Rally der Aktie von Fortec Elektronik wohl am Ende
Dann wird mir ganz Angst vor den nächsten Zahlen hier
Deshakb schreib ich ja bei anderen deutschen Mittelständlern seit einigen Wochen, dass gerade die Aktien/Unternehmen noch stark warnen dürften, die zu Jahresbeginn noch sehr optimistisch waren. Und genau das haben wir in den letzten Wochen gesehen. Sto, Datron, Aumann, GFT und viele mehr hatten im März noch sehr optimistische Jahresprognosen abgegeben und mussten nun im Juli/August warnen, nachdem die Auftragseingänge seit Mai/Juni deutlich rückläufig sind. Fortec hat das halt etwas früher bemerkt und gemeldet.
Ich glaib, der Markt hat deshalb bei Fortec auch längst erkannt und eingepreist, dass die erneerte Prognose wohl nur am unteren Rand erreicht wird und auch das 1.Halbjahr des neuen Geschäftsjahres schwach laufen dürfte. Anders lässt sich ja die Bewertung nicht erklären. Ich hatte vorgestern bei WO ja schon meine neue Prognose reingestellt, die auch 2024/25 nochmal 6-7% Umsatzrückgang vorsieht. Trotzdem zeigt meine Tabelle, dass die Bewertung ja selbst dann sehr niedrig wäre, wenn wir nochmal auf das Umsatz- und Margenniveau der Geschäftsjahre 2017 und 2018 zurückfallen würden, also 78-80 Mio Umsatz bei 5,6-6,0 Mio Ebit. Selbst dann hätten wir noch beim jetzigen Kurs einen FCF Yield von 9-10%. Und das mitten in einer tiefen Krise.
2. die Kommunikation der heutigen Meldung ist dürftig. Nichts zum Cashbestand. Nichts zum Ausblick. Frau Maille versucht natürlich optimistisch zu bleiben und langfristig zu denken, was auch richtig ist. Etwas mehr an Infos wäre trotzdem schön gewesen. Wie ich den Vorstand kenne, wird es in Kürze entweder ein Interview geben oder es sickern von der Analystenkonferenz am Mittwoch ein paar Infos durch.
3. Übernahmen gibt es in Krisen häufig, und zwar günstig, da den Inhabern oft keine andere Wahl bleibt, wenn es finanziell stark kriselt. Lieber geben sie doch ihr UN an ein finanziell solides Unternehmen ab (in dem Fall Fortec) als ihr Lebenswerk und ihre Mitarbeiter zu gefährden. Falscher Stolz ist da fehl am Platze. Da muss man als Vorstand des betroffenen Unternehmens an die Zukunft denken und nicht sehenen Auges in die Pleite gehen. Es gibt in Krisen viele UN mit guten Produkten/Dienstleistungen, die einfach unverschuldet wenig Eigenkapital haben und wo sich Fremdkapitalgeber schwertun. Unternehmen wie Fortec können dann günstig zuschlagen. Da sind dann auch alle froh, vor allem Eigentümer und Mitarbeiter des übernommenen Unternehmens, wenn ihre Geschichte nicht einfach aufhört.
Fazit: die Zahlen liegen am unteren Ende meiner Erwartungen, und darüber hinaus gehende Infos gibt es bisher nicht. Da erwarte ich die nächsten Tage aber noch was. Die Krise makroökonomisch scheint tiefer als gedacht. Da ist Fortec ja nicht allein. Kann man natürlich auch als Chance sehen, denn der Investitionsstau muss sich ja irgendwann auflösen. Und dann wird Fortec ein paar sehr starke Jahre haben, plus möglicherweise vorher günstige Zukäufe. Langfristig kann ein finanziell starkes UN wie Fortec also sogar der große Profiteur sein. Kurzfristig bin ich trotzdem etwas enttäuscht.
Hat Deutschland vlt. wirklich mittlerweile ein Standortproblem? Sind die Rahmenbedingungen (Kosten für Energie , Personal , Verwaltung etc.) nicht mehr wettbewerbsfähig? ...
Ist das dann vlt. gar kein kurzfristiger durchhänger sondern was, was länger dauert bis mal die Bedingungen wieder passen?
Zu Fortec: Ich bin da Katjuschas Meinung. Das Cash dürfte sich immer mehr aufbauen und wenn weiterhin keine Übernahme erfolgt, müsste man kurz- bis mittelfristig ein ARP machen bzw. die Dividende zumindest auf konstanten Niveau halten.
Jetzt könnte man sagen, anderen Ländern gehts nicht ganz so schlecht, aber die haben sich unter Schröder/Merkel auch nicht so abhängg von russischen Gas gemacht. Insofern mir ein Rätsel, wieso man der Ampel große Vorwürfe für die 2-3 Jahre macht, in denen sie mehr vorangebracht haben als andere Regierungen vorher, ganz davon abgesehen was in den Jahrzehnten zuvor unterlassen wurde und nun nachgeholt werden muss, oder sogar schon in den 90ern kaputtgemacht wurde.
Was Fortec betrifft, dürfte man aktuell sogar höheren FCF erwrtschaften als in Haussephasen. Das sicert zusätzlich das Geschäftsmodell ab. Trotzdem muss man jetzt erstmal noch 1-2 schöechtere Quartale erwarten, zumal Q1 des letzten Geschäftsjahres sehr stark war. Und wie schon erwähnt muss so ein Investitionsstau ja auch irgendwann aufgelöst werden. Dann dürften die Umsätze wieder deutlich ansteigen. In gewisser Weise sind solche makroökonomischen Baissen sogar nützlich, weil man in solchen Phasen nochmal alle Kosten überprüft und ach günstiger anorganisch wachsen kann. Nach der Krise gibt es dann oftmals 1-2 Jahre mit besonders starkem Wachstum und höher als vor der Krise erwarteten Margen. Aktuell ist nur die Frage, wie lange wir darauf warten müssen. Krisen können ja auch mal länger dauern als man denkt.
1974-1975: Ölkrise
1980-1982: Zweite Ölkrise
1992-1993: Wiedervereinigungsrezession
2002-2003: Dotcom-Blase
2008-2009: Globale Finanzkrise
2020: COVID-19-Pandemie
Jetzt haben wir die Russlandkrieg Rezession.
Hinzu kommt vielleicht, dass Deutschland eben besonders stark durch den Ukrainekrieg betroffen war, was die USA ja kaum gemerkt hat. Da sehe ich noch am ehesten das Risiko, wieso sich die Rezession in Deutschland noch ein Jahr länger fortsetzen könnte als es sonst (wie von Scansoft richtig geschildert), falls die USA in 2025 in eine kleinere Rezession gerät. Spätestens ab Herbst 2025 dürfte aber der Investitionsstau hier so groß sein, dass zyklische Unternehmen danach deutlich wachsen sollten. Und wie gesagt, Rezessionen bieten in Sachen Kostenprüfung und anorganischem Wachstum (mit möglichen Synergien) ja auch Vorteile.
Fazit: Könnte durchaus noch ein schwieriges Geschäftsjahr 24/25 für Fortec werden, aber ich würde das operativ als auch als Aktionär als Chance begreifen.
Und ESG ist auch keine Erfindung der Ampel. Schau Dir mal an, was in dieser Richtung bei den Amis abgeht.
Strom ist aktuell in D im europaweiten Vergleich nicht teurer als in Zeiten der Großen Koalition. Und Strom könnte aktuell in D deutlich billiger sein, wenn die Große Koalition den Netzausbau nicht verschlafen bzw. gezielt verhindert hätte. Und Gas war unter Merkel in D nur so billig, weil Putin D und möglichst große Teile Europas gezielt in Abhängigkeit bringen wollte (was er ja auch ein gutes Stück weit geschafft hat). Das hat sich mit dem Krieg nun mal geändert. Ist dafür wirklich auch nur die Ampel verantwortlich?
Die Ampel hat handwerklich sicherlich sehr viel falsch gemacht und bietet in der Außendarstellung ein katastrophales Bild. Aber verantwortet mit der FDP nicht gerade eine Partei die schleppende Digitalisierung in D, die Du echt als Teil der Lösung? Echt jetzt?
In Deutschland wird leider seit 20 Jahren eine ziemlich beschissene Politik gemacht.
Ich kenne den Regulierungswahn von 1 Objekt Immobilien - KGs.
Wenn du da kein esg Gutachten hast bekommst du teilweise nicht Mal mehr einen Bankkredit, weil die Bank irgendwelche esg Ziele erreichen muss. Ist übrigens äußerst spaßig, wenn man einen Kredit für ein 20 Jahre altes Gebäude refinanzieren muss ...
Wenn du dich einmal mit einer Anfrage auseinandersetzen musstest wie hoch der CO2 Ausstoß der Dienstwagen, Taxifahrten und des Bürogebäudes im letzten Jahr war, weil man dies für einen esg Report braucht, weißt du wie sich gelebte Zeitverschwendung anfühlt.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese überbordende Bürokratie auch bewusst geschaffen wird, wie z.B. unter der Großen Koalition im Zusammenhang mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien. Was man sich da als Betreiber von Mini-PV-Anlagen mit Registern, IHK's und Umsatzsteuer rumschlagen... Hier hat die Ampel zum Beispiel mal deutlich Bürokratie abgebaut und damit künstlich erzeugte Hemmschuhe beseitigt.
Die Punkte Energiepolitik (Atomkraftwerke), Sozialpolitik (Arbeit muss sich lohnen) habe ich noch nicht mal aufgegriffen. Lasse ich aber auch, dafür ist das hier das falsche Forum.
Klar, die FDP hat versagt bei Digitalisierung, aber wenigstens wird hier mal mehr auf die Unternehmen und die Mittelschicht eingegangen. Der Staat wird immerhin durch die Mittelschicht und der arbeitenden Bevölkerung finanziert.
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Zeitpunkt: 21.08.24 12:25
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Fortec hat eine Börsenkapitalisierung von unter 60 Mio. Die Aktie wird tagelang fast überhaupt nicht gehandelt, nur wer winzige Stückzahlen halten will, kann sich damit seriös beschäftigen. Ansonsten ist das hier definitiv hochspekulativ, eben weil man wg der winzigen Börsenkapitalisierung überhaupt nicht größere Stückzahlen problemlos kaufen oder verkaufen kann.
Charttechnisch ist die Aktie sowieso kein Kauf wert. Fortec stand vor einem Jahr bei über 29 Euro und im laufendem Kalenderjahr ist die Aktie sehr stark im Minus. Auf die Zahlen hat bei der Aktie niemand euphorisch reagiert, letztlich wurden höchstens die unteren Erwartungen getroffen.
der einzige Analyst von Montega hat nicht nur seine kurzfristigen Prognosen gesenkt, sondern auch die langfristigen um 5 Jahre (!!!) nach hinten verschoben:
"Das für 2025/2026 avisierte Erlösniveau von 120 Mio. EUR dürfte sich organisch hingegen erst in 2030 realisieren lassen."
https://www.finanznachrichten.de/...-ag-von-montega-ag-kaufen-016.htm
Andere Nebenwerte sind auch unterbewertet, haben aber ein Vielfaches an Börsenkapitalisierung und werden von daher liquide gehandelt. Das betrifft nicht etwa irgendwelchen einzelnen speziellen Nebenwerte, sondern den kompletten SDAX, der natürlich niemals im Kalenderjahr 2024 über 20% verloren haben kann.
Fortec ist definitiv eine hochspekulative Anlageentscheidung, das sollte jedem hier klar sein. Eine Unterbewertung gibt es mittlerweile bei fast jeder Nebenwerte Aktie, folglich sollten bei der Anlageentscheidung die wichtigsten Kriterien erfüllt sein, also
- liquider Handel
- Prognosen wurden nicht nach unten angepasst
- charttechnisch mindestens halbwegs solide, Kalenderjahr im Plus, bzw. Tiefstkurse in vorherigen Jahren
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