Hart aber Fair !
Dumm nur dass es der DOW geworden ist, der jetzt bei unter 8.000 steht.
Ich stimme dir zwar in der Lagebeurteilung allgemein zu,aber du lässt etwas außer Acht:
Resetknopf,ok,die Frage ist,was dann passiert. Natürlich,die hier sitzen,und an der Krise mittels Optionen etc. gutes Geld verdienen,gehen nur von ihrer eigenen Situation aus.
Dass es in diesem Land etliche,in den USA einige mehr,und auf der ganzen Welt hunderte von Millionen Menschen gibt,die jetzt schon auf "Reset" leben. Millionen,die bei "boomender Wirtschaft" verhungern.
Was meinst du wie es denen gehen wird,bei deinem Szenario. Und die sollen nicht revoltieren? Wo sie jetzt schon allen Grund haben,nur nicht die Mittel. Unsymmetrischer Krieg in Kolumbien,"low intensity warfare" auf den Phillippinen,in Afrika,in Pakistan,in Irak,in Afghanistan,Flüchtlingsströme von Millionen Menschen,Bürgerkrieg auf Sparflamme in Brasilien,Nord-Mexiko,Indien. Ein Reset betrifft erstmal die Oberklasse,den Mittelstand,und die tariflich Beschäftigten. Der Massenmörder,Kriegsverbrecher und Wirtschaftslobbyist G.W. Bush und Co. genießt bald seinen wohlverdienten Ruhestand,die Bankmanager werden wohl zum Teil auch in den Ruhestand treten müssen,aber sind dann immer noch Multimillionäre,und kriegen ja auch noch ihre vereinbarten Abfindungen.
In den USA werden Millionen Menschenmehr keine Rente mehr bekommen,und sich und ihren Familien keinen Arzt mehr leisten können. Gleichzeitig unterhält dieser Staat die mächtigste Armee der Welt,bezahlt mit einem riesen Haushaltsdefizit unter Bush,der von Clinton einen nahezu ausgeglichenen Haushalt übernommen hat. Die Rendite aus dem Krieg geht in ganz wenige Taschen,die Masse sieht davon nichts,außer die Angestellten der Rüstungsindustrie. Die USA sind ein Dritte-Welt-Land,Libyen oder Kuba haben ein besseres Bildungs-und Sozialsystem als die USA,die USA haben Millionen Analphabeten,eine veraltete industrielle Infrastruktur,eine Rekordzahl von Knästen,Strafgefangenen,Obdachlosen,medizinisch Unterversorgten. Der Irak hatte ein fortschrittlicheres Sozial-und Bildungssystem als die USA. Das beste im ganzen nahen und mittleren Osten.
Es kommt nicht von ungefähr,dass Obama gewählt wurde,selbst in eisernen Bastionen der Republikaner.
Im gebildeten Deutschland glaubt der Bürger immer noch an den Weihnachtsmann,dass wird sich binnen eines Jahres auch noch ändern. Es gibt hier zwar ein Sozialsystem,aber das haben sich die Leute in den letzten Jahren fast ohne Widerstand zusammenkürzen lassen. Damit der Standort Deutschland auf dem Weltmarkt mehr Rendite machen kann. "Ihr müsst den Gürtel enger schnallen für eine Weile,Lohnzurückhaltung,"Fordern und Fördern" usw.,dann wird es dank der Kräfte des Marktes uns allen besser gehen". Und jetzt?
Nur haben die Leute,die angeblich besser mit dem aus dem Sozialstaat,dem Tarifsystem,der sozialen Infrastruktur gesparten Geld umgehen können,es verpfuscht. Allerdings nicht ihr eigenes Geld. Die überstehen einen Reset mit einem grossen Überlebensvorteil,wenn andere schon ihre Schuhsohlen fressen. Oder wer hätte nach der Wiedervereinigung gedacht,dass im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends in Deutschland Kinder verhungern,und Soldaten fürs Vaterland in Asien "fallen"? Damals hiess es "blühende Landschaften". Die Bundeswehr sollte umstrukturiert werden,damit sie ein bisschen "humanitäre Hilfe" leisten kann. "Niemand beabsichtigt einen Krieg zu führen". Die Bundeswehr selbst sagt,es ist ein Krieg,und nichts anderes. Der "Verteidigungs"minister fand das unpassend,und die Fresse ist ihm runtergefallen.
Genauso wie der Merkel,die läuft seit 6 Wochen mit einem Gesicht rum wie ein Hinrichtungskandidat. Die Propheten der New Economy sind auffallend kleinlaut in letzter Zeit.
Für Leute jünger als 35 Jahre: Es war damals nicht vorstellbar,dass nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes,in 15 Jahren die Bundeswehr in Afghanistan Krieg führt. Oder am Horn von Afrika. Von "Friedensdividende" war die Rede. Die NATO-Planung war intern schon eine andere(kann jeder selbst nachrecherchieren): Mit humanitären Einsätzen im Ausland Präzedenzfälle schaffen.
Die totale Analphabetenrate ist hier zwar gering,aber das funktionelle Analphabetentum ist umso grösser,bis in das höhere Bürgertum hinein. Dank Privatfernsehen und Public-Private-Partnership in der Bildung. Dank "Spaßgesellschaft" und "Motivationstraining". Und dank "Focus",was genau so eine Nicht-Zeitung ist,wie RTL2-News eine Nicht-Nachrichtensendung,und die Riester-Rente eine Nicht-Altersversorgung. Damals,seit der Wiedervereinigung,wurden in Deutschland die VOODOO-Economics von Ronald Reagan und Maggie Thatcher nach Deutschland übernommen. Seitdem funktioniert die Wirtschaft nur noch in Blasen. Es gibt viele Leute,die Abitur oder Realschulabschluss haben,die nicht in der Lage sind,komplexe Sachverhalte zu verstehen,wenn deren Erklärung mehr als eine DIN-A4-Seite erfordert. Oder sich einen Vertrag komplett durchzulesen. Stattdessen wird die Meinung der Menschen großteils von medialer Verblödung bestimmt.
Das Problem wird nicht durch einen Reset allein gelöst. Dann steht nämlich erstmal auf der Tagesordnung,was sich ändern soll. Und das wird ohne große politische und soziale Auseinandersetzung nicht stattfinden.
So wie es sich in einer "Demokratie" und "Republik" per Definition eigentlich geziemt: Der Bürger macht sich sachkundig über die Verhältnisse in der "Polis",und verhandelt die Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der "Res Publica". Die gewählten Vertreter treffen die Entscheidungen zum Wohle der Bevölkerung nach bestem Wissen und Gewissen,und nicht nach den Einflüsterungen und versprochenen Nach-Mandats-Karrieren durch Wirtschaftslobbyisten.
Und die Wahl hat das ja in den USA nur vorweggenommen. Die Umverteilungskämpfe werden im nächsten Jahr erst anfangen. Entweder gibt es Seuchen und Hungersnot dort,oder einen Ausnahmezustand,oder die Reichen gestehen sowas wie Rentenversicherung,Krankenversicherung,Regulierung zu. Und die Industrie schrumpft sich dann gesund und setzt Innovationen um. Wenn letzteres ohne ein Sozialsystem geschieht,wie es zumindest in Europa und in einigen anderen Staaten im 20. Jahrhundert erkämpft wurde,dann heisst die Option wie gesagt Notstand,Massenverelendung,Bürgerkrieg oder Faschismus.
Was ich sagen will ist,ein Reset kann nicht nur einer des Finanzsystems sein,sondern es muss einen "sozialen Reset" geben,oder es gibt in der einen oder anderen Form eine Katastrophe. Wenn wieder versucht wird,das Problem durch einen Krieg zu überdecken,wie 2003,dann gibt es totsicher einen Weltkrieg.;und die USA leiden jetzt schon unter "imperialer Überdehnung",sie können noch genau 1/2 Krieg zusätzlich führen,mit ihren gekauften Latinosöldnern,aber das Geld dafür muss auch erstmal aus den Menschen rausgepresst werden,und das wird in der momentanen Lage ganz schwierig.
@neu_hier "wie traumhaft gut die wirtschaftliche Situation in Deutschland jetzt noch ist."
Ja genau,"traumhaft" trifft es recht gut. Wenn man z.B. mit Derivaten an jedem Up-oder Downmove verdienen kann. Außer man arbeitet in der realen Produktion,oder im Krankenhaus,oder für 1 Euro. Dann ist es schon nicht mehr so traumhaft. Viele hier verwechseln ihre persönliche Lage mit der der Masse der Bevölkerung. Von da kommt aber euer Plus. Das wird von Leuten erarbeitet,die jetzt den Crash bezahlen,wo sie doch schon den Boom bezahlt haben.
Und wenn die Topunternehmen ihre Bücher offenlegen und ihre unbilanzierten Verbindlichkeiten angeben müßten,dann wäre der Traum auch schon viel weniger schön. Und wenn die Berechnung der Arbeitslosenstatistik wieder auf die Basis vor Schröder umgestellt würde. Und wenn aus den Indizes die Verzerrungen der hedonischen Preismessung herausgerechnet würden. Und und und...
@rhoenluese:"Immer wenn nur noch von 2000, 2500 oder auch 3000
gesprochen wird, geht es doch wieder in die andere Richtung"
Ja ,WENN,aber nicht weil. Es geht in die andere Richtung,weil z.B. in den USA der DJIA bei jedem signifikanten Tief nahe 8000 durch Kursmanipulation nach oben getrieben wird.
Nicht weil irgendjemand bei ariva dies oder das vermutet.
Ach ich höre gerade BASF stellt für mehrere Wochen einen Großteil der Produktion ein. Es geht bergauf,traumhaft :-)
also ich bin heute abend um kurz vor 18.00 Uhr
mit dem DB50RN - 500 Stck. long gegangen.
Jetzt schauen wir mal morgen, was daraus wird.
Ich habe mich geoutet, aber ich schreibe oft
meine ehrlichen Käufe. kk war 6,25, steht jetzt übrigends
bei ca. 5,9
cu rhoenluese
soweit du mich ansprichst, ich verdiene nicht an irgendwelchen moves mit Dervaten.
Ich arbeite zwar nicht im Krankenhaus, aber in der Wirtschaft, 40 Std oder auch mal etwas mehr die Woche, werde dafür ordentlich bezahlt und führe überordentlich Steuer und Sozialabgaben an den Deutschen Staat ab.
Mit "traumhaft gut" meine ich, daß in DE heute der durchschnittliche Hartz 4 Empfänger meiner Meinung nach mehr Luxus hat als ein Heranwachsender in einer Arbeiterfamilie in den Zeiten der Ölkrise 73/74. Trotzdem hatten die damals nicht das Gefühl, arm zu sein. Wenn die ganze Welt etwas bescheidener in ihren Ansprüchen wäre, könnte man, solche Erfahrungen vorausgesetzt, das Wort Krise durch Rückkehr zur Besinnung ersetzen.
Halte meine Shorts overnight. Nik_Fut deep red.
Morgen und Freitag werden spannend
wish all good n8
Vielen Dank das ihr mich alles so zahlreich im Internet verfolgt...
Ich will das ja auch nicht als abfällig verstanden wissen. Nur weil jemand hier mit Scheinchen handelt. Sind doch echt Peanuts. Ich finde eher,jeder,der soviel nicht auf der Kante hat sollte z.B.
einen Zinslosen Kredit von 5000 € bekommen,mit der Auflage,diesen an der Börse zu investieren. Vorher, statt ein Bewerbungstraining und einem Motivationstraining,einen Grundkurs in Volkswirtschaft,BWL und Börsentechnik für 4 Wochen. Sagen wir mal,felli macht den Coach.
Wer nicht an der Börse investieren will,kann das Geld mit Ausgaben für Energie-und Ökozertifizierte Geräte verbrauchen,und bekommt diese als Steuergutschrift gestundet bis zu einer entsprechenden Erwerbstätigkeit. Und dann mit der Steuerschuld abgeschrieben. Falls der Betreffende arbeitslos ist. Oder er könnte das bei einer Investitionsbank als Festgeld anlegen,die dann in Unternehmensförderung investiert.
Alles nur ein Gedankenspiel. Man kann sich vieles ausdenken,was weniger hirnrissig wäre,als manches,was in der Finanzbranche so als Wirtschaftsmodell entwickelt wurde. Wo dann Billionen nachgeschossen werden,um die erwirtschafteten Löcher zu stopfen . Und wo dann von diesen Leuten nach der erwiesenen Untauglichkeit erneut das Überleben der Wirtschaft abhängig gemacht werden soll.
Jetzt stellen sich die Ersten schon wieder hin,und reden davon,wie unnatürlich es wäre, Opel und andere Großunternehmen zu retten. Nachdem sie selber vom Steuerzahler den Arsch gerettet bekommen haben.
Weil sie so intelligent und standortverträglich gewirtschaftet haben.
Und mit HartzIV lebt es sich besser als anderswo auf der Welt als Arbeitsloser. Stimmt.
Aber Luxus ist das nicht. Der Vergleich mit den 70ern haut auch nicht so ganz hin.
Das war ja gerade Willi Brandt, der den ärmeren Leuten die Möglichkeit gegeben hat, Vermögen zu bilden.
Arbeitnehmersparzulage,Bausparen,Mitbestimmung,Arbeitsgesetzgebung,erhöhte Bildungschancen usw.
Ich habe die erst Ölkrise übrigens schon mitbekommen,und es gab da sehr wohl Leute,die sich arm gefühlt haben. Weil sie es waren. Aber die Möglichkeiten daran etwas zu ändern,waren besser als heute. Ob Studium,Lehre,Selbstständigkeit. Es gab da auch Kriminalität,Alkoholismus,Dummheit,Schulden. Aber halt einfach mehr Zugang zu Kaufkraft für die Massen. Relativ zum BIP z.B.
Arm und reich,oder Luxus und Bescheidenheit,ist ja auch relativ zu betrachten,innerhalb des Staates,wo man lebt. Klar gehts dem Geringverdiener besser als dem in Afrika. Aber dem Spitzenverdiener geht es hundertmal besser als beiden zusammen.
Aber wollen wir alle den Standard anstreben,der in der Sahelzone oder in irgendwelchen Slums herrscht? Verglichen damit ist natürlich alles besser. Aber man sollte den Grundstandard weltweit etwas höher ansetzen können,denke ich. Reichtum,Wissen,Technik,Energie,Arbeitskraft ist genug da.
Es gibt auf der Welt genügend Leute,die mehr als bescheiden leben. Das ist zwangsläufig,dass die teilen müssen,die den Gürtel am weitesten geschnallt haben,und nicht die schon engere Löcher reinbohren. Ist doch wohl logisch.
"[....] Zum Thema Bluff, Schwindel und Manipulation gehören allerdings nicht nur die Bilanzierungskünste der Unternehmen. Ein Exkurs über die Qualität der offiziellen Daten, anhand derer immerhin über so wichtige Größen wie die Entwicklung der Produktivität oder das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft geurteilt wird, läßt sich an dieser Stelle nicht vermeiden. Der Hinweis, daß Statistiken verfälschen und mit Vorsicht zu genießen sind, ist natürlich nicht sonderlich neu und wirkt fast schon peinlich. Hier geht es aber nicht um den Normalfall statistischer Manipulation, den es schon immer und in jedem Land der Welt gab und gibt. Es geht um Datenverzerrungen in einer Größenordnung, die eine Stagnation in einen Boom umlügen können oder in einer Rezession erstaunliches Wachstum ausweisen. Es geht also um Statistiken, die die Realität in einer Weise verändern, daß die wirklichen Entwicklungen kaum noch erkennbar sind.
»Hedonische Preismessung«
Das in den Vereinigten Staaten entwickelte und inzwischen auch von den europäischen Statistikern angewandte Wundermittel, das diesen außergewöhnlichen Grad an Verfälschung ermöglicht, heißt hedonische Preismessung. Seit Beginn der modernen Volkswirtschaftsstatistik werden Daten bekanntlich zum einen nominal, also in aktuellen Preisen, und zum anderen inflationsbereinigt ausgewiesen. Das Herausrechnen des Preiseffekts soll dabei eigentlich helfen, ein realistischeres Bild der Lage zu zeichnen. Wenn eine Wirtschaft in einem Jahr nominal um zehn Prozent wächst, kann das nämlich einen respektablen Aufschwung ebenso widerspiegeln wie eine tiefe Depression. Die ganze Frage ist, ob tatsächlich zehn Prozent mehr Computer verkauft und Urlaubsreisen gebucht wurden, oder ob alles einfach nur um zehn Prozent teurer geworden ist. (…)
Unser Urteil über den Zustand einer Volkswirtschaft hängt also entscheidend von der offiziell ausgewiesenen Inflationsrate ab. Früher wurde Inflation einfach dadurch gemessen, daß ein bestimmter Warenkorb zugrunde gelegt und dessen Preisveränderung beobachtet wurde. Auch dieses Verfahren war nicht frei von Problemen, weil immer wieder neue Waren auftauchen und sich außerdem über die Jahre die Gewichte verändern. Aber im Großen und Ganzen konnte man mit den so berechneten Inflationsraten ganz gut arbeiten.
Seit den Neunzigern setzte sich in den USA ein neues Verfahren durch, eben die hedonische Preismessung. Sie erhebt den Anspruch, Qualitätsveränderungen bei der Messung der Inflation zu berücksichtigen. Wohnungen, in die mit der Zeit neue Heizungsanlagen oder bessere Wärmedämmung eingebaut wurden, dürfen also auch immer teurer werden, und ihre Mieten gelten trotzdem als preisstabil. Oder Autos, die von ABS bis Airbag immer neue Finessen enthalten, können durchaus auch zu immer höheren Preisen verkauft werden und haben trotzdem eine offizielle Preissteigerung von Null. Da die meisten Produkte ihre Gebrauchseigenschaften im Zeitverlauf verbessern, heißt das schlicht: Steigende Preise werden auf elegante Weise zum Verschwinden gebracht. Da mit den Preisen meist auch die Umsätze in den betreffenden Waren nach oben gehen, erscheint dann das gesamte Umsatzwachstum als Zunahme des realen Konsums.
Es geht sogar noch absurder: Wenn die Statistiker der Meinung sind, daß die Qualitätssteigerungen höher sind als die Preissteigerungen, übersteigt das preisbereinigte Wachstum sogar das nominale. Also angenommen, Autos werden im Jahr um fünf Prozent teuer, enthalten aber immer mehr technischen Schnickschnack, von dem die Statistiker meinen, daß er auch eine zehnprozentige Preissteigerung rechtfertigen würde. Zugleich mögen exakt so viele Autos gekauft werden wie im Vorjahr. Dann weist die hedonische Statistik eine Zunahme der realen Konsumausgaben für Kraftfahrzeuge in Höhe von zehn Prozent aus, obschon kein einziges zusätzliches Auto verkauft wurde.
Natürlich können Qualitätsverbesserungen den Lebensstandard erhöhen. Das Problem ist nur, daß sie sich nicht messen und quantifizieren lassen und die Wundertüte der hedonischen Preismessung daher Tür und Tor für die willkürlichste Manipulation der statistischen Daten öffnet. Denn wenn eine Volkswirtschaft gut dastehen soll, beispielsweise um ihre Aktien, Anleihen und Schrottpapiere attraktiv zu machen, liegt es natürlich nahe, möglichst viele Preissteigerungen in Qualitätsveränderungen umzudeuten und so die Inflationsrate künstlich nach unten und das reale Wachstum nach oben zu rechnen. Genau davon wurde und wird ausgiebig Gebrauch gemacht.
Beispielsweise hält sich bis heute die Legende, in der zweiten Hälfte der Neunziger habe in den USA nicht nur eine Blase an den Aktienmärkten, sondern auch ein Investitionsboom im Bereich der neuen Technologien stattgefunden. Sehen wir uns die statistischen Daten über preisbereinigte High-Tech-Investitionen für diesen Zeitraum an, erfahren wir, daß diese sich innerhalb von gut zehn Jahren verfünffacht haben. Das ist eindrucksvoll und sieht tatsächlich nach Boom aus. Sehen wir uns freilich die Entwicklung der nominalen Investitionsausgaben in diesem Bereich an, schmilzt die Zunahme auf weniger als die Hälfte. Tatsächlich kommt der »Boom« im preisbereinigten Verlauf vor allem daher, daß ausgefeiltere Softwarepakete und leistungsfähigere Computer fiktiv in zusätzliche Ausgaben umgerechnet und diese auf die wirklichen Ausgaben für Computer und Software aufgeschlagen wurden.
Auch die Entwicklung der gesamten Anlageinvestitionen während der neunziger Jahre nimmt sich ohne hedonische »Preisbereinigung« deutlich bescheidener aus. Graphik 1 gibt den indexierten Verlauf (1990 = 1) der amerikanischen Anlageinvestitionen in drei verschiedenen Messungen wieder. Nominal, das heißt zu je aktuellen Preisen, »preisbereinigt« mit dem hedonischen Wunderkasten und schließlich inflationsbereinigt, indem der (freilich auch, aber nicht so stark hedonisch manipulierte) BIP-Deflator zugrunde gelegt wird. Es spricht viel dafür, daß die untere Kurve dem realen Verlauf am nächsten kommt. Die hedonische Preismessung weist die Investitionsdynamik also fast anderthalbmal so hoch aus, als sie vermutlich gewesen ist.[....]"
"[....] Ähnlich »solide« sind übrigens auch die Daten, auf die sich die Legende vom »Produktivitätswunder« USA mit einem jährlichen Produktivitätswachstum von über vier Prozent in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre stützte. Ein Wunder dabei war höchstens, wie gut es immer wieder funktionierte, mit solchen Daten internationale Anlagegelder in US-Spekulationsblasen zu locken und damit die immer größeren Leistungsbilanzdefizite zu finanzieren. Eine jüngste Kapriole haben die hedonischen Preismesser beim Ausweis der Wachstumsdaten für das zweite Quartal 2008 geschlagen. Man erinnert sich: Baß erstaunt erfuhr die Welt, die die US-Wirtschaft längst in einer Rezession wähnte, daß selbige um propere 3,3 Prozent gewachsen war. Der Zweck, den diese Meldung erreichen sollte, erfüllte sich prompt: Die Börsen drehten ins Plus, amerikanische Aktien und auch die internationaler Exporteure waren wieder gefragt. Lange freilich hielt der Spuk nicht an. Aber daß der hedonische Wunderkasten immerhin in der Lage war, aus einer fallenden Beschäftigung, einem Rückgang der Neubauten um elf Prozent und einem Einbruch der Autoverkäufe um 25 Prozent eine volkswirtschaftliche Wachstumsrate von 3,3 Prozent hervorzuzaubern, zeigt, auf was man sich in Zukunft noch gefaßt machen kann.
Wer im übrigen bei der amerikanischen Behörde Bureau of Economic Analysis (BEA), die für die entsprechenden Statistiken verantwortlich zeichnet, höflich nachfragt, ob denn auch Inflationsdaten ohne hedonische Bearbeitung erhältlich wären, bekommt eine ebenso kurze wie barsche Antwort: »BEA does not publish that information.« Sie werden wissen, warum. [....] "
Buchauszug »Wahnsinn mit Methode« von Sahra Wagenknecht
und das soll der größte Konkurrent für Siemens sein?
Kein Wunder, daß die SEC mit dem Schmiergeldskandal alles versucht hat, SIE fertigzumachen. Anders schaffen sie es wohl nicht gegen die Konkurrenz.
Ich habe mich gefragt, warum der Löscher die SIE nicht non NYSE delisted, um dem zu entgehen, aber die haben da wohl langfristige Pläne, was Infrastrukturaufträge betrifft, Verkehrsnetz usw.
Zum oberen post:
Weiß nicht, wie du das meinst. Mit Kredit an der Börse investieren ist Blödsinn und ist auch nicht die Mentalität der Deutschen Durchscnittsbevölkerung, die sich wohl doch deutlich vom Durschschnitt der Forumsteilnehmer hier unterscheidet.
Die Börsenkurse sid im ersten Moment für die Realwirtschaft wurscht. Das gilt m.E. zumindest in Deutschland. Die geringe Aktionärsquote wurde immer bemitleidet, jetzt ist sie ein Vorteil.
Wenn die Regierung wirklich was Effizientes tun wollte und den Arsch dazu in der Hose hätte, könnte sie den Soli aussetzen oder die Ökostuer oder die MWSt runter, das würde den privaten Verbrauch ankurbeln und die Exportverluste teilweise ausgleichen.
mfg
Washington. Die Volksrepublik China hat Japan als größter US-Gläubiger überrundet: Wie das US-Finanzministerium am Dienstag (Ortszeit) mitteilte, stieg der von China gehaltene Gesamtwert solcher Schuldverschreibungen im September von 541,4 Milliarden auf 585 Milliarden Dollar. Dagegen sank der Gesamtwert der von Japan gehaltenen Schatzanleihen gegenüber dem August von 586 auf 573,2 Milliarden Dollar. An dritter Stelle in der Statistik ausländischer Gläubiger liegt Großbritannien mit 338,4 Milliarden Dollar.
(AFP/jW)
BASF-Konzern drosselt Produktion
Ludwigshafen. Wegen eines massiven Nachfragerückgangs drosselt der weltgrößte Chemiekonzern BASF seine Produktion. Rund 80 Anlagen weltweit werden vorübergehend stillgelegt, hieß es am Mittwoch in Ludwigshafen. Von den Produktionskürzungen sind etwa 20 000 Mitarbeiter betroffen.
(AP/jW)
Angst ist ein ebenso schlechter Berater wie Gier und deshalb lasse ich (heute) lieber meine Finger davon, auch wenn mein Szenario irgenwie wahr zu werden scheint.
Vom 27.10.08 bis 13.11.08 hat sie sich gezeichnet, jetz bewegen wir uns gerade im Abwärtstrend von dort aus nachdem wir sogar der techn. analyse konform die Nackenlinie berührt hatten.
Nächster Support wär um die 7.600 bis 7.200.
Aktueller Stand: 7.700 (-6,9%)
Eine kleine Hoffnung hege ich noch: immer dann, wenn der Druchfall "ausgemachte Sache" war, haben die Indizes nach oben gedreht, wie man sich erinnert.
Vermutlich steht Kurspflege dahinter ....
Wie auch immer, traden nach dieser Hoffnung würde ich nicht.
Ich bin nach wie vor mit kleineren Positionen Air Berlin (physisch) und einem Brent Quanto drin, das sollen langfristinvests sein.
z.B wäre ich heute morgen in calls eingestiegen, wenn mich mein Hunni nicht so erschrocken angeschaut hätte!