KGV 3,6 - Lang&Schwarz ab heute handelbar
Seite 328 von 392 Neuester Beitrag: 04.01.25 11:01 | ||||
Eröffnet am: | 28.09.06 09:57 | von: PrivateEquity | Anzahl Beiträge: | 10.778 |
Neuester Beitrag: | 04.01.25 11:01 | von: VerlustExpe. | Leser gesamt: | 3.463.393 |
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ich zitiere aus dem sachverständigengutachten von Prof. Dr. Christoph Spengel, Universität Mannheim, für den 4. Untersuchungsausschuss der 18. Wahlperiode vom 28.07.2016, S. 112 oben:
"Der Gesetzgeber und die Finanzverwaltung [haben] das Problem nicht in den Griff bekommen. Vielmehr fühlten sich die Marktteilnehmer im Zeitablauf ermutigt, Cum/Ex-Geschäfte mit Leerverkäufen unter Einschaltung a u s l ä n d i s c h e r Depotbanken der Leerverkäufer in immer größerem Stil zu tätigen. Auslöser war das Jahressteuergesetz 2007, in dem explizit verfügt wurde, dass lediglich auf Dividendenkompensationszahlungen unter Einschaltung i n l ä n d i s c h e r Depotbanken des Leerverkäufers ein Kapitalertragsteuerabzug vorzunehmen war, um insoweit eine mehrfache Erhebung und Bescheinigung der Kapitalertragsteuer auszuschließen. Hinzu kommen widersprüchliche und in Teilen auch falsche Rechtsauffassungen zu den Möglichkeiten der (mehrfachen) Anrechnung bzw. Erstattung der Kapitalertragsteuer gemäß § 36 Abs. 2 Nr. 2 EStG beim Leerkäufer. Dies betrifft neben Übergang des wirtschaftlichen Eigentums gemäß § 39 Abs. 2 AO insbesondere die Steuerbescheinigung gemäß § 45a Abs. 3 EStG. Damit hat die Finanzverwaltung zum Ausdruck gebracht, dass bei Cum/Ex-Geschäften mit Leerverkäufen unter bestimmten Voraussetzungen, insbesondere beim Fehlen von Absprachen, entgegen der insoweit eindeutigen Gesetzeslage eine mehrfache Anrechnung bzw. Erstattung der Kapitalertragsteuer möglich sei. Dies hat die Marktteilnehmer zusätzlich motiviert, die Geschäfte über die Börse abzuwickeln."
Leider schlägt das Pendel nun in die falsche Richtung aus. An die ausländischen Nutznießer von Cum-Ex kommt der Fiskus nicht heran, also hält er sich an den Zwischenhändlern schadlos.
Ist auch nicht richtig, aber so läuft das Spiel seit jeher.
zum beitrag oben 26.08.21 11:09:
die pressemitteilung zum urteil des Finanzgerichts Köln, 19.7.2019 - 2 K 2672/17 (mit revision angefochten, BFH Az.: I R 22/20), für das das finanzgericht fast 96.000 seiten unterlagen studieren musste, kann man sich anhören in einem 2-minütigen audiobeitrag auf https://mediathek.justiz.nrw/media/cum_ex.m4a
Diese Typen sollte man schlichtweg jahrelang ins Gefängnis stecken, allein schon als Signal an die Gesellschaft, dass sich reiche Banker und andere reiche Investoren nicht weiter auf höchst unmoralische Weise bereichern.
Über jeden Mist wird in unserer Gesellschaft debattiert. Krall und Co erzählen uns was von Sozialismus und Umverteilung, aber die Bereicherung von ohnehin schon sehr Vermögenden scheint in diesen Sphären und in unseren Medien kaum eine Rolle zu spielen. Sollten ein paar Leute bei Lang&Schwarz daran beteiligt gewesen sein, mache ich da keinen Unterschied. Die gehören für mich verhaftet und mit finanzieller Strafe und Gefängnisstrafe belegt.
Kauf am 17.12.2018 zu 18,90 €
Verkauf von 33% am 11.02.2021 zu 129,50 € (Einsatz sichern), Rendite vor Steuern: +585%
Verkauf von 50% der Restposition (bzw. 33% der Einstiegsposition) am 27.08.2021 zu 80,00 €, Rendite vor Steuern: +323%
Schade, ich hatte gehofft, dass L&S nach Verbio (Einstand: 5,69 €, am Dienstag war Verbio bei 56,75 €) mein zweiter Tenbagger wird.
Am 08.02.2021 hat L&S bei 150,00 € geschlossen, da war es als 7,9-bagger knapp dran. Als das aber dann wieder runter ging, aber ich 3 Tage später meinen Einsatz gesichert. Und jetzt eben noch Mal Gewinne gesichert.
Meinen Gesamteinsatz habe ich jetzt nach Steuern knapp 4x draußen. Mit dem letzten Drittel spekuliere ich darauf, dass sie es irgendwie in den Griff bekommen und die Aktie sich wieder erholt.
Mit dem L&S-Verkaufserlös kann ich den Wertpapierkredit nach dem Kauf vom Adesso-KO-Schein (DE000LS8K3H2) vor 3 Wochen (+10% seitdem) wieder auf 0 bringen, das passt also (und ich traue Adesso in der nächsten Zeit mehr zu als L&S).
Muss man auch nicht heulen. Mein erster Kaufkurse war bei 8,8 € Ende 2013. Und später nochmals bei 12-13€ zugekauft. Ist zwar ärgerlich nicht bei 130-150€ mehr verkauft zu haben, aber die Gewinne waren trotzdem sehr gut. Aktuell ist LUS in meinem Depot nur noch zu 2% gewichtet. Und aktuell werde ich auch nicht zukaufen, bevor der Vorstand sich nicht genauer äußert.
Trotzdem halte ich diese Sache nicht für existenzbedrohend. Daher hat der Kurs langfristig sicher viel Potenzial. Aktuell fällt es mir aber schwer, da kurz/mittelfristig Fantasie zu entwickeln, da die endgültige Aufklärung vermutlich mindestens ein Jahr dauert, eher zwei.
Frankfurt, Düsseldorf Die Deutsche Börse gerät wegen Cum-Ex-Geschäften immer stärker in den Fokus der Strafverfolger. Die Zahl der Mitarbeiter, die in Verfahren der Staatsanwaltschaft Köln als Beschuldigte geführt werden, ist in den Jahren 2019 und 2020 gestiegen, wie aus dem am Freitag vorgelegten Geschäftsbericht hervorgeht.
Ermittelt werde dabei auch gegen „Vorstandsmitglieder von Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG.“
Im Zuge der Cum-Ex-Ermittlungen gab es im Sommer 2019 eine groß angelegte Razzia in der Zentrale der Börse in Eschborn bei Frankfurt. Dabei ging es vor allem um den Verdacht, dass Mitarbeiter der Wertpapierverwahrtochter Clearstream Banken bei Aktiengeschäften zulasten der Steuerzahler beraten haben.
Bei den Durchsuchungen habe die Börse erfahren, „dass die Staatsanwaltschaft Köln in dem von ihr geführten Ermittlungsverfahren den Kreis der Beschuldigten um ehemalige und derzeitige Mitarbeiter der Gesellschaften der Gruppe Deutsche Börse sowie Vorstandsmitglieder von Tochtergesellschaften der Deutsche Börse AG erweitert hat“, heißt es im Geschäftsbericht. 2020 habe das Unternehmen dann „Kenntnis von einer abermaligen Erweiterung des Kreises der Beschuldigten bei den derzeitigen und früheren Mitarbeitern der Tochtergesellschaften“ der Börse erlangt.Aufgrund des immer noch frühen Verfahrensstadiums sei es nicht möglich, die Folgen etwaiger Entscheidungen vorherzusagen, erklärte Deutschlands größter Börsenbetreiber. Die betroffenen Konzerngesellschaften kooperierten mit den Behörden. „Sie gehen nicht davon aus, erfolgreich als Haftungsschuldner in Anspruch genommen werden zu können.“
Interne Untersuchung durchleuchtet Derivatebörse Eurex
Bei Cum-Ex-Geschäften haben Banken und Investoren den Staat jahrelang um Milliarden geschröpft, indem sie sich bei Dividendengeschäften eine nur einmal abgeführte Kapitalertragsteuer doppelt oder sogar mehrfach erstatten ließen.
Der Börsenbetreiber hat im Gegensatz zu vielen Banken keine Cum-Ex-Geschäfte auf eigene Rechnung gemacht. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hat das Unternehmen mit seinen Töchtern Clearstream und Eurex aber als wichtige Drehscheibe für den Cum-Ex-Handel fungiert.
Eine besondere Rolle spielt dabei die Luxemburger Einheit von Clearstream. Manche Deals sollen gezielt über das Großherzogtum abgewickelt worden sein, um hiesige Vorschriften zu umgehen und die Cum-Ex-Geschäfte am Laufen zu halten, lautet der Verdacht. Die Ermittler durchsuchten bei ihrer Razzia im August 2019 deshalb auch Büros in Luxemburg.
Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer hat bereits als CEO der Hypo-Vereinsbank Cum-Ex-Geschäfte aufgearbeitet. Nun tut er das Gleiche bei seinem neuen Arbeitgeber.
„Seit dem Herbst 2019 untersucht die Deutsche Börse mit einer eigenen forensischen Analyse Vorwürfe, die die Staatsanwaltschaft Köln im Zusammenhang mit Cum-Ex-Ermittlungen gegen verschiedene Mitarbeiter und Organmitglieder von Tochterunternehmen der Deutschen Börse erhebt“, erklärte das Unternehmen.
Auch die Börsenaufsicht stellt kritische Fragen
Die interne Prüfung werde von renommierten Anwaltskanzleien unterstützt. „Die Untersuchungen bei den Clearstream-Gesellschaften sind weitestgehend abgeschlossen“, erklärte der Konzern. Nun wende sich die Prüfung „plangemäß mit unverändertem Ansatz“ der Derivatebörse Eurex zu.
Kürzlich war bekannt geworden, dass neben der Staatsanwaltschaft auch die hessische Börsenaufsicht die Rolle des Dax-Konzerns im Cum-Ex-Skandal prüft. Konkret geht es um die Frage, ob es Auffälligkeiten gab, bei denen die Deutsche Börse hätte Alarm schlagen können. Das Unternehmen hält es angesichts der Cum-Ex-Ermittlungen für nachvollziehbar, dass die Börsenaufsicht „eine Untersuchung zu steuerlich motivierten Handelspraktiken von Marktteilnehmern durchführt und Fragen nach der Rolle der Deutsche-Börse-Gruppe und der Handelsüberwachungsstelle stellt“.
Eine Cum-Ex-„Industrie“
Die Staatsanwaltschaft Köln ist die wichtigste Ermittlungsbehörde in der Causa Cum-Ex. Das liegt an der Sonderzuständigkeit für das Bundeszentralamt für Steuern mit Sitz in Bonn. Bei dieser Behörde müssen ausländische Akteure die Erstattung der Kapitalertragsteuer beantragen.
Im Laufe der Ermittlungen gelang es den Kölnern, ein Gesamtbild der Lage zu erkennen. In einem ersten Strafprozess gegen zwei britische Händler sprachen die Ankläger von Aktienkreisgeschäften und einer Cum-Ex-„Industrie“. Die beiden Händler wurden verurteilt. Derzeit läuft ein zweiter Strafprozess gegen den ehemaligen Generalbevollmächtigten der Hamburger Bank M.M. Warburg. Weitere Anklagen sind geschrieben. Köln ermittelt in insgesamt 87 verschiedenen Verfahren, die Liste der Beschuldigten trägt 1022 Namen.
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Grundsätzlich gilt:
Neid war noch nie ein guter Ratgeber.
In dieser Reportage ja ganz gut dokumentiert.
Mein Stopp sitzt bei 75€, dann bin ich mit +/- raus, zu schade, aber das Risiko ist mir dann doch zu groß...