Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Ist es wirklich so, daß man Verluste von Käufen der HRE vor dem 16.10.2008 nicht steuerlich geltend machen kann?
Ich war immer der Meinung es geht.
Schade eigentlich, habe einen Großteil der Aktien davor erworben.
Gruß
R.J.
Das bekräftigt aber die getätigten Aussagen hier, für die ich sehr dankbar bin.
1 Jahr. Erfolgte der Verkauf eines Papiers vor Ablauf der Jahresfrist, so wurde etwaiger
Gewinn steuerwirksam und war zu versteuern. Kam es zu einem Verlust, so wurde der
Verlust steuerwirksam (mit der Folge, dass er gegen Gewinne aus der selben Einkom-
mensart aufgerechnert werden konnte/kann).
Erfolgt/e der Verkauf hingegen NACH Ablauf der Jahresfrist, so blieben/bleiben sowohl
Gewinn als auch Verlust STEUERNEUTRAL, d.h. sie sind steuerlich nicht zu berücksichti-
gen.
Daraus ergibt sich, dass Gewinne oder Verluste aus dem Handel mit HRE-Aktien VOR
dem 16.10.2008 steuerlich irrelevant sind, denn der Verkauf erfolgte zum Ex-Tag 16.10.
2009.
Alle Trades ab 01.01.2009 unterliegen neuem Recht. Es gibt keine Spekulationsfrist und
keine Spekulationssteuer mehr. Stattdessen wird -unabhängig von der Haltedauer- auf
einen etwa erzielten Überschuss eine Abgeltungssteuer (Kapitalertragsteuer) von 25%
zuzüglich 5,5% SoliZ hierauf erhoben. Verluste bleiben unberücksichtigt. Aber:
Altverluste (vorgetragene Verluste aus Geschäften nach altem Recht) können noch bis
zum Jahr 2013 steurmindernd berücksichtigt/gegengerechnet werden.
Auch bei Gewinnen nach neuem Recht fällt nicht immer zwangsläufig die 25%ige Abgel-
tungssteuer an: wenn nämlich der persönliche Durchschnittssteuersatz geringer ist.
Fakt ist, dass seit 13.10.2009 keine Verfügung über die Aktien mehr möglich war. Am 16.10. wurde die 1. Aktie ja verzinst. Die Bank sprach von einer Valuta 13.10. Sie sind aber im Moment noch am prüfen.
Beim "Nachschlag" gehe ich von einem Betrag von 1,70 € aus. Um mehr als 90 % der Aktien zu erhalten haben Bund bzw. Sofin für die neuen Aktien 3,- € bezahlt. Ich denke erst ab diesem Betrag kann von einer angemessenen Entschädigung gesprochen werden! Wenn die Valora das Risiko eingeht und 13 Cent bietet, wird sicher wesentlich mehr erwartet.
Vielen Dank für Eure Erklärungen.
Noch eine letzte Frage. Wenn es nun zu einem Nachschlag kommt, ist dann ein evtl. entstandener Gewinn daraus auch steuerfrei, wenn die Aktien zum Tag des Squeeze outs bereits länger als 1 Jahr im Depot waren?
Danke für den guten Austausch!
Gruß
R.J.
gesetzt, ohne dass dies zu einer "Verkaufsfiktion" führt. Als maßgeblich sehe ich den
Termin an, der in meiner Abrechnung als "Verkaufstag" und "Ex-Tag" genannt ist. Und
das ist eben der 16.10. Etwas anderes würde ich nur akzeptieren, wenn es mir schrift-
lich von der Finanzbehörde bestätigt wird.
bei meiner Recherche im Netz bin ich darauf gestossen, daß aus einem Squeeze out entstandene Gewinne steuerfrei sein sollen, weil man ja nicht freiwillig veräussert. Bei mir ist insgesamt ein dickes Minus durch den Rauswurf entstanden. Jedoch habe ich noch einige Aktien günstiger erworben als 1,30. Dafür wurden mir Steuern berechnet.
Weiß jemand ob das rechtens ist?
Danke und Gruß!
R.J.
Erfolgt das Squeeze Out damit innerhalb eines Jahres nach dem Ankauf der Aktie, muss der Anleger die Hälfte eines möglichen Veräußerungsgewinns mit seinem individuellen Einkommensteuersatz versteuern. Ein Unding, wie auch Jürgen Pinne, Chef des Deutschen Steuerberaterverbandes, findet. "Denn viele Privatanleger warten regelmäßig die Einjahresfrist ab, um ein steuerpflichtiges Spekulationsgeschäft zu vermeiden. Diese Möglichkeit wird ihnen nun durch das Squeeze Out einfach entzogen". Steuerberater Strunk fordert deshalb eine gesetzliche Ausnahmeregelung. Denn für den Steuernachteil könnte schließlich der Mehrheitsgesellschafter nicht haftbar gemacht werden. "Von Schadensersatz steht im Übernahmegesetz nämlich kein Wort
Übernahmegesetz wird für Kleinaktionäre zur Steuerfalle
von Jan Keuchel und Handelsblatt
hab ich hier gefunden
scheint so zu sein...
R.J.
dem Sinn, dass es dem Staat ein Maximum an Steuern einbringt. Was ist z.B. schon
logisch oder gar grerecht an der Umsatzsteuer, wenn Hundefutter steuerbegünstigt
ist (halber USt-Satz), Kinderfutter (-nahrung) aber nicht?
Wenn von "Steuergerechtigkeit" die Rede ist, so bedeutet das noch lange nicht, dass
die Besteuerung in dem Sinne gerecht wäre, dass sie die Erwartungen des Einzelnen
erfüllt. Es bedeutet, dass unter gleichen Bedingungen zwei Bürger gleich besteuert
werden. Ob das dann jedem der Zwei passt, spielt keine Rolle.
bzw. Extag genannt sein. Was steht bei Dir drin?
Wäre Dir der Erlös bereits am 13.10. zugeflossen (Valuta), so spräche das für einen frühe-
ren Verkaufszeitpunkt (als der, der mir z.B. angegeben wurde). Für mich eigentlich nicht
denkbar, aber grundsätzlich ausschließen würde ich es nicht, dass im allgemeinen Wirr-
warr solche Dinge vorkommen.
Also für mich ists noch nichts per Post bekommen.
Bin am überlegen ob ich mal nachfragen soll.
Aber ich dachte ich frage erstmal bei Euch, ob ihr die schon bekomme habt.
Mein Restbestand wurde mir einfach ausgebucht, immerhin ohne Gebühren.
Das wars dann!
An Nachbesserung glaube ich nicht!
Treibe mich lieber in Musikforen rum.
Was es da alles zu hören und schauen gibt.
Hier meine Nummer 1 als Abschiedesgeschenk für euch.
Machts gut bis demnächst an andere Stelle
Irgendjemand hier der seine HREs bei der Diba hatte und einen Brief bekommen hat ?
Möchte mal wissen, was meine Sparkasse mit der "Valora" am Hut hat...dürfen die Kreditinstitute einfach "Werbung" solcher Unternehmen in der Post beilegen???
Vielleicht kommt da mehr über Frau L-S von der FDP als Juristin.
Könnt Ihr Euch da einen Reim darauf machen??? Im anderen Forum sehen einige gute Chancen, dass der Bund dadurch massiv Probleme bekommen könnte, speziell wenn Flowers & Co. da einhaken werden.
Das Angie an Assmussen festhält, zeigt mir, das sie ganz klar zur "roten Zorra" mutiert ist :8.
Guckt Du hier:
"Die Hypo Real Estate mistet aus: Die verstaatlichte Bank hat toxische Wertpapiere im Wert von 759 Millionen Euro versteigert. Tatsächlich fanden sich sechs Käufer - allerdings erzielte die HRE nur einen mickrigen Buchgewinn.
München - Das große Aufräumen hat begonnen: Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) räumt ihr Beteiligungsportfolio radikal aus. Eine Woche nach dem Verkauf von Forderungen gegen die Pleite-Bank Lehman Brothers wurde nun ein 759 Millionen Euro schweres Paket toxischer Wertpapiere an insgesamt sechs Bieter versteigert, teilte die HRE-Tochter Deutsche Pfandbriefbank am Dienstag mit.
Die Bank habe damit einen Buchgewinn im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich erzielt.
Bei den Wertpapieren handelt es sich um forderungsbesicherte Anlagen - sogenannte CDOs (Collatarized Debt Obligations). Sie gelten als einer der Auslöser der Finanzkrise. Vor dem Verkauf lag das gesamte CDO-Engagement des HRE-Konzerns bei nominal rund 2,64 Milliarden Euro. Die Bank beabsichtigt nun, ihr verbleibendes CDO-Portfolio zu veräußern, wenn sich attraktive Gelegenheiten ergeben.
Die HRE war kurz nach dem Aus von Lehman wegen Fehlspekulationen der irischen Tochter Depfa selbst an den Rand des Ruins geraten und musste von Bund und anderen Banken gerettet werden. Sie wird mit Garantien von 100 Milliarden Euro künstlich am Leben gehalten und gehört komplett dem Bund.
wal/Reuters"
satzklagen kübelweise ein. Die eingeklagten Forderungen belaufen sich derzeit bereits
auf rund 900 Millionen - und das ist erst der Anfang!
Wer meine Postings gelesen hat, wird sich daran erinnern, was ich immer wieder gesagt
habe: dass nach dem Squeezeout massenhaft geklagt werden wird und dass der Bund
als Rechtsnachfolger alleinig haftet. Besonders Letzteres wurde mir von einigen Kombat-
tanten vehement in Abrede gestellt: der Bund hafte nicht, weil er ja für das Fehlverhal-
ten des früheren Vorstands nichts könne. Pustekuchen. Selbstverständlich haftet jeder
Eigentümer für sein Unternehmen; auch für sogenannte "Altlasten". Die Haftung dafür
lässt sich NICHT ausschließen! Denn: das wäre ein sog. "Vertrag zu Lasten Dritter" und
der wäre rechtswidrig (BGB, Schuldrecht).
Dazu heute dpa/AFX:
"...Formell richten sich die Klagen zwar gegen die Hypo Real Estate. Da das Unterneh-
men inzwischen im Staatsbesitz ist, müsste der Bund aber zahlen, falls es tatsächlich zu
einer Verurteilung käme."
Link zum enstsprechenden Ariva-Artikel:
http://www.ariva.de/news/...tzklagen-erreichen-neue-Dimension-3113847
"Im zweitgrößten Verfahren, in dem vor allem private Anleger geklagt hatten, will das Gericht vor einer Entscheidung in die Beweisaufnahme einsteigen. Insgesamt sollen im Frühjahr nächsten Jahres 13 Zeugen vernommen werden, kündigte Ruderisch an. Darunter auch der Chef der Finanzaufsicht Bafin, Jochen Sanio, sowie das frühere HRE-Vorstandsmitglied Bettina von Oesterreich."
Ich befürchte allerdings, dass das ins Leere laufen wird, da die ja noch genug Zeit haben sich mit Asmussen, Steinbock & Co. abzusprechen ;).