der 1. FC Köln Meister Thread
So könnte es meinetwegen bis zum 34.Spieltag für Schalke 04 so weiter gehen.
Eurosport - Sa 04.Okt. 18:23:00 2008
Der 1.FC Köln stürzt durch den Sieg im rheinischen Derby bei Borussia Mönchengladbach die "Fohlen" immer tiefer in die Krise. Gladbachs Trainer Jos Luhukay steht nun beim Aufsteiger zur Disposition und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann die Trennung bekannt gegeben wird.
Auf Grund der Spielanteile und Chancen verdient, entführte der 1.FC Köln durch ein 2:1 (1:1) drei Punkte vor 54.067 Zuschauern aus dem Borussia-Park. Für die Gastgeber wird es nun ganz eng und das Schicksal von Trainer Jos Luhukay scheint besiegelt zu sein. Die Domstädter hingegen etablieren sich im Mittelfeld der Liga.
1. Halbzeit:
Vor dem Spiel überraschte Gladbachs Trainer Jos Luhukay mit der Nichtnominierung von Sacha Rösler, Tobias Levels und Alexander Voigt. Dafür ging die Borussia mit Oliver Neuville und Rob Friend offensiv ausgerichtet in die Partie.
Von Anfang an spielten beide Mannschaften flott nach vorne und kamen früh zu Torchancen. Insbesondere die Gastgeber zeigten sich sehr engagiert und aggressiv im Zweikampfverhalten. Doch in der fünften Spielminute ließ Christofer Heimeroth einen harmlosen Distanzschuss von Nemanja Vucicevic abprallen und Fabrice Ehret konnte zum 1:0 für die Domstädter abstauben.
Die Gastgeber hätten keinen schlechteren Start erwischen können, doch nach einer kurzen Schockstarre drängten die Fohlen schnell auf den Ausgleich. Fünf Minuten nach dem Rückstand wurde die Elf vom Niederrhein belohnt, als Roel Brouwers nach einer Ecke von Patrick Paauwe aus kurzer Distanz den Ausgleich per Kopf erzielen konnte.
Danach entwickelte sich das erwartete Kampfspiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Abwehrreihen beider Teams zeigten immer wieder Unsicherheiten und luden die gegnerischen Stürmer zu zahlreichen Möglichkeiten ein.
Während auf Gladbacher Seite Heimeroth seinen Fehler mit einer tollen Parade nach einem Distanzschuss von Roda Antar in der 33. Minute wieder gut machte, musste Kölns Verteidiger Pedro Geromel zweimal (25./43. Minute) in höchster Not vor einschussbereiten Borussen das Unentschieden retten.
2. Halbzeit:
Köln kam engagierter aus der Kabine und hatte durch Milivoje Novakovic in der 46. und 55. Minuten große Chancen, die Gäste wieder in Führung zu bringen. Doch Keeper Heimeroth vereitelte den erneuten Rückstand. Das Mittelfeld gehörte den Gästen und die Borussen versuchten, durch Konter im eigenen Stadion zu Chancen zu kommen.
Doch es dauerte bis zur 75. Minute, bis die Gladbacher gefährlich vor Farid Mondragon auftauchten. Marco Marin dribbelte sich in einer seiner wenigen guten Aktionen durch den Sechzehner und zog ab. Rob Friend kam an die Kugel, doch schob aus ganz spitzem Winkel schob er das Leder knapp am Tor vorbei. Fast im Gegenzug hätte Novakovic per Kopf alles klar machen können, doch auf der Linie rettete Marin. Und als Adil Chihi fünf Minuten vor dem Ende freistehend an Heimeroth scheiterte, hätten sich die Mönchengladbacher nicht mehr über einen Rückstand beschweren dürfen.
Für die Entscheidung zu Gunsten der Domstädter sorgte in der 89. Minute Novakovic, als er einen Freistoß direkt über die schlecht postierte Abwehr hinweg im Kasten der Gastgeber versenkte. Wieder sahen sowohl Heimeroth, als auch die Mauer nicht gut aus.
Stimmen zum Spiel
"Die Mannschaft hat den absoluten Willen gezeigt, in der 2. Halbzeit hat vielleicht etwas die Entschlossenheit gefehlt", resümierte Gladbachs Trainer Luhukay, der seine eigene Situation im Verein in einem Satz zusammenfasste: "Das Wort aufgeben kenne ich nicht."
Rundum zufrieden äußerte sich Christoph Daum nach der Partie: "Wenn man wie wir im Aufwind ist, gewinnt man so ein Spiel. Wenn man wie Gladbach unten steht, kassiert man kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer."
Spieler des Spiels: Roda Antar
Der Mittelfeldspieler des 1.FC Köln sorgte immer wieder für überraschende Momente und spielte die Gladbacher Deckung ein ums andere Mal schwindelig. Dabei setzte Antar auch immer wieder seine Stürmer geschickt in Szene und war an nahezu jeder gefährlichen Aktion der Geißböcke beteiligt.
Tom Marohn / Eurosport
http://de.eurosport.yahoo.com/04102008/73/...ke-duepieren-fohlen.html
Köln-Fans mit Raketen beschossen
Krawalle in Mönchengladbach
Vor dem Fußball-Bundesliga-Spiel Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln ist es zu Ausschreitungen gekommen. Wie die Mönchengladbacher Polizei mitteilte, kam es auf der Anfahrt von etwa 800 Kölner Fans in Shuttlebussen unmittelbar vor dem Stadion Borussia-Park zu Angriffen aus der Gladbacher Hooligan-Szene.
Unter anderem wurden die Busse mit Leuchtraketen beschossen. Daraufhin verließen die Kölner zum Teil die Busse, indem sie die Scheiben zerstörten. 200 von ihnen versuchten gewaltsam zum Fanhaus der Borussia vorzudringen.
Um einen massiven Zusammenstoß der rivalisierenden Gruppierungen zu verhindern, verstärkte die Polizei ihren Einsatz und sperrte unter anderem eine Hauptverkehrstraße und die Abfahrt Mönchengladbach-Holt an der Autobahn 61.
"Es kam zu starken Rückstauungen, so dass wir den Anpfiff der Partie um zehn Minuten nach hinten verschoben haben", sagte ein Vereinssprecher von Borussia Mönchengladbach. Der Mannschaftsbus des 1. FC Köln erreichte erst 45 Minuten vor dem ursprünglich angesetzten Anpfiff das mit 54.067 Zuschauern ausverkaufte Stadion.
http://www.n-tv.de/...e_in_Moenchengladbach/041020083616/1032951.html
Die Ausschreitungen vorm Derby zwischen Gladbach und Köln bekam FC-Manager Michael Meier (58) am Samstag hautnah mit. Meier befand sich bei einem Übergriff von Borussia-Anhängern im Bus der Kölner „Ultras" auf der Anreise. „Ich musste nicht um Leib und Leben fürchten", berichtete Meier, „die Polizei hatte es schnell im Griff." Wichtig war ihm die Diskussion mit den Fans. Auch für den Manager ein Reizthema: Die Ankündigung des DFB, Verunglimpfungen von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp (68) sportgerichtlich zu verfol-gen. Eine „Überreaktion", urteilt Meier. „Wie oft wurden ein Uli Hoeneß, Christoph Daum oder auch ich unflätig beschimpft? Da darf es nicht nur eine Lex Hopp geben."
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OB Schramma: „Endlich wieder Spaß-Fußball“
Die Stadt ist stolz auf ihren FC
Von MIRKO FRANK, ULRICH BAUER und ANDREAS POHL
• Der 1. FC Köln vor Bayern München.
• Der erste Derby-Sieg in Gladbach nach 16 Jahren.
• Das erste Mal seit Jahren, dass der FC eine „Handschrift“ trägt.
DAS kommt an!
OB Fritz Schramma: „Endlich macht das Zuschauen Spaß. Endlich wieder Spaßfußball.“
DIE STADT IST STOLZ AUF IHREN FC!
Das war in den letzten Jahren nicht immer so. Die sportliche Achterbahn-Fahrt. Abstieg. Aufstieg. Zweitliga-Rumpel-Fußball.
FC-Trainer Christoph Daum (54): „Wir sind im Aufwind. Das hätte ich so nicht für möglich gehalten. Das geht eigentlich nicht. Das ist eine Momentaufnahme.“
Nicht auszudenken, aber durchaus möglich: Ein Sieg beim nächsten Heimspiel gegen Cottbus – dann greift Köln (zwei Punkte hinter Schalke) die Uefa-Cup-Plätze an...
OB Schramma: „Beim FC ist der Knoten geplatzt. Endlich kommt zur Leistung auch das Quäntchen Glück, das man manchmal braucht. Und dieses Jahr zeigt die Liga, dass doch eine Menge möglich ist. Platz 10 am Finaltag – ich wäre zufrieden.“
Henning Krautmacher (Höhner): „Der Derby-Sieg gegen Borussia macht Mut, Freude und stärkt das Selbstbewusstsein. Stolz machen mich vor allem die Fans, die auch in schlechten Zeiten zum Klub standen und die Hütte vollgemacht haben.“
Eine ganze Stadt ist stolz auf ihren FC!
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Antar
Ümit machte mich stark
Von MIRKO FRANK
Er tanzte ausgelassen wie ein kleines Kind auf dem Rasen im Borussia-Park. Streckte die Arme in den Himmel. FC-Spielmacher Roda Antar (28) – endgültig wieder da!
Der Kölner sagt: „Ümit Özat hat mich stark gemacht!“
Rückblick.
Aufstiegsheld Antar startet mit Katastrophen-Leistungen in die Saison. Verballert auch einen Elfmeter gegen Frankfurt. Ganz schwach gegen Bayern und im Pokal. Pfiffe von den Fans. Nur noch ein Alibi-Kicker!
Antar: „Das war eine harte Zeit. Ich fand die Kritik überzogen. Ich mache mir sehr viele Gedanken über meinen Beruf. Der verschossene Elfmeter hat mich sehr belastet. Ich habe nach meinen Leistungen nachts oft nicht schlafen können.“
Aber Antar kam zurück.
Auch, weil FC-Trainer Christoph Daum seinem Libanesen vertraut.
Vor allem aber, weil ihm ein Freund half – Ümit Özat (31)!
Özat, der wegen seiner Herzmuskelentzündung noch aussetzen muss, besuchte Antar oft im Mannschafts-Hotel.
Antar: „Er hat mich auch angerufen. Ümit hat mich aufgebaut, war immer für mich da. Als es mir schlecht ging, sagte er zu mir: ,Roda, wir sind Brüder.‘ Ich brauche solche Leute.“
Ümits Unterstützung half. Gegen Schalke steigerte sich Daums Spielmacher. In Gladbach gelang ihm noch viel mehr. Keine Alibi-Pässe mehr. Dafür gefährliche Vorlagen. Torschüsse (BILD-Note 2).
Roda – er ist wieder da.
„Ja, es ging schnell, ich bin überglücklich, dass es wieder besser läuft. Natürlich haben mir auch die vielen Gespräche mit unserem Trainer geholfen“, sagt er.
Zum ganz großen Glück fehlt derzeit nur Freundin Lamitta (28). Die Schauspielerin ist noch im Libanon. Aber rechtzeitig zum Cottbus-Spiel will die Miss Libanon 2008 wieder in Köln sein. Um ihren Roda siegen zu sehen!
Quelle: www.bild.de
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Endlich neue Ruheräume für die FC-Stars
Köln – Riesen-Euphorie bei Fans und Bossen. Am Geißbockheim herrscht Aufbruchstimmung. Ideal für Trainer-Visionär Christoph Daum (54), der für seine Zukunftspläne immer mehr Anhänger in den Gremien findet.
EXPRESS erfuhr: Auf der jüngsten turnusmäßigen Verwaltungsratssitzung wurde ein Wunsch Daums intensiv diskutiert. Dem Star-Trainer geht es um noch professionellere Betreuungsmöglichkeiten für die Profis. Es soll endlich Ruheräume für seine Schützlinge geben! „Dass wir die nicht haben, ist natürlich schade“, so Daum, „wir versuchen uns irgendwie zu behelfen.“
Momentan können die Spieler zwischen den Einheiten nur provisorisch in einer Turnhalle abschalten. Während die Geschäftsstellenmitarbeiter demnächst komplett neue Büroräume erhalten, ist für die Spieler kaum Platz im Geißbockheim vorhanden. Viele fahren deshalb lieber mittags nach Hause. Auf Dauer keine Lösung.
Und deshalb kommt für Daum sogar das „heilige“ Geißbockheim-Restaurant als „Option“ für die Ruheräume in Frage. Eine Entscheidung zwischen Tradition oder Moderne, heißt es im Klub. Und auch Daum weiß: „Das Restaurant gehärt zum Geißbockheim und ist Kult.“
Er träumt insgeheim deshalb nach wie vor von einer viel größeren Lösung: „Am besten wäre es, ein neues Trainingszentrum für die Profi-Abteilung zu errichten! Die Pläne gibt es. Vorstand und Geschäftsführung wissen Bescheid. Alles andere ist nur Flickschusterei.“
Demnach sollten am Geißbockheim nur noch die Verwaltung und für die Jugend die “Wolfgang-Overath-Akademie“ ihren Platz haben. Die Profis sollten außerhalb gelegen ihre eigene Trainingsstätte erhalten.
Quelle: www.express.de
Ihm ist langweilig: 47 Tage nach seinem Kollaps wegen einer Herzmuskel-Entzündung fiebert Ümit Özat dem Comeback entgegen.
Es fällt ihm schwer, die Füße still zu halten - zweieinhalb Monate nach seinem Kollaps im Bundesliga-Spiel beim Karlsruher SC und anschließend diagnostizierter Herzmuskel-Entzündung verströmt Ümit Özat bereits wieder seine Vorfreude aufs Fußball-Spielen.
"Am Wochenende muss ich wieder in die Klinik nach Hannover. Ich hoffe, dass ich Klarheit bekomme", sagte der Kapitän des 1. FC Köln in der "Bild".
"Ich habe die Ärzte so verstanden, dass sie mir nach erneuten Untersuchungen sagen können, ob ich wieder Fußball spielen kann – oder noch etwas warten muss."
Das Warten jedoch fällt dem 31-Jährigen zusehends auf die Nerven: "Hinter mir liegt die langweiligste Zeit meines Lebens."
Konkret: "Ich musste pro Tag mindestens zwölf Stunden schlafen. Dazu sechs Stunden spazierengehen und sechs Stunden ausruhen. Jeden Tag zweimal Medikamente einnehmen. Ich habe viel gelesen und vor allem so viel Fußball geschaut wie noch nie in meinem Leben. Spiele weltweit über Satellit. Nun kenne ich sogar jeden Spieler in der 2. deutschen Liga."
weiter: http://www.sport1.de/de/fussball/...all_bundesliga/artikel_23463.html
12 Stunden schlafen - 12 Stunden posten und dreimal am Tag die Medikamente
Soll sich mal nicht so anstellen.
Daum-Elf setzt Höhenflug fort
Der 1. FC Köln hat seinen Höhenflug in der Bundesliga fortgesetzt. Die Elf von Trainer Christoph Daum besiegte Energie Cottbus 1:0 (1:0), schaffte damit erstmals seit acht Jahren wieder drei Bundesligasiege in Folge und rückte mit nun 13 Punkten in die obere Tabellenhälfte vor.
Die Cottbuser, die eine gute Stunde in Unterzahl agieren mussten, liegen dagegen mit fünf Zählern weiter auf einem Abstiegsplatz.
Köln holt 2000. Bundesliga-Punkt
Der slowenische Nationalspieler Milivoje Novakovic machte mit seinem fünften Saisontor (39.) den FC-Sieg perfekt und sorgte dafür, dass die Kölner in ihrer Bundesliga-Geschichte die Grenze von 2000 Punkten überschritten. Den Rheinländern kam dabei zugute, dass Energie-Profi Igor Mitreski bereits in der 29. Minute wegen groben Foulspiels des Feldes verwiesen worden war.
So sahen die Zuschauer fast ausschließlich Einbahnstraßen-Fußball. Dabei wusste der FC auch fußballerisch zu gefallen, einzig die Chancenverwertung blieb das große Manko der Gastgeber.
So hätte die Kölner Führung zur Pause bereits höher ausfallen können, denn Novakovic (9., 37.) sowie Miso Brecko (37.) und Pierre Wome (39.) vergaben weitere gute Möglichkeiten. Von den Gästen war dagegen kaum etwas zu sehen. Einzig Branko Jelic tauchte in der ersten Halbzeit einmal gefährlich vor dem Kölner Tor auf (18.).
Antar scheitert freistehend
Im zweiten Durchgang machten die "Geißböcke", die in der gleichen Formation spielten wie beim 2:1-Sieg in Gladbach, da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Köln drängte auf den zweiten Treffer und vergab weitere hochkarätige Möglichkeiten. So hätte Roda Antar in der 50. Minute das 2:0 machen müssen, als er freistehend aus acht Metern am Gäste-Keeper Gerhard Tremmel scheiterte.
Acht Minuten später war es Nemanja Vucicevic, der eine Volley-Abnahme neben das Tor setzte. Die Gäste waren dagegen in Unterzahl kaum mehr in der Lage, einen gefährlichen Konter vorzutragen und waren meist in der eigenen Hälfte mit den Kölner Angriffen beschäftigt.
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In sechs Wochen wird sich der Spieler einer weiteren begleitenden Zwischenuntersuchung unterziehen. In der Zwischenzeit nimmt Ümit weiter Medikamente ein. "Ich freue mich, dass alles so gut läuft und werde weiterhin alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder richtig gesund zu werden", sagte der Abwehrspieler am Mittwoch.
Nach dem Zusammenbruch in Karlsruhe war zwischenzeitlich über das Karriereende des 31-Jährigen spekuliert worden, der Spieler wehrte sich jedoch stets dagegen. "Wenn ich solche Gedanken hegen würde, würde ich darüber zuerst mit meiner Familie und dem 1. FC Köln sprechen und bestimmt nicht mit einer Zeitung", hatte Ümit schon vor Wochen über seinen Verein mitteilen lassen.
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Dass dieser trotz des knappen Resultats nie gefährdet war, liegt an einer neuen Kölner Qualität, der Abwehrstärke. "Die Defensivleistung ist die Basis, die überragende Seite in unserem Spiel", lobt Daum seine Mannschaft allgemein und speziell sein Duo im Abwehrzentrum: Youssef Mohamad (28) und Pedro Geromel. "Wir haben zwei Innenverteidiger, die sich sehr gut ergänzen", so Daum. Keine Chance für Cottbus - das spricht Bände.
Geromel, im Sommer aus Portugal geholt, begeisterte nicht nur das Publikum, das den Brasilianer Mitte der zweiten Hälfte mit Sprechchören feierte. Michael Meier sieht schon keinen Bedarf mehr, die Qualität des 23-Jährigen herauszuheben: "Geromels Leistung spricht doch für sich." Mit ihm stand die FC-Abwehr gegen Cottbus sicher wie seit Jahren nicht mehr. "Da brennt nichts an", so der Manager.
Wie die Innenverteidigung, so hat sich das gesamte Team gefunden, das zum dritten Mal in Folge in gleicher Besetzung begann. "Es ist wichtig, dass die Mannschaft zusammenwächst", sagt dazu Rechtsaußen Nemanja Vucicevic. Die Chemie stimmt offenbar. "Es macht wirklich richtig Spaß. Der Zusammenhalt ist da. Die Spieler von der Bank unterstützen die, die spielen."
Und die legten gegen Cottbus einen spielerischen und taktischen Reifegrad an den Tag, der selbst ihren Trainer überraschte. "Vor dem Spiel musste man sagen: Mein Gott, wir sind in der Favoritenrolle. Du musst erst lernen, als Favorit ein Spiel runterzuspielen. Dafür muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen." In der Tat. Mit immens hoher Spielkontrolle dominierte der Aufsteiger die Partie.
Schwächen in der Chancenverwertung und ab und an zu großer Egoismus im Offensivbereich bleiben die einzigen Kritikpunkte. Daum wünscht sich dort, "dass wir eine noch höhere Effektivität erreichen". Dass diese gegen Cottbus noch fehlte, kam dem Fußballlehrer aber nicht ungelegen. "Wenn wir 2:0 oder 3:0 gewonnen hätten, würden hier einige schon wieder durchdrehen." Das würde aber sicher nach einem Erfolg am Freitag in Leverkusen passieren. Doch gegen Bayers Angriffskünstler wird sich zeigen, was sie wirklich wert ist, die neue Kölner Defensivstärke.
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Die Vergangenheit von Patrick Helmes in Köln, die von Christoph Daum in Leverkusen - es gibt viele Berührungspunkte beim Derby am Rhein.
Das letzte Derby zwischen Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln in der BayArena hinterließ nachhaltige Wirkung. Bayer gewann am 21. September 2005 mit 2:1 gegen den FC, den Treffer für die "Geißböcke" erzielte damals ein junger Mann in seiner ersten Profi-Saison: Patrick Helmes. "Und nachher saßen wir in der Kabine", erinnert sich Rudi Völler, damals Bayer-Interimstrainer für den geschassten Klaus Augenthaler, "und sagten uns: Diesen Jungen dürfen wir nicht aus den Augen verlieren."
Gleiches gilt am Freitag nun für die Abwehrspieler des FC: Helmes aus den Augen zu verlieren könnte fatale Folgen haben. Die "Pillenkicker" treffen auf die "Ziegen", Derby-Zeit am Rhein! Es wird gestichelt, weniger mit Worten, vielmehr mit dem Weglassen von Worten. So wurde Christoph Daum zitiert, Bayer habe Angst vor dem FC. Was lautsprecherisch klingt, war sinngemäß lediglich so gemeint, dass Bayer möglicherweise Bedenken habe, weniger Sponsoren zu finden, wenn der FC oben spielt. Aha! Ansonsten gilt für Daum: "Sie werden von mir nichts Negatives über Bayer Leverkusen hören!"
Der Kölner Trainer kommt nach acht Jahren und vier Tagen zurück an die alte Wirkungsstätte, die er im Zuge der "Kokain-Affäre" fluchtartig verlassen musste. Die Vorkommnisse von damals sind verarbeitet, längst sitzt man wieder gemeinsam am Tisch. Und auch in Leverkusen weiß man zu schätzen, was Daum für diesen Verein geleistet hat, nämlich "Großes", wie Rudi Völler sagt.
Völler ist erfahrener Derby-Hase. In Offenbach (gegen Frankfurt), bei 1860 in München (gegen die Bayern), beim AS in Rom (gegen Lazio) oder seit 1994 in Leverkusen erlebte er bei vielen Stationen diese speziellen Spiele und genoss sie: "In Italien gab es mitunter leider Ausschreitungen. Aber in Deutschland war das immer im grünen Bereich." So wie aktuell. Zwar würden viele User von "fc-brett.de" die Themen über Bayer Leverkusen am liebsten in den "off topic"-Bereich, also den, der nichts mit Fußball zu tun hat, verbannen. Tatsächlich aber freuen sie sich über das Derby und ärgern sich darüber, dass Bayer in den vergangenen 16 Jahren 13-mal international dabei war, der FC überhaupt nicht. Ein Fakt, den auch Daum anerkennt: "Bayer ist nicht die Kategorie, mit der wir uns zu messen haben. Die spielen um die Champions League, wir um einen Mittelfeldplatz. Wir haben nur eine Chance, wenn wir überragend spielen und die uns unterschätzen." Rudi Völler sieht es ähnlich: "Unsere Herausforderer heißen Hoffenheim und Wolfsburg. Bei allem Respekt vor dem FC. Derby hin oder her, wir wollen unser Heimspiel gewinnen, weil wir dann für zwei Tage Tabellenführer sein können."
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Spielinfos:
Anstoß: 24.10.2008 20:30
Stadion: BayArena
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)
Assistenten: Grudzinski (Hamburg), Ittrich (Hamburg)
Vierter Schiedsrichter: Pickel (Mendig)
Statistik: Das letzte Treffen endete am 21.9. 2005 mit 2:1. Bayer gewann die letzten sechs Heimspiele gegen den Lokalrivalen. Der letzte FC-Sieg in Leverkusen war ein 2:1 am 6.4. 1996. Die meisten Tore fielen beim 4:4 am 25.5. 1985. Bilanz: 11-9-3, 41:22 Tore.
Bayer Leverkusen: Weil Barnettas Blessur einen Einsatz nicht zulässt, wird Schwegler wie schon gegen Frankfurt von Beginn an zum Einsatz kommen.
1. FC Köln: Da Novakovic trotz Rückenproblemen, die in den Oberschenkel ausstrahlen, spielen kann, hat Trainer Daum keinen Anlass, nach drei Siegen in Serie die Elf zu ändern.
Aufstellung
Bayer Leverkusen
R. Adler - Castro, M. Friedrich, Henrique, Kadlec - Rolfes - Renato Augusto, Vidal, Schwegler - Kießling, Helmes
Trainer: Labbadia
1. FC Köln
Mondragon - Brecko, Geromel, Mohamad, Wome - Petit, Pezzoni - Vucicevic, Antar, Ehret - Novakovic
Trainer: Daum
Reservebank
Bayer Leverkusen
Domaschke (34), B. Fernandez (22), Djakpa (18), Haggui (2), Hegeler (45), Reinartz (33), Sarpei (15), Dum (14), Risse (19), Gekas (10), Sukuta-Pasu (51)
1. FC Köln
Kessler (18), Varvodic (34), Matip (4), McKenna (23), Nickenig (15), Schöneberg (25), Broich (10), Brosinski (13), Chihi (19), Gardawski (30), Sanou (14), Yalcin (29), Radu (24), Scherz (8)
Es fehlen
Bayer Leverkusen
Barnetta (muskuläre Probleme), Gresko (Aufbautraining), Sinkiewicz (Reha), B. Schneider (Reha)
1. FC Köln
Ümit Özat (Herzmuskelentzündung), Ishiaku (Sprunggelenksoperation), Parensen (Nicht berücksichtigt), Cullmann (Nicht berücksichtigt), Niedrig (Nicht berücksichtigt)
Auf Pedro Geromel, seinen beeindruckendsten Zugang, wurde der 1. FC Köln im Computer aufmerksam.
Von Philipp Selldorf
Zu Zeiten, als sie noch von oben auf den linksrheinischen Nachbarn herabschauten, hieß es bei Bayer 04 Leverkusen halb spöttisch, halb anerkennend: Der wichtigste Mann beim 1. FC Köln ist Henning Krautmacher. Dieser Mann sitzt nicht im Vorstand des FC und nicht im Geißbockheim, er hat auch noch kein einziges Tor für den Verein geschossen. Aber er ist Sänger der Höhner, die dem FC 1998 die Vereinshymne geschenkt haben.
Sie wird bei jedem Heimspiel zelebriert und bewegt heftig die Gemüter. "Un mer jon met dir/ wenn et sin muss/ durch et füer" (und wir gehn mit dir/ wenn es sein muss/ durch das Feuer) - das sind die Zeilen, die den FC-Fans geholfen haben, die vielen mageren Jahre der jüngeren Vergangenheit zu überstehen.
Krautmacher, der übrigens aus Leverkusen-Schlebusch stammt, läuft aber inzwischen Gefahr, seine führende Rolle beim FC zu verlieren. Jedenfalls ist man in Leverkusen bereit - diesmal ganz ohne Spott -, einen FC-Spieler für seine herausragende Arbeit zu würdigen, den man obendrein selber gerne hätte. Es handelt sich um Pedro Geromel, 23, den brasilianischen Innenverteidiger. Und während die Experten von Bayer 04 derzeit in Südamerika nach einem hochklassigen Abwehrmann fahnden, hofft man beim FC, dass Geromel nur der erste von noch vielen guten Spielern ist, die auf der heimischen Datenbank gesichtet wurden.
Geromels Entdeckung geht nach Auskunft von Boris Notzon, dem Chef des vereinseigenen Technikzentrums Sportslab, auf einen 22-jährigen angehenden Sprachwissenschaftler zurück. Ricardo Tavarez gehört zu den bis zu 30 Sportstudenten, die für Sportslab Daten, Statistiken und Fernsehmaterial aus ausländischen Ligen überschauen, um die Scouting-Abteilung des FC zu unterstützen.
Als Portugal-Spezialist empfahl er Geromel bereits im Februar, was dem Klub einen wesentlichen Vorsprung vor der Konkurrenz bescherte. Dabei hatte sich der damals 22-jährige Brasilianer bereits einen Namen in Portugals SuperLiga gemacht, in einer Publikumsumfrage wurde er gegen Saisonende sogar zum besten Spieler der Klasse gewählt, vor teuren Prominenten wie Verteidiger Bosingwa oder Angreifer Queresma, die im Sommer für hohe zweistellige Millionenbeträge zum FC Chelsea bzw. zu Inter Mailand transferiert wurden.
Als Geromel Anfang Juli nach Köln kam, empfing ihn Christoph Daum mit großen Worten. "Pedro steht am Anfang einer großen Karriere", meinte der Trainer, und mittlerweile lässt sich sagen: Da wird er wohl recht behalten. Mit dem Libanesen Mohamad bildet Geromel eines der besten Innenverteidigerpaare der Liga, er ist schnell, zweikampfstark, präzise und hat eine exzellente Wahrnehmung des Spielverlaufs.
Neulich beim Heimspiel gegen Cottbus (1:0) hätte sich sein Partner Mohamad zur Pause in den Feierabend begeben können, er wurde nicht mehr gebraucht. Jeder der - zugegeben kargen - Cottbuser Vorstöße endete bei Geromel, der durch seine gute Technik auch im Angriff mitmischen kann, bewiesen beim 2:1-Sieg in Karlsruhe, als er im Strafraum die Gegner austrickste wie ein Flügelstürmer und das Solo mit herrlicher Torvorlage beendete.
Ausgebildet wurde Geromel, der aus einer Mittelschichtfamilie stammt, in São Paulo bei Palmeiras. 17-jährig verschlug es ihn zum portugiesischen Zweitligaklub CD Chaves, der in Brasilien per Annonce um neue Spieler geworben hatte. Ein Freund, der ebenfalls sein Glück im Berufsfußball suchte, hatte ihn überredet mitzukommen. Chaves nahm Geromel unter Vertrag, doch froh wurde er dort nicht. In Portugals Nordosten regnet es häufig, kühl ist es auch. Die Unterkunft war trostlos ("In meinem Zimmer stand nur ein Bett, mehr nicht"), er fühlte sich einsam. Aber weil ihm sein Vater für den Fall der Rückkehr nach Brasilien mit einem bürgerlichen Leben ohne Fußball drohte, hielt er durch.
2005 wechselte er zu Vitória Guimarães. Nicht zuletzt dank des Kontakts zu Geromels Berater Jorge Mendes, der von Ronaldo bis Deco und Carvalho fast alle bedeutenden portugiesischen Spieler vertritt, gelang den Kölnern später auch die Verpflichtung von Nationalspieler Petit. Effektiver hat der FC seit Jahrzehnten nicht mehr eingekauft. Für Geromel habe man "ganz schön hinlangen müssen", hat Manager Michael Meier gesagt. Aber die 2,5 Millionen Euro, die im Sommer an Guimarães als Ablöse bezahlt wurden, sind doch eine bescheidene Summe im Vergleich zum Beispiel zu den Kosten, die Bayern München für das brasilianische Verteidigertalent Breno aufgewendet hat: 18 Millionen Dollar.
Bei den Bayern könnte man sich Geromel gut vorstellen, das Niveau hätte er, entsprechend besorgt blickt Daum voraus. "Ich weiß gar nicht, wie wir den in Zukunft halten sollen", sagte der Trainer kürzlich, was Manager Meier nicht so gut gefallen hat, weshalb er sofort darauf hinwies, dass der bis 2012 bestehende, für beide Ligen geltende Vertrag keine Ausstiegsklauseln enthält. Meier hofft, dass Geromel und Petit dazu beitragen, eine Mannschaft zu bilden, auf die keiner mehr herabschaut.
(SZ vom 29.10.2008)
www.sueddeutsche.de
Schlagabtausch: Watzke gegen Meier
Einen Tag vor dem Bundesligaduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund kochen die Animositäten zwischen dem jetzt in Köln beschäftigten Ex-Dortmunder Michael Meier (1989 bis 2005) und seinem Nachfolger Hans-Joachim Watzke wieder hoch.
Nachdem Meier in der Kölner Pressekonferenz am Dienstag darauf verwiesen hatte, dass er bei seinem Weggang aus Dortmund "Strukturen hinterlassen habe, auf denen man aufbauen konnte", konterte Watzke am Nachmittag gegenüber kicker online: "Die Strukturen, von denen Meier spricht, waren ein Stadion, das uns im Gegensatz zu heute nicht gehörte, das waren nahezu 120 Millionen Euro Schulden, und das war ein nicht vorhandenes Trainingsgelände."
Der selbe Meier, unterstrich Watzke, habe noch ein Jahr vor der Fast-Insolvenz der Borussia (2005) den BVB als einen der fünf reichsten Klubs in Europa bezeichnet.
Noch schärfer reagierte der BVB-Geschäftsführer auf eine Äußerung des Kölner Trainers Christoph Daum, der gegenüber dem "Express" geklagt hatte, dass Meier in Dortmund "eiskalt abserviert" worden sei. Dazu meinte Watzke: "Daum würde es gut zu Gesicht stehen, wenn er sich nicht in die Angelegenheiten anderer Klubs einmischen würde und mehr Demut walten ließe. Wolfgang Overath würde es bestimmt auch nicht gefallen, wenn Jürgen Klopp seine Geschäftspolitik kommentieren würde."
>> Die Dortmunder scheißen sich doch schon vor dem Spiel gegen den FC Köln ein. Bah, Westfalen Pack....
>> Tippe mal, der FC gewinnt heute Abend 2:0!
Vorschau
Spielinfos:
Anstoß: 29.10.2008 20:00
Stadion: Rhein-Energie-Stadion
Schiedsrichter: Fleischer, Dr. (Sigmertshausen)
Assistenten: Glindemann (Erftstadt), Bandurski (Essen)
Vierter Schiedsrichter: Margenberg (Wermelskirchen)
Statistik: Das letzte Treffen in Köln endete in der Saison 2005/06 mit 0:0, davor hieß es 1:0 (2003/04). Das deutlichste Resultat (6:1) gelang beiden Mannschaften je einmal: Köln am 29.9.1984, Dortmund am 23.8.1994. Bilanz: 19-9-7, 73:41 Tore.
Aufstellung
1. FC Köln
Mondragon - Brecko, Geromel, Mohamad, Wome - Petit, Pezzoni - Vucicevic, Antar, Ehret - Novakovic
Trainer: Daum
Borussia Dortmund
Weidenfeller - Y.-P. Lee, Subotic, Hummels, Schmelzer - Kehl - Tinga, Kringe - Hajnal - Frei, Valdez
Trainer: Klopp
Reservebank
1. FC Köln
Kessler, Varvodic, Cullmann, Matip, McKenna, Broich, Brosinski, Chihi, Sanou, Yalcin, Radu, Scherz
Borussia Dortmund
L. Kruse, Marc Ziegler, Felipe Santana, R. Kovac, Owomoyela, Rukavina, Buckley, Federico, Gordon, Kruska, N. Sahin, Klimowicz, Zidan
Es fehlen
1. FC Köln
Ümit Özat (Herzmuskelentzündung), Ishiaku (Aufbautraining nach Sprunggelenk-OP), Nickenig (Nicht berücksichtigt), Schöneberg (Nicht berücksichtigt), Parensen (Nicht berücksichtigt), Gardawski (Nicht berücksichtigt), Niedrig (Nicht berücksichtigt)
Borussia Dortmund
Blaszczykowski (Nasenbeinbruch), Dede (Kreuzbandriss), Sadrijaj (Blinddarm-OP)
www.kicker.de
Vor der Partie hatte Co-Trainer Koch Tamas Hajnal als Schlüsselspieler der Dortmunder Borussia ausgemacht. Der ungarische Spielmacher als Dreh- und Angelpunkt, den es auszuschalten gelte, um Erfolg zu haben. Ein Auftrag für Kölns Defensivduo vor der Abwehr, Petit und Kevin Pezzoni, den dieses ordentlich erfüllte, ohne freilich die Niederlage verhindern zu können.
Kölns Doppelsechser gehört neben der gestern jedoch nicht überzeugenden Innenverteidigung mittlerweile zu den Vorzeigestücken in der Elf von Christoph Daum. Dass Petit, 32-jähriger Ex-Nationalspieler Portugals, diese Rolle ausfüllen könnte, dies hatte man erwartet.
Dass aber auch Pezzoni (19) solche Leistungen im Herzstück des Spiels abliefert, ist bemerkenswert. Zweikampf- und laufstark präsentiert sich der zu Jahresbeginn von den Blackburn Rovers geholte deutsche U20-Nationalspieler dort. Und dies mit bemerkenswerter Konstanz. "Die konnte man nicht so erwarten. Was er bislang macht, ist klasse", lobt Daum. Die Kombination aus Jung und Alt passt. "Petit führt ihn. Kevin profitiert ungemein von ihm, er kann sich an seiner Seite gut entwickeln."
Der FC-Trainer über seinen Defensivspieler: "Vor zehn Monaten war er noch irgendwo im Nirgendwo in England, jetzt ist er Stammspieler in der Bundesliga. Das ist wie im Märchen." Gestern jedoch gabs kein Happy End.
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Donnerstag, 30. Oktober 2008
Kein Rückhalt"Poldi" auf dem Abstellgleis
Nationalstürmer Lukas Podolski ist bei Bayern München wohl endgültig aufs Abstellgleis geraten. Nach seiner erneut schwachen Leistung beim 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt wurde er von Manager Uli Hoeneß und sogar seinen Kollegen verbal abgestraft. Dass Podolski bis zum Vertragsende am 30. Juni 2010 beim Fußball-Rekordmeister bleibt, erscheint unwahrscheinlicher denn je.
"Er hat zwei Chancen bekommen und sie nicht genutzt", sagte Hoeneß in Anspielung auf die beiden Bundesliga-Einsätze von Podolski als Ersatz für den verletzten Luca Toni. Danach stellte der Manager grundsätzlich die starken Leistungen des Stürmers im Nationalteam in Frage: "80 Prozent der Spiele gehen gegen Mannschaften wie Liechtenstein, San Marino, Moldawien oder Estland. Das Problem ist, wenn man gegen Liechtenstein zwei Tore macht, wird man hochgejubelt."
"Wenn er mal einen reinmachen würde"
Die drei Spieler Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Miroslav Klose würden im Nationalteam und bei Bayern gute Leistungen bringen, aber einer nicht - Lukas Podolski. Der 23-Jährige hat immerhin 31 Tore für Deutschland geschossen, aber der Wechsel von seinem Herzensverein 1. FC Köln zu den Bayern wird immer mehr zu einem großen Missverständnis.
Podolskis Einwand, dass er im Nationalteam von Beginn an spielen dürfte und bei Bayern nicht, ist nach seinen beiden schlechten Auftritten - am Mittwoch in Frankfurt vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw - die Grundlage entzogen.
"Es wäre einfacher für ihn, Argumente für sich vorzubringen, wenn er mal einen reinmachen würde", kommentierte Trainer Jürgen Klinsmann. Auch bei den Teamkollegen ist die letzte Schonfrist längst abgelaufen. "Für Streicheleinheiten müssen wir uns eine Katze kaufen", antwortete Miroslav Klose auf die Frage, ob sein Sturmpartner eine größere Fürsorge des Klubs benötige. Im Heimspiel am Samstag wird Podolski wohl wieder für Luca Toni aus der Stammformation weichen müssen und kann sich noch mehr Gedanken um seine Zukunft machen.
Heimweh wird größer
Der bei Bayern traurige "Prinz Poldi" hatte zuletzt immer wieder durchblicken lassen, dass er gern zu seinem Heimatverein nach Köln zurückkehren würde. Klinsmann will aber, dass er seinen Vertrag erfüllt, obwohl der Prozess bis zum Stammplatz "Monate oder Jahre" dauern könne.
Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte unlängst allerdings Zweifel an der Motivation von Podolski geäußert, die sich nach den letzten beiden Auftritten verstärkt haben dürften: "Ich verstehe nicht, was er will. Ich verlange von ihm, dass er sich zum FC Bayern bekennt und alles für den Erfolg des FC Bayern tut."
Satte 23.000 Euro sollen die Geißböcke zahlen, Leverkusen soll eine Strafe von 10.000 Euro berappen. Der Grund: Beim 2:0-Derbysieg der Leverkusener am 24. Oktober waren im Kölner Fanblock zwei Leuchtraketen und ein Knallkörper gezündet worden, der in Richtung des Schiedsrichter-Assistenten und des Leverkuseners Michael Kadlec flog.
Dass die Kölner noch tiefer in die Tasche greifen sollen, liegt an einer weiteren Verfehlung eines Fans. Beim Kölner Heimspiel gegen den FC Bayern (0:3) am 13. September flog ein leerer Getränkebecher in Richtung des Schiedsrichter-Assistenten.
Bis Montagmittag haben beide Klubs Zeit, sich zu den Strafanträgen des Kontrollausschusses zu äußern.
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