IPO Delivery Hero AG
Die vermeintliche Margenverbesserung ist nicht die Verbesserung der Marge auf den Umsatz bezogen, sondern auf den GMV. Der GMV ist ohenhin viel höher. Es ist also davon auszugehen, das das EBITDA in 2021 weiterhin bei rund -700 Mio € liegen wird.
Was vielmehr drin steht: Die Umsatzkosten sind viel stärker gestiegen als der Umsatz, weil der eigenbelieferungsanteil von 33 auf 48% gestiegen ist (Zahlen aus dem Kopf).
Ausserdem bedeutet das angestrebte Wachstum auf 31-34 Mrd. € beim GMV im Vergleich zu 2020 nur noch ein Wachstum von 50%, wenn man Woowa auch in die Vergleichsbasis für 2020 einbezieht. Für das 1. Quartal wurden bereits 7,8 Mrd. € beim GMV gemeldet. Wenn beim Gesamtjahr 32-34 Mrd. € angestrebt werden, dann sehe ich darin praktisch kein Wachstum mehr, sondern eine Fortschreibung des jetzigen Niveaus. Kann ja auch schon eine ordentliche Leistung sein. Ist nach meinem Dafürhalten aber keine außergewöhnliche Wachstumsgeschichte.
Und ob das alles so eintrifft, das steht in den Sternen. Aber die Nebelkerzen, die hier geworfen werden, die sind schon erste Sahne.
Das war bei Hellofresh, Westwing und diversen anderen ECommerce-Unternehmen ja auch so, dass ihre Verluste in den ersten Jahren einfach nicht fallen wollten, teilweise sogar stiegen, aber die Marge hat sich trotzdem verbessert. Man muss dann halt genauer in die Kostenstruktur eintauchen.
Deinen Ansatz halte ich schlichtweg für zu pauschal und voreingenommen. Ich will DeliveryHero gar nicht verteidigen, weder das Geschäftsmodell noch die Aktie. Investiert bin ich nicht, weil ich DH als zu hoch bewertet ansehe. Aber diese übertriebene Panikmache deinerseits ständig, finde ich dann auch völlig fehl am Platze.
Die irren fast nie. Also warum an tiefere Kurse denken?
Ich sehe Null Begründung hier zu feiern, wann wird mal verdient???
Die Analysten hihi, ohne Substanz hoch treiben..
"Die Umsatzkosten stiegen im Vergleich zum Vorjahr (113,5 %) überproportional zur Umsatzveränderung auf-grund eines höheren Eigenbelieferungsanteils (60,6%, Vorjahr: 36,8 %) auf € 1.977,8 Mio. (Vorjahr: € 926,4 Mio.), zusätzlich geprägt durch den kontinuierlichen Roll-out von Dmarts. Der Anteil der Integrated-Verticals-bezogenen Umsatzkosten an den gesamten Umsatzkosten beträgt 7,9 %. Der Anteil der Lieferkosten hat sich leicht auf 78,7 % der gesamten Umsatzkosten verringert (Vorjahr: 83,9 %). Die Lieferkosten setzen sich zusammen aus eigenen Liefer-personalaufwendungen (€ 140,3 Mio., Vorjahr: € 144,8 Mio.) sowie externen Fahrern (€ 1.379,3 Mio., Vorjahr: € 620,6 Mio.) und sonstigen betrieblichen Lieferkosten (€ 37,1 Mio., Vor-jahr: € 11,6 Mio.) ..."
Was bedeutet das? Mit der ausweitung der eigenen Belieferungen wurde mehr Geld ausgegegben als man ein eingenommen hat. Weiterhin kann dieser Anteil nicht beliebig gesteigert werden. Damit sind auch dem Umsatzwachstum durch Ausweitung der Serviceleistungen Grenzen gesetzt.
Es ist für mich auch noch nicht erkennbar, ob das zukünftige Wachstum ausreicht, Gewinne zu erzielen und dabei auch auf eine angemessene Kapitalrendite zu kommen. Aber letzteres ist - wie bei Tesla - wohl eher eine Glaubensfrage.
Kein Alleinstellungsmerkmal, keine Perspektive und trotzdem Lob Lob Lob.....
Interessanter Vergleich, aber bitte mal ernsthaft, wo wechseln die Kunden schneller?
Bei einem Maschinenbauer mit Liefervereinbahrungen oder einem Essenslieferanten?
Beim Essenslieferanten besteht sehr wenig Kundenbindung auf Dauer, da zählt nur Preis und Angebot...
im permanten Vergleich mit Wettbewerb, daher auch unendlich viele Rabattmodelle
Bin vielleicht old school, mal sehen wohin der Weg zum Jahresende hier führen wird....
Toitoi
Ob es viele Restaurants gibt, die 20 jahre und länger existieren? Halte ich für eher selten. aber auch nicht für ausgeschlossen.
Was mir gerade aufgefallen ist: in Q1/2021 ist der Umsatz je Bestellung auf 2,05 € gefallen. Von 2,20 € in Q4/2020.
In dieser Kennzahl ist nichts enthalten von Marketingkosten, Erweiterung des Geschäftsmodells etc. Zwar möglich, dass Leistungen auch unter Preis angeboten wurden, und dies den Marketingaufwendungen zuzurechnen ist.
Dieser Rückgang ist vor allem in Asien zu beobachten. Und dort deutlich. In America ist diese Kennzahl annähernd stabil geblieben. In Europa und MENA dagegen sogar angestiegen. Wenn jedoch auch die Kostend es Umsatzes durch eine erweiterte Serviceleistung einhergehen, die ebenfalls Kosten verursacht, dann kann man sich über den Rückgang nicht wirklich freuen. Vielmehr muss man hoffen, dass sich das am Ende doch rechnet. Ich bin diesbezüglich eher skeptisch.
Und was sind das für bekloppte Analysten bei dieser Aktie mit völlig irren Kurszielen?
DAS Unternehmen prognostiziert in den Bestzeiten erneut einen schon EBITDA-Verlust!
Bei rasant steigenden Umsätzen. Synergieeffekte, Kosteneinspareffekte etc. scheint es gar nicht zu geben. Das operative Geschäftsmodell scheint grundsätzlich nur mit Verlust betrieben werden zu können.
Abgesehen von verrückten Investoren, an die man solche verlustreichen Teilgeschäfte verkaufen kann und so außerordentlich Geld in die Kasse bekommen.
Die Insider werden Multimillionäre durch Aktienverkäufe - haben aber bis heute keine wirklichen Werte geschaffen - außer Luftschlössern und Hoffnungen.
Hier wird immer mehr Geld durch die Schornsteine verpulvert, das schon das Dach des Hauses ordentlich angewärmt ist. Kurziel null und Totalverlust ist hier zwingend, wenn das Management weiter soviel Geld vernichtet.
DH würde man doch nur profitabel bekommen indem man den Fahrern noch weniger zahlt oder die Gebühr gegenüber den Restaurants erhöht. Und beides ist doch schon am Limit.
Will hier nicht den basher spielen, ich versteh nur nicht wie man bei DH positiv in die Zukunft sehen kann.
Aus dem Text wurde einfach der Begriff GMV ignoriert und statt dessen der Umsatz verwendet. Das ging dann durch die Medien: Die Marge wird 2021 nur noch -1,5 - 2,0 Prozent betragen. Und alle waren hin und weg. Realistisch rechne ich mit einem operativen Verlust von 600 Mio €. Bezogen auf den Umsatz sind dann das gut -9 Prozent. Klingt nicht ganz so gut. Darüber hinaus kommen auch immer mehr Zinsen und Abschreiobungen hinzu, denn das Geschäft wird insgesamt kapitalintensiver. Damit verliert diese Kennzahl 'EBITDA' immer mehr an Aussagekraft.
Das sind Fakten, die man nicht vom Tisch wischen kann.
Quelle: https://ir.deliveryhero.com/download/companies/...Q1-2021-EQ-D-00.pdf
DGAP-Media / 29.04.2021 / 11:32
-Jetzt veröffentlichte Rekordvergütungen der Vorstandsvorsitzenden von Delivery Hero und Linde machen aus bisherigem deutlichen Rückgang einen deutlichen Anstieg
-CEOs beider Unternehmen verdienen so viel wie die in der Vergütungsrangreihe folgenden 14 DAX-CEOs zusammen
-Durchschnittliche Bezüge der Vorstandsvorsitzenden im DAX steigen bei stark rückläufiger Ertragslage um 14,6 % auf einen Durchschnitt von 8,5 Mio. Euro und neuen Rekordwert...
...Die finale Vergütungsrangreihe im DAX:
Top 3 Vergütungen Vorstandsvorsitzende DAX 2020 Gesamtvergütung
Linde 53,4 Mio. Euro
Delivery Hero 45,7 Mio. Euro
Deutsche Post 10,0 Mio. Euro
Geringste 3 Vergütungen Vorstandsvorsitzende DAX 2020
MTU 2,8 Mio. Euro
SAP 2,2 Mio. Euro
Beiersdorf 2,1 Mio. Euro"..."
https://www.dgap.de/dgap/News/dgap_media/...esamtbild/?newsID=1440218
https://www.comdirect.de/inf/news/...SORT=DATE&SORTDIR=DESCENDING
Mehr Umsatz, ohne das der Verlust steigt, das ist für mich wie Geld wechseln.
Klar, das man dafür eine Spitzenvergütung beanspruchen kann. Auf die Idee muss man erst einmal kommen.
Und, nebenbei bemerkt, DH hat sich gestern standhaft geweigert, die GMV-Umsätze aus dem Q-Commerce Geschäft zu beziffern. Margen aus diesem Geschäft sind auch im Dunkeln.
Gute Unternehmenskommunikation sieht jedenfalls anders aus.
Für mich weiter Kursziel null, da das Geschäftsmodell in sich nicht stimmt und sehr leicht neue Wettbewerber in den Markt eintreten können, die niemals bedeutende Margen erlauben.
Anders wäre es, wenn man ein Logistiknetz wie z.B. DHL hätte. Aber da hat man ja praktisch nichts, sondern die Fahrer müsssen ihr privates z.B. Fahrrad zur Verfügung stellen und es gibt keine Logistik-Hubs o.ä., von dem aus man Waren verteilen könnte.
Da ist alles nur virtuell und praktisch nichts. Eine Bewertungsblase sondergleichen.
Ich bin ja von DH auch nicht wirklich überzeugt, weil ich einfach der Meinung bin, dass die aus meiner Sicht kommende, gute Gewinnentwicklung schon bei den Aktienkursen eingepreist ist.
Aber ständig zu behaupten, die Kursentwicklung wäre komplett irrational und man würde sich an der Aktienkultur versündigen, ist dermaßen albern. Dann sollen diejenigen, doch mal eine konkrete Analyse des Geschäftsmodells und der Kostenstruktur vornahmen. Da kommt aber Null.
Kann durchaus sein, dass wir durchschnittlich in den nächsten 10-15 Jahren mit 2 Mrd € AEbtda rechnen können, aber wieso sollte man aktuell bei schon 34 Mrd € Börsenwert noch unterbewertet sein? Das ist ein EV/Abitda um die 20, und auch nur dann wenn die Kalkulationen aufgehen. Ich glaube, nicht mal mit einem optimistischen DCF-Modell kommt man noch auf höhere abgezinste Kurse.
Das Geld stammt vielmehr von den Investoren. Den Aktionären - denen gehört das Unternehmen ohenhin - und den Kapitalgebern, die dem Unternehmen über ungesicherte Wandelanleihen Geld geliehen haben.
Das Ganze geht in eine Richtung, bei der ich als Aktionär ein ungutes Gefühl hätte. Gute und schlechte Beispiele guter Unternehmensführung gibt es genügend. Wer jetzt noch nicht verstanden hat, worum es hier geht - muss weiter auf die Einsicht hoffen.
Selten ein so .... Argument gelesen.