Dynamo Dresden - Mein Verein
Offener Brief der Fangemeinschaft und der Ultras an den Präsidenten
Von: Stephan R.T. | Kommentare (0) | Weiterempfehlen
Mit Fertigstellung der neuen Arena in Dresden gehen nach und nach immer mehr Zaunfahnenplätze verloren, da der Vermarkter der SG Dynamo Dresden, das Unternehmen ‚Sportfive‘, für diese Sponsoren findet. Dies wollen aber die Fans der SGD nicht mehr hinnehmen und haben daher den folgenden offenen Brief verfasst:
Offener Brief von Fangemeinschaft Dynamo und Ultras Dynamo an den Präsidenten der SG Dynamo Dresden und Vermarkter ‚Sportfive‘
Sehr geehrter Herr Präsident Ritter,
sehr geehrter Herr Müßig,
die Fans der SG Dynamo Dresden sind – vor allem in ihrer Masse – das höchste Gut des Vereins. Sie sind – in dieser Saison voraussichtlich mit mehr als 8,0 Millionen Euro – der größte und treueste Sponsor überhaupt. Sie sind diejenigen, die den Verein am Leben gehalten haben, als es ihm dreckig ging. Es sind diejenigen, die in der aktuellen, finanziell deutlich entspannten Situation lautstark hinter ihrem Verein stehen und mit ihren Stimmen einen Teil dazu beitragen, dass der Verein nicht in die Drittklassigkeit und damit verbundenes finanzielles Chaos zurückfällt. Umso unverständlicher ist der Umgang mit diesem höchsten Gut!
Die dynamische Zaunfahnenkultur ist eine besondere! Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der immer noch vorhandenen Einzigartigkeit unseres Vereins und auch bei Auswärtsspielen Identifikationsmerkmal, das uns deutschlandweit Respekt und Anerkennung einbringt. Die Zaunfahne ist das wichtigste Symbol und der höchste zu schützende Wert einer jeden Fangruppe und sorgt in der Masse für das charakteristische Bild der eigenen Kurve – ganz besonders ausgeprägt bei Dynamo Dresden, einem Verein, der von der Identifikation seiner Fans lebt. Bereits Anfang des Jahres 2008 wurde der Bestand der Zaunfahnen als bedeutender Teil eines Fußballspiels in Dresden anerkannt und in der Fancharta festgeschrieben. Seitens des Vereins scheint ein großes Verständnis für die Problematik Zaunfahnen vorhanden zu sein. Der Aufwand, der betrieben wird, um Geschäftspartner für diese Dresdner Befindlichkeit zu sensibilisieren ist allerdings in seiner Wirkung zu gering. Bereits in der Saison 2009/2010 wurde mit dem Aufstellen eines roten Sofas einer Dynamo nicht gerade wohlgesonnenen Tageszeitung für einen Mangel an ausreichendem Platz für Zaunfahnen gesorgt. Auch wenn der damals verloren gegangene Platz deutlich geringer war, als im aktuellen Beispiel, hat die Fangemeinschaft Dynamo bereits damals deutlich ihren Unmut artikuliert. Dennoch hat die Fanvertretung im Bewusstsein einer notwendigen Vermarktung des Stadions selbst nach Alternativen gesucht. Gefunden wurde eine nach der Frauen-WM im letzten Jahr über der ehemaligen Hornbachtribüne. Die von der FIFA geforderten Gestelle unter dem Stadiondach sollten uns zur Nutzung dauerhaft überlassen werden. Nach mehreren Gesprächen hatten wir die Zusagen aller Beteiligten, ganz ausdrücklich auch die von ‚Sportfive‘. Ganze zwei Spiele später konnte sich da aber niemand mehr an diese Zusage erinnern und die vorhandenen Flächen wurden an die SZ und die Morgenpost verkauft. Wieder gab es Protest seitens der Fangemeinschaft Dynamo. In einer eilig einberufenen Krisensitzung wurde der Fangemeinschaft Dynamo angeboten, ein ähnliches Gestell über der Südtribüne zu installieren und tatsächlich dauerhaft zur Verfügung zu stellen. Bis zum heutigen Tag gibt es ein derartiges Gestell nicht. Die alternative, provisorische Befestigung unterm Stadiondach wurde durch Industriekletterer durchgeführt. Die Kosten dafür dürften inzwischen die zur Anbringung eines Gestells deutlich überschritten haben. Eine Lösung ist nach wie vor nicht in Sicht. Um die Problematik gekümmert hat sich in den letzten Spielen ausschließlich die Projektgesellschaft, von ‚Sportfive‘ als Auslöser des Problems war nichts mehr zu hören. Zum Punktspielauftakt im Jahr 2012 war nun erstmals die Fangemeinschaftsfahne gar nicht mehr zu sehen.
Stattdessen durften die Dynamofans den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Mit großem Entsetzen haben die Fans der SG Dynamo Dresden beim Spiel gegen Greuther Fürth feststellen müssen, dass die Ersatzbänke aufgrund des Verkaufes von Werbeflächen nunmehr unterhalb der Westtribüne stehen und dadurch etwa 35 Meter ehemalige Zaunfahnenplätze für die Anhänger unseres Vereins verloren gegangen sind. Bereits am Spieltag gab es massive Beschwerden von Fans über diesen Vorgang, zahlreiche Mails mit teilweise sehr aufgebrachtem Ton gehen täglich bei den Fanvertretern ein. Auch bei dem am vergangenen Sonnabend abgehaltenen Offenen Stammtisch der Fangemeinschaft Dynamo sorgte das Thema für hitzige und sehr emotionale Diskussionen. Die Fangemeinschaft Dynamo, die Ultras Dynamo und unzählige Fans empfinden das Vorgehen als bewusste Provokation. Wir sind nicht bereit, einen solchen Umgang mit uns und unseren Interessen weiterhin widerspruchslos hinzunehmen.
Nicht nur den Unterzeichnern, sondern allen Dynamofans ist absolut bewusst, dass für erfolgreichen Profifußball Geld notwendig ist und dafür Sponsoren, welche selbstverständlich einen Anspruch auf entsprechende Gegenleistungen haben. Ebenso ist uns bewusst, dass es die Aufgabe eines Vermarkters ist, entsprechende Geldgeber für unseren Verein zu akquirieren. Nichtsdestotrotz gilt es auch für den Sportvermarkter ‚Sportfive‘, bei seiner Arbeit Fanrechte im Allgemeinen und ganz besondere Befindlichkeiten der Dresdner Fanszene im Speziellen zu beachten. Der jetzt vollzogene, rücksichtslose Verkauf eines großen Teils unserer Zaunfahnenplätze macht umso mehr wütend, weil bei dem Gespräch im August vergangenen Jahres zwischen ‚Sportfive‘ und Vertretern der Fangemeinschaft Dynamo das Thema ‚Zaunfahnen‘ ein ganz zentrales war. Mehrfach wurde von den Fanvertretern darauf hingewiesen, dass ein weiterer Verkauf von aktuellen Zaunfahnenplätzen für sehr viel unnötigen Ärger unter den Fans sorgen würde, unter anderem auch vor dem Hintergrund, dass in die in Eigeninitiative angebrachten Befestigungshaken im Stadion viel Energie, Zeit und Geld investiert wurde. Die Vertreter der Fangemeinschaft Dynamo nahmen die Zusicherung zur Kenntnis, dass an den Zaunfahnenplätzen an der Westtribüne nicht gerüttelt werden würde. Erneut müssen wir nun erfahren, dass das Wort des Sportvermarkters ‚Sportfive‘ und die getroffenen Vereinbarungen nichts wert sind, dass auf Fankultur, Fanrechte, auf die zwischen Fans und Verein gemeinsam getragene FANCHARTA keinerlei Rücksicht genommen wird. Diesen wiederholten Vertrauensbruch und das nun endgültig und offen demonstrierte Desinteresse an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Fans des von ‚Sportfive‘ betreuten Vereins werden wir nicht akzeptieren und diese Tatsachen in unserem künftigen Agieren gegenüber ‚Sportfive‘ einfließen lassen. Aus Sicht der Fangemeinschaft Dynamo und der Ultras Dynamo gibt es keine auf Vertrauen gestützte Basis mehr.
Gleichwohl bleibt auch eine große Enttäuschung, die das Engagement des Vereins für seine Fans betrifft. Der Verein als Unterzeichner der Fancharta zeigt nicht die Umtriebigkeit beim Durchsetzen der Fancharta, wie er sie andererseits von den Fans erwartet. Die Fanvertreter sind es leid, immer wieder mit dem Totschlagargument konfrontiert zu werden, dass der Verein bei bestimmten Themen keinen Einfluss habe. Fangemeinschaft Dynamo und Ultras Dynamo erwarten von ihrem Verein, dass er die Interessen seiner Fans ernst nimmt und gegenüber Dritten engagiert vertritt. Ebenso wird erwartet, dass man den Fans für ihr Engagement den entsprechenden Stellenwert zugesteht. Zaunfahnenplätze sind die Werbebanden des größten Sponsors, der in den Verein jährlich einen höheren Millionenbetrag einfließen lässt. Diese Werbefläche tauscht kein anständiger Verein und kein seriöser Vermarkter für ein paar tausend Euro aus!
Fangemeinschaft Dynamo und Ultras Dynamo fordern das Präsidium des Vereins und den Sportvermarkter ‚Sportfive‘ dazu auf, unverzüglich – also bis zum nächsten Heimspiel gegen den MSV Duisburg am 24. Februar 2012 – adäquaten Ersatz für die durch die Versetzung der Ersatzbänke verloren gegangenen Zaunfahnenplätze zu schaffen! Dies ist aus unserer Sicht für einen Fortbestand des konstruktiven Dialogs Bedingung und alternativlos!
Fangemeinschaft Dynamo/Vorstand
Ultras Dynamo
Geschrieben von: Stephan R.T.
Aber der Versand in die Schweiz ist ja echt sack teuer, 17 Euronen haben die mir berechnet. Aber was tut man nicht alles für die ewige Liebe...
so eine wichtige Aktion und dann wird das durch sowas kolportier...
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Konntest nicht ne dt. Adresse angeben, die dir das dann auf normalen Postweg nachgesendet hätten ?
was ich noch sagen wollt.....
SGD SGD SGD SGD SGD SGD SGD oooooleeeeeeeeeeeeee olleeeeeeeeeeeeeeeeeeee.....
es gibt noch 30 Punkte zu verdienen, wären für SGD 62 insgesamt, auf gehts.. .zumindest 50 trau ich Euch locker zu.. gegen Ingolstadt dann am Sonntag sowieso der nächste Dreier.. Huuuurraaaaa Hurrraaaaaa, die SGD is daaaaaaa.... *froi*
Hoffentlich bleibts an der Küste ruhig.. Mit Frankfurt kommen garantiert auch paar "schwere Jungs" mit, so das das Spiel wohl Sicherheitsstufe Maximum wird.. Bleibt friedlich...
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Der DFB dreht grad völlig frei was Vereinsbestrafungen für Fanvergehen angeht..
Ich glaub das hat mit der Versicherung ins Ausland zu tun, denn die werden versichert verschickt!
Ja und die Ghosttickets: also 20000 müssen wir hinkriegen! Selbst Rostock hatte damals 11000 an Mann gebracht (6000 Geistertickets plus 5000 verkaufte Karten, welche nicht zurüch getauscht wurden plus T-Shirts) Da muss schon noch mehr kommen, vom Umsatz her ist da Hansa ein ganzes Stück weiter vorn.
beim Fanshop über Facebook nochmal angefragt.. er bekam eine Antwort das er sich nochmal melden soll und man eine Lösung finden würde... Ruf einfach mal an im Fanshop..
Zweitligist Dynamo Dresden kann auf treue Fans bauen. Bis Dienstagabend wurden für die Begegnung gegen den FC Ingolstadt am Sonntag bereits 12 000 „Geistertickets“ verkauft, teilte das Dresdner Fanprojekt mit. Vereinschef Andreas Ritter lobte: „Wir haben die besten Fans.“ Das Geld soll die finanziellen Einbußen des Vereins minimieren. Das Spiel vor leerer Kulisse gehört zu den Strafen für Ausschreitungen von Dynamo-Anhängern beim Pokalspiel in Dortmund im vergangenen Oktober. Anschließend hatte der Verein von sich aus auf das Kartenkontingent für Dynamo-Fans beim Ligaspiel gegen St. Pauli in Hamburg verzichtet. St. Pauli spendete damals einen Teil zusätzlicher Einnahmen für die Fanarbeit in Dresden. Mit diesen 6500 Euro finanzierte das Fanprojekt Dresden eine Tagung mit Vertretern von Stadt, Polizei, Presse und Fanclubs über das Gewaltproblem und die öffentliche Wahrnehmung der Dynamo-Fans.
In Dresden versuchen die Fans selber, ihr Image durch Taten zu verbessern
Von Peer Vorderwülbecke
Dynamo Dresden gilt derzeit fast als so etwas wie ein Vorzeigeverein - zumindest, wenn es um Randale und Ausschreitungen im Fußball geht. Doch nun wurde in Dresden der vielzitierte Ausspruch der Selbstreinigungskräfte der Kurve, mit Taten gefüllt.
Die Dynamo-Fans hatten bereits im Vorfeld gehandelt, allerdings im Geheimen. Nur Kennern der Dresdner Szene war aufgefallen, dass beim letzten Heimspiel die Fahne der Ultragruppierung "Faust des Ostens" im Fanblock nicht mehr zu sehen war. Die Gruppe war schon länger im Visier der Polizei berichtet Sprecher Thomas Geitner:
"Eine besondere Stellung hat im Moment diese Gruppierung 'Faust des Ostens'. Unsere Beobachtung ist, dass die sich im Moment ein bisschen abspalten von der eigentlichen Ultrabewegung, weil sie noch Gewaltbereiter sind, noch radikaler und dort jetzt möglicherweise versuchen, einen eigenen Weg zu gehen."
Einen Weg der nach rechts außen führte. Polizeisprecher Geitner schätzt die Gruppe auf 80 bis 100 Mann, gegen einige von ihnen laufen Strafverfahren wegen Gewaltdelikten, auch wurden verschiedene Mitglieder von "Faust des Ostens" im Stadionumfeld von der Polizei durchsucht:
"Wir haben auch festgestellt bei diesen Durchsuchungen, dass wir bei vielen rechtsextremes Propagandamaterial gefunden haben, so dass wir davon ausgehen, dass es eine Verschmelzung der ideologischen, der politischen Seite und des Fandaseins gibt."
Die Ultras Dynamo, die Gruppierung, die die Dresdner Fankurve dominiert versteht sich selbst als unpolitisch. Damit das so bleibt, wurde offensichtlich die "Faust des Ostens" vom rechten Rand ganz aus der Kurve gedrängt. Selbst die Internet-Seite von Faust des Ostens existiert nicht mehr. Was genau geschehen ist, darüber will der Capo der Ultras Dynamo eigentlich nicht reden:
"Das ist Betriebsintern geklärt worden die ganze Geschichte. Mehr Auskunft kann ich dazu nicht geben. Das ist halt so, es muss auch Sachen geben, die unter Verschluss bleiben."
Tatsache ist, dass die Gruppe beim letzten Heimspiel nicht mehr das war. Das hat auch Thorsten Rudolph Leiter des Dresdner Fanprojekts mitbekommen:
"So eine Szene wie in Dresden vertritt immer den Ansatz, dass keine Politik ins Stadion gehört, dass man sich aber sehr wohl, mitunter auch lautstark gegen rechte Bestrebungen äußert. Mehr als das Wort Selbstregulierung fällt mir da nicht ein."
Die Dresdner Fanszene, die deutschlandweit ja über einen denkbar schlechten Ruf verfügt, hat also selbstständig das getan, was alle Fußballsozialpädagogen sich immer wünschen: Sie hat Initiative ergriffen und die Kurve selbst bereinigt. Das ist ganz im Sinne des Vereins, sagt Dynamo-Pressesprecher Enrico Bach
"Für uns ist es ganz entscheidend und das betonen wir als Verein ja auch immer, dass extremistische Gruppen, besonders rechtsradikale oder rassistische Gruppen überhaupt keinen Platz im Stadion und in der Fanszene haben. Sollte es tatsächlich dazu gekommen sein, dass die Fanszene und der Fanblock sich da selbst reguliert hätten, dann würden wir das natürlich begrüßen."
Fußballzweitligist Dynamo Dresden hat für das Geisterspiel am Sonntag gegen Ingolstadt inzwischen 25-tausend Tickets verkauft. Das hat Vereinspräsident Andreas Ritter bestätigt. Das Spiel findet unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt. Das ist ein Teil der DFB-Strafe nach den Ausschreitungen beim Pokal in Dortmund. MDR 1 Radio Sachsen und MDR Info werden vom Geisterspiel umfassend berichten. Die zweite Halbzeit wird auf Mittelwelle 1044 KHz und im Internet bei mdr1radiosachsen.de komplett übertragen.
Quelle: MDR