Bastei Lübbe (WKN: A1X3YY)
Ich finde, dass man sich auf sachliche Kritik an der Arbeit der Verantwortlichen (und das war auch in der Vergangenheit nicht ausschließlich Herr Schierack sondern auch die anderen Vorstände, der Aufsichtsrat und nicht zuletzt bis zu seinem Tod Herr Lübbe und anschließend seine Frau bzw. deren Berater) beschränken sollte.
Persönliche Kritik finde ich in dem Zusammenhang weiterhin nicht angemessen, wenn sie über die Beschreibung von Fehlern, die in der Sache gemacht worden sind hinausgeht und sich mit mutmaßlichen Charaktereigenschaften der handelnden Personen beschäftigt.
Das muss nun aber auch jeder für sich selber entscheiden. Ich persönlich werde mich aber auf Kritik in der Sache beschränken!
auch schon besser den Geschäftsgang (...nahe Weihnachten) beurteilen!
Ein Investment baut man nur dann ab, wenn überschaubar keine Dividende gezahlt wird, aber spätestens nach einem Jahr Dividendenlosigkeit. Statt Abbau wäre Zukauf
bei diesen niedrigen Kursen angesagt, etwa bei 3 - 4% Dividendenerwartung 2017/18.
Die Großaktionärin muss sich jetzt überlegen, ob sie das "Blatt noch wenden will",
insbesondere was den Geschäftsabschluss anbelangt und die damit verbundenen Aussagen für die Zukunft. Dazu gehört, dass man über ggfs. vorgesehene Dividenden
spricht und sich nicht wegduckt.
Wird eigentlich ein Nachfolger für den Gegangenen gesucht, oder steht hier nichts an?
Einfach unmöglich - bislang - hierzu keine Verlautbarung zu tätigen, denn der Investor
will hier rechtzeitig informiert sein, welche Linien weitergefahren werden und welche ggfs. nicht.
Also wenn das 2te HJ nicht erfolgreich wird, dann läuft hier etwas gewaltig schief!!
Die Frage ist natürlich, ob nicht die Tatsache, dass man sich von Herrn Schierack getrennt hat und dass das dem Vernehmen nach mit "Schwierigkeiten" in der Digitalsparte zu tun hat, nicht genau ein Ausweis dafür ist, dass etwas "gewaltig schief" läuft.
Ich will hier jetzt auch nicht vom Paulus zum Saulus werden aber die ein oder andere Frage ergibt sich für mich nach dem relativ unkommentierten und schmal begründeten Abgang von Herrn Schierack schon.
Und solange ich darauf keine wirklich nachhaltigen Antworten bekomme, bleibe ich hinsichtlich der geschäftlichen Entwicklung und der möglichen Ergebnisse für das laufende Jahr eher skeptisch.
Ich habe hier immer ehrlich meine Meinung dargestellt und meistens mehr Chancen als Risiken gesehen. Im Moment kann ich das so leider nicht mehr so aufrechterhalten.
Dabei bin ich bin nach wie vor der festen Überzeugung, dass ein gut geführter Verlag durchaus Erfolg an der Börse haben kann, weil man mMn auch weiterhin mit Büchern (in sämtlichen Erscheinungsformen) durchaus Geld verdienen kann.
Dennoch habe ich zuletzt einen erheblichen Anteil meiner Aktien verkauft. Warum?
Der Weggang von Herrn Schierack deutet mMn darauf hin, dass mit der "Digitalsparte" etwas nicht stimmt. Das ist (tatsächlich) nicht so furchtbar neu - aber wenn der Vorstand deshalb entlassen wird, erscheint es mir nicht wirklich sicher, ob die Dimension der versenkten Millionen nicht größer ist als bisher von mir angenommen.
Dass oolipo nicht so läuft, wie gewünscht und erhofft, ist ja schon länger bekannt. Mir persönlich, das habe ich auch schon geschrieben, wäre es am liebsten, wenn man die Plattform verkaufen könnte (oder wenigstens nennenswerte Anteile daran), um wenigstens einen Teil der Investitionen wieder zurückzubekommen.
Daneben scheint es auch so zu sein, dass Daedalic vielleicht auch nicht so rund läuft, wie man angenommen hat.
Bekanntermaßen ruhte ein Großteil der Hoffnungen bei Daedalic ja auf dem "Säulen der Erde Spiel". Das ist zwar erst Mitte des Jahres auf den Markt gekommen aber mir ist es auf irgendwelchen Bestsellerlisten nicht aufgefallen. Nun muss man aber berücksichtigen, dass man bei Daedalic wohl nicht unwesentliche Lizenzgebühren für das Markenrecht an Ken Follett zahlen muss und dass die "neue Strategie", nunmehr bei Daedalic auf "bekannte Stoffe" zu setzen, doch generell erhebliche Vorleistungen zum Erwerb der entsprechenden Rechte verlangt.
Wenn nun "Säulen der Erde" nicht so viel Geld eingebracht hat, wie erhofft, fehlt die Finanzierung für den Erwerb der nächsten "prominenten Rechte" und dann wird das letztendlich ein Fass ohne Boden! Und was macht man dann? Wieder eine neue Strategie? Wieder mehr auf "billige" Eigententwicklungen setzen oder muss noch mehr Geld in Daedalic gesteckt werden und woher soll das Geld kommen und wie rentabel wäre es da überhaupt angelegt?
Wie gesagt, man konnte auch vorher schon vermuten, dass "digital" nicht alles gut läuft bei BL aber durch den Abgang von Herrn Schierack wird diese Vermutung ja schon etwas manifester (denn ganz umsonst trennt man sich nicht vom Vorstand).
Und mMn ist es eben nicht ausgeschlossen (sondern wahrscheinlich), dass die bilanziellen Risiken, die auf diesen Geschäften beruhen (immerhin besteht ein Großteil der immateriellen Vermögenswerte aus "Spielen") von einem neuen Vorstand (nach dem Motto: "Am Beginn der neuen Tätigkeiten erst einmal alle Grausamkeiten begehen, weil man die dem Vorgänger ja noch in die Schuhe schieben kann!") in einem Rutsch abgeräumt werden, was dann dazu führen dürfte, dass die Gewinnprognose auch für das laufende Jahr wieder einkassiert werden müsste. Die Betonung liegt dabei auf "wieder"! Dann würden die "Gewinne" aus den neuen Büchern von Follett und Brown nicht unwesentlich durch Abschreibungen etc. auf das Digitalgeschäft einfach aufgezehrt und unterm Strich wäre das Ergebnis dann eben wieder enttäuschend.
Das würde "die Börse"/"der Markt" aber gar nicht gerne sehen und daher würde ich nicht ausschließen, dass es mit dem Kurs noch ein Stück weiter runter geht (das ist aber nur eine Spekulation meiner Wenigkeit).
Last but not least: Ich halte es auch noch nicht für absolut sicher, dass Follett und Brown tatsächlich so stark abverkauft werden können, wie geplant (das ist es bei Büchern nie!).
Mir erscheint es vielleicht doch etwas sehr gewagt gewesen zu sein, den neuen Follett für gleich 36 Euro in den Markt zu geben. Ja, das Buch steht auf Platz 1 der Bestellerlisten und wird sicher auch bis Weihnachten noch eine Menge Käufer finden aber wenn man sich z.B. einmal bei Amazon.de die Kommentierung dazu anschaut, dann wird auffallend häufig darauf verwiesen, dass 36 Euro doch etwas arg teuer sind.
Und das gestern erschienene Buch von Dan Brown wird sicher auch sehr schnell sehr hoch in den Bestsellerlisten landen (und Follett wohl von Platz 1 ablösen) aber die Besprechungen in den Zeitungen sind eher wenig positiv und auch dieses Buch ist mit 28 Euro kein Schnäppchen.
Ich persönlich hätte meine Hoffnungen auf einen länger laufenden Bestseller eher auf Follett gesetzt, weil ich glaube, dass die Geschichten um Robert Langdon nun auch so langsam mal "ausgelutscht" (sorry) sind - aber ob sich ein 36 Euro teures Buch tatsächlich sehr lange ganz oben auf den Bestsellerlisten halten kann? Das ist ein Experiment und ich bin mal gespannt, wie das ausgeht. Warten wir mal ab, wie sich die Bestsellerlisten in den Wochen vor Weihnachten demnächst entwickeln.
Was man aber in jedem Fall berücksichtigen muss ist, dass beide Bücher für BL sehr teuer waren - Autorenhonorar, Produktion, Werbung.... da kommt einiges an Cash zusammen, was da abfließt, bevor der Verkauf so richtig startet. Das Geld will erst einmal wieder eingenommen werden.... (Ein Buch wie "Die Optimierer" von Theresa Hannig, ist dagegen in der Produktion sicher um einiges günstiger und wenn so ein Buch einer eher unbekannten Autorin sich recht häufig verkaufen würde, bleibt da "unterm Strich" vielleicht ähnlich viel hängen wie bei einem vielleicht nicht ganz so häufig verkauften "potentiellen Bestseller", und zwar ohne dass im Vorfeld der CF ähnlich belastet wird...)
Kurz zusammengefasst: Durch den Abgang von Herrn Schierack verliert der Verlag in meinen Augen einen Fachmann im Verlagswesen, der grade in den Jahren vor dem Börsengang gezeigt hat, dass er einen Verlag erfolgreich führen kann. Dieser Abgang deutet darauf hin, dass in der Digitalsparte möglicherweise noch deutlich mehr im Argen liegt, als man bisher wissen konnte und da ein neuer Vorstand sich am Anfang seiner Tätigkeit gerne "ehrlich macht", kann ich nicht ausschließen, dass die Ergebnisprognose nun schon wieder zurückgenommen werden muss, was der Markt sicher nicht mit einem Kursfeuerwerk begleiten wird.
Ohne es sicher zu wissen, halte ich derzeit daher eine negative Entwicklung des Börsenkurses, wenn der neue Vorstand mal antritt und man sich bei BL zu der neuen Strategie und deren Kosten (und seien es bilanzielle Bereinigungen) äußert, für wahrscheinlicher als das Gegenteil.
Und dann lese ich noch in der aktuellen Ausgabe von "Börse Online", dass Bastei Lübbe möglicherweise neues Kapital benötigt (ich vermute einmal, dass die Vorleistungen für das Daedalicspiel, die Entwicklung von oolipo sowie das Aufsetzen der beiden potentiellen Bestseller von Brown und Follett eine Menge Cash verschlungen haben).
Ob man das neue Kapital allerdings an der Börse einsammeln kann? Und falls ja, zu welchen Kursen? Sollte man das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres einkassieren müssen, wird der Kurs vielleicht tatsächlich auf unter 5 Euro fallen. Wieviel Kapital kann man sich denn dann an der Börse zu solchen Minikursen besorgen? Reicht das dann aus?
In dem Zusammenhang erscheint es mir persönlich (ist aber nur eine Mutmaßung) nicht wirklich absurd weit weg, dass der Verlag möglicherweise auch über ein Delisting nachdenkt, um sich das Geld anderweitig (Einstieg eines größeren Verlags oder anderen (neuen) Großinvestors) zu besorgen.
Wenn man wirklich neues Geld brauchen würde, könnte man damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen... vor allen Dingen würde dann die lästige Publizierungspflicht entfallen und man hätte nicht ständig diesen Ärger mit den Kleinaktionären, die auf Hauptversammlungen etc. lästige und unangenehme Nachfragen stellen. Wie gesagt, ich habe dazu keine näheren Infos, schließe ein derartiges Szenario aber auch nicht aus.
Alles in allem sehe ich DERZEIT deutlich mehr Risiken als Chancen für den Kurs - mindestens bis man sich seitens des Verlags definitiv zur neuen Strategie, zum neuen Vorstand, zur Frage der Börsennotierung und zu einer möglichen Korrektur des erwarteten Ergebnisses für das laufende Jahr geäußert hat.
Je nachdem, wie diese Auskünfte ausfallen und je nachdem wie sich der Kurs entwickelt, hätte ich nach wie vor keinerlei Probleme damit, meinen Aktienbestand auch wieder nennenswert aufzustocken (im Gegenteil, ich würde ich freuen!), denn noch einmal: Ich bin davon überzeugt, dass ein gut geführter klassischer Verlag durchaus die Chance hat, an der Börse als Dividendenwert erfolgreich zu sein.
Insofern: Ja selbstverständlich! Herr Schierack hat auch in meinen Augen kein glückliches Händchen gehabt, indem er als Vorstandsvorsitzender (allerdings Hand in Hand mit dem seinerzeitigen Großaktionär Stefan Lübbe, der eben als "tätiger Großaktionär" durchaus Gewicht im Verlag hatte und sicher die generelle Richtung, in die der Verlag sich entwickeln sollte nicht unwesentlich mitbestimmt hat und eine große Affinität zu einer "digitalen Ausrichtung hatte, das sollte bitte nicht vergessen werden!!!) zu viel Geld aus dem Börsengang in den Bereich "Digital" reingesteckt hat (ich habe auch hier von Anfang an darauf hingewiesen, dass es vielleicht sinnvoller gewesen wäre, sich mehr um neue Autoren oder Nischenverlage, also generell um Inhalte zu kümmern als um die Art der Inhalteverwertung z.B. durch Spieleentwickler oder innerhalb sonstiger Marktsegmente, von denen man letztlich in Köln keine Ahnung hat(te).
Meiner Meinung nach, hat Herr Schierack das aber dann irgendwann unterwegs auch erkannt. Seine letzten Käufe (Buchpartner, LYX) waren ja wieder eher dem klassischen Verlagsbereich zuzuordnen und bei oolipo hat er zuletzt eben auch zunehmend darauf gesetzt, Partner zu finden, die Anteile an dem Unternehmen (und damit auch finanzielle Risiken) übernehmen. Dass oolipo dafür zunächst einmal fertig gestellt werden musste, liegt auf der Hand.
Leider wurde aber wohl zu spät umgesteuert und dafür ist natürlich Herr Schierack als VV verantwortlich (aber noch einmal: Der Einfluss des verstorbenen Großaktionärs Herrn Stefan Lübbe auf die Ausrichtung des Verlags sollte nicht unterschätzt werden!). Dass er diesen (großen) strategischen Fehler gemacht hat, heißt aber nicht, dass man in nun mit Schmutz und Dreck überkübeln darf (in meinen Augen jedenfalls). Ich finde diese Vermengung von "Kritik in der Sache" mit "persönlichen Verunglimpfungen" jedenfalls nicht wirklich hilfreich.
Mich würde es sehr freuen, wenn aus Köln bald mal eine etwas konkretere Nachricht zu den oben aufgeführten Themen kommen würde (Wie sieht denn die neue Strategie aus? Wird man sich von Daedalic und/oder oolipo trennen? Wenn ja, wie viel kostet das? Wie sieht das nunmehr erwartete Ergebnis aus? Bleibt man an der Börse gelistet?). Ich würde dann, natürlich je nachdem, wie die Aussagen aussehen und wie sich der Kurs entwickelt, sicher auch GERNE wieder in den Verlag investieren.
Im Moment sind mir persönlich aber zu viele Fragen offen. Das ist natürlich aber nur meine persönliche Meinung und keineswegs irgendeine Handlungsempfehlung für andere Börsenteilnehmer.
Einen angenehmen Tag allerseits!
Meine Frage ist: Wo ist das Geld geblieben? Für was bzw. wofür wurde das Geld ausgegeben?
Ist es ein Erfolg Deadalic gestärkt zu sehen-- ich meine ja und den Verlust von Oolipo auf 30000 Euro je Quartal zu mindern?
Wie weit ist der Digitalisierungprozess vorangeschritten?
Warum hat man über den Verkaufserlös keine Rücklagen für eine Divi gebildet?
Wenn ich von BL auf die Fragen eine Antwort bekomme, lässt sich ohne zu spekulieren, sehr viel über die Zukunft von BL sagen.
Habt alle einen stressfreien Donnerstag
Schlechte Jahre ohne große Blockbuster haben wir ja schon genug hinter uns.
Die Aktie wird zum Jahresende auf jeden Fall mindestens bei 6,50 liegen.
KE spekuliert. Also das hat uns gerade noch gefehlt! ... Um 6,00 Euro die Papiere jetzt,
= demnach schon hart abgestraft ggü. der Erstnotiz nach dem IPO. ... 3 verlorene Jahre?
Es stimmt, der Buchverlag sollte es bringen - habe schon immer diese Meinung vertreten
und auf den Schwachsinn, "Verbreiterung der Einnahmen hier" bzw. "Verbreitung der Einnahmen dort", mit Ablehnung reagiert. Jetzt muss man das alles zusammen kehren
und es dem erstaunten Publikum erklären. Bleibe auch dabei, dass bei neu erstellten Bilanzpapieren weiterhin über eine angemessene Dividende, auch abseits dieses 40% Anteils am Gewinn, nachgedacht werden muss, was einzig und alleine die Hauptaktionärin und die Vermögensverwaltung von Allianz zu entscheiden hätte.
Wie könnte man denn sonst eine KE ankündigen? Letzteres ist aber noch nicht 100%-ig sicher (die KE).
Also sollte der Eindruck entstanden sein, dass ich es besser finden würde, wenn Follett und Brown aufhören würden, neue Bücher zu schreiben, dann habe ich mich falsch ausgedrückt.
Natürlich freue ich mich, wenn BL potentielle Bestseller verlegt. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass ich vermute, dass ein bis dato unbekannter Autor, der einen "Überraschungsbestseller" vorlegt (so wie seinerzeit Timur Vermes mit "Er ist wieder da") dem Verlag wohl unterm Strich noch mehr "Gewinne, Gewinne, Gewinne" bringen würde als ein Follett oder Brown.
Ist aber auch nur eine Vermutung von mir.
Ein angenehmes Wochenende wünsche ich.
Sie befasst sich eine Seite lang mit dem neuen Buch von Dan Brown.
Fazit: Unterhaltsam - Spannend - Lehrreich und daher kaufenswert.
Ansonsten: Ken Follet im Stern Bestsellerliste: Nach wie vor Platz 1
Fuzzy mit 6.5 Euro dieses Jahr was den Aktienkurs angeht, kann ich mich anfreunden.
Entspricht meiner Prognose vom 31.12.2016 ( kannst du hier nachlesen, samt Begründung)
Was eine KE angeht, habe ich hier im Forum schon letztes Jahr im Sept.16 sehr viel geschrieben.
Ansonsten gilt für BL, wenn man von den Manieren , die das Niveau vom Neuen Markt erreicht hat, Abstand nimmt und sich endlich besinnt, Seriös zu arbeiten, dürfte über kurz oder lang auch der Kurs steigen.
Mit denen Aktionen, die Sie sich bisher geleistet haben, kann man über den aktuellen Kurs noch sehr zufrieden sein.
UND!!!! Man sollte es sich nicht SO billig machen, alles Hr. von Schirack in die Schuhe zu schieben.
Die Gegenspieler haben auch seit Juni 16 einen gehörigen Anteil dazu beigetragen.
Ein nettes WE für alle
Punkt 3 und 4 aus der Einladung:
3.
Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016/2017
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, die Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2016/2017 bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung zu vertagen.
4.
Beschlussfassung über die Entlastung der Mitglieder des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2016/2017
a)
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, die Beschlussfassung über die Entlastung der ausgeschiedenen Mitglieder des Aufsichtsrats (Dr. Friedrich Wehrle, Prof. Dr. Michael Nelles, Prof. Dr. Gordian Hasselblatt) für das Geschäftsjahr 2016/2017 bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung zu vertagen.
b)
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, den übrigen im Geschäftsjahr 2016/2017 amtierenden Mitgliedern des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2016/2017 Entlastung zu erteilen.
und 2. Börse Online Ausgabe 40/17
Ich möchte mir hier nicht den Mund verbrennen:
Also sag ich es mal so: Wenn ich ein neues Sofa kaufen will- wissend ich hab 3000 Euro auf dem Konto-
spreche mit meiner Ehefrau ab, max 5000 Euro dafür auszugeben, um dann anschliessend ein Sofa für 10000 Euro zu bestellen und auf Pump zu bezahlen, hängt bei mir zu Hause auch der Haussegen schief.
Wird in Köln wohl nicht anderst sein.
Lt. Börsen Online ist die Rede von einer Verschuldung in Höhe von 50 Mill. Euro und ggfs. einer KE.
Mag so sein.
Für Hr. Zimmermann ist das allerdings keine Zumutung , sondern Herausforderung.
Ich habe ihn einmal auf einer HV in HH erlebt. Sachlich -ruhig- nüchtern- in der Sache topfit.
Längerfristig gesehen, wird er in der Lage sein durch Massnahmen, die allerdings erst in 1-2 Jahre greifen,
die Situation in den Griff zu bekommen.
Er hat auch bei Hawesko, die jahrelang ein Mauerblümchen da sein fristete bei rd.40 Euro unterm Strich, auf mittlerweise über 50 Euro verholfen.
Hawesko arbeitet effizient. Auch mit ein Verdienst von Hr. Zimmermann.
In diesem Sinne
locker bleiben
Ich habe die Einladung auch gelesen und war auch sehr verwundert/erstaunt über die entsprechenden Passagen.
Für mich sieht das definitiv so aus als ob man sich daran machen wird, alles Schlechte (und davon wird es vielleicht doch mehr geben als bisher offen eingeräumt wurde, wenn ich mir das Szenario so betrachte) auf den bisherigen Vorstandsvorsitzenden und den alten AR abzuwälzen.
Erstaunlich finde ich aber in dem Zusammenhang, dass sich der neue AR selber wohl gerne die Entlastung schon organisieren würde (und da das ja sicher auch mit Frau Lübbe abgesprochen ist, wird dem auch nicht so viel im Wege stehen). Wenn tatsächlich so viel schief gelaufen ist (und was soll man sonst aus der Ankündigung, den für das in Rede stehenden Geschäftsjahr verantwortlichen Vorstand nicht entlasten zu wollen?), dann hat das ja ganz offensichtlich mit dem AR-Wechsel nicht "auf einmal" aufgehört sondern wurde zunächst (bis vor ein paar Tagen) fortgesetzt.
Ich hoffe, dass man sich bei Bastei Lübbe nun doch dazu durchringt, bald mal etwas mehr "Butter bei die Fische" zu geben, sonst führt das nur zu Spekulatius. Den Vorstandsvorsitzenden plötzlich auszuwechseln und zusätzlich noch den Verantwortlichen für das abgelaufene Wirtschaftsjahr schon in der Einaldung zur HV erkennbar die Entlastung verweigern zu wollen, ist jedenfalls kein Hinweis auf einen "problemlosen Geschäftsgang". Vielmehr wird es aus meiner persönlichen Sicht (aber keine Empfehlung für andere Börsenteilnehmer) doch immer wahrscheinlicher, dass die guten Erträge, die aus dem Verkauf der Bestseller von Follett und Brown, die ja beide die Bestsellerlisten anführen, für die Korrektur von irgendwelchen "in die Hose gegangenen" Engagements im "Digitalbereich" gebraucht werden und dass dies das Ergebnis des laufenden Jahrs schon hinter den Erwartungen des Marktes verbleiben lassen wird.
Es bleibt spannend und sobald es hier ausführliche News gibt, werde ich mir überlegen, wie weiter verfahren werden soll. Grundsätzlich stehe ich einem Verlag an der Börse ja bekannt positiv gegenüber (und ich drücke sehr die Daumen, dass man in Köln bald wieder in ruhigeres Fahrwasser kommt und sich wieder auf das Grundgeschäft des Verlags konzentrieren kann). Aber so lange ich nicht weiß, welche und wie viele "Leichen" da im Keller liegen (und die Meldung zur HV zeugt ja davon, DASS da irgendwas liegt) warte ich mit einem Rückkauf erst einmal ab (wie gesagt, ist nur meine persönliche Einschätzung und keine Empfehlung!).
Einen angenehmen Tag noch allerseits.
Dazu ergänzend ergänze ich aber (und wiederhole mich) einen Punkt bei dm wir unterschiedlicher Meinung waren:
Herr Schierack mag ein Fachmann sein was Verlagswesen angeht (das war für Dich ein "Pfund", das Du ihm zugebilligt hast), das möchte ich auch gar nicht anzweifeln weil ich es nicht beurteilen kann, aber:
Als führender Kopf eines kapitalmarktorientierten Unternehmens HAT ER VÖLLIG(!!!) versagt.
Nenne mir mal rückwirkend Erfolge, die er sich ans Revers heften kann, mir fällt nichts ein.
Er hat alle Grundzüge der BWL vollends mißachtet, wie investiere ich, wie finanziere ich das, wie gehe ich strategisch vor, wie kommuniziere ich das (nachhaltig).
Und spätestens durch einen (vorgeschlagenen!!!)Vertrauensentzug wird deutlich welche Zeugnisnote ihm seitens des eigenen Hauses gegeben wird...
Für mich gibts eine gute und eine schlechte Seite der BLübbe-Medaille:
1. Ich glaube immer noch an das Geschäftsmodell und freue mich wenn Zimmermann übernimmt.
2. Ich hoffe, dass keine bedrohlichen Leichen mehr im Keller in Köln gefunden werden.
Ich habe nicht gesagt, dass Herr Schierack alles richtig gemacht hat. Wenn man meine Beiträge hier liest, war ich ja durchaus von Anfang an skeptisch was z.B. die beiden Beteiligungen Daedalic und oolipo angeht (wobei ich bei Daedalic alleine schon deshalb vorsichtig in meiner Wertung sein muss, weil ich vom Spielemarkt generell keinerlei Ahnung habe und deshalb das Unternehmen auch nicht seriös bewerten kann).
Was ich aber nicht richtig finde ist, Herrn Schierack persönlich zu verunglimpfen (was Du ja auch nie gemacht hast). Herr Schierack als "Lügner und Trickser" etc. darzustellen, halte ich nach wie vor für falsch. Und ich würde es für absolut ungerecht (in der Sache) halten, ihn lediglich an den (wohl wahrscheinlich) missglückten Ausflügen in die Digitalwelt zu messen.
Herr Schierack hat in dem Verlag auch schon an verantwortlicher Position gearbeitet als der Verlag noch sehr gut lief - es wa also nicht etwa so, dass alles den Bach runter gegangen ist, als er das Ruder übernommen hat. Deshalb sollte man ihn schon differenzierter sehen.
Zudem darf man auch die Situation beim Börsengang nicht vergessen. Bastei Lübbe sollte/wollte/musste eine Story liefern, die über die eines "bloßen Verlags, der Bücher macht" hinausgeht. Das wurde (in der Tat) von Herrn Schierack forciert aber eben auch von dem verstorbenen Herrn Lübbe. Und in der Konstellation, die man in Köln antrifft, kann man getrost davon ausgehen, dass Herr Lübbe seinen Aktienbestand nicht nur "passiv verwaltet" hat sondern dass er auch kräftig in die Geschicke des Unternehmens eingegriffen hat.
Das befreit den Vorstand nicht von seiner Verantwortung, relativiert diese aber sicherlich.
Der Einstieg bei daedalic und die Entwicklung von oolipo war der Versuch, den Verlag Bastei Lübbe zu einem "multimodalen" Medienunternehmen (und damit "sexy") zu machen und dieser Versuch ist (ich vermute, das kann man spätestens dann sicher sagen, wenn man in Köln mal mit dem Hintergrund für die Trennung von Herrn Schierack und die Tatsache, dass man dem Vorstand offiziell die Entlastung verweigern will, herausrückt) wohl krachend gescheitert. Das ist sicherlich keine Meisterleistung, kann aber vorkommen, wenn man sich in Bereiche hinein diversifiziert, von denen man wenig bis gar keine Ahnung hat (damit will ich aber nicht sagen, dass ich es nicht ebenfalls schlimm finde, dass das ganze schöne Geld, was man beim Börsengang eingenommen hat in den Sand gesetzt wurde).
Wer meine Beiträge hier gelesen hat, weiß, dass ich von Anfang an gesagt habe, dass es sinnvoller wäre, sich auf die Generierung von Inhalten zu konzentrieren (also: Gewinn von erfolgreichen Autoren, Übernahme von Nischenverlagen, möglicherweise auch im Ausland, Diversifizierung in "klassische Buchhandelsthemen"). Dies ist mit der Übernahme des Imprints Lyx und der Mehrheit an Buchpartner mMn gelungen (auch wenn Buchpartner auch zunächst noch etwas "geordnet" werden muss).
Von dieser Ansicht muss ich heute nichts zurücknehmen.
Auch ich bin der Auffassung, dass ein klassischer Verlag an der Börse erfolgreich sein kann, wenn man sich auf seine Kernkompetenzen konzentriert und diese sukzessive ausbaut (es kommt ja z.B. nicht von ungefähr, dass mit Brwon und Follett derzeit zwei Lübbe Autoren die Bestsellerlisten anführen und es kommt auch nicht von ungefähr, dass Bastei Lübbe mit Lübbe Audio im Hörbuchbereich extrem erfolgreich ist; zudem bleibt es ja dabei, dass man mit den Romaninhalten eigenen Content hat, den man durchaus über die bloße Romanreihe hinaus vermarkten ann etc.). ich sehe da also alles in allem durchaus Chancen.
ABER: Ich habe die Befürchtung, dass wir erst noch einmal durch ein "Tal der Tränen" müssen. Denn wir gesagt: Die Trennung an sich und erst recht die Ankündigung in der HV Einladung, den Vorstand und alten AR nicht entlasten zu wollen, deutet doch auf schlechte Zahlen hin. Und wenn der "schöne Gewinn" aus Follett und Brown durch irgendwelche Abschreibungen und Bilanzbereinigungen für missglückte Digitalabenteuer aufgezehrt wird, dann wird das dem Aktienkurs sicher nicht gut tun.
Also nochmal: Sachliche Kritik an Herrn Schierack halte ich für absolut angebracht aber ich finde, dass Beleidigungen und Unterstellungen keinesfalls sein müssen/sollten.
Mal ganz abgesehen von den reinen Zahlen, Spekulationen und Prognosen....
Ich habe am Samstag die Buchmesse besucht und hatte auch die Gelegenheit, die Veranstaltung mit Dan Brown zu besuchen.
Wie immer war es sehr voll auf der Buchmesse (mir war es ganz ehrlich zu voll, insbesondere, wenn es irgendwo Signierveranstaltungen gab, standen die Gänge um den entsprechenden Stand so voll, dass man kaum durch kam).
Der Stand von Bastei Lübbe war einer der größeren auf der Messe und wie (fast) alle anderen Stände sehr gut besucht.
Ein absolutes Highlight war aber die Veranstaltung mit Dan Brown abends. Sein einziger "Auftritt" in Deutschland war entsprechend sehr gut besucht. Knapp 2.000 Zuschauer - schon sehr beeindruckend.
Geboten wurde neben Lesungen aus dem neuen Werk von Brown ein sehr interessantes Gespräch mit dem Autor darüber, wie er an seine "Settings" kommt (ja, als gut verkaufender Schriftsteller kann man es sich leisten, ein wenig durch die Welt zu reisen und Schauplätze, die einen selber faszinieren, in sein nächstes Buch einzubauen...) und vor allen darüber, wie er das in seinem Roman thematisierte Verhältnis zwischen Religion und Wissenschaft sieht.
Beeindruckend war für mich, dass er die These vertreten hat, dass die Wissenschaft die Existenz von Göttern in der Geschichte schon häufig überflüssig gemacht hat. Poseidon war z.B. früher für die Menschen wichtig um die Bewegungen des Meeres (Ebbe und Flut, Stürme etc.) zu "erklären". Irgendwann war die Wissenschaft dann aber dazu in der Lage, dieses alles "rational" zu erklären und der "Erklärungsversuch" mit einem Gott wurde dadurch unnötig. Die zentrale Frage ist also, ob Gott die Wissenschaft überlebt oder (wie so viele Götter der Antike) mit dem zunehmenden Wissen der Menschheit "überflüssig" wird. Und wenn das passiert, wohin geht dann die Menschheit? Was fängt sie mit dem umfangreichen Wissen an (Dan Brown war da nicht so sehr optimistisch, weil er meinte, dass die Menschen viele großen Errungenschaften der "Wissenschaft" recht schnell zu Waffen umgebastelt haben - mit Feuer kann man kochen, man kann aber auch die Häuser anderer Menschen abfackeln).
Alles in allem war das Gespräch in meinen Augen extrem interessant und man konnte merken, dass Dan Brown ein guter Erzähler ist (nicht nur ein guter Autor).
Kurz gesagt: Ich war eigentlich kein absoluter Dan Brown Fan als ich in die Veranstaltung hineingegangen bin und ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich mir "Origin" zeitnah besorgen muss. Nach der Veranstaltung war ich mir dann doch sicher, dass "Origin" schnellstmöglich gekauft werden sollte, weil das Thema aus meiner Sicht maximal spannend ist (und weil Dan Brown ein sehr guter Erzähler ist, wie gesagt).
Zudem (wenn ich schon dabei bin, von dem eigentlich hierher gehörenden Ausführungen zu Zahlen und Erwartungen abzuschweifen) will ich dann auch noch zwei weitere Bücher aus "unserem Verlag" empfehlen, die vielleicht nicht ganz so prominent sind.
Einmal "Der Präsident" von Sam Bourne. Wenn man sich etwas (oder auch etwas mehr) gruseln möchte, dann sollte man dieses Buch lesen. Bourne beschreibt darin die Schwierigkeiten, die einige Mitarbeiter des "Weißen Hauses" mit einem neu gewählten Präsidenten der USA und seiner Entourage haben. Letztendlich ist der neue Präsident absolut unberechenbar und hätte beinahe einen Atomkrieg mit Nordkorea und China ausgelöst, weil er in einer Talkshow schlecht weggekommen ist. Nur, wie wird man so einen Präsidenten wieder los? Man weiß eigentlich nie, was Fiktion ist und was der Wirklichkeit viel näher kommt als man sich vorstellen möchte. Auch Sam Bourne ist ein guter Erzähler und er hat eine Menge Ahnung von dem Thema. Sam Bourne ist das Pseudonym für Jonathan Freedland, ein preisgekrönter britischer Journalist. "Der Präsident" war mein erstes Buch von diesem Autor - aber sicher nicht das letzte. Mich verwundert es etwas, dass dieses Buch angesichts der Probleme, die es mit dem aktuellen Präsidenten der USA gibt, nicht zu einem Bestseller geworden ist, denn ich befürchte, dass vieles von dem was in dem Thriller verarbeitet wurde, gar nicht so weit weg von der Wirklichkeit ist...
Und dann noch "Die Optimierer" von Theresa Hannig. Das ist ein Buch für Leser, die sich mit der Frage beschäftigen, wie die Zukunft wohl aussehen könnte, vor allem, wie die Gesellschaft der Zukunft aussieht. Da schließt sich dann der Kreis zu Dan Brown mit seiner "Vision" davon, dass "die Wissenschaft" oder "die Technik" von Helfern zu Herrschern werden könnte. Der Roman ist ebenfalls sehr spannend geschrieben, behandelt aber ein sehr ernstes Thema - was passiert, wenn jemand, in den Strudel dieser "optimierten Gesellschaft" gerät, auf die wir wohl alle zumarschieren. Auch das ist ein bisschen gruselig.
So - und bevor jemand fragt: Nein! Ich bekomme für diese Werbung hier kein Geld und ich wurde auch nicht von Bastei Lübbe dazu beauftragt, hier deren Bücher anzupreisen;)
Ich denke aber, dass man in einem Thread zu einem Verlag auch MAL etwas über Bücher schreiben darf....
Einen schönen Tag noch allerseits und einen guten Start in die neue Woche.
Tja, ich bin mir halt nicht sicher, welche und wie viele Leichen noch in Köln im Keller liegen.
Es ist eine wirklich Schande (mir fällt kein besseres Wort ein), dass die gute Arbeit, die bei BL in den letzten Jahren im klassischen Verlagsbereich gemacht worden ist, durch die Fixierung auf "Digitales" in wesentlichen Teilen kaputt gemacht worden ist. Es ist erkennbar so, dass das klassische Buchgeschäft bei BL in den Jahren seit dem Börsengang gelitten hat, eben weil ein nicht unwesentlicher Teil der vorhandenen Mittel für oolipo und Daedalic herausgefeuert wurde.
Nun gibt es Hinweise, dass man sich bei BL wieder verstärkt auf den Buchbereich konzentrieren möchte (was mMn auch höchst sinnvoll ist). ALLERDINGS: So gut und richtig ich das finde, bleibt doch festzuhalten, dass man bei oolipo und Daedalic sehr viel Geld versenkt hat und es ist keienswegs ausgemacht, dass die beiden Unternehmen wirklich den Wert repräsentieren, den BL in den Bilanzen stehen hat.
Mit anderen Worten: Kommt es zu dem Schnitt und zu der Trennung von oolipo und Daedalic, dann läuft das nicht unter dem Motto "Ende gut alles gut" sondern eher unter "Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende"!
Anders gesagt: Die bilanzielle Bereinigung dieser Fehlinvestments könnte recht teuer werden und damit könnte (Konjunktiv!! es handelt sich um Spekulationen meinerseits, die nicht unbedingt so eintreffen müssen) der schöne Gewinn aus dem klassischen Bereich (Stichwort "Follett und Brown") auch schon wieder Geschichte sein und BL die Ergebnisprognose schon wieder einkassieren müssen.
Unter diesem Aspekt hält sich der Börsenkurs aus meiner Sicht sehr überraschend gut. Aber noch hat man aus Köln ja auch nix definitives gehört.
Allerdings macht in meinen Augen die Trennung vom Vorstandsvorsitzenden aus "strategische Gründen" plus anschließendem Vorschlag, den Vorstand nicht zu entlasten ja nur dann Sinn, wenn man Tabula rasa machen möchte und jemanden sucht, dem man das erneute Verfehlen der Prognose in die Schuhe schieben kann und wenn man einen neuen Vorsitzenden mit einer unbelasteten Bilanz ohne Altlasten und eben "Leichen im Keller" auf die Reise schicken kann...
Die Befürchtung von Dir teile ich leider, dass da durchaus noch ein dickes Ding kommen kann was die Werthaltigkeit von oolipo und Daedalic angeht. ICh persönlich hatte Hoffnungen auf Daedalic gesetzt, weil ich vor dem Hintergrund der Idee Print und Digital die Kombi eigentlich gut fand. Mal schauen.
Teil eins Deines Beitrages ist für mich ein Elfmeter:
Ich hatte ja in meinen zuletzt kritischen Beiträgen zu Schierack immer gesagt, dass ich ihn gar nicht als Fachkraft für Verlagswesen einschätzen kann. ABER: Völlig versagt hat er als CEO eines kapitalmarktorientierten Unternehmens:
Unter dem Stichwort Portfolio Allokation ist es doch unter anderem eine wesentlich Aufgabe zu entscheide wie viel ich in welche Richtung investiere. Und wenn das so derbe schiefgeht wie bei BL gestern dann ist das eine betriebswirtschaftliche Fehlentscheidung, die Schierack sicher nicht allein bestimmt hat, die er aber mit absegnet und als CEO eben in der ersten Reihe steht.
Das sein internes Controlling ihm da viel zu ambitionierte Zahlen vorgerechnet hat ist ein anderes Problem - Schierack hat den Hut auf.
Mein aktuelles Fazit ist:
Kommt noch eine Leiche ausm Keller wirds nochmal kräftig rumpeln, aber danach verziehne sich die WOlken und ein neuer CEO kann neu starten.
Also ist mein Glas halbvoll.
Insofern habe ich auch gegen sachliche Kritik an den Entscheidungen der Verantwortlichen gar nichts - ich teile sie im wesentlichen. Gestört hat mich auch nie, dass man die Entscheidungen des Vorstands in der Sache kritisiert hat. Ich habe allerdings eine komplett andere Meinung zur Verantwortlichkeit bei der Falschbilanzierung des Anteilsverkaufs an Blue Sky (für mich liegt da die Verantwortlichkeit eindeutig bei KPMG) und die daraus resultierenden persönlichen Beleidigungen von Herrn Schierack als "Lügner, Täuscher, Trickser".
Und ich war und bin auch der Auffassung, dass die Tatsache, dass BL bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen zum abgelaufenen GJ (als man deutlich schlechtere Werte als erwartet melden musste), ebenfalls nicht Herrn Schierack anzukreiden war.
Aber es ist eigentlich auch müßig darüber zu diskutieren. Ich will nur sagen, dass ich Deine Kritik in der Sache teile - aber Herr Schierack hat halt auch nicht alles (aber wenn es denn so kommt, wie wir beide vermuten) doch einiges falsch gemacht (wobei ich dabei bleibe, dass Herr Lübbe da auch eine Menge Verantwortung getragen hat).
Ich habe ja auch (zum Thema "halbvolles Glas") immer betont, dass ich mir absolut vorstellen kann, wieder größer bei BL zu investieren, wenn man die Leichen mal aus dem Keller ans Tageslicht befördert hat, sprich, wenn klar ist, wie das laufende GJ verlaufen wird und wie hoch die notwendigen Abschreibungen und Bilanzberichtigungen sein werden. Ich für meinen Teil vermute, dass wir dann noch deutlich tiefere Kurse als derzeit sehen werden und dann dürfte sich eine Gelegenheit zum "wiederinvestieren" ergeben...
Daedalic gilt hier als Wachstumstreiber, der bereits Gewinne generiert.
Sorgenkind bleibt nach wie vor Oolipo.
Allerdings wurde hier das Minus von - 400000 Euro auf 300000 Euro gemindert.
So weit, so bekannt.
Nicht bekannt:
Wenn schon im Vorfeld dem CEO und alten AR die Entlastung verweigert wird, liegen Beweise vor, das der kaufmännische Grundsatz von Treu und Glauben verletzt wurde.
Auf welcher Ebene und in wie fern, lässt sich trefflich spekulieren.
Warum sich BL in Schweigen hüllt und uns auch nicht erzählt was Stand der Digitalisierung ist, bleibt deren Geheimnis.
Mehr Offenheit im Vorfeld verhindert Mutmaßungen, sorgt für Klarheit.
Das dürfte den Aktionären als auch dem Kurs gut tun.
Einem entspannten Dienstag
Das sind gleich zwei wichtige Dinge: 1. Argumentieren und 2. sachlich.
Ich hoffe, Huta, Du hast in keinem meiner Beiträge Lügner, Täuscher, Trickser gelesen..
Ansonsten, und damit können wir die Akte Schierack wirklich schließen, haben wir schon eine ähnliche Meinung zu BL.
Schönen Abend.
Aber wie gesagt, Herr Schierack ist Vergangenheit bei BL. Ich bin gespannt, wer der neue Vorstandschef wird. Laut Vorstandswoche soll Herr Kluge gute Chancen haben, den ich, grade auch in Kombination mit dem Finanzfachmann Zimmermann für eine gute Wahl halten würde. Herr Kluge ist ebenfalls ein ausgewiesener "Bücherfachmann" und kennt das Verlagsgeschäft in allgemeinen und Bastei Lübbe in besonderen sehr gut und grade, wenn sich BL neu aufstellen will, sollte man vorhandene Expertise auch nutzen!
Ja, mal sehen wie es weitergeht. Ich hoffe die Leichen im Keller sind nicht all zu groß. Das Kerngeschäft sollte laufen und ich hoffe zum dritten bis vierten Mal, dass man in Köln dazugelernt hat... Jetzt ohne Schierack. Wobei auch die anderen handelnden Personen nochmal erklären müssen warum Entlastung verweigert wird...
Das grundsätzliche Problem bei Bastei Lübbe ist halt, dass man erstens das Geld aus dem Börsengang offensichtlich (wenn denn die Gerüchte stimmen und wenn unsere Spekulationen über die Gründe für den Abgang von Herrn Schierack zutreffen) nicht wirklich sinnvoll angelegt wurde.
oolipo wurde als "großer Wurf" angekündigt (sicher einer der schlimmeren Fehler von Herrn Schierack), hat bisher nur Geld gekostet, wurde konzeptionell mehrfach umgearbeitet, der Versuch, Anteile dieser Plattform schon in der Entwicklungsphase an interessierte Dritte zu veräußern, ist erkennbar schief gegangen und nun wird das ganze Projekt offenbar beerdigt (und auch diese Beerdigung wird wohl einen Haufen Geld kosten).
Daedalic hat zwar auf Ebitda-Ebene nicht ausschließlich Verluste produziert (wobei man da natürlich gewaltig aufpassen muss, denn grade die Entwicklungskosten für neue Spiele werden im Rahmen von Kapitalkosten und Abschreibungen auf die "Spieleentwciklung" "unterhalb" des EBITDA abgezogen!!!) aber man hat auch hier "ordentlich" Geld ins Unternehmen gepumpt, ebenfalls mehrfach die Strategie gewechselt und ganz offensichtlich war das Spiel zu den "Säulen der Erde" nicht der Erfolgsbringer, der er hätte sein sollen - auch übrigens um die Liquidität bei Daedalic zu verbessern (ich bin kein Experte aber ich vermute, dass ein Spieleentwickler immer Probleme mit der Liquidität haben dürfte, weil man ja immer erst einmal in Vorleistung gehen muss, um ein Spiel auf den Markt zu bringen - Erwerb der Rechte an einer Story und dann oft jahrelange Entwicklung und Feintuning bei einem Spiel bis man es dann endlich mal an den Markt bringen kann, müssen halt vorfinanziert werden). Ob BL von Daedalic auf Konzernergebnisebene (also NACH Abschreibungen und Kapitlakosten) jemals einen (nennenswerten) "Return on Invest" gesehen hat, bezweifle ich.
Das war in den letzten Jahren natürlich frustrierend zu sehen, dass die Hoffnungsträger nach dem Börsengang, als es "Digitalisierung auf Teufel komm raus" ging, gleich in Serie nicht geliefert haben und man sehr schnell (wie gesagt) die Strategien ändern musste, was aber offenbar ebenfalls erfolglos geblieben ist.
Die Hoffnung für mich als Aktionär war immer, dass man diese beiden Beteiligungen wenigstens so ans Laufen bekommt, dass sie mit einer schwarzen Null abschließen und kein Geld mehr kosten (Daedalic) oder dass man sie soweit ans Laufen bekommt, dass sich andere Investoren für das Geschäftsmodell interessieren und BL Anteile abkaufen (oolipo).
Und dann wäre das laufende Geschäftsjahr vielleicht tatsächlich der Punkt gewesen, an dem das Unternehmen ein gutes bis sehr gutes Ergebnis hätte ausweisen können und damit das Potential des Verlags zeigen können (plus eine schöne Dividende bezogen auf den gesunkenen Kurs hätte ausweisen können). Für mich jedenfalls war das laufende Geschäftsjahr eben das Jahr, in dem BL seine Ertragsstärke und seine "Buchkompetenz" beweist (nach eher schwächeren Bücherjahren zuvor) und in dem dadurch der "turnaround" gelingt.
Diese Hoffnung war schon im Vorfeld etwas eingetrübt, denn die Prognosen der Analysten für das laufende Jahr laufen aj alle irgendwo bei 45 Cent EpS ein. Ganz ehrlich: In einem Jahr, in dem Brown und Follett ihre neuesten Bücher veröffentlichen nur 45 Cent EpS wäre schon etwas mager gewesen. Grund für diese vorsichtigen Annahmen waren eben schon eingeplante Verluste aus dem Digitalbereich.
Nun scheint es ja so zu sein, dass diese Verluste (deutlich) höher ausfallen werden als geplant (darauf deutet der Abgang von Herrn Schierack plus Verwaltungsvorschläge laut HV-Einladung hin). Und damit schwindet die Hoffnung, dass es in diesem vermeintlichen "Bomebnjahr" für BL tatsächlich ein gutes Ergebnis zu vermelden gibt. Damit ist dann auch die Hoffnung auf den "turnaround" verschwunden. Natürlich wäre es jetzt das Beste, "tabula rasa" zu machen und alle schlecht bis gar nicht laufenden Beteiligungen auf "0" zu setzen, aber das wird eben wieder eine Menge Geld kosten (wenn auch die Liquidität nicht weiter belasten) und man wird schon wieder die Ergebnisprognose deutlich nach unten korrigieren müssen und wieder wird es, wenn überhaupt, nur eine maue Dividende geben und diesmal eben nicht mit einem Jahr vor der Nase, in der es ziemlich sicher neue Bestseller gibt und in dem die Buchsparte ziemlich sicher hochlaufende Ergebnisse zu vermelden hat.
Das würde die Aktie natürlich weiter beschädigen (einmal weil die Zahlen dann ja tatsächlich schlecht ausfallen dürften, zweitens weil man dann eben ein reiner Verlag wäre, der vielleicht in vielen Börsenkreisen als "unsexy" gelten dürfte und drittens natürlich, weil man sich nun schon im dritten Jahr in Folge an der Börse unbeliebt macht). Meiner Meinung nach dürfte BL dann vielleicht tatsächlich vor einer Neubewertung stehen - allerdings nicht vor einer positiven.
Wie gesagt, sollte der Kurs dann entsprechend nachgeben, würde ich sehr gerne auch wieder stärker in den Verlagswert investieren. Wichtig wäre es nur, dass man nun aus Köln auch mal etwas Konkretes hört - zur Strategie (will man sich tatsächlich von oolipo, Daedalic und möglicherweise noch von weiteren Beteiligungen trennen?) , zu den Kosten (was muss man denn alles bilanziell bereinigen?), zu den neuen Ergebnisprognosen (wo soll es denn hingehen mit EBITDA und EpS) und vor allen zu den Zukunftsaussichten (wie stellt sich das Unternehmen neu auf? was darf man umsatz- und ergebnisseitig von dieser neuen Bastei Lübbe AG erwarten?).
Wie man sieht, bleibt es spannend. Es wäre aber auch mal ganz nett, wenn BL die "Spannung" für die Romane reservieren könnte (da gehört sie nämlich hin) und in Puncto "Aktie" mal in etwas ruhigeres Fahrwasser kommen würde.
Einen angenehmen Tag allerseits
Verunsicherung - Spekulationen - diffuse Ängste bei Aktionäre u.a.
Es ist eine problemorientierte Aussage ohne Hintergrund und zeigt massive Kommunikationsschwächen auf.
Der Akteinkurs ist seitdem um 10% gefallen.
Besser wäre es für alle Beteiligten dem Marktumfeld den Hintergrund der Verweigerung zu erklären und zeitgleich angedachte Lösungen zu präsentieren.
Das vermeidet o.g Problematik und schafft Vertrauen zur Aktie.
Vorbildlich, wie das Ganze hervorragend funktioniert , ist die BASF.
Habt einen entspannten Donnerstag