Schaeffler unterbewertet!?
Seite 385 von 397 Neuester Beitrag: 25.11.24 16:15 | ||||
Eröffnet am: | 24.11.15 13:34 | von: MilchKaffee | Anzahl Beiträge: | 10.922 |
Neuester Beitrag: | 25.11.24 16:15 | von: Silkarha144 | Leser gesamt: | 4.339.137 |
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Allerdings ging der Schuß dann nach hinten los.
Wer hätte auch geahnt, dass nach so einer Nachricht die Aktie so zu steigen beginnt. Aber bei so einem ausgebombten Kurs sollte es eigentlich nur noch nach oben gehen.
Nur meine Meinung.
Die Agentur für Arbeit zahlt das Kurzarbeitergeld als teilweisen Ersatz für den durch einen vorübergehenden Arbeitsausfall entfallenen Lohn. Der Arbeitgeber wird dadurch bei den Kosten der Beschäftigung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlastet. So können Unternehmen ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch bei Auftragsausfällen weiter beschäftigen. Das Kurzarbeitergeld hilft also, Kündigungen zu vermeiden.
Solange die Ampel regiert, geopolische Risiken des Ukrainekriegs belasten (von den Kosten ganz zu schweigen) und Energie teuer bleibt, sehe ich keine Wende zum Besseren. Auch EU-Fremdbestimmung ( -> Brüssel legt hohe Importsteuern auf chin. E-Autos fest, GEGEN den Willen der deutschen Auto-Hersteller, und sonstige Anti-China-Politik der EU) spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Die aktuelle Gemengelage führt in D. zu einer Deindustrialisierung (Kurzarbeit bei Schaeffler). Die Landschaften mögen erblühen und grüner werden, vielleicht erhält Habeck auch einen CO2-Orden. Aber als Preis dafür sinken hierzulande die Konkurrenzfähigkeit und der Lebensstandard, während die Inflation steigt. Zur Inflation trägt bei, dass EU-Dickschiffe wie Italien und Frankreich unter zu hohen Staatsschulden leiden. Griechenland ist eh faktisch pleite. Mit Pech wird auch noch der Euro zum Wackelkandidaten.
Investitionen in deutsche Industriebetriebe drängen sich unter diesen Prämissen nicht auf. Außer man ist so optimistisch, dass man glaubt, alles Negative sei bereits eingepreist und es könne künftig nur noch besser werden. Und selbst dann könnte sich das Licht am Ende des Tunnels als ein entgegenkommender Zug erweisen.
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https://www.manager-magazin.de/unternehmen/...-453c-a872-d6bdcb32330f
Warnung vor Deindustrialisierung
Stimmung im Maschinenbau in Deutschland kippt
Ärger mit dem Standort Deutschland, maue Auftragslage: Die Stimmung im Maschinenbau trübt sich weiter ein – und fällt sogar unter einen Tiefpunkt aus der Pandemie.
Geopolitische Risiken, Standortnachteile und eine träge Produktion stimmen Maschinen- und Anlagenbauer in Deutschland zunehmend skeptisch. Fast 60 Prozent der befragten Entscheidungsträger erwarten auf Sicht von zwölf Monaten eine Konjunkturschwäche Deutschlands, wie aus einer Befragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Das sei Negativrekord aller bisherigen Erhebungswellen seit 2014. Der Anteil der Pessimisten sei in den letzten drei Monaten um mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen.
„Vermutlich spielen globale Risiken wie Strafzölle, drohende Blockbildung und Krisenherde hier eine große Rolle“, sagt PwC-Industrieexperte Bernd Jung. „Dass die Manager allerdings gegenwärtig finsterer auf die kommenden Monate blicken als zur Zeit der Coronapandemie, lässt sich mit der geopolitischen Großwetterlage allein kaum erklären.“ Vielmehr habe die Branche strukturelle Probleme. Dazu zählten eine Verteuerung von Standortfaktoren, der Produktionsrückgang sowie Innovationshemmnisse bei Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung.
Jung spricht von einer tiefer sitzenden Zukunftsangst, die auch Innovationen hemme. Gründe seien steigende Energie- und Personalkosten sowie das Regulierungsumfeld. Die Sorgen vieler Unternehmen gingen auch mit einer unterdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung von lediglich 84,1 Prozent einher. Nur während der Lockdown-Phase in der Coronapandemie sei der Wert noch niedriger ausgefallen. Lediglich weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen operiere noch nahe am Auslastungslimit.
Der deutsche Maschinenbau schwächelt schon länger. Zwar legten die Bestellungen im August laut Anfang Oktober veröffentlichter Daten des Branchenverbandes VDMA zu. Allerdings sah VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann darin wegen eines extrem schwachen Vorjahreswertes lediglich einen "Ausreißer nach oben". Die Talsohle beim Auftragseingang sei noch nicht erreicht. Das Maschinenbau-Barometer von PwC ist das Ergebnis einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus.
Auf der anderen Seite der Medaille gibt es aber eben auch grundlegende strukturelle Schwächen im Auto- und Industrie-Geschäft (siehe #9604).
Das Arbeitsamt würde die Personalkosten aus der Kurzarbeit nicht übernehmen, wenn es dafür keine hinreichende (negative) Grundlage auf seiten der Geschäftsentwicklung gäbe. Das Amt zahlt das Kurzarbeitgeld in der Erwartung, dass die Krise konjunkturell ist (also temporär), um längerfristig - d.h. für die Zeit, in der sich die Konjunkturlage wieder bessert - den Erhalt der deutschen Schaeffler-Standorte zu gewährleisten.
Ist das alles nun positiv oder negativ (zur Frage von crocodem in #9595)?
Hier meine Antwort (die falsch sein kann):
Zunächst das Positive:
Kurzfristig erhöht die Kurzarbeit die Gewinne, hebt also die angeschlagene Gewinnmarge. Längerfristig könnte die Zahlung des Kurzarbeitergeldes den Erhalt der Schaeffler-Werke an dt. Standorten wie Schweinfurt sichern.
Nun das Negative:
Wenn Kurzarbeit genehmigt wird, weil die Auslastung bei einigen dt. Industriebetrieben bereits in die Nähe des Corona-Tief gefallen ist (#9605), dann sieht es für diesen Wirtschaftszweig grundsätzlich schlecht aus - vor allem dann, wenn man (wie ich) davon ausgeht, dass die aktuelle Krise der deutschen Industrie nicht konjunkturell (wie das Arbeitsamt hofft), sondern strukturell bedingt ist. Die strukturelle Verschlechterung rührt her von drastisch gestiegenen Energiepreisen in D. (Sanktionsfolge) sowie erstarkter Konkurrenz aus China. Hinzu kommt mögiche Kaufzurückhaltung für dt. Produkte in China wegen der dt. Beteiligung am Ukrainekrieg.
In diesem Sinne bedeutet das Kurzarbeitergeld nur einen AUFSCHUB der Werksschließungen in D. Das KA-Geld erhöht kurzfristig die Gewinne, führt aber dazu, dass die unwirtschaftliche Produktion in D. länger als sonst fortgeführt wird.
MMn (die wie gesagt falsch sein kann), müssen die Standorte in D. wegen der strukturell stark verschlechterten Bedingungen früher oder später ohnehin zumindest teilweise geschlossen werden.
Ob bei der Kursentwicklung das Positive oder das Negative stärker gewichtet wird, hängt mMn von der Charttechnik ab.
D.h. wenn die News bereits gekommen wäre, als sich die Schaeffler-Aktie noch im starken Downtrend seit Mai befand, hätte sie den Kurs eher um 6% gedrückt, als ihn um 6% zu heben. Dann hätten nämlich die Shortseller ihre Posis weiter vergrößert. Jetzt hingegen, im auch saisonbedingten Uptrend, führt diese News eher zur Reduzierung von Shortpositionen.
Fundamental bleibt die Kurzarbeiter-News mittelfristig schlecht, nur kurzfristig ist sie (für den Zeitraum, in dem das KA-Geld gezahlt wird) m. E. auch positiv.
D.h. wenn Schaeffler angekündigt hätte, den Standort in Schweinfurt zu schließen, wäre die Aktie sicherlich noch viel stärker gestiegen, vielleicht sogar um 20%.
Politisch wäre eine sofortige Werksschließen allerdings heikel bis schwierig, weil ja auch Scholz, Habeck und Co. "ganz fest überzeugt" sind, dass die aktuelle Krise nur eine Konjunkturkrise sei und der Aufschwung gemäß Kinderbuch-Wirtschaftsminister Habeck schon seit langem "unmittelbar bevorstehen" soll.
In dieser Gemengelage bietet es sich für Rosenfeld dramaturgisch an, zuerst das Kurzarbeiter-Ding durchzuziehen (gibt Schonfrist bis März) - und erst dann, wenn bis dahin keine Besserung der Auftragslage eingetreten ist (was ich befürchte), einige dt. Standorte "leider doch" zu schließen.
Wir brauchen keine Industrie, wir brauchen Work-Life Balance vom Arzt bis zum Werker, vom Rentner bis zum Asyslbewerber. Ist wie die Fabel von der Ameise und der Grille.
Tendenziell gibt es strukturelle Schwäche - in Gestalt von Käufer-Verunsicherung - aber auch global, weil E-Autos (außer in China, wo der Staat sie pusht) von den Käufern nicht so stark nachgefragt werden, wie Klimaretter es gern hätten.
Der "deutschen" strukturellen Schwäche können Autohersteller teilweise (nämlich von den Kosten her) entkommen, indem sie die Produktion in billigere Länder verlagern. Es bleibt allerdings das Problem des "Flotten-Verbrauchs": Brüssel und Berlin schreiben vor, wie viel CO2 z. B. in der EU neu zugelassene VWs insgesamt freisetzen dürfen. Eine Verlagerung der Produktion z. B. nach Tschechien z. B. löst das Problem des Flottenverbrauchs nicht.
Ab 2025 werden die CO2-Grenzwerte erneut runtergesetzt. Das zwingt die Hersteller, mehr E-Autos herzustellen, weil sie sonst, bei Überschreiten des Flottenverbrauchs, Milliardenstrafen an Brüssel zahlen müssen. Leider nur wollen die meisten Autokäufer in der EU Verbrenner, und die E-Autos werden zumindest zum Teil auf Halde produziert. Das ist per Definition unwirtschaftlich (genauer gesagt ist es Planwirtschaft).
Nur z. B. in Mexiko gefertigte VW oder in USA hergestellte BMW werden nicht auf den Flottenverbrauch angerechnet.
Bei Schaeffler gibt es auch noch andere Baustellen. Die Industriesparte hat viele Lager an China verkauft, die dort in Windräder eingebaut wurden. Das war ein profitables Geschäft. Inzwischen bauen die Chinesen diese Lager aber selbst. Qualität und Haltbarkeit sind zwar schlechter, aber der Preis ist um ein Drittel günstiger. Und was letztlich zählt für die Chinesen, ist der Preis.
D.h. bedrohliche China-Konkurrenz gibt es nicht nur im Bereich der E-Autos, sondern auch im Bereich der Verbrenner- und (Wälz-)Lager-Komponenten. Es wird der Tag kommen, an dem China alle Teile, die einst globale Zulieferer nach China exportierten, selbst herstellt.
www.n-tv.de/wirtschaft/...-beim-Autokauf-article25305933.html
22.10.24
Der europäische Automarkt hat seine Talfahrt im vergangenen Monat fortgesetzt. Die PKW-Neuzulassungen sanken im September auf Jahressicht um 6,1 Prozent auf 809.163, wie der Herstellerverband ACEA mitteilte. In Frankreich brach der Markt um 11,1 Prozent ein, in Italien um 10,7 Prozent und in Deutschland um 7,0 Prozent.....
...„Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist ein Fünftel der deutschen Industrie in den nächsten Jahren akut gefährdet“, brachte BDI-Chef Siegfried Russwurm (61) konkrete Zahlen und ungefähre Zeithorizonte zusammen. Dringend notwendig sei deshalb „ein wirklicher gesellschaftlicher und auch politischer Konsens, dass Deutschland Industrieland bleiben muss, weil wir gar keine Alternative dazu haben“...
Die Steigerung bei Umsatz und Gewinn hätte ich gern in Deutschland ;-) bei den Zahlen am 07.11.2024
https://www.ariva.de/forum/...eurusd-jpy-584383?page=425#jumppos10628
Bauchgefühl. Niemand hat eine Glaskugel. Da ich aber nach meinem Bauchgefühl auch Anlageentscheidungen (Käufe/Verkäufe) treffe, bekommt es zumindest für mich ein gewisses Gewicht. Dabei nehme ich in Kauf, dass ich falsch liege, was nicht selten vorkommt. Das Bauchgefühl basiert auf Erfahrung und Intuition, da fließen auch alle früher begangenen Fehler mit ein.
Vielleicht dreht der Schaeffler-Kurs jetzt schon (bei 4,90) oder bei 4,50 Euro wieder nach oben? Wer weiß. 4,20 Euro wäre ein Re-Test der letzten Tiefs.
Einen ähnlichen Re-Test alter Tiefs sehen wir gerade beim
Autozulieferer Elring-Klinger (unten). Wenn Schaeffler sich genauso entwickelt, könnten wir in der Tat 4,20 Euro wiedersehen.
Was mich zurzeit pessimistisch stimmt sind die nicht enden wollende Hiobsbotschaften von Europas Automarkt (z. B. #9608). Gleichzeitig eilen DOW, SP-500 und Nasdaq von einem ATH zum nächsten.
Ich frage mich: Was würde mit dem DAX und speziell mit deutschen Nebenwerten wie Schaeffler wohl passieren, wenn die US-Indizes 15% Luft ablassen (siehe "rote Weihnachten" in #9615), was nach dem atemlosen Run der letzten Jahre normal und sogar überfällig wäre?