Ein schmarotzender Bundespräsident?
Seite 36 von 48 Neuester Beitrag: 08.07.17 13:43 | ||||
Eröffnet am: | 20.12.11 16:12 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 2.177 |
Neuester Beitrag: | 08.07.17 13:43 | von: Nathan Sem. | Leser gesamt: | 62.846 |
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Mails belegen Beteiligung an Sponsorensuche
Nach dem stern vorliegenden Unterlagen war Christian Wulff überdies als Ministerpräsident ab 2007 deutlich enger in die Suche nach Sponsoren für die von Manfred Schmidt veranstalteten "Nord-Süd-Dialoge" eingebunden als bisher bekannt. So bat er offensichtlich persönlich im Jahr 2007 den damaligen Bahn-Chef Hartmut Mehdorn um Unterstützung für die Promiparty, die damals in Hannover stattfand. Das geht aus einer Mail des damaligen Mehdorn-Beraters Dieter Hünerkoch hervor, die dem stern vorliegt. Die Deutsche Bahn zahlte, wie sie dem stern bestätigte, 2007 und 2008 je 50.000 Euro für den Nord-Süd-Dialog.
Bundespräsident Christian Wulff hat als niedersächsischer Ministerpräsident eigenhändig die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zur Prominentenparty Nord-Süd-Dialog genehmigt, die nach Ansicht der Opposition klar falsch ist. "Die endgültige Antwort trägt seinen Strich", erklärte Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) am Mittwoch in Hannover. Im Entwurf habe Wulff mit grüner Tinte "handschriftliche Einbesserungen" vorgenommen. "Bei der Pingeligkeit von Herrn Wulff gehe ich davon aus, dass er das auch gelesen hat", sagte Möllring
der BP kostet uns bis zum Ende seiner Tage 200Tausend Euronen pllus Nebenkosten. Die Neuahl kostet bestimmt mehr und dann haben wir einen neuen Präsidenten mit einem Verdienst von 200.000 Euro pro Jahr bis ans Lebensende?
Wer soll das bezahlen? Wer hat das bestellt? Wer hat so viel PinkePinke? Wer hat so viel Geld?
Das Volk vllt.? oder nicht?
Bei jedem Auftritt im Hinterkopf habend, dass ihn niemand
mehr für voll nimmt, wenn er von Anstand, Toleranz und all
die Tugenden, für die ein BP normalerweise steht, redet.
Ich würde mich bei jeder Rede dermaßen schämen,
ich könnte das nicht.
Meines Erachtens brauchen wir keinen BP. Wir brauchen
auch kein derartig großes Parlament, das föderale System
gehört auch mal kräftig ausgeholzt uvm.
Enormes Einsparpotential.
Jetzt auch Vorwurf der Vorteilsannahme
zuletzt aktualisiert: 26.01.2012 - 07:35
Berlin (RP). Gegen Bundespräsident Christian Wulff ist der Vorwurf der Vorteilsannahme erhoben worden. Medienberichten zufolge, bat Wulff den Partymanager Manfred Schmidt, für den Abend der Bundespräsidentenwahl etwa 80 Gäste einzuladen. Die Kosten der Party in Schmidts Appartement am Brandenburger Tor habe der Manager getragen.
Wenn Herr Wulff den Zeigefinger hebt
Darüber berichten nun der "Stern" sowie die "Süddeutsche Zeitung". Wulff nahm an der Feier teil. Wie der niedersächsische Regierungssprecher bestätigte, ist die Gästeliste in der Staatskanzlei des damaligen Ministerpräsidenten Wulff erstellt worden. "Wenn Wulff bestimmen kann, wer eingeladen wird, ist das natürlich ein Vorteil", sagte Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim dem "Stern".
Niedersachsens Finanzminister Hartmut Möllring (CDU) teilte mit, Wulff habe 2009 eigenhändig die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zum "Nord-Süd-Dialog" genehmigt. Darin wird eine Beteiligung Schmidts bestritten. Wegen dieser aus ihrer Sicht falschen Antwort spricht die Opposition von Verfassungsbruch.
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Pressestimmen zum Wulff-Interview
Wulff wird am Donnerstag zur offiziellen Eröffnung des 50. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar erwartet. Er will während einer Feierstunde in der historischen Kaiserpfalz ein Grußwort sprechen. Am Verkehrsgerichtstag nehmen mehr als 1800 Juristen, Wissenschaftler, Politiker und Experten von Automobil- und Verkehrsclubs, Ministerien, Behörden und Verbänden teil. Sie diskutieren über aktuelle Fragen des Verkehrs und des Verkehrsrechts.
So geht es unter anderem um die Helmpflicht für Elektrofahrräder, Schmerzensgeld für Angehörige von Unfallopfern und Probleme mit der Fahrerlaubnis im Krankheitsfall.
http://www.rp-online.de/politik/deutschland/...teilsannahme-1.2686393
Der Bundespräsident missbraucht den Begriff Freundschaft für seine Machtbeziehungen.
© dpa
Christan Wulff, seine Frau Bettina und der Unternehmer Carsten Maschmeyer (Archivbild)
Christian Wulff hat seine sich nun schon bald zwei Monate hinziehende Verteidigung unter das Motto der Freundschaft gestellt. Wenn man als Ministerpräsident keine Freunde mehr haben dürfe, sagte er im berühmten Straßenfeger-Interview bei ARD und ZDF, wenn Politiker nicht mehr bei Freunden übernachten dürften, es sei denn gegen bar, dann verändere sich Deutschland zum Negativen. Und stellte klar: »Ich möchte nicht Präsident in einem Land sein, wo sich jemand von Freunden kein Geld mehr leihen kann.«
Das klang nicht verkehrt, das klang lebensklug und gradlinig. Mancher daheim am Bildschirm hat wohl genickt. Wulff traf, wie schon mit seinem Bekenntnis zur »bunten Republik Deutschland«, auch mit seiner Ode an die Freundschaft ein linksliberales Lebensgefühl. Der entschieden moderne Mensch zieht die Freundschaft als selbst gewählte Bindung den klassischen, als zwanghaft empfundenen Bindungen vor – der ans Land, an die Religion, an die Familie.
Auch von ihr will er sich emanzipieren, indem er sich eine Wahlfamilie aus Freunden zusammenstellt, die dann, ganz so, wie Wulff es im Fernsehen ausmalte, einander besuchen und zusammen kochen und einem klammen Freund auch mal was leihen.
Seine Freunde – er stellt sie dem Land nun seit Wochen vor, unfreiwillig. Es ist eine lange Liste, und sie wird fast täglich länger. Da war zuerst der »väterliche Freund«, ein Unternehmer, der oder dessen Frau ihm nach der Scheidung das Geld für einen Hauskauf lieh. Dann stellte ein anderer vermögender Freund den Wulffs seine Ferienvilla zur Verfügung. Ein wieder anderer Freund gab Geld für die Werbung für ein Wulff-Buch. Dann tauchte der Freund aus der Baubranche auf, der ab und zu bei Wirtschaftsdelegationen mitreisen durfte und gegen den jetzt die Staatsanwaltschaft wegen Betrug und Insolvenzverschleppung ermittelt. Zuletzt trat der Freund aus der Filmbranche aus der Kulisse, der einen Wulff-Biografen finanziert und Christian Wulff selbst und seine Gattin im besten Hotel am Platz upgegradet haben soll, als das Paar das Münchner Oktoberfest besuchte. Ein Upgrade – ja mei!
Es ist, als betrachte man den Fall Wulff durch ein verkehrt herum gehaltenes Fernrohr: Die Dinge werden ganz klein. Und der Wulff wird auch immer kleiner dabei. Er wird wie wir. Viele von uns nähmen Vorteile, wie sie ihm angeboten wurden, nur zu gern mit, und viele tun es auch. Geld leihen zum Spezi-Zins, einen Luxusurlaub gratis, einen garantiert guten Tisch im Restaurant. Ein Upgrade hier, ein Upgrade da.
Aber im Schloss Bellevue, da wollen wir so etwas nicht sehen. Bellevue ist kein Einfamilienhaus, und der Präsident ist nicht der Nachbar hinter der Buchsbaumhecke. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, diesem Amt haftet immer noch etwas Königliches an, eine Restroyalität, wie der Demokratie auch sonst Gerbstoffe innewohnen, die sie selbst nicht erzeugt, sondern aus älteren Schichten gesogen hat, seien es die britischen Windsors oder das napoleoneske Präsidialpathos der Franzosen. Oder der Gottesbezug im deutschen Grundgesetz und die über jeder Akklamation stehenden Souveränitäten von Bundesverfassungsgericht und Zentralbank.
Christian Wulff, wenn er das Präsidiale denn so gar nicht versteht, ist ein Opfer seines eigenen Volkstümlichkeitsstils. Wusste er nicht, dass ein mächtiger Mann von einem Tag auf den anderen eine Million Freunde hat? Wusste er das nicht einzuschätzen?
http://www.zeit.de/2012/05/Freundschaft-Wulff
"Herr Bundespräse, sie bekommen bei uns ganz besondere Konditionen!"
Was sagt man dann dazu? (als Präse)
"Nein danke?"
Wär ja ne edle Geste, aber unsere Bundespräses sind auch nur Menschen
und keine Götter.
Amen
Moderation
Zeitpunkt: 27.01.12 09:56
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Löschung auf Wunsch des Verfassers
Zeitpunkt: 27.01.12 09:56
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Ausserdem werden die Geschäfte intern geprüft, schließlich gibt es eine Interne Revision.
Da lässt sich auch bei der BWBank nur ungern ein kleiner bankbeamter ans Bein pinkeln, wenn er dran denkt, daß er ja vllt noch 30 Jahre Berufstätigkeit vor sich hat.... (...bestimmt länger als der Herr BP...)
Vieraugen-Prinzip.
Der andere ist sein Saufkumpel
Bei öffentlichen Banken haben wir wie bei der KfW ja Aufsichtsräte wie LAfontaine, der nie kommt... ausser er muss, weil sonst seine Bezahlung wech is...
Mach mers BAyerisch: die LB Bayern hat saumässig viele Aufsichtsräte, die SAumässig viel Geld bekommen... und keinerlei Ahnung haben. KontrAG gilt nich... ist ja staatlich des Teil...
SUmma: wir haben ein Aufsicht, die keine Ahnung hat, einen Vorstand der nur Geld will .. das beschreibt wohl die sog. öffentlichen Banken am besten.
aufgreifen und durchaus die Frage stellen, ob große Geschäftsbanken
nicht doch besser bei Vater Staat angesiedelt sein sollten.
Aus dem Desaster bei den Landesbanken müßten aber
die notwendigen Lehren gezogen und (exclusiv für Karl V)
knallharte Strukturen gelten (Aufsicht, Geschäfts-Vorgaben)
Die grossen Banken werden von Wirtschaftsprüfern kontrolliert.... das klappt ganz gut. Wirtschaftsprüfer haben bestimmte Vorgaben.... ich sage mal sie wurden geschaffen wegen bestimmter Ziele... das klappt nicht... das liegt daran... dass alle Banken in Deutschland von amerikanischen Companies.... bzw. deren lokaler Residenz geprüft werden.
Die Kontrolleure prüfen sich gegenseitig... das klingt gut... aber man muss ja amerikanisches Recht anwenden.. sorry.. meinte internationale Buchhaltungsgrundsätze...
das "too big to fail" zu verhindern, mithin den Zusammenbruch
des ganzen Finanzsystems und anschließender oder gleichzeitiger
Zerstörung der Realwirtschaft falls es doch zum "fail" kommt.
Bevor ich Dir antworte--- möchte ich auch eine Frage stellen.... Wie würdest DU die Kreditaufnahme der Staaten unter Kontrolle bringen...
Die Billionen werden seriös von keinem Staat, auch nicht von D
jemals wieder getilgt. Der einzig gangbare Weg ist Inflationierung
mit anschl. Reset, falls die Inflation aus dem Ruder läuft.
Ist nicht schön, die Alternative ist wahrscheinlich noch schlimmer.
Ich würde Dich bitten, mich auf die Diskus wieder anzusprechen... Dein Argument Sozialabbau zählt bei uns .. aber nicht in den USA,..
Die Folgen ... wären die selben..
Deshalb sag mir beim nächsten Mal einen - nur einen Grund - warum die "Volksvertreter" in die sie nährende Hand beissen sollten... Denk drüber nach...
Gute NAcht..
Wulff darf Lügner genannt werden
Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag im Bundestag.
Foto: dpa
Hannover –
Freitag nahm Bundespräsident Christian Wulff an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag teil. Doch die Negativ-Schlagzeilen um seine Person reißen nicht ab.
Jetzt darf Wulff in der aktuellen Debatte um seine Kredit- und Medienaffäre sogar straflos als Lügner bezeichnet werden! Das erklärte zumindest die hannoversche Oberstaatsanwältin Irene Silinger. Grund: Die Äußerung sei in diesem Zusammenhang von der Meinungsfreiheit gedeckt, so die Juristin.
Hintergrund: Es gebe keinen Anlass für Ermittlungen gegen den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im niedersächsischen Landtag, Stefan Wenzel. Wenzel hatte Wulff in einem Interview am Samstag einen Lügner genannt und zum Rücktritt aufgefordert. Daraufhin waren bei der Staatsanwaltschaft Hannover drei Anzeigen gegen ihn wegen Verunglimpfung des Bundespräsidenten eingegangen.
Auch in aktuellen Meinungsumfragen verliert Bundespräsident Wulff weiter an Zustimmung. Die Hälfte der Deutschen befürwortet den Rücktritt des Staatsoberhaupts. Dies geht aus dem aktuellen ZDF-Politbarometer hervor. Anders als bei der letzten Umfrage, bei der sich 50 Prozent gegen einen Rücktritt Wulffs aussprachen und 44 Prozent dafür, sind jetzt mit 50 Prozent mehr Befragte für einen Rücktritt als für seinen Verbleib im Amt (45 Prozent).
75 Prozent der Befragten glauben, dass er als Bundespräsident dauerhaft beschädigt ist.
Auch bei den Beliebtheitswerten muss Wulff Einbußen hinnehmen. Nach minus 0,5 vor zwei Wochen wird er jetzt auf der Skala von +5 bis -5 mit minus 0,8 bewertet.
http://www.berliner-kurier.de/...genannt-werden,7169228,11525750.html
von Miriam Schröder, Christoph Schlautmann, Laura de la Motte, Christian Schnell
BW-Bank in Stuttgart: Handelsblatt-Redakteure versuchten, einen genauso günstigen Kredit zu bekommen, wie Christian Wulff.
Finanzieren wie ein Promi: Handelsblatt-Redakteure haben versucht, bei Banken die günstigen Hauskreditkonditionen der Eheleute Wulff zu beantragen. Dabei haben sie manche Überraschung erlebt.
Die Rolltreppe hört nicht auf zu quietschen. Die Bankberaterin sagt, das tue ihr leid. Die Filiale der Hypo Vereinsbank liegt im ersten Stock eines Einkaufszentrums; die Rolltreppe, über die man hineingelangt, endet mitten im Raum, kurz vor ihrem Tisch. Im weiteren Verlauf des Gesprächs wird die Treppe noch mindestens zehnmal quietschen. Am Ende tut es der Beraterin auch leid, dass die Kunden, die vor ihr sitzen, nicht zufrieden sind mit dem Kredit, den sie ihnen anbietet. "Frau Schäfer, Herr Schäfer, das sind wirklich Topkonditionen", sagt sie.
Die Schäfers haben ihr erzählt, dass sie ein Haus kaufen möchten. Dass sie Kinder wollen und raus aus der Großstadt, in die eigenen vier Wände, mit Garten drumherum. Ein Wunsch, wie ihn Millionen Menschen in Deutschland haben. Doch die wenigsten können ihn sich einfach so erfüllen. Sie müssen sich Geld leihen wie Christian Wulff und seine Ehefrau Bettina.
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Die Wulffs haben sich 500.000 Euro für den Kauf ihres Hauses in Großburgwedel geliehen, zunächst bei Freunden, für vier Prozent. Für damalige Verhältnisse war das sehr günstig. Im Frühjahr 2010 lösten sie das Darlehen mit einem Kredit bei der BW-Bank ab, sogar zu noch besseren Konditionen: Zwischen 0,9 und 2,1 Prozent zahlten die Wulffs laut Angaben ihres Anwalts für einen "rollierenden Geldmarktkredit", bevor sie auch den mit einem neuen Darlehen ablösten.
Ähnlich gute Konditionen müssten eigentlich auch für die Schäfers drin sein. Gemeinsam haben sie ein überdurchschnittlich hohes Einkommen, sichere Jobs, ordentlich Geld gespart und niemals zuvor Schulden gemacht. Sie sind die idealen Bankkunden. Und sie sind frei erfunden. Handelsblatt-Redakteure haben sich die Figuren ausgedacht, weil sie wissen wollten: Bekommt jedes beliebige solide Paar in Deutschland einen so günstigen Kredit, auch dann, wenn keiner von beiden prominent ist? Oder hat der frühere Ministerpräsident von Niedersachsen und heutige Bundespräsident eine Sonderbehandlung erfahren?
Die Handelsblatt-Redakteure haben bei der Hypo Vereinsbank die gleiche Geschichte erzählt wie bei drei anderen Banken auch: Stefanie Schäfer ist Lehrerin an einem Gymnasium. Als Beamtin ist sie unkündbar. Mit Anfang 30 verdient sie monatlich schon 3700 Euro brutto. In den nächsten 30 Jahren werden ihre Bezüge kontinuierlich ansteigen. Wenn sie aufhört zu arbeiten, garantiert der Staat für ihre Pension. Ansgar Schäfer ist Facharzt für Urologie in einer Klinik. Mit einem Jahresgehalt von 117000 Euro brutto zählt er zu den Spitzenverdienern in einer relativ krisensicheren Branche. Für den Fall, dass er arbeitsunfähig wird oder stirbt, hat er eine großzügige Lebensversicherung abgeschlossen.
Das Haus, das sie kaufen möchten, kostet 500.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für Makler, Notar und Grunderwerbsteuer. Anders als die Wulffs bringen die Schäfers aber noch Ersparnisse in Höhe von 100.000 Euro mit. Die Summe, die sie finanzieren möchten, beträgt am Ende noch 450000 Euro, das ist weniger, als die Wulffs sich geliehen haben. Dafür hat Christian Wulff als Ministerpräsident von Niedersachsen auch noch ein bisschen mehr verdient: 152000 Euro waren es im Jahr 2008.
Die Beraterin gibt die Daten in ihren Computer ein. Sie ist sichtbar beeindruckt. "Sie haben 7000 Euro netto!" ruft sie aus. Das Angebot, das sie unter dem Vorbehalt einer Prüfung aller erforderlichen Unterlagen macht, ist tatsächlich attraktiv: 3,71 Prozent effektiver Zinssatz, festgeschrieben für 15 Jahre. Sollte die Bonitätsprüfung gut ausfallen, sagt sie, könne der Zinssatz sogar noch um bis zu 0,2 Prozentpunkte hinuntergehen. Vor acht Wochen noch wäre ein Paar wie die Schäfers wahrscheinlich begeistert gewesen. Schließlich lag das Zinsniveau jahrelang viel höher.
Anstellen an der Kasse
Jetzt aber hakt Stefanie Schäfer nach. Der Bundespräsident habe doch noch bessere Konditionen gehabt, das habe sie in der Zeitung gelesen. Was das eigentlich sei, ein "rollierender Geldmarktkredit"? Die Beraterin guckt, als wisse sie das auch nicht so genau. Sie sagt schnell, dass die Hypo-Vereinsbank so etwas nicht anbietet, da möge man sich bitte an eine Landesbank wenden. Im Übrigen wolle sie den Fall Wulff nicht kommentieren.
Ansgar Schäfer fragt, ob sich die Konditionen verbessern würden, wenn man bereits ein guter Kunde der Bank sei. Oder wenn man jemanden kenne, der ein guter Kunde sei. Er denkt dabei an Egon Geerkens, dessen Frau den Wulffs zuerst das Geld geliehen hat und der für seinen Freund den Kontakt zur BW-Bank hergestellt hat. "Nein", meint die Beraterin, die Bedingungen seien für alle Menschen dieselben. Sie würde ihnen aber das Kunden-werben-Kunden-Programm ans Herz legen. In diesem Monat gäbe es für jeden geworbenen Neukunden eine Goldmünze. Eine Münze? Bei einem Zinssatz von unter zwei Prozent würden die Schäfers so viel Geld sparen, dass sie sich wahrscheinlich ganze Goldbarren dafür kaufen könnten. Also weiter zur nächsten Bank.
Bei der Volksbank Düsseldorf-Neuss müssen sich die Schäfers erst einmal an der Kasse anstellen, dann dürfen sie auf einem kleinen roten Sofa Platz nehmen, bevor es durch den Hausflur in das Beratungszimmer im ersten Stock geht. Wieder gibt der Berater ihre Daten in den Computer ein. Als er das Ergebnis aus dem Drucker holt, wird er leicht blass. Er hat das Darlehen in drei Teile aufgesplittet, mit Laufzeiten zwischen zehn und 20 Jahren. Zusammen ergibt sich ein Effektivzins von 3,73 Prozent. Das seien wirklich günstige Konditionen. Er selbst zahle deutlich mehr.
Trotz der Spitzenbonität der Schäfers stört ihn eine Kleinigkeit. "Wir müssen bei der Kreditplanung auch das Alter Ihres Mannes im Auge behalten", sagt er zu Stefanie Schäfer. Ansgar Schäfer sei schließlich schon 48, bei der gewünschten monatlichen Tilgungsrate sei das Haus aber erst in 42 Jahren abbezahlt. Die Angesprochene reagiert empört. Der Bundespräsident habe doch einen Kredit bekommen, und sogar einen noch günstigeren, protestiert sie. Und der sei schließlich älter als ihr Mann.
Tatsächlich ist Christian Wulff schon 52 Jahre alt. Als Bundespräsident aber wird er für den Rest seines Lebens ein Gehalt von 199.000 Euro pro Jahr vom Staat erhalten, selbst dann, wenn er vorzeitig zurücktreten sollte.
Trotzdem, beharrt Frau Schäfer, es würde sie doch mal interessieren, was das denn sei, so ein Geldmarktdarlehen, ob sie das nicht auch bekommen könnten. Ja, sagt der Berater, ein Geldmarktkredit sei theoretisch möglich. Die Zinsen, die der Kunde zahle, seien hier nicht fix, sondern variabel, oder auch: rollierend. Sie steigen und fallen mit den Marktzinsen. Der Geldmarktkredit der Volksbank orientiert sich am Euribor, dem Zinssatz, zu dem sich die Banken gegenseitig Geld leihen. Derzeit schwankt der Drei-Monats-Euribor um die 1,5 Prozent. Seine Bank schlüge aber noch 1,45 Prozentpunkte drauf, macht also knapp drei Prozent. Schließlich wolle man ja noch etwas an dem Geschäft verdienen. Darin enthalten seien außerdem Verwaltungskosten. Berücksichtigen müsse man auch, dass die Bank für das Risiko, das sie eingeht, eigenes Kapital zurücklegen muss.
In den Jahren 2010 und 2011, während Wulff seinen Geldmarktkredit bediente, dessen Zinsen nach Aussagen seiner Anwälte zwischen 0,9 und 2,1 Prozent lagen, schwankte der Drei-Monats-Euribor zwischen 0,6 und 1,8 Prozent. Die Bank kann also kaum einen Aufschlag verlangt haben, glaubt Max Herbst von der FMH-Finanzberatung: "Wenn die kolportierten Daten stimmen, musste Wulff für sein Darlehen nur einen Aufschlag von rund 0,25 Prozentpunkten auf den 3-Monats-Euribor bezahlen. Das deckt gerade mal die Kosten für Ausfallrisiko und Verwaltung." Üblich seien Aufschläge von 1,5 Prozent. Sein Fazit: "Die Bank hat an diesem Kredit nichts verdient."
Besuch bei der BW-Bank
Der Berater von der Volksbank erklärt, er würde den Schäfers ohnehin davon abraten, die ganze Summe mit solch einem Kredit zu finanzieren. Der Markt schwanke stark. Wenn man Pech habe, steige der Euribor bald wieder. Und dann sei das Risiko groß, dass man keine günstige Anschlussfinanzierung bekäme.
Dasselbe hören die Schäfers bei der Deutschen Bank. Auch hier spricht die Beraterin das Geldmarktdarlehen nur auf Nachfrage an. Kurzfristige Kredite seien immer hochriskant. Denn auch einen solchen Kredit könne man nicht von heute auf morgen kündigen. Wenn die Zinsen plötzlich sehr schnell stiegen, hätte der Kunde das Nachsehen. Darum seien die Schäfers besser beraten, wenn sie ein langfristiges Darlehen mit einem für zehn Jahre festgeschriebenen Zinssatz von 3,58 Prozent wählten.
Das leuchtet ein. Ein paar Fragen aber bleiben offen: Wieso haben die Wulffs ein Geldmarktdarlehen aufgenommen? Und wieso haben sie es so günstig bekommen? Und wieso haben sie es plötzlich in eine langfristig gesicherte Finanzierung umgewandelt? Haben sie das gemacht, weil sie Angst vor dem Zinsrisiko hatten, wie der Bundespräsident behauptet, oder weil kurz vorher ein Journalist nach den Konditionen bei der BW-Bank gefragt hatte?
Die Antwort hoffen die Schäfers in Stuttgart zu finden. Das Private Banking Center der BW-Bank liegt auf der Königstraße, einer Einkaufsmeile. "Wir bauen um. Unser Erlebniskonto BW Extend braucht einfach mehr Platz", steht blau-weiß am Bauzaun. Innen ist alles im Umbau und wenig präsidiabel. Die Schäfers nehmen in einem Wartezimmer Platz. Es hat keine Fenster, aber dafür Bilder mit den Farben des Regenbogens. Vier orangefarbene Sessel sind um einen Tisch platziert. Auf ihm steht ein Plastikfarn. Ob die Wulffs hier auch gesessen haben? Dann werden die Schäfers hereingebeten. Vom Büro des Beraters aus blicken sie auf eine weiße Betonwand und die Feuertreppe der nebenan liegenden "Jeanshalle". Der Berater schenkt Sprudelwasser ein.
Die BW-Bank bietet ihnen einen Zinssatz von 3,68 Prozent an für eine Laufzeit von zehn Jahren. Effektiv, also mit allen Gebühren, wären es 3,74 Prozent. Wollte man sich für 15 Jahre binden, kämen wohl noch einmal 0,4 bis 0,5 Prozent obendrauf. Der Bundespräsident zahlt für sein Darlehen, das inzwischen eine Laufzeit von 15 Jahren hat, nur 3,62 Prozent. Trotzdem: Wenn man die Angebote aller getesteten Banken miteinander vergleicht, kann die Bonität der Schäfers gar nicht so viel schlechter sein als die der Wulffs.
Ob es nicht noch günstiger ginge, fragen die Schäfers. Ob man nicht auch so ein variables Darlehen bekommen könne. Ja, das ginge, sagt der Berater zögerlich. Jetzt sind die Schäfers gespannt. Kommen jetzt endlich die Superzinsen? Nein. 2,8 bis 2,9 Prozent würde ein variabel verzinstes Darlehen wohl kosten, rechnet der Berater aus und rät ab. Die Leitzinsen seien gerade extrem niedrig und könnten bald wieder steigen. Da die Schäfers bei einem variablen Darlehen eine Kündigungsfrist von drei Monaten beachten müssten, könnte das sehr teuer werden. "Dieses Risiko würde ich nicht eingehen."
So sah es auch der Bundespräsident und wandelte sein günstiges Geldmarktdarlehen in ein günstiges Festdarlehen. Ob er denselben Berater hatte wie die Schäfers?
Zuerst erschienen auf Handelsblatt Online.
http://www.pnn.de/wirtschaft/618067/