Senvion S.A. (WKN: A2AFKW)
was ist mit dem anlagengeschäft (onshore) - was ist denn da ggf. noch wo profitabel ? 4.X + opportunitätsgeschäft mit MM - oder nur 4.X mit wenigen lead kunden - downscaling im endeffekt auf 200-400 anlagen im jahr und im endeffekt 5-10 wesentlichen projekten und ggf. 2-3 lead kunden ?
service-geschäft ist profitabel und ggf. auc weiterführbar (3xx mio umsatz), right - oder siehst du das anders ?
also : was ist im kern bei einer kompletten konso bei senvion (wie) verwertbar - aus deiner sicht ?
welche/wieviel leute braucht so ein geschäft dann noch ? (service 1000 + f&e (300 - outsouring der offshore -jungs - mir sind die überlappungen klar) + 50 pjm + 50 sales + <1000 mann in portugal in der produktion (inklusive blades - wenn blades @ TPI dann 200mann) - realistisch ?
-> ingenierbüro mit angehängter produktion und service (wobei dann wohl etwas servicelastig)
im endfeffekt wäre es doch sinnvoller gewesen - in dem sinne wie du denkst - anteile der anleihe aufzukaufen - wobei man wohl davon ausgehen könnte, dass die zu 30-40% des nennwertes gehandelt wurden und offensichtlich an dritte hedgefonds (mit welchem verhältnis zu c ?) gegangen - bei 100% für ungefähr das doppelte was c in senvion gesteckt hat ...
also - was ist die motivation für c's vorgehen - bei deren einblick ? ... und wie ist deren exit-strategie jetzt - deiner meinung nach ?
Das kann ganz allein der IV der TopCo sicher sagen. Und er wird es in Kuerze auch tun.
Als Aussenstehender ist man auf die oeffentlich bekannten Zahlen angewiesen und die sind 1. nicht aktuell und 2. nur lueckenhaft verfuegbar.
Folgendes ist daher nur eine Annahme, keine sichere Feststellung:
nimmt man die Bilanzen der TopCo und der SA sowie die Meldungen der letzten Zeit, so ist kaum vorstellbar, dass hier das Vermoegen die Schulden noch uebersteigt. Insbesondere auch, weil die Notlage bekannt ist, was ein potentieller Kaeufer ausnutzen wird.
Ich hatte hier schonmal eine grobe Rechnung eingestellt und dort mit einem Kaufpreis von 500 Mio grosszuegig gerechnet. Selbst dann bliebe fuer die SA wohl nichts uebrig. Das reicht gerademal fuer den Massekredit und die Anleihe...
Warum nicht in die Anleihe? Gute Frage. Vermutlich, weil die anderen Fonds schneller waren und nicht mehr genuegend zum Verkauf stand? Und vielleicht haben sie ja sogar?
Exit-Strategie: ich gehe davon aus, dass C. im Insoplan eine wichtige Rolle spielen und auf diesem Weg neues Geld einbringen wird, um so weiter an den Perspektiven teilhaben zu koennen - nur halt ohne jedesmal die anderen Aktionaere und Glaeubiger weiter am kuenftigen Gewinn teilhaben zu lassen.
Der Weg ueber die Inso ist fuer C. viel lukrativer, als die SA und die Kleinaktionaere und die Glaeubiger weiter durchzufuettern.
gläubiger :
- sowohl massekredit als auch anleihe liegen bei den anderen beiden hedgefonds - die wird man nicht los
- gläubiger im sinne von bürgen (deutsche bank) werden im wesentlichen dadurch befriedigt, dass der auftragsrückstand abgewickelt wird
kleinaktionäre :
fraglich wieviele es nach dem letzten drop davon noch real gibt - im endeffekt hätten oben beteiligte für 10mio alle ausstehenden anteile kaufen können - offensichtlich gibt es noch kleinaktionäre - wie man hier sieht - aber relevant sind die nach einem debt2equity nur noch marginal - wenn die anleihegläubiger 30+x% für die anleihe in ek wandeln - das sind dann 120mio aktien - also ca. 60% - bleiben für die wirklichen kleinaktionäre ex c (mit 25%) ca. 10-15% - das würde ich für einen finanzinvestor eher als aushängeschild sehen ...
wenn also aufragsbestand gegen anzahlungen abgewickelt wurde (und daraus keine neuen schulden exisrtieren - sondern der massekredit zruückgezahlt werden kann ) und die anleihe weg ist - was bleibt dann auch der passivseite noch an verbidndlichkeiten ?
klar braucht der laden möglicherweise liqui - die frage ist wieviel - bei welchem restgeschäft ?
ein gestreamlintesgeschäft mit service (3xx mio) + 25-50 4.XM mühlen/quartal (mit anzahlung durch 2-3 kunden) und entsprechender anzahlung würde wieviel (überhaupt) an neueinschuss von liqui brauchen ?
Die koennen ganz easy die Anleihe z.B. gegen 100% der Geschaeftsanteile der Senvion GmbH oder der Holding tauschen, ohne sich den Rest ans Bein zu binden. Dann kann sich der regulaere IV der TopCo mit den ganzenAnfechtungen und Inanspruchnahmen aus Buergschaften auseinandersetzem waehrend die neue Senvion waechst und gedeiht.
Mir konnte bislang niemand einen Grund nennen, warum jemand die ganzen Altlasten uebernehmen sollte, wenn er auch direkt an die assets kommen kann. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn. Die genauen Verbindlichkeiten sind nicht im Detail bekannt, aber es gibt sicher welche, die abzuschuetteln lohnt. Warum also dafuer bezahlen?
die banken haben ein ganz klares interesse, dass der laden seine verflichtungen (als ganzes) erfüllt - und das service-geschäft stützt die abwicklung des anlagengeschäftes und damit die rückführung der bürgschaftsverbindlichkeiten - just my 2 cents ...
ergo - zerschlagung ist nett - aber nicht im interesse der gläubiger - und die anleihegläubiger sind nicht imo nicht stärker als die banken - vielleicht eher im gegegnteil ...
vor dem hintergrund ist die frage der kleinaktionäre nur eine, die sich daran bemisst, wie stark man hier eingreift : würde man bspw. den massekredit in einen debt2equity mit einbeziehen würde die anzahl der aktien auf 300mio steigen - die beiden hedgefonds hätten 70+% - ggf. ginge davon ja etwas an c - 20% bei c ohne zusätzliches engagement - < 10% freefloat ...
wenn man deine these von 500mio als erlös aus einem asset-deal nimmt - dann wäre es wohl auch vorstellbar, dass eine börsenbewertung um den dreh bei 2€ liegen könnte - wäre für die hedgefonds fasst so als ob sie die anleihe zu nenn-konditionen vertickt hätten - und für c - besser als jetzt ...
was mögliche sonstige verbindlichkeiten angeht - hmm - also ich sehe da nix - ausser es erwächst aus der auftragsabwicklung - oder dem derzeitigen zirkus - aber der ist ja eher cashflow-positiv - for the time being - massekredit + insolvenzgeld (60mio pro quartal) - abwicklungsmöglichkeit von standorten ohne die kosten in der vergangenheit (entweder bremerhaven die hallen besenrein verkaufen & offshore einstellen - oder irgendwo einbringen gegen anteile und cash wie vestas/mitsu -> vielleicht senvion / toshiba - toshiba hat ja ein herz für notleidende hersteller von kraftwerken wie westinghouse ;))
am ende : brauchen tun die fonds das also alles ned - aber das man es einfach so abschütteln kann - das ist vielleicht dann doch zu sehr wunschdenken aus sicht der anleihegläubiger, oder ?
Welche Forderungen sich nun genau gegen welche GmbH richten, kann man von aussen leider nicht sehen.
Am Ende kommt dieser sog. Wasserfall zum tragen. Laut Organigramm ist oben die SA, dann die TopCo, dann die Holding und dann die Senvion GmbH mit dem operativen Geschaeft.
Den Massekredit hat letztere erhalten, dort kommt dann sicher auch ein Insoplan. Den machen die Goerg- Leute vermutlich so, dass auch die Anleihe mit einbezogen wird. Entscheiden werden die Glaeubiger der Senvion GmbH in Gruppen, die man recht gut im Sinne des Gesamtkonzeptes bilden kann. Ggf. kann auch vom Gericht die Zustimmung einzelner Gruppen ersetzt werden. Hat man alles schon gesehen. Der Plan muss nur besser sein, als die Abwicklung, was im Grunde immer der Fall ist.
Die Frage ist also, welche Interessen die einzelnen Glaeubigergruppen in den jeweiligen Verfahren haben.
Arbeitnehmer: wollen die Fortfuehrung. Aktien sind denen egal.
Banken: wollen ihr Geld zurueck, geht am besten mit Fortfuehrung, was wiederum ohne Schulden einfacher ist. Aktien sind den Banken egal.
Lieferanten: wollen ihre Rechnungen bezahlt haben und vielleicht weitere Auftraege. Siehe Banken.
Auftraggeber: wollen ihre Projekte fertiggestellt bekommen. Geht nur mit Fortfuehrung. Rest siehe Banken.
Anleiheglaeubiger: wollen ihr Geld zurueck oder alternativ soviel wie moeglich vom Unternehmen oder dessen assets. Siehe Banken.
Alles in allem sehe ich klare Mehrheiten fuer einen Plan, der eine Fortfuehrung mit neuer Eigentuemerstruktur vorsieht.
Wenn so ein Plan bestaetigt wird, koennen die anderen auf den oberen Ebenen der alten Struktur nur zuschauen. Deren Forderungen sind nachrangig, weil als Gesellschafter getaetigt.
Wie gesagt, man muss abwarten. Die Goerg- Leute haben das so aehnlich aber schon durchgezogen und kennen die Instrumente.
und was heisst -"Wenn so ein Plan bestaetigt wird ..." - bestätigt durch wen - denn oben hörte es sich noch so an, als ob bei dem spiel der IV der TopCo den schwarzen Peter hat (und die Banken)
Den Plan macht bei Eigenverwaltung der Schuldner selbst. Dafuer hat man sich die Fachleute von Goerg geholt. Bestaetigt werden muss der Plan dann von den Glaeubigern. Dafuer werden diese in Gruppen aufgeteilt, die dann entscheiden muessen. Darum sind die Interessen der einzelnen Beteiligten so wichtig. Unter Umstaenden kann das Gericht sogar die Zustimmung ersetzen, wenn die Glaeubiger nicht mitmachen.
Schuldner ist die jeweilige GmbH und es sind eigenstaendige Verfahren. Es zaehlen jeweils die Forderungen, die sich gegen diese GmbH richten und deren Vermoegen. Hinzu kommen evtl. Haftungsverhaeltnisse (aktiv und passiv).
Welche Forderungen, insb. seitens der Banken gegen wen genau bestehen und welche Sicherheiten die haben, ist von aussen nicht zu beurteilen. Man kann aber davon ausgehen, dass die TopCo als Mutter mindestens buergt (steht auch in der Bilanz).
Ich denke, es hat einen Grund, dass fuer die TopCo ein regulaeres Verfahren beantragt wurde und nicht Eigenverwaltung wie bei den anderen.
Und wer sagt, dass die Banken den swap verhindert haben?
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/...-an/24199014.html
Auch dort haben die Aktionaere aus den Meldungen voellig falsche Schluesse gezogen. Es kann hier auch anders kommen, aber es gibt schon einige bemerkenswerte Parallelen und die Struktur laest geradezu ein, das Ganze im Interesse der Investoren uu optimieren.
Insolvent ist Senvion ganz einfach weil es kein cash mehr hat und Lieferanten seit geraumer zeit nicht mehr bezahlen kann.
Und ja das Service Geschäft ist zum Bsp profitabel...das Portugal Werk für Blätter ist attraktiv...Bremerhaven denke ich ist eher unattraktiv. Aber ja wenn Senvion so nicht weiter funktionieren wird dann wird es zerschlagen denke ich...halte ich für am wahrscheinlichsten.
@ Snowfruit - einfach mal rückwärts lesen - habe dazu diverse Beiträge geschickt...
Die wurzeln dafür waren seit Anfang 2018 zu sehen...sicher auch ein Grund warum Geissinger gegangen ist...es war absehbar meiner Meinung nach...das kam ja alles nicht über nacht sondern war ein Prozess vieler Monate und sogar jahre...
Aber ich denke, es wird wieder alles aufwärts gehen, denn der Hauptaktionär Centerbridge wird sich mit dem aktuellen Aktienkurs nicht zufrieden geben. Die Insolvenz der GmbH unterstützt vereinfacht sicherlich Deals mit den Gläubigern, allen voran mit den Banken.