright: Alle sind sich einig, dass Iran die Atombombe nicht bekommen darf. Die Frage ist, ob man Iran ein experimentelles oder industrielles Nuklearprogramm entwickeln lässt. Die USA wollen gar nichts zulassen, die Europäer sind bereit, ein experimentelles Programm zu akzeptieren, und die Russen haben auch nichts gegen ein industrielles Programm.
SPIEGEL ONLINE: Auf welcher Seite stehen Sie?
Albright: Ich wäre dafür, dass Iran gar nichts hätte, aber es ist sehr schwer, ihnen ein friedliches Atomprogramm zu verbieten, weil sie Mitglied des Nichtverbreitungsvertrages für Atomtechnologie sind. Das Problem ist, dass die Abmachung des Nichtverbreitungsvertrags hinfällig ist: Die Atomstaaten haben nicht genug abgerüstet. Stattdessen wird in den USA über eine neue Generation nuklearer Bunkerbuster geredet.
SPIEGEL ONLINE: Nehmen Sie einen neuen Geist der Zusammenarbeit zwischen den USA und Europa wahr?
Albright: Es hängt von Fall zu Fall ab. Beim Thema Iran gibt es erkennbare Bemühungen, enger zusammenarbeiten. Aber in den USA gibt es immer noch große Zweifel, in welche Richtung sich die Europäer außenpolitisch bewegen.
SPIEGEL ONLINE: Altkanzler Gerhard Schröder hat diese Woche ein Ende des Boykotts der Hamas-Regierung in den palästinensischen Gebieten gefordert. Stimmen Sie zu?
Albright: Nein, wir haben ein Gesetz, das direkte Gespräche mit der Hamas verbietet. Die Hamas muss sich zwischen Gewalt und demokratischen Methoden entscheiden. Aber mir macht die Lage der palästinensischen Bevölkerung Sorge, denn das schafft Chaos. Wir brauchen Unterstützung durch Nichtregierungsorganisationen oder durch die Uno. Wäre ich Außenministerin, würde ich versuchen, die Definition von humanitärer Hilfe weiter zu fassen, um mehr tun zu können.
SPIEGEL ONLINE: Noch eine letzte Frage: Vermissen Sie Joschka Fischer?
Albright: Ich vermisse ihn nicht, weil ich gerade vorgestern mit ihm zu Abend gegessen habe. Er war ein toller Außenminister und ist ein großer Intellektueller. Ich habe gerade den neuen Außenminister getroffen. Er ist fähig und interessant. Aber ich muss sagen, dass Joschka besonders ist und ein wirklich guter Freund. Er ist das neueste Mitglied in meiner Gruppe ehemaliger Außenminister. Wir nennen uns die "X-Mins".
Sgt. Santos Cardona, 32, of Fullerton, California, the 11th U.S. soldier convicted for abusing Abu Ghraib detainees, also will have to forfeit $7,200 in pay, an Army spokeswoman said.
The probe is one of at least three looking into the possible killings of Iraqis, including women and children, by U.S. troops. Among the incidents are an alleged massacre by Marines of 24 civilians in Haditha last November and the killing of an Iraqi civilian near Hamandiya, west of Baghdad, on April 26.
Criminal investigators are hoping to exhume the civilians' bodies in Haditha to look for forensic evidence that may yield details on how the incident unfolded and who might have been involved, the Washington Post reported Friday.
Iraqi government officials have become angry over the reports of daily violence by coalition troops. Prime Minister Nuri al-Maliki this week said: "They crush them with their vehicles, and they kill them just on suspicion. ... This is completely unacceptable."
The March 15 incident took place in the Abu Seffa district of Ishaqi, a town 10 miles north of Balad. (Watch bullets found near a ruined house -- 1:09)
Iraqi police said 11 people were killed in a U.S.-led raid against a suspected al Qaeda in Iraq site. The dead included five children -- the youngest 6 months old -- as well as four women and two men, the police said.
The U.S. military reported there had been deaths, including of civilians, but provided a lower casualty count, saying an insurgent, two women and a child were killed.
At the time, U.S. military spokesman Tim Keefe said U.S.-led forces staged the raid and came under fire as they approached a building, and air support fired on the site.
"Coalition forces returned fire, utilizing both air and ground assets," Keefe said, according to The New York Times. The target building was destroyed along with one vehicle.
A Balad police official told CNN at the time that witnesses claimed that U.S. soldiers kept an entire family in a room before spraying them with bullets randomly.
U.S. soldiers destroyed the building and also killed livestock belonging to people in the house, the official said.
Police found bullet casings in the house that would only have been used by U.S. soldiers, the official asserted.
A BBC report on Thursday ran video of the apparent aftermath of the incident, obtained from a Sunni political group. The BBC says the video shows dead bodies with gunshot wounds.
Source: Murder charges likely
Military prosecutors "likely" will file murder charges against seven Marines accused in the April shooting death of an Iraqi civilian west of Baghdad, a source familiar with the investigation told CNN on Thursday.
"Somewhere around seven Marines are likely to face charges," said the source, who spoke on condition of anonymity because charges have not yet been filed. "Murder charges are likely," the source added but they may not come on Friday.
The Associated Press quoted a defense lawyer, Jeremiah Sullivan III, as saying that a Navy Corpsman is also expected to face charges, which include kidnapping and conspiracy.
The Iraqi civilian reportedly was dragged from his home and shot. Both the Los Angeles Times and NBC News said troops may have planted an AK-47 and shovel near the body to make it appear the man was an insurgent burying a roadside bomb.
Neither media outlet suggested a possible motive for the April 26 killing in Hamandiya.
The eight men are being held in the brig at Camp Pendleton Marine Corps base in California, the AP quoted Sullivan as saying.
Washington (AFP) - Nach den Vorwürfen wegen eines möglichen Massakers an Zivilisten im Irak sieht das US-Verteidigungsministerium die Soldaten durch eine Untersuchung entlastet. Die Behauptungen zur Exekution einer Familie und zur anschließenden Vertuschung der Tat seien "absolut falsch", sagte Pentagon-Sprecher William Caldwell dem britischen Sender BBC. Die Untersuchung habe ergeben, dass der Einsatz "in Übereinstimmung mit den Regeln" der Kampftruppen im Irak gestanden habe.
Die BBC hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das nach irakischen Polizeiangaben auf
Anzeige
ein Massaker von US-Soldaten an irakischen Zivilisten hindeutet. Darin sind elf Tote mit Schusswunden zu sehen, unter ihnen Frauen und Kinder.
Neben der BBC berichteten auch US-Medien, dass eine Untersuchung die Soldaten von dem Verdacht befreit habe. US-Behörden hatten der BBC zufolge bislang angegeben, dass bei einem Schusswechsel mit US-Soldaten in Ischaki ein Haus eingestürzt sei. Dabei seien vier Menschen getötet worden, zwei Frauen, ein Kind und ein mutmaßlicher Extremist. In einem Bericht der irakischen Polizei hieß es dagegen, die US-Soldaten hätten die Menschen zusammengetrieben und willkürlich elf von ihnen erschossen.
Die BBC erhielt das Video nach eigenen Angaben von einer sunnitischen Moslemgruppe. Es handelt sich demnach um Bilder, die Mitte März in Ischaki gefilmt wurden, rund hundert Kilometer nördlich von Bagdad. Die US-Armee steht bereits wegen der Affäre um das mutmaßliche Massaker von Haditha unter Druck. Im November sollen "Marines" dort 24 wehrlose Iraker getötet und den Vorfall danach verschleiert haben. Nach US-Angaben sind noch weitere Ermittlungen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen im Gange.
Kommandeure der US-Marineinfanterie sollen schon frühzeitig von den widersprüchlichen Berichten über das Massaker im irakischen Haditha gewusst haben. Wie die "New York Times" unter Berufung auf einen ranghohen Offizier berichtete, erfuhren die Kommandeure bereits zwei Tage nach dem Vorfall, dass irakische Zivilisten durch Schüsse und nicht durch einen explodierenden Sprengsatz getötet worden waren. Trotz der widersprüchlichen Berichte hätten sie eine weitere Untersuchung jedoch seinerzeit nicht für nötig erachtet.
Der Zeitung zufolge befasst sich die interne Untersuchung vor allem mit dem Verhalten des Führungspersonals in Haditha. Es werde untersucht, ob ranghohe Offiziere in Haditha den Vorfall zu vertuschen suchten oder die Hinweise ignorierten, dass die Zivilisten absichtlich getötet wurden.
"Wir haben mehr als eine Quelle, aus der hervorgeht, dass die Tötungen in Ischaki unter fragwürdigen Umständen geschahen", sagte Adnan al-Kasimi, ein Berater von Ministerpräsident Nuri al-Maliki am Samstag. "Es wurde mehr als ein Kind getötet. Der Bericht ist gegenüber dem irakischen Volk und den getöteten Kindern nicht fair." Kasimi kündigte an, die irakische Regierung werde ihre eigenen Ermittlungen zu dem Vorfall in Ischaki vorantreiben und eine Entschuldigung der USA sowie Entschädigungen für die Opfer fordern. Dies gelte auch für das mutmaßliche Massaker in der Stadt Haditha.
Das US-Militär hatte am Freitag mitgeteilt, dass eine Untersuchung des Vorfalls im irakischen Ischaki im März kein Fehlverhalten der Soldaten ergeben habe. Sie hätten sich an die Vorschriften gehalten. Vorwürfe, die Militärs hätten eine elfköpfige Familie in einem Haus regelrecht hingerichtet und dann versucht, dies mit Verweis auf einen Luftangriff zu vertuschen, seien absolut falsch. Nach irakischen Polizeiangaben wurden die fünf Kinder und sechs Erwachsenen durch Kopfschüsse getötet. Das US-Militär geht davon aus, dass bei der Verfolgung eines Aufständischen, der sich in das Haus geflüchtet habe, ein Rebell sowie zwei Frauen und ein Kind getötet wurden. Allerdings sei nach der Untersuchung nicht auszuschließen, dass bei dem Einsatz bis zu neun Menschen getötet worden seien. Die genaue Zahl sei aber in den Trümmern des Hauses nicht mehr festzustellen.
Der Vorfall in Ischaki ist einer von mehreren, in denen US-Soldaten die absichtliche Tötung von Zivilisten im Irak vorgeworfen wird. Im Mittelpunkt steht dabei ein mutmaßliches Massaker im westirakischen Haditha. Dort sollen Militärermittlern zufolge US-Marine-Infanteristen im November 24 Zivilisten erschossen und dies später vertuscht haben. Die US-Armee hatte zunächst erklärt, die Zivilisten in Haditha seien bei einem Bombenanschlag Aufständischer ums Leben gekommen. Medien meldeten jedoch Zweifel an der offiziellen Darstellungsweise an. Daraufhin waren im November Vorermittlungen angelaufen. Untersucht wird unter anderem, ob US-Soldaten ein Massaker als Reaktion darauf anrichteten, dass ein Kamerad bei einem Anschlag in nächster Nähe getötet wurde.
Vier Mitarbeiter des diplomatischen Korps seien entführt worden. Der Angriff sei am frühen Nachmittag verübt worden.
Augenzeugen berichteten der Polizei, dass bewaffnete Angreifer im Stadtviertel Mansur, in dem sich auch die Botschaft befindet, das Feuer auf den Wagen eröffnet hätten. Aufnahmen der Fernsehnachrichtenagentur APTN zeigten einen weissen Geländewagen mit diplomatischen Kennzeichen und der Aufschrift der russischen Botschaft, in dem ein Einschussloch zu sehen war.
Erneut hat sich im Irak ein Blutbad unter Zivilisten ereignet. Laut Polizeiberichten haben Unbekannte heute mindestens 19 Zivilisten an einem selbst errichteten Kontrollpunkt aus ihren Wagen gezerrt und erschossen.
Manche Medien berichteten sogar von 24 Menschen, die den Terroristen in die tödliche Falle gegangen seien. Unter den Toten in Udhaim nördlich von Bagdad seien auch Kinder und ältere Männer, sagte ein hochrangiger Polizist in der Provinz Dijala.
Die Opfer seien "wie bei einer Hinrichtung" getötet worden, sagte der Behördenvertreter. Im Irak kommt es täglich zu Anschlägen von Aufständischen wie auch zu Kämpfen zwischen Sunniten und Schiiten.
In one of the worst incidents, gunmen dragged 24 civilians out of their cars at a makeshift checkpoint in a town north of Baghdad and shot them "execution style", police said.
The victims included students, children and elderly men, said a senior police official in Diyala province, scene of frequent attacks by insurgents waging a campaign of bombings and shootings to topple the U.S.-backed, Shi'ite-led government.
In Iraq's south, a Sunni religious group accused security forces in the Shi'ite-run city of Basra of killing 12 unarmed worshippers in a mosque early on Sunday, but police said they had returned fire and shot dead nine "terrorists".
The incident came just hours after a car bomb killed 28 people in Basra, challenging a state of emergency declared by new Prime Minister Nuri al-Maliki to crack down on criminal gangs and Shi'ite factions whose feuding threatens oil exports.
It was among the worst violence Iraq's second city has seen since U.S.-forced invaded to topple Saddam Hussein in 2003.
The southern region patrolled by British forces had been relatively calm compared to Sunni Arab guerrilla strongholds further north where American forces are based.
But security in Basra has deteriorated sharply over the last year as Shi'ite groups tussle for power in the key oil hub, source of most of the country's export revenue.
The United States, which has 130,000 troops in Iraq, hopes Maliki's broad coalition of majority Shi'ites and minority Sunnis and Kurds will be able to defuse relentless violence.
MINISTERS DELAYED
Key to that will be the naming of non-sectarian interior and defense ministers who can quell communal and insurgent attacks.
Intense wrangling forced Maliki to leave the posts empty when he unveiled his government of national unity on May 20.
He has threatened to present his own nominees to parliament if political blocs could not agree on candidates.
Government sources had said leaders were close to a deal to present to parliament on Sunday former Shi'ite army officer Farouk al-Araji for interior minister and Sunni General Abdel Qader Jassim, commander of Iraqi ground forces, for defense.
But deputy speaker Khaled al-Attiya said on Sunday the parliament session was postponed "until further notice".
Political sources said the powerful Shi'ite Alliance was deadlocked on a nominee for the Interior Ministry post.
http://www.defenselink.mil/news/casualty.pdf
Das Leben der Menschen im Irak steht erneut im Zeichen brutalster Gewalt: Bei einem Selbstmordanschlag in Basra wurden zahlreiche Menschen getötet. Außerdem erschossen Unbekannte einen Diplomaten in Bagdad und entführten vier weitere Menschen.
Bagdad - Der Selbstmordanschlag ereignete sich auf einem belebten Marktplatz in der Innenstadt von Basra. ein Selbstmordattentäter zündete eine Autobombe und riss zahlreiche Menschen mit in den Tod. Die Nachrichtenagentur dpa berichtete von 15 Toten und mehr als 30 Verletzten. Laut AFP kamen bei dem Attentat mehr als 20 Menschen ums Leben, rund 80 wurden verletzt. Die Bombe detonierte nach Polizeiangaben offenbar gezielt während der Hauptgeschäftszeit des Marktes. Viele der Verletzten seien in Lebensgefahr, so dass sich die Zahl der Todesopfer weiter erhöhen könnte, hieß es.
AP
Selbstmordattentat in Basra: Attentäter zündet Autobombe
Nach dem Anschlag bot sich am Tatort ein grausiges Bild: Augenzeugen berichteten von "Unmengen an Blut auf den Straßen" sowie von ausgebrannten Fahrzeugen und Markständen. Scheiben der angrenzenden Gebäude waren zerborsten. Der Anschlag erfolgte nur wenige Tage nachdem Ministerpräsident Nuri al-Maliki bei einem Besuch der Stadt einen einmonatigen Ausnahmezustand verhängt hatte. Damit sollten schwere Unruhen in Basra unterbunden werden, wo rund 8000 britische Soldaten stationiert sind.
In der 550 Kilometer südlich von Bagdad gelegenen zweitgrößten Stadt des Landes waren in den vergangenen Wochen hunderte Menschen bei Auseinandersetzungen und Überfällen getötet worden. Auslöser waren häufig Rivalitäten zwischen Banden von Ölschmugglern.
Russischer Diplomat in Bagdad getötet
Auch in Bagdad spielten sich am Samstag wieder schreckliche Gewaltszenen ab. Ein russischer Diplomat wurde Opfer eines brutalen Überfalls. "Unbekannte haben ein Auto angegriffen, in dem Mitarbeiter der russischen Auslandsvertretung dienstlich unterwegs waren", teilte die Presseabteilung des irakischen Außenministeriums mit. Diesen Angaben zufolge ereignete sich der Angriff gegen 13.45 Uhr Ortszeit im Stadtteil Mansur nahe der russischen Botschaft. "Ein Mensch wurde getötet, vier sind entführt worden".
Das russische Außenministerium teilte mit, es unternehme im Kontakt mit irakischen Stellen und dem Kommando der Koalitionstruppen alle Anstrengungen zur Freilassung der Entführten.
Den Informationen nach hatten die Angreifer mit drei Autos den Wagen der Russen zum Halten gezwungen und dann das Feuer eröffnet. Drei Entführte seien einfache Botschaftsmitarbeiter, der vierte ein Diplomat im höheren Dienst, meldete die Agentur Itar-Tass.
Russland hatte vor dem Irak-Krieg enge Beziehungen zu dem damaligen Machthaber Saddam Hussein unterhalten. Moskau kritisierte den von den USA und Großbritannien geführten Krieg zum Sturz Husseins immer wieder und äußerte in den vergangenen Monate mehrfach Sorge über die instabile Lage im Irak.
Im Diplomatenviertel von Bagdad wurden in der Vergangenheit mehrfach Mitarbeiter arabischer Botschaften entführt. Im vergangenen Monaten kam ein Angehöriger der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate nach zwei Wochen Geiselhaft auf freien Fuß. Im Laufe des Jahres 2005 waren zwei Algerier, ein Ägypter und zwei Marokkaner gekidnappt worden. Alle fünf wurden von ihren Entführern umgebracht.
Der Kopf des Stammesscheichs lag in einem Karton
Auch in anderen Landesteilen des Iraks ging das Morden am Samstag weiter. Besonders betroffen war die 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegene Stadt Bakuba und ihre Umgebung. In der Stadt starben bei einem Feuerüberfall auf einen Polizeiposten mindestens sieben Menschen. Ein Kind seine Mutter und der Fahrer eines Krankenwagens kamen nach Polizeiangaben ums Leben, als auf einer Überlandstraße ein Sprengsatz detonierte.
Ebenfalls in der Nähe von Bakuba fand die Polizei Kartons mit acht abgetrennten Köpfen von Irakern. In einem der Kartons lag der Kopf eines Stammesscheichs und ein Zettel, auf dem er für die Ermordung von vier Ärzten und einem Gouverneur verantwortlich gemacht wurde.
Im Stadtgebiet von Bagdad wurden mindestens vier Leichen gefunden. Im Stadtteil Dora eröffneten unbekannte Männer das Feuer auf zwei Insassen eines Wagens. Einer von ihnen wurde getötet, der andere verletzt, wie die Polizei erklärte. Im Osten der Hauptstadt wurde ein Polizeifahrzeug mit einer Bombe angegriffen. Drei Polizisten und eine Zivilperson wurden verletzt.
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki beriet unterdessen mit Führern der sunnitischen und schiitischen Volksgruppen über die Besetzung der Ministerien für Inneres und Verteidigung. Al-Maliki hatte in dieser Woche angekündigt, die Ämter am Sonntag zu besetzen.
Bagdad (dpa) - Dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki ist es auch heute nicht gelungen, seine Regierungsbildung abzuschließen. Eine Sitzung des Parlaments wurde deshalb abgesagt. Damit soll Maliki Zeit für weitere Verhandlungen um die Besetzung der Ressorts Inneres, Verteidigung und Nationale Sicherheit gegeben werden. Unterdessen haben bewaffnete Attentäter bei drei Anschlägen im Irak insgesamt 30 Menschen getötet. Der Verbleib der gestern entführten russischen Botschaftsangehörigen ist weiter unklar.
Standing in the rubble that remains of his brother's house that was pulverized in the small town of Ishaqi, Khalaf recalled the young children that were lost as the sound of gunfire and helicopters rattled the village.
"I don't want compensation. I want answers," he said.
The U.S. investigation that cleared soldiers of any misconduct in Ishaqi may have allowed the soldiers to move on with their lives. But the farming town will be haunted by memories of the bloodshed.
The U.S. military said on Friday that soldiers chasing insurgents took direct fire in Ishaqi and up to nine collateral deaths, a military term for civilian casualties, resulted from an engagement.
It denied as "absolutely false" allegations that troops executed a family living in a safe house for "terrorists", and then hid the alleged crimes by directing an air strike.
U.S. forces in Iraq have in the past paid compensation to civilian victims.
Police had different accounts of what happened during the March raid. They said five children, four women and two men were shot dead by troops in a house that was then blown up.
All the victims were shot in the head and the bodies, with hands bound, were dumped in one room before the house was destroyed, police added. Continued...
"Even if we believe the American side of the story, does that give them the right to kill innocent women and children?" asked Ahmed Shaghar, 50.
Ishaqi, 90 km (60 miles) north of Baghdad, is the type of place where the American strategy of winning hearts and minds could go a long way.
It is one of a string of villages and towns that are strongholds for Sunni Arab insurgents that U.S. troops face in many parts of Iraq.
So any locals brave enough to provide U.S. soldiers with tips would be invaluable allies in the war against the insurgency, which American commanders say can only be won with good intelligence.
But these days, helping Americans seems out of the question in Ishaqi.
The extended family of the victims of the raid are still collecting evidence, in the hope that it might ease their grief.
Recalling the sounds of gunfire and explosions, Khalaf stands over what was once his brother's bedroom and remembers some of the dead, like Osama, 7. He clutches death certificates.
"They (U.S. troops) went into the house and fired for about 30 minutes," he said. Continued...
Die US-Regierung ist nach der scharfen Kritik des irakischen Ministerpräsidenten Nuri el Maliki an den Koalitionstruppen um Schadensbegrenzung bemüht. Maliki habe in einem Telefongespräch ausdrücklich versichert, dass er die Koalitionstruppen schätze und unterstütze, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice gestern dem US-Nachrichtensender CNN.
Maliki verstehe, dass die Koalitionstruppen noch im Lande bleiben müssten, bis irakische Sicherheitskräfte Operationen allein ausführen könnten. Der Ministerpräsident sei gleichermaßen besorgt über die jüngsten negativen Berichte wie die US-Regierung.
"Töten auf Verdacht"
Maliki hatte zuvor in einem Interview mit der "New York Times" die Koalitionstruppen scharf kritisiert. "Die Truppen in der von den USA geführten Koalition respektieren nicht die irakische Bevölkerung. Sie zerquetschen sie mit ihren Fahrzeugen und töten sie nur auf Verdacht hin. Dies ist vollkommen inakzeptabel", sagte er.
Haditha-Aufklärung versprochen
Rice kündigte bei der Aufklärung des mutmaßlichen Massakers an 24 Menschen in der irakischen Stadt Haditha die volle Zusammenarbeit mit Maliki an. Es werde eine gründliche Untersuchung und am Ende eine angemessene Strafe geben, wenn Leute schuldig seien.
Blutige Jagd auf Zivilisten
An einem vorgetäuschten Kontrollposten werden Schüler und Studenten aus Kleinbussen gezerrt und erschossen. Auf einem belebten Marktplatz detoniert eine Bombe. Mehr als 80 Menschen starben an diesem blutigen Wochenende im Irak.
Bagdad - Blutlachen auf den Straßen, von einem Sprengsatz zerfetzte Körperteile, abgetrennte Leichenköpfe in Kartons - der Irak war am Wochenende erneut Schauplatz für grausige Mordszenarien. Bei mehreren Angriffen an verschiedenen Orten des Landes wurden Dutzende Menschen getötet.
Blutlache vor einer Moschee in Basra: Irakische Soldaten lieferten sich Kämpfe mit mutmaßlichen Terroristen - elf Menschen starben.
Der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntag im Norden von Bagdad, in Ayn Layla: Unbekannte errichteten eine Straßensperre, hielten mehrere Kleinbusse an, zerrten die Menschen aus ihren Fahrzeugen und eröffneten das Feuer. Sie töteten mindestens 26 Menschen, darunter mehrere Schüler und Studenten. Es sei wie bei einer Hinrichtung gewesen, sagte ein Polizist. Die Studenten seien auf dem Weg zu ihrem Examen gewesen, fügte ein hochrangiger Polizist in der Provinz Dijala hinzu. Neben den Studenten seien auch Kinder und ältere Männer getötet worden. Einige hätten noch versucht wegzurennen, sagte ein weiterer Polizist. Auf Bildern waren Männer mit Schusswunden in der Brust zu sehen.
Auch in Basra regierte am Sonntag erneut die Gewalt. Nachdem irakische Polizisten in der überwiegend von Schiiten bewohnten Stadt eine sunnitische Moschee umstellten, wurden bei einem Gefecht elf Menschen getötet. "Wir haben Informationen erhalten, dass sich Terroristen in der Moschee befunden haben, und als wir ankamen, haben sie auf uns geschossen und wir haben das Feuer erwidert", sagte ein Polizist. In der Nähe der Moschee seien zwei mit Sprengstoff präparierte Autos gefunden worden. Die Sunniten beteuerten jedoch, bei dem Angriff seien ausschließlich wehrlose Gläubige umgebracht worden.
Nur wenige Stunden zuvor, am Samstag, hatte sich ein blutiger Vorfall in Iraks zweitgrößter Stadt mit noch mehr Toten ereignet. Ein Selbstmordattentäter hatte ein Auto mit einem Sprengsatz präpariert und die Bombe auf einem belebten Marktplatz gezündet. Mindestens 27 Menschen wurden getötet, mehr als 60 verletzt. Der Anschlag war einer der schwersten in der Stadt. Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte erst vor wenigen Tagen den Ausnahmezustand über die Öl-Stadt Basra verhängt, um besser gegen bewaffnete Gruppen vorgehen zu können.
Russischer Diplomat getötet
Greueltaten beherrschten das Wochenende auch in Bagdad: Am Samstag ermordeten Unbekannte einen russischen Diplomaten und entführten vier Botschaftsmitarbeiter. Zu ihrem Schicksal machte das irakische Innenministerium am Sonntag widersprüchliche Angaben. Zunächst erklärte ein Sprecher, die vier am Samstag verschleppten Russen seien wenige Stunden nach dem Überfall auf ihren Wagen wieder freigekommen. Sicherheitskräfte hätten den Unterschlupf der Geiselnehmer gestürmt und die Kidnapper festgenommen, hieß es. Wenig später wurden die Angaben von einem Ministeriumssprecher dementiert.
Auch andere Landesteile des Iraks standen am Samstag im Zeichen blutiger Angriffe. Besonders betroffen war die 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad gelegene Stadt Bakuba und ihre Umgebung. In der Stadt starben bei einem Feuerüberfall auf einen Polizeiposten mindestens sieben Menschen. Ein Kind seine Mutter und der Fahrer eines Krankenwagens kamen nach Polizeiangaben ums Leben, als auf einer Überlandstraße ein Sprengsatz detonierte.
Ebenfalls in der Nähe von Bakuba fand die Polizei Kartons mit acht abgetrennten Köpfen von Irakern. In einem der Kartons lag der Kopf eines Stammesscheichs und ein Zettel, auf dem er für die Ermordung von vier Ärzten und einem Gouverneur verantwortlich gemacht wurde. Im Stadtgebiet von Bagdad wurden mindestens vier Leichen gefunden. Im Stadtteil Dora eröffneten unbekannte Männer das Feuer auf zwei Insassen eines Wagens. Einer von ihnen wurde getötet, der andere verletzt, wie die Polizei erklärte. Im Osten der Hauptstadt wurde ein Polizeifahrzeug mit einer Bombe angegriffen. Drei Polizisten und eine Zivilperson wurden verletzt.
US-Soldaten töten bei Übung drei Zivilisten
Bereits am Freitag waren in Bagdad drei Zivilisten von US-Soldaten getötet worden, wie am Sonntag bekannt wurde. Eine US-Einheit habe während einer Übung ein 155-Millimeter-Geschoß abgefeuert, das in bewohntem Gebiet gelandet sei, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung des US-Militärs vom Sonntag. "Bei dem Unfall in Diyala wurden drei Personen getötet und drei weitere verletzt", hieß es. Der Zwischenfall werde untersucht.
Maliki hatte erst in der vergangenen Woche erklärt, er verliere langsam die Geduld angesichts von Meldungen über getötete irakische Zivilisten durch das US-Militär. Im Mittelpunkt der Kritik steht derzeit ein Massaker in der Stadt Haditha. Militärermittlern zufolge sollen US-Marine-Infanteristen im November vergangenen Jahres 24 Menschen erschossen und dies später vertuscht haben.
Die Menschen im Irak hoffen, dass eine Einigung im Streit um die Ämterverteilung in der neuen irakischen Regierung die Gewalt eindämmen könnte. Es geht um die Besetzung des Postens des Innen- und des Verteidigungsministers. Die Regierung konnte sich jedoch am Sonntag noch immer nicht auf Kandidaten für die zwei Ämter einigen. Der Konflikt um die Postenbesetzung ist allerdings nur ein Unruhe-Faktor von vielen im Land.
Die Gewalt im Irak hat deutlich zugenommen, nachdem im Februar ein schiitisches Heiligtum in Samarra bombardiert worden war. Vergeltungstaten und Gegenangriffe haben das Land seither an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht.
Eine US-Einheit habe während einer Übung am Freitag ein 155-Millimeter-Geschoss abgefeuert, das in bewohntem Gebiet gelandet sei, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung des US-Militärs vom Sonntag. "Bei dem Unfall (...) wurden drei Personen getötet und drei weitere verletzt", hieß es. Zudem seien sechs Häuser beschädigt worden. Die US-Soldaten hätten das Geschoss abgefeuert und kurz darauf habe die irakische Polizei über eine Explosion in der nördlich von Bagdad gelegenen Kleinstadt Hibhib berichtet. Der Zwischenfall werde untersucht.
Der neue irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki hatte erst in der vergangenen Woche erklärt, er verliere langsam die Geduld angesichts von Meldungen über getötete irakische Zivilisten durch das US-Militär. Im Mittelpunkt der Kritik steht derzeit ein mutmaßliches Massaker im westirakischen Haditha. Militärermittlern zufolge sollen US-Soldaten im November 24 irakische Zivilisten erschossen und dies später vertuscht haben. Die US-Armee hatte zunächst erklärt, die Zivilisten in Haditha seien bei einem Bombenanschlag Aufständischer getötet worden.
Im Irak sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres mehr als 6.000 Leichen von Mordopfern aufgefunden worden. Das berichtete die Leitung der Gerichtsmedizin in Bagdad heute auf Anfrage. Die überwiegende Mehrzahl der Getöteten sei erschossen worden, hieß es.
Vor allem seit dem Terroranschlag auf einen schiitischen Schrein in Samarra am 22. Februar werden im Irak täglich Sunniten sowie Schiiten von Extremisten nur auf Grund ihrer Zugehörigkeit zur jeweils anderen Religionsgruppe ermordet. Oft weisen die Leichen der Mordopfer auch Folterspuren auf.
Mindestens 30 Tote am Sonntag
Allein gestern starben bei Anschlägen und Überfällen im Irak mindestens 30 Menschen. Die meisten Opfer forderte ein Angriff auf drei Kleinbusse nördlich von Bagdad, wo 19 Menschen - darunter viele Schüler - erschossen wurden.
Heute erschossen Bewaffnete in Bagdad zwei Sunniten, die auf dem Weg zu ihrer Hochschule waren. Wie die Polizei mitteilte, handelte es sich bei den Opfern um Brüder. Zudem fand die Polizei in der irakischen Hauptstadt die Leiche eines erschossenen Mannes, der gefesselt und dem die Augen verbunden worden waren.
The attackers also grabbed people working in the area, where several travel agencies are based and buses pick up passengers traveling mostly to Jordan, Syria and Lebanon, Lt. Colonel Falah al-Mohamedawi said.
The victims, including two Syrians, were herded into more than a dozen vehicles, according to witnesses. It was not known who was behind the attack.
"They took all workers from the companies and nearby shops," said Haidar Mohammed Eleibi, who works for the Swan Transportation Co. in the Salihiya business district.
He said his brother and a cousin were among those detained, along with merchants, passers-by and even a vendor selling tea and sandwiches.
"They did not give any reason for it," he said. "Police came afterward and did nothing."
Another transportation worker, Amjad Hameed, said 15 cars belonging to police rushed to the area and began randomly seizing people. "We asked them why but nobody replied," he said, adding that Iraqi forces and Americans came to the site afterward.
The dramatic attack came a day after masked gunmen stopped two minivans carrying students north of Baghdad, ordered the passengers off, separated Shiites from Sunni Arabs, and killed the 21 Shiites "in the name of Islam," a witness said.
Haqi Ismail, a 48-year-old electrician, told The Associated Press that the attackers ordered the Shiites to lie down, and before they opened fire, one shouted, "On behalf of Islam, today we will dig a mass grave for you. You are traitors."
In predominantly Shiite southern Basra, police hunting for militants stormed a Sunni Arab mosque early Sunday, just hours after a car bombing. Nine people were killed in the ensuing firefight.
The surge in attacks has dealt a blow to Prime Minister Nouri al-Maliki's pledge to curb sectarian violence. He also failed again to reach consensus Sunday among Iraq's ethnic and sectarian parties on candidates for interior and defense minister -- posts he must fill to implement his ambitious plan to take control of security from U.S.-led forces within 18 months.
Violence linked to Shiite and Sunni Arab animosity has grown increasingly worse since February 22, when bombs ravaged the golden dome of a revered Shiite mosque in predominantly Sunni Arab Samarra.
Sectarian tensions have run particularly high in Baghdad, Basra and Diyala province, a mixed Sunni Arab-Shiite region. And Sunday's attacks came just days after terrorist mastermind Abu Musab al-Zarqawi renewed his call for Sunni Arabs to take up arms against Shiites, whom he often vilifies as infidels.
On Monday, gunmen in a car killed two Sunni brothers as they were driving to college in the religiously mixed neighborhood of Sadiyah in southwestern Baghdad, police Lt. Maitham Abdul Razzaq said. The victims, Ahmed and Arkan Sarhan, were in their early 20s.
Police also found the blindfolded and bound body of a man who had been shot in the head and chest and another body that had been shot in the head in separate locations in Baghdad.
Elsewhere, U.S.-led forces fired artillery at the train station in the western city of Ramadi, in volatile Anbar province, "targeting four military-aged males unloading a weapons cache," according to the U.S.-Iraqi Joint Operations Center.
A hospital official, Dr. Omar al-Duleimi, said five civilians were killed and 15 wounded by American forces in Ramadi, 70 miles west of Baghdad.
The Joint Operations Center said the mission had "positive effects on the target," but it denied the report that civilians were killed or injured.
The influential Sunni Association of Muslim Scholars, meanwhile, warned the U.S.-backed Iraqi government against participating in any assaults against Anbar, a vast province that stretches from western Baghdad to the borders with Syria and Jordan.
"Its consequences would be very dangerous for the Iraqi society and for the government," said Mohammed Bashar al-Faidi, a spokesman for the Sunni group believed to have links to insurgents.
Al-Maliki has said that his government was working on a plan to restore security to the provincial capital of Ramadi and that Iraqi forces would work with U.S. troops.
U.S. military spokesman Maj. Gen. William Caldwell said last week that American forces are "very concerned" about the situation in Ramadi because al Qaeda in Iraq is taking advantage of sectarian differences to make inroads in the city west of Baghdad. About 1,500 U.S. combat troops have been moved from Kuwait to Anbar province to help establish order.
Bagdad (dpa) - US-Truppen haben im Irak einen gesuchten Militärführer der Terrororganisation Al Kaida getötet. Amerikanische Militärkreise teilten mit, Hussein Ali Muzabir sei bei einer Razzia in der Stadt Balad etwa 80 Kilometer nördlich von Bagdad erschossen worden. Einer seiner engsten Mitarbeiter sei gefangen genommen worden. Muzabir wurde als militärischer Führer im Bereich der Stadt Samarra bezeichnet. Er sei zu Zeiten des Regimes von Saddam Hussein Geheimdienstmitglied gewesen.